Hallo Alle
Vorwarnung: Das mag ein etwas abgehobenes Problem sein, aber wie ich nun einmal bin, lassen mich auch solche nicht kalt...
Sagen wir einmal, man ist Spielleiter in einem Fantasysetting, dass irgendwie zwischen «gut» und «böse» unterscheidet oder «Gesinnungen» verwendet oder etwas ähnliches. Es gibt vielleicht Klassen die sowas wie das «rein Gute» Verkörpern (z.B.: D&D Paladin) oder Götter die dem «rein Guten» Verpflichtet sind oder es sogar darstellen sollen.
Wie Handhabt man sowas als SL? Wie Entscheidet man, ob eine Handlung x nun «rein Gut» war? Der Paladin kann seinen Status verlieren, wenn er vom Pfad des Guten abweichst, ein guter Gott mag nur Handlungen belohnen, die auch wirklich gut waren. Beim Durchschnittlichen Kämpfer kommt das wohl meistens nicht so genau darauf an und man wird mit Alltags Intuition leben können.
Was aber, wenn es einmal darauf ankommt?
Der Paladin steht vor der Situation entweder 10 unschuldige Menschen zu retten und einen unschuldigen dafür umbringen zu müssen oder er lässt den einen leben und die 10 Menschen sterben.
Ist er jetzt verpflichtet einen unschuldigen eigenhändig zu ermorden oder 10 unschuldige sterben zu lassen und nichts zu tun? Ist das «Gute» Utilitaristisch, Kantisch, Tugendethisch oder ganz anders Definiert?
Könnte es darum mehrere gute Götter geben deren Priesterschaften in Einzelheiten in Konflikte verstrickt sind, eben weil der eine Gott ein Utilitarist, der andere Kantianer, der dritte Tugendethiker und der vierte dem common sense nachlebt?
Wie geht man damit um, dass die meisten Helden, die für das Gute Kämpfen wenig Skrupel haben, «die Bösen» unabhängig von deren Motivation, umzunieten? Der Paladin oder Priester des Guten der seine Gegner abschlachtet?
Oder sollte man «Gesinnung», «Gut» und «Böse» im Rollenspiel nicht wirklich ernst nehmen und einfach als abstarkte Gruppen ansehen die teilweise miteinander auf Kriegsfuss stehen und in deren Kriegen generell alles erlaubt ist?