Tjooo... also, es gibt ja durchaus schon echte Entwürfe für nukleare oder nuklear-elektrische Antriebe. Und absolut definitiv verwendet keiner davon Wasser als regeneratives Kühlmittel. Höchstwahrscheinlich verwendest du Wasserstoff als Treibstoff (also Reaktionsmasse, nicht zu verwechseln mit Brennstoff), dann bietet es sich an, das auch als Kühlmittel zu nehmen.
Alternative wäre tatsächlich Wasser als Treibstoff, dann hättest du aber für eine interstellare Mission so viel davon dabei, dass du auch ein paar Tonnen davon für die Crew abzweigen kannst.
Wenn dein Massedurchsatz nicht deinen Kühlbedarf deckt - kann bei nuklearen Antrieben gut passieren - dann nimmst du da eher Flüssigsalz als Kühlmittel, zB FLiNaK das bis 1800K flüssig bleibt.
Schade, denn man könnte jede Menge Probleme und Spannung auch mit realistischeren Bedingungen erschaffen. Es ist ja nicht so, daß ISS, Atomkraftwerke oder Flugzeugträger nach ihrer Fertigstellung dauerhaft einwand- und wartungsfrei vor sich hinmuckeln würden.
Ja, es wäre wirklich nicht so schwer gewesen, da die durchaus vorhandenen guten Ansätze zu nehmen und anständig umzusetzen.
Allerdings muss ich an einer Stelle meine Worte fressen, bei der Zeitdilatation hatte ich gestern einen Denkfehler.
Wenn die Reise wirklich ins Alpha Centauri System geht, kennen wir die Distanz ja sehr genau. Wenn die Reisezeit für die Besatzung knapp 6 Jahre beträgt, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit knapp 0,6c, bzw Spitzengeschwindigkeit eher so 0,7-0,8c. Die Zeitdilatation ist da überschaubar, nur so ca 10-20% grob.
Allerdings hat man dann auch selbst mit 1G Beschleunigung jeweils etwa 1 Jahr für Anschub- und Abbremsphasen einzuplanen. Das fällt in Ark auch alles unter den Tisch.
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Aber, meine lieben Freunde, es geht weiter!
Die Serie wirkt mir zunehmend so, als hätte man einen Scientific Advisor angeheuert, der den Machern lauter sinnvolle Ratschläge gab, von denen aber nur die Hälfte davon verstanden wurde oder sie sonstwie alles so wild durcheinandergewirbelt haben bis alles wieder Brei war.
Mitten im interstellaren Raum droht eine punktgenaue Kollision mit einem mehrere Kilometer großen Asteroiden, und zwar in 6 Stunden. Absolut tödlich.
Man könnte ja ausweichen, aber leider wurde ja das NEAS wegen Wassermangel abgeschaltet, und ein erneutes Hochfahren dauert mindestens 10 Stunden.
Dann murmelt natürlich ein Fachfremder (nämlich der Gärtner) etwas von "aussteigen und schieben"; was den Genies der Kommandozentrale die Idee gibt, das Raumschiff mit dem Shuttle anzuschieben. An sich ein valider Plan, albern höchstens dass da außer dem Gärtner niemand drauf gekommen ist.
Aber ach! Das Shuttle springt nicht an, weil die Crew für anderweitige Reparaturen alle möglichen Bauteile kannibalisiert hat, also muss man auch hier erst reparieren.
Einstweilen verfolgt man Plan C, nämlich mit einer aus Dünger gebauten Bombe (Gärtner FTW!) einen Impuls auszuüben, der hoffentlich ausreicht um das Schiff aus dem Weg zu schubsen.
Und diese Bombe placiert man… im Inneren des Schiffes, an einem Segment des Rotationsmoduls! Man hofft darauf, dass es die Außenhülle durchsprengt.
Und das, obwohl man sehr wohl eine EVA machen könnte und das Mistding außen an einer weniger kritischen Stelle anbringen könnte; ein wenig Schrott drumpacken für mehr Impuls, fertig.
Naja, der Plan funktioniert, der Impuls reicht aus, der Asteroid wird das Schiff um 586 Meter verfehlen.
Dann fällt einem der anderen Genies (Typus "Wenn ich mal sterbe, muss man das Mundwerk extra totschlagen und zwar mindestens zwei Stunden lang") auf, dass es ja gar kein Asteroid ist, weil er einen SCHWEIF hat. Also muss es ein KOMET sein. Und Kometen bestehen ja schließlich "zum Teil aus Eis". Also neuer Plan, jetzt will man an den Kometen andocken und seine Wasservorräte auffrischen. Auch hier wieder, an sich gute Idee.
Das unbedeutende Detail, dass Kometen nur dann Schweife aufweisen, wenn sie IN SONNENNÄHE sind, und nicht ein Lichtjahr vom nächsten Stern entfernt, ist beim Drehbuchschreiber wohl unter dem unausgesetzten Dröhnen des Wiss. Beraters untergegangen.
Achja, zuvor gab es auch noch ein bisschen Mystery: einer der Offiziere hatte nämlich schon eine EVA gemacht, um herauszufinden was die ursprüngliche Katastrophe ausgelöst hatte. Dabei stieß er auf Kristalle, die aussehen wie Diamanten. Aber schon bei leichtem Druck zerbröseln wie Talk, und dabei dummerweise den Handschuh des Offiziers im Nullkommanix komplett korrodieren. Er schafft es in letzter Sekunde sich in die Luftschleuse zu retten, hat aber schwere Efrierungen (!) an der betroffenen Hand erlitten. (Das alte "im Weltraum ist es arschkalt, ey!") Keiner hat eine Idee, was dieses Pseudodiamantenmaterial sein könnte. Hatte schon ein bisschen Protomolekül-Vibes.
Sei noch gesagt: dass sich die Crew sehr offensichtliche und altehrwürdig etablierte SF-Prozeduren erst langwierig herleiten muss, wird _teilweise_ dadurch erklärt, dass die verbliebenen Offiziere halt andere Fachgebiete hatten. Außer einem Navigator ist eigentlich niemand mehr da, der sich mit der Steuerung von Raumschiffen auskennt.
Andererseits fragt man sich halt, was die anderen 2 Offiziere überhaupt können. Speziell der eine ist schon psychologisch dermaßen offensichtlich ungeeignet für eine interstellare Mission, dass es schon ein enormer Stretch ist, dass er überhaupt mitgenommen wurde. Der wird noch viel, viel Ärger machen.
Dann nervt noch, dass es halt in so ziemlich jeder Show eine nervtötende Quasselstrippe geben muss. So auch hier, siehe oben. Natürlich das absolute Wunderkind mit 4 Master-Abschlüssen im Alter von 19 Jahren oder so, und labert und labert und labert...

Lieblingscharakter bis hierhin die Chefingenieurin. Die hat was drauf, ohne wie die Kommandantin Mary-Sue-Vibes zu verströmen.