Autor Thema: Tod, Gedärme und Wahnsinn  (Gelesen 11964 mal)

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Offline Nelly

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #25 am: 9.08.2004 | 21:51 »
@Preacher:

Genau deswegen, da ein Kriegsveteran mehr Grauen gesehen hat als wir alle uns vorstellen können, sollte dieser vielleicht auch mal von der anderen Seite gespielt werden.
Vielleicht ist dieser auch gezwungen im Geschäft zu bleiben, und tötet mit Bedacht, nur wenn er es muss.
Sicher er ist abgestumpft, aber vielleicht ekelt es ihn auch einfach nur noch an, er kann es nicht mehr sehen... solche Veteranen gibt es auch.
Sie fühlen sich langsam aber sicher zu alt für den Job, und denken dass sie es vielleicht den Jüngeren überlassen sollten.
Es macht ihnen zwar nicht mehr so viel aus, doch ekeln tun sie sich vielleicht mehr über sich selbst als der Tote der da vor ihnen liegt.
Wenn sie ihr Leben Revue passieren lassen, dann sehen sie dort nichts als Tod und Verderben das sie über diese Menschen gebracht haben, denken vielleicht an die Familien der Getöteten ect...

So könnte man einen Char auch spielen, es gibt sogar die geeigneten Nachteile dafür.

Auch wichtig, sind die Feinde die man durch einen geführten Killcount vergisst.
Irgendwen interessiert es immer, und wenn es nur die Frau eines Ermordeten ist die anfängt nachzuforschen.
Wo gekillt wird, warten auch die Feinde auf die Chars!

Was die NSC's betrifft, sicher sind sie nicht alle besser, aber es sie existieren! ;)
« Letzte Änderung: 9.08.2004 | 21:54 von Nelly »
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Preacher

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #26 am: 9.08.2004 | 22:02 »
Genau deswegen, da ein Kriegsveteran mehr Grauen gesehen hat als wir alle uns vorstellen können, sollte dieser vielleicht auch mal von der anderen Seite gespielt werden.
Vielleicht ist dieser auch gezwungen im Geschäft zu bleiben, und tötet mit Bedacht, nur wenn er es muss.
Sicher er ist abgestumpft, aber vielleicht ekelt es ihn auch einfach nur noch an, er kann es nicht mehr sehen... solche Veteranen gibt es auch.
Sie fühlen sich langsam aber sicher zu alt für den Job, und denken dass sie es vielleicht den Jüngeren überlassen sollten.
Es macht ihnen zwar nicht mehr so viel aus, doch ekeln tun sie sich vielleicht mehr über sich selbst als der Tote der da vor ihnen liegt.
Wenn sie ihr Leben Revue passieren lassen, dann sehen sie dort nichts als Tod und Verderben das sie über diese Menschen gebracht haben, denken vielleicht an die Familien der Getöteten ect...

So könnte man einen Char auch spielen, es gibt sogar die geeigneten Nachteile dafür.
Das wäre auf jeden Fall mal ein Interessantes Char-Konzept. Ich habe einmal einen Söldner gespielt (auch ein Kriegsveteran) der in Ansätzen sogar so war: Er hatte keine Freude mehr am Leben, geschweige denn an seinem Job in Schatten - diesen hat er nur ausgeübt, weil er nie etwas anderes gelernt hatte. Die unterschwellige Todessehnsucht war nach einer tödlichen Wunde (nur durch die Hand-Of-God-Regel überlebt) sogar noch stärker - und am Ende der Kampagne hat er sich selbst geopfert, um ein Ritual zu verhindern.

Wo gekillt wird, warten auch die Feinde auf die Chars!
Full ack. Das ist ja auch das von Satyr beschriebene Prinzip von "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Und dem stimme ich voll und ganz zu, weshalb ein wirklich professioneller Runner auch so wenig Gewalt wie möglich anwenden sollte.

Offline Nelly

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #27 am: 9.08.2004 | 22:06 »
Zitat
Full ack. Das ist ja auch das von Satyr beschriebene Prinzip von "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Und dem stimme ich voll und ganz zu, weshalb ein wirklich professioneller Runner auch so wenig Gewalt wie möglich anwenden sollte.

Ja und daran denken die meisten nur nicht, sie wollen nur killen, es gibt sogar Spieler die nur aufwachen wenn es zum Kampf kommt.
Und sowas... neeee kann und will ich gar nicht mehr haben!

Wir hatten wegen solchen Spezie's ziemlichen Ärger mit den Seoulpa Ringen, das war gar nicht so einfach, denn nicht nur die waren hinter uns her.
Das wir da wieder rausgekommen sind, gleicht an einem Wunder, aber auch nur weil das manchem Spieler die Augen geöffnet hat.

Zum Charakter: ich finde sowas immer Cool, wenn ein Spieler so einen Charakter durchzieht und das bis zum Schluss dann hat das was, ich hoffe nur dass die Opferung von den entsprechenden Mitspielern auch gewürdigt wurde.
Mein Char ist so ähnlich, aber sie wird irgendwann mal einen anderen Abgang haben.
Bei ihr wird es mit einer Hochzeit enden...  ;D
« Letzte Änderung: 9.08.2004 | 22:07 von Nelly »
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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #28 am: 9.08.2004 | 22:53 »
oh, ein Mißverständnis. Der Krankenpfleger ist ein Charakter, kein Spieler. Ehemaliger Doc Wagon Sani und Rigger. Den schockt wirklich nichts mehr- der Spieler ist aber ein ganz liebes Mädel (beri dem es völlig krass ist, wie sie sich zwischen in-character und out-character verändert- bei jedem Char.)

Und klar, für viele Charaktere ist es eher unschön jemanden sterben zu sehen- was Wunder. Das war ja auch beabsichtigt. Die Folge ist, dass wir recht friedfertige Runner haben- die eher nonletale Waffen verwenden (wie Dartguns oder Gelammo). Um unsern halblegendären Stzrasensamurai zu zitieren: "Wenn du einen Menschen nicht mit bloßen Waffen töten kannst, dann töte ihn auch nicht mit einem Gewehr. Das ist feige. Kannst du einem Menschen in die Augen sehen wenn er stirbt? Wenn nicht, dann solltest du ihn am leben lassen. Trage die Verantwortung für deine Taten." (Wäre er nicht Moslem wäre er Alkoholiker...)   


Offline Asdrubael

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #29 am: 10.08.2004 | 09:22 »
Ich find's grad nicht, aber entweder und Spielleiterfragen oder Allgemein hatten wir schon mal einen Thread in dem Wahnsinn für verschiedene Systeme diskutiert wurde... da waren echt gute Ansätze dabei
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Bad Horse

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #30 am: 10.08.2004 | 14:53 »
Hängt bei mir auch stark vom System ab... blonde Metzelrecken hab ich aber noch nie sooo erlebt. Naja, unsere Ars-Chars hatten beim Anblick irgendwelcher Orks einen kurzen Anflug in die Richtung (bevor sie einen auf die Nuss gekriegt haben...  ;)).

In unserer UA-Runde bemühen wir uns allerdings, "angemessene" Reaktionen auf Gewalt darzustellen. Mittlerweile haben die Chars schon einige Tote gesehen, und die Abstumpfung ist zu bemerken ("Ich hab dieses tote Kind gesehen und irgendwie nichts empfunden... was ist nur mit mir los?").

Aber es gibt ja auch Filme, in denen Tod und Gewalt eher... nebensächlich dargestellt werden. Das müssen keine schlechten Filme sein (Lethal Weapon fällt mir da grade ein). In anderen werden Tote bis ins ekelerregende Detail gezeigt... das ist einfach eine andere Kategorie.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Jahleesu

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #31 am: 12.08.2004 | 11:21 »
Also ich spiele meine Charaktere doch auch sehr emotional, ihre Handlungen haben Konsequenzen für ihre Psyche. Die Runnerin die mit jedem Run immer tiefer in die Depression und Apathie abgleitet ebenso wie ein Windling, der nach dem Anblick seines ausgeweideten Gefährten in seinem Bett ewig Schlaf- und Alkoholprobleme hatte...

Klar spielt man im Rollenspiel 'Helden', aber ich spiele vor allem Menschen (oder Elfen oder etc.) die auch Emotionen haben, und einen Verstand und Menschlichkeit, die sie über zu viel Wahnsinn und Unmenschlichkeit nach und nach verlieren können. Das macht für mich das Spiel erst interessant, die Entwicklung des Charakters und seiner Psyche über all dem Wahnsinn den er sieht...

Leider nerve ich damit meine Mitspieler öfters, musste das deshalb schon etwas zurückdrehen  :-\
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Offline Minne

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #32 am: 12.08.2004 | 12:06 »
Es gibt übrigends ein system was auf diese Problematik eingeht :
Mecanical Dream

Dort gibt es das system der mentalen Wunden... und ein grausam verstückelter Leichnahm, oder ein verletzter Kamerad kann da schon ordentlich reinhauen.

Ich finde sowas nur bedient gut, da es den verwaltungaufwand des systems erhöht.

Offline 6

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #33 am: 12.08.2004 | 12:09 »
Und es gibt Unknown Armies, dass sogar die Abstumpfung, die bei zu häufigen Splatterereignissen auftritt, in Regel fasst.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline 8t88

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #34 am: 12.08.2004 | 14:50 »
Ich finde alle Aspekte ganz interessant, und es kommt auf das Setting, den Spielstil und den Charakter an!

Bei SR, ist es meinem Troll-Berg-Schamanen nicht Egal, während mein DSA3 Assassin sehr kalt ist...
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Offline Dash Bannon

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #35 am: 12.08.2004 | 15:23 »
ok...nochmal was von mir..
ich denke dass es schlicht und einfach sehr vom Setting abhängt, wie die Chars auf Gewalt reagieren, bzw. vom Charkonzept.
Wohl kaum einer will nen Fantasyhelden spielen, der jedesmal nen Heulkrampf bekommt, wenn ein Toter auf der Strasse liegt (Der Char kann man so etwas umgehen ICH als Person könnte es wohl nicht). Allerdings dürfte auch dieser Fantasychar unter dem Verlust eines Freundes leiden und den nicht mal einfach so wegstecken.
Aber ich denke dass es auch stark davon abhängt wie sehr der Spieler dieses Chars sich auf eine solche (emotionale) Spielweise einlassen will, da kann man keinen zu zwingen...
ich persönlich versuche mittlerweile immer mehr auf Emotionen und Psyche einzugehen (ausser bei heroischen/cinematischen One-shots) und vor allem meine Cthulhu-Chars leiden doch immer sehr unter dem Erlebten.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #36 am: 13.08.2004 | 15:04 »
Ich glaube die Spieler der "herzlosen" Charaktere haben im real Life zu wenig sterbende Menschen oder frische Tote gesehen und wissen gar net, was in dem Moment abgeht.

Mit zunehmender Zahl meiner RL Toten wird mein Spiel und Meister Stil zunehmend pazifistischer.
 
- Was bitte ist an einer Narco Jet Pistole mit Gamma (10T Bet) oder Gasgranaten (6T Bet) oder dem legalen Ares ELDAR Sturmgewehr so verkehrt?

Das liegt aber auch daran, dass ich actionlastige Stunts und wahnwitzige Verfolgungen besser finde als ein Gemetzel.
Wenn es dann doch dazu kommt, halte ich mich an das A Team. Hat da einer schon mal einen Toten gesehen? Witz, Action und viele Explosionen und Geballere, aber keine Toten.

Außerdem ziehe ich bei unangemessener Gewalt gewaltig Karma ab.

Und es kommt zu Komplikationen. Von Sozialer Distanz, Lone Star + FBI Ermittlungen, bis zu SWAT  und Knight Errant Firewatcher Teams.


Offline Edorian

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #37 am: 1.09.2004 | 13:35 »
Gewalt ist überall, jeder weiß, was los ist und wahrscheinlich auch, wie das aussieht. Nur interessiert es kaum noch und gerade im Rollenspiel fehlt der Bezug zu den Konsequenzen. Viele freuen sich, wie heftig ihr Char abgeht und damit ist es für die Leute dann ok. Wenn ich Gewalt in den Medien wahrnehme, kommt es auch auf die Darstellung an: Actionfilm = bestenfalls athentisch, aber selten genug anrührend; Dokumentation = kann sehr tiefgreifend sein (Ruanda, NS-Zeit); Lieder = regt mich persönlich höchstens noch auf, mehr nicht.

Wir sind schon abgestumpft gegenüber gewalt, solange sie uns nicht direkt trifft. Wenn die Runde unbedingt hart spielen will, dann sehe ich als Meister kein Problem darin. Gerade SR bietet genug Möglichkeiten, es richtig hart darzustellen. "Ich schie0ße auf die Typen da vorne." "Ok, sie schießen mit Sturmgewehren zurück. Während du dem ersten den Unterschenkel abtrennst, zerfetzen neun Kugeln deinen Brustkorb. Adios" Die Runner dürften in der Mehrheit schon ziemlich abgebrüht sein= tägliche Konflikte auf den Straßen, SimSinn- Nachrichten, eigene Erfahrungen.

@Nelly: Die Ausstellung fand ich sehr gut. Dumm nur, solche Bilder verlieren irgendwann ihre Wirkung. Wenn gewisse Spieler nur noch mordend durch die Gegend ziehen wollen, kein Thema. Es ist ein Bumerang für mich als SL: der Spieler will eine Frau (NSC) an Geist und Körper brechen, foltern usw.? Toll, soll er mit sich selber spielen. Ich werd`s ihm nicht beschreiben. Ansonsten erlebt sein Char genau das, was er vorher anderen zugefügt hat und mir ist es dann egal, was der Spieler davon hält: "Was soll`s? Du hast es meinen Freunden angetan und jetzt bist du dran, Chummer."

Nonlethale Mittel sind besser, nur haben das noch nicht alle begriffen (natürliche Auslese). Und da sollte der Meister eingreifen. Schlimmstenfalls besorgt man Material, das den Spielern (am Besten als Film) zeigt, wie ihr Verhalten wirklich sich auswirkt.

"Let them bleed!"
"Strahlender Ritter in kratzfester Rüstung, stets zu Diensten."

"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen aus, ich wäre nicht verrückt. Die zehnte summt C64 Lieder..."

Miriamele

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #38 am: 27.10.2004 | 12:58 »
Der reale Umgang mit Gewalt - leidiges Thema in Sachen Rollenspiel...besonders bei Shadowrun halte ich persönlich es aber auch eher mit dem klassischen Actionfilm: Gewalt ist an der Tagesordnung, aber das Setting gibt mir die Freiheit, es wie einen Actionfilm ablaufen zu lassen. Schuss, getroffen, tot, Ende.

Da ist was dran. In Action-Filmen ist das auch in Ordnung. Keiner erwartet von Indiana Jones, dass er Gewissensbisse hat, nachdem er den Ninja umnietet. Man kann so oberflächlich spielen, habe ich auch schon gemacht. Ich persönlich habe aber mehr Spaß an der ernsteren Variante, wie Satyr sie beschrieben hat. Was ich überhaupt nicht abkann, sind irgendwelche Kiddies, die sich daran aufgeilen, möglichst brutale und genaue Gewaltbeschreibungen zu erfinden und sich dann darüber totlachen... >:(

Zitat
blonde Metzelrecken

Wozu? Dunkelhaarige Männer sind viel attraktiver... >;D

Offline Wawoozle

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #39 am: 27.10.2004 | 13:02 »
Latin-Metzel-Lover klingt aber bescheuert ;)
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Miriamele

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #40 am: 27.10.2004 | 13:04 »
Wohl nicht Desperado gesehen, oder? ;D

Offline Wawoozle

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #41 am: 27.10.2004 | 13:08 »
Da hats aber weder Gedärme noch Wahnsinn... gut ein paar Tote aber von Gemetzel zu reden ist übertrieben ;)
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Ein

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #42 am: 27.10.2004 | 13:08 »
Naja, es gibt ja auch Settings, wo explizite, detailierte Gewaltdarstellung einfach dazu gehört, z.B. bei All Flesh Must Be Eaten..

wjassula

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #43 am: 27.10.2004 | 13:17 »
Zitat
In unserer UA-Runde bemühen wir uns allerdings, "angemessene" Reaktionen auf Gewalt darzustellen. Mittlerweile haben die Chars schon einige Tote gesehen, und die Abstumpfung ist zu bemerken ("Ich hab dieses tote Kind gesehen und irgendwie nichts empfunden... was ist nur mit mir los?").

Bei UA ist das ja auch grade eines der Themen des Spiels: Wie verändere ich mich und bin ich bereit, solche Dinge irgendwann als normal zu empfinden, um dafür die Dönerbuden auf Düsseldorfs Chakren mit der Energie rituell ermordeter Kinder zu fluten? Hey, ich will doch nur, dass es den Menschen in Düsseldorf besser geht...jedenfalls hat alles damit angefangen.

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #44 am: 4.04.2005 | 13:37 »
Bei manchen unserer Szenen frage ich mich wer da eigentlich der "Böse" ist.

Da schlagen sich 2 Orkgruppen und am Ende bleiben 3 Gesunde und 5 Verletzte übrig.

Der Weißmagier, Graumagier, Thorwaller Bilderstecherin, Hexe, Golgarith, Schwertgeselle stürmen vor und machen den Rest platt.

Offline Smendrik

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #45 am: 4.04.2005 | 13:56 »
Das ist jetzt schon fast schwärzeste Threadnekromantie...  ;)

Das würd ich niht als böse, sondern als Kampftaktik bzw. vernünftiges Verhalten in der Situation betrachten. Warum Kräfte verschwenden wenn jemand einem die Arbeit abnimmt?

Obwohl das zu meinen DSA-Zeiten keine Arbeit sondern Sport/Hobby/Vergnügen war, frei nach Waldemar von Weiden  ;D
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

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Ein

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #46 am: 4.04.2005 | 14:19 »
Naja, eigentlich ist eher ein Indiz für mangelnde, moralische Kompetenz.

Offline Bad Horse

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #47 am: 4.04.2005 | 15:04 »
Hängt jetzt stark vom Spielstil und vom Settingverständnis ab. Wenn Orks nun mal die "Bösen" sind, die ständig Leute überfallen und aufessen, finde ich das Vorgehen nicht sinnlos. Wie DR schon sagt, warum sollten sich die Cs einmischen? Und wenn sich die Orks gegenseitig umbringen, ist das doch umso besser. Jedenfalls braucht kein Mensch ein paar verletzte Krieger einer fremden, gewalttätigen Gattung inmitten von menschlichen Siedlungen.

Wenn man jetzt aber mit einer modernen Moralvorstellung an die Sache herangeht und Orks nicht grundsätzlich böse und gefährlich sind, dann haben die Chars natürlich vorschnell und sehr brutal gehandelt. Aber was hast du erwartet, was sollten die Chars tun? Die Orks gesundpflegen?  ???
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #48 am: 4.04.2005 | 15:21 »
Ich habe da aus verschiedenen Punkten ein Problem mit:

1. Feigheit

Die Aktion war ein schlichter Akt der Feigheit. Dass sie gewartet haben, bis die Orks sich gegenseitig fertig gemacht haben, zeugt zwar von Schläue, aber trotzdem nicht gerade von Ehrgefühl, dass man (IMO) in einer Fantasywelt wie Aventurien erwarten kann. Immerhin rühmt sich doch DSA damit gerade keine Gesinnungen zu haben. Also denn, wer war also hier der Böse?

2. Unnötige Gewalt

Ich habe kein Problem mit Gewalt im Rollenspiel, aber ich habe ein Problem mit unnötiger Gewalt, zumindest wenn man es ein Heldenrollenspiel sein soll.

Wenn man Aventurien goes Imperialism spielt, bitte schickt Armeen aus, um Dörfer von Nig.. äh.. Orks auszurotten. Aber im Standard-DSA ist das IMO nicht die Norm.

Offline CrazyDwarf

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Re: Tod, Gedärme und Wahnsinn
« Antwort #49 am: 4.04.2005 | 15:27 »
Aus taktischen Gründen nachvollziehbar, aus moralischen Gründen nicht unbedingt - Frage ist hier wo sich die Orks aus welchem grund herumgetrieben haben. Auf jeden Fall hätte man den Orks die Option offenlassen können zu kapitulieren wenn denn ein Angriff moralisch vertretbar gewesen wäre.
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