Autor Thema: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!  (Gelesen 3335 mal)

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Offline First Orko

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Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« am: 21.07.2023 | 08:27 »
Jaja, Klickbait-Titel  8] Dabei finde ich das Setting selbst ganz und gar nicht lame!

Ich bin wie viele Andere durch das Savage Worlds-Crowdfunding wieder auf HeXXen aufmerksam geworden. Als es gerade neu war, hatte ich mich mit dem Schnellstarter beschäftigt, war vom Setting angetan aber hab in einer Testrunde festgestellt, dass mir die Regeln nicht zusagen.
Das Setting dagegen find ich nach wie vor reizvoll. Nur eine Sache stört mich heute wie damals:

Zitat
Inmitten der Wirren des Großen Glaubenskriegs kämpft sich eine Söldnertruppe durch
den Schwarzwald. In einem Seitental schlägt die
Truppe in einem uralten verlassenen Kloster ihr Lager auf und entdeckt eine Steinplatte. Als die Söldner die Platte anheben, öffnen sie dadurch das Tor
zur Hölle!

Das kam mir immer sehr plump vor: Da liegt so ne Steinplatte rum und kaum zieht jemand sie weg, steht die Hölle offen..? Da ich mich über den Schnellstarter und Blicke in das originale Buch nicht tiefergehend damit beschäftigt habe, weiß ich nicht, ob dieses Ereignis vielleicht nochmal in einen Kontext gesetzt wird.

Ich finde, hier hat man die Chance vertan, an die spätmittelalterlichen, okkulten, mystischen und alchemistischen Traditionen anzuknüpfen und die Öffnung des Tors zur Hölle mit einer Figur wie zBsp Krabat zu verknüpfen oder an reale Personen wie Dr. Faust oder solche mit zumindest Interessen in zumindest einem der Gebiete wie Daniel von Stolzenberg, Henning Brand oder Sidonia von Borcke. Gerade bei Letzterer, die der Hexenverfolgung zum Opfer gefallen war, böte sich doch eine Rachegeschichte geradezu an?

Das soll kein Rant sein, sondern vielmehr Ausdruck meines Erstaunens, dass man diese Gelegenheit nicht genutzt hat. Aber vielleicht steht ja noch irgendwas zu dieser ominösen Söldnergruppe...?
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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #1 am: 21.07.2023 | 08:50 »
Hallo First Orko,

ich kenne auch nur die Beschreibung aus den Grundregeln. Ich muss sagen das mir das ganze wie ein kleiner Seitenhieb gegen die typische Fantasy Heldengruppe vorkam.
Man lässt sich anheuern, kümmert sich nicht groß darum warum man in den Dungeon soll und lost so die Urkatastrophe der Welt aus.

Gruß Jochen
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Offline ghoul

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #2 am: 21.07.2023 | 08:55 »
Diese Vorgeschichte kann man ja mit jedem zweiten LotFP-Modul nachspielen. 
 >;D
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Zitat
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Offline First Orko

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #3 am: 21.07.2023 | 08:58 »
Ich muss sagen das mir das ganze wie ein kleiner Seitenhieb gegen die typische Fantasy Heldengruppe vorkam.
Man lässt sich anheuern, kümmert sich nicht groß darum warum man in den Dungeon soll und lost so die Urkatastrophe der Welt aus.

Ah! Also "Die Abenteurer bauen scheiße und die Welt muss es ausbaden"? So meta hab ich das gar nicht betrachtet :think:
Passt sicher zur grundsätzlichen, eher pulpigen Attitüde. Nur ist mir die sowieso eher fremd und verstehe das Setting eher düster und würde es wohl auch so bespielen wollen.
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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #4 am: 21.07.2023 | 09:31 »
Ist doch 'n Klassiker. Selbst im Herrn der Ringe haben die Zwerge einfach nur zu tief gegraben und dadurch schon den Balrog auf Moria losgelassen... ;)

Und natürlich gibt's für eine Setting-Grundannahme wie "Das Tor zur Hölle wurde geöffnet!" nicht allzuviel Auswahl an Begründungen dafür, wie das passiert ist. Im Wesentlichen wären da:

-- Irgendein Fiesling oder eine Gruppe davon hat das absichtlich hingeferkelt und wir müssen jetzt mit den Folgen leben;

-- Irgendwer (in diesem konkreten Fall unsere Söldner) hat einfach aus Versehen Mist gebaut, den er nicht geplant hatte, und wir müssen jetzt mit den Folgen leben;

oder aber

-- Keiner weiß so wirklich, was eigentlich passiert ist, aber wir müssen jetzt trotzdem...na, den Spruch kennt ihr schon.

Dabei ist keiner dieser Ansätze mehr oder weniger anfällig für Kritik als die anderen, meckern kann man also bequemerweise immer. >;D

Offline felixs

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #5 am: 21.07.2023 | 10:00 »
Ohne den Kontext zu kennen; der eingangs zitierte Text ist nicht so gut. Aber vielleicht ist er mit Kontext besser.

In jedem Fall kann man die Geschichte ausbauen. Ich finde es eigentlich nicht schlecht, wenn einige wesentliche Ereignisse oder Gegebenheiten in der Welt dunkel oder völlig unbekannt sind. Einerseits hebt das das Gefühl von Fremdartigkeit und Gefährlichkeit. Andererseits eröffnet es diverse Möglichkeiten, diese Dinge allmählich im Spielverlauf auf- und auszubauen, vielleicht auch zu lösen.

Z.B. könnte das alles eben kein Zufall gewesen sein. Vielleicht wurden die Söldner absichtlich dorthin geschickt, vielleicht war sogar ein höllischer Auftraggeber in Menschengestalt mit dabei. Vielleicht ist das nur Ablenkung und tatsächlich steckt jemand/etwas anderes dahinter. Vielleicht ist es wirklich einfach ein blöder Zufall, aber die Söldner sind jetzt trotzdem mit der Hölle verbandelt. Etc. Alles nicht besonders kreativ, aber jede dieser Möglichkeiten kann man schon zu mehreren interessanten Spielsitzungen ausbauen.
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Offline aikar

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #6 am: 21.07.2023 | 10:04 »
Diese Vorgeschichte kann man ja mit jedem zweiten LotFP-Modul nachspielen. 
 >;D
Du hast es gerade geschafft dass Death Frost Doom vom Stapel "Nicht so mein Geschmack, bleibt als Sammlungsstück im Regal aber werde ich wohl nie leiten" auf "Evtl. mal als Start für eine HeXXen-Kampagne" gewechselt ist  ;D
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Offline Arkam

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #7 am: 21.07.2023 | 10:27 »
Hallo zusammen,

das Ereignis war schon 1640, also mitten im 30 jährigen Krieg. Hexxen spielt 1733 also fast 100 Jahre später, ja es sind genau 93 Jahre. Ich glaube also nicht das der Hintergrund da noch extrem aufgebaut wird.
Aus meiner Sicht ist ganz klar das man diese Vorgeschichte mit fast jedem Dungeon Modul nachspielen kann. Was wäre ein Metakommentar wenn man ihn nicht erkennen würde.

Gruß Jochen
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Offline ghoul

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #8 am: 21.07.2023 | 10:33 »
Du hast es gerade geschafft dass Death Frost Doom vom Stapel "Nicht so mein Geschmack, bleibt als Sammlungsstück im Regal aber werde ich wohl nie leiten" auf "Evtl. mal als Start für eine HeXXen-Kampagne" gewechselt ist  ;D

Oh, das freut mich jetzt!  :D
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Offline felixs

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #9 am: 21.07.2023 | 10:50 »
das Ereignis war schon 1640, also mitten im 30 jährigen Krieg. Hexxen spielt 1733 also fast 100 Jahre später, ja es sind genau 93 Jahre. Ich glaube also nicht das der Hintergrund da noch extrem aufgebaut wird.

Das hindert einen ja nicht daran, dass für die eigene Kampagne trotzdem zu tun.

Aber ja, der zeitliche Abstand macht schon einiges schwieriger. (Anderes vielleicht einfacher).

Und ihr habt natürlich recht: Absicht ist das wohl kaum und man kann das auch als Schwachstelle sehen. Ich würde halt sagen wollen, dass man sich davon nicht abschrecken lassen sollte, wenn der Rest gut passt. Und man kann - mit wenig kreativem Aufwand - irgendwas passendes aus dieser Geschichte entwickeln, wenn man das braucht oder möchte.
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Offline First Orko

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #10 am: 21.07.2023 | 11:04 »
Ohne den Kontext zu kennen; der eingangs zitierte Text ist nicht so gut. Aber vielleicht ist er mit Kontext besser.

In jedem Fall kann man die Geschichte ausbauen. Ich finde es eigentlich nicht schlecht, wenn einige wesentliche Ereignisse oder Gegebenheiten in der Welt dunkel oder völlig unbekannt sind. Einerseits hebt das das Gefühl von Fremdartigkeit und Gefährlichkeit. Andererseits eröffnet es diverse Möglichkeiten, diese Dinge allmählich im Spielverlauf auf- und auszubauen, vielleicht auch zu lösen.

Z.B. könnte das alles eben kein Zufall gewesen sein. Vielleicht wurden die Söldner absichtlich dorthin geschickt, vielleicht war sogar ein höllischer Auftraggeber in Menschengestalt mit dabei. Vielleicht ist das nur Ablenkung und tatsächlich steckt jemand/etwas anderes dahinter. Vielleicht ist es wirklich einfach ein blöder Zufall, aber die Söldner sind jetzt trotzdem mit der Hölle verbandelt. Etc. Alles nicht besonders kreativ, aber jede dieser Möglichkeiten kann man schon zu mehreren interessanten Spielsitzungen ausbauen.

Finde deinen Ansatz gut und letztlich können wir den Thread hier ja auch als Brainstorming nehmen für Varianten von Was wirklich geschah:rtfm:

(Trotzdem bleibe ich dabei: Wenn ich ein hinreichend ausgearbeitetes Setting (Und HeXXen hat doch schon ein paar hundert Seiten!) liefere, dann darf das zentrale Ausgangsereignis gern ein bisschen mehr Material liefern. Das o.g. ist mir dann doch zu sehr an "Ein leeres Notizbuch steckt doch voller Ideen und ist eh das besten Setting!"  ~;D)
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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #11 am: 21.07.2023 | 12:12 »
Das kam mir immer sehr plump vor: Da liegt so ne Steinplatte rum und kaum zieht jemand sie weg, steht die Hölle offen..? Da ich mich über den Schnellstarter und Blicke in das originale Buch nicht tiefergehend damit beschäftigt habe, weiß ich nicht, ob dieses Ereignis vielleicht nochmal in einen Kontext gesetzt wird.
Ich liste mal auf, was an der Prämisse mir als Logikloch ins Ohr schreit:

1. Was macht eine Söldnertruppe* im frühen 17. Jhdt weitab der Schlachtfelder? Urlaub?
2. Eine Steinplatte, die Jahrtausende da liegt, die hebt man nicht eben mit Muskelschmalz. Da braucht es Winden, Haken und Kurbeln. Hatten die das dabei?
3. Was hat sie überhaupt veranlasst, so viel Energie zu investieren, um eine Steinplatte anzuheben, von der sie nicht wussten, was drunter liegt? Hätte auch ein prähistorisches Klo sein können...
4. Wenn es davor bereits Hexen und Teufelsanbeter gab - wieso haben die das Tor nicht schon längst geöffnet? Wenn eine Söldnertruppe drüber stolpern kann, hätte das jemand, der danach sucht, schon lange finden müssen.
5. Wie schafft man die benötigte Ausrüstung im 17. Jhdt in ein abgelegenes Tal im Schwarzwald, wo es keine Karrenwege gibt? Das ist eine logistische Herausforderung.

Setzt man jetzt die Annahme ein, dass die Söldner (von wem auch immer) bezahlt wurden, bleiben immer noch die Punkte 2 und 4. Und es kommt ein weiterer dazu:
6. Warum schickt man Söldner weit ab des Krieges anstatt einen Trupp Arbeiter mit einer Eskorte, die das nötige Werkzeug und die Ausrüstung dabei haben und auch wissen, wie man damit umgeht?

*)Was soll das eigentlich heißen? Gewalthaufen, eine ganze Einheit inklusive Hauptmann - von wie vielen Männern reden wir?
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Offline ghoul

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #12 am: 21.07.2023 | 12:20 »
Steht ja alles in Antwort #1: Abenteurer...
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Offline aikar

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #13 am: 21.07.2023 | 12:20 »
Ich liste mal auf, was an der Prämisse mir als Logikloch ins Ohr schreit:

1. Was macht eine Söldnertruppe* im frühen 17. Jhdt weitab der Schlachtfelder? Urlaub?
2. Eine Steinplatte, die Jahrtausende da liegt, die hebt man nicht eben mit Muskelschmalz. Da braucht es Winden, Haken und Kurbeln. Hatten die das dabei?
3. Was hat sie überhaupt veranlasst, so viel Energie zu investieren, um eine Steinplatte anzuheben, von der sie nicht wussten, was drunter liegt? Hätte auch ein prähistorisches Klo sein können...
4. Wenn es davor bereits Hexen und Teufelsanbeter gab - wieso haben die das Tor nicht schon längst geöffnet? Wenn eine Söldnertruppe drüber stolpern kann, hätte das jemand, der danach sucht, schon lange finden müssen.
5. Wie schafft man die benötigte Ausrüstung im 17. Jhdt in ein abgelegenes Tal im Schwarzwald, wo es keine Karrenwege gibt? Das ist eine logistische Herausforderung.

Setzt man jetzt die Annahme ein, dass die Söldner (von wem auch immer) bezahlt wurden, bleiben immer noch die Punkte 2 und 4. Und es kommt ein weiterer dazu:
6. Warum schickt man Söldner weit ab des Krieges anstatt einen Trupp Arbeiter mit einer Eskorte, die das nötige Werkzeug und die Ausrüstung dabei haben und auch wissen, wie man damit umgeht?

*)Was soll das eigentlich heißen? Gewalthaufen, eine ganze Einheit inklusive Hauptmann - von wie vielen Männern reden wir?
Wie bei der Verwendung von Zufallstabellen finde ich diese Fragen in erster Linie inspirierend und nicht störend. Daraus ergeben sich ja eine ganze Reihe interessanter Möglichkeiten.

Vor allem deutet aber viel darauf hin, dass es eben kein Zufall war. Jemand wollte, dass es geöffnet wird. Ob dieser Jemand wusste, was er damit entfesselt oder einfach einem Irrtum aufgesessen ist oder getäuscht wurde ("gewaltige Schätze erwarten dich"), wäre dann die nächste Frage.

Steht ja alles in Antwort #1: Abenteurer...
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #14 am: 21.07.2023 | 12:30 »
Ich liste mal auf, was an der Prämisse mir als Logikloch ins Ohr schreit:

1. Was macht eine Söldnertruppe* im frühen 17. Jhdt weitab der Schlachtfelder? Urlaub?

Ähem - gerade das passt historisch hervorragend.
Im Dreißigjährigen Krieg hat man sich ja vom Land ernährt, und das Dauerproblem ist ja, dass an den Hauptkriegsschauplätzen sehr schnell alles fouragiert worden ist, was zu holen war, und dass Leute wie Wallenstein und Tilly sich gegenseitig angegiftet haben, wer jetzt seine Truppen in noch jungfräulich ungeplünderte Gebiete stellen darf.

Dass eine Söldnertruppe mangels Fouragemöglichkeiten (die wenigen guten Plätze im Kampfgebiet haben die lokalen Söldnerplatzhirsche schon besetzt) in eine abgelegene Ecke ausweicht, das ist nicht nur plausibel, sondern haargenau das geistert auch durch die Erlebnisliteratur des Zeitalters. Simplicius Simplicissimus fängt so ziemlich genau mit diesem Szenario an.

Dass eine Söldnertruppe dann versucht, ne schwere Steinplatte zu heben, auch das ist nachvollziehbar - genau unter sowas hat man gerne Wertsachen versteckt. Und wenn das eine halbwegs repräsentative Söldnertruppe war, haben die tatsächlich mindestens einen Fouragewagen dabei, sowie Flaschenzüge etc.
Die braucht man in der Zeit häufig, alleine schon mal um vollbeladene Wagen mit Plündergut durch steile Engpässe zu manövrieren, oder auch um Geschütze zu verlagern.

Ich kann zu solchen Details nur den Band "Tracht, Wehr und Waffen im Dreißigjährigen Krieg" von Eduard Wagner empfehlen. Da sieht man sehr klar, was für Mittel den Leuten zur Verfügung standen, und wie ausgeklügelt und pragmatisch sie Probleme gelöst haben.
« Letzte Änderung: 21.07.2023 | 12:34 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #15 am: 21.07.2023 | 12:33 »
Ich gehe davon aus, dass die Truppe durchaus dort im Gebiet einen Einsatz hatte, der nichts mit den entscheidenen Ereignissen zu tun hatte.
Vielleicht ist sie auch desertiert und wollte sich verbergen.

Wie es im einzelnen dazu kam ist nicht näher denfiniert und man kann sich selbst mit etwas Fantasie seinen Reim drauf machen.
Es gibt genug Horrorfilme, die Inspiration liefern.
Schwer verletzter Söldner blutet den Boden voll…

Warum haben vorher keine Satanisten den Schlund geöffnet? Erstmal muss man wissen, wo der ist und das schien ja niemand zu wissen, sonst wäre er besser geschützt gewesen…
(oder er war geschützt und die Söldner glaubten dass dort etwas wertvolles bewacht wurde - wie gesagt, Ideen gibt es genug)

Insgesamt mag ich an HeXXen, dass für den Spielleiter sehr viel klipp und klar Fakten geschaffen werden und nicht herumgeschwurbelt und sich die Autoren in mystischen Andeutungen um Dinge ergehen, die später enthüllt werden. Das hat mir in den 90ern schon den Spaß an so manchem Setting verhagelt.
Und „kamen Typen, öffneten versehentlich Tor zur Hölle“ ist mir eine Trillionen Mal lieber als 25 Seiten schlechter Prosalyrik, am besten im guten Mittelaltermarktdeutschsprech gehalten und in unleserlichem altdeutsch-Font auf Elefantenhaut gedruckt. „Und also begab es sich zu seiner Zeit anno Dunnemals 1640 im Haar des Jerrn als sich drölf wackere Wackersteinsöldner gen Schwartzfaltz zogen und siche da um die Ecke bringen liessen, noch bevor sie ihre drey Dodekaeder zücken und Alrik den Zuckyrbaeker symulieren künnten…“ nee, danke, Anke!
Und für die Spieler und ihre Charaktere spielt es keine Rolle, da es kaum jemand wissen dürfte, was vor 93 Jahren in der letzten Pampa irgendwo im Nirgendwo geschah.

Für mich daher: alles gut! besser so als anders.
Und es ist ja wirklich nur ein Aufhänger, der das Spiel nicht tangiert.
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Offline Raven Nash

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #16 am: 21.07.2023 | 12:58 »
Ähem - gerade das passt historisch hervorragend.
Im Dreißigjährigen Krieg hat man sich ja vom Land ernährt, und das Dauerproblem ist ja, dass an den Hauptkriegsschauplätzen sehr schnell alles fouragiert worden ist, was zu holen war, und dass Leute wie Wallenstein und Tilly sich gegenseitig angegiftet haben, wer jetzt seine Truppen in noch jungfräulich ungeplünderte Gebiete stellen darf.
Das Problem ist, dass in irgendeinem Seitental im Schwarzwald vielleicht ein Köhler oder ein Einsiedelhof steht - da gibts nix zu fouragieren. Jagen kann man gehen - dazu braucht man aber auch nicht irgendwo ins Nichts wandern.

Und mit einem Fouragewagen kommt man da auch nicht durch - der braucht zumindest einen Karrenweg. Schonmal versucht, einen Wagen durch bewaldete Hänge zu kriegen?  ;)

Genau da liegt ja der Hase im Pfeffer: Die Lage schafft so viele Probleme, dass die "Lösung" einfach unlogisch ist.

Kann nur jemanden eingefallen sein, der glaubt, der Schwarzwald hätte sich immer schon um eine Klinik ausgebreitet und wäre touristisch erschlossen gewesen.  ~;D
Warum überhaupt der dämliche Schwarzwald? Das Tor zur Hölle liegt, wie wir aus diversen Sagen wissen, an verschiedensten Orten - in den Alpen.  >;D
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Offline felixs

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #17 am: 21.07.2023 | 13:07 »
Warum überhaupt der dämliche Schwarzwald?

Weil er Schwarzwald heißt, ganz offensichtlich.
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Offline Boba Fett

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #18 am: 21.07.2023 | 13:08 »
Weil das Teufelsmoor in Bremen zu offensichtlich gewesen wäre.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #19 am: 21.07.2023 | 13:36 »
Das Problem ist, dass in irgendeinem Seitental im Schwarzwald vielleicht ein Köhler oder ein Einsiedelhof steht - da gibts nix zu fouragieren.

Die Lage im Schwarzwald hatte ich ganz übersehen, gutes Argument  :D

Aber auch das kriegt man gedeichselt - die Söldnertruppe war seeeeehr verzweifelt, hat im halbverhungerten Zustand die Schwelle zum Wahnsinn überschritten, und wurde dann von Satan mit diskreten Hinweisen an die richtige Stelle gelotst.  >;D

Als Saarländer bin ich übrigens vehement für die Lokalisierung des Höllentors im Pfälzer Wald.  ^-^

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #20 am: 21.07.2023 | 13:41 »
Die Prämisse ist "inspiriert" durch den Hintergrund vom Französischen Tabletop Helldorado. Nur das die Fraktionen hier im Schwarzwald ein Tor zur Hölle entdecken und hinabsteigen um die zu erobern bzw. sich gegen die Heerscharen daraus zu verteidigen. Gab es mal auf deutsch, war aber leider nicht wirklich auf dem Markt.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline Boba Fett

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #21 am: 21.07.2023 | 13:46 »
Ich hätte ja die Kaiserpfalz in Goslar als Mundus genommen, was auch erklärt, warum die Hexen sich einmal im Jahr auf dem Brocken treffen und dann die Schlacht gegen die Bewacher der Pfalz austragen.
Das wäre auch eine schöne Location gewesen, wo Söldner entsprechend Beute vermutet hätten…

Aber es ist mir redht, wie es ist, denn das ist völlig irrelevant.
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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #22 am: 21.07.2023 | 14:22 »
Ich finde den Aufhänger völlig in Ordnung. Es ist halt nur ... der Aufhänger.
"Sagt mal, Kameraden. Hier riecht es plötzlich verdammt nach Schwefel und die Frauen, die mit "Hui!Hui!" auf Besen um die Baumwipfel reiten, die waren doch vorhin auch noch nicht da ... HAT DA WER VON EUCH DAS TOR ZUR HÖLLE AUFGESTOßEN!?"
"Nun, Feldweibel ... ähm ... DER GUSTAV WAR'S! Ich habe es genau gesehen!"
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"Na toll, Euch kann man aber auch nicht einen Agenblick mal aus den Augen lassen ... Na ja, wird schon nicht so schlimm werden, neh?!"

So oder so ähnlich stelle ich mir das vor.
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Offline Raven Nash

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #23 am: 21.07.2023 | 14:35 »
Die Prämisse ist "inspiriert" durch den Hintergrund vom Französischen Tabletop Helldorado. Nur das die Fraktionen hier im Schwarzwald ein Tor zur Hölle entdecken und hinabsteigen um die zu erobern bzw. sich gegen die Heerscharen daraus zu verteidigen. Gab es mal auf deutsch, war aber leider nicht wirklich auf dem Markt.
Ich dachte eher an Solomon Kane - da spielt ja eine der ersten Geschichten im Schwarzwald.
Aber auch das kriegt man gedeichselt - die Söldnertruppe war seeeeehr verzweifelt, hat im halbverhungerten Zustand die Schwelle zum Wahnsinn überschritten, und wurde dann von Satan mit diskreten Hinweisen an die richtige Stelle gelotst.  >;D
Da bist du dann wieder sehr nah am Original. Mit dem Handwedeln vertreibst du jedenfalls alle Fliegen.  ;D

Ich frage mich ja generell (nicht nur bei Hexxen) warum es nur ein Tor geben soll.  Damit nicht zu viele Dämonen auf einmal raus kommen?  ;)
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Settingprämisse: Der Auslöser ist lame!
« Antwort #24 am: 21.07.2023 | 14:39 »
Da bist du dann wieder sehr nah am Original. Mit dem Handwedeln vertreibst du jedenfalls alle Fliegen.  ;D

Dem Herrn der Fliegen gefällt das aber gar nicht  :D
Theirs not to make reply,
Theirs not to reason why,
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Into the valley of Death
    Rode the six hundred.