Autor Thema: Notwendigkeit der Battlemap  (Gelesen 2028 mal)

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #25 am: 11.10.2023 | 12:52 »
Bei uns kommt es einfach auf die Spielweise an. In Runden mit offener Battlemap wird natürlich auch Kästchen gezählt, genau positioniert und dergleichen. Mit allen Konsequenzen daraus, eben dem sehr schachartigen, taktischen Spiel.

In Runden mit BattleMap hinterm Spielleiterschirm beschreibt der Spielleiter am Anfang des Zugs die aktuelle Situation und reagiert dann anhand der Battlemap auf die Aktionen welche die Spieler machen wollen. Das ist natürlich wesentlich narrativer und schneller und auch ohne Kästchenzählen. Aber wesentlich weniger willkürlich als ganz ohne visuelle Repräsentation

Denn wenn man dies ins Extrem bringen will gibt es halt auch die Battlemap hinterm Spielleiterschirm nicht mehr und es wird nur beschrieben gespielt.

Grob gesagt ist das bei mir recht gleich verteilt, auch wenn ich die Kompromisslösung meist als das beste aus beiden Weltrn empfinde.

Offline Feuersänger

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #26 am: 11.10.2023 | 13:34 »
Battlemap hinterm SL-Schirm? oÔ Hab ich ja noch nie gehört. Wieso, warum, wie, wozu?
Klingt für mich jetzt aus Spielerperspektive höchst problematisch.
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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #27 am: 11.10.2023 | 13:56 »
Battlemap hinterm SL-Schirm? oÔ Hab ich ja noch nie gehört. Wieso, warum, wie, wozu?
Klingt für mich jetzt aus Spielerperspektive höchst problematisch.

Klingt für mich erst mal auch nicht problematischer als das ganze andere "Geheimwissen", das man als SL sowieso schon verwaltet. Wer's also mag...

Persönlich bin ich ja einfach mit deswegen kein großer Battlemap-Fan, weil ich's mit dem Kartenzeichnen nicht so habe, und was 'ne "richtige" Battlemap sein will, braucht ja schon einiges an im Vorfeld explizit festgelegtem Detail -- insbesondere, wenn die Gruppe in Sachen Positionierung, Entfernungen, Winkel und so weiter unbedingt die volle Hartwurst fahren will. Ist einfach nicht mein Komfortspielmodus und dementsprechend auch schon mal ein Grund, gleich lieber auf gröber gestrickte Systeme auszuweichen.

Offline Feuersänger

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #28 am: 11.10.2023 | 14:08 »
Ich versteh halt einfach nicht, warum man sowas wollen könnte. Vielleicht wenn sämtliche Gegner immer unsichtbar sind? Aber sonst? Klingt für mich danach, als ob diese Spielweise die Nachteile von Battlemap und Keine-Battlemap in sich vereint: man hat nach wie vor den kompletten Aufwand, die BM aufzubauen, muss aber zusätzlich auch noch jede Position einzeln beschreiben, und zwar detaillierter als wenn man keine BM hat; die Spieler müssens verstehen - stellen vermutlich Rückfragen, die wieder Zeit kosten - und daran anknüpfend wiederum ihre Bewegungen beschreiben, die wiederum der SL verstehen und umsetzen muss. Hört sich für mich extrem klobig und fehleranfällig an. Und mit programmiertem Frust, wenn dann zB ein NSC einem SC in den Rücken murkst, weil der Spieler dessen Position anders aufgefasst hat als der SL meinte.

Edit: ich kenn das nur im übertragenen Sinne so, wenn wir Online spielen aber gerade kein Roll20 o.ä. zur Verfügung steht, dann hat man im Effekt diese Konstellation; würde ich dann aber nicht als "BM hinterm SL-Schirm" beschreiben. Da handhabe zumindest ich die Kämpfe dann auch entsprechend simpel, sodass die Spieler die komplexen Informationen einer BM auch nicht brauchen.
« Letzte Änderung: 11.10.2023 | 14:12 von Feuersänger »
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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #29 am: 11.10.2023 | 14:18 »
Battlemap hinterm SL-Schirm? oÔ Hab ich ja noch nie gehört. Wieso, warum, wie, wozu?
Klingt für mich jetzt aus Spielerperspektive höchst problematisch.

Steht ja schon oben. Um beschreibende Positionierung mit möglichst wenig Willkür zu ermöglichen.

Ist natürlich abhängig davon ob man überhaupt mit Beschreibung agieren will, statt mit visueller Repräsentation. Aber zumindest für mich löst es einige Probleme die ich ansonsten mit der Spielweise ohne Battlemap habe.

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #30 am: 11.10.2023 | 14:23 »
Ja, aber warum spielt man dann nicht einfach ganz normal _mit_ Battlemap, sodass sie jeder sehen kann?
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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #31 am: 11.10.2023 | 14:47 »
Ja, aber warum spielt man dann nicht einfach ganz normal _mit_ Battlemap, sodass sie jeder sehen kann?

Dafür kann es mehrere Gründe geben. Angefangen von einer beschreibenden Spielweise hin zu Geschwindigkeitsvorteilen und (je nach Umsetzung) Nutzbarkeit als Kampfhistorie.

Ersteres ist aber wahrscheinlich der Hauptgrund. Für manche Spieler ist es schlicht ein anderes Spielgefühl ob dort Miniaturen auf dem Spieltisch stehen oder man mit Worten die Situation beschreibt.

Gleichzeitig hat eine beschriebene Positionierung aber immer die Gefahr die Übersicht zu verlieren oder willkürlich zu werden. Und an der Stelle setzt der Kompromiss an. Man beschreibt immer noch, nutzt aber Hilfsmittel um sich zu merken wer sich wann wohin bewegt hat.

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #32 am: 11.10.2023 | 15:14 »
Ersteres ist aber wahrscheinlich der Hauptgrund. Für manche Spieler ist es schlicht ein anderes Spielgefühl ob dort Miniaturen auf dem Spieltisch stehen oder man mit Worten die Situation beschreibt.

Kann ich für mich aus meiner D&D3-Zeit so bestätigen. Pöppel- oder Miniaturenschubsen ist einfach ein anderes Spiel als Kampf im Kopfkino (das habe ich insbesondere einmal gemerkt, als ein DM seine Battlemap nicht dabeihatte und wir also improvisieren mußten).

Wobei mich eine grobe Skizze zur reinen Verdeutlichung der Lage noch gar nicht mal so sehr stört; dazu müssen also, denke ich, wirklich erst noch die einschlägigen "Brettspielregeln" hinzukommen.

Offline Guennarr

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #33 am: 23.10.2023 | 12:41 »
Bei klassischen Spielen heißt es gerne, dass keine Karten benötigt würden.

Zur Orientierung sind sie allerdings auch da sinnvoll. Wenn bei meinem System der Wahl Swords & Wizardry zB Kampf in zwei Reihen, drei SC nebeneinander auf 3 m Breite u.ä. Regeln mit verwendet werden sollen, sind Karten schon sehr sinnvoll.

Bei Onlinespiel ist es ohnehin eine Selbstverständlichkeit, erkundungslastige Abenteuer mit Karten zu spielen.

Offline Guennarr

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #34 am: 23.10.2023 | 12:44 »
P.S. Auch wenn bei klassischen Abenteuern Kampf nur eine Option und Umschleichen / Alternativrouten nehmen / Verhandeln usw. valide Alternativen sind, ist komischerweise auch da die Karte sehr wichtig für die Gruppe, um Handlungsalternativen besser abwägen zu können.

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #35 am: 23.10.2023 | 15:14 »
Wo ist denn für euch eigentlich in dem Zusammenhang der unterschied zwischen einer Karte und einer Skizze?

Offline Isegrim

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #36 am: 23.10.2023 | 15:47 »
Genau Bewegungsreichweiten bspw. Wenn ich in der vergangenheit mit Minis oä gespielt hab, dann immer auch mit i-welchen Regeln, wie man sich bewegt. Wenn ich zu groben Orientierung eine Skizze zeichne (und dann drin rumschmiere, wenn die Leute sich bewegen), ist das idR alles handgewedelt und Pi mal Daumen.
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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #37 am: 23.10.2023 | 16:23 »
Wo ist denn für euch eigentlich in dem Zusammenhang der unterschied zwischen einer Karte und einer Skizze?

Der Vorbereitungsaufwand, würde ich sagen. Generell ist in meinem Kopf eine Karte etwas, das schon mit dem Abenteuer mitgeliefert wird und also im Vorfeld theoretisch mit beliebigem Detail ausgestattet werden kann, während eine Skizze etwas ist, was sich auch während des Spiels selbst schnell mal aus der hohlen SL-Hand hinkritzeln und vielleicht zur besseren Orientierung noch in ein paar grobe "Zonen" oder Ähnliches unterteilen läßt (und hinterher auch wieder weggewischt oder -geworfen werden kann, ohne daß damit gleich ein Kunstwerk verloren geht).

Nachsatz: Hm, vielleicht läßt sich das tatsächlich ein Stück weit so zusammenfassen: würde ich es nach dem Abenteuer ohne größeres Wimpernzucken in den Papierkorb befördern? Wenn ja, Skizze, wenn nein, Karte. :)
« Letzte Änderung: 23.10.2023 | 16:27 von nobody@home »

Offline Trollkongen

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Re: Notwendigkeit der Battlemap
« Antwort #38 am: 24.10.2023 | 16:43 »
Für manche Spieler ist es schlicht ein anderes Spielgefühl ob dort Miniaturen auf dem Spieltisch stehen oder man mit Worten die Situation beschreibt.

Die Diskussion hatten wir in der Runde nun häufiger, seitdem wir mit Roll20 spielen. Als SL habe ich mir mit meinen Karten viel Mühe gemacht (einfach auch, weil es Spaß gemacht hat), aber bei den Spielern kommt das unterschiedlich an. Einer der Mitspieler honoriert es zwar, aber ihm ist es dadurch zu brettspielig. Er meint, dadurch wird seine Imagination bzw. Immersion gestört. Ohne Map oder nur mit einer Skizze zur Verdeutlichung kann er es sich besser vorstellen, als bei einer detaillierten Battlemap, die man dann entsprechen taktisch bespielt.

Kann ich durchaus gut nachvollziehen. Mein Problem als SL ist dabei aber eben die Fairness durch Regeltreue. Lässt man eine Battlemap völlig weg, leiden darunter einige D&D5-Regeln, was dann eventuell zu Lasten der Spielercharaktere und ihrer Fähigkeiten geht. (Für NSC und dergleichen sehe ich das Problem weniger.) Das Beispiel mit dem "Burning Hands" ist gut: D&D5 setzt schon darauf, dass man effizient vorgeht (auch wenn das letztlich natürlich gruppen- und SL-abhängig ist), den also ganz zu handwedeln ... ich weiß nicht.

Die Idee einer "Battlemap hinterm Schirm" finde ich daher interessant. Werde ich wohl mal ausprobieren. Die Frage ist nur, wie man das am besten macht. Also hinbekommt, dass es möglichst unaufwändig für einen als SL ist, aber gleichzeitig präzise genug.