Autor Thema: Geschichte eines Landes – liest das jemand?  (Gelesen 1441 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #25 am: 5.09.2025 | 08:54 »
Generell gilt für mich nebenbei wie schon bei anderen Teilen der Settingbeschreibung auch für die Geschichte, daß ich oft mit einer groben Skizze und weißen Flecken zum Austoben mehr anfangen kann als mit Erbsenzählerei bis zum Abwinken, um nur ja jede Kleinigkeit garantiert festgezimmert zu haben. Die reine Tatsache, daß es in einer Welt mal bis vor achthundert Jahren ein einigermaßen fieses Elfenimperium gegeben hat, das praktisch alle anderen Völker unter seiner Fuchtel hatte, an sich selbst zugrunde gegangen ist, und dessen meist gefährliche magische Hinterlassenschaften man bis heute noch finden kann (wenigstens zum Teil deshalb, weil es bei nicht wenigen von ihnen einfach schwierig ist, sie überhaupt wieder loszuwerden)? Klasse, noch ein paar Details zum Ausschmücken und den Rest kann ich mir insbesondere als SL für die einzelnen Abenteuer, die vor diesem Hintergrund spielen sollen, jeweils "vor Ort" selbst ausdenken...

Offline 1of3

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #26 am: 5.09.2025 | 08:57 »
Aber warum?

Ich steh wohl nicht so sehr auf Tolkineskes Kitchen Sink EDO Fäntelalter. Ich mein, die Weltkarte kenn ich schließlich schon.

Offline unicum

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #27 am: 5.09.2025 | 09:37 »
Fragen eure Spieler eingentlich auch mal etwas nach?

Etwa: Ich als SL beschreibe das auf einem Platz vor einer Kirche eine große Bronzestatue (der alte Graf) steht.
Die Spieler fragen dann: "Wen stellt die dar? Wer hat die aufgestellt? Wann war das?"

Klar an der Stelle könnt ich mir dann auch sagen "hätt ich die besser nicht erwähnt." (aber leider ist sie abenteuerrelevant,...)

Versuchen eure Spieler eigentlich nicht dann auch mal Sachen miteinander zu kombinieren?
"Warum steht die Statue denn überhaupt noch, wenn die Stadt doch vor 200 Jahren mal kurzfristig erobert wurde von Leute die auf den alten Graf (bzw sein ganzes Geschlecht) sehr schlecht zu sprechen sind?"
... etwa weil die Stadt an einer Grenze liegt wo es immer wieder mal in der Vergangenheit zu Kriegen mit dem nachbarn gekommen ist.

Offline Sphinx

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #28 am: 5.09.2025 | 10:11 »
Fragen eure Spieler eingentlich auch mal etwas nach?

Versuchen eure Spieler eigentlich nicht dann auch mal Sachen miteinander zu kombinieren?

Leider kann ich für alle meine Runden sagen. Nein, oder soooo selten das es als nie durchgeht.
Ihnen fallen direkt Merkwürdigkeiten auf die keinen Sinn ergeben, gotcha Abenteuer das ist unlogisch. Selbst wenn sie einfach nur nicht alle Infos haben damit es Sinn ergibt.

Es gibt bei den Abenteuern die ich aktuell Leite so viel zu entdecken, wo ich für mich sagen kann das ich es als Spieler gerne entdecken würde. Meine Spieler rennen da aber einfach dran vorbei. Die sind zu Plot fokussiert. "Da ist das Ziel, gerade Linie drauf zu, abhaken, nächste Quest"
Und meine letzte Nachfrage ob ihnen das so Spaß macht hat ergeben das sie damit voll zufrieden sind.

Hab zwei Runden eine wöchentliche Online am Dienstagabend. Wo die 35+ alten Mitspieler, mit Kindern und allem. Dann auch entsprechend müde sind, was da auch extrem viel ausmacht.
Dann noch eine Tischrunde die aber nur sporadisch Spielt das die Story nicht so richtig im Fluss ist dank der blöden Terminlage.
Wenn meine Kinder aus der Kleinkindphase raus sind, will ich mal sehen ob ich ne neue Tischrunde hinbekomme mit Spielern die da mehr in Richtung Story getrimmt sind.
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline gunware

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #29 am: 5.09.2025 | 10:23 »
Fragen eure Spieler eingentlich auch mal etwas nach?
Ja Aber wenn es nicht abenteuerrelevant zu sein scheint, haken sie nicht nach. Aber sie versuchen schon sich sicher zu sein, dass es in der Zukunft nicht abenteuerrelevant wird.
Und dann spielt da noch eine Rolle, wie wichtig es sein könnte. Wenn sie eine Ruine entvölkern sollen, ist vielleicht abenteuerrelevant, dass in der Zeit des Baus der Burgsnlage unterirdische Tunnel gang und gäbe waren, aber wenn sie frontal Angriff machen, ist es denen egal.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Boba Fett

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #30 am: 5.09.2025 | 10:51 »
Ja Aber wenn es nicht abenteuerrelevant zu sein scheint, haken sie nicht nach.

genau das.
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Offline Azaghal

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #31 am: 5.09.2025 | 10:56 »
Zu Zeiten von DSA3 habe ich immer mit viel Freude die Regionalboxen gelesen, weil dort eben nicht nur der Ist-Zustand, sondern auch der Weg dahin (aka Geschichte) beschrieben wurde. Heute habe ich nicht mehr so viel Zeit, andere Sachen im Kopp und häufiger müde Augen  :korvin: , also winke ich schneller ab. Trotzdem ist ein wesentlicher Faktor der Faszination z.B. von Tolkiens Werken, dass dort jeder Bach und Baum Geschichte atmet. Ich kann jeden verstehen, dem das Silmarillion zu dröge ist, aber der (geschichtliche) Hintergrund, die Komplexität der Welt, die Immersion ist eben der Unterschied zu irgendwelcher hingeklierter Bahnhofsbuchhandlungsfantasy. Im Zweifel also her mit der Geschichte!
Aber nicht unbedingt an den Spieltisch. Da kommt man m.E. schnell an den Punkt, wo der SL die Geschichte seiner Homebrew-Welt auskotzt (entschuldigt den harten Ausdruck, ich zitiere die Maus-Comics), aber das Spiel darunter leidet oder zumindest gehemmt wird. Evtl. kann man ja den Spielern die Hintergründe ihrer Charaktere deren Kulturen ausarbeiten (oder sie das selbst machen lassen). Aber das wäre eher eine Art Hausaufgabe.

Gruß

Azaghal
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Offline Maarzan

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #32 am: 5.09.2025 | 11:04 »
Das liest sich oft auch eher so wie "das würde ich meinen SC oder meine Lieblingsorganisation gerne erleben lassen" und nicht wie eine neutrale, spielförderliche Beschreibung für neue Gruppen zu den ja historisch erst später auftretenden Spielsettingzeiten. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Boba Fett

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #33 am: 5.09.2025 | 11:09 »
Zu Zeiten von DSA3 ...

Das ist vielleicht ein guter Punkt. Damals hatte ich als Student mehr Zeit - viel mehr Zeit.
Es gab auch wesentlich weniger Alternativen, sich mit Phantastik zu beschäftigen.
Auch die Anzahl der publizierten Settings war wesentlich geringer, so dass man eben auch meistens über etwas neues stolperte.
Der eigene Kopf war auch noch ein bisschen jünger und ausnahmefähiger.

Ich glaube, primär liegt es bei mir an dem "es ist eigentlich nichts neues, nur eine Variation von irgendetwas bekannten" und dem "Wer hat denn heute noch Zeit, sich da so lange mit zu beschäftigen".
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Offline Yney

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #34 am: 5.09.2025 | 12:41 »
Beim Lesen der Antworten wurden mir zwei Dinge noch mal deutlich mehr bewusst:

Ich hab schon lsutige Dinge derart erlebt das Leute sich echaufieren und sagen "Nein das stimmt so nicht! da steht im Buch X auf Seite Y ganz anderst!" (oh jeh ich erinnere mich mit Grauen an eine DSA Con runde, stark traumatisierend für mich auch nach Jahrzehnten, aber das ist jezt nicht nur DSA betreffend, das gibts sicher auch anderstwo. (Es ging darum ob ein Dorf Nördlich oder Südlich einer Stadt liegt (oder sowas) - und leider hatte niemand einen Plan dabei)
Die Quellenbände von Feenlicht sind ausdrücklich nicht für Spielerhände gedacht. Das liegt sicherlich daran, dass wir immer so gespielt haben, dass meine Spielerinnen und Spieler sich die Welt gerne erspielen und nur erfahren wollen, was sie erleben. Die Geschichte ist dabei auch bei mir selbst eher eine Randerscheinung, spielt aber gerne ein wenig mit hinein, wenn neue Spielfiguren entstehen. Geschichtliches Wissen, das Figuren besitzen wird nach Bedarf geliefert, wenn es relevant ist und nicht mit dem „Informationslaster“ (und hoffentlich auch nicht, weil ich bezüglich irgendeines Details besonders stolz bin).
Aus meiner Sicht wäre diese Beschränkung der Gesamtinformationen auf die Spielleitung auch noch von Vorteil, wen es um den angesprochenen Aspekt geht, dass man sich Lücken für eigene Ideen wünscht: Wenn es nur die Spielleitung kennt (bzw. wohleher: nachlesen kann), dann spricht nichts dagegen fröhlich zu ignorieren oder umzudichten. Natürlich bedeutet es auf der anderen Seite aber auch mehr Arbeit, die ein geschichtsbegeisterter Spieler übernehmen könnte.
Ich denke mir auch, man könnte auch einzelne Geschichtseinträge aus einem Quellenband kopieren und aus diesen Schnippseln recht flott ein paar Anekdoten für eine Spielfigur zusammensetzen, was die obigen beiden Ideen vereinen könnte.
fakt bleibt aber sicherlich: Es ist Geschmacksache.

Fragen eure Spieler eingentlich auch mal etwas nach?
Oh ja, tun sie in meinem Fall. Es sind weniger Fragen direkt an mich, sondern an die Spielwelt selbst: „Gibts da eine Steintafel, wen die Statue darstellt?“ Oder es werden Einwohnern Löcher in den Bauch gefragt. Aber wir spielen schon seit langem in etwas, das wohl am ehesten als Sandbox bezeichnet werden könnte. Es gibt selten DEN einen Plot. Die Welt selbst ist das Erlebnis und „Abenteuer“ erwachsen aus den Gegebenheiten bzw. werden auch schon mal ganz gezielt vermieden.

Auch das ist natürlich Geschmacksache.

Offline Kurna

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #35 am: 5.09.2025 | 13:25 »
Beim Lesen der Antworten wurden mir zwei Dinge noch mal deutlich mehr bewusst:
Die Quellenbände von Feenlicht sind ausdrücklich nicht für Spielerhände gedacht. Das liegt sicherlich daran, dass wir immer so gespielt haben, dass meine Spielerinnen und Spieler sich die Welt gerne erspielen und nur erfahren wollen, was sie erleben. Die Geschichte ist dabei auch bei mir selbst eher eine Randerscheinung, spielt aber gerne ein wenig mit hinein, wenn neue Spielfiguren entstehen. Geschichtliches Wissen, das Figuren besitzen wird nach Bedarf geliefert, wenn es relevant ist und nicht mit dem „Informationslaster“ (und hoffentlich auch nicht, weil ich bezüglich irgendeines Details besonders stolz bin).
Aus meiner Sicht wäre diese Beschränkung der Gesamtinformationen auf die Spielleitung auch noch von Vorteil, wen es um den angesprochenen Aspekt geht, dass man sich Lücken für eigene Ideen wünscht: Wenn es nur die Spielleitung kennt (bzw. wohleher: nachlesen kann), dann spricht nichts dagegen fröhlich zu ignorieren oder umzudichten. Natürlich bedeutet es auf der anderen Seite aber auch mehr Arbeit, die ein geschichtsbegeisterter Spieler übernehmen könnte.
Ich denke mir auch, man könnte auch einzelne Geschichtseinträge aus einem Quellenband kopieren und aus diesen Schnippseln recht flott ein paar Anekdoten für eine Spielfigur zusammensetzen, was die obigen beiden Ideen vereinen könnte.
fakt bleibt aber sicherlich: Es ist Geschmacksache.
[...]

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. In den letzten rund 30 Jahren habe ich nur in Runden gespielt, wo nur die SL Settingbücher hat und daraus dann bei Bedarf Informationen ausgibt. (Okay, aktuelle leite ich Abenteuer 1880. Das ist da natürlich ein Sonderfall, weil da ja fast jedes normale Geschichtsbuch ein Settingband ist :D ).

"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Luxferre

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #36 am: 5.09.2025 | 13:30 »
Für so epische Geschichten, wie wir sie aus DSA kennen, bräuchte ich ein tl;dr  ~;D
Und genau so "short" schreibe ich meine Hintergründe, weils mehr einfach nicht festgelegt braucht.

Also: jein.
Ich lese Geschichte und Beschreibung eher quer und filtere nach Worten, die mich triggern.
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-

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Offline unicum

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #37 am: 5.09.2025 | 22:08 »
Ja Aber wenn es nicht abenteuerrelevant zu sein scheint, haken sie nicht nach. Aber sie versuchen schon sich sicher zu sein, dass es in der Zukunft nicht abenteuerrelevant wird.

Nun ja ob etwas abenteuerrelevant ist - ist doch erstmal einerlei. Wenn ich sandboxig spiele dann beschreibe ich auch erstmal zeug fürs flair, da sitzen Bettler am Stadttor., reicht erstmal aus - gehen die Spieler drauf ein - ist gut, wenn nein auch gut.

Aber wenn ich ein auch einem Abenteuer oder einem Hintergrundband auch etwas wissen wenn meine Spieler mal dumme sachen machen wie in die Vergangenheit reisen, Visionen machen ihre Götte befragen - also bezüglich der Historie.
Da ich gerne auch mal etwas DetektivSachen in FantasyStädten spiele kommt da schon mal sowas vor. Da frägt man auch schon mal "Wer hat dieses uralte Haus eigentlich gebaut? und wann?" (steht ja manchmaln über der Eingangstür)

Ich meine für mich alten hasen ist es jezt keine große Sache da auch was aus dem Ärmel zu schütteln (was ich mir dann aufschreiben muss damit ich es auch in der nächsten Sitzung so haben) aber ich kenne genügend die da gerne etwas mehr fleisch auf den knochen haben wollen.

Ich finde dabei auch die Sache interessant "Wer weis sowas?"
Gut, jeder von uns wurde in der Schule mit Gesichte bearbeitet. Meistens irgendwas von den Griechen bis zur Neuzeit im überflug sozusagen. Aber jezt geh ich mal nur ein paar hundert Jahre zurück, sagen wir mal 1800. Wer wusste um 1800 was um etwa 800 im Gebiet "Deutschland" passiert ist? (Ich weis es nicht ich weis aber wo ich nachschauen müsste) Wer weis wer vor 200 Jahren der zustädnige Landesfürst war?

Ich glaub reichlich wenig. Ich vermute meistens kümmerte man sich eher darum was man in den bauch bekommt und dann ... naja Historie steht jedenfalls für die wenigsten auf dem lehrplan.

Aber wie ist es mit Zwergen und Elfen (vor allem in einem Setting wo Elfen nicht altern und jahrtausende alt werden?)

Naja für mich ist es jedenfalls nicht ganz unwichtig woher irgendwelche Runinen komme in die ich meine Abenteurer reinschicke. Ich will schon wissen wer das warum erbaut hat. Ich brauch jezt nicht dessen Stammbaum und ein Charcterblatt (es sei den er ist ein Lich der dort noch lebt) aber ein klein wenig info hätte ich schon gerne. Weil ich dann auch anderst auf Fragen von Spielern reagiern kann.

Offline 1of3

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #38 am: 5.09.2025 | 22:31 »
Auch die Anzahl der publizierten Settings war wesentlich geringer...

Das bin ich nicht sicher. Mir schien gegenüber den Neunzigern und frühen Nullzigern Setting ziemlich aus der Mode gekommen. Kaum ein Spiel versuchte noch sich per Setting zu verkaufen. - Oder die sind alle an mir vorbeigegangen. - Das habe ich erst jüngst bei den Kettensägenschiffen von Wildsea wieder zum ersten Mal wieder gesehen. Das Spiel ist ein Setting, dass übrigens auch ein Regelwerk mitbringt.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #39 am: 6.09.2025 | 08:42 »
(Ich weis es nicht ich weis aber wo ich nachschauen müsste)

in einem Fäntelsetting wären "Barden", Märchenonkel und Fürsten-Lobpreiser jene Instanzen, die "ihre" Interpretaion der "Geschichte"
servieren - und dank Unerfundenheit von Tiktok, facebook und Fernsehen auf ein Publikum treffen, dass halt nüschts anderes hat.

- das Interesse an Vergangenem war übrigens seehr ausgeprägt  ;)
"den Kaiser Wendolyn hatte 805 diesem Flecken Marktrecht verliehen, daher darf der gierig&gottlose Abt hier keinen Fuß mehr reinsetzen, was wir diesen Kirchenschlingeln 935 am RotenBache eindringlich gezeigt haben! mein Großvater war dabei! daher bin ich hier vollwertiger Schildbürger und kein Magistratsscherge darf mich der Stadt verweisen...!"

und eine "bardung" später wird aus Kaiser Wendolyn "King Arthur mit dem roten Barte und seinen Gesellen"  ^-^

zurück zum Thema

- früher habe ich das gerne gelesen
- ich konnte auch so manches daraus ziehen (etwa, woher all die Ruinen kommen, vergessene Artefakte...)
- die mangelhafte Qualität war aber auf Dauer abtörnend (vor lauter Autorenpets und neuzeutlichen Rückübertragungen blieb die Nutzbarkeit für das Spiel auf der Strecke)

Fazit:
- gut gemacht für Nutzbarkeit im Spiel mag ich es

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Offline Eismann

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #40 am: 6.09.2025 | 10:06 »
Ich halte die Geschichte einer Welt für eine wichtige Säule des Worldbuildings. Wenn sie also interessant zu lesen ist, mir ein besseres Bild der Welt vermittelt und idealerweise ordentlich Ideen für Abenteuer, Charakterhintergründe etc. bietet, warum nicht?

Offline Yney

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #41 am: 6.09.2025 | 16:25 »
Aber wie ist es mit Zwergen und Elfen (vor allem in einem Setting wo Elfen nicht altern und Jahrtausende alt werden?)

Tja, diese Langlebigen können einem ganz gehörig die Sache versalzen. Prinzipiell könnte ja auch ein Spieler beschließen einen 900 Jahre alten Elfen spielen zu wollen. Das würde ich vermutlich ablehnen, eben genau wegen dieses Problems, dass er dann so ziemlich alles Wichtige (in Feenlicht startet die Geschichte von Spielfiguren meist 865 ndD) miterlebt hätte. Was ein solcher Elf wissen könnte ist dann einfach zu umfangreich. Bisher kam entsprechendes Verlangen aber auch nie auf.

Andererseits sind in Feenlicht elfen nicht edlere Menschen, die ihre Paläste halt im Wald bauen, sondern wirklich (aus weltimanenten Gründen) naturverbunden. Die große Lebensspanne (nicht unendlich) und eine eher zurückgezogene Lebensweise sowie die Tendenz, gar kein Bedürfnis nach Politik, verschiedenen Reichen etc. zu verspüren, dämpft das „Problem“ ein Stück weit ab. Einstiegsfiguren für das Rollenspiel aus den langlebigen Abteilungen (Elfen, Zwerge, Gnome) sind vorzugsweise aber auch wegen genau dieser Tatsache auch eher jung.

Ich gestehe, die differenzierten Antworten, oft auch mit dem klaren Wunsch nach Geschichte, geben mir gerade ein wenig von dem Treibstoff, den ich beim Zusammensetzen der geschichtlichen Details für den neuen Band manchmal brauche. Denn da gibt es vieles, was durchaus flutscht, immer wieder aber auch Durststrecken, in denen ich mir vorkomme wie eine Bühnentechnikerin, die man mit hundert gleichfarbigen Audiokabeln zum Entwirren und sortieren allein gelassen hat.

Vielen Dank also dafür (neben der interessanten Lektüre).

Offline nobody@home

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #42 am: 6.09.2025 | 16:49 »
Tja, diese Langlebigen können einem ganz gehörig die Sache versalzen. Prinzipiell könnte ja auch ein Spieler beschließen einen 900 Jahre alten Elfen spielen zu wollen. Das würde ich vermutlich ablehnen, eben genau wegen dieses Problems, dass er dann so ziemlich alles Wichtige (in Feenlicht startet die Geschichte von Spielfiguren meist 865 ndD) miterlebt hätte. Was ein solcher Elf wissen könnte ist dann einfach zu umfangreich. Bisher kam entsprechendes Verlangen aber auch nie auf.

Die Frage ist dabei dann natürlich auch ein bißchen: wieviele dieser potentiell langlebigen Gesellen erreichen so ein hohes Alter überhaupt? Immerhin ist das ja nicht bloß eine Frage der genetisch (oder wie auch immer sonst) mehr oder weniger vorprogrammierten Lebenserwartung, sondern auch der Risiken und akuten Gefahren, denen man Zeit dieses Lebens so begegnet...

...und auf der anderen Seite sind uralte Gestalten, die tatsächlich einiges an Interessantem nicht nur persönlich er-, sondern auch überlebt haben, vermutlich in den weitaus meisten Systemen nicht gerade immer noch Anfängercharaktere auf Stufe 1 (oder wie immer das "normale" Startniveau sonst regelseitig definiert ist).

Offline Guennarr

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #43 am: Gestern um 01:16 »
Eure Erfahrungen mögen gänzlich andere sein.


Meine Erfahrung als SL ist die, dass Spielgruppen liebend gerne im Spiel (!) Details einer Welt kennenlernen.
Eine Settingbeschreibung mag noch so detailliert und liebevoll aufbereitet sein: Niemand sieht sie sich an. Außer der SL, wenn sie sich für das Setting interessiert.
Auch dann werden eher Abenteuer und Schauplätze honoriert, nicht eine detaillierte Hintergrundbeschreibung.
Und wenn ich mir ein Setting genauer durchlese, was ich in den letzten Jahren auch immer weniger getan habe, dann sollte die Beschreibung einen groben Überblick geben. Wenn ich dann in eine andere Region wechsle, sollte auch dort alles auf das wesentliche reduziert sein. Gerne mehr Details anhand konkreter Abenteuerschauplätze, die den Hintergrund beiläufig "miterzählen". Dabei bloß nicht in die Todsünde verfallen, die SL mit umfangreichen Erklärungs- und Hintergrundtexten von den eigentlichen Szenebeschreibungen abzulenken. Es sollte aus Sinneseindrücken und ggf. einer kurzen Vorlesebeschreibung alles hervorgehen. Ja, das ist einschränkend, aber die große Kunst!


Was die allerwenigsten brauchen und daher regelmäßig "Heartbreaker"-Projekte, sind zu detailliert, ausschweifend und v.a. am Spieleinsatz vorbei konzipierte Settings.


Möglicherweise sind das Einzelerfahrungen und ihr seht das ganz anders.
In Reviews von Abenteuern, in denen auch viel zu oft Unmengen von Settingerklärungen hineingequetscht werden werden diese Punkte allerdings auch regelmäßig beanstandet...

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #44 am: Gestern um 02:30 »
Meine Erfahrung ist: Es interessiert nur den Spielleiter, der es geschrieben hat. Spieler interessiert das nicht die Bohne.

Auch als ich selbst Spieler war, haben mich Settingbeschreibungen eigentlich null interessiert.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #45 am: Gestern um 04:48 »
Ich lese Weltgeschichte gerne, vor allem wenn sie Einfluss auf die Gegenwart hat oder die Gegenwart erklärt. Und ja, die meisten Spieler lesen das nicht (erfahrungsgemäß ist gerade bei "klassicher" Fantasy vielen Spielern das Setting relativ egal), aber einige tun es halt doch.
Für einen Spielleiter ist das halt auch so ein bisschen eine Fund- und Ideenkiste, gerade wenn diese historischen Ereignisse eben noch Einfluss auf die Gegenwart haben kann man da schnell man einen Plot(-hook) draus drehen..


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Davon gibts mittlerweile ne aufgebohrte Version.


Die hier ist aber mein Favorit. Klar und einfach, ein Klassiker.


« Letzte Änderung: Gestern um 05:16 von Galatea »
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #46 am: Gestern um 09:50 »
Ich denke an die Diskussion im Februar, wo wir darüber gesprochen haben, wie Spielgruppen dafür interessiert werden können, Geheimnisse der Hintergrundgeschichte aufzudecken.

Ich halte es bei Hintergrundinfos aller Art wie Guennarr: Die Gruppe darf Hintergrundinfos nicht „einfach so“ bekommen - und dann hofft die Spielleitung, dass die Gruppe sie liest.

Die Gruppe muss Hintergrundinfos selbst in Erfahrung bringen wollen. Ich fasse mein „gutes Abenteuer-Grundrezept“ ja gerne so zusammen:

Die Bedrohung in der Gegenwart ist verknüpft mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit.

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Offline Xemides

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Re: Geschichte eines Landes – liest das jemand?
« Antwort #47 am: Gestern um 12:24 »
Das bin ich nicht sicher. Mir schien gegenüber den Neunzigern und frühen Nullzigern Setting ziemlich aus der Mode gekommen. Kaum ein Spiel versuchte noch sich per Setting zu verkaufen. - Oder die sind alle an mir vorbeigegangen. - Das habe ich erst jüngst bei den Kettensägenschiffen von Wildsea wieder zum ersten Mal wieder gesehen. Das Spiel ist ein Setting, dass übrigens auch ein Regelwerk mitbringt.

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