Thema: Campaign Cartographer 3 - Nutzung, Probleme, Tips

[Frank G]

Wer Campaign Cartographer noch nicht hat: Es gibt das Mapmaking-Bundle als Encore, einschließlich der ganzen Annuals aus X Jahren, die mein Bundle seinerzeit nicht hatte.

Die ganzen Programme von ProFantasy wirken inzwischen ja doch schon ein wenig... angestaubt, um es vorsichtig auszudrücken (was per se nichts schlechtes sein muss, mein Corel, was ich noch täglich nutze, hat auch schon fast 20 Jahre alt). Dennoch die Frage: Lohnen sich die Programme heute noch?

[Sashael]

Nur wenn man sich reinkniet.

Ich hab den CC3 seit Jahren über Humble Bundle und komm mit dem Ding überhaupt nicht klar. Die Bedienungsanleitung finde ich kryptisch und die Grafik dazu auch noch unansehnlich. Pseudomittelalterliche Seitenansicht von Objekten auf einer Von-Oben-Karte ist für mich unnütz und zudem auch noch extrem unpraktisch, weil man alle Gebiete (Wälder, Städte etc.) von hinten nach vorne gestalten muss, weil neue Objekte automatisch vor die alten gesetzt werden.

Ich habe mehrfach versucht, mich näher mit dem Ding zu beschäftigen, weil ich eine Person kenne, die damit wirklich geile Karten macht, aber dazu bräuchte ich wahrscheinlich eine Vor-Ort-Schulung.
Und die Person scheint sich auch zusätzliche Grafikpakete gekauft zu haben, weil ich ihre Objekte in meinen angeblich sehr umfangreichen CC3 einfach nicht finde.

Für mich war der CC3 trotz Humble Bundle Preis eine sehr herbe Enttäuschung. Da bekomme ich mit MS Paint nahezu gleichwertige Karten mit weniger Stress und Aufwand hin.
Was daran liegt, dass ich mit der imo maximal unintuitiven Steuerung nicht klar komme.

[KhornedBeef]

Es ist letztlich eine volle Vektorgrafiksoftware. Die Bedienphilosophie ist auch meiner Erfahrung nach am ehesten vergleichbar mit kommerzieller CAD-Software, wie AutoCAD. Es gibt für alles eine Lösung, aber der Lösung muss quasi komplett im Kopf vorhanden sein  mit modernen halbprozeduralen Kartengeneratoren nicht vergleichbar. Gibt ja nicht umsonst Leute die sagen, mit Bleistift und Tusche sind sie schneller.

[Metamorphose]

Ich habs auch ein halbes Jahr benutzt und damit mehrere Karten gemacht. Ich kanns nicht besser von Hand mit Tusche, die Software bietet einiges wenn man sich reinhängt ist aber umständlich und altbacken. Ich fand aber, dass es auch seinen Reiz hatte, mit der Software rumzuspielen. Vor allen Dingen weil da ja ganz kompetentes Zeug bei rauskommt

[Luxferre]

Wollen wir das mal auslagern?
--
Ich habe mir mal CC3 mit einigen Extras für teures Geld gekauft und habe lange und viel damit herumexperimentiert.
Wenn man konkrete Ideen und/oder Vorgaben hat, wird es schwer, diese auch wunschgemäß umzusetzen.
Ich nutzte es auch gar nicht, um damit etwas Vorzeigbares zu erstellen ... und ich habe viel (!) Zeit investiert.
also wieder gutes Papier, gute Zeichenstifte und ran an den kreativen Prozess.
Für nicht sonderlich begate Zeichner gibt es viele richtig gute Tutorials, an denen man sich orientieren kann.

[Skaeg]

Es ist letztlich eine volle Vektorgrafiksoftware. Die Bedienphilosophie ist auch meiner Erfahrung nach am ehesten vergleichbar mit kommerzieller CAD-Software, wie AutoCAD.

Exakt.
Ich habe auch vor vielen Jahren mal mit CC (2 damals noch) gearbeitet, benutze heute aber Wonderdraft und für Hexkarten auch Worldographer, weil sie halt 95% der Funktionen, die ich in meinen Karten haben will, bieten und es nicht erfordern, in einer quasi-professionellen Architektursoftware fit zu sein.

[Metamorphose]

Ein nicht von der Hand zu weisendes Detail ost, das CC für so ziemlich jede Ära/Setting was passendes hat und nicht nur Fantasy.

[Sashael]

Muss man aber extra bezahlen, oder?

[KhornedBeef]

Wollen wir das mal auslagern?
--
Ich habe mir mal CC3 mit einigen Extras für teures Geld gekauft und habe lange und viel damit herumexperimentiert.
Wenn man konkrete Ideen und/oder Vorgaben hat, wird es schwer, diese auch wunschgemäß umzusetzen.
Ich nutzte es auch gar nicht, um damit etwas Vorzeigbares zu erstellen ... und ich habe viel (!) Zeit investiert.
also wieder gutes Papier, gute Zeichenstifte und ran an den kreativen Prozess.
Für nicht sonderlich begate Zeichner gibt es viele richtig gute Tutorials, an denen man sich orientieren kann.

Aber faierweise, wenn du gutes Papier und gute Stifte benutzt UND vergleichbar viel experimentierst, gibst du das Geld für das ganze HuBu vermutlich in einem halben Jahr aus.
Aber am Ende stimmt es schon: Unterschiedliche Arten und Maße an kreativer Freiheit, künstlerischer Kontrolle und technischer Unterstützung verorten Papier, CC3 und pixelbasierte Tools einfach in verschiednenen Nutzungsnischen, und alles darüber hinaus funkioniert dann meistens, weil man sich persönliche Fähigkeitenen angeeignet hat, und Anfängerergebnisse auch außerhalb der Nische aussticht.
CC3 hat seine Stärke da, wo sie ähnliche Zeichenprogramme haben: Parametriesierbarkeit und Ediitierbarkeit, verschiedenne Ausgabeformate, Zukauf von Technologien um identische Karten optisch zu gestalten. Z.B. Lebende Karten, in denen man über die Kampagne Orte anpasst, klimatische Verschiebungen macht etc. macht das bestimmt gut

[Skaeg]

Ein nicht von der Hand zu weisendes Detail ost, das CC für so ziemlich jede Ära/Setting was passendes hat und nicht nur Fantasy.

Asset packs für alle gängigen Arten von Settings gibt es für Wonderdraft etc. mittlerweile auch, zu einem erheblichen Teil sogar gratis.

[Metamorphose]

Muss man aber extra bezahlen, oder?

Gibt in den Bundles gleich mehrere softwares, den city cartographer zum beispiel usw. Von den annuals gibt dann noch moderne designmöglichkeiten. Ist aber bei mir zulange her, ich wusste einfach noch, dass man moderne städte, Dungeons und das Weltall designen konnt.

[Metamorphose]

Asset packs für alle gängigen Arten von Settings gibt es für Wonderdraft etc. mittlerweile auch, zu einem erheblichen Teil sogar gratis.

Ja, Wonderdraft muss ich mir auch noch genauer anschauen.

[Raven Nash]

Ich hab die erste Karte für mein Setting in Wonderdraft gemacht. War auch ziemlich begeistert davon - bis ich Kartenausschnitte brauchte. Da war das Pixelzeug dann ein Klotz am Bein. Und als ich dann Änderungen vornehmen wollte, war das auch alles andere als bequem.
Also hab ich mich mit CC3+ beschäftigt und da funktioniert das alles problemlos. Ja, die Lernkurve ist steil, aber da sind auch eine Menge Funktionen drin, die ich nie brauchen werde. Hab dann die alte Pixelkarte als Vorlage in den CC3+ genommen und nachgezeichnet.

Was ich besonders schätze, ist der City Designer, mit dem man Straßenzüge ganz einfach mit Häusern bestücken kann.

Womit ich hingegen so gar nicht klarkomme, ist der Dungeon Designer. Das erschließt sich mir einfach nicht - aber solche Karten brauch ich zum Glück auch kaum.

Ach ja, die zusätzlichen Pakete kriegt man über den Cartographer's Annual.

[Mr. Ohnesorge]

Ich hab die erste Karte für mein Setting in Wonderdraft gemacht. War auch ziemlich begeistert davon - bis ich Kartenausschnitte brauchte. Da war das Pixelzeug dann ein Klotz am Bein. Und als ich dann Änderungen vornehmen wollte, war das auch alles andere als bequem.

Kannst du das etwas genauer erläutern?

[Raven Nash]

Die Auflösung ist schlicht zu gering. Man kann zwar Ausschnitte hochrechnen, aber das wird dennoch ein pixeliges Ding.
Insbesondere Wälder sind ein Graus, weil man die zusammenpuzzlen muss - und da nachträglich was zu verändern ist faktisch unmöglich.
Wenn man nur mit Farben und Texturen arbeitet, geht das - aber dafür brauch ich wiederum kein Kartenprogramm, das kann Affinity auch.

Wenn man hingegen Battlemaps haben will, dürften Wonder- und Dungeondraft deutlich bessere Ergebnisse liefern. CC3+ spielt seine Stärken bei wirklich großen Karten mit vielen Symbolen aus. U.a. auch durch die Dateigrößen und die Geschwindigkeit.

[Mr. Ohnesorge]

[Eleazar]

Ich habe jeden Cent bereut, den ich dafür ausgegeben habe. Zu kompliziert, zu unintuitiv.

[unicum]

Hm als jemand der im Studium lange mit AutoCAD gerarbeitet hat liest sich das fast wieder interessant,... Ich glaub ich hatte mir mal die Testversion installiert aber dann wegen "zu teuer" wieder nach ablauf des Tests verworfen und das auch mit einem Mitarbeiter so ausgetaischt als ich gefragt wurde "warum?" - aber das war eben zu studentenzeit als noch niemand mir monatlich ausreichend Geld überwiesen hat,...

[Skaeg]

@unicum
Das Mega-Bundle ist bis heute abend noch erhältlich, und da spart man wirklich eine Menge(!) Geld:
https://www.humblebundle.com/software/map-making-mega-bundle-software-encore-2025

[Myratel]

Kann man mit dem Campain Cartographer 3 auch sinnvoll Karten in Schwarz-Weiß erstellen? Ich hab keinen Farbdrucker und im Moment auch nicht vor mir einen zuzulegen.

Im Moment zeichne ich meine Karten hauptsächlich mit Inkscape, dass ist aber recht aufwendig.

lg Myratel 

[Raven Nash]

Ja, kann man. Muss man nur das entsprechende Symbol-Set verwenden.

[Myratel]

Danke.