Autor Thema: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play  (Gelesen 8632 mal)

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #75 am: 10.11.2025 | 16:52 »
Wir fügen den zufällig aufgetauchten Hippie-Journalisten zu Jas‘ Liste von temporären Informanten hinzu. Möglicherweise wird er später noch nützliche Hinweise beisteuern können.
Dass aber der rosa Schleim im Norden der Stadt nicht mit einem Chemieunfall zu tun hat, das wird in den nächsten Tagen vielen New Yorkern klar.

Percy Hayburn schnarrt tags darauf hämisch in sein Studio-Mikrofon: „Es ist also doch etwas durchgesickert! Ist es also wahr, meine Damen und Herren Radiohörer, dass irgendsoeine suspekte, violette Schmiere durchgesickert ist, in unserer Stadt! Natürlich war das Gezeter der Umweltschützer mal wieder voreilig: Mitnichten stecken irgendwelche Chemiekonzerne dahinter, wie in manchen — nicht weiter namhaften — Zeitungsblättchen behauptet wurde!“
„Stimmt, Percy“, kommentiert Carl Gabriel, „Aber an einigen der Berichte über eine violette Substanz aus der Kanalisation scheint dann doch etwas dran zu sein. Vorgestern wurde das Zeug entlang der First Avenue gesehen, in der Upper East Side …“
„… Nachdem eine vierköpfige Gruppe von stadtbekannten Scharlatanen dort aufgekreuzt war, sehr wohl! Unerlaubt, und mit ganz neuer Dreistigkeit, haben jene vier Scharlatane die Fahrbahn der First Avenue aufgemeißelt, und daraufhin diesen Glubsch in die Straßen entlassen! Erst die Polizei konnte für Ordnung sorgen! Ist das jetzt noch Trickbetrügerei, wie wir sie von denen kennen, oder ist hier schon die Grenze zur nächsten Stufe überschritten?“, fragt Hayburn lauernd.
„Was denkst Du, Percy?“, grinst Gabriel.
„Das ist Terrorismus!“, blafft Hayburn, und haut dabei hörbar mit seiner kleinen, dicken Faust auf seinen Schreibtisch, „Die Gerichtsverhandlung gegen diese Stümper und Volksaufhetzer Stantz, Elliott, Spengler, Zeddemore, Melnitz, und den vielgehassten Venkman wird also morgen stattfinden. Von oberster Stelle wurde möglich gemacht, dass die Verhandlung derartig eilig einberufen werden konnte! Endlich hat der New Yorker die Chance auf Gerechtigkeit!“
„Zumal es nicht so aussieht, als wären Staatsanwaltschaft und der eingesetzte Richter in sonderlich entspannter Stimmung.“
„Sehr richtig, Carl, das sieht gar nicht so aus als wäre da Milde zu erwarten, ganz und gar nicht, denn den Vorsitz führt, wie jüngste Berichte uns sagen, ‚der Hammer‘ persönlich, Richter Steven Wexler! Dieser neue Skandal, dieses neuerliche Narrenstück, wird das letzte sein, das die sogenannten Ghostbusters angestellt haben!“
„Gut gesagt! In diesem Sinne, kommen wir wieder zum Musikprogramm“, sagt Gabriel.
„Pah!“, macht Percy Hayburn. Er hat sich in Rage geredet.


„Ich will vor allem eine Sache wissen“, sagt Phil Croucher in der Feuerwache in die Runde, „Warum habt Ihr so den Arsch offen?“
Phil ist vorhin aus Florida zurückgekommen, und hat bisher noch nicht einmal die Muße gefunden, seinen Mantel auszuziehen.
Stantz und Spengler gucken bedröppelt und nuckeln an ihren Kaffeebechern herum. Winston rollt die Augen, er wird äußerst ungern von ihrem Manager angepampt. Venkman sitzt mit verschränkten Armen da, und brodelt innerlich.
Janine grätscht schnell dazwischen, bevor hier noch jemand rumzuschreien beginnt, „Mach‘ mal halblang, Phil, die saßen gerade einen ganzen Tag hinter schwedischen Gardinen. Und überhaupt haben sie‘s doch gut gemeint.“
„Gut gemeint, gut gemeint!“, meckert Phil, „Der Teufel meint‘s gut, wenn er jemanden über kleiner Flamme röstet! Ich will ja gar nicht wissen, was Ihr da genau vorhattet mit Eurer Scheiß-Probennahme und all dem. Ich will wissen, was dahintersteckt, was Euch darauf gebracht hat! Ihr dürft überhaupt nicht arbeiten, oder forschen! Wie kommt Ihr Blödnasen dann darauf, die First Avenue aufzumeißeln — auch noch mit einem Kofferraum voller Protonenpacks?!“
Ray sagt defensiv, „Aber das war doch der Clue, dass wir die Protonenpacks dabei hatten! Das konnte zwar kein Schwein wissen, aber wenn wir die nicht gehabt hätten, dann hätten diese Ectoplasma-Manifestationen wer weiß was angerichtet entlang der Straße!“
Phil fuchtelt unbeherrscht mit den Händen in der Luft herum, „Aber Du kannst mir doch nicht erzählen, dass Ihr nicht im Vorhinein bereits vor hattet, die eventuell zu benutzen! War das einer Deiner Glücksfälle, oder was? Lagen die noch zufällig in Eurem Kofferraum, vom vergangenen Sommer, oder was? Willst Du mich eigentlich verkackeiern, Ray?!“
Peter muss plötzlich lachen. Er sitzt unbewegt, und kämpft mit aller Kraft dagegen an, aber seine Mundwinkel zucken heftig.
„Und Du, lach‘ nicht, Brüderlein! Das ist ja klar, dass Du das jetzt wieder witzig findest. Und wenn ich jetzt daraufhin von Dir auch ein Kichern höre, Ray, dann vergesse ich mich! Ihr reitet die Firma in die Scheiße! Füße still halten, habe ich gesagt! Abwarten, habe ich gesagt! Ihr geht schön brav ins Radio, zu TV-Interviews, auf gottverschissene Kindergeburtstage und so, Jas hält sein Antlitz in die Werbe-Kameras. Das habe ich gesagt! Bis wir diese Gerichtsprozesse alle durchgestanden haben!“
Winston widerspricht, mit ruhiger Stimme, „Jetzt ist aber mal gut, Phil. Es musste halt mal eine Ausnahme gemacht werden. Wir müssen Dana eben dringend helfen. Das ist ja nicht einmal ein Job, die bezahlt uns ja nicht mal.“
Phil wirft den Kopf zurück und verdreht die Augen, als würde die geballte Doofheit seiner fünf Hirnis ihn ins Gesicht treffen wie ein Schlag, „Und dann bezahlt die nicht einmal! Sind wir jetzt die Heilsarmee?!“
„Der rosa Schleim wollte mittels Psychokinese ihren Kinderwagen entführen, Phil!“, sagt Jas schulterzuckend, „Da ist doch wirklich mal Alarm bei sowas! Da muss man doch wirklich mal Fünfe gerade sein lassen, das ist unsere älteste Kundin, und die hat uns immer geholfen!“, aber er räumt ein, „Wenn sie nicht gerade besessen war, zumindest.“
„Pete, Du bist besessen von der“, knurrt Phil.
Egon mahnt, „Die Implikationen dieses Vorfalls mit dem Kinderwagen, und unseres Messeinsatzes neulich —“
Phil raunzt, „Messeinsatz, so? So nennen wir dieses haarsträubende Abenteuer mit Rumgeballer jetzt? Messeinsatz?“
Streng redet Spengler weiter, er hebt sogar seine tiefe Stimme etwas, „— unseres Messeinsatzes neulich, sind von ganz imminenter Bedeutung! Das psychomagnotherische Energiefeld der ganzen Stadt ist dabei, sich zu verselbstständigen, und die Theorie muss geprüft werden, ob dieses rosa Ectoplasma ein Nebenprodukt davon ist! Selbst wenn wir über unsere Bürgerpflicht hinwegsehen, so haben wir immer noch die wissenschaftliche Pflicht, dem nachzugehen!“
Janine wirft Egon einen längeren Blick zu, und versucht, nicht mehr verliebt in ihn zu sein, was ihr nicht leicht fällt, wenn er so redet.
„Okay, okay“, meckert Phil, „Bürgerpflicht, Forschungsauftrag, wunderbar. Damit können wir vielleicht ein paar unserer letzten Dollars retten, Ihr Hornochsen. Das werden wir alles bei Eurer Verhandlung morgen vorbringen, argumentativ.“
Jas fragt, „War wohl jetzt endlich Deine Suche nach einem Anwalt für uns erfolgreich, Phil, Du unfehlbarer Management-Guru?“
„Ihr braucht den besten Anwalt, den man für Geld anheuern kann, Leute! Aber Ihr kriegt den, den unsere Firma sich noch leisten kann!“, murrt Croucher.



Tags darauf, im Thurgood Marshall U.S. Courthouse


„Ich sollte im letzten Moment doch noch mal Bedenken anmelden, Leute! Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das alles durchstehe!“, sagt Louis Tully, während er ungeschickt zwei Arme voll schwerer Aktenordner auf dem Tisch ablädt, „Ich hab‘ ja jetzt erst gesehen, wie viele Zuschauer hier sind, auch Zeitungsleute und diese ganzen Film-Fritzen und all sowas, und natürlich ist da öffentlich ganz schön Stimmungsmache, was Euch und unseren Fall betrifft! Ich hab’ jedenfalls noch nie vor so vielen Leuten gesprochen, und vor allem nicht wegen so 'ner brisanten Sache. Bei meinen bisherigen Mandanten ging’s doch vor allem um Mietrecht und Steuerrecht und so. Und ich bin doch überhaupt eigentlich Steuerberater, ich hab‘ ja mein Anwaltsexamen auf der Abendschule gemacht! Ich dachte, das ist ein kleiner, lukrativer Nebenverdienst und so, quasi so 'ne Art kleines Hobby! Guckt mal, da ist doch jetzt sogar Percy Hayburn im Zuschauerraum, der ist doch auf WABC immer schon so gemein zu Euch! Der wartet doch nur drauf, dass ich irgendwas Falsches sage, um dann in seiner Sendung wieder mit Schmutz zu werfen!“, und Louis‘ leiernde Stimme klingt beinahe, als ob er losheulen könne, und so schaut er auch drein, ganz kläglich.
„Dann sag‘ doch einfach nichts Falsches, Louis!“, sagt Jas ermunternd, aber sein Lächeln ist etwas gequält.
Ray lässt seine Stirn zurück auf die Tischplatte sacken.

Tatsächlich sind sie alle da: Percy Hayburn und Carl Gabriel, eine ganze Menge der Hasser und Verächter der Grenzwissenschaften, auch Dekan Yeager von der Uni, aber gleichzeitig haben sich auch jede Menge Unterstützer eingefunden, wie Nancy Duvivier, Jazzclub-Besitzer Jack Marcus mit seiner Familie, der junge Rabbi Jordi Fiedler, der ziegenbärtige Kunde Ralph, und in der hintersten Ecke sogar der Hippie-Journalist von neulich. Noch dazu jede Menge punkige Fans mit Ghostbusters-T-Shirts. Nur nach Dana hält Peter erfolglos Ausschau.

Die Protonenstrahler, Geisterfallen, PKE-Geräte, das Giga-Meter, und zwei große Probengläser mit dem gesammelten violetten Ectoplasma stehen auf dem Tisch für Beweisstücke.

Jack Hardemeyer geht wie zufällig an der Bank der Angeklagten vorbei, und lächelt gehässig auf sie herab. Er scheint gerade mit der Staatsanwältin ein paar Worte gewechselt zu haben.
„Jack, Sie sind ja auch hier!“, freut sich Dr. Elliott, „Drücken Sie uns die Daumen?“
„Ich sagte Ihnen am Telefon bereits: Wir sind nicht beim Du!“, lächelt Hardemeyer herablassend, „Ich sehe Sie erst wieder in ein paar Jahren, Elliott, nach langen Jahren, wenn ich mir ihren Antrag auf Entlassung anhöre!“



Bürgermeister-Assistent Jack Hardemeyer findet, er hat bereits gewonnen


Peter steht ruckartig auf, und schaut Jack Hardemeyer direkt ins Gesicht. Der Bürgermeister-Assistent ist deutlich größer als Venkman, aber weniger stabil gebaut, und er kennt die Reputation des Gegenübers als Rohling. Unwillkürlich tritt Hardemeyer ein Schrittchen zurück! Venkman grinst fies, und sagt, „Ihr kriegt uns niemals lebend!“, dann nimmt er wieder Platz, während es von vorne lautstark heißt, „Ruhe im Gerichtssaal!“

Richter Stephen Wexler marschiert auf, in seinem schwarzen Talar.

Es wird wieder Zeit für die Regeln für Social Conflict (SWADE S. 143). Wenn die Wild Cards die Gerichtsverhandlung deutlich gewinnen, dürfen sie ihren Laden wieder aufmachen. Wenn sie vor Gericht deutlich verlieren, werden sie für den Rest von Teil II schwarz weiterarbeiten müssen.


Hier sind endlich die Spielwerte für Louis, die werden wir ab jetzt brauchen. Er soll mit vier Advances starten:

👻Louis Tully
The Nerdy Bookkeeping Type
Attributes: Agility d8, Smarts d10, Spirit d6, Strength d4, Vigor d6
Skills: Academics d6, Athletics d4, Common Knowledge d8, Notice d6+2, Persuasion d6, Research d10, Stealth d4, Trade (Lawyer) d4, Trade (Tax consultant) d10
Pace: 6; Parry: 2; Toughness: 5
Hindrances: Bad Eyes (Minor: Glasses), Habit (Minor: Talks people‘s ears off), Loyal, Quirk (Awkward and nerdy)
Edges: Alertness (Dog ears), Connections (Boring NYC business folks), Devotion, Extraction, Rich
Gear: -

Den Devotion-Vorteil habe ich für meine Kampagnen ausgedacht, und der ist mittlerweile geplaytestet. Hier ist er:

Devotion
Requirements: Novice, Spirit d6+
This hero always looks out for others first, and might help them find their wits or remain focused with nothing but a word of encouragement. After Action Cards are dealt at the start of a combat round, this hero may trade his Action Card with a friendly character standing within 2“, if the target character has a lower Action Card than he has.
« Letzte Änderung: 12.11.2025 | 15:22 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #76 am: 11.11.2025 | 17:00 »

Louis Tully, unser Star-Anwalt


Normalerweise müsste die Staatsanwaltschaft Persuasion verwenden für die drei Runden des Social Conflict, und zwar als Vergleichswurf gegen den Persuasion-Wurf des Verteidigers (Louis). Da wir hier vor Gericht sind, und in dieser Kampagne der Trade-Skill aus Deadlands Verwendung findet, nehme ich stattdessen Trade (Lawyer). Das ist zwar ein schlechter Deal, weil Louis nur einen W4 darin hat, aber passt zur Filmvorlage. Und verschiedene Geisterjäger können ihn ja außerdem bei seinen Würfen supporten. Die Staatsanwältin soll Trade (Lawyer) auf W10 kriegen, da ist eine fähige Widersacherin eingesetzt worden, aber sie ist keine Wild Card (im Film hat sie ja nicht mal einen Namen).

Richter Wexler verwarnt die Anwesenden ausdrücklich, dass er keinerlei Gerede von Geistern hören wolle: "Ich weise vor Beginn der Verhandlung strengstens darauf hin, dass dieses Gericht sich strikt an die Fakten hält, und nicht die Existenz von Spuk, Phantomen, oder kleinen, grünen Kobolden anerkennt!", verkündet er humorlos.

Er macht dafür einen Intimidation-Wurf, da soll er einen W10 bekommen. Das wird direkt eine Neun, also ein Raise! Louis macht ein langes Gesicht, wird blässlich, und sinkt tiefer in seinen Stuhl, als wolle er versuchen, hinter seinem Stapel aus Aktenordnern zu verschwinden. Er würfelt Spirit dagegen, und ist kurz Distracted und Shaken!

Die Sitzung beginnt daraufhin, der Vorwurf lautet, Verstoß gegen eine gerichtliche Verfügung, vorsätzliche Zerstörung öffentlichen Eigentums, Betrug, und mutwillige Sachbeschädigung.
Die Verteidigung wird zu ihrem Eröffnungs-Statement aufgerufen. Alles schweigt erwartungsvoll. Peter stupst den kleinlauten Louis mit dem Ellenbogen an, und zischt, „Das bist Du!“
„Aber wie denn? Er hat doch gerade verboten, über Gespenster zu reden!“, flüstert Louis hilflos.
„Dann lass‘ den Teil halt weg!“
Also eiert der Verteidiger unsicher nach vorne. Spaßeshalber lassen wir ihn schon einmal Trade (Lawyer) würfeln, um sich warm zu laufen für den eigentlichen Social Conflict, aber er bekommt -2, weil der fiese Richter ihn bereits aus dem Konzept gebracht hat. Der Abzug macht seinen knappen Erfolg mit seinem W4 dann auch zu einem Misserfolg.
Entsprechend dieses Wurfresultats sagt Mister Tully: „Hohes Gericht, ähm, meine Damen und Herren Geschworene! Ich finde es nicht ganz fair, meine Mandanten als Scharlatane zu bezeichnen. Sie jagen seit zwei Jahren erfolgreich …“, und er wirft einen ängstlichen Blick zum Richterstuhl, „Also, sie gehen erfolgreich auf die Jagd. Nach dem … was ihre Kunden Ihnen eben auftragen, zu tun. Ähm: Die ganze Stadt verehrt sie als Helden, halb Amerika trägt ihre fröhlichen T-Shirts, mit dem Logo der … 'Busters. Sie wollten am fraglichen Abend einzig und allein ihre Dienste an der Allgemeinheit fortführen, bei der Erforschung von … der First Avenue. Zugegeben, der Stromausfall entlang der Straße war ein ziemliches Problem für alle, und das violette Zeugs das heraufgekommen war, hat ziemliche Reinigungskosten nach sich gezogen! Ich selbst war in der Upper East Side unterwegs an dem Abend, und habe mich im Dunkeln total verlaufen! Am Ende kam ich in der East 73rd Street wieder raus, das müssen Sie sich mal vorstellen!“, und er gibt ein kleines, entschuldigendes Lachen von sich, „Nun ja, aber ich werfe es meinen Mandanten nicht vor, denn ich war vorletztes Jahr in einen Hund verwandelt, und sie haben mir damit geholfen. Danke, Euer Ehren“, sagt er, und watschelt zurück zur Bank der Angeklagten.
„Sehr gut, Louis“, kommentiert Egon trocken, als ihr Anwalt sich setzt, „Kurz, bündig, und durchaus entbehrenswert!“
„Danke danke“, sagt der kleine Mann, abgelenkt.

Damit startet also der Social Conflict!

Runde 1: Die Staatsanwältin Margery Thorne eröffnet mit dem geladenen Zeugen von den Stadtwerken, Mr. Fianella. Der Alte arbeitet seit 27 Jahren für die Stadt, und kennt sich aus im Untergrund. Miss Thorne präsentiert ihm Beweisstück F, eins der Probengläser gefüllt mit rosa Substanz.
„Ich bitte Sie, äußerst vorsichtig zu sein, Mister Fianella, da diese Probe bisher nicht vollständig auf Toxizität überprüft worden ist!“, sagt sie, als sie dem Typen das Glas reicht, „Es war keine Zeit, unabhängige Experten einzuschalten dafür, weil die heutige Verhandlung solche Dringlichkeit besitzt! Können Sie diesen Stoff identifizieren? Oder ist das möglicherweise eine Chemikalie aus den Labors der Angeklagten …?“
Fianella sagt, „Das ist wirklich absonderliches Zeugs! In all meinen Jahren im Job habe ich sowas noch nie gesehen, nicht unter New York, oder sonstwo. Was auch immer das ist — die müssen es hingebracht haben.“
Ray Stantz geht die Hutschnur, als er das hört, er springt auf, und protestiert, „Das stimmt nicht!“, aber er wird sofort lautstark von Richter Wexler zur Ordnung gerufen, unterlegt von lautem Knallen des Holzhammers auf dem Richterpult.

Margery Thorne baut eine Argumentation auf, nach der die Angeklagten die violette Substanz deswegen ‚entdeckt hätten‘, weil sie selber ihre Verursacher seien! Sie führt auch die horrenden Kosten der Reinigungsarbeiten auf, entlang der First Avenue, am gestrigen Tag.
Ihr Trade (Lawyer)-W10 ergibt eine Fünf, ein solider Erfolg. Den muss (nach den Regeln für Social Conflict) jetzt Louis kontern, um die Staatsanwaltschaft daran zu hindern, durch Runde 1 Influence Token für sich einzufahren.

Louis befragt Mister Fianella ebenfalls (sinnlos: „Sind Sie denn wirklich auch sicher, dass Sie die komische Matsche noch nie gesehen haben? Ja? Na gut“), dann ruft er Jas Elliott in den Zeugenstand.
Louis würfelt Trade (Lawyer), unterstützt von Jas‘ Persuasion-Ergebnis von Sechs, und kommt somit insgesamt auf eine Fünf.
„Worum handelt es sich also bei diesem Zeugs, Dr. Elliott?“, fragt Louis schafhaft.
„Wir hatten es schon mit vielen Arten von Ectoplasma zu tun, Mister Tully! Dies scheint eine neue Variante zu sein, mehr als das übliche Beiprodukt, als das wir es bisher kennengelernt haben!“
„Und, äh, können Sie uns erklären, was das ist? Aber denk‘ dran, Jas, Du darfst nicht von Geis— von Du-weißt-schon-was reden …!“
„Das ist ja alles ein wenig putzig“, grinst Elliott selbstsicher, „Das ist hier so, als würden wir zum Bademeister gehen, und sagen, er möge mal einen aus dem Becken retten, aber wir würden gleichzeitig nicht an die Existenz von Wasser glauben, und auf diese Sensibilitäten solle er dabei bitteschön Rücksicht nehmen!“
Ein lautes Lachen aus dem Publikum freut ihn sichtlich, aber Steven Wexler fordert erneut Ruhe im Saal, sonst ließe er Jas entfernen, wegen Missachtung des Gerichts!
„Und meine Frage?!“, sagt Louis.
Jas lehnt sich entspannt im Zeugenstuhl zurück, und erklärt lapidar, „Dann will ich’s doch mal so sagen: Wir stoßen bei unserer Arbeit regelmäßig auf wenig erforschte Substanzen, wollen wir mal auf die Gründe nicht näher eingehen. So auch hier wieder. Es handelt sich nach allem, was wir bisher wissen, um eine ionisierte H2O-Molekül-Verbindung, die daraufhin Hydronium- und Hydroxid-Verbindungen schafft. OH und H3O, nicht wahr? Ja! Je mehr Ionisierung, desto mehr Hydroxid! Und wenn man uns unsere gesammelten Proben hätte untersuchen lassen, statt uns 24 Stunden in U-Haft schmoren zu lassen wie kleine Spitzbuben, dann wären wir jetzt bereits in der Lage, mehr darüber zu sagen!“
„Öh … also …?“, fragt Louis, er steht auf dem Schlauch.
Jas erwidert freundlich, „Also, ganz einfach, Mister Tully: Je mehr die Herren Gesetzeshüter uns jetzt mit ihrem Ringelpietz verlangsamen, desto mehr wird auch unsere Forschung verlangsamt, und gerade jetzt könnten die Ergebnisse, die wir in unserem Hauptquartier erzielen können, große Bedeutung für die Lage von New York City haben!“

Das schürt sichtlich Zweifel unter den versammelten Skeptikern. Der Trade-Wurf der Verteidigung wiegt den der Staatsanwaltschaft auf (beides wie gesagt eine Fünf), und verhindert Miss Thornes erstes Influence Token beim Social Conflict. Runde 1 ist komplett, und damit der erste Teil der Gerichtsverhandlung.
« Letzte Änderung: 11.11.2025 | 17:41 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #77 am: 13.11.2025 | 19:53 »
Runde 2: Wo Staatsanwältin Thorne schon ihren Verdacht nicht so recht verbreitet bekommt, dass die Geisterjäger den violetten Schleim selbst abgelassen hätten, kann sie trotzdem immerhin deren Motivationen und Einstellung vor der Jury als verwerflich darstellen. Dafür hat sie eine beachtliche Liste von Vorwürfen und Peinlichkeiten mitgebracht, zusammengetragen in den zwei Jahren seit Firmengründung, und akribisch aufgelistet.

Margery Thorne hat auch die beiden Sicherheitsmänner von der Großbaustelle an den Start gebracht, diejenigen, welche die Polizei angerufen hatten. Die sagen der Thorne gegenüber natürlich aus, dass die Wild Cards Lügenbolde sind, so mit Vorspiegelung falscher Tatsachen und allem.

Schließlich wird Phil in den Zeugenstand gerufen. Die Staatsanwältin mustert ihn abfällig, während sie fragt, „Mister Croucher, Sie sind der Manager von Ghostbusters, Incorporated?“
„Ja, das stimmt. Und Pressesprecher, Finanzverwalter, Termin- und Medienkoordinator, und Anstandsdame.“
„Anstandsdame auch?“, fragt Thorne interessiert, das ist Wasser auf ihre Mühle.
„Vergessen Sie‘s, Schätzchen. Das habe ich nur so gesagt.“
Richter Wexler wirft einen drohenden Blick auf Phil herab, und der murmelt schnell eine Entschuldigung, wegen dem ‚Schätzchen‘.
„Mister Croucher!“, verlangt Thorne zu wissen, „Warum haben Sie diese Firma gegründet?“
„Mein Halbbruder hat die Firma gegründet.“
„Mit welcher Gründungsphilosophie? Aus rein finanziellen Gründen? Als Gelderwerb?“
Phil setzt ein kleines Lächeln auf, „Ich bitte sie! Um der Menschheit zu helfen! Monetäre Zwecke waren zweitrangig. Wir hatten einen neuartigen Service, und wollten ihn der Stadt zur Verfügung stellen. Das war unsere …“ und er schaut hilfesuchend zu Egon, und dann fällt ihm die gestrige Wortwahl wieder ein, „Bürgerpflicht, und unsere wissenschaftliche Pflicht.“
„Sie sind womöglich Philanthropen, würden Sie sagen? Warum, Mr. Croucher, haben Sie dann überhaupt Geld für ihre Dienste genommen? Und zwar mehrere tausend Dollar pro Einsatz!“
„Eine Geschäftseröffnung muss sich natürlich monetär lohnen. Ich bin immerhin Wirtschafter. Außerdem sind diese … philanthropischen Technologien … sehr teuer in Herstellung und Einsatz.“
„Aber ihr Halbbruder Dr. Venkman war der eigentliche Gründer?“
„Zusammen mit Dr. Stantz.“
„Ah! Diese beiden? Dr. Venkman wie auch Dr. Stantz steckten doch womöglich in finanziellen Schwierigkeiten, direkt nach ihrem unrühmlichen Rauswurf von der Columbia University?“
„Das, äh? Das weiß ich leider nicht.“
„Darf ich sie erinnern, dass Sie unter Eid stehen?“
„Wie sehe ich aus, wie Peter Venkmans persönliches Sparschwein?“
Die Fans im Zuschauerraum lachen, fast so laut wie bei Jas vorhin.

An dieser Stelle soll die Staatsanwaltschaft mal ihren Trade (Lawyer)-W10 würfeln. Diesmal eine Sieben, ihre Argumentation nimmt Fahrt auf! Die Geschworenen sehen gar nicht aus, als wären viele Fans unter ihnen, sie beäugen Phil eher mit Missfallen.

Dann übernimmt Louis die Befragung von Phil Croucher. Er hat zu diesem Zeitpunkt sichtlich keine Ahnung mehr, was er tun kann, seine Verteidigungsstrategie befindet sich nunmehr im freien Fall! Phil sieht es dem kleinen Suppentrulli deutlich an!
Da stehen sie, der Befragte im Zeugenstand und der wackere Verteidiger … und Louis stellt plötzlich so gezielte Fragen! Das kommt daher, dass Phil ihm heimlich vorsagt, was er gefragt werden will!
„… Wem hatten Sie denn am besagten Abend … unentgeltlich helfen wollen, am besagtem Abend … äh?“, sagt Louis marionettenhaft.
„Einer alten Freundin, hier aus der Stadt! Sie ist eine von den New Yorkern, welche die Auswirkungen dieses Schlamassels bereits zu spüren bekommen haben!“
Louis zögert und lauscht angestrengt, während Phil Croucher seine Lippen bewegt, möglichst unauffällig.
„Wie sieht denn der Umfang ihrer Klienten aus, wenn Serviceleistungen zu Ihnen kommen? Äh, hoppala, 'tschuldigung, also, andersrum?“
„Gut, dass Sie fragen! Neben parapsycholgischer Forschung erstellen meine Mitarbeiter auch ein Profil des Falls, untersuchen den Schauplatz historisch, kulturell, chemisch, ja, und manchmal sogar Feng-Shui-mäßig, und wir machen für den Kunden psychologische Beratung, und nicht zuletzt Seelsorge. In diesem Fall sogar alles unentgeltlich, aus Anstandsgefühl heraus!“

Louis Tully muss wieder Trade würfeln gegen das Resultat der Staatsanwältin. Phil unterstützt ihn mit seinem Persuasion-Wurf. Phils Support macht Louis‘ Vier zu einer Fünf, in jedem Fall nützt ihre Schmierenkomödie ihnen nicht viel gegen Miss Thorne, mit ihrem Wurfergebnis von Sieben.

„Einspruch, Euer Ehren!“, verlangt die Thorne, sowas wie da hat sie ja überhaupt noch nie erlebt, dass der Befragte dem Anwalt vorsagen muss, was er nachzuplappern hat; und da sie keine anderen Worte findet, wirft sie Tully vor, „Er beeinflusst den Zeugen!“
„Stattgegeben“, entscheidet Wexler ungnädig.
„Jetzt seien Sie doch kein Frosch, Miss Thorne, wir sind doch alle beide Anwälte!“, raunt Louis bittend. Er erntet, nicht überraschend, eisiges Schweigen von ihr.

Damit endet Runde 2, und die Staatsanwältin erhält ihr erstes Influence Token. Sie hat die zweifelhaften Charaktere der Geisterjäger erfolgreich ans Licht gezerrt.

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #78 am: 13.11.2025 | 20:27 »
Runde 3: Für Runde 3 bin ich nicht sicher, wen Margery Thorne als Überraschungszeugen aus dem Hut zaubern soll. Dekan Yeager? Bürgermeister Lennie? Vielleicht sogar Jock Mulligan (als Foreshadowing für Teil III)?

Das Orakel Themes aus Ironsworn sagt dazu, Resource. Da mir das immer noch nicht viel sagt, würfle ich auf der Tabelle Major Plot Twist, und bekomme, Someone Returns Unexpectedly. Okay, eine Handlung bezüglich Ressourcen soll stattfinden, indem ein NSC unerwartet zurückkehrt. Mit dem wird die Staatsanwältin versuchen, die Jury davon zu überzeugen, dass die Ghostbusters armselige Wissenschaftler sind.
Also dann folgendermaßen:


„Mr. Peck! Sie arbeiten für das Umweltamt?“, fragt die Anwältin.
„Sehr wohl!“, sagt Walter Peck im Zeugenstand, und macht mit beiden Händen die Fingerpyramide des schurkischen Abwartens.
Die Wild Cards auf der Angeklagtenbank machen außerordentlich düstere Gesichter, seit der Kerl hier aufmarschiert ist.
„Sie haben im Oktober '84 die Schließung der ehemaligen Hook-&-Ladder-Feuerwache in Tribeca durchgesetzt, und die Abschaltung der Lagereinrichtungen der Angeklagten?“
„Auf Befehl der EPA, und gemeinsam mit dem NYPD, richtig.“
Janines Blick verdüstert sich noch mehr, ihre Augen scheinen unsichtbare Blitze zu werfen. Sie denkt ungern daran zurück, wie sie an jenem Morgen versuchen musste, Peck‘s Durchmarsch zu verhindern.
„Es hat am selben Tag eine Explosion auf dem Gelände gegeben“, fährt die Thorne fort, „Ihren damaligen Berichten zufolge waren die elektrischen Anlagen von vornherein instabil?“
„Das geht glasklar aus meinen Berichten hervor“, nickt Mister Peck, „Und diese sind die solide Grundlage mehrerer der Gerichtsfälle, die — parallel zu dem heutigen — seitdem gegen diese Leute laufen.“
„Das hat er damals schon verzapft!“, ruft Peter, „Denken Sie sich mal was Neues aus für Ihre Rufmordkampagne, Sie—“, aber sogleich fordert Richter Wexler abermals lautstark Ruhe im Saal.
Venkman und Peck werfen sich zornige Blicke zu, quer durch den Saal, eine Sekunde lang scheint geradezu die Luft zu flimmern. Dann lächelt der EPA-Mann spöttisch.
Miss Thorne fährt fort, „Hm! Dr. Jasper Elliott hat dem Gericht vorhin gesagt, er würde gerne mit seinen Laborforschungen der Stadt helfen! Wie wertvoll ist Ihrer Einschätzung nach die wissenschaftliche Arbeit, die im sogenannten Geisterjäger-Hauptquartier geleistet wird? Wie sauber wird dort vorgegangen?“
Walter Peck lacht gehässig auf, „Sauber? Von Wissenschaft kann hier überhaupt nicht geredet werden! Diese Männer sind ja auch nicht ohne Grund von der Columbia University geworfen worden. Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern eher ein Possenspiel, bei dem nebenher zufällig Laborausrüstung verwendet wird. In diesem Gebäude herrschen Unordnung und Schlamperei, und die Liste der Umwelt- und Gesetzesverstöße, die ich Ihnen nennen könnte, reicht von hier bis vor die Saaltür hinaus!“, und seine Augen funkeln wütend, „Mich persönlich erstaunt es, dass es immerhin Dr. Spengler noch gestattet wird, an der Universität zu wirken. Dies scheint nichts weiter als ein künstlicher Legitimierungsversuch für die angeblich wissenschaftlichen Dienste dieser Firma zu sein. All dies gehört zu ihrer groß angelegten Inszenierung.“

Margery Thorne hat wie erwartet von Walter Peck geliefert bekommen, was sie wollte. Sie würfelt Trade (Lawyer), diesmal lassen wir Peck sie mit seinem Persuasion-Würfel supporten. Und wie er das macht! Aus der Fünf der Staatsanwältin macht der EPA-Inspektor mit seinem Raise eine Sieben. Dieses Resultat wird nun Louis kontern müssen, um zu retten, was zu retten ist.

Louis kommt tapsig nach vorne, und schaut Peck an, welcher den Blick mit einer gewissen Abscheu erwidert.
„Mister Peck“, erkundigt sich Louis, „Haben Sie auch an eine groß angelegte Inszenierung gedacht, in dem Moment, als Sie am Fuß des Apartmenthauses in 55 Central Park West von circa dreihundert Litern verflüssigter Marshmellow-Masse überschüttet wurden?“
Eine Sekunde zögert Peck, dann versetzt er, „Wir haben allesamt eingangs deutlich gehört, dass dieses Gericht keine Geschichten über unsichtbaren Spuk anerkennen wird! Ich weiß also nicht, worauf Sie hinaus wollen, Mister Tully.“
„Aber diese Dessertcreme war doch wohl nicht unsichtbar, sondern echt? Es gibt doch so verwackelte Filmaufnahmen davon und sowas! Also, äh, glauben Sie an die, oder haben Sie die angezweifelt, als die auf Sie regnete?“
„Wie dem auch sei! Der Skandal um Central Park West liegt in der Vergangenheit. In der Gegenwart haben wir es jedenfalls nicht mit Spuk zu tun, wenn Sie mich fragen. Sollte das Ihre Frage sein. Das weiß man ja bei Ihnen nicht so recht, bei Ihrem kläglichen Gestammel hier!“
Wexler knurrt, „Auch Sie nehmen sich bitte ein wenig zusammen, Mister Peck!“, aber er ist längst nicht so streng wie als er die Geisterjäger zur Ordnung gerufen hat.
Peck grinst fies, aber nickt höflich, „Entschuldigen Sie, Euer Ehren.“

Louis bekommt diese Runde keinen Support, er muss sich allein behaupten, und vor Walter Peck hat er beinahe ebensolche Angst wie vor Richter Wexler und Miss Thorne. Sein Trade-W4 zeigt auch nur eine Zwei … aber sein Wild Die erzielt eine Höchstzahl, und macht aus seinem Resultat unerwartet eine Zehn! Sieht aus, als hätte der kleine Mann einen großen Moment bei seinem Schlussplädoyer:

„Na ja, also ich darf das ja eigentlich nicht sagen hier in diesem Raum, aber wenn hier so gut wie alle der anwesenden Leute insgeheim doch an Geister glauben, und wenn sogar der beste Zeuge der Anklage selber auch an Geister glaubt, was er hier nicht bestritten hat, ähm, dann ist doch eigentlich schlüssig, dass meine Mandanten schnellstens wieder arbeiten müssen, statt ins Gefängnis zu gehen! Dann wäre ja überhaupt niemand mehr da, der sich halbwegs mit den ganzen Hydroxid-Verbindungen und dem allen auskennt. Denn wenn ihre Arbeitsmethoden auch ein wenig schlampig rüberkommen mögen, und in der Feuerwache überall leere Kartoffelchips-Packungen rumliegen, und alte Kaffeetassen rumstehen und so, so sind sie doch die einzigen, die wirkliche Ergebnisse erzielen können bei dieser Schweinerei mit dem rosa Ekelzeugs in der Kanalisation, also, will quasi damit sagen: … Wir könnten sie‘s ja immerhin mal probieren lassen!“
Hilflos blinzelnd sieht er sich im stillen Saal um.
„Öhm, ich glaube, das war‘s, also, äh, schönen Dank auch.“

Seine Zehn schlägt die Sieben von Miss Thorne, und vermasselt ihr ein zweites Influence Token.

Die Ghostbusters-Fans im Saal beginnen so ausgelassen zu jubeln und zu skandieren, dass Richter Wexler mit zornesrotem Gesicht die ersten der Schreihälse aus dem Saal räumen lässt. Kurz sieht es so aus, als würden einige der punkigen Gestalten sich sogar aktiv der Räumung widersetzen wollen.
„Yeah, lasst es krachen!“, murmelt Peter leise mit Blick auf die Szene.

Die Geschworenen ziehen sich zurück. Der Social Conflict ist entschieden, die Staatsanwaltschaft hat trotz ihrer besseren Position nur ein einziges, lausiges Influence Token ergattern können. Richter Wexler und Jack Hardemeyer hätten gerne den Maximal-Strafsatz für die Angeklagten, dafür hätten sie allerdings im Optimalfall volle sechs Erfolge gebraucht, ein Raise in jeder Runde. (Nach der Ergebnis-Tabelle von den Regeln für Social Conflict, SWADE S. 143.) Mit dem einen erwürfelten Influence Token kann den Geisterjägern gerade mal die Minimalstrafe eingebrockt werden.

Der Rückzug der Jury dauert ungewöhnlich lange, eine Wartezeit, die alle endgültig zermürbt. Da wird so lange diskutiert, hinter den Kulissen, weil entgegen aller Erwartungen die Geschworenen mehrheitlich nun auf Seiten der Wild Cards sind. Hardemeyers Schergen versuchen noch mit allen Mitteln auf sie einzuwirken.
Elliott und Stantz gucken währenddessen gelegentlich zum Tisch mit den Beweismitteln, und bilden sich ein, die beiden Gläser mit der leuchtend rosa Substanz wären voller als noch vorhin! Aber das ist wahrscheinlich nur Einbildung, wegen dem Stress, unter dem sie stehen …?



Da zuckt was


Schließlich marschiert Richter Wexler wieder auf, und schreitet zur Urteilsverkündung. Er bebt vor Wut, weil er unzufrieden ist mit den läppischen Geschworenen!
„Glauben Sie nicht, dass die Öffentlichkeit nicht erfahren wird, auf welche Weise hier herumgetrickst wird!“, ruft plötzlich der wütende Percy Hayburn aus dem Zuschauerraum nach vorne, „Diese Leute sind Terroristen!“
„Ruhe im Gerichtssaal!“, verkündet Wexler.
„Der New Yorker ruht ganz gewiss nicht, in seinem Begehr nach Gerechtigkeit!“, keckert Hayburn.
Wexler reißt sich seine Brille von der Nase, und starrt den vorlauten Radiomann empört an.
„Ist das jetzt die nächste Eskalationsstufe, Knödelchen?“, ruft Venkman grinsend Hayburn zu.
Dieser springt auf, er sieht so aus, als wolle er Venkman ein paar auf die Schnauze hauen wollen, aber einige der fanatischen Geisterjäger-Fans, die noch nicht geräumt wurden, stellen sich ihm sofort entgegen.

Während daraufhin einiges Gewusel entsteht, als weitere Leute des Saals verwiesen werden, stößt Jas mit dem Ellenbogen Ray an, und nickt alarmiert Richtung Beweismittel-Tisch: In beiden Gläsern wirft das Ectoplasma Blasen.
„Wir haben uns vorhin nicht geirrt!“, zischt Jas.
„Irgendwas stimmt hier ganz gewaltig nicht!“, flüstert Ray.

Dann wird das Urteil verkündet: Eine Geldbuße und obendrein saftige Wiedergutmachungszahlungen an die Stadtwerke und das Straßenbauamt, aber ohne Bewährungsauflagen, und ohne Haft.
„… Wenn es nach mir allein gegangen wäre, das sage ich Ihnen in aller Offenheit, hätte ich Ihnen gerechterweise jedem 25.000 Dollar auferlegt, und 18 Monate in der Strafvollzugsanstalt auf Riker‘s Island. Sie kommen hier heute äußerst billig davon, aber das ist nur heute. Ihre einstweilige Verfügung ist mitnichten aufgehoben.“
„Dürfte ich schnell mal eine Sache sagen?“, sagt Ray hilflos, während die Schleimproben unheilverkündend weiter blubbern.
„Sie sind still, ich bin noch nicht fertig!“, braust Wexler auf, „Wenn mir nicht aufgrund der Verfassung die Hände gebunden wären, würde ich die Geschworenen als unfähig entlassen, und selber das Urteil verhängen! Ich sage: In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Trickbetrüger wie Sie.“
„Aber, Euer Ehren, das ist jetzt wirklich wichtig!“, springt Jas nun Ray bei, denn der rosa Schleim scheint nun in seinen Behältern zu sieden!
„Ruhe!“, blafft der Richter, und alles, was jetzt noch im Saal ist, hält den Atem an, „Wenn ich könnte, wie ich wollte, so würde ich bei Ihnen allesamt Nägel mit Köpfen machen, ich würde ein deutliches Exempel statuieren, und kurzerhand auf das ursprünglichere, reinere Gesetz unserer illustren Vorfahren zurückgreifen — und Sie verbrennen lassen, auf dem Scheiterhaufen!“



Richter Stephen Wexler verkündet lautstark das Urteil, und seine persönliche Meinung


Er hat ein manisches Grinsen aufgesetzt, als er das sagt. Ganz offensichtlich ist er gerade nicht mehr ganz er selbst.
Die beiden Probenbehälter sprengen ihre Glasdeckel, violette Schmiere ergießt sich über den Tisch. Ein elektrisches Blitzen zuckt durch den Raum, und zwei übergroße Gestalten mit verzerrten Fratzen materialisieren sich. In der gespenstischen Vision sitzen sie auf elektrischen Stühlen, und werden von den Blitzen geschüttelt und verzerrt, sie schreien in hohlen Stimmen, nicht aber in Angst, sondern in verachtungsvollem Entzücken.

Ein psychokinetischer Windstoß fegt durch den Raum, Papiere fliegen durcheinander. Die Menge flieht in heller Panik.
„Die Scoleri-Brüder!“, stößt Richter Wexler hervor, in fassungslosem Wiedererkennen.

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #79 am: 15.11.2025 | 23:29 »
Die Illusion der elektrischen Stühle löst sich blitzend und krachend auf, und entfesselt fahren die kichernden Erscheinungen auf den Kopf des Saales hernieder! Der ganze Richtertisch explodiert in elektrischen Ladungen, und Trümmer und Holzreste fliegen in alle Richtungen! Stephen Wexler kann sich nur mit einem waghalsigen Sprung von seiner Kanzel hinab retten, um nicht draufzugehen! Auf allen Vieren kriechend trifft er die Wild Cards, die vor dem telekinetischen Sturm Zuflucht unter ihrem Angeklagtentisch genommen haben!
„... Freunde von Ihnen?“, schreit Ray über das Tosen hinweg.
„Die Scoleri-Brüder! Tony und Nunzio! Hab‘ sie damals für Mord verurteilt, und auf den Stuhl geschickt!“
Die halbdurchsichtigen Schauergestalten tauchen in dem Moment wieder auf, schweben über den Trümmern der Richterkanzel, sehen sich mit grausigem Grinsen im Saal nach Wexler um.
„Sie müssen etwas tun!“, schreit der die Wild Cards an.
„Sagen Sie denen doch, dass Sie nicht an Gespenster glauben!“, kann Egon sich nicht nehmen lassen zu kommentieren.
Da wird auch schon der gesamte schwere Tisch über den Kauernden gelüpft, und die ausgemergelte Visage von Tony Scoleri erscheint dahinter, er hat zusammen mit seinem geisterhaften Kumpanen das massive Möbel einfach vom Boden aufgehoben wie ein Spielzeug. Lachend werfen sie den Tisch gegen eine der Wände, wo er zerschellt.
Die Ertappten rennen mit eingezogenen Köpfen zur nächsten Deckung.
Das behäbige Phantom von Nunzio Scoleri hat derweil Margery Thorne entdeckt, packt sie am Bein, und trägt sie fliegend hinaus, durch sich selbsttätig öffnende Saaltüren, raus auf den Gang, wo die panische Menge sich teilt.
„So tun Sie doch was, Sie Experten!“, schreit Wexler im Rennen.
„Aber dürfen wir das denn?“, schreit Jas ihm hinterher, „Dann sagen Sie ja hinterher nur wieder, wir hätten gegen die einstweilige Verfügung verstoßen!“
„Ja genau, das blaue Papier, dass ich von ihrer Staatsanwältin gekriegt habe!“, zetert Louis, den anderen folgend, „Meine Mandanten machen überhaupt nix!“
„Ja ja, schon gut! Ich hebe die richterliche Verfügung auf!“
„Woll‘n Sie uns jetzt veralbern?“, schnarrt Janine.
„Kraft meines Amtes hebe ich den Beschluss hiermit auf!“, ruft Wexler, sich die Haare raufend.
„Heißt das … Wir dürfen wieder arbeiten?“, fragt Ray, freudig überrascht.
„Ja doch, arbeiten Sie! Arbeiten Sie!“, schreit der Richter.

Dann ran in die Miniaturen! In Ghostbusters: The Board Game II sind prima Modelle für Tony und Nuncio Scoleri mit dabei. Problem, ich habe keinen Spielplan für das Gerichtsgebäude. Ich bastele mir also einen mit den Dungeon Tiles von den D&D-Brettspielen so gut es geht.

Die Wild Cards starten hinter der zerschroteten Richterkanzel. Die Scoleri Brothers lassen ihnen jedoch nicht wie in der Szene in der Filmvorlage (bequemerweise) Zeit, sich auszurüsten und noch ein paar mehr Sprüchlein zu klopfen, die kommen direkt in den Saal zurück gerauscht, und suchen weiter nach Wexler!



Die Scoleri Brothers, Modelle von Cryptozoic Entertainment


👻 Nunzio Scoleri
Class V Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d8, Strength d12+2, Vigor d12
Skills: Athletics d8, Fighting d8, Focus d6, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d4, Taunt d8
Pace: 8 (flying); Parry: 6; Toughness: 11
Special Abilities:
• Electric Touch: With a successful Touch Attack or Grapple, Nunzio can electrocute a target for 2d4 damage (+d6 if hit with a raise). A Grappled target automatically suffers this damage at the end of Nunzio‘s turn.
• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
• Fear (-2): These ghosts are very gruesome and cause Fear checks at -2 when they materialize.
• Flight: This ghost can fly at Pace 8 and ignore the effects of difficult ground.
• Size 3: The Scoleri Brothers appear as over two meters big.
• Telekinesis: As the Telekinesis power. The Scoleri Brothers use Focus as their Arcane Skill and always have enough Power Points for using their powers.


👻 Tony Scoleri
Class V Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d10, Smarts d6, Spirit d8, Strength d12+1, Vigor d12
Skills: Athletics d10, Fighting d8, Focus d6, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d8, Taunt d8
Pace: 9 (flying); Parry: 6; Toughness: 10
Special Abilities:
• Chain Lighnting: With a Focus roll, Tony can project lightning from his head towards a target with Range 12“. It does 2d6 damage. When the target is at least Shaken, the Chain Lightning jumps to the next target within 2“ of the original target for another damage roll. This continues until no new targets are available, or a damage roll fails to make a character Shaken.
• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
• Fear (-2): These ghosts are very gruesome and cause Fear checks at -2 when they materialize.
• Flight: This ghost can fly at Pace 9 and ignore the effects of difficult ground.
• Size 2: The Scoleri Brother appear as over two meters big.
• Telekinesis: As the Telekinesis power. The Scoleri Brothers use Focus as their Arcane Skill and always have enough Power Points for using their powers.


Die beiden bläulichen Phantome schweben durch die Saaltüren wieder nach drinnen. Die Wild Cards müssen dabei erstmal ihren Furcht-Wurf absolvieren. Nur Ray und Winston schaffen es mit ihren Brave-Vorteilen, der Rest scheitert am Furcht-Abzug der grotesken Erscheinungen. Peter und Jas werden beide Vulnerable; Egon wird Frightened, aber da er den Hesitant-Nachteil hat, wird er stattdessen Panicked. Der sonst so gefasste Stoiker zieht ein komisches Gesicht, und prescht im Affekt zurück zur Seitentür des Saals, um hindurch zu hechten. Shaken ist er durch den Panikanfall auch. Janine klappt den Mund auf und erbleicht, und ist ebenfalls Shaken.



Startaufstellung im verwüsteten Gerichtssaal: Winston (lila), Jas (rot), Peter (grün), Janine (rosa), Ray (gelb); Egon (orange)
ist schon in Panik ausgebüxt; Grüne GB-Marker kennzeichnen den Beweismitteltisch, und (unten rechts) Richter Wexlers Versteck, zu dem die Scoleris gelangen wollen, wenn sie nicht gehörig abgelenkt werden



Die Modell haben ihre Packs und Schutzanzüge natürlich, aber in diesem Szenario sind die Wild Cards in Anzügen (Janine im Kleidchen), und sie müssen erst zum Beweismitteltisch vordringen, um sich auszurüsten!

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #80 am: 15.11.2025 | 23:52 »
Runde 1: Der Kampf beginnt damit, dass Tony Scoleri einen Joker zieht. Das ist schlecht, weil fast noch alle Geisterjäger auf einem Haufen stehen. Da macht er seine Chain Lighting-Attacke, und trifft Winston mit Raise! 25 Schaden, das sind vier Wundlevel. Winston braucht all seine Bennies um diese auf ein einzelnes runter zu reduzieren. Er wird von einem blauen Blitz getroffen, welchen der Metallring produziert, den Tony Scoleri um den Kopf trägt, und der elektrische Schlag schüttelt Winston, lässt ihn taumeln, und die Ladung springt weiter auf Peter, der ebenfalls zusammenzuckt und Shaken wird. Von dort zuckt die Spannung herüber zu Jas, der ein Wundlevel absorbiert. Da damit kein Schaden mehr angerichtet wurde, ist der Blitz nun geerdet, und britzelt nicht auch noch Janine und Ray.



Tony Scoleri schickt den Wild Cards seine Kettenblitz-Attacke, bevor sie zum Beweismitteltisch losrennen können


Winston sammelt sich, nur seine Haare stehen zu Berge und qualmen! Er keucht, „Verteilt Euch, verteilt Euch!“, prescht los, und zerrt seinen Protonenrucksack vom Beweismitteltisch. Hievt das schwere Ding auf den Rücken, und zieht den Strahler ab (Multi-Action mit drei Aktionen, aber keine der drei benötigt einen Wurf).
Peter tut es ihm nach, taumelt unter dem Gewicht, und bläht die Backen auf, „Warum habt Ihr die Dinger so schwer bauen müssen, Jas!“
Elliott hievt auch ein Protonenpack hoch, macht sich feuerbereit, „Könnt‘s Dir erklären, aber das ist dann wirklich zu schwer für Dich, Pete!“
Währenddessen kommt der fette Nunzio herbei geschwebt, und versucht, hinterrücks Zeddemore zu packen.



Peter (grün) und Winston (lila) rüsten sich aus, Nunzio Scoleri schwebt hinterrücks dazu


Der wird angeschleimt und obendrein erneut elektrisiert, aber diesmal ohne Schaden.
Ray sprintet zum Tisch, und setzt sein Pack auf, während er davon wegrennt (sie liefern nämlich gerade Tony Scoleris Kettenblitz eine Steilvorlage, indem sie sich nach und nach um den Beweismitteltisch positionieren!).
Janine tut es ihm gleich, schleppt ihr Pack weg vom Tisch, und hievt es auf den Rücken.
Egon sammelt sich mit Raise von Shaken, hört also auf, in Panik zu fliehen, und wirbelt wieder zum Geschehen herum. Er taumelt zum Beweismitteltisch, und stemmt den letzten Protonenrucksack hoch, nebst einem der PKE-Geräte.

Runde 2: Egon ist diese Runde der mit dem Joker, und es gibt neue Bennies für alle Ghostbusters. Passend, da sie jetzt in diesem Moment alle wieder einsatzklar sind! Egon heizt sein Cyclotron auf, macht einen Seitenschritt zwischen den Säulen hindurch, immer noch käseweiß im Gesicht. Hat nun freie Sicht auf Nunzio Scoleri. Er scannt den Fettsack mit dem PKE-Gerät, und nutzt dessen Sonderregel, um damit Winston zu supporten: „Er hat einen sehr hohen Körperschwerpunkt Winston, winde Dich nach unten heraus!“

Jas tänzelt indes zwischen den überall verteilt liegenden Lachen aus violetter Glibber hindurch, legt auf den dürren Tony Scoleri an, und feuert. Trotz Raise nur acht Schaden mit 3W6, das macht das Gespenst nicht mal Shaken. Der flackernde Protonenstrahl zerfleddert der geisterhaften Gestalt nur ihre wehende Jacke.
Damit schwebt Tony Scoleri grinsend rückwärts, raus aus der kurzen Reichweite seines Gegners, und produziert seinen eigenen Blitzstrahl. Diesmal ohne Raise, Dr. Elliott wird nur Shaken von dem Stromstoss, und kein anderer Geisterjäger ist innerhalb von zwei Feldern, so dass die Elektrizität diesmal nicht überspringen kann.
„Haha!“, macht Pete angriffslustig, springt an Egons Seite, und feuert auf Nunzio. Er verfehlt knapp Winston, und macht 16 Schaden, das kostet den Brocken einen seiner Bennies zum Absorbieren.

Janine läuft ebenfalls zwischen den lila Schleimpfützen hindurch, und feuert auf Tony. Auch sie trifft, ohne genug Schaden zu machen.

Nunzio wirbelt schwebend zu seinen Angreifern herum, und hebt Zeddemore mit einer schwungvollen Halbdrehung höher, deutet an, ihn mir-nichts-dir-nichts als Wurfgeschoss auf die Kollegen schleudern zu wollen! Das ist ein Intimidation-Wurf, aber Peter John widersteht mit seinem Strong Willed-Vorteil. Feine Blitze tanzen dabei weiterhin über den gepackten Winston, und machen ihn wieder Shaken.
Winston überwindet auf seiner Aktionskarte Shaken sofort wieder, und versucht auf Egons Tipp zu hören und sich ruckartig mit einem Abwärtsschwung aus dem Griff zu befreien, aber das gegnerische Strength-Resultat ist zu hoch!

Ray feuert zusammen mit Jas und Janine auf den Dürren, trifft mit Raise und verpasst ihm 18 Schaden mit seinem züngelnden Laserstrom. Zwei Wundlevel, die das Monster trotz Absorbieren-Wurf nicht weggesteckt kriegt!

Runde 3: Heftig: Diese Runde ein Joker für den behäbigen Nunzio Scoleri! Winston segelt als Luftpost auf Peter, Winston wird abermals Shaken, Peter absorbiert eine Wunde, beide kullern ungelenk zu Boden.



Nunzio Scoleri hat Winston einfach auf Peter geschleudert ...


Aber damit nicht genug, als Multi-Action geistert der Brocken hinter Ray, der ja auf den dürren Bruder ballert. Nunzio wuppt Ray mit einem Push-Manöver hinterrücks in die Pfütze aus rosa Schleim vor ihm.



... um dann hinter Ray zu walzen, und ihn in einen der Schleimpfützen-Marker einzudippen


Ray absorbiert ein Wundlevel, aber ist durch das ins Ectoplasma Getunkt-Werden Fatigued.
Jas würfelt Shaken weg, reißt den Strahler herum, schießt nun stattdessen auf Nunzio. Mit 11 Schaden macht er das Gespenst Shaken, das kauft dieses mit einem seiner (dank der Joker-Ziehung eben) noch üppigen Bennies weg.

Zeddemore sieht noch Sterne, aber er würfelt Shaken weg, reißt sich zusammen, und stemmt sich mitsamt schwerem Rucksack wieder hoch auf die Füße (mit einem Raise beim Strength-Wurf). Mit einer zweiten Aktion hilft er hastig Peter wieder auf die Füße.

Ray versucht ebenfalls aus dem rosa Schleim hochzukommen, aber verpatzt den Strength-Wurf, seine Rucksackeinheit scheint aus Blei statt aus Stahl. Er rutscht in dem Suppsch aus, und packt sich kläglich erneut darin ab.

Damit stehen natürlich Zeddemore, Venkman, und Spengler wieder gemeinsam auf einem Haufen ...! Tony Scoleri erholt sich von Shaken, jetzt noch etwas durchscheinender als zuvor. Kreischend fliegt er durch den Saal, und wirft seinen Kettenblitz auf die drei. Einer nach dem anderen wird heftig gebritzelt, jetzt sind sie alle drei bei zwei Wundleveln! Ihre Haare stehen zu Berge, die Augenbrauen sind verkohlt!
„Die sind ziemlich gut in Teamwork!“, grunzt Peter, kauft Shaken mit einem Bennie weg, wankt weg von den anderen beiden, und feuert um eine der Säulen herum. Verfehlt mit seinem Protonenstrahler das dürre Ziel.

"Ach ja? Wir aber auch!", schreit Janine, feuert auf Nunzio, und mit drei Rerolls bekommt sie ihm endlich mit einem Volltreffer zwei Wundlevel beigebracht. Auch seine Erscheinung wird nun blässlicher.

Egon erholt sich von Shaken, feuert ebenfalls auf Tony Scoleri, nun mit seinem Fangstrahl. Er trifft mit Raise, und macht den angeschlagenen Geist dadurch Bound!



Egon (orange) macht Tony Scoleri erstmals Bound (ersichtlich am praktischen Fangstrahl-Marker)

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #81 am: 15.11.2025 | 23:57 »
Runde 4: Wow, keine Runde ohne Joker, das muss heute ein Feiertag sein! Diesmal kriegt Raymond ihn, und eine willkommene Runde Bennies geht an die Geisterjäger. Ray sieht neben sich Tony Scoleri im Fangstrahl zappeln, er kämpft sich hoch aus der Ecto-Lache, taucht unter Nunzios Armen durch, denn er will zum Beweismitteltisch wieseln — einer muss die Geisterfalle auswerfen! Die liegen da natürlich noch! Aber er fängt sich einen Gelegenheitsangriff vom gewaltigen Nunzio, eine heftige Watschen an die Schläfe, und muss ein weiteres Wundlevel absorbieren. Japsend erreicht Dr. Stantz den Beweismitteltisch.

Kreischend wirft sich Tony Scoleri gegen den Fangstrahl! Und da nur Egon ihn hält, und er eine 15 bei Agility würfelt, bricht er aus und ist wieder frei! Wutentbrannt hebt er einen Tisch auf, und wuchtet ihn auf Egon! Dieser bekommt das Wundlevel negiert, aber geht unter dem schweren Wurfgeschoss zu Boden.
Janine hält verbissen weiter drauf auf Nunzio, der gerade nach Raymond schlägt, „Lass‘ den mal schön in Ruhe, hier bin ich!“, ruft sie, trifft mit überraschendem Raise, und verpasst dem Gegener ein drittes Wundlevel.
Peter ballert auf Tony Scoleri, und schreit Egon zu, „Jetzt nicht nachlassen, Spengs!“, und er bekommt den Geist wieder Entangled in seinem Fangstrahl, immerhin.
Dr. Spengler kommt nicht allein auf die Füße mit dem schweren Protonenpack, er feuert aus dem Liegen, halb begraben unter den Resten des zerschmetterten Holztischs. Er trifft, und erweitert Tony Scoleris Zustand zurück auf Bound, zwei Laserströme umschließen diesen nun.
Dr. Elliott feuert hinterrücks ebenfalls auf Nunzio Scoleri, und trifft mit Raise, auch dieser wird nun vom Fangstrahl umgeben, und ist Bound!
„Bringt sie näher aneinander ran! Hurtig weg da, Ray! Falle!“, schreit er enthusiastisch.



Beide Gebrüder sind jetzt Bound


Winston kauft Shaken weg mit seinem letzten Bennie, eilt zu Ray, feuert auf Nunzio — denn Jas hat recht, sie müssen die beiden Gespenster genau nebeneinander bugsieren, um sie mit derselben Falle einfangen zu können! Leider verfehlt er, lädiert, wie er ist!
Nunzio kämpft mit hohlem Geschrei gegen den Fangstrahl an, und verbessert sich von Bound zu Entangled.

Runde 5: Auch Tony Scoleri wirft sich gegen die Protenströme, aber kann dem Feld nicht entgehen, er bleibt Bound.
Ray ist am Zug, aber geht auf Hold: Er will agieren, wenn die ungleichen Brüder nebeneinander gebracht worden sind, um die Falle zu holen und auszuwerfen.
In dem Moment sitzt Winstons nächster Schuss, diesmal ein Raise, und davon wird Nunzio wieder Bound, und rückwärts dirigiert, schwebt nun neben Tony in der Luft, und beide kreischen und fauchen um die Wette!
„Jetzt, Ray! Wirf‘ die Falle aus!“, brüllt Winston.
Das lässt der sich nicht zweimal sagen, er hechtet zum Beweismitteltisch, grabscht eine Geisterfalle, setzt zurück, duckt sich unter Elliotts Strahl hindurch und wirft das Ding aus, zwischen die beiden hilflos tobenden Scoleris.



Ray wirft eine Falle aus, so dass deren Marker angrenzend zu beiden Zielen liegt


Stantz stampft auf das Fußpedal, und der grelle Trichter flammt auf! Fuchtelnd und kreischend werden die Scoleri-Brüder in das Feld gezogen, und die Falle schnappt zu.
„Haha! Zwei in der Büchs‘!“, lacht Jas übermütig.
„Wow!“, sagt Louis, als er mit Richter Wexler aus seinem Versteck hervorkommt.

Die Saaltüren werden geöffnet, und Neugierige riskieren einen Blick ins Innere. Medien-Fuzzis mit Kameras sind ebenfalls zu sehen, und weitere eilen sensationsgeil herbei.
„Wir sind wieder da!“, ruft Ray ihnen zu, und winkt ausgelassen in die Kameras.
« Letzte Änderung: 16.11.2025 | 00:52 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #82 am: 16.11.2025 | 17:23 »
Advances:
Dadurch kommt meine Belegschaft wieder auf neue Advances durch ihre verdienten EXP.
Egon: Spirit ➜ W8
Janine: Brave-Vorteil
Jas: Athletics ➜ W6, Science ➜ W8
Peter: Vigor ➜ W10
Ray: Nice Shooting, Tex-Vorteil
Winston: Shooting ➜ W10


Soundtrack: Bobby Brown, We‘re Back
https://www.youtube.com/watch?v=1kPGRZs6p-E

Die Ghostbusters müssen sich nach den beiden zurückliegenden Kämpfen von ihren blauen Flecken und Schrunden erholen, von den Elektroschocks, und dem allgemeinen Schrecken. In den nächsten Tagen haben sie Gelegenheit dazu, während das Gerichtssaal-Drama in den Medien steil geht. Wenig später stellt sich heraus: Stephen Wexler hält Wort, macht seine Rücknahme des Arbeitsverbots für die Firma offiziell, und Bescheide gehen ein in der Feuerwache, dass sie den Dienst wieder aufnehmen dürfen. Das ist ein Grund zu feiern! Zumindest für die eigentlichen Geisterjäger. Phil Croucher beobachtet das Geschehen mit Genervtheit: Ob die Jungs und Janin sich wirklich sicher seien, dass sie das wollten?, fragt er mehrmals. Eigentlich findet er, dass das letzte halbe Jahr ganz gut gelaufen ist, ohne Risiken, Zerstörungen an öffentlichen Gebäuden, und unliebsamem Papierkram!
„… Wieso, wolltest Du einfach so weitermachen?“, fragt ihn Janine bei solch einer Gelegenheit, als sie in der Fahrzeughalle bei den Vorbereitungen für ihre Wiedereröffnungs-Feier sind, „Wolltest Du, dass wir ein reiner Laden für Medien-Clowns werden?“
„Hat sich gut verkauft!“, sagt er rundheraus, „Und war viel einfacher zu verwalten auf diese Weise!“
Peter lacht grimmig, und sagt, „Aber Du hast doch gesagt, wir hätten hier ‚philanthropische Technologien entwickelt‘, Bruderherz, die wir der Allgemeinheit zur Verfügung stellen müssen! Hähä. Das vergesse ich nicht. Das werde ich Dir ewig aufs Brot schmieren.“
Phil entgegnet ungerührt, „Wir haben unseren Teil längst getan, was die Philanthropie betrifft! Ich habe das gedeichselt, dass Ihr New York City gegen den Weltuntergang verteidigt. Wir sollten für immer von diesem Verdienst leben können. Hah, in einer gerechten Welt!“
„Das hast Du also gedeichselt, Phil?“, fragt Janine mit zynischem Lächeln, während sie eine bunte Papiergirlande aus der Verpackung holt.
„Klaro. Ohne mein Management wäre Euer Einsatz auf dem Geister-Center nicht passiert.“
Peter nickt ironisch, „Dann hast Du ja eigentlich die Stadt gerettet.“
„Aus der Ferne gerettet“, sagt Phil, und schlägt entspannt seine Tageszeitung auf, „Jedenfalls solltet Ihr kleinen Rabauken nochmal drüber nachdenken, ob das jetzt unbedingt so weitergehen muss mit diesem Draufgängertum.“
Janine murrt, „Gibt wohl kaum ein Zurück. Außerdem bist Du mit Deinen kalten Füßen hier ziemlich allein, Boss.“
Peter guckt sie an und zieht eine Schnute, „Dein Boss bin ich.“
„Oberschlaue Obermacker seid Ihr alle beide, alles klar!“, zickt Janine, und rammt einen Pin in eine Wand, um die Girlande anzubringen. Knapp über Louis Tullys Kopf, der steht da gerade tatenlos rum, und sie hat ihn nicht recht gesehen, er zuckt zusammen. Er will ja nicht unbedingt einen Pin in den Schädel kriegen.
Venkman füllt Konfetti aus einer riesigen Plastiktüte in eine Konfettikanone, und sagt, „Bevor unsere drei Wissenschafts-Genies nicht die Sache mit dem rosaroten Wackelpeter unter der Stadt erklärt haben, gibt’s jedenfalls kein weiteres Rumgeschlurche und keinen Müßiggang. Wir sind lange genug geschlurcht! Ich glaube, mein Killerinstinkt ist schon zurückgegangen in diesem halben Jahr!“
„Killerinstinkt!“, schnaubt Phil, die Nase in seiner Zeitung, „Die sind doch schon tot, dann kann man die nicht killen!“
„Du weißt schon, was ich meine“, sagt Venkman, schlürft nebenher mit einer Hand an seiner Kaffeetasse, wodurch er jede Menge Konfetti daneben schüttet, „Janine weiß jedenfalls, was ich meine!“
Louis lässt vernehmen, „Ja, das stimmt! Janine hat erstaunliche Zielsicherheit bewiesen im Gerichtssaal, das war ja ganz und gar—“
Sie schneidet ihm das Wort ab, „Ja, schon recht. Ich bin für meine Glückstreffer bekannt!“
„Schön, dass es hier allen Spaß macht, die Helden zu geben“, seufzt Phil, „Sogar der Sekretärin! … Na gut. Diese Wiedereröffnung dürfte uns ganz gut sanieren. Wenn wir‘s richtig anstellen.“
„Sieh‘ bloss zu, dass Du in Deinen Fernseh-Interviews ein begeisterteres Gesicht ziehst als jetzt, Alter“, ermahnt Peter, und versucht, sich eine Fluppe anzuzünden, während er gleichzeitig das andere Ende der Papiergirlande aufzuhängen versucht. Er steht nun oben auf einer Klappleiter.
„Das kriege ich schon hin, ich bin Vollblut-Vollprofi“, muffelt Croucher, „Und ich habe außerdem meine Vollpfosten Jas Elliott und Ray Stantz für volle Unterstützung in Sachen Fröhlichkeit und allgemeines Kasperleverhalten. Jas hat sogar vorgeschlagen, ein Redesign von Eurem Logo machen zu lassen, so für die Wiedereröffnungszeit.“
„Das Logo bleibt!“, knurrt Peter, und versucht gleichzeitig zu rauchen, Kaffee zu schlürfen, und die Scheiß-Girlande zu befestigen, und fällt dabei fast von seiner Klappleiter. Louis eilt schließlich zur Hilfe, und hält das wackelige Ding fest, in dem Moment, als Venkman grade wieder runter gestiegen ist.
„Hach, was wird das schön!“, sagt Peter, voll grimmigem Elan.


Dana hat völlig andere Probleme dieser Tage: Ihr neuer Kurator, dieser Janosz Poha, stellt sich nicht nur als Schreckschraube heraus, sondern als ganz gehörige Landplage. Er ist so penibel wie er überdreht ist. Und mittlerweile sieht es so aus, als hätte er Dana Barrett ganz speziell auf dem Kiecker!
„… Egal was ich mache, immer hat er was daran auszusetzen!“, muffelt sie entnervt, als sie in der Pause auf einem der Balkone steht, zusammen mit ihrem Kollegen Matthew, „Dabei könnte er doch einfach über mich hinweg gehen! Ich bin hier das allerkleinste Rädchen im Getriebe, ich mache nur winzige Ausbesserungsarbeiten! Jeden Tag hält der mir seine Sonderpredigten …!“
„Wahrscheinlich ist der auch nur verknallt in Dich, und weiß nicht, wie er damit umgehen soll!“, schmunzelt der alte Matthew.
„Es sind nicht immer alle Junggesellen gleich verknallt in mich!“, versucht Dana abzuwiegeln.
„David und Flint sind es schon. … Herb ist verknallt in Dich! Und der ist nicht mal Junggeselle.“
„Ja, vielleicht. Aber nicht dieser Janosz. Vielleicht ist der schwul. Irgendwie kann ich den nicht ganz einordnen. Ich glaube eher, der will mich langfristig rauskanten.“
„Ach, doch nicht das schon wieder, Dana. Weder Herb noch Janosz Poha wollen Dich weghaben. Du bist vielleicht Quereinsteigerin, aber Du machst doch alles richtig“, beschwichtigt Matthew.
„Nicht, weil ich was verkehrt mache. Nur, um zu zeigen, dass er das kann! Als kleine Machtdemonstration. Als der neue Kurator und so.“
„Was gedenkst Du zu tun? Gestalten wie der ziehen doch alle paar Jahre weiter, immer zur nächsten oberwichtigen Bühne, die sie für sich ausgeguckt haben!“
„Ganz genau. Ich muss hier einfach weiterhin ein niedriges Profil wahren. Ich brauche das Geld. Die Mieten an der Upper East Side sind brutal.“

Kaum kommen die beiden vom Balkon wieder rein, schwadroniert ihnen auch bereits Janosz Poha wieder entgegen. Mit weit aufgerissenen Augen tippt er auf seine Uhr. Sie haben tatsächlich ihre Pause um zwei Minuten überzogen!

Was will Janosz denn diesmal von Dana? Dazu frage ich das Orakel aus dem One Page Solo Engine. Mystically Command the technical Community, sagen die Karten. Der Orakelspruch passt generell zum Treiben von Herrn Poha. Was aber bedeutet er in dieser Situation? Dazu fällt mir folgendes ein:

„Belegschafts-Treffen um Punkt drei, Treffen der Belegschaft!“, verkündet der Lockenkopf, „Alles, was einen Pinsel oder eine Pipette halten kann und dafür bezahlt wird, trifft sich nachher im kleinen Konferenzraum vor dem Fahrstuhl!“
„Was gibt’s denn?“, fragt Dana überrumpelt.
Janosz wollte schon an ihnen vorbei wirbeln, aber nun bleibt er vor Dana stehen und sieht sie intensiv an, setzt ein Lächeln auf. Sie mag es nicht, wenn er das macht. Matthew hat aber nicht recht, findet sie, dies ist kein verliebter Blick. Außerdem ist er fast einen Kopf kleiner als sie.
„Dana-Darling, Sie haben immerzu Rückfragen! Ist das Ihr hübsches Köpfchen, das da immer Rückfragen ausheckt, den lieben langen Tag! Und dann sprudeln sie, die Fragen, bei der kleinsten aller Gelegenheiten!“, sagt Janosz Poha in seinem komischen Singsang. Er redet immer, als hätte er eine heiße Kartoffel im Mund, niemand kann so recht sagen, wo sein Akzent eigentlich herkommt.
„Entschuldigen Sie …“, sagt Dana, vage.
„Sie neugieriges kleines Menschlein! Wir sprechen über Zahlen und Zeiten, Dana-Darling, wir legen für alle Mitarbeiter hier die Zeiten neu fest! Es wird ein Versuch!“
„Aber müssen Sie neue Arbeitszeiten nicht mit der …“
„Aaah, sehen Sie, Sie machen es schon wieder!“, grinst Janosz, „Sie wissen: Wir haben gehörig Druck von der Museumsleitung! Ich muss diese Abteilung so möglichst wie schnellstens nach vorne bringen! Wir werden was Neues ausprobieren. Sie sind jung, Sie sollten dem Neuen gegenüber aufgeschlossen sein!“

In diesem Sinne, GM Move! Der ergibt Foreshadow Trouble. Also ist das Belegschaftstreffen das der Kurator angesagt hat, unterschwellig alarmierend.

Als Dana kurz vor drei Uhr den Restaurationssaal verlassen will, sieht sie Janosz eine Gruppe Packer anleiten: „Den Vigo stellen sie uns in den Bogen, da! In den Bogen da.“
Ein mittelalterliches Gemälde mit einem immens brutal aussehenden Kriegsherren in Vollrüstung, überlebensgroß, wird von den dreien durch die Halle gerollt.



Ein neues Gemälde wird angeliefert


Da Dana Okkultistin ist, darf sie an dieser Stelle direkt würfeln, ob das Ding ihr was sagt. Mit -2, weil Okkultwissen aus dem europäischen Mittelalter sehr obskur ist für jemanden wie sie (ihre arkanen Einblicke drehen sich eher um Spiritismus und antike Kosmologien). Mit zwei Rerolls kommt sie auf eine Neun, nach Abzügen also eine Sieben, fast ein Raise!
„Vigo …“, murmelt sie. Ihr fällt sofort ein, in welchem Buch sie diese düstere Geschichte schon einmal gelesen hat. Sie hätte nicht gedacht, dass von jemandem wie dem heutzutage noch ein Ruhmesportrait existiert …

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #83 am: 17.11.2025 | 16:34 »
„Hallo, Geisterjäger“, sagt Janine zum wiederholten Mal heute in ihren Telefonhörer, „Ja, wir sind zurück!“
Die Aufträge kommen nach und nach rein. Viele sind drängelnde Kunden von der langen Warteliste, welche seit vergangenem Sommer vertröstet wurden, während das Geschäft stillstand (und deren Fälle nicht so dringlich schienen, dass Peter, Ray, und Winston ihnen heimlich für Schwarzgeld helfen wollten). Andere Anrufer sind die üblichen Spinner, die sich irgendeinen Mumpitz einbilden. Und dann gibt’s auch ganz normal unnormale Neukunden. Binnen kürzester Zeit entsteht eine neue Auftragsliste, und der erste Einsatzplan seit einem halben Jahr.

Louis ist nicht mehr abzuschütteln seit der Gerichtsverhandlung. Und dass er bei dieser wider Erwarten seine Sache ganz gut gemacht hat, will ihm keiner absprechen.
„… Du bekommst auf jeden Fall Punkte für Effektivität und für Argumente, Louis!“, verkündet Peter lobend, „Und zwar volle Punkte!“
„Oh. Dankeschön“, sagt Louis bedröppelt. Er weiß nie, wie er mit Lob umgehen soll.
„Und weißt Du, wieviel Punkte Du außerdem für Stil bekommst?“
„Äh? Nein?“
„Null, Louis! Null!“, lacht Venkman.
„Und für effektive Argumentation keine vollen Punkte!“, mosert Phil, „Volle Punkte, das wäre Freispruch gewesen. Ist doch klar. Wir haben hier ordentlich was reingewürgt gekriegt an Wiedergutmachungszahlungen. Das arbeitet Ihr wieder rein!“
„Ja, okay. Gehört sich so“, räumt Mister Tully kleinlaut ein.
„Doch nicht Du, Du Pflänzchen!“, sagt Phil, „Das arbeiten diejenigen rein, die es für superschlau gehalten haben, ein Loch in die First Avenue zu meißeln!“
Die Halbbrüder gucken sich an.
Venkman lächelt bockig: „Würd‘s wieder tun.“


Im Zuge dessen lässt sich Phil Croucher von Louis Tully bequasseln, ihn einzustellen. Was, weitere Gehaltszahlungen, zu diesem Zeitpunkt?! Ja. Für weitere anwaltliche Fragen, einerseits, aber andererseits für Finanzen und Steuern. Louis kann nämlich glaubhaft versichern, der Firma mit einem ausgefuchsten Sparkurs Unsummen zu sparen. Und damit schlägt er ganz den richtigen Ton an, da spricht er genau Crouchers Sprache, der ist ja der notorische Geizknochen!

Soundtrack: Incredible Bongo Band, Bongolia
https://www.youtube.com/watch?v=cBBhmu-fPyk

„… Ich war eigentlich nicht dafür!“, knurrt Peter Venkman betrunken, als er abseits steht, am Abend der Wiedereröffnungsparty im Hauptquartier. Er, Janine, und Winston sind über und über bedeckt mit Konfetti, und haben Kaltgetränke in der Hand. Sie stehen abseits, während Jas, Ray, Egon, und Phil mit den Photofritzen und Reportern und hochrangigen Gästen reden.



Wiedereröffnungsfeier in der Feuerwache


„Ach, Ihr werdet Euch schon verstehen“, sagt Winston, „Ich glaube, Du magst den kleinen Waschlappen eigentlich sogar. Du machst nur dem gegenüber auf beleidigte Leberwurst, weil Ihr …“, aber der Anstand gebietet Zeddemore, es nicht auszusprechen, obwohl er schon etwas getrunken hat.
„Weil wir Tunnelkumpels sind, willst Du sagen!“, knurrt Venkman barsch.
„Ach Gottchen!“, sagt Janine angewidert.
„Aber das isses nicht“, mault Venkman, „Das is‘ ja alles Jahre her! Marshmallow-Schnee von gestern!“
„Was ist denn dann?“, will Melnitz wissen.
„Ach, Scheiße“, sagt Peter, „das ist doch insgeheim zu befürchten, dass Klein-Louis sich hier bei uns jetzt nur deswegen warm dreht, weil mittlerweile klar ist, dass Dana hier nicht mehr aus und ein geht! Der hat doch schön Abstand gehalten, als sie noch hier war!“
„Klar“, grinst Zeddemore, „Du hast den Armen auch manchmal angeguckt, als wolltest Du ihn pulverisieren.“
„Quatsch. So gucke ich immer!“, schnappt Peter.
Winston lacht.
„Man sollte Arbeit und Privates eben nicht vermischen!“, kommentiert Janine, „da sieht man‘s!“
„Du bist nur am Schmollen wegen Spengs!“, grunzt Peter.
„Und wenn schon!“, sagt sie sofort, bockig.
„Was ist denn mit Dir und Louis?“, hakt Pete nach, mit bierseligem Schmunzeln, „Wie wär’ das denn, ersatzweise, jetzt mal hypothetisch? Ray hat mal erzählt, Jas hätte damals gedroht, er würde versuchen, Euch beide zu verkuppeln!“
„Das Muttersöhnchen? An dem ist doch nix dran!“, sagt Janine. Sie ertappt sich dabei, einen Blick in Richtung Egon zu werfen. Der steht bei den lachenden Promis mit einem Sektglas in der Hand, offensichtlich bereit, publikumswirksame, hochwissenschaftliche Dinge zu sagen, und sieht dabei verloren aus. Er könnte auch hier im Abseits mit ihnen stehen, wenn Phil ihn lassen würde. Aber dann würde Janine auf die andere Seite der Fahrzeughalle überwechseln!
„So ein Kindergarten!“, zischt sie angetrunken, und hofft, Winston und Peter beziehen ihren Kommentar auf das ewige Dana-Peter-Thema, nicht auf sie selber.
« Letzte Änderung: 18.11.2025 | 16:38 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #84 am: 17.11.2025 | 16:34 »
Apropos Seifenoper: Jas hat nebenher endlich wieder etwas Zeit, und kann sich nun an seiner aufgeschobenen Kontaktaufnahme mit Ivanka Litvinov versuchen.

Dafür befragen wir das Orakel, ob das wohl noch geht, nachdem ja mehrere dramatische Ereignisse in die Quere gekommen waren. Nicht, dass die rumänische Sippe schon wieder abgereist ist? Doch, sie weilen immer noch in New York, bestätigen die Orakelwürfel.

Ivanka Litvinov erscheint im Café in einem schwarzblauen Kostüm, und sieht abermals großartig aus. Umso großartiger in Jasper Elliotts Augen, deshalb, weil sie nicht in Begleitung des pummeligen, kleinen Onkels ist, diesmal. Jetzt muss er nur noch schaffen, sie um den Finger zu wickeln: Einerseits, damit sie mit der Sprache rausrückt, was die Litvinovs von Dana wollen. Andererseits, damit Jas die kultivierte Dame vernaschen kann, aber das ist dann nur ein Bonus!

Da würfele ich mal Persuasion, um die übliche Charmeur-Routine abzuziehen. Ivanka (er ist nämlich schnell mit ihr auf Du und Du) stellt sich als so gewieft heraus, wie er erwartet hatte, ganz Geschäftsfrau, geradezu aalglatt. Also braucht er diesmal seinen Gratis-Reroll vom Charismatic-Vorteil. Beim zweiten Anlauf wird’s mit Attractive- und Fame-Boni eine 15! Der Abend wird also noch durchaus ergiebig.


Tags darauf haben sie zu viert Schicht in der Feuerwache, also weiht Jas beim Mittagessen in der nahen Kantine Ray, Janine, und Winston über sein fröhliches Zusammenkommen ein:
„… Mittlerweile war ihr das alles gar nicht mehr so dringlich, das mit dem Interview von Dana Barrett! Die Dame Ivanka hat gesagt, sie hätten schon eine ganze Reihe anderer New Yorker aus Familien aus der Alten Welt hier aufgetrieben. Während wir uns in U-Haft und vor Gericht vergnügt haben, und ihnen nicht helfen konnten, nicht wahr! Sieht so aus, als hätten sie schon gekriegt, was sie in Amerika wollten. Machen baldigst wieder die Biege! Wird ein tränenreicher Abschied werden am Flughafen ...“
„Sie wird Dir wohl nachjammern, was?“, fragt Ray, voll Mitgefühl für die Dame.
„Nee, ich ihr!“, grinst Dr. Elliott, „Die hat den sprichwörtlichen Tiger im Tank, die kann man eigentlich guten Gewissens gar nicht zurück fliegen lassen in dieses Europa! Da habe ich bestimmt ein Tränchen im Knopfloch, und ein Spitzentaschentuch zum Winken dabei!“, und er seufzt theatralisch.
Janine murmelt, „Na, prost Mahlzeit.“
Ray sagt nachdenklich, „Dann hast Du Dich also ausnahmsweise mal geirrt, Herr Seelendoktor!“
Jas wedelt übertrieben pikiert mit dem Zeigefinger, und sagt, „Nicht doch! Der Seelendoktor kennt sein Geschäft.“
Ray, eifrig: „Aber Du hast gesagt, Du wärst überzeugt, die Litvinovs würden heimliche esoterische Interessen im Schilde führen! Dann war das wohl doch nicht so — oder zumindest nicht unserer armen Dana gegenüber.“
„Ich glaube jetzt ganz was anderes, Ray!“, grinst Jas. Dann gabelt er mit demonstrativer Ruhe Käsemakkaroni von seinem Mensa-Teller.
Winston fragt ungeduldig, „Und was wäre das? Spann‘ uns doch nicht so auf die Folter, Bruder!“
„Ich glaube: Das mit der abgeschlossenen Recherche, das hat die Dame Ivanka nur mir gegenüber behauptet. Ich vermute stark, dass vielmehr diese beiden Touristen die letzten Tage ihrerseits zu nutzen verstanden haben, und auf andere Weise an Dana herangekommen sind. Vielleicht über Dritte.“
„Was?“, fragt Winston, nicht ohne alarmierten Unterton.
„Wann warnen wir das Mäuschen denn nun?“, fragt Janine, „Ich habe doch beim Hausbesuch schon gesagt, wir sollten das gleich machen! Vielleicht ist sie sogar in Gefahr!“
„Ja“, sagt Ray besorgt, „wir hätten wen bei ihr abstellen müssen, während wir mit unserer kleinen Baumaßnahme und dem Gericht zu tun hatten. Nur sicherheitshalber ...“
Jasper schüttelt den Kopf, „Ich glaube nicht, dass die Litvinovs ihr was wollen. Da sagt mir meine Menschenkenntnis was anderes. Die wollen wirklich nur Informationen von Dana. Aber obskure, ungewöhnliche! Wahrscheinlich welche, die sie für brisant halten!“
Ray bittet, „Janine, ruf‘ doch Dana gleich mal an, wenn wir nach der Pause wieder im Hauptquartier sind, ja? Was sind wohl ihre Arbeitstage, bei dieser komischen neuen Kunst-Stelle da …?“
Miss Melnitz sieht Ray zweifelnd an, „Das kannst Du Dir doch in die Haare schmieren, Ray! Die haben wir doch total abgeschreckt dadurch, dass wir neulich Venkman mitkommen lassen haben, das blöde Trampeltier. Die hat endgültig den Kanal voll von uns. Hättest mal sehen sollen, wie melodramatisch sie mich stehen lassen hat, an der First Avenue, als Ihr da zum Messen rumgekraucht seid. Und ich würde sagen, die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nicht viel bringt, einer Dana Barrett hinterher zu telefonieren!“
„Wir fahren da einfach nochmal vorbei“, sagt Winston, „Wir haben da in der Upper East Side doch morgen auch ein Kundengespräch!“
Ray sagt abgelenkt, „Ja! Endlich wieder Kundengespräche, Leute!“, und freudig reibt er sich die Hände.
„... Also war das alles in allem nur Schall und Rauch mit diesen rumänischen Herrschaften von und zu Großkotz?“, fragt Janine.
„Ich bin da nicht so sicher“, sagt Jas, und gut gelaunt flötet er, „Aber das kann eine kleine Recherche ja ans Licht bringen …!“

Genau so eine Recherche macht er an diesem Nachmittag. Dafür macht er einen Research-Wurf. Zwei Raises: Und nur wenig Herumtelefonieren (mit verstellten Stimmen und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen) zeigt, dass die Rumänen nicht im Aufbruch inbegriffen sind, wie Ivanka ihm angedeutet hatte, sondern durchaus weiter Warteposition in New York beziehen. Ihre exklusiven Hotelzimmer sind jedenfalls noch auf unabsehbare Zeit weiterhin gebucht!

Aber hat Ivanka ihrerseits etwas aus Jas Elliott herausgekriegt? Was das betrifft, sagt ein GM Move wieder, Foreshadow Trouble. Das muss bedeuten, dass sie ihn ausgehorcht hat zum Geister-Center und dem Marshmallow-Mann vorletztes Jahr. Das ist nicht weiter verdächtig, denn einige der Filmaufnahmen gingen um die Welt, die hat man sicher auch in Rumänien sehen können. Aber Jas hat im Nachhinein die unangenehme Vermutung, dass mehr hinter Ivankas Fragen gesteckt hat als Bewunderung für seine Heldentaten!

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Mini-Wirtschafts-System
« Antwort #85 am: 18.11.2025 | 21:59 »
Hiermit beginnt die neue, vorweihnachtliche Jagdsaison für die Wild Cards! An dieser Stelle muss ich mal das Mini-Wirtschafts-System aufdröseln, das ich benutze. Das basiert wie gesagt auf meinem ursprünglichen Savage-Ghostbusters-Thread: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,97171.msg134755388.html#msg134755388
In dieser Kampagne ist es nur leicht modifiziert, und zwar so:

Einsatz-Briefing
Normalerweise findet das Briefing direkt am Ort des Geschehens vor Arbeitsbeginn statt. Die angeforderten Geisterjäger haben nur eine Kurzinfo von ihrem Telefoncenter weitergeleitet bekommen und wissen im besten Fall, um was für eine Art von Erscheinung es sich (nach Einschätzung ihrer Firma) handeln könnte und ob der Spuk unmittelbar bevorsteht – oder zur Zeit des Anrufs durch den Kunden bereits stattfindet.

Befragung von Augenzeugen: Die Auftraggeber oder andere mögliche Augenzeugen sollten zu ihrem Wissen über die Vorgänge befragt werden: Wie sah die Erscheinung aus, hat sie Spuren hinterlassen (wie beispielsweise Ectoplasma)? Hat sie psychokinetische Effekte ausgelöst? Gibt es eine Geschichte von Heimsuchungen am Einsatzort, bei den beteiligten Personen, oder bei bestimmten Objekten?

Für manche Klienten oder Augenzeugen muss dabei ein Persuasion-Wurf gelingen, wenn diese besonders verschreckt, zurückhaltend, oder unumgänglich sind. Alle Informationen die hier ermittelt werden können tragen dazu bei, den fraglichen Spuk erfolgreich klassifizieren zu können.

Auftragserteilung: Am Ende des Briefings wird ein schriftliches Auftrags-Formular dem Kunden zur Unterzeichnung vorgelegt. Beim gesamten Briefing muss das Ghostbuster-Team als halbwegs vertrauenserweckend rüberkommen; wenn es dies nicht schafft, wird der Klient den Auftrag nicht erteilen. Hierfür müssen sie im Gespräch Kompetenz ausstrahlen und beruhigend auf die (oftmals verunsicherten und womöglich skeptischen) Kunden einwirken. Manche der Geisterjäger sind dabei besser aufgestellt als andere. Ein Persuasion-Wurf muss in manchen kritischeren Szenen gelingen (nach Ermessen des Spielleiters), damit der Auftraggeber nicht kalte Füße bekommt und herumzueiern beginnt, und womöglich von seiner Auftragserteilung zurücktreten will. Ein zweiter Persuasion-Wurf ist in diesem Fall gefragt, und wenn dieser wieder ein Misserfolg ist, werden die Geisterjäger unbezahlt wieder weg geschickt, ansonsten unterschreibt der Kunde stirnrunzelnd doch noch. In diesem Fall wird jedoch der Debriefing-Wurf (siehe unten) zusätzlich mit -2 gemacht.


Umgebungsschaden: „Das war ich, das hab’ ich getan, das ist meine Schuld!“
Die Ghostbusters richten nicht selten erheblichen Schaden an ihren Einsatzorten an, entweder durch die Unberechenbarkeit mancher Gespenster, oder durch mangelnde Vorsicht. An manchen Orten kann nicht allzu viel dadurch passieren, an anderen ist das Risiko deutlich höher. Wenn teure Inneneinrichtung entflammt oder pulverisiert wird, werden die Kunden stinkig.
Wann immer ein Geisterjäger ein Ziel mit einem Schuss verfehlt, erhält der Spieler einen Property Damage-Marker. In manchen Locations fällt diese Regel weg, in anderen wiederum bringt jeder Fehlschuss gleich 2 Marker ein. (Das Szenario gibt Aufschluss darüber.)
Wenn ein ursprünglich misslungener Wurf mit Benny zu einem Treffer verbessert wird, gibt es auch keinen Umgebungsschaden. Schaden an der Umgebung der direkt von Geistern angerichtet wird, bringt ebenfalls keine Property Damage-Marker ein.

Bilanz der Verwüstung: Nach Abschluss des Einsatzes werden alle Property Damage-Marker des Teams zusammengeworfen und gezählt: Alle drei Property Damage-Marker ziehen eins von fälligen Persuasion-Würfen beim Debriefing mit dem Auftraggeber ab.


Debriefing
Ein Team stattet nach Abschluss einer Mission normalerweise in irgendeiner Form Bericht beim Auftraggeber, oft mit qualmenden, stinkenden Geisterfallen in Händen. Dies beinhaltet oft einen neuen Persuasion-Wurf, um die Auftraggeber zu überzeugen, dass ihre Immobilie nun tatsächlich wieder sicher ist, die horrende Summe die ihnen berechnet wird, das wert war, und es nicht womöglich eine „falsche, elektronische Lichtschau“ war, die hier abgezogen wurde. Sind keine Geister vom Schauplatz entkommen, erhält das Team +1 auf diesen Wurf. Haben sie Schäden an der Einrichtung angerichtet, werden alle gesammelten Property-Damage-Marker von allen SCs addiert, und diese ziehen für alle drei Marker aus der zurückliegenden Szene eins vom fälligen Persuasion-Wurf ab (siehe oben).

Bei einem Misserfolg beim Debriefing gibt es irgendwelche Streitereien, Vorwürfe von Pfusch, oder Scharlatanerie. Ein zweiter Persuasion-Wurf kann daraufhin versucht werden (z.B. telefonisch), oder alternativ ein Trade-Wurf (durch Trade (Management) oder auch Trade (Lawyer). Ist dieser Wurf ebenfalls unerfolgreich, sinken die bei dem Einsatz verdienten Geldbonus-Marker um eins.


Bonus!
Einen Arbeitsoverall und ein paar Kampfstiefel bekommen alle Charaktere automatisch, wenn sie als neue Geisterjäger anfangen, eine Taschenlampe, ein Funkgerät, und einen Protonenstrahler.
(Hier sind die Regeln für Protonenpacks und Geisterfallen, von weiter vorne in diesem Thread: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128670.msg135233833.html#msg135233833)
Alles weitere muss nach und nach gebaut werden, für Geldbonus-Marker:
 
Während eines Einsatzes können solche Geldbonus-Marker eingespielt werden, indem der Auftrag ausgeführt wird, und zusätzlich, indem der Schauplatz und die Vorgänge dort akribisch dokumentiert werden, oder eine größere Zahl an Geistern eingefangen wurden als der Kunde vermutet hätte. Jeder Bonus-Marker bringt der Firma zusätzlich hunderte oder gar tausende von Dollars ein, und das betreffende Team, welches derart saubere Arbeit geleistet hat, wird dadurch prompt etwas besser budgetiert für ihren nächsten Einsatz.

Standard-Einsätze bringen bei erfolgreichem Abschluss einen Geldbonus-Marker für die Wild Cards. Besonders dramatische Einsätze und Boss-Kämpfe bringen gleich zwei Marker, wegen der Gefahrenzulage.

(Bonus-Marker finden sich als Vorlage im ursprünglichen Thread: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,97171.msg134458659.html#msg134458659)

"Die Firma dankt": Zwischen Einsätzen kann von Dr. Spengler, Dr. Elliott, und Dr. Stantz neues Equipment entwickelt werden für die kommenden Einsätze: Eingespielte Geldbonus-Marker „kaufen“ neue Ausrüstungskarten oder Aufwertungen, die dann einem der SCs vergeben werden können. So können die Ghostbuster-Rookies nach und nach von Taschenlampen umrüsten auf Nachtsichtgeräte, mehrere PKE-Meter mit sich führen, oder einschlägige Literatur. Geldbonus-Marker können auch zwischen Missionen aufgespart werden statt direkt für Equipment ausgegeben, wenn das Team sich dafür entscheidet.


Management
Wie jede andere Firma auch will die der Ghostbusters gemanagt sein. In dieser Kampagne macht das Phil Croucher, mit dem Trade-Skill (aus der aktuellen Edition von Deadlands: The Weird West, S. 14). Alle paar Wochen oder Monate, je nach derzeitiger Narrative, wird so ein Wurf gemacht für das allgemeine Geschäftsgelingen des Ladens. Mit einem Raise erhalten die Wild Cards einen zusätzlichen Geldbonus-Marker.



Die Standard-Kampagnengegenstände bilden das grundlegende Arsenal der Geisterjäger
« Letzte Änderung: 18.11.2025 | 22:02 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #86 am: 19.11.2025 | 17:05 »
Ich muss dringend den Vorrat an Geldbonus-Markern fürs Entwickeln von neuem Equipment für die Belegschaft mehren. Also spielen wir mal den einen oder anderen Einsatz für die Wiedereröffnungszeit!

Erstmal wenden wir uns Platz eins auf der Warteliste zu: Der städtischen Instanz der Central Park Conservancy. Gärtnertrupps haben seit längerem von Erscheinungen berichtet, seit dem Frühjahr '86 bereits. Vorhin hat das Phantom gerade ein vorweihnachtliches Benefiz-Konzert gestört, und alle Gäste in Panik vertrieben!

Mit dem ollen Lieferwagen fahren unsere Jungs los zum Central Park. Das eigentliche Einsatzfahrzeug ist noch nicht soweit, das wird derzeit noch von Ray flott gemacht!
Ich kann mich nicht entscheiden, welche Wild Cards diesmal in Aktion treten sollen, also lose ich einfach per W6-Wurf aus, wer heute Schicht hat. Es trifft Winston, Peter, Janine, und Egon.
„… Voll peinlich, mit dieser Rostlaube vorzufahren!“, grummelt Peter, „Die denken ja, wir sind scheiß Penner, wenn wir hier aussteigen!“
„Oder der Pizzabote“, witzelt Winston.
„Was soll das denn jetzt mit der Pizza? Jetzt will ich Pizza“, labert Venkman, „fahr‘ nochmal schnell zurück, Zeddemore, da eben war ein Pizzastand.“
„Untersteht Euch“, ruft Janine sie zur Ordnung, „wir sind sowieso schon zu spät dran.“
„Warum bist Du eigentlich die ganze Zeit so ungeduldig, Frollein?“, fragt Peter, „Vermisst Du Dein Telefon? Hast Du Angst, Du verpasst alle Anrufe, während Du schnell mal mit auf Geisterjagd bist?“
„Quatsch“, murrt Janine, „Louis hat ja gesagt, er geht dran, während wir weg sind.“
Dass sie deswegen genervt ist, weil sie mit Egon zusammen Schicht hat, mag sie nicht zugeben.
Der wiederum hält allerdings auch seinen Schnabel, während er hochkonzentriert irgendwelche oberfaszinierenden Berechnungen macht mit Klemmbrett, Taschenrechner, und Notizbüchlein. Wahrscheinlich ist er mit dem Kopf noch bei seinen Forschungen, die sie in der Feuerwache gerade machen.
„Wir hätten Ray mitnehmen sollen!“, gähnt Venkman, „Der tritt uns in die Ärsche, wenn er erfährt, dass unser erster offizieller Einsatz seit der Wiedereröffnungsparty jetzt auf eine Schicht gefallen ist, bei der er nicht dabei ist! Wir hätten noch warten sollen, damit er bloß mitmacht.“
Janine hält dagegen, „Warten, unmöglich. Was glaubst Du, wie die mir monatelang in den Ohren gelegen haben? Seit dem Frühjahr haben die dieses Problem mit dem Spuk in dieser speziellen Park-Zone! Der vergrault ihnen die Hälfte von ihren Ehrenamtlichen, von den Parkbesuchern ganz zu schweigen.“
„Na, ab heute können die alle wieder ruhig schlafen“, sagt Zeddemore, und steuert in eine Parkbucht, „Wir sind da.“



Der Einsatzort ist diesmal der Central Park selbst


Der Auftraggeber ist laut One Page Solo Engine: Ein technical Leader who wants to mystically Create. Hihi, da weiß ich auf Anhieb was zu, das machen wir so:

Ein sehr großer, dünner Mann kommt den Aussteigenden entgegen. Er trägt einen altmodischen Kutschermantel, der ihn sehr breitschultrig aussehen lässt, einen schwarzen Melonenhut, und eine kleine, runde Brille. Ein irgendwie dramatischer Typ, trotz seines reservierten Auftretens.
„Da sind Sie ja!“, sagt er zufrieden, „Die berühmten Ghostbusters!“
Er kommt bereits zielstrebig auf die Parkbucht zu, als habe er den unscheinbaren, schmuddeligen Lieferwagen schon von weitem gesehen.
„Sie sind ja scharfäugig, Sir!“, lächelt Winston, „dabei sind wir zu spät. Entschuldigung dafür. Und das ist ja nicht mal unser richtiges Einsatzfahrzeug!“
Sie ziehen ihre Winterjacken aus, und die Logos auf den Schultern ihrer Arbeitsoveralls kommen zum Vorschein.
„Ich habe es dennoch vermutet!“, sagt der komische Typ mit dünnem Lächeln.
Janines Nackenhaare stellen sich auf. Ist der Kunde etwa Hellseher?
„Wir haben alles dabei“, sagt Peter, und schüttelt dem Typen die Hand, „Aber erstmal machen wir 'ne kurze Begehung. Gucken uns den Scheiß an, den Sie hier haben.“
„Aber Dr. Venkman!“, ermahnt Winston.
„Ja, 'tschuldigung. Den Scheißdreck. Äh, den Schlamassel. Sir.“
Der Kunde scheint nicht besonders verstimmt, und sagt, „Ich zeige Ihnen die Stelle umgehend. Aber es ist Vorsicht geboten. Es hat vorhin mit Stühlen geworfen, und Lautsprecherboxen umgestürzt. Wahrscheinlich ist es noch irgendwo. Machen Sie es nicht kaputt!“
„Was jetzt? Die Bühne?“, fragt Janine befremdet, „Sie sagten mir doch am Telefon, die ist schon demoliert?“
„Nein. Die Entität. Sie wird doch nicht beschädigt, oder optisch irgendwie verzogen, bei Ihrer Arbeit?“
„Kann Ihnen doch egal sein, was?“, fragt Venkman lapidar, „Sie sehen die Visage eh nie wieder!“
„Ja, das war mein Anliegen“, sagt der Melonenhut, „Ich wollte mich erkundigen, was es noch für Optionen gibt. Können Sie die Entität irgendwie aufarbeiten? Ich meine, muss das zwangsläufig entsorgt werden? Mein Name ist Simon Alderwick. Ich möchte Sie im Namen der Central Park Conservancy beauftragen. Wir hatten telefoniert, Miss.“
„Welcher Art Aufarbeitung hätten Sie denn da im Sinn, Sir?“, fragt Egon unbeeindruckt, „Die allermeisten unserer Kunden sind froh, den Spuk los zu sein.“
„Yeah“, grinst Peter, „Sollen wir den für Sie ausstopfen, oder was?!“
„Oh ja, das wäre exquisit. Am liebsten hätte ich die Entität konserviert in einer Schneekugel! Verstehen Sie, es obliegt mir, neue Attraktionen für unsere Touristen zu schaffen! Ein hürdenreiches Tätigkeitsfeld in unseren modernen Achtzigern. Und dieser Spuk rührt möglicherweise her von einem der einstmaligen Landschaftsplaner des Parks, in dem wir stehen!“
„Äh, ja?“, fragt Peter.
„Sehr wohl! Diese Spukgeschichten gibt es, seit ich hier angefangen habe, Ende der Vierziger! Es wird vermutet, dass das Gespenst zu einem der Landschaftsplaner gehört hat, die einst unter Olmsted und Vaux gearbeitet haben! Sein Name ist nicht überliefert. Früher ist er hauptsächlich auf Brücken erschienen. Heute versucht er, alle modernen Einflüsse aus dem Park zu tilgen, um ihn wieder so zu machen, wie er 1857 in ihrem sogenannten ‚Greensward Plan‘ dargestellt war! Es ist ein historisch wertvolles Phantom, diese Entität, Sie verstehen?“
Sie folgen währenddessen Mister Alderwick und seinen beiden Gärtnern zu der kleinen Showbühne. Die Boxentürme und zwei Weihnachtsbäume wurden von dort hinab geworfen in den Zuschauerraum, überall liegt Christbaumschmuck verteilt, und die Reihen aus Klappstühlen sehen aus, als wäre ein Wirbelwind hindurch gefegt.
„Was hältst Du von dem?“, flüstert Janine im Gehen Winston zu, „Ob er wirklich so eine Art ... Gabe der Voraussage hat?“
„Was weiß ich schon?“, raunt Winston zurück, „Vielleicht hat er auch einfach den billigen Ausdruck von unserem Firmenlogo gesehen, den Phil von innen in die Windschutzscheibe geklebt hat! Damit wir kein Parkticket ziehen müssen!“
Simon Alderwick bleibt indessen vor der Bühne stehen. Seine beiden Gärtner bibbern in der Kälte, und vor Nervosität, und sehen aus, als würden sie sofort Kehrt machen und wegrennen, wenn auch nur einer der Klappstühle sich einen weiteren Zentimeter bewegen sollte!
„Die Entität muss von der anderen Seite des Terrace Drive gekommen sein, quer über die Straße, und in die Bühnendekoration gefahren sein!“, sagt der Auftraggeber.
„Sie vermuten, sie originiert in der Terrasse? Oder was befindet sich noch auf der anderen Straßenseite?“, fragt Egon interessiert.
„Der Engel von Bethesda! Seit es diese Gespenstergeschichte gibt, heißt es auch, die Engelsstatue würde zu manchen Nachtstunden mit recht lebensechten Augen dreinblicken! Und das Wasser ihres Brunnens solle die Namen jener wispern, die bald das Zeitliche segnen würden — oder anderweitig verschwinden! Ich vermute, es haust in dem Steinengel, wann immer es sich nicht zeigen will.“
Peter guckt Alderwick säuerlich an, und vergewissert sich, „Und den wollen Sie ausgestopft haben.“
„Ja, ich bitte darum!“, nickt der Melonenhut freudig.

Die Wild Cards kündigen an, dass sie jetzt erstmal Messungen machen würden. Aber zuerst muss das Auftragsformular unterzeichnet werden. Wir machen für unser Briefing den obligatorischen Persuasion-Wurf. Peter John würfelt dafür, der hat seinen W8, und den Charismatic-Vorteil. Janine kann einen Unterstützungswurf machen, die kriegt dabei ihren Attractive-Bonus. Aber was sagt man …? Pete wirft eine Doppeleins! Ein Kritischer Misserfolg:

„Also gut, wir machen das, aber keine Extrawürste!“, sagt Peter also, als er das Klemmbrett mit dem Formular übergibt, „Hier wird niemand ausgestopft oder so! Viel zu gefährlich, außerdem haben wir keine Zeit für solche Mätzchen. Dafür müssten Dr. Spengler hier und Dr. Elliott ja erstmal irgendwas Neues entwickeln. Was glauben Sie, wie lang unsere Warteliste ist bis Weihnachten?“
Simon Alderwick ist sichtlich pikiert. Daraufhin studiert er das Auftragsformular sehr gründlich, und guckt abfällig drein.
„Und wenn Sie die Entität gefangen haben, dann ist sie weg, ja? Unwiderbringlich?“, fragt der Melonenhut schließlich.
„Jau“, sagt Peter ungeduldig, ihm ist kalt.
„Nein, dann machen wir das besser nicht. Besser keine voreiligen Schritte, Herrschaften. Dann würde ich, wenn’s beliebt, lieber erstmal noch ein paar andere Experten befragen.“
„Wir sind doch die einzigen Dienstleister dieser Art!“, sagt Winston.
„Dieser Art, gewiss. Aber ich bin recht gut vernetzt mit anderen Parapsychologen und Erforschern des Übersinnlichen. Ich werde denen diese Sache auch noch einmal zeigen. Wenn die keine besseren Einfälle haben, dann rufe ich bei Ihnen wieder an. Ich habe ja Ihre Nummer!“
Da gucken aber vier Wild Cards bedröppelt drein! Na ja, drei Wild Cards. Egon guckt drein wie sowieso eigentlich immer, eher neutral.


„Das‘ doch das allerletzte!“, regt sich Pete auf, während er ein ganzes Pizzastück in seine Ladeluke stopft, und sich daran die Zunge verbrennt, und sofort mit Kaffee aus der kleinen Plastiktasse nachspült, und sich daran auch nochmal die Zunge verbrennt, „Scheische, allesch total heisch. Aber dasch kann der doch nich‘ mit unsch machn! Mit unsch! Wir schind doch die Ghoschbuschtersch!“
Sie essen jetzt doch Billigpizza an dem kleinen Verkaufsfenster von dem Eckladen. Schnell was in die Mägen, auf den Frust hin!
„Klar kann er, rein rechtlich“, nörgelt Janine, „Hättest ihm ja nicht seinen bescheuerten Wunschtraum mit dem Schneekugel-Engel, oder was weiß ich, gleich ausreden müssen!“
„Aber sowas machen wir doch wirklich nicht!“, gibt Winston zu bedenken.
„Mann!“, braust Pete wieder auf, „Das ist hier unsere erste Einsatzfahrt seit Wiedereröffnung! Und da ausgerechnet kriegen wir einen Kunden, der so ein Lurch ist, dass er uns im letzten Moment doch nicht anheuern will? Was ist das denn?! Wo gibt’s denn sowas?“, und ungewollt wird er lauter, „Sind wir hier denn Clowns? Tragen wir rote Pappnasen, oder was?“
Der Pizzabäcker im Verkaufsfenster guckt die vier an, als seien sie Marsmännchen.
„Ich würde theoretisieren, dass so etwas durchaus ginge …“, meldet Egon sich kauend zu Wort.
„Willst Du mich jetzt auch noch verarschen, Spengs? Ich gehe nicht mit Pappnase auf Geisterjagd!“, sagt Peter, und bringt es dann fertig, vor Frust und Rage zwei zusammengeklappte Pizzastücke in seinen Mund zu stopfen.
„Ich spreche davon, einen gefangenen Geist derartig aufzubereiten, als eine Art Präparat. Wir wollten ja auch ein Sichtfenster am ursprünglichen Verbannungscontainer anbringen, das wäre also wenig anders. Nur wäre ein derartiger Apparat eben störungsanfällig, und sehr teuer in Herstellung und Betrieb.“
„Und wenn der nächste Kunde will, dass wir mit unseren Strahlern sein Kaminfeuer anzünden? Und ihm nebenher was erfinden, was für ihn Blei zu Gold verwandelt, machst Du das dann auch?“, will Venkman wissen.
„Es ist möglich, Blei zu Gold zu verwandeln, mit der richtigen Zentrifuge …“, sagt Egon nachdenklich, „Ich habe '79 erfolgreich zweieinhalb Gramm hergestellt. Nur der Energieaufwand rechnet sich monetär überhaupt nicht ...“
„Haltet doch mal die Schnuten, alle beide!“, knurrt Janine, und wirft ihren halbvollen Pizzakarton ins Innere des offenen Lieferwagens, plötzlich ist sie sehr energisch: „Das geht doch nicht. Wir fahren doch jetzt nicht zurück in die Feuerwache und schreiben Stunden auf für nichts und wieder nichts! Wir gehen jetzt zu diesem Simon Alderwick zurück, und Ihr erklärt dem das nochmal, und zwar gesittet!“

Die Spielregeln, die ich für Einsatz-Briefings aufgestellt habe, erlauben einen zweiten Verhandlungsversuch, und den will ich mal nutzen. Das Szenario erscheint mir zu reizvoll, als dass ich mein Team einfach aufgeben lassen würde! Alle Wild Cards sind einverstanden mit Janine, bezahlen ihre Billigpizza und die Kaffee-Plörre, und hüpfen wieder ins Auto. Kurz darauf stehen die vier wieder vor der kleinen Parkbühne.

Kleiner GM Move für den Patzer eben (Failure Move): Reveal an Unwelcome Truth. Oh? Aber Alderwick sprach ja von Konkurrenz-Parapsychologen! Dann so:

Als die vier Wild Cards in Hörweite kommen, beaufsichtigt der große, dünne Mister Alderwick gerade seine zwei Arbeiter, die angefangen haben, die Stühle wieder aufzustellen. Die sind immer noch total nervös.
„… Beeilen Sie sich doch. Ich will noch heute Mister Fernstrom anrufen. Der hat nur sehr begrenzte Arbeitszeiten in seiner Praxis!“
„Fernstrom?“, fragt Winston leise die anderen, als sie sich nähern.

Egon erzielt gleich mal ein Raise bei Common Knowledge. Er raunt zurück:

„Ein bekannter Gesinnungsgenosse von Mister Alderwick aus Greenwich Village! Ein paar esoterische Blätter wussten über seine Pfuscherei zu berichten … Ich denke, er hat jüngst eine lukrative Lücke zu füllen versucht, als Berater in spiritistischen Fragen. Eine Lücke, die unser Arbeitsverbot hinterlassen hatte.“
„Der kommt mir nicht ins Haus!“, knurrt Janine, und ruft laut, „Huhu, Mister Alderwick! Wir müssen nochmal reden, bitte!“

Diesmal übernimmt Miss Melnitz das Reden, damit Peter nicht wieder schlechte Stimmung verbreitet. Winston hilft ihr mit einem Support-Wurf. Gemeinsam kommen sie auf ein Raise. Einfühlsam verklickern sie Simon Alderwick, dass sein Sonderwunsch vielleicht machbar wäre, aber die Entwicklungsarbeit teuer, und dass es womöglich jetzt gerade in seiner Verantwortung läge, seine Touristen und Spaziergänger vor der unmittelbaren Gefahr zu schützen, die von diesem Gespenst ausginge!
„… Wir würden nur äußerst ungern in der Times lesen, dass Parkbesucher von sowas hier erschlagen worden seien, Sir!“, sagt Winston, und deutet auf einen der zerschmetterten Christbäume zu seinen Füßen!
„Ja, Sie haben ja Recht! Herrschaftszeiten. Geben Sie her, Ihre Papiere, ich unterschreibe!“, sagt Alderwick.
Seine beiden Gärtner sagen zwar nichts dazu, aber sie atmen durch, sichtlich erleichtert.

Unsere vier Knalltüten sperren also Terrace Drive mit Verkehrshütchen und Flatterband ab, rüsten sich mit ihren Protonenstrahlern aus, und Egon und Winston zücken die beiden PKE-Geräte. Sie teilen sich in zwei Zweiergrüppchen, um das Gelände abzulaufen. Janine sieht mit großer Bestimmtheit zu, dass sie mit Winston geht, und nicht mit Egon, das fehlte ihr heute noch!

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #87 am: 21.11.2025 | 18:15 »
Machen wir das diesmal ein bisschen gamistisch. Ich habe vier hübsche Central-Park-Segmente aus einer Marvel-Zombicide-Erweiterung (dem ‚Clash of the Sinister Six‘-Set). Der Geist wird zu Spielbeginn noch nicht aufgestellt, der muss ja erst gefunden werden. Fünf Zonen werden gekennzeichnet mit den Symbol-Markern aus Ghostbusters: The Board Game.

Unsere Helden bekommen schon während der Suche reguläre Aktionskarten, auch wenn sie noch nicht im Kampf sind. Wann immer ihnen ein Notice-Wurf gelingt (-2 wegen der Größe des Gebiets, aber +1 dank PKE-Gerät), wird ein Signal-Marker in die Zone des betreffenden Charakters gelegt. Wer einen PKE-Marker innerhalb der eigenen Spielplan-Zone mit einem solchen Notice-Wurf erfolgreich scannt, rollt den Symbol-Würfel (ebenfalls aus GB: The Board Game). Wurde mit Raise gescannt, werden zwei Symbolwürfel gerollt, und ein Ergebnis ausgesucht. Bei einem Symbol (Stern / Plus / Kreis / Viereck / so'n paar komische Wellenlinien) wird der PKE-Marker in die Spielplan-Zone mit dem betreffenden Symbol gelegt. Bei einem Chaos-Symbol wird er stattdessen auf die rote Seite gedreht. Den roten Marker zu scannen, hat dieselben Effekte, aber bei einem neuerlichen Chaos-Symbol erscheint der Geist!

Wann immer der PKE-Marker auf rot gedreht wird, der rote Marker gescannt wird (erfolgreich oder nicht), oder ein Ghostbuster eine Joker-Karte zieht, lässt der unsichtbare Gegner seine Havoc-Kraft los!



Startaufstellung: Egon, Peter, Janine und Winston nahe der Bühne, Symbol-Marker in allen Spielplan-Ecken und im Zentrum



Teilen wir uns auf: Janine und Winston rücken aus


Runde 1: Janine geht über die abgesperrte Straße und nähert sich der Terrasse mit der Engelsstatue. Sie lauscht angestrengt, ob das Brunnenwasser tatsächlich irgendetwas wispert, und unterstützt Winstons anstehenden Notice-Wurf mit ihrem eigenen Notice-Resultat.
Er holt zu ihr auf und schwenkt das PKE-Gerät hin und her, aber bekommt bisher überhaupt kein Signal rein.

Egon derweil geht zwischen den umgekippten Stuhlreihen hindurch auf die Bühne zu. Er würfelt einen Notice-Erfolg, was bedeutet, dass das PKE-Signal bei ihm platziert wird! (Tun wir es mal direkt auf die Bühne, obwohl es eigentlich unerheblich ist, wo in der betreffenden Zone es liegt.)



Egon gelingt ein erster, erfolgreicher Scan, und der PKE-Marker erscheint


„Hier sind deutliche Störungen im Ionen-Strom …!“, bemerkt er.
„Ach ja? Zeig‘ her!“, sagt Peter neugierig, und kommt mit erhobenem Strahler näher.

Runde 2: Egon scannt die Bühne vorsichtig weiterhin, und würfelt einen deutlichen Erfolg. Der Symbolwürfel zeigt Wellenlinien, also wird der PKE-Marker in die Spielplan-Mitte versetzt.



Blitzartig macht die Energie-Signatur sich davon, zur Spielplanmitte!


Egon hat die Augen auf das Messgerät geheftet, und deutet hektisch nach links, zur Straße: „Die Signatur ist rapide in Bewegung. Es entweicht!“
Pete gibt ein abfälliges „Meh“ von sich, deponiert die erste Geisterfalle vor der Bühne, sicherheitshalber, und folgt dann Egons Fingerzeig zur Straße.

Janine bildet sich ein, einen besonders kalten Luftzug gespürt zu haben. Sie geht zum Brunnenrand, und legt dort ebenfalls eine Geisterfalle, sieht sich misstrauisch um.
Winston geht in dieselbe Richtung wie Peter, scannt die Straße. Er hat aber keine klare Anzeige.

Runde 3: Janine zieht einen Joker! Das mit dem kalten Luftzug war zwar eben einfach nur so hingeschrieben, aber jetzt passt es: Eine unerklärliche Windböe peitscht durch das verstreute Laub um die Engelsstatue herum — diesmal unübersehbar. … Und jetzt trifft sie Winston und Janine mit der Wucht eines Windkanals!
„Vorsicht!“, schreit Janine erschrocken, die Arme schützend um den Kopf geschlungen.



Der PKE-Marker legt eine Tropfenschablone (Cone Template) auf Winston und Janine, für seine Havoc-Kraft


Beide werden Distracted und würfeln Strength mit -2; der Kraftprotz Zeddemore widersteht mit Raise, und selbst Miss Melnitz schafft verbissen noch einen knappen Erfolg.
Winston reißt sein PKE-Messgerät hoch, in die Richtung, aus der der eisige Wind kam. Diesmal gelingt ihm eine 18!
„Da ist auch das Signal!“, schreit er den anderen zu, „Woha, es ist …“
Damit rollt der Symbolwürfel erneut, und versetzt den PKE-Marker auf das Viereck-Feld.
Winston wirbelt auf dem Absatz herum: „… hinter Dir, Janine!“
Janine zieht hastig ihren Strahler von der Rucksackeinheit ab, und zielt. Aber nichts ist zu sehen! „Ihr müsst es irgendwie festnageln!“, ruft sie, als Support-Wurf für Zeddemores nächsten Scan.
Peter eilt auch herbei, erreicht die Terrasse, den Strahler im Anschlag. Egon hastet mit erhobenem Messgerät hinter ihm her.

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #88 am: 21.11.2025 | 18:30 »
Runde 4: Winston erreicht die Eck-Zone und scannt. „Ich hab‘ es es! Es ist — oh?! … Wieder dort hinten!“
Der Symbolwürfel zeigt wieder Wellenlinien, und der PKE-Marker kehrt in die Spielplanmitte zurück.
Janine wirbelt herum, und kickt die von ihr abgelegte Geisterfalle mit einem hohen Agility-Wurf zielgenau auf die Straße, dorthin, wohin Winston deutet. Und da sie nicht weiß, ob das Phantom sich wirklich dort materialisieren wird, wirft sie die zweite Falle von ihrem Gürtel ab, beim Brunnenrand.

Mit zwei Schritten ist Egon da, scannt erfolgreich die Straße, und der Symbolwürfel versetzt den Marker schon wieder auf die Spielplanmitte mit dem Wellensymbol.

Runde 5: Winston rennt wieder zurück auf die Straße, das Signal ganz klar auf seinem Messgerät. Er kommt knapp hinter Egon an, der ebenfalls scannt, diesmal mit Raise … und nun zeigt einer seiner Symbolwürfel ein Chaos-Symbol! Der Marker wird umgedreht auf die rote Seite, es wird schlagartig noch kälter um die Wild Cards her.



Alarm: Der PKE-Marker wird auf die rote Seite gedreht


Sofort aktiviert wieder Havoc (diesmal nicht als Cone Template, sondern für größeren Effekt als Medium Blast Template auf Egon und Winston). Der Windstoß macht sie Distracted, reißt Dr. Spengler von den Füßen und katapultiert ihn davon, gegen den nächsten Baum, der seinen Tiefflug stoppt, praktischerweise. Auch Zeddemore wird diesmal überrumpelt, rückwärts geweht, wo er gegen Janine prallt, Shaken wird, und sie beide gehen zu Boden.
„Offensichtlich ist es uns gelungen, den Herrn Landschaftsplaner richtig anzupissen“, vermutet Venkman mit gefletschten Zähnen, tritt auf die Terrasse und zerrt (als Multi-Action) beide umgeworfenen Kameraden wieder auf die Füße.
„Egon, sind Deine Gräten noch alle heil?“, ruft Janine, ihr Blick sucht desorientiert zwischen den Herbstbäumen umher, während sie ihre Brille gerade rückt. Sie selbst merkt, wieviel Besorgnis in ihrer Stimme mitklingt, und ärgert sich eine Sekunde selbst darüber. (Machen wir daraus einen Support-Wurf für Spengler.)

Runde 6: Winston ist noch taumelig auf den Beinen, er muss Shaken mit einem Bennie wegkaufen. Dann spurtet er mit grimmiger Entschlossenheit zum Signal zurück, scannt erneut, mit Raise. Die Symbolwürfel sind jedoch erneut ungnädig, das Signal wird versetzt (bleibt laut Resultat aber auf dem Wellenlinien-Feld), erneut trifft Havoc Mister Zeddemore, aber diesmal stemmt er sich wieder erfolgreich gegen die Böe, mit aller Kraft.

Peter sprintet von der Terasse durch die Baumreihe, in Janines Blickrichtung, findet den dort gelandeten Spengler, und hilft auch ihm auf die Füße, „Komm‘ hoch, Du halbes Hemd!“
Dieser nickt Pete dankbar zu, wankt zurück zu Winston, seinem Signal nach, und versucht es erneut, mit Janines Support-Bonus. Die Symbolwürfel zeigen ein neuerliches Chaos-Symbol: Zwischen den beiden Männern materialisiert sich in dem Moment eine geisterhafte Gestalt mit altmodischer Schirmmütze und Jacke, und skeletthaftem Grinsen: Der Gesuchte ist enttarnt!



Als Gegner-Miniatur verwende ich hier die Figur, die eigentlich den Zombie Taxi Driver aus Teil I darstellt


The Bethesda Park Planning Phantom
Class IV Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d8, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d8, Fighting d6, Focus d6+2, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d10
Pace: 7; Parry: 5; Toughness: 5
Special Abilities:
Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
Fear (-1): This ghost causes Fear checks at -1 when it lets itself be seen.
Flight: The ghost can fly at Pace 7 and ignore the effects of difficult ground.
Landscape Control: The Park Planning Phantom has the powers Havoc and Teleport while in Central Park. It has Focus d6+2 while in the Park. When using Teleport, it moves into a random Zone on the battle map, determined by a roll of the symbol die. It always has enough Power Points for using these powers.


Die Cone Template erfasst dabei Egon und Peter, schmettert sie ins rückwärts, und ins Gras. Alle müssen ihren Furcht-Wurf ablegen, und nur Winston — Aug‘ in Auge mit der Erscheinung! — schafft es. Alle anderen werden Frightened, was in Egons Fall bedeutet, dass er auf die Füße kommt, und schreiend vom Spielplan rennt!

Janine rennt ebenfalls los, von der Terrasse zwischen den Bäumen hindurch, und eröffnet das Feuer auf das Phantom. Sie macht 17 Schaden, das sind genau drei Wundlevel. Schon wird die Erscheinung blasser, und ist bereit für den Fangstrahl!

Runde 7: Der davon geschleuderte Venkman kämpft sich mit fuchtelnden Armen durch ein Raise bei seinem Strength-Wurf wieder allein auf die Füße, und stratzt hastig los Richtung des Kampfes, er brüllt, „Egon Du hohle Nuss, falsche Richtung, hier geht’s zur Action!“

Der Geist ist am Zug, er postiert sich so, dass seine Cone Template Winston, Janine, und den dazugekommenen Peter erfasst, und aktiviert kreischend Havoc. Alle drei werden wieder Distracted, aber widerstehen dem Sturmwind mit heroischen Strength-Resultaten! Dann teleportiert das Gespenst sich lachend auf das Feld mit Plus-Symbol, in der oberen rechten Spielplan-Ecke. Schon ist es damit außer Sicht.

Winston sammelt hastig die Geisterfalle auf, die Janine eben auf die Straße gekickt hatte, und rennt dem Gegner nach. Er feuert seinen Fangstrahl ab, und mit seinem frisch gesteigerten Shooting-W10 gelingt es ihm (trotz Distracted und Multi-Action-Abzug)! Das Gespenst ist Entangled.
Janine wetzt hinterher, aber steckt mit ihrem Fangstrahl nur einen Baum in Brand, weit weg vom Ziel. Das ist der erste Property Damage-Marker.

Egon kämpft seinen Panikanfall herunter, und kommt zu seiner Ehrrettung zurückgerannt: „Offensichtlich eine Überreaktion, im tierhaften Affekt!“, japst er, sein eigenes Verhalten analysierend.

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #89 am: 21.11.2025 | 18:38 »
Runde 8: Während er sich so analysiert, spurtet Spengler über die Straße, und zieht als Aktion seinen Strahler. Zwischen den dichten Bäumen sieht er nur Winstons zuckenden Fangstrahl, aber hat noch keine klare Sicht auf den Spuk.

Damit ist der Spuk auch dran, er versucht zischend und fuchtelnd, aus dem Strahl auszubrechen, aber schafft es nicht!
Janine bringt ihren Strahl tiefer, brennendes Herbstlaub von ihrem Fehlschuss eben segelt dramatisch an ihr und Winston vorbei. Diesmal trifft sie, und ihr Erfolg macht den Gegner Bound, und zieht ihn auf die Geisterjäger zu, herunter vom Plus-Feld.



Winston und Janine haben nun gemeinsam das Gespenst in ihren Fangstrahlen. Die anderen beiden nahen von hinten


„Sehr gut, halten wir ihn! Ey, jemand muss schnell eine der Fallen bringen!“, schreit Winston. (Er hat die Aufgesammelte ja am Gürtel, aber hat die Hände voll, da das Ziel im Fangstrahl von ihm und Melnitz hängt.) Seine Aktion ist dann ein anfeuernder Persuasion-Wurf für Peter.
Der behäbige Kollege kommt daraufhin auch angeschnauft, mit einer glorreichen Zwei als Aktionskarte, macht dicke Backen, als er seine verbleibende Geisterfalle zwischen die beiden Schützen schmeißt, und kommt dank Support mit Athletics auf eine 14, präzise landet die Falle unter dem Gespenst! Venkman betätigt das Fußpedal, und der Spuk ist eingefangen!


Jenseits des Flatterband-Absperrung treten sie mit der qualmenden Falle wieder vor Simon Alderwick. Dessen zwei Gärtner ersticken mit Löschdecken derweil den Brand, den Janine verursacht hatte.
„... Kann man nicht zumindest noch einmal einen Blick darauf werfen?“, fragt der Parkmanager interessiert, „Können Sie nicht ganz kurz einmal das Gerät wieder öffnen?“
„Dann ginge leider alles von vorne los, wenn wir die Falle öffnen würden, Sir!“, warnt Winston.
„Wie bedauerlich!“, nickt Alderwick.
„Der Anblick ist ehrlich gesprochen nicht eben schön!“, sagt Egon, seine Haartolle ist völlig zerwühlt und voller Laub, und er ist immer noch blass im Gesicht.

Es braucht dann tatsächlich neben Peters kostenlosem Charismatic-Reroll jede Menge Support-Würfe und Bennies, um den Wurf fürs Debriefing zu schaffen! (Der ursprüngliche Patzer beim Briefing brockt uns schließlich jetzt einen -2-Abzug ein.) Simon Alderwick wird offensichtlich nicht müde, zu diskutieren.
„So denken Sie doch an die Besucher, und den historischen Wert dieser Erscheinung! Das könnte ja sogar nebenher Reklame für Ihre Dienste sein!“, argumentiert er.
Endlich bekommen die vier ihn überredet, von seiner fixen Idee abzulassen, und einfach für die Säuberung der Parkzone zu zahlen, statt eine Aufarbeitung des Spuks als Ausstellungsstück zu verlangen.
„... Ein Central Park ganz ohne Gespenster ist sicherlich weihnachtlicher als einer mit ruhelosen Exponaten!“, beharrt Winston, und kommt dann auch noch mit seinen christlichen Anschauungen, da gibt der exzentrische Kunde schließlich Kleinbei.


So brettern sie in dem ollen Lieferwagen zurück, natürlich haben sie trotz Phils selbstausgedruckter ‚Universal-Parkerlaubnis‘ ein Knöllchen gekriegt, Egon ist leicht stotterig wegen seinem Panikanfall, Janine schmollt ihm heimlich immer noch, und Peter ist etwas blümerant wegen der hastig verputzten Billigpizza vorhin. … Ein rundum gelungener Einsatz also, kommentiert er, als sie die Feuerwache erreichen!


Advances:
Diese Session bringt dreien unserer Helden einen nächsten Advance ein. Dafür wähle ich folgendermaßen Steigerungen aus:
Egon: Brave-Vorteil
Peter: Brave-Vorteil
Winston: Vigor ➜ W10

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #90 am: 21.11.2025 | 22:46 »
Die nächste Schicht kriegen Ray, Jas, und abermals Winston.
„Warum wollt Ihr mir nicht sagen, wo die Fahrt hingeht?“, fragt Winston. Unüblicherweise sitzt er hinten, statt auf dem Fahrersitz. Ray fährt den Lieferwagen heute.
„Weil Peter gesagt hat, Du hättest möglicherweise Einwände gegen unseren heutigen Arbeitsort!“, kichert Jas, „Also sagte Phil daraufhin, wir sollten es Dir erst verklickern, wenn wir da wären. Damit Du auch mitmachst. Phil meinte, wenn Du erstmal da bist, lässt Du uns nicht hängen, aus Pflichtgefühl, Bruder!“
„Ich weiß nicht genau, ob ich nicht selber auch Einwände habe …“, murmelt Ray.
Winston sagt spöttisch, „Was weiß denn Venkman schon?! Wieso, was hat er denn gesagt?“
Ray meint defensiv, „Na, wegen Christentum und so!“
Jas nickt demonstrativ, „Ja, Bruder, Du hast doch im Central Park angeblich so weihnachtlich daher geredet! Richtig fromm sollst Du auf den seltsamen Simon Alderwick eingewirkt haben, am Schluss!“
„Ach, das. Das war eigentlich nur, um den von seiner fixen Idee abzubringen. Ihr hättet sehen sollen, wie die drei Weißbrote rumgestottert haben, haben sich richtig einen abgebrochen. Und überhaupt, Ray, Du bist doch derjenige, der mal auf der Priesterschule war!“
Stantz nickt, „Bis ich dort gelernt habe, dass Religion nicht wirklich was für mich ist, das war die größte Lektion, die ich dort bekommen habe! Aber das hier, also, heute, also, der Einsatzort …“
Winston grinst, „Na, was kann es schon sein? Eine Zweigstelle von den Scientology-Spinnern? Ein städtischer Satanskult? Die Hauptstelle von McDonalds?“
Ray winkt ab, „Nee nee, nichts dergleichen. Halb so wild. Wirst es gleich sehen. Meine Güte …!“
Jas kichert, er findet das alles offensichtlich total spaßig.


„... Ein Stripclub?!“, fragt Winston, als sie vor dem Gebäude gehalten haben. Sie sind mitten in der Rotlichtmeile der 42nd Street.
„Auch an Orten des Frohsinns wie diesem kann es spuken!“, sagt Dr. Elliott, als er den Kofferraum des Vans aufmacht.
„Hättet Ihr mir gleich sagen können“, sagt Winston amüsiert, „Hey, Jungs. Ich war Marine, und Taxifahrer. Dachtet Ihr etwa, mein Glaube hätte mich davon abgehalten, mit meinen damaligen Kollegen in einen Schuppen wie diesen rein zu gehen?“
Ray sagt, „Oh, ja, na ja! Jetzt wo Du’s sagst, war das wahrscheinlich eine unangebrachte Annahme!“
Jas kichert, währen er sich seinen Ausrüstungsgürtel umlegt, „Aber sprich‘ lieber ein kleines Ave Maria, dann und wann, Bruder! Die Versuchungen da drin sind wahrscheinlich mannigfach!“

Ein sehr kleiner, sehr dicker Typ im Seidenanzug kommt ihnen entgegen, ringt dabei die fetten Hände mit den vielen Diamantringen. Er ist blass im Gesicht, mit Doppelkinn, dünnem Schnurrbart, und pomadisierten Haaren.
„Die Geisterjäger! Na endlich, was hat denn da so lange gedauert?! Wir stehen hier Höllenqualen aus! Die Mädchen sind alle ganz vogelig! Dabei müssen die doch auftreten, die verheulen mir ja alle ihren Teint, so kann ich die ja nicht auf die Gäste loslassen! Auf glühenden Kohlen sitzen wir hier! Vor einer Dreiviertelstunde habe ich schon angerufen! Sind Sie drei mit angezogener Handbremse gefahren, oder was?“
Jas grinst, „Tut uns mächtig leid, Sir! Der vorweihnachtliche Verkehr ist der Wahnsinn, alle schon im Kaufrausch, und noch dazu wird die 42nd Street von wahrhaft diabolischen Phänomenen heimgesucht!“
„Oh?!“, keucht der fette, kleine Clubbesitzer, „Mussten Sie auf dem Weg hierher schon was einfangen?“
„Nein, das nicht“, witzelt Jas, „Die 42nd Street ist doch immer so. Kennen Sie bestimmt.“
„Soso! Scherzbold“, kommentiert der Kunde, „Also, hübsch ans Werk! Meine Künstlerinnen sind in heller Aufruhr. Es hat wieder Kleiderständer und Schranktüren bewegt, und es lässt alle Spiegel beschlagen. Menschliche Spanner in der Umkleide sind ja schon schlimm genug! Dafür habe ich fünf von New Yorks besten Rausschmeißern. Aber ein Unsichtbarer! Das habe ich ja noch nie erleben müssen, das ist ja ein Skandal, ein absoluter Skandal ist das!“
„Wer hat denn die Spukphänomene vorhin beobachtet, Sir?“, fragt Jas freundlich, während er bereits sein PKE-Gerät hin und her schwenkt, „Sie selbst?“
„Nein, nein! Ich bekomme das immer nur zugetragen. Hier passiert nichts, aber auch gar nichts, ohne dass es mir zu Ohren kommt! Es war in Umkleide Nummer drei.“
„Dann wollen wir dort mal einen vorsichtigen Blick hinein werfen!“, nickt Jas, und versucht, ernst zu gucken.
„Ja, äh, genau … ähm“, nickt Ray.


„Schnell, halt‘ Dir die Augen zu, Bruder!“, raunt Jasper verschmitzt Winston zu, als sie auf dem schummerig beleuchteten Flur die Tür mit dem großen Goldstern öffnen, „Wir sagen Dir, wann Du wieder gucken kannst!“
„Spätestens, wenn ich auf den Spuk schießen soll, oder?“, schlägt Winston vor. Er macht aber natürlich keine Anstalten, tatsächlich fromm den Blick abzuwenden, als sie reingehen.
Drei Tänzerinnen in äußerst fluffigen, bunten Federboas sind hier drin. Eine sitzt mit an sich gezogenen Knien auf einer fast mannshohen Kommode und zittert wie Espenlaub. Eine andere sitzt auf einem Barhocker neben ihr, hält ihre Hand, und redet ihr gut zu. Die dritte sitzt an einem der Spiegeltische, welche die Wände säumen, und zupft an ihren künstlichen Wimpern herum, eine Zigarette in der anderen Hand.
„Mädels, Mädels!“, sagt der Clubbesitzer Mickey Sullyvan, unterlegt von einem nervösen Händeklatschen, „Die Fachleute sind da! So! Ihr müsst jetzt endlich da rauskommen, hopp hopp! Lasst die Herren mal schön arbeiten!“
Das Dickerchen traut sich jedoch nicht in die Umkleide hinein, er bleibt hinter den drei Wild Cards, wo er sich sicherer fühlt.
„Mirna will da aber nicht runterkommen!“, sagt die Tänzerin, die auf dem Barhocker sitzt. Die, dessen Hand sie hält, dürfte Mirna sein, „Eine geschlagene halbe Stunde hab‘ ich jetzt auf sie eingequatscht, damit sie sich abregt!“
„Haben Sie das Gespenst gesehen?“, fragt Ray.
„Schock!“, erklärt die Tänzerin, „wahrscheinlich Schock. Die Arme hat manchmal flatterige Nerven!“
Jas will wissen, „Und Sie da hinten, mit der Zigarette? Auch unter Schock? Übersprungshandlung?“
„Sind Sie blau?“, fragt die Raucherin am Zurechtmachtisch und wendet sich halb um, „Ich muss hier fertig werden, ich bin gleich dran! Und Mickey sagt, wir dürfen das Abendprogramm nicht unterbrechen!“
„Sehr richtig“, lässt Mister Sullyvan sich aus dem Hintergrund vernehmen.
„Sie müssen eben um uns rum arbeiten“, sagt die Aschblonde auf dem Barhocker.
„… Ich geh‘ da nicht runter!“, stößt Mirna auf ihrer Kommode hervor.
„Musste auch nicht, Schätzchen“, sagt ihre Kollegin tröstend.
„Ja, doch, ich denk‘ schon!“, sagt Ray, „Das sind Nuklearbeschleuniger hier, mit denen wir hier unsere Arbeit machen! Da können wir, mit Verlaub, die Damen, nicht einfach so um Beistehende herum arbeiten …“
„Wir sind doch keine Putzkolonne, wo Sie einfach nur die Füßchen zu heben brauchen, damit wir staubsaugen können!“, sagt Jas, und verkneift sich schon wieder ein Grinsen.
„Soll das heißen, das sind Ballermänner?“, fragt die Raucherin verstört.
„Nuklearbeschleuniger, ja“, nickt Zeddemore, etwas defensiv.
„Typisch Dreibein!“, kommentiert die Aschblonde, „Alles, was Ihr Euch ausdenken könnt, sind Pimmel-Metaphern!“
Was für Metaphern?!“, fragt Stantz mit großen Augen, „Pimmel-Wie bitte?!“
„Sogar, um Gespenster zu fangen! Alles muss bloss immer phallisch sein, was?“, sagt die Aschblonde mit süffisantem Lächeln.
„Äh …?“, sagt Stantz.
„So, Mädels, jetzt raus, habe ich gesagt! Hopp, hopp!“, wiederholt Sullyvan aus dem Off.
„Mirna kann doch nicht! Die traut sich da doch nicht runter! … Oder traust Du Dich jetzt, Mirna?“, fragt die Aschblonde.
„… Nee …“, haucht diese, „Was ist, wenn es mich schnappt, wenn ich den Boden berühre …?“
„Das schnappt Dich schon nicht!“
Die Raucherin derweil hat keine Angst, die springt auf und läuft an den Wild Cards vorbei nach draußen, „Wenn der Krawall hier drin wieder losgeht, mache ich mich eben nicht fertig! Vor allem, wenn hier noch rumgeballert wird! Ach Du meine Fresse!“
Jas geht weiter in den Raum rein, und scannt mit dem PKE-Gerät die Spiegeltische.
„Die sind unerklärlich beschlagen, sagen Sie?“, und er deutet auf das Glas.
„Ja, ja!“, kommt es von Sullyvan.
„Haben Sie beide das gesehen? Mirna, und …?“
„Nicolette LaRue! Etwa noch nie von mir gehört, Sie ach-so-tollen Promis?“, fragt die Aschblonde.
„Lasst die netten Herren jetzt mal arbeiten!“, sagt Mickey Sullyvan, jetzt fast verzweifelt.
„Ja, haben wir gesehen!“, sagt Nicolette, „erst der Spiegel da, dann der daneben, dann diese dort. Als wäre … weiß auch nicht …“
„Als wäre auf der anderen Seite jemand durchgegangen! Jemand ganz Kaltes, der Kälte verströmt! Auf der anderen Seite der Spiegel!“, bringt Mirna laut hervor, und beginnt nun heftig zu zittern.
„Ja, von da nach da“, nickt Nicolette, „Aber weiß nicht mehr genau, da waren wir schon abgelenkt. Vorher sind da beim Eingang doch die ganzen Schranktüren aufgeflogen, und der Kleiderständer hat sich bewegt, und Liz hat die ganzen Lippenstifte an den Kopf gekriegt.“
Jas Elliott läuft die Zurechtmachtischchen ab, und scannt weiter. Die Orakelwürfel bestätigen: Er kriegt ein Signal rein, und es wird stärker!
„Es ist immer noch hier!“, sagt er halblaut, „Ich empfehle jetzt wirklich, die Umkleide zu räumen! Und zwar alles, was keinen Positronenkollidierer trägt!“
Dank seinem Attractive-Bonus wird der Persuasion-Wurf grade so noch ein Erfolg.
„Komm‘ schon!“, sagt Nicolette, und steht von ihrem Barhocker auf, „Oder soll ich Dich Huckepack nehmen!“
„Nein, nein, ich komm‘ schon“, wispert Mirna, wirft Jas noch schafhaft einen Blick zu, dann hüpft sie von der Kommode herunter, und ist mit drei großen Sätzen draußen.
Sie regeln das hier drin jetzt besser!“, sagt Mickey Sullyvan.

Die Orakelwürfel entscheiden: In dem Moment geht auch schon der Spuk wieder los!
« Letzte Änderung: 21.11.2025 | 22:56 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #91 am: 22.11.2025 | 01:00 »
Soundtrack: David Holmes, No Eye Dear
https://www.youtube.com/watch?v=7urzyyIW4eM

Der Garderobenständer mit den vielen plüschigen Outfits gibt kurz ein vereinzeltes Quietschen von sich — und dann fährt er von selber auf schlecht geölten Rädchen quer durch den Raum, und auf Jasper zu!
„Ach Du heilige Scheiße!“, schreit Sullyvan, und knallt die Garderobentür mit dem Goldstern zu, jetzt sind die Wild Cards allein.
Man hört sogar, wie der nervöse Clubbesitzer von außen abschließt, damit was auch immer jetzt im Raum mit den Ghostbusters gefangen ist, nicht zu ihm raus kann!
Es materialisiert sich in dem Moment ein Phantom, das aus blubbernden Ectoplasma-Blasen zu bestehen scheint, und das vage menschliche Umrisse anzunehmen versucht, aber immer wieder von gespenstischen Winden verweht wird.



Der Nachtclub-Spanner-Spuk


👻The Night Club Voyeurist Mist
Class III Anchored Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d8, Strength d10, Vigor d8
Skills: Athletics d8, Fighting d6, Focus d6, Intimidation d10, Notice d6, Stealth d10
Pace: 7; Parry: 5; Toughness: 6
Special Abilities:
Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
Fear (-1): This ghost causes Fear checks at -1 when it lets itself be seen.
Flight: The ghost can fly at Pace 7 and ignore the effects of difficult ground.
Mirror Walk: The Voyeurist Mist has the power Teleport. It may only teleport by stepping through mirrors. It always has enough Power Points for using this power.


Die drei wackeren Wild Cards machen einen Furcht-Wurf. Winston schafft es nur dank seinem Brave-Bonus, die beiden anderen haben glücklicherweise hohe Würfelresultate. Winston reißt seinen Strahler vom Protonenpack, als Gratis-Aktion bevor Aktionskarten gegeben werden, dank seinem Quick Draw-Vorteil.

Runde 1: Ray fummelt ebenfalls seinen Strahler von der Rucksackeinheit, und powert ihn hastig hoch (er braucht jedoch eine reguläre Aktion dafür). Jas Elliott geht rückwärts, hält das Messgerät auf die Erscheinung gerichtet, und kalibriert es an den Einstellrädchen genauer, „Bitte recht freundlich lächeln …!“, sagt er, „Ach so, nee: Kein Mund! Schießt auf die Fäuste!“, ruft er den beiden anderen zu, das hat sein Scan ergeben, und er unterstützt Zeddemore mit Support +2.
Zuerst ist aber die Erscheinung dran! Das Blubberblasendings tappt im selben Moment auf Winston zu, umwindet ihn mit seinem Arm aus Bläschen, und dotzt den Gegner mit aller Kraft mit der Stirn voran auf einen der Schminktische! Puderquasten, Nagellack-Fläschen, Parfümzerstäuber, und bunt gefärbte Federn fliegen! Zeddemore kassiert eine kleine Platzwunde und wird Shaken, durch den Ecto-Schmadder ist er außerdem Fatigued.
Damit ist er aber dran, sammelt sich sofort wieder, reißt den Strahler hoch, und feuert aus nächster Nähe! Er macht zwei Protonenstrahler-Attacken hintereinander (da er den Vorteil Nice Shooting, Tex hat, ohne Multi-Action-Abzug). Der erste Treffer macht das Monster Wounded, der zweite (mit Bonus durch Überhitzen) macht ein weiteres Wundlevel. Mit seinen Bennies negiert das Gespenst eins davon und ist damit auf eins insgesamt. Immerhin hat es jetzt keine Bennies zum Absorbieren mehr! Es geistert mit einem unwirklichen Sausen und Geheul durch die Wand, bringt einige der Spiegel zum Beschlagen, und hinterlässt schleimiges Ectoplasma, das an der Tapete herunterläuft. (Dafür braucht es nicht mal seine Teleport-Kraft, es kann ja durch Wände gehen, weil es ätherisch ist.)

Runde 2: Damit erhält das außerirdische Geblubber einen Joker, und hat wieder einen Bennie. Auf dem halbdunklen Flur ist zu hören, wie es Tänzerinnen und Türsteher umher zu jagen beginnt, das Geschrei mehrerer Kehlen erhebt sich!
Winston nutzt die Atempause, um sich den durchsichtigen Schleim von Nacken und Handschuhen zu wischen: „Bah … Ich hatte es fast!“, er senkt durch das Aussetzen sein Fatigue wieder auf null.
Ray nickt ihm hastig zu, „Ja, guter Schuss!“, und er feuert seinerseits, auf die Garderobentür, die ja von dem nervösen Clubbetreiber unsinnigerweise abgeschlossen wurde! Der Laserstrom verkohlt das Holz, tanzt eine Sekunde lang darauf hin und her, und dann sprengt er die Tür nach außen, der Goldstern mit der Nummer drei fliegt über den Gang! (Das ist ein Punkt Umgebungsschaden, den wir freiwillig in Kauf nehmen. Besser das, als stumpf abwarten, dass das Gespenst freiwillig hierher zurück geistert!)
Jas hechtet durch den brennenden Türrahmen raus auf den Korridor, reißt das PKE-Gerät hoch, und supportet wieder Winston: „Da ist‘s runter, Bruder! Seitlich anschneiden, nicht frontal draufhalten!“
Der Gegner setzt in dem Moment seinen Joker ein, brandet wie eine Woge aus Meerschaum durch einen der flüchtenden Türsteher, um ihn von den Füßen zu reißen, und stößt gleichzeitig bedrohlich sein Brausen und Heulen aus in Richtung der Verfolger. Jas schafft es nicht ganz, dem Einschüchterungswurf zu widerstehen, und wird Distracted.

Runde 3: Jas beginnt die Runde, klickt das PKE-Gerät in seinen Ausrüstungsgürtel zurück, und zückt Tobin’s Geisterführer, blättert hektisch: „Diffundierender Nebler … ähm, hab‘s gleich …“, aber durch den Einschüchterungs-Malus kann er nicht effektiv nachschlagen.
Winston joggt ebenfalls aus der Umkleide, überholt den blätternden Jas, und feuert erneut, mit dem Support-Bonus. Sein verbesserter Protonenstrahler macht 3W6 Grundschaden, 4W6 mit seinem Raise. Drei weitere Wundlevel für Bozo! Eins bekommt er noch absorbiert, aber das macht wenig Unterschied. Winstons zweiter Schuss ist ein Fangstrahl, der den Geist Entangled macht. Mister Zeddemore hebt die Beute mit dem Laserstrom höher, Richtung Decke, um die Gefahr für die Flüchtenden zu minimieren.
Das Phantom würfelt Shaken weg und versucht sich aus dem Laserstrom zu entwinden, bleibt jedoch Entangled.
Ray erscheint an Winstons Seite, feuert ebenfalls, und nun ist das Ziel in zwei Fangstrahlen Bound. „Was ist denn das für ein Spanner, der keine Augen hat? Was soll das überhaupt?“, ruft er überdreht.

Runde 4: Das Gespenst hat ein As, und wirft sich abermals gegen die Laser, die es umwandern, aber erneut ohne Erfolg!
Jas steckt also den Geisterführer wieder weg, zückt seine Geisterfalle, und kickt sie den Flur hinauf. Unter dem gefangenen Gespenst bleibt sie liegen, und Jas ruft warnend, „Alle weggucken, bitteschön, jetzt wird’s grell!“, und betätigt das Fußpedal.
Das unwirkliche Geheul verebbt, als die Geisterfalle zuschnappt!

Soundtrack: David Holmes, Gritty Shaker
https://www.youtube.com/watch?v=aGmliDrKkJQ

Wir machen ein Debriefing mit Mister Sullyvan. Jas erzielt eine 11 bei Persuasion, und textet den dicken Besitzer heftig zu, dass der Einsatz ein voller Erfolg war, das habe man ja jetzt gesehen, aber was sollte das überhaupt, das mit dem Abschließen der Tür von außen?
„... Na, ich hatte es einfach mit der Angst! Ich habe nicht nachgedacht! Bitte vielmals um Entschuldigung, selbstredend!“, entfährt es Sullyvan.
„Oder wollten Sie unsere schwarzen Allerwertesten der Bestie vorwerfen, Hauptsache, Sie bleiben verschont, was? So kommt‘s raus, Mister! Na, die Tür, die mein Kollege — der mit dem weißen Allerwertesten hier — wegsprengen musste, die geht natürlich auf Ihr eigenes Sündenkonto, Mickey!“
„Ja aber ich sagte Ihnen ja, dass ich das nicht absichtlich … nicht bewusst …“
„Wenn jetzt mein Manager Mister Croucher hier wäre, dann würde der unsere alte Pauschale draufschlagen wegen seelischer Grausamkeit gegenüber des Geisterjagd-Personals, das will ich Ihnen aber mal sagen! Nicht wahr? So, hier unterschreiben, und hier bitte. Und hier, hier, und das hier, mit heutigem Datum.“

Während Jas also das Debriefing übernimmt, ist Ray schon mal raus, und hat mit Winston die Protonenpacks verladen. Er ist immer noch ein bisschen hibbelig, weil auf dem Flur so viele Leute durcheinander gerannt sind. So kann man doch eigentlich nicht arbeiten! Eingeparkt worden sind sie auch noch in der Zwischenzeit. Während Winston sich zentimeterweise aus der Parklücke heraus zu quälen versucht, steht Ray vor dem Eingang des Clubs, und raucht eine, um seine Nerven zu beruhigen.
„Haben Sie gut gemacht, Sie drei wackeren Helden!“, sagt plötzlich Nicolette, jetzt in einen voluminösen Pelzmantel gehüllt, und stellt sich ebenfalls rauchend neben Stantz.
„Oh? Ach so, ja. Danke! Sind Sie und Ihre, äh, Kolleginnen, auch alle unversehrt geblieben, Ma'am?“
„Ray Stantz, richtig? Sie klingen ja wie ein Soldat, wenn Sie so Meldung machen. Waren Sie bei der Armee?“, lacht sie spöttisch.
„Was? Nein. Aber Mister Zeddemore hier war das, Ma‘am.“
„Ach, Sie haben die ganze Zeit solch einen Stock im Arsch!“, sagt Nicolette, „Entspannen Sie sich mal! Jetzt haben Sie doch Feuerabend, was?“
„Genau genommen haben wir gleich noch eine Begehung in einer alten Kleiderbügelfabrikationsanlage, Ma‘am! Der berüchtigte rosa Schleim, der die Bronx heimsucht, scheint auch dort eingesickert zu sein! Ja … also noch kein Feierabend, fürchte ich! Ähm, dieser Job ist im Allgemeinen legendär für seine erbarmungslosen Nachtschichten!“
„Hah! Meiner auch!“
„Wie meinen, ähm, was machen Sie denn sonst … ach so, ja, Sie sind ja eine … also, das hier ist ja sozusagen das Nachtleben!“
„Ja, ja. Wir sind jetzt eigentlich beim Du, nach dieser Sache heute. Wir sehen uns morgen, würde ich sagen, morgen Abend um sieben! Führen Sie mich mal schön ins East Village aus. Sagen wir, ins Lucien. Dann hinterher vielleicht noch Kino, mal sehen.“
„Wie jetzt, äh? Also, meinen Sie, zu zweit, oder … also, geschäftlich, oder …“
„Oder ist Deine Gattin dagegen?“, lächelt Nicolette verschwörerisch.
„Nein, also … die Eheschließung ließ sich mit meinem bisherigen Lebenswandel, offen gestanden, nur suboptimal kombinieren …!“
„Sehr gut! Dann bist Du jetzt mein Date. Bis morgen, Ray!“
„Ja … aber …:“, setzt Stantz an, mehr verwirrt als alles andere.
„Kein Aber! Bis morgen!“

Ray macht immer noch perplexe Glubschaugen, als Jas mit seinen Papieren aus dem Club geschlendert kommt.
„Was ist denn mit Dir los, Kumpel? Du schaust so drein, wie wir vermutet hatten, dass Winston dreinschauen würde, wenn wir ihm sagen, wo wir heute hinfahren!“, lacht Jas.
Stantz räuspert sich nervös, und sagt, „Echt? Nichts, nichts!“
„Nichts, was?“
„Ich? Nee, nee! So gucke ich einfach nur so! Also ... wollen wir dann mal weiter?“
« Letzte Änderung: 22.11.2025 | 01:01 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #92 am: 22.11.2025 | 14:13 »
Wie geht das hier weiter? Machen wir doch mal einen GM Move. Advance a Plot, sagt der Orakelwürfel. Das könnten ja so einige sein. Der mit Dana, dem rosa Schleim, den Litvinovs, mit Bürgermeister Lennie und Unterfiesling Jack Hardemeyer, oder gar dem Konkurrenz-Parapsychologen Fernstrom? Die Orakelkarten antworten daraufhin, technically Deceive mystic History. Wir machen dann mal mit Dana weiter, die ruht ja ganz gewiss nicht, um sich einzig und allein aufs fachgerechte Windelnwechseln zu konzentrieren!

Also machen wir als Grundlage dafür den Wurf für ihr jüngstes Recherche-Vorhaben. Ein knapper Erfolg bei ihrem Research-Wurf: Sie findet tatsächlich ein paar Erwähnungen von einem historischen Charakter namens Vigo, sowohl in Geschichtsbüchern über das mittelalterliche Osteuropa, als auch in vereinzelten okkulten Nachschlagewerken. 1505 als Prinz im Balkan geboren, beherrschte Vigo das damalige Karpathenreich, und eroberte außerdem später Moldavien. Die Okkultbücher, die Dana in die Finger bekommt, fügen hinzu, dass er außerdem erst 1610 gestorben sein soll, und zu Lebzeiten zahlreiche magische Praktiken verschiedener mittelalterlicher Traditionen gemeistert haben soll. Auf dem abgebildeten Holzschnitt in einem der alten Bücher ist er ähnlich abscheulich wie auf dem überlebensgroßen Ruhmesportrait, an dem sie jetzt jeden Tag im Restaurationssaal vorüber gehen muss.

Vielleicht finden sich weiterführende Informationen beim Antiquar Lindhurst, aber Dana konnte sich bisher nicht dazu durchringen, erneut dorthin zurückzukehren. Die Shandor Foundation frequentiert dieses Antiquariat schließlich auch — und denen darf sie keinesfalls erneut in die Arme laufen! Eine weitere mögliche Quelle wäre Tobin’s Geisterführer, aber das einzige vollständig erhaltene Exemplar in New York City, von dem Dana weiß, befindet sich im Besitz von Ray Stantz und Jas Elliott, und zu denen will sie auch nicht gehen. Dort wiederum könnte sie Peter Venkman in die Arme laufen, das fehlte noch, sein Auftritt neulich war schon mehr als genug.

Dana sieht auf von ihren Bibliotheks-Büchern im Lesesaal, und nimmt sich vor: Sie wird Janosz persönlich zur Rede stellen. Es führt kein Weg drum herum, der ist gerade der einzige, der die eine oder andere direkte Antwort geben kann. Der führt irgendwas Bestimmtes im Schilde, abgesehen von der Wirtschaftlichkeit des Manhattan Museum of Art.

Ein weiterer Research-Erfolg hat nämlich soeben Licht ins Dunkel gebracht, was die Numerologie betrifft: Diese absurde Weisung von Janosz neulich, mit den neuen Arbeitszeiten für alle Mitarbeiter im Restaurationssaal! Dana aber hat soeben den Code geknackt:

Alle Restauratoren haben seit ein paar Tagen zu ungeraden Uhrzeiten zu erscheinen. Alle um ein paar Minuten versetzt, nach vorne und nach hinten, scheinbar wahllos. Janosz Poha hat begeistert vor ihnen herumschwadroniert, das sei dafür gedacht, um ‚mit zirkulierendem Timing Effizienz-Spitzen zu erreichen, in Anbetracht der durchschnittlichen Konzentrations-Höchstleistungszeiten des Durchschnittsmitarbeiters‘. Alle hätten sich mit größter Strenge daran zu halten.
Jetzt, wo Dana versuchsweise alle dieser neuen Arbeitszeiten numerologisch durchgerechnet hat, wird ihr heiß und kalt. Das kann doch kein Zufall sein! Oder ist sie jetzt gänzlich paranoid …?

In Buchstaben umgerechnet, ergeben die Quersummen der Arbeitszeiten in ihrem Team, „Auf dass ich wieder leben kann.“



Jas trifft sich heute mit Jimbo Henderman, dem Hippie-Journalisten.
Sie stehen in einem weihnachtlich dekorierten Straßencafé am Times Square.



Jimbo Henderman, wir besetzen ihn mit dem jungen Jeff Bridges von 1986.


„… Warum habe ich Sie bloß nicht erkannt, da neulich, auf dieser Feuerleiter?“, fragt Henderman schmunzelnd, „Bei Licht betrachtet sind Sie‘s ganz unübersehbar, Jas Elliott!“
„Und nicht etwa Hobby-Ornithologe! Ehrlich gesagt finde ich große Vögel auch total unsympathisch.“
„Es gibt eben nichts besseres als eine gute Legende, wenn man als freier Ermittler arbeitet!“, sagt Henderman schulterzuckend, „Noch dazu mit Selbstverständlichkeit vorgetragen. Hätt‘s Ihnen meinerseits fast abgenommen, das mit der Ringelgans!“
„Und Sie tragen deswegen wohl diese alberne Hippie-Verkleidung?“, grinst Jas.
„Das? Das ist eigentlich gar keine Verkleidung! So sehe ich eben aus, Mann!“
„Oh! Ja, gewiss. Wusste ich’s doch gleich. Haha. Na ja! Und Sie versuchen also jedenfalls, der schmierigen Schmadder auf den Grund zu gehen. Als Nachbarschaftshilfe im Speziellen, oder für die Umweltbewegung im Allgemeinen?“
Henderman antwortet nicht direkt, sondern sagt, „Ganz New York wird davon profitieren, wenn das hier aufgedeckt wird. Das wird groß, eine riesengroße Sache, Mann. Ich fühl‘ das im kleinen Zeh, beim Pissen!“
„Das würde ich dann mal neurologisch untersuchen lassen!“
„Sie Quatschbase. Jedenfalls sind das diesmal keine Markenfirmen, die dahinter stecken, okay, das haben Ihre wagemutigen Nachforschungen wohl ergeben. Hätte unsereinem Wochen des Umherschleichens erspart, wenn Sie ihr Loch mal gleich gebuddelt hätten.“
„Zumindest keine Unternehmen, die von Lebenden betrieben werden! Das rosa Zeugs ist sogenanntes Ectoplasma. Wir haben schon diverse Pröbchen ergattert, mittlerweile nicht nur in der Bronx. Forschen jetzt mit Feuereifer daran herum.“
„Kann man diese Forschungen mal sehen? Vielleicht ein paar schnelle Fotos knipsen?“, fragt der Bärtige, „Ich habe ein Dutzend Bekannter, die das brennend interessieren würde. Auch, wenn’s ein bloßer Zwischenstand ist, und noch kein Endergebnis.“
„Oh, bei uns läuft alles in astrein versiegelter Laboratmosphäre! Alles aseptisch abgesperrt, da dürfen keine Externen vorbeischauen!“
„Das, was Mister Peck von der EPA gesagt hat, klang aber anders, da vor Gericht.“
Jas winkt ab, „Mister Peck lügt natürlich. Um uns zu diskreditieren, klarer Fall. Das ist mittlerweile nicht einmal mehr Rachedurst bei dem. Das macht der mittlerweile aus bloßer Gewohnheit!“
„Ihr krummbeiniger, kleiner Anwalt hat das aber auch gesagt! Herumliegende Chipstüten und überall Kaffeebecher und so!“, und Henderman muss lachen.
„Na ja, in unserem Hauptquartier herrscht nicht diese Art von aseptischer Atmosphäre. Halbleer gefutterte Chipspackungen sind toleriert.“
Jimbo Henderman schlürft nachdenklich an seiner Kaffeetasse, und schaut wie unbeteiligt auf die vorbeieilende Menge am Times Square.
„Was machen Sie mit Ihren Ergebnissen, wenn sie welche haben, Elliott?“, fragt er schließlich.
„Na selbstredend: Wir rennen sogleich zu Bürgermeister Lennie, versteht sich! Der hat bedauerlicherweise letztlich äußerst sparsam auf uns geguckt, wann immer er uns mal über den Weg gelaufen ist. Aber hinter dem erzkonservativen Gequatsche von Lennie steckt ein Herz aus glitzerndem Gold, das haben wir ja bei der Krise um Central Park West schon gesehen.“
„Sie müssen das nutzen, um sich geschickt zu positionieren, Mann“, sagt Jimbo leise, das Lächeln scheint immer noch verschmitzt, aber seltsam unbewegt, „Sie haben das hier mit Jack Hardemeyer zu tun. Sie brauchen diese Forschungsergebnisse als Rückversicherung.“
„Der tanzt doch nach Lennies Pfeife, der kleine Korinthenkacker! Etwa nicht?“
„Noch! Hardemeyer wartet auf seinen eigenen großen Moment. Der würde das doch als Meilenstein für seinen Werdegang zählen, das zu schaffen, was der EPA nicht gelungen ist — und Ihnen den Laden dicht zu machen. Diesmal endgültig!“
„Ha! Das mussten aber schon größere Geister als Mister Hardemeyer begreifen, dass uns nicht der Stecker zu ziehen ist. Die Stadt braucht uns nun mal!“
„Was Hardemeyer braucht, das sind Ihre Köpfe an Eichenschilden, als Wanddekoration. Dann punktet er bei New Yorks Skeptikern, und hat Chancen, der nächste Bürgermeister zu werden, wenn Lennie Gouverneur wird!“
„Sie würden also sagen, wir sollten mit einem fertigen Forschungsbericht vor Jack Hardemeyers Nase herumwedeln, aber sicher gehen, dass er ihn erstmal nicht zu lesen bekommt? Und seine nächsten Schachzüge abwarten?“
„An Ihrer Stelle würd‘ ich es jedenfalls so machen“, sagt Henderman.

Hat er uns noch was mit auf den Weg zu geben, der Hippie? Die Orakelkarten sagen dazu: Reveal Equipment. Das ist ja erstmal rätselhaft. Welche Geisterjäger- bzw. Antagonisten-Ausrüstung könnte denn ein Jimbo Henderman aufzeigen? Der ist doch einer der wenigen hier, der nichts mit Okkultismus am Hut hat! Aber dann fällt mir was ein, in der Filmvorlage werden die Helden ja einen tanzenden Toaster herstellen, denken wir mal in diese Richtung. Also, dann so:

Der Journalist sagt leise, „Eins noch, Mann: Wir haben ziemlich viel über das ekelhafte Zeugs zusammengetragen. Aber nicht so viel wie Sie, allem voran das mit dem stillgelegten Gleistunnel da unten, wo das durchrauschen soll! Wussten Sie aber, dass der Glubsch auch psychotrope Eigenschaften hat?“
„Ja, das hat die Gerichtsverhandlung neulich ja höchst anschaulich gezeigt, Mister Henderman! Das war ja wie ein Tischfeuerwerk direkt aus dem Hades! Wir hatten vorher schon eine vage Theorie aufgestellt in der Feuerwache, aber wir hatten ursprünglich nur sehr wenig Probenmaterial gehabt, und das Ganze ehrlich gesagt total unterschätzt.“
„Irgendwelche Psychoaktiva sind in dem Schweinezeugs drin. Tragen Sie bloss immer Atemmasken, wenn sie damit arbeiten, das will ich Ihnen geraten haben! Es ist wie Kleber schnüffeln.“
„Eigentlich ist das Plasma recht geruchsarm.“
Henderman raunt warnend, „Freunde eines meiner Journalisten-Kumpels — so richtige Knallköpfe — die haben die helle Idee gehabt, das zu rauchen!“
„Echt? Sie verscheißern mich. Das ist doch viskos, das kann man gar nicht rauchen.“
„Doch, die Idioten haben Bananenschalen getrocknet und gehäckselt, und es da drauf geträufelt, bevor es sich auflösen konnte. Und das dann als Tabak verwendet.“
„Hat wahrscheinlich obendrein scheiße geschmeckt.“
„Hat bei einem von den Typen zu einem zwölfeinhalbstündigen Horrortrip geführt, Mann! Wie gesagt, da sind irgendwelche unerforschten Psychoaktiva drin. Halluzinogene. Darum sage ich Ihnen: Immer Filtermaske tragen, wenn Sie damit hantieren.“

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #93 am: 23.11.2025 | 14:07 »
„Ja, sind denn jetzt alle übergeschnappt?“, fragt Percy Hayburn lautstark in sein Mikrofon in seinem Sendestudio, „Die ganze Stadt spricht wieder von den Geisterjägern! Tja! Es wird nicht nur die dunkle Jahreszeit sein, welche die Leute auf dieses unliebsame Thema bringt!“
„Aber schlagen diese Leute den richtigen Ton an, wenn es um diese Firma geht, Percy? Was denkst Du?“, fragt Carl Gabriel.
„Das will ich Dir sagen, Carl: Diese Kerle haben es verdient, mit verfaulten Tomaten beworfen zu werden! Stattdessen munkelt man in manchen Stadtteilen schon wieder vom Auftauchen von sogenannten Gespenstern … als sei diese Stadt ein Dorf von abergläubischem Bauerngesindel, das sich um ein Lagerfeuer zusammengeschart hat!“
„Und niemand unternimmt etwas dagegen, wie es scheint …“
„Nein, Carl, niemand unternimmt etwas, denn jetzt fallen dem aufrechten Bürger auch noch Offizielle in den Rücken, die bisher verlässliche Verfechter der verdammten Rechtmäßigkeit waren, wie zum Beispiel ‚der Hammer‘, Richter Stephen Wexler! Und was macht Bürgermeister Lennie?“
„Oh, gute Frage, Percy. Aus dem Rathaus habe ich schon eine ganze Weile nichts mehr Konkretes vernommen!“
„Gar nichts macht er, gar nichts, Carl! Die Hände hat er in den Schoss gelegt, Däumchen dreht er! Warum? Weil er noch nicht weiß, wie das alles hier sich entfaltet! Im Rathaus wird offensichtlich gerade einer auf Weihnachtsstimmung gemacht, auf pure Besinnlichkeit, und überhaupt keine Stellung bezogen! Um am Ende sein Mäntelchen nach dem Winde zu hängen, egal, von wo dieser Wind weht — und egal, wie sehr er möglicherweise stinken mag!“
„Du forderst also ein beherzteres Eingreifen, wie mir scheint, wie?“
„Unser geschätzter Bürgermeister Lennie sollte jetzt hart durchgreifen, wo Richter Wexler und die Staatsanwaltschaft das schon nicht gebacken gekriegt haben. Statt alles vom stets bemühten Jack Hardemeyer machen zu lassen!“
„Ja, das stimmt, Percy: Richter Wexler hat die einstweilige Verfügung neulich zurückgenommen, und das ist der Hintergrund, vor dem die Firma um Elliott, Venkman, und Stantz wieder ihre fragwürdigen Dienste anbieten darf.“
Hayburn tönt, „Ich selber war da gewesen, im Büro von Bürgermeister Lennie, '84, da habe ich gesehen, wie diese Scharlatane das Oberhaupt der Stadt um den Finger gewickelt haben! Ihn dazu gebracht haben, Walter Peck und mich als die Stimme der Vernunft zu ignorieren! Wenn die eines können, dann ist das quatschen; quatschen wie die silberzüngigen Teufel!“
„Ich bin geneigt, Dir das zu glauben! Nun, Percy: Zwei Gespenster auf einmal sollen ja vor dem versammelten Gerichtssaal erschienen sein, am Tag der Verhandlung neulich …“
„Ja, verdammt! Und zwar in dem Moment, als ich für meinen Teil schon nicht mehr im Saal war! Als wäre da ein Zusammenhang!“
„Und welcher könnte das sein, Percy?“
„Ja, welcher Zusammenhang wohl, das fragt man sich natürlich! Ich sage: Vermutlich der, dass man befürchtet hatte, dass ich die Spuk-Show durchschauen würde! Es musste hinter meinem Rücken inszeniert werden! Und nun treiben sie also wieder ihr schmutziges Werk, diese Geisterjäger, auf Kosten der Leichtgläubigen unter den New Yorkern …“
„Ein Dutzend neuer Einsätze soll in der Tat derzeit geplant sein, oder teilweise bereits diese Woche über die Bühne gegangen sein!“
„… Aber, Carl, eines ist sicher: Ich werde nicht eher aufgeben, bis die Wahrheit über diese Schlawiner endlich ans Licht gebracht wurde! Mit oder ohne Unterstützung durch die Rechtsvertreter und Rechtsverdreher dieser Stadt! Und damit basta!“


Soundtrack: Run DMC, Ghostbusters
https://www.youtube.com/watch?v=4NVfZy4HyIg

Ihr neuer Werbespot ist in der darauffolgenden Woche fertig abgedreht und beginnt, emsig über die Mattscheiben zu flimmern. Er ist beinahe ebenso hastig produziert wie all ihre vorherigen armseligen Werbefilmchen. Phil Croucher steckt eben wieder dahinter, und er hat wieder gespart, wo er nur irgendwie konnte! Winston und Peter preisen am Schluss des Clips den besonderen, saisonalen Service-Plan zum halben Preis an, und wenn man genau horcht, hört man dabei Peter an der Stimme an, dass er vorher heimlich einen Schnaps gesoffen hat!
„Ja, sind denn jetzt alle übergeschnappt?“, verkündet er an dieser Stelle im Spot, „Halber Preis?!“ (und nur wer Percy Hayburns Radiosendung verfolgt, versteht, dass dies ein ironischer Seitenhieb ist, auf die Ausdrucksweise ihres Kritikers neulich). Egon derweil versucht in dem Spot richtiggehend aus sich rauszugehen, als er den offiziellen Ghostbusters-Heißgetränke-Thermalkrug in die Kamera hält (komplett mit dem neuen Wiedereröffnungs-Logo), mit Gratis-Luftballons für die Kids.
„… Ich weiß überhaupt nicht, was Ihr habt!“, wiegelt Croucher ab, als der Spot in der Glotze läuft, und sie alle mit einem Feierabendbier auf der alten Couch in der Fahrzeughalle davor sitzen, „Das ist alles ganz toll geworden. Und preiswert in der Produktion, mächtig preiswert!“
Jas kichert, „Und wenn er schon niemanden so ganz überzeugt, dann gereicht uns dieser kleine Fernsehbeitrag zumindest dazu, Mister Hardemeyer und Mister Peck gehörig zu nerven! Ach, Leute! Kann mir plastisch vorstellen, wie sie unser kleines Machwerk hier im TV sehen, und einfach mal an ihrem Verstand zweifeln!“


So richtig zurück ist die Firma aber erst dadurch, dass Ray endlich das neue Einsatzfahrzeug fertig hat. Die schweren Tore der Feuerwache öffnen sich, und die chromblitzende Stoßstange erscheint dahinter, mit dem frisch angemeldeten Kennzeichen Ecto-1A, mit dem kleinen Emblem der Freiheitsstatue darauf. Die neue Karre röhrt auf die Straße, mit mehr Warnlampen, mehr LED-Werbetafeln, und mehr Bling-Bling als jemals zuvor! Die knallgrünen und orangen Signallichter kommen jetzt nach Nachteinbruch besonders gut zur Geltung.
„… Unfassbar, dass die Karre nicht seitlich umkippt in der Kurve, mit all dem Gedengel, was Ihr da oben drauf gebastelt habt!“, kommentiert Peter von der Rückbank.
„Eine Parabolantenne auf dem Wagendach war langfristig unumgänglich, wenn wir ernsthafte Forschungen betreiben wollen“,  sagt Egon, trocken wie immer, „Ressentiments bezüglich des Fahrverhaltens müssen dabei hintenangestellt werden.“
Jas nickt, „Und die LED-Werbetafeln waren eine Auflage von Deinem werten Brüderlein, Pete! Damit können wir stets auf tagesaktuelle Sonderangebote und Scheinrabatte hinweisen!“
„Wie fährt sie sich, Winston?“, fragt Ray auf dem Beifahrersitz, offensichtlich zum Platzen stolz auf sein Werk.
„Astrein“, sagt dieser, „Aber die Beschleunigung nervt mich etwas … na ja, mit dem Extra-Gewicht brauchen wir jedenfalls keine Angst mehr zu haben, was die Bodenhaftung betrifft. Nur meinen Kanonier-Klappsitz auf dem Dach, den vermisse ich jetzt bereits.“
„Ecto-1 wird ja auch wieder in Betrieb genommen!“, sagt Ray, „Sobald diese Oldtimer-Ersatzteile endlich aufgetrieben worden sind, um den blöden Motorschaden zu beheben, dann werden wir zwei Ectomobile haben! Das ist dann der Beginn von Peters vielbeschworenem Fuhrpark!“
„Kaum zu glauben, dass dieser Händler Dir einen komplett erhaltenen zweiten '59er Cadillac Sentinel angeboten hat!“, sagt Winston, und ballert mit fast 50 Stundenkilometern um eine scharfe Linkskurve.
Venkman verschüttet dabei seinen Milchkaffe auf seinem Arbeitsoverall, und guckt nachdenklich auf den Kaffeefleck herab.
Ray nickt aufgeregt Winston zu, „Den hier, den sollten wir ursprünglich einfach nach Ersatzteilen für Ecto-1 ausschlachten! Dann haben wir gecheckt, dass es eigentlich weniger Aufwand ist, den hier einfach wieder flott zu machen. Und jetzt können wir das tolle neue Wiedereröffnungs-Logo stilvoll in der Stadt herumfahren! Denkt mal, wie das wird — keine Sorge, Winston, die da vorn machen Dir schon Platz! — wenn wir zwei Einsatzfahrzeuge im Betrieb haben, dann können wir zwei parallele Einsatzorte gleichzeitig bedienen! Oh Junge!“
Auf der Kühlerhaube und den Türen des Ecto-1A prangt ebenfalls das Redesign, das Jas und Phil bestellt hatten, ein Ghostbusters-Logo, das triumphal ein Victory-Zeichen macht (wie als würde es gleichzeitig klarmachen wollen, dass dies Teil II der Kampagne ist).

Die Blaulichtfahrt führt das Team mit plärrenden Sirenen auf die Park Avenue hinauf, den spektakulären ‚Canyon aus Glas‘, in Richtung Grand Central Station. Sie haben heute gar nicht die Gelegenheit, mit ihrer glänzenden, neuen Karosse irgendwo protzig vorzufahren, denn der Kunde hat Janine am Telefon gesagt, der Spuk ginge jetzt gerade bereits vor sich. Er habe schon mehrere Auffahrunfälle verursacht, und würde drohen, eine Massenkarambolage im dichten beiderseitigen Verkehr auf der Park Avenue anzurichten!

Schon kommen die Wild Cards in Sicht der Kreatur, die hier entfesselt ist: Das einzige noch halbwegs Menschenähnliche an ihr ist ihre Fratze, beinahe karrikaturenhaft verzerrt, offensichtlich bester Laune, manisch grinsend durch wulstige Lippen, die Glubschaugen rollend; der Rest gleicht eher einer fetten Made, die dünnen, ectoplasmischen Beinchen tragen sie so schnell über den Asphalt dahin, dass man nicht ausmachen kann, ob es nur zwei sind, oder hunderte!

Die Wild Cards machen ihren Furcht-Wurf, und bestehen alle, teilweise dank Brave-Bonus. Janine muss nicht würfeln, sie wird dem wild dahin wieselnden Irrwicht gar nicht ansichtig. Sie sitzt in der Einsatzzentrale, das Funkgerät in der einen Hand, um die Jungs im Ecto-1A zu koordinieren, den Telefonhörer in der anderen Hand, wo der aufgeregte Anrufer aus der Grand Central Station dran ist. Der und seine Mitarbeiter haben von hoch oben das Geschehen auf der Park Avenue im Blick.

Für den ersten Einsatz des Ecto-1A machen wir also eine Verfolgungsjagd. Die machen wir nach den Chase-Regeln in SWADE (S. 113). Das Ecto-1A startet auf dem ersten Feld der Kartensequenz. Winston verwendet sein Driving für Würfe zum Manövrieren auf der Sequenz, der Geist seine Agility.



Die Leute von Cryptozoic Entertainment waren so nett, eine Miniatur speziell für das Ecto-1A in GB: The Board Game II zu packen,
zwar im unpassenden Maßstab für reguläre Battle Maps, aber großartig für Chase-Sequenzen wie diese hier




Der geisterhafte Gesuchte startet auf der dritten Karte, mit etwas Vorsprung


👻Street Creeper Ghost
Class III Free-Floating Ectoplasmic Entity
Attributes: Agility d10, Smarts d4, Spirit d6, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d10, Fighting d6, Notice d6, Taunt d8, Stealth d8
Pace: 80 (2d10 Running Dice); Parry: 4; Toughness: 7
Special Abilities:
• Ectoplasm: When a ghost hits an opponent with a Fighting attack, Touch Attack, Grapples or Pushes them, the attack additionally causes one Level of Fatigue (not above two, so characters cannot become Incapacitated by this).
• Ethereal: Ghosts are immaterial and can move through obstacles, ignore physical attacks and Wound penalties.
• Fear: Ghosts cause Fear checks when they let themselves be seen.
• Size +2: This creature has almost the size of a compact car.
• Speed Along: Street Creepers can move with 120 mph, up to Pace 80, with 2d10 as Running Dice.
• Wall Walker: The Street Creeper can creep along all even surfaces, including walls and ceilings.


Runde 1: Das Kriecherviech beginnt die Szene, und scheint das aufholende Ectomobil noch nicht bemerkt zu haben. Es ist damit beschäftigt, für Entsetzen und Durcheinander unter den menschlichen Verkehrsteilnehmern zu sorgen. Dabei konzentriert es sich aufs Vorankommen, und baut seinen Vorsprung aus, mit Raise beim Agility-Wurf. Dadurch beträgt der Abstand zu den Wild Cards nun drei Kartensegmente.

Als nächster ist Winston dran, der noch mehr beschleunigt. Trotz Reroll gelingt ihm kein Raise, daher kommt er nur ein Segment weiter.
Janine macht über Funk einen Support-Wurf für ihn: „Obacht Jungs, laut dem Kunden hält das Biest da grade voll auf eine der bisherigen Unfallstellen zu!“
Winston kann sich bereit machen, das Steuer rumzureißen, und bekommt Support +1 durch den Funkspruch.
Ray kurbelt hastig das Beifahrerfenster herunter, und heizt seinen Protonenstrahler auf.
Hinter ihm tut Jas dasselbe, und ruft währenddessen, „Ich seh‘ seinen lila Bürzel schon nicht mehr, Bruder, gib‘ Stoff, gib‘ Stoff!“, und auch er supportet Winston, erhöht dessen Bonus auf +2.
Peter blättert halbarschig im Bedienungshandbuch, die eselsohrigen Seiten flattern im Fahrtwind, und er ruft Ray zu, „Okay, jetzt mal genau die Strahllänge vorkalibrieren, Jungs! Äh, bei 17 anfangen, 17!“, und sein dicker Finger tippt auf die Tabelle, die Jas und Egon mal für das Handbuch entworfen haben. Ray bekommt dadurch ebenfalls Support +2.
„Es scheint sich auf der rechten Spur zu halten!“, ruft Egons tiefe Stimme, sein Blick ist auf die Anzeige des PKE-Geräts geheftet, „15 Meter vor uns … 14 …“, und er erzeugt auch für Jas einen Support-Bonus. Ray und Jas auf der Beifahrerseite sind die einzigen, die sinnvoll das Feuer eröffnen können, sobald Winston sein Überholmanöver mit dem Gespenst starten kann ...!

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #94 am: 23.11.2025 | 14:31 »
Runde 2: Winston hinterm Steuer ist als allerletzter dran, mit einer kümmerlichen Zwei als Aktionskarte. Er sollte aber früh dran sein, um zu ihrem Ziel aufzuholen, damit die anderen ballern können! Für einen Bennie kaufe ich ihm eine neue Aktionskarte, es wird eine kümmerliche Drei! Dann hilft alles nichts.
„Weiter drauf zu, Ihr seid gleich in Sicht — weit links halten, gleich kreuzt ein LKW Euren Kurs!“, schreit Janine aufgeregt in ihr Funkgerät, die Warnung aus ihrem Telefonhörer an ihrem anderen Ohr weitergebend. Mit ihrer Telefon-Koordination steigert sie Zeddemores Support-Bonus auf +3.
Alle im Ecto-1A beißen stumm die Zähne zusammen, als sie das gehört haben. Peter geht auf Hold, Jas auch, Ray auch. Sie können nicht viel machen, bevor sie nicht auf der Chase-Sequenz aufgeholt haben!
Egon scannt weiter, sagt in die angespannten Schweigesekunden, „Jasper, versuch‘ einen Kopftreffer, während Raymond auf den Torso zielt! Die Beine ignorieren!“, und er erhöht mit seinem Electronics-Wurf Jas Elliotts Support-Bonus auf +2.

Dann ist der Straßenkriecher dran! Er macht als Aktion das Manöver Evade (SWADE S. 115), und beginnt in einem halsbrecherischen Zickzack zu rennen, an den ineinander verkeilten Autos und Streifenwagen vorüber — oder mitten durch sie hindurch! Aber was sagt man dazu: Das gewandte Gespenst würfelt einen Kritischen Misserfolg bei Agility! Die Orakelwürfel entscheiden, dadurch fällt es um eine Karte zurück auf der Sequenz: Dem Straßenkriecher gelingt es, eine Gruppe Umstehender bei den verkeilten Autos aufzuscheuchen! Er dreht in wahnwitzigem Tempo eine Extrarunde über die Fahrbahn, um die Kreischenden noch weiter auseinander zu jagen! Man hört sein keckerndes Hohngelächter durch die Hochhäuserschlucht hallen!
Danach würfelt er für sein Vorankommen (diesmal wahlweise als Free Action), und vergrößert den Abstand zu den Ghostbusters wieder auf drei Kartenfelder.

Endlich ist Winston dran, und seine Drei ist auch noch eine Kreuz-Karte, also ist das eine Complication (wie in einer Chase-Sequenz üblich)! Das Ecto-1A braust also auf die Unfallstelle zu, und mit weit aufgerissenen Augen muss Winston den kopflos umher rennenden Flüchtenden ausweichen! Dank dem eingespielten Support-Bonus ist sein Driving-Wurf ein Erfolg, und er kurvt um die Rennenden herum. Dann aber kommt sein eigentlicher Manövrieren-Wurf (für den der Support-Bonus eigentlich gedacht war). Trotz Reroll nur ein regulärer Erfolg! Indem Zeddemore das Steuer herumreißt, umrundet er schlingernd den LKW, vor dem Janine per Funk gewarnt hatte. Der Abstand zum Street Creeper verringert sich nur wenig, auf zwei Kartensegmente.

Runde 3: Janine beginnt die dritte Runde, und schreit in ihr Funkgerät: „Die sagen, jetzt habt Ihr dreihundert Meter freie Bahn! Drück‘ drauf!“, und sie supportet Winston abermals, mit +2.
Damit ist unser Fahrer dran, aber er hat wieder eine Kreuz-Karte. Die Complication: Das auf dem Asphalt hinterlassene Ectoplasma des Street Creeper macht die Fahrbahn gefährlich rutschig! Grimmig konzentriert hält Winston dagegen, und gleicht die Rutschbewegung meisterhaft aus (mit Raise). Sein darauffolgender Manövrieren-Wurf ist abermals kein Raise. Aber sie sehen das dahin preschende Monster genau vor sich! Nur ein Kartensegment ist es noch entfernt, bis es auf seiner Karte wieder beschleunigen wird.
Ray verwendet in diesem Moment seinen Hold-Marker, hängt sich aus dem aufgekurbelten Fenster in den eisigen Fahrtwind, und feuert! Sein Support-Bonus gleicht den Abzug durch Unstable Platform aus, und sein Protonenstrahl trifft mit Raise! Der Schadenswurf ist (trotz drei Rerolls) grottenschlecht, und das schnellfüßige Scheusal wird nur Shaken durch den Treffer.
„Wupps, habe die Beine erwischt!“, schreit Ray.
Jas hängt sich mit seiner Hold Action hinter ihm aus dem Fenster, und feuert ebenfalls. Eine Doppeleins fällt! Statt dem Phantom erwischt Jas ein am Straßenrand der Park Avenue abgeparktes Auto — und sein Protonenstrom schmilzt eine tiefe, gezackte Kerbe in den Lack und das Blech der Fahrerseite! Zwei Umgebungsschaden-Marker für das Team.
„Uuuh, Versicherungsfall!“, kommentiert Jas, und macht einen O-Mund, kneift peinlich berührt die Augen zusammen.
„Es beschreibt wieder eine Pendelbewegung, Winston! Nicht verwirren lassen“, ruft Egon mit dem PKE-Gerät dem Fahrer zu, für den nächsten Support-Bonus.
Mit wahnwitzigem Gekecker gibt die Erscheinung vor ihnen Hackengas, nachdem es sich von Shaken erholt hat, und bringt (mit Raise) neuen Abstand zwischen sie. Jetzt trennen sie wieder drei Kartensegmente.

Runde 4: Jas und Ray haben hohe Aktionskarten, und gehen nacheinander auf Hold. Egon scannt weiter, und supportet wieder Winston: „Pendelbewegung stoppt … Vollgas, Winston!“
Dessen Bonus ist dadurch wieder auf +3. Er drückt das Gaspedal durch, und erzielt auf den Punkt ein Raise! Der Abstand zum rasenden Phantom schmilzt dahin!



Das Ecto-1A hat den Street Creeper beinahe eingeholt


Ray verwendet seine Hold Action, und feuert abermals. Wieder streift der Laserstrom nur das Ziel, und macht es Shaken. Daraufhin spielt auch Jas seine Hold Action aus, und verpasst (dank ordentlich Rerolls) dem Gespenst drei Wundlevel!
„Ihr seid gleich bei Grand Central Station! Da wird der Verkehr noch dichter, aufgepasst!“, rauscht Janines Stimme aus dem Funkgerät. Winston bekommt dadurch einen neuen Support-Bonus.

Der Street Creeper ist am Zug, erhöht sein Tempo, aber kann sich nicht von Shaken befreien. Also gibt’s keine Ausweichmanöver für ihn, diese Runde!

Runde 5: „Ihr haltet jetzt außerdem auf die andere Unfallstelle zu, die es verursacht hat!“, warnt Janine, und steigert Winstons Support-Bonus auf +2.

Der Geist derweil erholt sich von Shaken, und kann damit wieder manövrieren. Die Jungs im dahin bretternden Ecto-1A sperren die Münder auf … als es statt auf der Fahrbahn nun an einer der gläsernen Hochhausfassaden entlang huscht, die Schwerkraft schlichtweg ignorierend, wie eine übergroße, klebrige Kakerlake! Sein Evade-Manöver bringt -4, um es diese Runde zu treffen! Der Abstand zu den Verfolgern steigt wieder auf drei Kartensegmente.
Winston schwenkt ruckartig auf die rechte Fahrspur, und umgeht die Unfallstelle, ohne Tempo einzubüßen. Er schafft ein Raise beim Manövrieren, und verringert den Abstand auf nur noch ein Segment!
Das ist die Chance für Jas‘ Hold Action. Er feuert, aber zersprengt damit nacheinander zwei Parkuhren, und brockt uns einen dritten Umgebungsschaden-Marker ein.
„Jetzt, Ray! Du musst zicken, wenn es zackt, und zacken, wenn es zickt!“, feuert Peter den anderen Kollegen an.
„Fangstrahl in die Körpermitte!“, ruft Spengler, immer noch auf die Anzeige seines Messgeräts starrend.
Ray feuert, die beiden Support-Würfe gleichen wieder den Unstable Platform-Abzug aus, bleibt nur noch der durch das Evade-Manöver erzeugte Abzug, er macht den Street Creeper damit Entangled, verlangsamt ihn durch den Protonenstrahl.

Runde 6: Winston hat diesmal einen König als Aktionskarte, und es gelingt ihm mit röhrendem Motor, sich neben den Straßenkriecher zu setzen, genau unterhalb seiner Position zu fahren, während die Erscheinung käfergleich an der Glasfassade dahin rennt.
Ray und Jas halten drauf, und treffen nun beide mit Raise! Ihre Protonenströme pflücken das Ziel von der Hochhauswand ab wie ein Stück fauliges Obst, und ziehen es hinab. Das Ecto-1A macht mit kreischenden Bremsen Halt, beschreibt dabei einen halben Bogen, bevor es zum Stehen kommt. Egon reißt die Wagentür von Jas auf, und wirft die Geisterfalle über diesen hinweg, auf den Bürgersteig. Haut mit geballter Faust auf das Fußpedal, und draußen vor dem Auto wird der Street Creeper in den Lasertrichter der Geisterfalle gesogen!

„… Was ist da los? Habt Ihr‘s versaut? Wo seid Ihr jetzt?“, meldet sich Janines kratzige Stimme über das Funkgerät im Armaturenbrett.
Alle fünf Wageninsassen atmen einen Moment durch. Elliott und Stantz powern mit einem Knopfdruck ihre Strahler wieder herunter.
„Hallo? Ich hab‘ hier noch unseren Auftraggeber am Rohr, der will wissen, was Sache ist!“
„Wir haben es erwischt, Janine!“, sagt Ray, „Lurchi hat seine letzte Karambolage angerichtet!“
„Na, was hältst Du jetzt von der Kurvenlage von dem neuen Ecto?“, fragt Venkman nach vorne, „Nicht überladen, oder wie, oder was? Schwerpunkt, Straßenhaftung?“
„Ausgezeichnet“, bringt Winston hervor, wischt sich den Schweiß von der Stirn, und sinkt tiefer in den Fahrersitz.

Janine hat ja den Auftraggeber in der Grand Central Station noch am Telefon, sie beschreibt denen alles, was die Jungs ihr über Funk verklickern, und macht da gleich das Debriefing. Durch Jas‘ drei gesammelte Umgebungsschaden-Marker bekommt sie einen Abzug, aber sie würfelt so hoch, dass der kaum ins Gewicht fällt.


Damit bin ich nun bei fünf Geldbonus-Markern in unserer Team-Kasse. Erstmal kaufe ich nur ein paar Kleinigkeiten dazu, nämlich den feierlichen Heißgetränke-Thermalkrug, und einen Maximalvorrat an billigen Zigaretten, beide geben dem Träger nur kleine Boni, aber ich finde beides ziemlich witzig für meine schwer arbeitenden Wissenschaftler. Viele weitere Nachtschichten kommen schließlich auf sie zu! Die anderen drei Geldbonus-Marker spare ich für später. Ich will eigentlich ein zweites Protonenpack mit Supercharger aufwerten, wie das von Winston, aber in absehbarer Zeit kommen auch noch weitere technische Innovationen auf die Wild Cards zu, da will ich noch etwas Entwicklungsbudget zurückhalten.



Neue Kampagnengegenstände für unsere Helden

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #95 am: 26.11.2025 | 20:26 »
Dana hat sich vorgenommen, Janosz zur Rede zu stellen. Sie hält sich den ganzen Arbeitstag über bereit dazu, aber bekommt keine Gelegenheit. Ein höchst wichtiges Meeting jagt bei ihm das nächste, und nebenher diskutiert er — ebenfalls höchst wichtig — mit seinen Untergebenen. Am Abend erst, als er sich seinen eigenen Restaurationsprojekten zugewandt hat, geht sie noch einmal zurück und sucht ihn auf. Fast niemand ist noch im Restaurationssaal außer den beiden. Zu dieser Zeit, wenn die Besucher gegangen sind und das meiste Personal Feierabend hat, macht sich immer eine ganz merkwürdige, andächtige Ruhe im Museum breit.
Die stechenden Augen von Kriegsherr Vigo scheinen Dana genau anzustieren, jetzt, wo sie näher kommt und unter den Bogen tritt. So wie seine Augen ihr täglich auch durch die ganze Halle zu folgen scheinen ... Ein kunstvoller Trick bei der Maltechnik vieler alter Bilder, nichts weiter. Janosz steht oben auf seiner Klappleiter, und pinselt hochkonzentriert in dem rechten Augenwinkel der Figur herum. Er kehrt Dana den Rücken und ist vollständig in seine Arbeit vertieft.



Janosz Poha ist um diese späte Stunde nicht mehr zu sprechen


Ein Gedanke fliegt ihr so zu; er passt gar nicht zu dem, was sie sonst gerade empfindet (das ist eher Abneigung und Nervosität): Er ist so ein unbeholfener kleiner Mann, findet Dana in diesem Moment; im Urwald würde er keine fünf Minuten überdauern, so leicht wie man sich ihm hinterrücks nähern kann!
„So spät noch hier, Dana?“, fragt Janosz leise, ohne sich umzudrehen.
Sie erschrickt leicht, und entgegnet, „Oh! Ja, also … Ich bin nochmal zurückgekommen … um kurz mit Ihnen zu reden, Janosz. Wenn es gerade passt?“
„Nein, passt nicht … passt überhaupt gar nicht …!“
„Dann … sollte ich wohl …“, stottert Dana, aber wendet sich dennoch nicht ab, sie hat trotz allem überhaupt keine Lust, jetzt Kleinbei zu geben.
„Worum geht es Ihnen denn?“, fragt der Kurator, immer noch vertieft.
„Ja, äh … Die Mixtur, die Sie mir vorhin gegeben haben, funktioniert jedenfalls ganz hervorragend.“
„Ja, ich mache wunderbare Cocktails“, sagt er zufrieden, aber weiterhin ohne aufzuschauen.
Sie tritt etwas näher, „Darf ich fragen, was Sie an dem Gemälde machen?“
„… Besehen Sie diese Farbschichten hier? Das ist kein simpler Auftrag, das ist eine geologische Formation. Der Meister hat Pigmente übereinandergelegt wie ein Mann, der wusste, dass die nächsten 384 Jahre nur ich das alles verstehen würde … Und besehen Sie hier: Diese winzige Unruhe im Firnis, fast eine Zitterlichkeit, wie heißt es … ein Zittern in der Oberfläche. Die meisten würden es für Alterskrakelee halten, aber das wäre schlicht falsch. Es ist eine bewusste Störung, eingebaut wie ein Flüstern. Sie wissen gar nicht, wie viel Selbstbeherrschung es kostet, so etwas nicht sofort zu ‚korrigieren‘. Aber ein Werk wie dieses korrigiert man nicht. Man verhandelt mit ihm. Wenn überhaupt. … Der Farbauftrag am Vigo ist ungewöhnlich dick, selbst für die Epoche aus der es stammt ... Wenn man ganz vorsichtig einige der Stellen anlöst, kommen immer neue, verborgene Schattierungen hervor …!“
„Und das machen Sie …? Die Farbe anlösen?“
„Dana! Ich verschlimmbessere hier nicht herum! Natürlich nur mikrometerweise, wo denken Sie hin. Was 1600 ward von Meisterhand geschaffen, wird nicht zu-tage-heute schnell nochmal verhunzt! Ich gelte meines Faches als Meister!“
„Entschuldigen Sie, wenn ich störe …“
Janosz dreht sich plötzlich schwungvoll auf der Aluleiter um, mit einer gewissen Eleganz, aber gleichzeitig irgendwie clownesk, und sieht auf sie herunter, verschränkt die Finger beider Hände ineinander, inklusive seines Pinsels.
„Was also gemöchten Sie denn von mir, Dana? Heraus mit der Sprecherei!“
„Ja, also“, und sie räuspert sich, „Ich wollte die ganze Zeit fragen, was ist das eigentlich für ein Akzent? Sind Sie gebürtig … Rumäne? Wo stammen Sie gleich her?“
„Aus der Amsterdam Avenue“, schnaubt er mit einiger Verächtlichkeit.
„Entschuldigen Sie. Wird eine blöde Frage gewesen sein ...“
„Wenn Sie, Dana-Darling, näheres über mich erfahren wollten, so könnten Sie es ruhig aus unserem aktuellen Katalog erfragen, da sind Artikel über mich herinnen! Worum geht es Ihnen wirklich? Sie mäuschendrucksen die ganze Zeit so herum!“
Sein Blick wirkt prüfend, auf seine Weise fast ebenso unangenehm wie jener der überdimensionalen Gemäldefigur genau neben ihm.

Dana würfelt Notice gegen Janosz‘ Persuasion, um zu sehen, ob sie seinen Bluff durchschaut. Janosz hat — trotz W10 zuzüglich Wild Die — nur eine Drei, die erreicht Dana mit ihrem Wurf ebenfalls. Beides recht unrühmlich, aber ausreichend informativ für Miss Barrett!
Sie sieht ganz klar die Falschheit in den Augen ihres Chefs. Er verstellt sich, wenn er hier auf ahnungslos macht.

Garnieren wir diese Einsicht doch obendrein mit einem GM Move: Advance a Plot, sagt das Orakel. Dann machen wir folgendermaßen weiter:

Dana realisiert plötzlich, dass die letzten paar Kollegen im Saal mittlerweile auch gegangen sind, entweder endlich in den Feierabend, oder zwischendurch mal raus. Jetzt gerade ist sie jedenfalls mit Janosz ganz alleine. Sie schluckt.

„Was hat das mit der numerologischen Gleichung auf sich?“, fragt sie, mit plötzlicher Intensität in ihrer Stimme.
„Numero-wie? Mich, mein liebes Kind, interessieren ganz ehrlich nur die Besucherzahlen unserer renommierten Einrichtung.“
Dana lässt sich nicht beirren, „Ich habe es nachgerechnet. Die neuen Zeiten, nach denen wir alle zu erscheinen haben, sind nicht beliebig gewählt. Ihr neuer Arbeitsplan ist ein numerologischer Code für ‚Auf dass ich wieder leben kann‘. Was soll das, Dr. Poha? … Wer soll wieder leben?“, ihre Stimme hat gegen ihren Willen zu zittern begonnen. Sie steht unbewegt, während sie ihn aus ihren dunklen Augen unverwandt anschaut.
„Absurd, Dana, absurd, und das reinste Wauderkelsch, das Sie hier zusammenreden! Sie schieben gern Nummern hin und her? Was haben Sie sich denn noch so alles zurechtgelegt! Hat Herb das Dritte Auge auf der Stirn, oder eine Teufelsnummer? Haben Sie angefangen, mit den Zahlen Lotto zu spielen, um zu sehen, ob es Glückszahlen sind?“
Dana schweigt, finster.
„Na, sagen Sie schon, Reinemache-Dame!“, sagt Janosz fordernd, mit einem provokativen Lächeln.
„Sie verstellen sich, Janosz. Was tun Sie wirklich hier? … Sie sind wegen Gozer hierher gekommen, oder? Sie oder er … soll wieder leben.“

Redet Janosz also jetzt Tacheles mit Dana? Wir befragen dazu die Orakelwürfel. Die sagen, ja. Oha! Dann antwortet der Kurator folgendermaßen:

„Seien Sie unbesorgt, Dana“, seine Stimme ist nun gedämpft, und ganz selbstsicher, „Ich bin hier, um auf Sie Acht zu geben. Ich weiß, wer Sie sind. Und was Ihnen widerfahren ist. Ich weiß, wo sie waren. Ich bin auch im Bilde darüber, dass diese Gruppe, von der Sie sprechen, Ihnen nachgestellt hat. Ich werde nicht zulassen, dass Ihnen ein Haarklein geschärft wird.“
„Haben Sie sich wegen mir hierher versetzen lassen …?!“, fragt sie befremdet, fast ein Flüstern, „Hier an dieses Museum?“
„Oh nein, nein“, sagt Janosz, macht mit beiden Händen ein paar vage Bewegungen in der Luft, und wendet sich wieder seinem Gemälde zu, setzt vorsichtig den Pinsel an, im Augenwinkel des Kriegsherren, „Nicht nur.“
Damit scheint das Gespräch für ihn beendet.

Danas Ruthless-Nachteil meldet sich. Sie kann auch einfach den kleinen Verschwörer am Schlafittchen packen und von seiner Klappleiter herunter zerren! Und die Wahrheit aus ihm rausquetschen! Sie mag nicht besonders kräftig sein, aber sie kann einschüchternd sein, wenn sie will. Job hin, Job her, hier geht es um eine größere Sache! Sie sieht sich unauffällig um. In dem Moment sieht sie jedoch Richard, der gerade zu seiner Staffelei zurückgekehrt ist. Richard guckt in ihre Richtung, als er wieder Platz nimmt, beinahe irgendwie misstrauisch. Oder bildet sie sich das nur ein?
Jedenfalls ist der Moment, zuzupacken, dadurch bereits wieder verstrichen.
Janosz Pohas Schultern bewegen sich ganz leicht, als würde er beim Malen ein lautloses Lachen unterdrücken …


In der Feuerwache sitzt Louis Tully am Schreibtisch von Janine Melnitz, und wartet gerade eigentlich nur ab. Er hat die Rechnungen abgeheftet, Banküberweisungen ausgefüllt, alle Telefonate mit Zulieferern geführt, und die Kostenersparnisse für die Firma säuberlich aufgelistet, welche sein Handeln eingebracht hat. Sogar die Topfpflanzen, die noch nicht vertrocknet waren, hat er gegossen. Jetzt fällt ihm nichts mehr ein, während er auf das Klingeln von Janines Telefon wartet. Dort steht es, erwartungsvoll vor ihm, auf ihrem Schreibtisch. Vielleicht ist er zu effizient in seinem Job! Er hat für heute alles weggearbeitet. Aber er hat bis Punkt 18.00 Schicht, und bis Punkt 18.00 wird er natürlich auch arbeiten. Und sei es, indem er Kundentelefonate annimmt. Komisch, jetzt vertritt er die Sekretärin, damit die wiederum als Geisterjägerin arbeiten kann. Dabei wird sie total schlecht bezahlt, Louis versteht nicht mal, warum Janine überhaupt das Extra-Risiko dieses anderen Jobs auf sich nimmt. Er versteht auch nicht, warum Mister Croucher ihm nicht endlich mal das Gehaltsmodell der Firma vorlegt, wie er, Louis, schon dreimal gebeten hat, um Optimierungsvorschläge zu machen, irgendwie vergisst der Manager immer wieder, ihm das endlich mal auszudrucken. Und Janine, die könnte ja hier in dem geheizten Büro sitzen, statt dort draußen in der Kälte auf Geisterjagd zu sein, und sich mal ein paar Tipps von ihm anhören, was ihr ganzes Steuer-Chaos anbelangt! (Denn dass Miss Melnitz‘ Steuererklärung chaotisch ist, das hat er natürlich längst herausbekommen.)
Eine abstruse Arbeitssituation ist das alles hier, aber aus irgendeinem Grund gefällt es ihm hier besser, viel besser, als bei jedem anderen Arbeitsort bisher.

Louis lehnt sich in Janine Melnitz‘ Stuhl zurück, und kippelt ein ganz kleines bisschen damit, und bildet sich ein, ihren Geruch zu schnuppern. Wie das wohl ist, mit diesen Wissenschafts-Genies im Ecto-1A herumzufahren! Und wissenschaftliche Messungen zu machen, und all das! Louis stellt sich vor, wie er selber das wohl fände. Aber den Terror-Hunden entgegentreten, die ihn bis heute gelegentlich in seinen Albträumen jagen, durch den Central Park oder anderswo — und sei es, er habe dabei selbst einen Protonenstrahler in Händen? Er erschaudert leicht.
Er guckt das Telefon an, auffordernd. Es bleibt aber still. Ermutigend hebt er sogar die Brauen hinter seiner dicken Brille.
Hinter ihm raschelt irgendwo was.
Louis Tully fährt auf, und fällt dabei fast vom Stuhl, wegen des gewagten, leichten Kippelns nach hinten!
Aber Dr. Stantz, Janine, und Dr. Venkman sind auf ihrer Schicht in Queens, Winston bei seinem Marathonlauf, Dr. Spengler ist heute an seiner Universität, und Dr. Elliott bei seinem Fotoshooting! Und Mister Croucher ist kurz drüben in Florida bei der Frau Gattin und der Angelköder-Fabrik! Niemand kann jetzt hier sein, um zu rascheln!
„Ha … hallo? Ist da irgendwer?“, fragt Louis, und spürt Nervosität in sich aufsteigen, Beklemmung.
Das Geräusch ist verstummt.
Nur das leise Dröhnen und Piepsen der vielen Apparate in der Fahrzeughalle und von der Kellertreppe sind zu hören.
Unsicher steht Louis auf, zieht nervös seine silbergraue Anzugweste zurecht, tritt unschlüssig von einem Bein auf das andere.
Ein neues Geräusch erklingt: Ein plötzliches Klappen! Irgendeine der Türen, im oberen Stockwerk! Er fährt zusammen.

Soll er mal Stealth würfeln, der kleine Herr Anwalt. Da hat er aber nur einen W4, der Tollpatsch, und entsprechend ist leider sein Wurf!

Alles, was zur Hand ist, ist seine metallische Lunchbox. Mit der schleicht er die Treppe hoch, defensiv erhoben wie einen Knüppel, und am Billiardtisch vorbei, in die Küche. Die Dielen knarren unter seinen Füßen. Hier ist scheinbar gar nichts …
Ganz behutsam sieht Louis sich um, regt dabei kaum einen Muskel außer dem Hals!
Welche Tür hat hier geklappt!
In dem Moment schrillt etwas, und er fährt ganz gewaltig zusammen, schreit auf, und dreht sich um, rudert mit den Armen in der Luft!
Das Telefon schrillt abermals.
Louis verdreht genervt die Augen, packt die Lunchbox mit einem Knall auf den Küchentisch, und stapft wieder nach unten.
„Hallo Geisterjäger! Hier bin ich, also, Sie sprechen mit Louis Tully, am Platz von Miss Melnitz! Ja! Ja, äh? Ja, der Vorweihnachts-Rabatt gilt natürlich noch, war ja noch gar nicht Weihnachten! Ach so, ja, natürlich auch wenn Sie Hanukkah feiern. Das habe ich mit unserem Manager genauestens geklärt, was glauben denn Sie, dass wir da einen Unterschied machen? Machen die Gespenster ja auch nicht! Ja, dann sagen Sie ruhig Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben! Aber beeilen Sie sich, die Warteliste wird bereits länger, und denken Sie daran, dass alle Rechnungen für dieses Kalenderjahr noch für Ihre Steuer '86 geltend gemacht werden … wenn Sie sich selbst ein kleines Feiertags-Präsent machen wollen, erteilen Sie Ihren Auftrag strategisch noch diese Woche, und wir dokumentieren Ihnen den Einsatz so penibel, dass er in Ihrer diesjährigen Steuererklärung so gründlich als ‚schadensabwendende Notfallmaßnahme‘ auftauchen kann, dass die Fritzen vom Finanzamt erst einmal ein zusätzliches Arbeitsblatt öffnen müssen, um sich auch nur erlauben zu können, einen Seufzer darüber ausstoßen zu können … Ja, sehr gut! Wiederhören!“
Louis notiert fein säuberlich Namen und Uhrzeit; die melden sich bestimmt zurück.
Auf den Schrecken von eben hin könnte er jetzt eigentlich mal die zweite Hälfte seines Erdnussbutter-Marshmallow-Paste-Pausenbrots essen. Er stapft also guter Dinge die Treppe wieder hinauf. In der Küche liegt seine Lunchbox allerdings am Boden, der Deckel ist dabei abgesprungen. Er dachte, er habe sie sicher mitten auf die Tischplatte gestellt, so dass sie nicht herunterfallen könnte … und selbst dann … wo ist das Sandwich hin?



Essen ist verschwunden, ohne dass Venkman in der Nähe war

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Re: [Savage Worlds] Ghostbusters Solo Play
« Antwort #96 am: Heute um 14:42 »
Die Sache mit dem rosa Schleim ist dabei, überall hochzukochen, in allen möglichen New Yorker Nachbarschaften, es ist richtiggehend am Brodeln. In ihren ersten Einsatzwochen nehmen die Ghostbusters Proben davon auf Treppenstufen, in Kellergewölben, in Heizungsräumen, und in einem Fall extrahieren sie das Zeug sogar aus einer öffentlichen Telefonzelle, es kommt aus der Sprechmuschel des Apparats! Ray und Egon ziehen verblüffte und angeekelte Gesichter, als sie die Sodder in einen ihrer Probenbehälter abkippen.

Diesbezüglich machen wir den (dramaturgisch jetzt so langsam mal fälligen) Wurf für ihre Erforschung. Dafür lassen wir Egon seinen Science-W12 würfeln, und Ray und Jas sollen ihn mit ihren Research-Würfeln unterstützen. Dr. Spengler kommt auf Anhieb auf eine Acht, und seine Kollegen machen mit ihren Support-Boni eine Zehn daraus. Sauber, Jungs: Fast zwei Raises!

Also, dann spätabendliches Zusammenkommen im Hauptquartier, rund um Peters Schreibtisch, hinten in der Fahrzeughalle: Die eine Hälfte der Belegschaft hat das Ecto-1A gerade wieder abgeparkt, und trägt leicht eingeschleimte Arbeitsoveralls, und hat soeben die dampfenden Geisterfallen im Keller in den Verbannungscontainer entleert. Egon, Jas, und Raymond in ihren weißen Kitteln haben bis eben im Labor über ihren Proben gebrütet, über ihren Nachschlagewerken, den seitlich gelöcherten Computerausdrucken, und über einer Stadtkarte von New York.
Jetzt werden Kartoffelchips und Mini-Salami gefressen und geraucht und schwarzer Kaffee gesoffen als würden sie nach Mengen bezahlt werden! Nervennahrung, und natürlich Sucht!, Koffeinsucht, nach dem guten Koffein!
„… Das alles, meine Lieben, lässt einen einzigen Schluss zu!“, verkündet gerade Raymond mit dramatischer Geste auf seine Kanalisationskarten, „Und jetzt, wo wir endlich alle so schön versammelt sind, wollen wir ihn zum besten geben: …“
„Trommelwirbel, Tusch!“, fällt Jas ihm ins Wort.
„Genau, ähm: Das Zeug wird nicht nur quantitativ mehr, wie in unseren Probengläsern da im Gerichtssaal, es muss auch im Untergrund bestimmte Fließbewegungen begonnen haben, wahrscheinlich über längere Zeit! Das einstmalige Pneumatische Transit-System von Alfred Ely Beach — wie Ihr es hier sehen könnt, wir haben es nachträglich eingezeichnet, so genau es ging — dient mit einigen seiner lange versiegelten Tunnels heutzutage als eine Art Flussbett für den Schmadder!“
„Sekunde mal!“, grätscht Venkman laut dazwischen. Alle gucken.
„Hey“, gibt er warnend zu bedenken, „Da ist was Größeres im Anmarsch, was? Das klingt, als ob dieser Exkurs hier länger dauern könnte. Wollen wir nicht vorher schon mal Pizza bestellen? Oder besser, wir verlegen das Blabla gleich ganz rüber in die Burger-Bräterei!“
„Sehr appetitliches Thema fürs Essen!“, bemerkt Janine.
„Das stimmt …“, bekräftigt Jas, und schiebt sich noch eine Handvoll Erdnussflips rein, den Blick auf die Karten gerichtet.
Ray nimmt kommentarlos seinen Faden wieder auf, „Das meiste von diesem Ectoplasma scheint von Norden her aus der Bronx und aus dem Hudson River zu kommen, woraufhin es die First Avenue erreicht, und diese ungesehen unterfließt …!“
Egon tippt auf das Kartenmaterial, und fügt hinzu, „Im ehemaligen Pneumatischen Transitsystem spaltet die Substanz sich in mehrere Ströme auf, weil die stillgelegten Tunnels so verzweigt sind. Es wäre in höchstem Maße interessant, herauszufinden, was sonst noch die Laufrichtung beeinflusst. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten, und der Gravitationsverhältnisse, müsste das Plasma … hierhin und hierhin weiter fließen. Jedoch: Unseren bisherigen Annahmen nach bewegt es sich stattdessen vielmehr hier entlang, und somit möglicherweise unter ganz Manhattan hindurch.“
„Eine wahre Jauchegrube“, ergänzt Ray dramatisch.
„Das einstige Pneumatische Transitsystem“, sagt Egon, „Verläuft hier. Welche der damaligen Gleistunnels vielleicht noch betretbar sind, werden wir erst wissen, wenn wir Gelegenheit hatten für eine Begehung …“
„Für die wir vorerst noch die Erlaubnis seitens der Stadt einholen müssen“, sagt Ray.
„Und die Herrschaften werden nicht eben vor Freude auf und ab springen, weil sie es nicht erwarten können, uns diese auszustellen“, grinst Jas, „Insbesondere nicht unser Freund und Förderer Jack Hardemeyer!“
„Und das ist jetzt plötzlich unter New York City?“, fragt Winston verwirrt, „Wie? Auf einmal? Wo kommt der Schlonz denn her?“
Jas zuckt mit den Schultern, „Es war anfänglich wahrscheinlich nur eine kleine Menge. Dasselbe Zeug, das bei Geister-Materialisationen auch entsteht. Wenn aber die Moleküle dieser Schlabber ionisiert werden, dehnt sie sich aus. Zumindest ist das die Theorie, mit der wir seit Längerem arbeiten.“
Janine bemerkt, „Vor Gericht hast Du so getan, als sei das bereits erwiesen, Jas!“
Der kichert, „Ja, irgendwas musste ich ja sagen! Aber ehrlich gesagt war die Theorie bis neulich noch unerprobt! Jedenfalls: Man darf es nicht wie Klebstoff schnüffeln, oder gar rauchen, das hat mir mein einer Kontaktmann geflüstert! Vielleicht, so Mister Henderman, sei es nämlich nicht nur eklig, sondern obendrein ein Halluzinogen. Genaueres dazu gleich, Leute!“
Egon ergänzt, „Und wir müssen auch davon ausgehen, dass dies alles gar kein neues Phänomen ist. Manche unserer Kunden und andere Augenzeugen wollen einen rosafarbenen Dunst in den Straßen gesehen haben, über den Kanalisationsdeckeln.“
„Das wird der verdächtige Glupsch sein, wenn er allzu stark verdunstet!“, nickt Jas, „dann steigt er nämlich aus den Gullis empor, in die Straßen hoch!“
Ray fällt aufgeregt ein, „Und das hat Manhattan schon einmal gesehen, erinnert Ihr Euch? Auf dem Höhepunkt der Gozer-Krise, als die Massenhysterie die Stadt gepackt hatte, bevor wir endlich nach 55 Central Park West rüber geschickt wurden!“
„Ja stimmt, da war lila Nebel in den Straßen“, knurrt Venkman, „Hätte ich gar nicht damit in Zusammenhang gebracht. Hätte eigentlich gedacht, das würde einfach nur so zum gruseligen Ambiente gehören!“
„Sieht so aus, als wäre der Strom aus Schleim damals schon da gewesen, Pete!“, sagt Ray, „Die von Gozers Ankunft freigesetzten, nie dagewesenen Mengen an PKE müssen ihn zur Ausdehnung und teilweisen Verdampfung gebracht haben!“

(Das stimmt, in dieser Version der Story, und zwar hier!)

„Die Substanz war demnach '84 schon da, und vermutlich auch vorher schon“, erklärt Spengler, „Die Frage, der wir uns in der Hauptsache stellen müssen, ist nun die: Was hat ihre schlagartige Ausdehnung in letzter Zeit bedingt?“
Jas nickt, „Wohl kaum war es nur das Gegifte von Richter Wexler, so wie es neulich im Gerichtssaal aussah! Nicht wahr?“
„Wir zeigen Euch jetzt vielleicht mal den Toaster!“, sagt Ray, und setzt ein breites Lächeln auf.
„Nein, ich sag‘ doch, lieber Pizza, oder zum Burgerschuppen!“, widerspricht Venkman.
„Nicht zur Zubereitung von Nahrung“, sagt Spengler, „Kommt mit ...“

Sie marschieren also allesamt hoch in den oberen Stock, in die Küchenecke.
Wenig später macht die Mikrowelle ihr ‚ping‘, und Egon holt mit größter Vorsicht ein Gefäß mit ein wenig von dem Ectoplasma heraus.
„Wir haben bisher nur Zeit gefunden für oberflächliche Experimente!“, sagt Ray, „Aber was wir entdeckt haben, wollen wir Euch keinesfalls vorenthalten!“
Ray, Jas, und Egon setzen sich um das Probenbehältnis herum an den Küchentisch, und sehen sich in die Augen, nicken sich zu. Eine gewisse freudige Erwartung ist in ihren Blicken zu sehen.
Abwechselnd pampen sie die Substanz an, beschimpfen und beleidigen sie, machen Witze über ihr Aussehen und ihre Mudder. Jedes Mal blubbert es heftig im Gefäss, und das Zeugs wirft Blasen und wird mehr!
Ray steigert sich so in seine Schimpfkanonade hinein, dass Winston ihm eine warnende Hand auf den Arm legt, um ihn zu stoppen, bevor das Behältnis noch überläuft. (Hat nur er den Schleim beeinflusst, oder im Gegenzug der Schleim auch ihn ...?)
„Gentlemen: Es handelt sich hier tatsächlich um eine psychomagnotherische Substanz“, sagt Egon, „die im Zusammenspiel steht mit dem pschomagnotherischen Energiefeld der Stadt, das wir seit Längerem genauer zu erforschen suchen.“
„Das macht Ihr drei Jungs also mit Eurer Freizeit?!“, witzelt Peter.
„Kapierst Du nicht, Pete?“, fragt Ray, „Das ist ein unglaublicher Durchbruch, was für eine Entdeckung: Eine psychoreaktive Substanz!“
Jas fügt hinzu, „Was auch immer dieses Zeug wirklich ist: Es lässt sich ionisieren durch menschliche Gefühlszustände!“
Sie schweigen. Ein paar der aufgeworfenen Blasen in dem Behälter platzen wieder, mit effektvollem Geräusch.
„… Also Romantik-Schleim, was?“, fragt Peter zynisch.
Egon verdreht genervt die Augen.
„Ihr meint, dieses Zeug ernährt sich tatsächlich von schlechten Vibes?“, fragt Winston.
„Hier in New York? Wie ein Cop in einer Donutfabrik!“, nickt Ray.
„Und wir haben einen Testlauf gemacht, um zu sehen, ob wir eine gleichermaßen positive Reaktion hervorrufen können!“, sagt Jas.
„Was für Tests?“, fragt Janine.
„Na ja …!“, grinst Jas.
Egon schweigt bedröppelt, und sein Blick wandert auf die Tischplatte.
Ray sagt lapidar, „Wir reden mit ihm, singen ihm Lieder vor, na ja, was man so macht, reden ihm gut zu, bauen es einfach ein bisschen auf!“
Peter grinst, „Ihr schlaft aber nicht mit ihm, oder, Ray?“
Egon schweigt ertappt weiterhin.
„Oh, Du Schlimmer!“, kommentiert Peter mit breitem, doofen Lächeln, und Winston bestätigt, „Es sind immer die ganz Stillen, was? Stille Wasser sind tief … und dreckig!“
Egon räuspert sich, „Nun! Zum Projektions-Test?“

Sie treten rüber zum Billiardtisch, und Jas schaufelt ein paar Löffel voll lila Schleim in ein neu aussehendes Küchengerät: „Ein handelsüblicher Haushalts-Toaster!“, erklärt Egon.
„Vertrauen wir Dir mal!“, sagt Peter, und kaut amüsiert auf Erdnussflips herum.
Ray sagt, „Es reagiert auf Musik, also haben wir ein wenig damit weiter experimentiert. Mainstream-Zeug. Ihr wisst schon, Paul Young, ‚Dust In The Wind‘, sowas. Das klappt!“
Egon und Jas stellen einen Kassettenrekorder neben dem Billiardtisch auf.
„Aber es liebt Jackie Wilson!“, sagt Egon.

Soundtrack: Jackie Wilson, Higher And Higher
https://www.youtube.com/watch?v=mzDVaKRApcg

„Kann mir plastisch vorstellen, wie Ihr drei Knalltüten nachtsüber mit dem Toaster abfeiert, wenn ich nicht da bin!“, spottet Venkman.
Janine macht schmale Lippen, und guckt stur auf den Toaster herab. (Sie verbietet sich, eifersüchtig auf das blöde Gerät zu sein.)
„Lasst mich raten, das Ding beginnt gleich zu singen?“, fragt Pete über die Beats der Musikkassette hinweg, „Oder zu tanzen? Ein tanzender Toaster! Oder beides, ja?“
„Tanzen?“, grinst Jas, „Sei‘ doch nicht albern!“
Aber eine Ecke des Geräts zuckt, es schwankt leicht, beinahe im Takt der Musik!
Dann geschieht etwas Unerwartetes: Ein zweiter Toaster löst sich aus dem metallenen Gehäuse, dieser blässlich und durchscheinend! Schwankend und hüpfend bewegt sich die Erscheinung über den Billiardtisch! Ein durchscheinendes Stromkabel führt zurück zum eigentlichen, stofflichen Toaster, wie eine Art Nabelschnur.
„Was ist das denn?“, fragt Janine, „Haben Küchengeräte etwa auch eine Seele?!“
„Es handelt sich um eine Astralprojektion!“, strahlt Jas, „Jimbo Henderman hat sich nämlich geirrt: Der Schleim ist kein Halluzinogen. Aber man könnte diese Effekte dafür halten, wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat!“



Ein recht ungewöhnliches Verhalten für ein reputierliches Haushaltsgerät


Sie sehen dem ätherischen Toaster dabei zu, wie er über das grüne Billiard-Filz tanzt, jetzt macht er eine anmutige Drehung um sich selbst. Alle müssen lachen. Jas klatscht ein paarmal den Takt, was die Erscheinung noch mehr zu animieren scheint.
„Wir sind also nicht high geworden durch das Zeugs?“, hakt Winston nach.
Egon sagt, „Wir schließen Psychoaktiva mittlerweile aus. Die Sinneseindrücke kommen aus dem kollektiven Unterbewussten — oder aus einer abstrakteren, fremden Welt. Der Psychomagnotherische Schleim kann nur eine Möglichkeit sein, sie sichtbar zu machen.“
Jas fügt hinzu, „Mit Ectoplasma manifestieren sich Geister ja immerhin in der stofflichen Welt. Das Zeug dürfte ein Mittel zur Überbrückung sein. Ein Schmiermittel zwischen der Realität wie wir sie kennen, und anderen, feinstofflichen Wirklichkeiten ...“
Ray sagt, „Es gibt hier Parallelen zu unseren erfolgreichen Experimenten letztes Jahr beim Vordringen in jenes Traumreich der Analogien, das der Boogeyman sich zunutze gemacht hatte!“
Der Track nähert sich seinem Finale, und der stoffliche Toaster ruckelt heftig erneut, zwei fertige Toastscheiben fliegen in die Luft, und Egon fängt sie schmunzelnd auf.
„Bärenstark, Leute!“, lacht Peter unternehmungslustig, und zieht eine alte Musikkassette aus seiner Overalltasche, „Hey, jetzt schmeißen wir Fear rein, und gucken, was es dann macht! Als nächstes kommt, 'I Don't Care About You'!“
Winston und Ray schnappen ihn sich, bevor er seine Drohung wahr machen kann.