Es hat Vor- und Nachteile, würde ich sagen.
Ich empfinde die Auswahl mittlerweile aber als zu groß und möchte das mal an einem Beispiel festmachen.
Es ist großartig, dass D&D5 unser Hobby so populär gemacht hat und so viele Spieler ins Hobby geholt hat. Dies hat aber jetzt das "Problem", dass viele ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Aktuell versuchen ja alleine diese mir bekannten Systeme Kunden von D&D in ihr Spiel zu bringen: Shadowdark, Draw Steel, Daggerheart, Nimble 5e, DC20, Tales of the Valiant, levelup 5e und bestimmt habe ich noch etwas vergessen. Diese Spiele zielen auf die D&D-Kundschaft.
Dazu kommen die Massen an Kickstartern für das 5e-Ökosystem. Dann haben wir noch den ganzen Indie-Bereich und die Systeme die nebenher laufen. Das führt mich zu der Frage, welche System können überhaupt noch in einem Ladengeschäft geführt werden? Reine Onlinehändler, wie in Deutschland der Roland sind da im Vorteil.
Dann gibt es die Systemfamilien und hier werden mich einige steinigen aber wie nachhaltig ist bitte das Geschäftsmodell von Free League? Sie haben in meinen Augen ein mittelmäßiges System und leben von den Lizenzen und dem guten Willen der Fans. Wie lange geht das gut? (Mir ist bewusst, dass sie mit den * Borgs und Dragonebane noch zwei andere Spielen haben aber ihr Hauptportfolio ist MYZ) Gleiches gilt für Modephius und ihrem 2d20-System.
Ich habe die Vermutung, dass dies nicht mehr so lange gut geht. Wir haben die Zollproblematik, die immer noch Verwerfungen in den Brett- und Rollenspielindustrie nach sich zieht. Dazu kommt in den USA die Pleite von Diamond, die jetzt die Bücher, die ihnen nicht gehören, einfach verkaufen um die Banken zu bezahlen:
https://www.youtube.com/watch?v=OgLHw2riPE0&t=700s Das Video hier spricht Bände: Patreon in denen man Spielrunden mit den Machern kaufen kann, Bitte Bücher auf der eigenen Verlagswebseite zu kaufen. Und Steve Glicker ist ja nicht der erste, der da in schwieriges Fahrwasser zu kommen scheint. Ich würde gerade nicht seinen Shadowdark-Kickstarter ende des Monats unterstützen.
Maybe stehen wir vor einem neuen Crash, durch Überangebot durch zu viel Hype. Die Videospielindustrie musste das nach Corona auch in den letzten zwei Jahren auf die harte Tour lernen.
Womit ich wieder zur Ausgangsthese kommen: Die große Auswahl auf viele Player sorgt dafür, dass sich das Geld auf viele Player verteilt und somit keine stabilen Rücklagen da sind, um verwerfungen wie die aktuellen aufzufangen, da vor allem in den USA scheinbar von Crowdfunding zu Crowdfundig gelebt wird.