Autor Thema: Warum burnen die alle aus und faden nicht away?  (Gelesen 2358 mal)

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wjassula

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Heute ist Jonny Ramone gestorben. Damit ist vond en Bandmitgliedern der Ramones nur noch der Drummer am Leben. Im entsprechenden Trauer-Thread sagte Roland, das läge wohl an Drogen, Zigaretten und Alkohol. Vielleicht.

Aber mal im UA-Ernst: Warum sterben soviele Rockstars? Jimi, Jim, Brian, Janis, Elvis, John, Sid, George, Rio, Michael, Kurt, Freddy, Johnny, Ray und all die anderen? Das KANN doch nicht nur das wilde Leben sein! Wir sind docj nicht blöd, hör mal. Charlie Watts von den Stones hat auch schon Kehlkopfkrebs. Wohingegen Keith Richards zwar schon seid Jahren aussieht wie tot, aber immernoch quietschvergnügt ist.

Was ist das?

Was ich vermute, ist eine riesige Verschwörung, die darauf abzielt, Ikonomantie auf lange Sicht zu DER beherrschenden magischen Schule zu machen. Und je mehr Tote, desdo mehr Leute kann man channeln. Aber wer hätte daran Interesse? Vielleicht jemand, der lieber möchte, dass die Leute Ikonomanten werden, statt Avatare zu verkörpern (die beiden sind ja eng verwandt)? Würde vieleicht das Aufsteigen nur eines weiteren Archetypen die Clergy komplettieren, und irgend eine Macht will das unbedingt verhindern?

Oder will Paul McCartney doch nur alle anderen Gottläufer-Kandidaten des Barden wegbeissen?
Hm.

Offline Roland

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wjassula

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Re: Warum burnen die alle aus und faden nicht away?
« Antwort #2 am: 16.09.2004 | 22:35 »
Naja, dass es zu jedem berühmten Toten die entsprechende Mordtheorie gibt, das weiss ich wohl. Das Buch sieht auch kewl aus, aber die Frage bleibt ja: WER?

Offline Jestocost

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Re: Warum burnen die alle aus und faden nicht away?
« Antwort #3 am: 17.09.2004 | 09:39 »
Jim Morrisson - Mr Mojo himself. Erst faket er seinen eigenen Tod - und seitdem sorgt er dafür, dass Rock'n'Roll never dies - but Rock'n'roller do. Denn als Lizard King ist er auf der Suche nach der Unsterblichkeit - und seit dem Gilgamesh Epos wissen wir, dass die Schlange das Kraut der Unsterblichkeit fraß, dass Utnapishtim aus dem Meer holte und sich seitdem häutet und wieder verjüngt.

Die alten Ikonen sterben - damit neue "Kornkönige" (und das Rock'n'Roll ein Fruchtbarkeitsmythos ist, will wohl keiner bestreiten - Sex & Drugs & Rock'n'Roll - willkommen in Nemi, willkommen in Eleusis) nachkommen können, die wiederum sterben...

Die eigentlich größte Bedrohung für dieses sind die Klonkriege, in denen wir leben - Christina Aguiliera, Britney - die jungen Klone/Statthalter der Königin Madonna - die weibischen, metrosexuellen Epheben a la Justin Timberlake mit ihrer kuscheligen Männlichkeit.

Der einzige, der uns alle erretten kann und Jim seinen Platz rauben kann, ist Robbie Williams, der neue Dionysos. Geboren als Puppe, freigekämpft und aufgestiegen zur Seiten Frank Sinatras und Dean Martins. Uns ist doch allen klar, dass wir ein Fifties Revival haben (Konservativismus, Jetzt Islam-Scare anstatt Red Scare) - und alles nur weil es darum geht, die unterdrückte Seite des Konservativismus (für die Sinatra und Martin und Davis Jr. stehen) wieder zu beschwören...

"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

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wjassula

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Re: Warum burnen die alle aus und faden nicht away?
« Antwort #4 am: 17.09.2004 | 11:56 »
Ich dachte immer, Madonna wäre eine Avatarin der Fliegenden Frau? Aber das muss ja kein Widerspruch sein: Als Avatarin dieses Archetyps versucht sie natürlich, den sexistischen Archetyp des Rock'n'Roll-Machos zu  untergraben. Und dann ergibt auch das Klonen Sinn: Der gesamte Komplex Rock'n'Roll lebt ja vom Mythos der Einzigartigkeit und Individualität in Opposition zur Massengesellschaft,, der paradoxerweise durch industrielle Massenfertigung erzeugt werden muss. Dieser Widerspruch muss ständig übertüncht werden, und das Männlichkeitsbild des einsamen Machocowboys ist da nur ein Mosaikstein. Die schamlose Produktion von Popstars entlarvt dieses ganze Konstrukt ALS Konstrukt und raubt den Mackern ihre Kraft.

Dann geht es also wieder mal um die Gestalt der nächsten Welt - gegen den bisherigen Kreislauf der Kornkönige, die sich wie in altertümlichen Fruchtbarkeitsriten mit der kulturellen Landschaft verheiraten, sich ihr aber letztendlich auch opfern müssen, um den Mythos am Leben zu erhalten wird das Paradigma der offensiven Künstlichkeit gesetzt, in dem auch der Naturbegriff (und damit auch die Opposition männlicher Star - weibliches Groupie/brave Rockstarfrau) überhaupt geleugnet wird, weil auch Natur immer nur ALS Natur konstruiert wird.

Das erklärt natürlich alles.

Was sagt uns das über die Ehe zwischen Courtney Love und Kurt Cobain, seinen anschliessenden Selbstmord und ihre wechselhafte Karriere? Wohin stecken wir die Rrrriot Grrrls, und steckt der Lizard King hinter diesem Garagenrock-Revival mit Strokes, White Stripes usw.,  oder ist das nur der neueste Trick der postfeministischen Avatarclique um Ciccone&Co., die durch das Neubesetzen und Umcodieren kulturell ehemals "männlicher" Normen den feindlichen Diskurs entern wollen? Interesant dabei auch, dass die beiden Mitglieder der White Stripes abwechselnd behaupten, Zwilinge  und/oder ein Ehepaar zu sein. Und warum treten die immer nur in rot und weiss auf?