In einer dunklen Gasse hinter dem Gebäude machen Peter und Ray sich fertig für ihren Einsatz. Mit ihren Glimmstengeln in den Mundwinkeln hantieren sie eilig in der Dunkelheit. Sie tragen schmuddelige, brandfleckige Pullover über ihren Arbeitsoveralls (vor allem, damit man die ‚Nicht-Spuken‘-Logos auf den Schultern nicht sieht). Peter trägt dazu passend sogar eine schwarze Einbrechermütze. Sie wickeln mit geübten Handgriffen die beiden Protonen-Packs aus den unscheinbaren Plastikplanen aus, und helfen sich gegenseitig, sie aufzusetzen. Hektisch raunen sie miteinander, „Hier, halt’ mal“, „So, festzurren den Gurt, Scheiße, zu eng die Scheiße!“, und so weiter; Peter muss irgendwann anfangen zu lachen, er kriegt offensichtlich schlagartig gute Laune bei dem Ganzen. Ray lacht auch, er lässt sich von guter Laune nun mal leicht anstecken.
Dennoch raunt er schließlich, als sie fertig montiert sind, „… Vielleicht sollten wir das diesmal
nicht machen, Venkman. Ich hab' irgendwie ein schlechtes Gefühl bei dem ganzen hier.“
„Du bist nur ein Jammerlappen, das ist alles!“, kommentiert Peter mit einem fiesen Grinsen, „Denk' dran, was der gesagt hat, das hier ist dringend!“
„Ich will nur nicht auffliegen …“
„Wir fliegen ja auch nicht auf! Und überhaupt, Du Knalltüte, willst Du ewig auf Kindergeburtstagen auftreten, oder was? Schön mit Zeddemore den Pausenclown machen, oder was?“
„Um Gottes Willen, nein …“
„… Hier, komm. Wir machen das mit den Sonnenbrillen. Cool und gefährlich!“, raunt Peter halblaut.
„Das is' Quatsch, das mit den Sonnenbrillen! Sonnenbrillen bei Nacht, so'n Quatsch!“
„Cool und gefährlich, Alter! Und überhaupt: Was, wenn jemand unsere Fressen sieht!“
„Du willst doch nur die Kunden foppen.“
„Jau. Aufgesetzt, die Dinger.“
„Okay.“
Sie werfen ihre Zigarettenstummel weg und setzen ihre Sonnenbrillen auf, während sie an der Hintertür klingeln. Versuchen beide, ein Kichern zu unterdrücken.
Der Auftraggeber ist ein großer, dicker, blässlicher Typ mit Ziegenbart und Metal-Mähne. Er schrickt zurück, als er die zwei bebrillten Visagen im Zwielicht sieht, mit ihren merkwürdigen Rucksack-Einheiten.
„Ach,
Ihr seid das, Jungs“, sagt er dann aber, „Endlich!“
„Sieh' zu, dass Du uns reinlässt, Ralph“, sagt Peter, „Keiner darf uns sehen!“, und im Eintreten sagt er, „Ich hoffe, Dir ist klar, was wir hier für ein Risiko eingehen, wenn wir das machen!“
„Ja, ja, ja!“, raunt der Dicke schnell, „Klar weiß ich das, Mann! Danke, dass Ihr das hingekriegt habt. Ist echt eine Sache von Leben und Tod hier!“
„Ach so, ich dachte, der Störenfried ist tot, nicht lebendig!“, sagt Ray belustigt, und zu Peter sagt er, „Siehste?
Ich kann nämlich auch geistreich sein!“
Der stämmige Venkman gibt ein abfälliges Geräusch von sich.
Ralph sagt nervös, „Ja, klar. Diese Kanalratte bringt mich noch um den Verstand! Mittlerweile kann man das Zimmer
gar nicht mehr betreten! Das ist lebensgefährlich. Höchste Eisenbahn, dass Ihr Euch dem annehmt!“
Vor der Zimmertür machen sie Halt, und der ziegenbärtige Ralph deutet mit zitterigem Finger auf eine ganze Menge Objekte, die im Türblatt stecken.
„Seht Ihr das …? Unter diesen Bedingungen muss ich hier leben, versteht Ihr?“
„Meh. Das is' ja wie im Psychothriller“, knurrt Venkman.
„Sind das etwa Klingen …?“, raunt Ray fasziniert.
„Leise, Leute, bloß leise! Der Dreckskerl hat sehr gute Ohren … Die verdammte
Axt ist das, aus meinem Geräteschuppen hinterm Haus! Und alle großen Schraubendreher und Meißel. Stecken da seit drei Tagen. Seitdem ist endgültig klar, dass der Scheißkerl Ma und mir ans Leder will! Er will die Wohnung zurückerobern, um die wieder für sich zu haben!“
„Mit dem Ableben erlischt aber leider der Anspruch auf Wohnraum — außer selbstverständlich in unserem heimeligen Verbannungscontainer“, ermuntert Ray mit schiefem Lächeln.
„Dieser Typ, der ist der schlimmste Vermieter aller Zeiten“, sagt Ralph verzweifelt, „und in dem Zimmer liegt ja nicht nur der Aktenordner, den er will. Da liegen auch andere Unterlagen, die ich brauche! Der Makler, der die Vermietung übernommen hat, glaubt mir zwar; der kannte den alten Tyrannen noch persönlich! Bevor er abgenibbelt ist. Aber die ganzen Versicherungen, die glauben mir doch nicht, dass ich nicht an meine einzureichenden Unterlagen ran komme … weil das Zimmer durch Spuk blockiert ist? Die halten mich für total plemm-plemm!“
„Und er kommt immer raus, sobald man an den Ordner mit Ihrem Mietvertrag ran will, ja?“, fragt Ray.
„Ja genau, der alte Zausel wollte den zeitlebens wieder einziehen! Total senil war der am Schluss, ein totaler Kotzbrocken. Jetzt bewacht er ihn als Gespenst!“
„Wir gehen da rein. Auf drei, Stantz!“, sagt Peter, mit funkelnden Augen.
„Roger“, nickt Ray begeistert, beide ziehen ihre Strahler von den Rucksack-Einheiten, und legen die Daumen auf die Kippschalter.
„Lasst Euch nicht mit der Axt bewerfen!“, sagt der dicke Ralph, und weicht ängstlich zurück.
„Einszweidrei!“, zischt Peter, und beide aktivieren ihre Protonen-Packs, das dramatische Geräusch der hochfahrenden Cyclotrons ist auf den Knopfdruck hin zu hören. Der Auftraggeber zuckt davon erneut zusammen, und tritt lieber noch einen Schritt rückwärts.
http://hprops.com/sounds/KJH_PackstartCombo.mp3Die Finger finden immer noch geübt den Startup-Button!Peter und Ray reißen eilig die Tür auf, und beäugen die Axt und die Schraubendreher, die tatsächlich von innen in der Tür stecken. Der Raum ist fast hell durch das Straßenlaternenlicht, das durch die unordentlichen Jalousien hinein fällt, aber das Licht hat eine ungewöhnliche Qualität … eine Nuance zu grünlich. Genau in der Raummitte liegt der besagte Aktenordner ominös auf dem alten Teppichboden.
Stanz versucht den Lichtschalter, aber der hat ominöserweise keinen Strom ...
Spielaufstellung für den EinsatzDas machen wir mit einem Spielplan-Segment aus Zombicide. Alle Türen sind noch zu, außer der mit Werkzeugen gespickten, durch die unsere Helden Peter (grün) und Ray (gelb) den Raum betreten können. Am Boden liegt der begehrte Aktenordner (grüner GB-Marker). Das Signal des unsichtbaren Spuks befindet sich noch im Nebenzimmer (violetter Marker).
Runde 1: Peter geht vorsichtig in den Raum, und sieht sich um, den Protonenstrahler im Anschlag. Am Ende seiner Schleich-Bewegung würfelt er
Stealth als
Free Action (SWADE S. 35), mit Erfolg. Ratlos bleibt er vor dem Aktenordner stehen. Er dreht sich nach Ray um, und befiehlt flüsternd, „Komm‘ schon, Stanz,
such‘ ihn!“ Das ist ein Support-Wurf mit knappem Erfolg.
Ray ist am Zug, er kommt auch in das Zimmer, hebt das PKE-Gerät, das sofort zu zirpen beginnt. Er wirft zwei Höchstzahlen, und kommt auf eine 11, das macht 12 durch Peters anspornenden Support, und 13 dank dem PKE-Gerät. Damit hat Ray das Signal sofort lokalisiert, er presst die Lippen aufeinander, und wedelt aufgeregt mit dem Zeigefinger auf die Tür zum Nebenzimmer. Rays
Stealth-Wurf war leider ein Misserfolg, er hat immer noch nur einen W4 und ist halt ein bisschen tapsig!
Damit ist das Gespenst auch dran, es hat Ray gehört, und fährt unsichtbar in den Raum!
Das PKE-Signal nähert sich schlagartig!👻
The Killed Landlord GhostClass III Anchored Ectoplasmic EntityAttributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d8, Strength d8, Vigor d6
Skills: Athletics d8, Fighting d8, Focus d8, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d10
Pace: 7;
Parry: 5;
Toughness: 5
Special Abilities:• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties. As a free action, it may become immaterial, exchanging it's miniature for a PKE marker. The marker cannot be seen or attacked directly, but sensed with a PKE meter, and use its powers.
• Fear (-1): This ghost causes Fear checks at -1 when it lets itself be seen.
• Flight: The ghost can fly at Pace 7 and ignore the effects of difficult ground.
• Powers: This ghost uses Focus as its Arcane Skill and has the powers Darkness, Havoc and Telekinesis. It always has enough Power Points for using its powers.
Der pedantische Tyrann kann nicht von seinen damaligen Akten lassenEine heiserer Schrei ist zu hören, und eine kalte Windböe schmettert aus dem Nichts gegen Peter und Ray. Das ist ein Erfolg mit der Kraft
Havoc, und unsere Helden werden vom Windtosen
Distracted, und müssen
Strength würfeln. Der stabil gebaute Venkman bleibt (wenn auch taumelnd) auf den Füßen, Ray wird von der telekinetischen Wucht erfasst und rückwärts gegen eine Wand geschleudert, und wird durch die Kollision
Shaken!Runde 2: Damit ist er auch dran, würfelt gegen
Shaken, aber schafft es aufgrund seines
Distracted-Abzugs nicht! Mühevoll zieht er sich an einem der Regale hoch, ringt um festen Stand.
Peter hat irgendwie Bammel um Ray, und insbesondere auch um sich selbst, er will ihnen beiden schnell mal etwas Zeit kaufen, um sich zu sortieren! Er schießt mit einem krachenden Protonenstrahl die Tür zum Nebenraum in Stücke, Funken fliegen von den Türangeln, und mit einem hastigen Fußtritt (als
Multi-Action) befördert er den ominösen Aktenordner durch die aufgesprengte Tür ins andere Zimmer! (Dafür hat er schon zwei Bennies für
Rerolls verbraten, aber ich gebe ihm einen Neuen für seinen Nachteil
Ruthless (Wild, aggressive energy).)
Peter hat den Aktenorder (grüner Marker) ins Nebenzimmer gekickt, um Zeit zu kaufenSaust das unsichtbare PKE-Signal hinterher, wie geplant? Die Orakelwürfel sagen entgegen aller Wahrscheinlichkeit mit großer Bestimmtheit nein! Das muss bedeuten, dass das Gespenst sich stattdessen materialisiert, um den Unruhestiftern an den Kragen zu gehen!Die Geisterjäger müssen dabei ihren Furcht-Wurf ablegen. Beide schaffen es gerade so beim Anblick der knöchernen Visage aus dem Jenseits. Die dürren Klauen versuchen, Peter in den Griff zu bekommen, und er kann sich nicht entwinden, und ist
Entangled. Eingeschleimt wird er obendrein, für ein Level
Fatigue.
Peter findet sich im Griff des materialisierten PhantomsRunde 3: Der Spuk lacht hysterisch, und schleudert den stämmigen Venkman rücklings, raus aus dem Zimmer, zurück in den elektrisch beleuchteten Flur! Er zerschmettert dort draußen beim Aufprall das Telefontischchen und eine Kork-Pinnwand, und Zettel fliegen umher! Der Kollisionsschaden reicht jedoch nicht, um ihn
Shaken zu bekommen.
Damit ist Peter dran, bläst angespannt die Backen auf, und feuert hitzköpfig in die Richtung, aus der er geschleudert wurde, durch die offene Tür! Er erzielt ein
Raise, und macht den Spuk
Shaken und verpasst ihm ganze drei Wunden! Das schreiende Scheusal schmeißt seinen zweiten Benny ab zum Absorbieren, und mit einem unerwartet hohen Wurf negiert es alle drei Wundlevel! Kurz wird es durchscheinend, dann stabilisiert sich seine Erscheinung wieder. Immerhin sind jetzt seine Bennies alle.
Ray erholt sich von
Shaken, umklammert mit beiden Händen seinen Protonenstrahler, und feuert ebenfalls. Er macht neuerliche zwei Wundlevel, die das Ziel diesmal nicht negieren kann.
Runde 4: „Hah! Guter Schuss!“, lacht Venkman grimmig, und ballert nun auf die noch geschlossene Tür links, wodurch die Sicht auf den herumgekickten Aktenordner wieder frei wird.
Venkman wurde auf den Flur geworfen, und zerschießt die Tür zur Linken, um wieder Sicht auf den umstrittenen Aktenordner zu bekommenEr hechtet durch den brennenden Türrahmen, und stellt eine Stiefelsohle auf die Akte.
Ray hält weiter drauf, erneut mit
Raise, und schmilzt das letzte Wundlevel runter von dem Gegner. Nun ist er bereit für den Fangstrahl!
Die Erscheinung würfelt locker ihren
Shaken-Zustand weg, fährt auf Peter zu, der den Fuß auf den Pappordner gesetzt hat, um ihn wieder zu greifen. Diesmal gelingt es diesem mit knapper Not, die Knochenhände abzuwehren, aber er wird eingeschleimt und erhält ein zweites Level
Fatigue.Runde 5: Kreischend macht das Phantom weiter, um den dicklichen Geisterjäger von seinem Focus-Objekt weg zu reißen, aber kratzt und beißt daneben, desorientiert wie es ist. Peter wankt rückwärts, versucht blinzelnd das Ectoplasma aus seinem Gesichtsfeld zu bekommen, drückt dabei ab, erfasst das Gespenst mit seinem Fangstrahl, und mit einem
Raise ist es
Bound! Der blaue und goldene Fangstrahl umwandert die ectoplasmische Schreckgestalt. Pete dirigiert das Ziel in seinem Strahl rückwärts, von sich weg, und ins Nebenzimmer zurück.
„Den Schmöker kriegst Du nicht wieder!“, lacht er fies, „Falle, Stanz!“
„Jawoll, werfe Falle aus!“, schreit der enthusiastisch zurück, und wirft, erzielt dafür ein
Athletics-Raise. Das Gerät landet direkt unter dem gefangenen Spuk, Ray stampft auf das Fußpedal, und der Laser-Trichter flammt um die schwebende Gestalt herum auf, und sie wird zischend und kreischend in die Falle gezogen! Diese schnappt zu, blinkt rot, und der altbekannte, stinkende Qualm beginnt daraus aufzusteigen.
„Hähä!“, macht Venkman, den zurückeroberten Aktenordner unter dem Arm, „Kann man nicht sagen, dass der Scheiß je aufgehört hätte, Spaß zu machen!“
„
Du hast nur eine sadistische Ader, mein bester“, sagt Ray mit einem schiefen Lächeln, „Wie siehst Du überhaupt aus?“
„Eingeschleimt natürlich, auf wen konzentrieren sich die Ecto-Dreckschleudern denn, hä? Natürlich wieder auf den ollen Peter! Aber scheiß' drauf, heute bezahlen wir die Stromrechnung!“
Der ziegenbärtige Ralph kommt mit kreideweißem Gesicht näher. Seine kleine, klapperige Ma, ein uraltes Muttchen im rosa Nachthemd, springt dazu, sie ist die praktischere von ihnen beiden, sie hat schon einen Feuerlöscher am Start, und löscht die Schwelbrände im Bürozimmer, die beiden von Peter entflammten Türrahmen, und Peters Stiefel. Letzteres wahrscheinlich einfach nur im Affekt, weil sie so aufgeregt ist, die Stiefel brannten doch überhaupt nicht.
„Ist es weg?“, japst Ralph.
„Für immer und ewig!“, lacht Ray, „Der alte Miesepeter wandert jetzt in unseren Verbannungscontainer. Da kann er ja versuchen, die anderen Spukgestalten um ihren Papierkram zu betrügen! Glaube jedoch kaum, dass die welchen haben!“
„Das letzte Hemd hat keine Taschen“, nickt Peter, und wischt angeekelt grünliches Ectoplasma von seinem aufgeschlitzten schwarzen Strickpulli, alles schön auf den Teppichboden.
„Aber junger Mann!“, schilt die kleine Greisin, „Habense denn keine Manieren! Den Teppichreiniger zieht mein Ralph Ihnen von Ihrer Rechnung ab!“
Ralph sagt beschwichtigend, „Aber Ma, die beiden schreiben uns doch keine Rechnung hierfür! Alles Freundschaftsdienst!“
„Ach so! Schwarzarbeit!“, kräht das Muttchen, etwas vorwurfsvoll.
„Genau, wir schenken Ihnen ein bisschen was von unserer Zeit“, sagt Ray mit einem fröhlichen Augenzwinkerm „Und Sie schenken uns dafür … mal nachrechnen …“
„Sie dürfen das ja gar nicht, was? Eigentlich? Die im Radio reden auch immer ganz schlecht über Sie!“, sagt Ralphs Ma.
Peter nickt, „Ja, ja. Ray und ich machen das manchmal unter der Hand, für Leute, die wirklich dringend Hilfe brauchen. Alles für Schwarzgeld. Keine Rechnungen, keine Steuern, keine dummen Rückfragen.“
Ray kassiert Ralph ab, und bestätigt, „Freut uns, wenn wir helfen können! Und bitte dran denken: Unbedingt dicht halten!“
Ralph sagt, „Versprochen! Wenn einer von der Stadtverwaltung das mitkriegen sollte, fliegt Euch beiden Euer derzeitiges Samaritertum ganz gewaltig um die Ohren, oder? Wegen der einstweiligen Verfügung.“
„Reden wir nicht drüber!“, sagt Venkman, mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck, „Hier ist Ihr Schmöker zurück“, und er reicht Ralph die eroberte Akte mit seinen Unterlagen.
⚡
Sie bugsieren die Protonenpäckchen, wieder in die Plastikplanen verschnürt, zum Auto zurück. Der Fluchtwagen ist ein alter, dunkelgrauer Lieferservice-Truck. Ray zählt nebenher abgelenkt die Scheine durch.
„Macht schon, Jungs, macht mal hin da!“, raunt Winston vom Fahrersitz.
„Was bist Du denn so fickerig, Winston?“, fragt Peter, während er schnaufend die Pakete verstaut, und Wellpappe drüber stopft, „Du musstest ja nur hier am Steuer hocken und warten!“
„Das ist ja das Schlimme!“, sagt der.
„Kannst gerne nächstes Mal wieder mit reinkommen, dann machen wir das zu dritt! Das macht eh mehr Laune!“, sagt Ray.
Venkman nimmt ihm das Scheinbündel weg, als sie in den Lieferwagen klettern, „Hier, gib‘ schon her, lass‘ mich das machen. Du verzählst Dich nur.“
Winston sagt, „Es sollte überhaupt kein nächstes Mal geben, Jungs! Nicht so! Habt Ihr endlich alles? Wir müssen weg!“
„Klar gibt’s ein nächstes Mal! Das Jenseits ruht nicht!“, knurrt Peter, Scheine zählend, er sieht dabei aus wie ein zufriedener, aber bissiger Boxerhund.
„Das ist ja genau genommen sogar das Hauptcharakteristikum vom Jenseits, dass es eben nicht
ruht!“, sagt Ray.
„Genau! Darum ruhen wir
auch nicht! Scheiß auf die einstweilige Verfügung!“, sagt Peter.
„Früher oder später überspannt Ihr den Bogen damit“, murrt Winston, und fährt an, „Und ich Blödmann helfe Euch noch dabei.“
„Och Winston“, sagt Ray begütigend, „Du hast schon wieder Gewissensbisse! Typisch für Dich, Du ehrliche Haut! Du riskierst gar nichts, wenn Du nur den Fahrer machst.“
„Die erwischen uns nicht!“, sagt Peter munter, „Die sind Wichser. Die kriegen uns nie!“
„Das seh‘ ich ganz anders, dass ich da nichts riskiere“, sagt Winston, „Und ich glaube, ein Staatsanwalt-Aktenschmierer sähe das auch so! Oh Mann, Leute! Guckt mal, da
sind sie. Ich fahre einen meiner Lieblings-Umwege …“
„Da sind sie? Da ist wer?“, will Peter wissen.
„Das da hinten sind Zivilbullen, jede Wette. Die sind schon so neugierig an mir vorbei gefahren, während Ihr drin wart. Die haben schon so geguckt, als wollten die mich mal kontrollieren. Wegen Autofahren im dunkelhäutigen Zustand!“
„Hähähä“, lacht Peter, „Der war gut! Autofahren im dunkelhäutigen Zustand! Scheiß-Cops!“
Ray wirkt besorgt: „Kannst Du sie abhängen?“
Winston nickt, „Ich sage doch, ich fahre eine meiner Lieblings-Abkürzungen! Ich war lange genug Taxifahrer in dieser Stadt, um sowas elegant gelöst zu kriegen. Festhalten, scharfe Kurve!“