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Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?

Ja und ich verstehe nicht wirklich warum.
Ja und es werden zuviele Psychotricks genutzt. Fear of missing out
Nein, da die aktuellen Rollenspieler viel zuviele Systeme in ihr Regal stellen. (Falsche Wahrnehmung)
Nein, da alles BUNT und FANCY ist. Das muss auch bezahlt werden.
Nein, da jetzt die MA besser bezahlt werden.
Ja -.-
Nein -.-
ja, aber ich verstehe warum
Ja, weil alles BUNT und FANCY ist, was m.E. nicht sein muss.

Autor Thema: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?  (Gelesen 6658 mal)

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Offline KapitänOffensichtlich

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #125 am: 3.02.2024 | 11:24 »
Verlage (vor allem solche, die aus Gründen der Scheinheiligkeit und/oder Dummheit bewusst oder unbewusst vordergründig auf die Nutzung von Ai-Tools verzichten) haben (steigende) Kosten. Außerdem als Unternehmen eine Gewinnabsicht. Produkte müssen also etwas kosten und ihre Preise müssen steigen. Nicht nur inflationsbereinigt sehe ich da keine großen Probleme auf dem deutschen Markt. Selbst wenn, wäre das aber kein Problem, da es Hobbymaterialien und somit reine Luxusartikel sind. Niemand braucht das.

Offline flaschengeist

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #126 am: 3.02.2024 | 11:27 »
Um mal Fakten zu liefern habe ich mal einen alten Fan-Pro Katalog von 1994 rausgekramt. Hier ein paar Beispiele von Systemen die heute noch existieren:
 [...]

Vielen Dank dafür :d. Ich hatte hier nicht geantwortet, weil ich zwar mein Gefühl kannte ("Zu teuer, weil alles zu fancy") aber nicht die Fakten und keine Zeit hatte, die Fakten zu recherchieren.

Der Inflationsbereinigte Preis ist leider nur ein Teil der Betrachtung.
Ich werfe Mal die (gar nicht so steile) These in den Raum dass man nicht davon ausgehen kann dass Gehalt und Inflation notwendigerweise in einem ausbalancierten Zusammenhang stehen.
Bezogen auf die Kaufkraftentwicklung kann also durchaus eine reale Teuerung stattgefunden haben

Das habe ich mal recherchiert. Von Anfang 2008 bis Ende 2022 sind die Reallöhne in Deutschland um insgesamt 7,3% gestiegen.
Wenn man als Basisjahr 1990 nimmt, fällt die Steigerung aufs Jahr gerechnet sehr wahrscheinlich deutlich niedriger aus aber dazu habe ich ad-hoc keine Primärquelle gefunden. Nebenbei bemerkt ist das BIP deutlich stärker gestiegen als die Reallöhne, was am überproportionalen Zuwachs der Kapitaleinkommen liegt.

Echte Marktlücke: Rollenspielbücher ohne Inhalt - da muss man dann auch nicht so viel lesen  ~;D

Aber bitte mit Hochglanzcover ~;D.
« Letzte Änderung: 3.02.2024 | 11:33 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Prisma

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #127 am: 3.02.2024 | 11:36 »
Ich glaube, das Problem der falschen Wahrnehmung ist größer als das tatsächliche TEUER-weil-FANCY.

Degenesis Rebirth wurde in der Basisversion (99 Euro) immer als sehr teuer wahrgenommen. Das man bei D&D5 drei Bücher kauft und auch auf um die 90 Euro kommt, sah man nicht. Oder bei Schattenjäger, wo wenigstens zwei weitere Quellenbücher zum GRW irre nützlich und quasi Pflicht waren.

Älteres Material wie die erwähnte Menzo-Box wurde auch früher als nicht billig angesehen, dafür war es aber voll gepackt mit Material und Infos um laaaange zu spielen. Das ist heute nicht mehr automatisch so.   
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Eismann

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #128 am: 3.02.2024 | 11:53 »
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.

Offline Prisma

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #129 am: 3.02.2024 | 12:01 »
Echte Marktlücke: Rollenspielbücher ohne Inhalt - da muss man dann auch nicht so viel lesen  ~;D
Wie dieses TierTanzAnwalt Rollenspiel, welches nur aus einem Hardcover ohne Buchblock besteht? >;D
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Offline Nebelwanderer

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #130 am: 3.02.2024 | 12:29 »
Finde ich nicht. Als Jugendlicher taten die 79 DM für eine DSA Box echt weh, die 20-30 Euro für ein Shadowrunregelwerk kaufe ich mir so nebenbei.

Offline Quaint

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #131 am: 3.02.2024 | 12:39 »
Teuer ist relativ. Wenn man sammelt kostet das was, aber wenn man einfach spielt oder spielleitet geht es. Vor allem wenn man nur 2-3 Systeme regelmäßig verfolgt. Und für den knappen Geldbeutel gibt es ja durchaus auch gute Optionen heute - viele Regelwerke und Quellenbände kriegt man für einen teils stark reduzierten Preis als PDF, und es gibt auch für die ganz knausrigen (oder armen) durchaus auch PDFs legal für lau oder pay-what-you-want

Gerade im Vergleich mit manch anderem Hobby kommt man mit Rollenspielen doch relativ günstig weg - zumindest was Geld betrifft. Wobei man natürlich immer mehr ausgeben kann, wenn man möchte.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
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Online Maarzan

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #132 am: 3.02.2024 | 13:07 »
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.

Das ist dann nun natürlich ein rein subjektiver und geschmacksinduzierter Eindruck, aber meiner ist tatsächlich, dass da inzwischen ein Haufen eher mäßiger Fluff produziert wird und der Spielnutzen doch eher zunehmend beschränkt ist. Da können gewachsene Seitenzahlen und Vollfarb auch nicht drüber hinweghelfen.

Und da verorte ich auch die Besorgnis bezgl. aufkommender KI im Textbereich.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline dreisam

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #133 am: 3.02.2024 | 13:09 »
[...] "Ich versteh ja auch nicht, warum die Leute immer gleich eine Yacht kaufen müssen. Man kann doch einfach eine leasen?"
Es gibt zudem eine ganze Menge kostenloser "Yachten", zumal in deutscher Sprache. Auf die Schnelle fallen mir diesbezüglich ein: Basic Fantasy, Cairn, Liquid, Lite, NIP’AJIN, Wushu Open, Risus, Dungeonslayers und die D&D-5E-SRD. So betrachtet war das TTRPG-Hobby niemals günstiger. Es sei denn, die Preissteigerungen bei Würfeln und Bleistiften würden inzwischen ebenfalls als völlig unzumutbar erscheinen.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #134 am: 3.02.2024 | 13:10 »
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.

ein sehr wichtiger Punkt.

bei bestimmten Serien muss man auch wissen, ab wann man nicht mehr nachkaufen braucht.
weil kalter Glühwein in recyceltem Tetrapack (oder so ähnlich ~;D )

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Offline Zanji123

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #135 am: 3.02.2024 | 13:14 »
Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass die Spieler mitgealtert sind? Wer 1993 bei Markeinführung fünfzehn Jahre alt war, ist jetzt 45.

Aber Magic war doch immer schon ein Spiel für verwöhnte Schnösselkinder - so mein Eindruck. (Naja, die Lehrlinge konnten sich die Karten auch noch parallel zum Golf GTI leisten, also vielleicht liege ich doch falsch.)

das Argument ist eh schwachsinn.

"Früher" gab's nur Magic daher waren da auch "Kids" dabei. Dann kam Pokemon und die ganzen jüngeren sind erst zu Pokemon, dann zu Yugioh gewechselt. Als dann der TCG Boom wieder ausbrach war Magic "eher was für Teenager plus"

zum Argument "Ja Rollenspiele versuchen jüngere ins Hobby zu bringen aber sind zu teuer" ... is halt auch ein SEEEHR schwaches argument. Es gibt genug "Kindergerechte Rollenspiele" die nicht teuer sind: Äventur, So nicht Schurke, Aborea gerade letzteres ist für n super günstigen Preis zu haben und hat genug gratis offizielles Material.

DSA von früher mit heute zu vergleichen is halt auch... schwierig. Die DSA 3 Box hatte halt (sind wir ehrlich) wenig Zeug :) die Regeln waren dünne Heftchen und die Box hatte echt viel "Luft" vs so ein Grundregelwerk von heutzutage.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Kaskantor

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #136 am: 3.02.2024 | 13:23 »
Ich finde, bei den Vergleichen sollte man wenigstens in derselben Edition bleiben.

Z.B. DSA5-Bücher-PDF, vor 2 Jahren und Bücher/ PDF der letzten Zeit.

Mein Lieblingsbeispiel wäre wie bereits gesagt bei PF2: Klippenwacht für 70€ vs. Königsmacher für 120€.
Mag sein, dass Königsmacher ein paar mehr Seiten hat, aber beides sind Stufe 1-20 Kampagnen und ich denke, dass sie sich da nicht soviel nehmen, dass es 50€ mehr aufwiegt.

Divinarium Liturgia kostet fast 42€ als PDF und es hat zwar ordentlich Seiten, aber glaube das Buch ist nur A5 statt A4. Archiv der Ausrüstung kostet ebenfalls um die 42€. Da ist der Trend für mich klar steigend.

Die älteren Kodexe, Archive und Co. sind die teuersten so um die 35€.
« Letzte Änderung: 3.02.2024 | 13:29 von Kaskantor »
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Offline Skyrock

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #137 am: 3.02.2024 | 13:30 »
Es war noch nie so günstig wie jetzt, Rollenspiele zu spielen, wenn es rein ums Spielen geht.
Bei D&D 5th als zur Zeit populärstem Rollenspiel, für das man auch am leichtesten Spieler findet, kommt man schon mit den kostenlosen Basicregeln + SRD + kostenlosen UA-Ergänzungen sehr weit, und das ist bevor man die Dungeon Master's Guild für kostenlose oder PWYW-Inhalte von 3rd Parties plündert.

Auf der anderen Seite hat man die stark konsumeristische Kickstarterkultur, die sich die letzten 10 Jahre herausgebildet hat, wo um Produkte die früher einfach mal ganz normal veröffentlichte Quellenbücher und Kaufabenteuer gewesen wären, die man ganz normal veröffentlicht und beworben hätte, ein riesiger kommerzieller Marketing-Tamtam gemacht wird mit scheibchenweise Enthüllungen von Inhalten und Stretchgoals. Hat mich noch nie gereizt, tatsächlich sogar eher abgestoßen - wenn das Produkt immer noch interessant ist, nachdem der Zirkus weitergezogen ist, kaufe ich es mir einfach später nach Ablauf des CF.
Wer da natürlich überall dabei sein und jedes Extra mitnehmen will, für den kann es schnell sehr kostspielig werden.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline Kaskantor

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #138 am: 3.02.2024 | 13:39 »
Wobei es dann für dich tendenziell immer teurer wäre, außer du würdest nicht Buch und PDF benötigen, weil man PDF oftmals günstiger, oder umsonst dazu bekommt.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #139 am: 3.02.2024 | 14:22 »
Mitspielen kann man ja immer mehr oder weniger kostenlos; ich habe aber den diffusen Eindruck, dass sowohl die Bereitschaft dazu, Dinge selbst zu machen, abgenommen hat als auch die "Bereitschaft", sich mit Auszügen, Kopien, Cheat Sheets u.Ä. zufrieden zu geben. Da gilt irgendwie recht flächendeckend "richtig oder gar nicht"...mit der Haltung ist es natürlich schwer, jemanden als Mitspieler zu gewinnen. 


Das sehe ich nur eingeschränkt so.
Zum einen bin ich absolut kein Freund von Gruppen in denen es mir als SL obliegt allen Spielern das Regelwerk nahezubringen und dabei alles an meinen Büchern hängt.
Zum anderen werden solche Leute auch viel eher in der passiven Rolle bleiben und sich schon allein aufgrund der fehlenden Möglichkeiten nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen wenn man nicht zusammensitzt.
Aus der Position sehe ich den Wechsel in eine "auch Spielleiter"-Rolle als deutlich unwahrscheinlicher an als bei Personen die zumindest das Grundregelwerk in Druckform haben.

Das mag ich weder aus SL noch aus Spielersicht. Für mich ist die mechanische Beschäftigung mit einem System viel zu wichtig als dass ich abseits einer Antestrunde Interesse oder Spaß an "der SL bastelt mir meinen Char und kümmert sich um die Regeln" hätte.
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Offline Drakon

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #140 am: 3.02.2024 | 14:53 »
Ich stimme zwar zu, dass Übersetzungslinien für die Verlage deutlich unaufwendiger und organisatorisch einfacher sind als Eigenentwicklungen, möchte aber das folgende Zitat nicht unkommentiert lassen:

Also das glaube ich jetzt einmal nicht. Heutige Übersetzungen jage ich OCR gescannt durch deep'l und brauch's dann nur mehr formatieren und die hatscherten Stellen ausbessern. Das funktioniert erstaunlich gut. Kein playtesting, keine Layoutauswahl (das Look & Feel haben andere vor dir schon bestimmt), und keine wirklich kreative Arbeit (vom Erstellen eines Keywortverzeichnisses einmal abgesehen).
Was bleibt ist Zeit. Und zwar weitaus weniger, als wenn ich das Buch von Anfang an erdenken und schreiben muss.

Das halte ich für ... wie sag ich es jetzt diplomatisch ... für eine etwas ... naive ... Sicht von Übersetzungen im RPG-Bereich. Das mag für eine Betriebsanleitung für eine elektrische Pfeffermühle halbwegs gelten.
Wenn ein Rollenspiel veröffentlicht würde, das auf diese Weise übersetzt ist, würde der Verlag absolut zurecht geteert und gefedert durch die Community getrieben werden. Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Offline Horsinand

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #141 am: 3.02.2024 | 14:58 »
. . . wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Natürlich müsste man es noch Korrektur lesen. Aber alles Old School-mäßig zu übersetzen wäre schon etwas . . . ineffizient

Zum Thema: Ich halte RPG Produkte in DE generell nicht für zu teuer.

Offline Swanosaurus

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #142 am: 3.02.2024 | 15:42 »

Das halte ich für ... wie sag ich es jetzt diplomatisch ... für eine etwas ... naive ... Sicht von Übersetzungen im RPG-Bereich. Das mag für eine Betriebsanleitung für eine elektrische Pfeffermühle halbwegs gelten.
Wenn ein Rollenspiel veröffentlicht würde, das auf diese Weise übersetzt ist, würde der Verlag absolut zurecht geteert und gefedert durch die Community getrieben werden. Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Ich hauptberuflich Übersetzer und nebenberuflich Rollenspielübersetzungskrittler, und ich kann dem nur voll zustimmen: So sehr ich mich manchmal ärgere, ich habe noch keine einzige deutsche RSP-Übersetzung gelesen, die die typischen Merkmale von Maschinenübersetzungen gehabt hätte. Vielleicht lässt sich das in ein paar Jahren echt nicht mehr unterscheiden ... aber noch ist die Technik definitiv an diesem Punkt. Entsprechend glaube ich auch, dass die Übersetzung einer der Zeit-, und bei halbwegs angemessener Bezahlung auch Geldaufwändigsten Teile eines RSP-Produkts auf Deutsch ist.

Dass eine größer angelegte Eigenentwicklung noch mal ein anderes Ding und sehr viel aufwändiger ist, vermute ich aber ebenfalls. Um unaufwändigsten sind wahrscheinlich rein auf der Textebene noch kleine Autor:innenspiele, die von einer Person mit viel Begeisterung geschrieben werden und dann eben wie ein "normales" Buch als Text vorliegen.

Übrigens wäre ich gerne bereit, für ein S/W-Buch mit geringeren "Production Values" und kleinerer Seitenzahl als heute üblich den gleichen Preis zu zahlen, wenn ich wüsste, dass die Personen, die es übersetzt bzw. geschrieben haben, davon ein wenig angemessener bezahl werden. Vielleicht is das unfair gegenüber Gestalter:innen/Illustrator:innen, aber ich empfinde eben den Text als den Produktkern und den Rest als "Drumherum" (für andere mag das ja anders sein), und entsprechend zahle ich auch lieber für guten Text als für Schauwerte.
Ehemals Rumpel/Achamanian

Offline KapitänOffensichtlich

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #143 am: 3.02.2024 | 16:01 »
Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Ich wage zu behaupten, dass viele Bücher so entstanden sind, bei denen du das gar nicht erkennst

Offline Niniane

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #144 am: 3.02.2024 | 16:04 »
Also das glaube ich jetzt einmal nicht. Heutige Übersetzungen jage ich OCR gescannt durch deep'l und brauch's dann nur mehr formatieren und die hatscherten Stellen ausbessern. Das funktioniert erstaunlich gut. Kein playtesting, keine Layoutauswahl (das Look & Feel haben andere vor dir schon bestimmt), und keine wirklich kreative Arbeit (vom Erstellen eines Keywortverzeichnisses einmal abgesehen).
Was bleibt ist Zeit. Und zwar weitaus weniger, als wenn ich das Buch von Anfang an erdenken und schreiben muss.

Genau, weil die KI auch so gut in Zwischentönen ist, alle Regelbegriffe kennt (bei DeepL kannst du ihr vorab ein Glossar geben, aber das erstellt sich auch nicht von allein und ist in der Erstellung zeitaufwändig, kostet also Geld) und wenn die lektorierende Person den Ausgangstext nicht kennt oder nicht versteht, ist mit Sprachlektorat auch Essig. Von der Qualität des Ausgangstext spreche ich noch gar nicht, wenn da wieder Nicht-Muttersprachler in die Zielsprache übersetzen oder der in einem Englisch verfasst ist, das DeepL nicht kann.
Einen fertigen Index machen ist tatsächlich das einfachste an der Sache, denn den haben die Originale auch.

Achja, und den fertigen Text in die Layoutvorlage kann ja auch jeder, da muss man ja nichts bei beachten, geht ja mit Copy & Paste.  :Ironie:
« Letzte Änderung: 3.02.2024 | 16:08 von Niniane »
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Offline KapitänOffensichtlich

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #145 am: 3.02.2024 | 16:08 »
Ich glaube du bist nicht wirklich auf dem Laufenden, was die Möglichkeiten aktueller Netzwerke angeht. Selbst die vorletzte Version ChatGPT kann das besser als DeepL und das ohne jede Vorarbeit.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #146 am: 3.02.2024 | 16:09 »
Hast du konkrete Beispiele oder bleibt es beim Geraune?
"These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies." - This Is Hell, Polygraph Cheaters

Offline Drakon

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #147 am: 3.02.2024 | 16:14 »
[Hier aktuell umstrittenes Emoji hindenken]

Offline tartex

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #148 am: 3.02.2024 | 16:15 »
Ich wage zu behaupten, dass viele Bücher so entstanden sind, bei denen du das gar nicht erkennst

Kommt Defiled by Darkness aus GenAI?
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Kumpel von Raven c.s. McCracken

Offline YY

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #149 am: 3.02.2024 | 19:35 »
Zum einen bin ich absolut kein Freund von Gruppen in denen es mir als SL obliegt allen Spielern das Regelwerk nahezubringen und dabei alles an meinen Büchern hängt.
Zum anderen werden solche Leute auch viel eher in der passiven Rolle bleiben und sich schon allein aufgrund der fehlenden Möglichkeiten nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen wenn man nicht zusammensitzt.
Aus der Position sehe ich den Wechsel in eine "auch Spielleiter"-Rolle als deutlich unwahrscheinlicher an als bei Personen die zumindest das Grundregelwerk in Druckform haben.

Das mag ich weder aus SL noch aus Spielersicht. Für mich ist die mechanische Beschäftigung mit einem System viel zu wichtig als dass ich abseits einer Antestrunde Interesse oder Spaß an "der SL bastelt mir meinen Char und kümmert sich um die Regeln" hätte.

Für mich persönlich ist letzteres auch nichts - aber andererseits bin ich oft genug schon damit zufrieden, dass meine Spieler quasi alles von meinem obskuren Kram brav mitmachen.
Dass da dann nicht unbedingt Regelwerke angeschafft werden, ist für mich der erwartbare Normalfall (ich erwarte und erlebe es da anders, wo es um halbwegs gängige Systeme geht).
Einen eventuellen Wechsel in die SL-Rolle strebe ich bei meinen Spielern nicht an, dann kann ich ja nicht mehr leiten ;D

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer