Ich habe nicht alles davon gesehen. Bei den meisten, die ich kenne, würde ich zustimmen.
Aber der Graf von Monte Christo? Wieso soll der ein Villain sein, noch dazu ein ungerechtfertigter?
Mann wird Opfer einer Intrige einfach durch Missgunst, verliert absolut alles, Karriere, Vermögen, Frau, Freiheit, wird unter fürchterlichen Bedingungen eingekerkert, kann fliehen, kommt zu Reichtum und rächt sich an seinen Feinden, die ihm all das angetan haben.
Ich würde ja nicht im Traum auf die Idee gekommen, ihn hier als den Bösewicht zu bezeichnen. Also mal sowas von Täter-Opfer-Umkehr!
Kann man so sehen.
Und kommt vielleicht auch auf die jeweilige Verfilmung an.
Es gibt Versionen ohne große Gnade.
Und das wird jetzt philosophisch:
Er ist ein freier Mann, und vielleicht der reichste Typ weit und breit.
Wäre er ohne seinen Gefängnis Aufenthalt nie gewesen.
Ok, seine Verflossene hat jetzt einen anderen.
Aber es gibt durchaus schlimmere Schicksale.
Und dennoch tut er alles perfide und kalt geplant.
Mit Rache als einzigem Antrieb.
Viele Bösewichte sehen sich als Opfer.
Und kommen nie über diesen Status hinweg.
Der Unterschied zur Geschichte des Grafen ist mMn. häufig der, dass man die Gründe für ihre Rachegefühle weniger stark miterleben muss.
Wäre man lange nach seiner Befreiung eingestiegen, hätte er für viele durchaus das Zeug zum Wicht gehabt.
PS.
Es gibt einen Star Trek Film, indem der Bösewicht seine Familie verloren hat.
Und deshalb auf Rache aus ist.