Autor Thema: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit  (Gelesen 1613 mal)

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Offline Robert Paulson

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Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« am: 30.01.2025 | 20:15 »
In meinen vielen Jahren als Spieler und Spielleiter ist mir immer wieder ein Phänomen aufgefallen, dass ich für diesen Beitrag organisatorische Halbwertszeit nenne: Eine Spielrunde steigt und fällt mit der Terminsuche. Am Anfang läuft eine Spielrunde gut, Termine finden sich fast wie von selbst. Leider hält das nicht so oft so lange an wie gewünscht, aus diversen Gründen:
- Spieler ziehen weg
- Spieler hat neuen Job mit Schichtarbeit
- Spieler macht seine eigene Runde oder hat eine andere regelmäßige Runde
- Spieler werden Eltern
etc.

Das Problem ist oft nicht dass ein Spieler gar nicht mehr kann, aber es reicht schon aus wenn Leute inkompatibel werden (z.B. Spieler 1 kann nur noch Freitags, Spieler 2 kann nicht mehr Freitags).

Im Laufe der Zeit hab ich folgende Lösungsansätze sowohl bei anderen Spielleiter gesehen als auch selbst mir ausgedacht:

  • Spielerpool anpassen (neuer Spieler dazu nehmen oder Spieler austauschen, von vorneherein Überbuchern)
  • Kleiner Brötchen Backen (einfache Regeln, einfachere und kürzere Plots, Episodenhafte Plots)
  • Mehr spiel in weniger Spiel-/Realtimezeit kriegen (höhere Spielfrequenz, minimieren von Housekeeping (z.B. kein ewiges Shoping am Spielabend))
  • Sonstiges (Online Runden, Runden abbrechen)

Mich würde interessieren was Spielleiter außerhalb von meinem Umfeld darüber denken. Passiert euch sowas auch und wie geht ihr damit um?

Offline Outsider

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #1 am: 30.01.2025 | 22:15 »
Das kenne ich nur zu gut, das hat am Ende mehr oder weniger meine aktive Tisch Rollenspielzeit beendet. Die Ereignisse im Leben anderer Menschen die nichts mit dem Rollenspiel zu tun haben. Der Prozess war schleichend und dem wurde mit der Suche an neuen Spielern, längeren Intervallen zwischen den Spielabenden und exklusiven Abenteuern / Kampagnen begegnet wie z.Bsp. bestimmte Sachen zu spielen, wenn mal wieder alle Zeit hatten. Das hat alles mal mehr mal weniger schlecht funktioniert.

Ich kenne Leute die sind durch Entferungsvergrößerung auf Online Sessions ausgewichen, so weit ist es bei mir nicht gegangen.   

Am ehesten hat eine Zeitlang noch die suche nach neuen Spielern funktioniert. Nur da schlich sich mit der Zeit eine immer größere Unzuverlässigkeit ein, so dass irgendwann auch kein Elan mehr da war wieder neue Spieler zu rekrutieren.
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Offline flaschengeist

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #2 am: 30.01.2025 | 23:25 »
Mich würde interessieren was Spielleiter außerhalb von meinem Umfeld darüber denken. Passiert euch sowas auch und wie geht ihr damit um?

Ich kenne das Problem. Allein weil ich bin in meinem Leben dreimal in weit voneinander entfernte Städte umgezogen bin und mir jeweils komplett neue Runden suchen musste (seinerzeit gab es noch keine VTTs). Aber sonst auch das übliche: Präferenzen verändern sich oder Verpflichtungen lassen nicht mehr genug Raum fürs RPG, so dass über die Jahre immer mal wieder einzelne Spieler wegfielen. Als SL finde ich am wichtigsten, immer mindestens einen Spieler mehr als meine Mindestzahl (drei) in der Runde zu haben. Solange nicht zwei Spieler auf einmal wegfallen (was ich noch nicht erlebt haben), kann die Runde so stets weiterleben. Voraussetzung ist natürlich, dass nicht schneller Spieler wegfallen, als man nachrekrutieren kann. Und hier macht es dann einen riesen Unterschied, ob man am Tisch oder online über VTT spielt. Ich persönlich sitze lieber mit Leuten am Tisch aber andererseits ermöglicht online eben mit sympathischen Menschen aus der ganzen Welt zu spielen.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Online JohnnyPeace

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #3 am: 3.02.2025 | 21:25 »
Ich hab das große Glück, dass wir seit 2011 stabil zusammen spielen. Unsere Gruppe hat seitdem immerhin 13 Geburten überstanden (und die Tatsache, dass es jetzt nur noch 12 Kinder gibt) und einige berufliche Herausforderungen. Was uns meiner Meinung nach dabei hilft, dass die Guppe immernoch läuft:
  • Wir spielen im Drei-Wochen-Rhytmus und wer nicht kann, kann halt nicht. Anfangs haben wir das sehr strikt gemacht, mittlerweile versuchen wir zu gucken, ob wir einen Termin verlegen können, wenn einer doch nicht kann, aber im großen und ganzen bleibts beim festen Rhytmus.
  • Wir haben einen, der stabil und etwas zwanghaft das Organisieren übernimmt, meist ein halbes Jahr im Vorraus und von allen Rückmeldungen einholt.
  • Wenn einer einen Rappel bekommt (Gruppe macht keinen Spaß, andere Abenteuerschwerpunkte) reden wir drüber. Kommt alle paar Monate mal vor. Funktioniert ganz gut.
  • Wir spielen DSA und da gibts kein Rütteln dran, sind alle DSA-Sozialisiert. Es gibt somit keine Diskussion übers System. Was nicht heißt, dass wir nicht zwischendurch mal als Abwechslung was anderes spielen.
  • Wir haben hier alle mit unserem Alltag zu kämpfen, das hilft tolerant zu sein, wenn einer mal kürzer oder länger nicht kann.
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Offline Megavolt

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #4 am: 3.02.2025 | 22:09 »
    • Kleiner Brötchen Backen (einfache Regeln, einfachere und kürzere Plots, Episodenhafte Plots)
    • Mehr spiel in weniger Spiel-/Realtimezeit kriegen (höhere Spielfrequenz, minimieren von Housekeeping (z.B. kein ewiges Shoping am Spielabend))

    Das sind zwei Ansätze, die gut funktionieren. Nach Möglichkeit no bullshit und immer Vollgas. Und man sollte die langen Kampagnen meiden, das klappt nur ganz selten.

    Ich finde es amüsant, dass in deinen Runden offenbar mit einer signifikanten Häufigkeit Kinder in die Welt gesetzt werden.  ~;D
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    Offline Femenmeister

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #5 am: 3.02.2025 | 23:13 »
    Kenne ich nur allzu gut. Meine MitspielerInnen arbeiten alle in demselben Beruf wie ich, in welchem normalerweise jeden Abend gearbeitet wird. Bleiben noch gelegentlich die Abende am Wochenende, bei denen naturgemäß ebenfalls andere soziale Verpflichtungen bedient werden möchten. Das hat dazu geführt, dass wir schon zufrieden sein können, wenn wir es schaffen, einmal pro Monat zusammenzukommen.

    Dieser Rhythmus wiederum hat große Auswirkung auf unsere Art zu spielen: Seit eineinhalb Jahren leite ich nur noch ausschließlich One-Shots, die zu einer losen Rahmenhandlung miteinander verknüpft sind. Das ist uns lieber, als sich in längere Abenteuer zu verzetteln, die dann jeweils erst innerhalb eines halben Jahres abgeschlossen sind. Durch die One-Shots haben wir das befriedigende Gefühl, eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Schluss an einem Abend zu erleben, anstatt die einmal aufgebaute Immersion bzw. das Eintauchen in die Spielwelt im Monatsrhythmus zu verhackstückeln.

    Und so trivial es klingt: Es hat sich als sehr zielführend erwiesen, dass die Gruppe am Abend erst auseinandergeht, wenn der nächste Termin zumindest konkret angepeilt wurde. Wenn da schon ein halbwegs verbindliches Datum steht, ist die Hemmschwelle – auch von meiner Seite aus – recht hoch, den Termin aus bestimmten Alltagsgründen wieder abzusagen.

    Offline Runenstahl

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #6 am: 3.02.2025 | 23:24 »
    War für mich früher eher ein Problem als heute. Derzeit laufen die Runden an denen ich Teilnehme (fast) alle sehr regelmäßig.

    Die einzige Runde die "kränkelt" ist auch eine die nicht so ganz rund läuft. Das ist vermutlich auch ein wichtiger Punkt: Wenn die Spieler (und der SL) nur dann aufkreuzen wenn gerade nichts anderes los ist und ansonsten andere Dinge wichtiger sind wird es auf Dauer schwer fallen die Runde am Leben zu erhalten.

    Hilfsmittel:
    - Wenn es mal gerade keinen Spaß machte, sich aufraffen und trotzdem nächstes Mal wieder mitmachen. Nicht jeder Abend kann ein Super-Awesome-Megaabenteuer sein. Wie bei Fernsehserien gibt es manchmal Hänger. Gib deinen Mitspielern eine Chance ! Wenn es dauerhaft keinen Spaß macht muss man es ansprechen und versuchen das Problem zu finden. Vielleicht mal SL tauschen (und wenn es nur ist damit andere sehen wieviel Arbeit das ist und die das dann besser würdigen können) oder ein anderes System ausprobieren. Notfalls muss man sich vielleicht von auch störenden Mitspieler oder Leuten die ohnehin ständig fehlen trennen.

    - Online spielen. Das vergrößert deutlich den Pool an möglichen Mitspielern und Anfahrtzeiten entfallen für alle Beteiligten. Hat ansonsten vor- und Nachteile die natürlich jede Runde selbst abwägen muss.

    - Spielrunden mit "Extraspielern" versehen. Ich persönlich finde 3-5 Spieler + 1 SL für die meisten Spiele ideal, versuche aber in meinen Runden tendenziell eher 6+ Spieler zu haben. Heißt in der Praxis das wir auch dann noch prima spielen können wenn mal ein paar Leute gleichzeitig ausfallen. Und (je nach Altersklasse der Mitspieler) kann man z.B. bei 6 Spielern getrost davon ausgehen das im Schnitt eh einer fehlt so das man eher selten das Problem hat das man zuviele Spieler am Start hat.
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    Offline aikar

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #7 am: 4.02.2025 | 06:53 »
    Das ist immer wieder ein Problem gewesen und es gibt meiner Meinung nach nicht wirklich eine Universallösung. Weil es stark von der Rolle des Charakters in der Kampagne abhängt. Manche SC kann man in gewissen Situationen recht leicht ersetzen, bei anderen bricht die Kampagne zusammen.

    Meine Ansätze:
    * Plots nicht nur an einer Figur aufhängen oder dafür sorgen, dass eine andere Figur übernehmen kann ("Wir werden dich rächen/deinen Wunsch erfüllen!")
    * Kürzere Kampagnen (Versuche ich zumindest, klappt nicht immer, die letzten liefen wieder großteils über 5-6 Jahre).


    Episodenhaft oder nur One-Shots spielen ist natürlich eine Option, nimmt aber auch eine der Stärken des Rollenspiels raus und liegt nicht allen.
    Dauerhaft Online spielen ist eine Option, aber nicht für mich. Ich finde es eine passable Notlösung, aber gerade auf Dauer eher anstrengend als unterhaltsam.
    Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

    Offline Robert Paulson

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #8 am: 4.02.2025 | 09:05 »
    Zitat
    Ich finde es amüsant, dass in deinen Runden offenbar mit einer signifikanten Häufigkeit Kinder in die Welt gesetzt werden.  ~;D

    War tatsächlich ein Einzelfall. Den Spieler würde ich aber jederzeit mit Handkuss wieder aufnehmen- auch in eine volle Runde. Außerdem hab ich den Platz bis heute nicht nachbesetzt bekommen.

    Offline YY

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #9 am: 4.02.2025 | 11:55 »
    • Spielerpool anpassen (neuer Spieler dazu nehmen oder Spieler austauschen, von vorneherein Überbuchern)

    Ich bin jahrelang gut mit dem umgekehrten Ansatz gefahren: Weniger, aber dafür sehr motivierte und zuverlässige Spieler.
    "Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #10 am: 4.02.2025 | 12:30 »
    Fester Tag jede Woche (Abends drei Stunden ist machbar). Kann man sich dran orientieren, dann kommt wer kann, und Familie und Arbeit wissen bescheid.  :)
    Und wenn jemand nicht kann, wird die Abwesenheit im Spiel ignoriert, der Charakter ist halt nicht da, ohne nötige Erklärung (Manchmal sowas wie der paßt auf die Pferde auf...  ;)) Ist halt so. Im Moment bei der Stadtkampagne auch in Game sowieso egal.  ;D
    Und bei 8 Spielern geht das auch. Problem ist eher wenn alle da sind.  ~;D

    Außerdem großer Vorteil beim wöchentlichen Spielen: Der Dönermann kennt die Sonderbestellungen schon.  ~;D

    Nachteil allerdings: Spieleabend fällt fast nur dann aus, wenn ich als SL ausfalle... Schlechtes Gewissen und so.  ;D
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    DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #11 am: 4.02.2025 | 12:33 »
    Bei mir ist das gerade voll das Thema. Ich hab zwar durchaus eine solide Zahl Spieler am Start, die nicht die klassischen Verpflichtungen haben — mit zeitintensiven Jobs und Familien. Aber trotzdem stellt sich auch unter denen das oben beschriebene Problem der organisatorischen Halbwertszeit ein.

    Vielleicht bin ich selber ein Extremfall, weil ich eben überdurchschnittlich viel Zeit und Bock auf Brett- und Rollenspiele habe; aber meine Ansprüche an eine Runde Mitspieler sind jetzt nicht so übertrieben. Ein- bis zweimal im Monat sollte schon drin sein. Aber auch diese Frequenz verlängert sich in letzter Zeit schnell mal auf halbjährlich. Da verliere ich selber die Motivation, auch dazu, den Extra-Orga-Aufwand in solch ein Projekt zu stecken, welchen der Spielleiter nun mal investieren muss. Also Solo Play, die einzige Spielrunde, die sich verlässlich an Termine hält.  ;D

    Offline felixs

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #12 am: 4.02.2025 | 14:18 »
    Weniger, aber dafür sehr motivierte und zuverlässige Spieler.

    Denke auch, dass es daran hängt. Man braucht motivierte, zuverlässige Mitspieler, die sich die Rollenspieltermine freihalten und die zuverlässig auftauchen und mitmachen.
    Hat für mich bisher nicht geklappt. Merke bei mir selbst auch, dass mir das schwer fällt, sobald irgendwas mit der Gesamtkonstellation für mich nicht mehr passt.

    Im Idealfall hat man Leute, für die der Rollenspieltermin der wichtigste Termin im Kalender ist, noch wichtiger als Sportereignisse, Dates, Grillparties etc.
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    Offline YY

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #13 am: 4.02.2025 | 15:22 »
    Schalter hat schon recht - wenn man selbst mit deutlichem Abstand der motivierteste und "spielwilligste" im kompletten Umfeld ist, kommt man an den Punkt, wo man den Modus komplett ändern muss oder sich irgendwelche Ersatzbaustellen für die Zeit zwischen den "richtigen" Sitzungen sucht.

    Solospiel ist natürlich einerseits die ultimative Lösung für viele Probleme und Problemchen, aber wenn man eigentlich (nur) in der Gruppe spielen will und dafür Tipps sucht, geht das etwas daneben.
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    Offline Raven Nash

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #14 am: 4.02.2025 | 15:50 »
    Im Idealfall hat man Leute, für die der Rollenspieltermin der wichtigste Termin im Kalender ist, noch wichtiger als Sportereignisse, Dates, Grillparties etc.
    Muss nicht wichtiger sein - aber zumindest gleichgestellt. Wenn das der Fall ist, geht's in 95% der Fälle glatt. Die restlichen 5% sind dann Dinge, die sich eben nicht anders organisieren lassen. Und wenn einer fehlt, weil er grade an dem Tag zu einer Geburtstagsfeier "muss", wird halt ohne ihn gespielt.

    Was micht nervt, sind Leute, die ihr Leben einfach nicht in den Griff kriegen. Leute, die Fixtermine nicht einhalten, weil sie einen Tag vorher draufkommen, dass sie plötzlich etwas anderes machen müssen, oder andere Termine vergessen, bis sie schlagend werden. Und das regelmäßig.
    Die sind aber bisher alle selber stillschweigend ausgeschieden, als sie gemerkt haben, dass ihre Abwesenheit niemanden (mehr) kümmert.

    Ansonsten überlasse ich das Recruiting mittlerweile meiner Frau. Die hat sowieso die höhere Sozialkompetenz und kennt deutlich mehr Leute. Da warten ein paar seit fast einem Jahr, dass ich mal nen One Shot für sie leite...
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    Offline Mouncy

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #15 am: 4.02.2025 | 15:53 »
    Und bei 8 Spielern geht das auch. Problem ist eher wenn alle da sind.  ~;D
    Problem kenne ich. Wenn alle da sind, ist ein Stuhl zu wenig.  ~;D Kam in den letzten 2-3 Jahren aber nur ein einziges Mal vor.

    Offline Robert Paulson

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #16 am: 5.02.2025 | 09:38 »
    Ich bin jahrelang gut mit dem umgekehrten Ansatz gefahren: Weniger, aber dafür sehr motivierte und zuverlässige Spieler.

    Interessant. Tatsächlich mach ich das bei meiner Onlinerunde auch.

    Und hier bringst du noch nen guten Punkt"motiviert UND zuverlässig": in den letzten Jahren gab es bei mir auch hin und wieder Leute die sehr motiviert für Rollenspiel waren aber halt nicht (genug) spezifisch für die Runde. Bei dem Beispiel im Eingangspost mit den Freitagen war einer der betroffenen Spieler Spielleiter einer im Nachgang gestarteten eigenen Runde - mit festen Spieltermin am Freitag. ( Ironischerweiße wurde das hier als Lösungsansatz vorgeschlagen.) Gleichzeitig hat genau dieser Spieler am (leicht vorzeitigen, weil ich einiges abgekürzt habe,) Ende der Kampagne gemeint für ne Fortsetzung würde er sich aufjedenfall Zeit nehmen, und das am lautesten.
    Deshalb die Frage in die Runde - wie erkennt man solche Leute frühzeitig? Beim Wort nehmen hilft wohl nicht.
    « Letzte Änderung: 5.02.2025 | 09:42 von Robert Paulson »

    Offline hexe

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #17 am: 5.02.2025 | 10:32 »
    Man muss irgendwie die Leute erwischen, die Rollenspiel als gleichwertiges Hobby sehen. Und auch deren Familie. Wir hatten mal die Absage: "Ich kann doch nicht. Mein Samstag wurde anders verplant, weil ich hab ja nur Rollenspiel..." Dass der Rest auch Familie hat und die irgendwie versorgte, um selbst frei zu haben. Kam da gar nicht in den Sinn.

    Oder auch ein bisschen vorausschauen und kommunizieren. Wir haben letztes Jahr am 26.12 gespielt. War halt unser regulärer Termin und irgendwie klar, dass es vielleicht nicht klappen könnte weil Weihnachten. Aber eigentlich kommt es nicht überraschend und man klärt es halt vorher, wie es läuft.

    Tatsächlich fahre ich zur Zeit recht gut mit Serienterminen. Die werden eingetragen und alle wissen Bescheid, können danach planen und richten. So Sachen wie Festivals oder Hochzeitstage oder Urlaube oder Geburtstage inklusive Jesus' sind auch meist weit lange bekannt, sodass man damit planen kann. IT wie OT, man spielt was anderes oder SC X macht eben gerade Y und baut es irgendwie mit ein, wenn eine Person nicht kann und man trotzdem spielen mag.

    Eine meiner Runden läuft seit 2002. Da hatten wir verschiedene Modi von Schichtdienstabhängigkeit jede Woche anderer Tag zwischen Mo bis Do bis zu jeden zweiten Samstag, dafür länger. Es wurde angepasst, weil Studium fertig, Wegzug, Kinder, Kinder in Pubertät, etc Und auch andere Mitspielende, es gibt einen harten Kern und sonst immer wieder einen Wechsel. Einer ist dann doch nur Dame des Herzens der Fernbeziehung gezogen, aber die junge Familie denkt darüber nach wieder zurück in seine Heimat zu ziehen und DANN KÖNNTE ICH WIEDER MITSPIELEN ist mit ein Pro Punkt auf ihrer Liste.  :D
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    Offline Megavolt

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #18 am: 5.02.2025 | 15:43 »
    Vielleicht muss man die Leute, die kurzfristig absagen, im Gegenzug mit voller Mannschaft und gepackten Rollenspielkoffern einfach überraschend swatten. Was können sie dagegen tun? Nix.

    Und jemand, der süß im Bettchen schläft, weil es gerade halb drei Uhr nachts ist, der kann genauso gut auch spielen, da gibts nicht mal irgendwelche guten Ausreden.

    afuera!

    Offline Boba Fett

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #19 am: 5.02.2025 | 16:04 »
    Bei mangelnder Zuverlässigkeit würde ich kürzere Kampagnen deren Protagonisten austauschbar sind und größere Gruppen, die bei Ausfall nicht gleich zu klein zu spielen sind, empfehlen. Und dann eben auch in Unterbesetzung spielen. Und natürlich Motivationen schüren. Coole Items nur für Charaktere von anwesenden MitspielerInnen...
    Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

    Offline Boba Fett

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #20 am: 5.02.2025 | 16:05 »
    Und jemand, der süß im Bettchen schläft, weil es gerade halb drei Uhr nachts ist, der kann genauso gut auch spielen, da gibts nicht mal irgendwelche guten Ausreden.
    ...komm Du in mein Alter...  >;D
    Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

    Offline CK

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #21 am: 5.02.2025 | 16:10 »
    Ich erkläre neuen Spielern immer, dass, wenn sie an meiner Runde einmal die Woche teilnehmen, das nicht anders ist, als wenn sie im Fußballverein sind (und sie es sich deshalb wirklich gut überlegen sollten) - wer da nicht regelmäßig zum Training/Spielen kommt, ist halt raus auf Dauer.
    Klar kann man immer mal krank sein, n Termin haben oder was weiss ich, aber grundsätzlich zieh ich das seit knapp 40 Jahren so durch. Klingt vllt n bissel spinnert, aber a.) klappt das und b.) habe ich einfach keinen Bock, dass mein eigener Film ständig flimmert, weil ein Charakter ständig "ungelenkt" nur schweigend mittrottet.

    Offline Olibino

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #22 am: 5.02.2025 | 16:36 »
    Seitdem ich nicht mehr nur eine einzige Runde habe sondern mehrere bin ich da viel entspannter geworden. Ist doch nicht schlimm wenn mal ein Spieler fehlt oder die Runde mal ausfällt. Ich bin auch dafür wenn es irgndwie geht ab SL + 2 Spieler zu spielen. Ggf. eine Sidequest. Oder ein Oneshot aus einem anderen System. Auch so kleine Runden können ganz wunderbar klappen.

    Offline Lyria

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #23 am: 8.02.2025 | 14:26 »
    Ich kenne das auch; erst lief es super - bis es dann nicht mehr lief. 5 geplatzte Termine in 6 Monaten, eine Spielerin ganz vorne dabei, immer abzusagen, andere, die nicht mal kurz sagen können, dass sie sich noch nicht eintragen können in die Terminfindung... den Ansatz mit festen Terminen finde ich gut, und auch den Vergleich mit dem Fußballverein, und vor allem: Konsequent sein. Wer sich nicht zurückmeldet oder mehrfach absagt, ist halt raus. Für mein Empfinden verbrennt man sich als Spielleitung sonst auch den Spaß an der Sache: immer nur vorbereiten und dann alleine auf dem Sofa sitzen ist jetzt nicht das, was ich mir unter dem Hobby vorstelle. Ich recherchiere und lese sicher auch einiges einfach so; die konkrete Spielplanung mit dem Anlegen von Stat-Tabellen für NPCs/Gegner ist aber einfach auch "arbeit". Aber mehr als eine Gruppe zu haben hat mir da auch geholfen! Wenn der eigene Spielspaß nicht nur davon abhängt, ob ein Termin stattfindet, wird es leichter.

    Offline Weltengeist

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    Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
    « Antwort #24 am: 8.02.2025 | 15:07 »
    Das Thema ist bei mir auch gerade mal wieder ganz oben auf der Liste.

    Wir hatten vor ca. 3 Jahren alle Gruppen auf "wenige Spieler, dafür sind alle dabei" umgestellt in der naiven Annahme, dass "weniger Spieler = leichtere Terminsuche + weniger Absagen" bedeutet. Klappt aber in der Praxis immer schlechter. Das ist zwar kein böser Wille (Leute mit Kindern im Kindergartenalter sind nun mal häufiger krank, Ehepartner im Schichtdienst haben eben auch Termine etc.), führt aber trotzdem dazu, dass die Terminfindung vom Start weg schwierig ist und dann noch vieles kurzfristig ausfallen muss. Für mich ist das gerade als SL richtig ätzend - nicht so sehr, weil ich jetzt mega-underf***ed underplayed wäre, sondern weil ich regelmäßig die Lust verliere, wenn die Pausen zu lang werden und ich mich jedesmal quasi neu einarbeiten muss.

    Wir überlegen daher jetzt, doch wieder den anderen Weg zu gehen: Mehr Spieler, spielen sobald mindestens 3 da sind. Macht mich aber überhaupt nicht glücklich, weil man die abwesenden SC meist nicht einfach "rausskripten" kann. Und ich habe als SL weder Lust, auch noch die SC zu spielen, noch mag ich sicherstellen, dass ihnen nichts passiert.

    Tatsächlich grenzt meine persönliche Lösung inzwischen eher an Resignation: Ich überlege gerade ernsthaft, eine große Kampagne als Solo-Spiel zu betreiben und für die Tischrunden nur noch episodenhafte Geschichten zu leiten. Das entspricht zwar überhaupt nicht dem, was ich am liebsten machen würde, aber ich sehe (gerade hier in der Provinz, wo der "Pool" verfügbarer Spieler ohnehin nicht sonderlich groß ist) inzwischen keine Alternative mehr.

    P.S.: Während ich das so schreibe, merke ich, wie viel Frust sich bei mir zu diesem Thema angestaut hat und dass dass ich mit jeder Zeile an mich halten muss, um nicht in einen "Was ist eigentlich los mit dieser Welt?"-Rant abzugleiten... |:((
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    On Probation.