Autor Thema: Geschichte eines Landes – liest das jemand?  (Gelesen 1451 mal)

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Offline Yney

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Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« am: 4.09.2025 | 17:19 »
Ich sitze gerade einmal mehr an der Geschichte zum nächsten Landstrich meiner Welt. Um das alles (halbwegs) konsistent mit all dem zu halten, was bereits veröffentlicht ist und auch mit all dem, was noch kommen könnte, habe ich eine große Tabelle angelegt, in der Ereignisse, die mehrere Landstriche verbinden jeweils mit gleichen Farben markiert sind. Je mehr dazu kommt, desto schwerer wird es, den Überblick zu behalten. Das ist anstrengend, aber ich bin mir zugleich vollkommen bewusst, dass ich es einfach nicht lassen kann. Die Frage in der Überschrift dient also nicht wirklich dazu, mir eventuell Arbeit zu ersparen, sondern erwächst aus purem Interesse aus diesem Unterfangen.

Liest so was irgendwer?
Interessiert ihr euch in Welten anderer Bastlerinnen und Bastler für die geschichtlichen Hintergründe?
Denn seien wir mal ehrlich: Es wird vemutlich kaum eine der mitspielenden wirklich interessieren, warum die große Brücke in Maiber Tog, denn nun Natarindes Brücke heißt. Aber auf der anderen Seite fühlt es sich auch wenn nie jemand danach fragt doch irgendwie stimmiger an, wenn nicht alles so vol Himmel gepurzelt ist und einfach nur „da“ ist.

Also aus purer Neugierde: Wie groß ist denn das Interesse an erfundener Historie erfundener Orte?
Und wie groß die Ausdauer, sich das wirklich im Detail durchzulesen?

Offline Megavolt

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #1 am: 4.09.2025 | 17:23 »
Ich lese sowas gerne und mit Interesse, aber es hilft freilich sehr, wenn die Texte von Belang und die Pointen gut sind.

Offline gunware

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #2 am: 4.09.2025 | 17:31 »
In den Welten, die ich bespiele (egal ob SL oder Spieler), lese ich es. Und manchmal auch in anderen.

Als SL mache ich mir sogar zu bestimmten Sachen, die bei mir vorkommen könnten, Gedanken und (immer öfter) Notizen.
Je mehr es von Belang fürs Spielen ist, desto interessanter ist es.

Als Tipp aus eigene Erfahrung: nimm Obsidian dafür und setze vernünftige Tags. Dann wird es viel übersichtlicher und leichter zu pflegen sein, meiner Meinung nach.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Schalter

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #3 am: 4.09.2025 | 17:40 »
Setting-Texte zur Verfügung zu stellen und zu hoffen, dass die auch von allen in der Spielerschaft durchgelesen werden, habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt. Hätte heutzutage das Gefühl, dass das auch zu viel verlangt sein kann, es hat eben nicht immer jeder die Muße dazu.

Aber: Ich finde es in Rollenspielen mit selbstgebauten Settings generell großartig, wenn ich merke, dass der Spielleiter die Antworten auf solche Detailfragen parat hat, wie beim obigen Beispiel mit dem Namen der Brücke. Dass es also im Spiel herauskommen kann, sobald jemand danach fragt.

Offline Quaint

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #4 am: 4.09.2025 | 17:48 »
Lese sowas eher selten. Vor allem aber wenn ich die Welt bespiele und was für den Landstrich vorbereite.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline nobody@home

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #5 am: 4.09.2025 | 17:50 »
Ich meine, wenn so etwas interessant gemacht ist, lese ich es auch mal, klar.

Inwieweit sich das dann aber tatsächlich im Spiel großartig niederschlägt, steht gegebenenfalls auf einem anderen Blatt -- insofern sind das also schon eher zwei verschiedene Hobbies. ;)

Offline Leonidas

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #6 am: 4.09.2025 | 17:55 »
Hat mich früher durchaus interessiert, inzwischen habe ich eine Infodump-Allergie. Also: Geschichte gerne, aber nur den ganz konkret spielrelevanten Teil.

Online schneeland

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #7 am: 4.09.2025 | 17:57 »
Das hängt ein bisschen davon ab, wo der Spielfokus liegt und wie stark die Geschichte sich an bekannten Tropes orientiert. Wenn Abenteurer durchs Land ziehen und es bei den Ereignissen im Wesentlichen darum geht, wann die Elfen oder Zwerge aufgetaucht sind, sich mit den Orks die Köpfe eingeschlagen haben, etc. reicht mir eine Zeitleiste mit Stichpunkten. Und ob der Fluss, an dem es zur Entscheidungsschlacht kam, oder die Brücke darüber mal anders hieß, brauche ich eigentlich nur zu wissen, wenn das auch irgendwelche relevanten Implikationen hat.

Umgekehrt: wenn es um investigative Abenteuer in einer größeren Stadt geht, und einzelne Bauwerke auch Orientierungspunkte sind und deren Geschichte vielleicht direkt ins Abenteuer einfließt, dann lese ich auch gerne ein bisschen mehr Text. Zumindest, wenn ich SL bin.

Generell wäre aber die Tendenz: lieber erstmal nur einen groben Überblick und Details im Zweifelsfall dort, wo sie spielrelevant werden. Es ist dann natürlich trotzdem gut, wenn Du als Autorin eine "Settingbibel" hast, damit es nicht zu Inkonsistenzen kommt. Aber zumindest wenn ich mich das erste Mal mit einem Setting beschäftige, brauche ich die entsprechenden Infos noch nicht, und tendenziell bin ich da auch nicht so motiviert, mehrere Dutzend oder hundert Seiten mit nur peripher relevanten Details zu lesen.
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Offline Maarzan

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #8 am: 4.09.2025 | 18:09 »
Anlesen tu ich so etwas, aber ob ich das weiterlese oder gar was von merke hängt davon ab, ob es wirklich nur alte Kamellen über Held Lange-tot sind oder ob es mir etwas näheres darüber sagt, wie sich die einzelnen Gruppen "heutzutage" im Setting verhalten. 
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Online Zed

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #9 am: 4.09.2025 | 18:45 »
Ähnlich wie bei Maarzan: Es muss mich an den Haken bringen.

Dafür muss es entweder richtig toll geschrieben sein und auch bestehen können ohne „nur eine Rollenspielinfo“ zu sein.

Oder es muss mich als Rollenspieler packen, zB (um 1von3s Abenteuereinstieg meines Herzens herzunehmen):

Die Drei sind tot vom Himmel gefallen: Was geschah beim Paarungsflug der Drachen während des Drachenfestivals?

Das würde mich hooken, und wenn die Geschichte des Landes eine entscheidende Rolle dabei spielt - dann her damit! 😁

Offline Boba Fett

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #10 am: 4.09.2025 | 20:18 »
Wie groß ist denn das Interesse an erfundener Historie erfundener Orte?

Gering! Alles, was nicht für den aktuellen Status Quo relevant ist, reicht mir stichwortartig.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Yney

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #11 am: 4.09.2025 | 20:46 »
Na, da gibt es ja durchaus Antworten, die mir Motivationsschub geben, vielen Dank dafür und ebenso für die anderen Einschätzungen. Ich finde es auch vollkommen legitim, einen solchen Abschnitt (erst mal oder generell) zu ignorieren. Wenn hier nun eine breite Front von Nichtlesern ihre Stimme erhoben hätte, dann hätte mich das vermutlich nachdenklich gestimmt. Ob ich das in meinem Fall unterhaltsam schreibe möchte ich mir nicht anmaßen, zumal das immer auch ein Stück weit Geschmacksache ist. De facto sind es bei Feenlicht bisher durchaus Abfolgen von besonderen Ereignissen samt Jahreszahlen, die man sich durchlesen kann, aber nicht muss. Und auf solche Kleinigkeiten wie den Namen der Brücke weise ich dann oft auch noch mal bei deren Beschreibung mittels Querverweis hin.

Zur Organisation: Ich habe mal vor einiger Zeit begonnen, mit Logseq, was Obsidian glaube ich ähnlich ist, meine Aufzeichnungen zum Band „Die Welt“ zu organisieren. Jedoch war das für mich persönlich nicht sehr gewinnbringend, wenn ich Aufwand der Eingabe und daraus gezogenen Nutzen vergleiche. Aber auch das ist Ansichtssache. Danke auf jeden Fall für den Hinweis. Im Moment ist meine Tabelle da die schnellere Möglichkeit, da die tatsächlich mit ihren zwei Achsen (wann und wo) hilft, selbst den Überblick zu bewahren. So oder so werde ich aber sicherlich (hoffentlich kleine) Ungereimtheiten einbauen.

Danke einstweilen für die Einsichten und Ansichten – gerne mehr davon.

Offline Sphinx

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #12 am: 4.09.2025 | 20:59 »
Ich würde sagen das hängt extrem davon ab wie Motiviert ich bin. Und meine Motivation hängt davon ab wie gut die Spieler mitmachen und sich selbst einbringen. AKA lohnt es sich einen gut geschriebenen Plott zu bauen der mit der Hintergrundwelt verzahnt ist, oder sind eh alle zu Müde und wollen nur Bier und Brezel spiel betreiben.

Früher hab ich das alles gerne gelesen, heute mit insgesamt weniger Zeit fürs vorbereiten würde ich ehr Gezielt lesen.
Es Spielt in Stadt X = Ich brauche Infos über die Stadt.
Es betrifft eine untergegangene Zivilisation = Es braucht die Geschichte der Welt/Region.

Ach noch was. Ich hab den Dran nach mehr Infos so: Wenn mich also ein Film/Serie/Buch/Spiel richtig mitgenommen hat. Will ich einfach mehr über das drum herum erfahren und lernen wie alles zusammenhängt. Dann fange ich an alles an Lore die es gibt aufzusaugen wie ein Schwamm.
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline Xemides

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #13 am: 4.09.2025 | 21:04 »
Ich lese gerne Settingbeschreibungen, auch die Geschichte der Welt/der Landstriche.

Freilich hilft es, wenn es originell und interessant zu lesen ist.
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Offline unicum

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #14 am: 4.09.2025 | 21:22 »
Ich hab schlechte erfahrungen,....

Also ich kenne mittlerweile einige die extrem viel wert darauf legen das in solchen Dingen die Spielwelt koheränt ist. Wenn etwas einmal beschrieben ist dann KANN UND DARF es nicht an anderer Stelle plötzlich anderst sein.

Ich hab schon lsutige Dinge derart erlebt das Leute sich echaufieren und sagen "Nein das stimmt so nicht! da steht im Buch X auf Seite Y ganz anderst!" (oh jeh ich erinnere mich mit Grauen an eine DSA Con runde, stark traumatisierend für mich auch nach Jahrzehnten, aber das ist jezt nicht nur DSA betreffend, das gibts sicher auch anderstwo. (Es ging darum ob ein Dorf Nördlich oder Südlich einer Stadt liegt (oder sowas) - und leider hatte niemand einen Plan dabei)

Also irgendwie wie Regeldiskussionen nur auf Spielweltebene.

Das hat dann eben auch das problem das ich als Autor mich immer mehr einenge wenn ich mich strikt an alles halten muss. Da traut man sich dann eben mal nicht das ganze mal anderst zu machen und dann schreibt man eben nix.

Ist irgendwie wie im Mittelalter zu spielen und man hat nur Historiker am Tisch. Oder SiFi und man hat Physiker und Ingenieuere als Spieler.

und halt die von der eher bornierten Seite, nicht die welche sich auch mal einfach drauf einlassen können.

Beispiel: Hell on Earth - 14 Jahre nach dem 3. Weltkrieg sind viele Menschen stark Mutiert - ich leite was auf dem con und danach sagt mir einer "So schnell würde man sich auch mit strahlung nicht mutieren" in einer Welt in welcher Strahlunsgpriester Feuerbälle werfen können gegen die der D&D Feuerball ne lachnummer ist - aber ja Strahlung schädigt das Erbgut und erst die zweite Generation hat was davon - auch nur wenn die erste nicht an Strahlenkrankheit oder Krebs sterbt.


... und gute erfahrungen.

Aber ich hab durchaus auch Positives wenn ich eine Historische Sache lese, da können auch mal Ideen für Abenteuer abgeleitet werden.
Man hat halt ein Gerüst über das man seine Geschichte ziehen kann.

Aber wie schon angedeutet es gibt durchaus Leute die da etwas "eigen" sind.

Wenn ich zu etwas eine Historischen Hintergrund habe kann ich mich als SL auch eher darin einlesen, gerade manche Merkwürdigkeiten hätte ich gerne erklärt und nicht einfach "hingeklatscht".

Schön ist wenn man sich darauf einlassen kann und wenn ein Spieler "Historisches Wissen" hat und seine Figur auch einfach sagen kann "Deine Figur weis alles was im Spielerteil des fraglichen Quellenbuches steht". Dann ist das schnell gessagt, ich kann mich als SL zurücklehnen und den Spieler erzählen lassen was er noch weiß. Ist manchmal auch schön.

Offline 1of3

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #15 am: 4.09.2025 | 22:56 »
Kommt wohl drauf an. Heluso, Eberron und Harmonia hab ich gern gelesen. Faerun und Aventurien nicht.

Online Zed

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #16 am: 4.09.2025 | 23:23 »
Kommt wohl drauf an. Heluso, Eberron und Harmonia hab ich gern gelesen. Faerun und Aventurien nicht.

Aber warum?

Mir fällt noch ein, dass ich die GoT-Welt mit großem Interesse recherchiert hatte. Aber da waren die Aufhänger die Geschichten der Figuren, die mich interessierten, und die Mythologie.

Das Valyrische (?) Reich schien ja zB einigen Eindruck bis in die GoT-Gegenwart hinein hinterlassen zu haben. Und natürlich wollte ich mehr über die Mauer im Norden und das Volk des Waldes wissen.

Offline Runenstahl

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #17 am: 5.09.2025 | 00:17 »
Ich selbst habe für gewöhnlich null Interesse daran die Geschichte eines Ortes "einfach so" zu lesen. Mir reicht eine sehr grobe Beschreibung mit wenigen Stichpunkten.

Wenn es im Spiel relevant ist und die Spieler bzw ihre Charaktere nachfragen / recherchieren / Gerüchte Sammeln etc, dann kann man gerne mit mehr Infos kommen. Selbst wenn diese Banal sind fühlen die sich dann wertvoller und interessanter an weil man sie sich mit Rollenspiel und/oder guten Würfen verdient hat. Und man geht natürlich auch davon aus das in dem Text auch irgendwo Infos zum aktuellen Problem versteckt sind. Wenn ein Spieler/Charakter einfach nur so etwas über den Hintergrund wissen will ist das auch schonmal spannender weil dann eben schonmal Interesse von mindestens einem Spieler da ist und das kann ansteckend sein.

Insofern, ja gerade wenn man es für sich selbst macht weil man Spaß daran hat ist es cool Hintergrundbeschreibungen parat zu haben und es macht im Spiel Spaß wenn der SL für obskure Dinge eine Hintergrundgeschichte hat. Aber man sollte nicht erwarten das Spieler sowas freiwillig lesen. Aus meinem Pool von vielleicht 20 Spielern sind nur 2 dabei die mit Begeisterung solche Texte lesen. Es gibt solche Spieler also durchaus, aber zumindest nach meiner Erfahrung sind das eher Ausnahmen.
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Offline Kurna

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #18 am: 5.09.2025 | 00:30 »
Wenn mich ein Setting ausreichend reizt, dass ich es leiten würde, dann würde mich auch die Geschichte genug reizen, um sie zu lesen. Aber ich bin auch so jemand, der Geschichtsbücher zum Spaß liest.  :think:
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #19 am: 5.09.2025 | 07:53 »
Ich mag es gerne, wenn ein Ort im Setting "Geschichte atmet". Dafür braucht es natürlich Geschichte mit Überbleibseln. Aber das arbeite ich als SL ganz gerne als Fluff ins Spiel ein. Kleine Hinweise an den Orten, die auf die Vergangenheit hinweisen.
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Offline Tothtelar

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #20 am: 5.09.2025 | 08:04 »
Ich bin großer Fan von Geschichte der Welt, wenn mir diese erklären kann warum die Welt jetzt so ist, wie sie ist. Bspw. Eine Stadt hat eine alte verfallene Stadtmauer (NSC: "Ahja, hier den halben Haufen Steine könnt Ihr ignorieren, wir bauen daraus grade das neue Badehaus. Die Orks werden ja sicher nicht wieder auftauchen wie der große Ork-Kreuzzug 1429! Har. Har. Har. ...")

Oder Namen von Orten die Bezug zu den örtlichen Adelsfamilien haben bspw. das "Von-Grubbert-Badehaus" das eben grade aus der alten Mauer gebaut wird. Das ist nützliche Geschichte weil es den Spielern und dem Spieler diverses über die Stadt vermittelt.

Was mich wenig interessiert ist "vor 5000 Jahren haben die Elfen hier gegen Zwerge gekämpft, aber das ist lange rum und eigtl irrelevant."

Generell lese ich lieber Geschichte zu konkreten Orten als so "metageschichte" Reich A kämpfte gegen Reich B


Offline Eleazar

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #21 am: 5.09.2025 | 08:16 »
Ich lese das schon, hoffe aber auch, dass es irgendeine Relevanz hat.

Wenn es in irgendeiner primitiven Region große Ruinen gibt, dann wüsste ich schon gern, wie die da hingekommen sind und warum die keine wieder aufgebaut hat.

Auch warum es welche Zerwürfnisse gibt und so weiter.

Für mich kann Geschichte auch zu Abenteuerideen führen. Außerdem gibt sie einer Spielwelt Tiefe. Und Tiefe gibt die Möglichkeit, sich zu bewegen.

Der Reiz von Mittelerde bestand für mich darin, dass man laufen konnte, wohin man wollte, und graben konnre, wie tief man wollte, - Tolkien hätte sich trotzdem Gedanken dazu gemacht. Da lag für mich der Zauber.

Offline Raven Nash

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #22 am: 5.09.2025 | 08:21 »
Ich bin an sich ein großer Fan von Geschichte (merkt man gar nicht  ~;D), und umso komplexer, desto besser. ABER: Ich habe bei meinem eigenen Setting gemerkt, dass Weniger Mehr ist.
Endlose Abhandlungen über Herrscher, Kriege, usw. interessieren niemanden. Auch detaillierte Zeitleisten sind IMHO völlig sinnlos.
Daher habe ich für mich damals beschlossen, Geschichte in dem Maße zu behandeln, in der sie ein akutell lebender Mensch überhaupt kennen kann.
In einer Welt, in der die Mehrheit Analphabethen sind, Aufzeichnungen entweder verloren oder in Bibliotheken unter Verschluss gehalten werden, wird das Wissen über die Geschichte umso diffuser, je weiter etwas zurück liegt. Sie verliert sich in Mythen und Legenden.
Das ist dann auch der Stand, mit dem die SCs konfrontiert werden. Ja, man kennt so einige große Wendepunkte der Geschichte, aber schon bei den Namen der jeweiligen Herrscher wird es vage.
Ich benutze Geschichte dann auch ganz bewusst in den Abenteuern, indem die Gruppe auf Dinge stößt, von denen sie keinen blassen Dunst hatte. So haben sie in der letzten Kampagne herausgefunden, dass das Volk einer SC, das heute in einer riesigen Ebene lebt, ursprünglich aus Bergtälern im Norden stammt, und dort bis heute "Verwandte" leben.
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Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
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Offline flaschengeist

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #23 am: 5.09.2025 | 08:38 »
Bei mir hängt das im Wesentlichen von zwei Faktoren ab, die beide explizit oder implizit schon genannt wurden:

1. Ob mich ein Text vom Stil her "fängt".
2. Ob ein Setting sich genug von bisher bekanntem abhebt. Das wird natürlich immer schwieriger, je mehr Settings ich kenne.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Eleazar

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #24 am: 5.09.2025 | 08:45 »
Ich habe mal versucht, in Midgard ein Quellenbuch für eine bestimmte Kultur mitzuschreiben.
Da fand ich es gut oder hätte es gut gefunden, wirklich einfach mal knallharte Fakten zu bekommen.

Für die Geschichte war das gut möglich: In der Midgard Wiki gibt es eine Zeitleiste mit farblich für jedes Land gekennzeichneten Spalten. Damit konnte man schauen, wo man sich wie einsortiert.

Bei Fragen wie der Bevölkerungsdichte fischte ich jedoch im Trüben.

Fakten (Geschichtliche Abläufe wären welche) sind ein Gerüst, das größeren Projekten (oder mehreren verbundenen Projekten) Halt gibt.
Das ist mir wichtig.

Wenn ich merke, ein Setting ist nicht konsistent, sondern Kraut und Rüben, dann ist das für mich ein Anzeichen schlechter Qualität.