Autor Thema: Messer und garantierter Schaden?  (Gelesen 4352 mal)

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wjassula

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Messer und garantierter Schaden?
« am: 6.10.2004 | 10:27 »
Sagt mal, spielt ihr das echt so, dass Messer immer mindestens einen Punkt Schaden machen?

Zuerst hat mich das "magic marker"-Beispiel aus dem Regelbuch überzeugt, aber mittlerweile denke ich, dass das Quatsch ist. Eine höhere Nahkampffertigkeit drückt ja grade aus, dass ich eventuell auch die Hand des Gegners packen oder ihm das Messer aus der Hand schlagen kann, BEVOR er dazu kommt, wild damit rumzuwedeln.
Und warum sollte diese Logik nur für Messer gelten, und nicht für andere Waffen? Müsste man dann nicht sagen, dass man nie jemanden entwaffnen kann, der voller Angst mit einer Waffe rumfuchtelt, ohne sich selbst zu verletzten?

Klar, ein Punkt ist nicht viel, aber abgesehen davon, dass es unlogisch ist, hat man ja mit dem garantierten Schaden auch noch gute Chancen auf Stresschecks gegen Gewalt bei ganz zarten Pflänzchen, und das wird mir dann doch zu mächtig.
Und wenn ich dann noch bedenke, dass bei UA Schaden ja nicht absolut angegeben wird, sondern erzählt wird....hm.

Nein, ich streich die Regel.

Offline Jestocost

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #1 am: 6.10.2004 | 10:39 »
Ich sehe die Regel auch eher als Beschreibungshilfe denn als Regel. Das ist auch so ein Beispiel für bestimmte Teile im UA Regelbuch, die mir ein wenig zu "Gamist" sind bzw. bei denen zu viel Wert auf Regeln gelegt wird...
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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #2 am: 6.10.2004 | 10:48 »
Kurz und knapp:

Nein mache ich nicht.
Ich werte es aber auch eher als ein darauf aufmerksam machen, dass es schon gefährlich ist auch wenn kein ausgbildeter Soldoat, Polizist, Hassenichgesehen mit einem Messer rumfuchtelt und man ihn eben nicht einfach so mir nir nichts dir nichts entwaffnen kann.
Ich hätte auch selbst so rein logistisch so gar keine Lust diesen einen Hitpoint irgendwie zu verwalten ;-)

Mal eine andere Frage:
Regeln, die euch stören übersetzt ihr die eiskalt und unkommentiert mit oder gebt ihr da, in einem Textkasten zum Beispiel, eigene Anmerkungen? Oder lasst ihr die ganz weg?

Offline Jestocost

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #3 am: 6.10.2004 | 10:56 »
Der einzige Fall, bei dem es bis jetzt aufgetreten ist, ist die Sache mit dem Fallschaden. Da geben wir eine Empfehlung, die auf den Originalregeln basiert (mehrere Würfel Schaden bei einem kontrollierten Sturz), aber Schusswaffenschaden bei einem unkontrolliertem Aufprall.

In anderne Fällen ("leichte Stresswürfe" oder hier) werde ich vielleicht noch eine Empfehlung oder einen Tipp einfügen - aber das war's dann auch. Mehr braucht es ja nicht - aus einen "muss" machen wir ein "kann"...
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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #4 am: 6.10.2004 | 10:58 »
In anderne Fällen ("leichte Stresswürfe" oder hier) werde ich vielleicht noch eine Empfehlung oder einen Tipp einfügen - aber das war's dann auch. Mehr braucht es ja nicht - aus einen "muss" machen wir ein "kann"...

Ja, so hätte ich mir das auch gewünscht. :-)
Vielen Dank.

Offline Bad Horse

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #5 am: 6.10.2004 | 13:55 »
Mir hat jemand erzählt, daß man bei bestimmten Karateschulen auch Entwaffnen lernt... ich schätze, wenn man´s kann, fasst man auch nicht ins Messer. Man muß ja nur den Arm mit der Waffe richtig verdrehen.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #6 am: 14.10.2004 | 10:33 »
Mir hat jemand erzählt, daß man bei bestimmten Karateschulen auch Entwaffnen lernt... ich schätze, wenn man´s kann, fasst man auch nicht ins Messer. Man muß ja nur den Arm mit der Waffe richtig verdrehen.  ;)
Ich kenne jemand der macht u. a. auch sizilianischen Messerkampf. Mal fragen was der Profi dazu zu sagen hat.  :D
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Offline Bad Horse

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #7 am: 15.10.2004 | 13:58 »
Sowas kann man machen?  :o *staun*
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Morgh

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #8 am: 28.09.2005 | 01:06 »
Also auch wenn das hier schon ne Weile liegt (warum eigentlich im Okkulten Untergrund?), muss ich ja mal sagen, dass ich die Regel mit dem garantierten Schaden eigentlich ziemlich cool fand.

Warum? Weil es den Leuten Furcht einflösst. Furcht geschnitten zu werden, die Klinge in die Därme zu kriegen whatever.
 
Wenn dich jemand auf der Strasse anmacht und dich verprügeln will ist das eine Sache, aber wenn er ein Messer zieht ist das auf einmal ne ganz andere Liga. Von dem her find ich's schon ok, wenn man automatisch Schaden von Messern kriegt.

Nicht (nur) weil es realistisch ist, sondern weil die Regel den Zweck erfüllt die Gewaltbarriere (die ja sonst bei P&P Spielen teilweise erschreckend niedrig ist) zu erhöhen. Genau wie der Schusswaffenschaden ist das vielleicht rein numerisch gesehen nicht so der Bringer oder "realistisch", aber psychologisch wertet es das Gameplay des Systems ganz gehörig auf.

Zu Superprofiichentwaffnedaswürstcheninnullkommanixaktionen muss ich ja mal sagen:

-Wenn da ein Char nen speziellen Skill für hat, dann kann man da ja vielleicht drüber reden.
Ansonsten glaube ich auch das sowas in der Praxis nicht unbedingt immer so sauber abläuft wie im Dojo.
Da ist man dann auch mit Schnittwunde noch froh, wenn der Gegenüber das Messer dafür nicht an wichtigere Stellen stecken kann. Alles in allem entscheiden dann immernoch die Würfel.

-Das es dann unter Umständen Stresschecks gibt, finde ich gut und richtig so. Messer machen Angst, geschnitten werden erst recht.

-Sowas kann auch tierisch in die Hose gehen. Ein Freund von mir hat sich mal auf ner Party mit ungeladenen Gästen -im Suff- ein 'bisschen' überschätzt und dachte er könnte dem Proll sein Butterfly aus der Hand treten.

Ging schief.

Glücklicherweise aber genau so schief, dass die Klinge sauber zwischen den Fussknochen durchging ohne was wichtiges zu beschädigen. Quasi die cineastische Fleischwunde. Der Schock mit dem Messer im Fuss steckend war aber vom feinsten und er konnte danach auch mehrere Wochen nicht laufen.

Einen hab ich noch - nach unten Scrollen aber wirklich nur mit starkem Magen.
Die ersten Bilder zeigen noch die typischen Abwehrverletzuungen nach unten wirds dann immer krasser.. ihr wurdet gewarnt.

Der Schocker der Woche

Also ich muss sagen ich hab ne Sch**sangst vor Messern.

Offline Bad Horse

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #9 am: 28.09.2005 | 13:45 »
@Morgh: Puh, die Seite hat´s in sich.

Warum sollte es den Gewaltwurf nicht geben, nur weil jemand nicht verletzt worden ist? Bei Gewalt 1 steht ja, daß es reicht, beschossen zu werden, um einen Wurf auszulösen. Warum sollte das bei einem Kampf mit einem Messer anders sein?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Morgh

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Re: Messer und garantierter Schaden?
« Antwort #10 am: 28.09.2005 | 19:11 »
Zitat
Warum sollte es den Gewaltwurf nicht geben, nur weil jemand nicht verletzt worden ist? Bei Gewalt 1 steht ja, daß es reicht, beschossen zu werden, um einen Wurf auszulösen. Warum sollte das bei einem Kampf mit einem Messer anders sein?

Ich denke der Unterschied ist vor allem das Niveau des Stresswurfs (s.u. "zarte Pflänzchen"). Ansonsten seh ich das aber genau so, hast schon recht.
Worauf ich mich bezog war:

Zitat
Klar, ein Punkt ist nicht viel, aber abgesehen davon, dass es unlogisch ist, hat man ja mit dem garantierten Schaden auch noch gute Chancen auf Stresschecks gegen Gewalt bei ganz zarten Pflänzchen, und das wird mir dann doch zu mächtig.
Und wenn ich dann noch bedenke, dass bei UA Schaden ja nicht absolut angegeben wird, sondern erzählt wird....hm.

Nein, ich streich die Regel.

Ich mein ich kann's verstehen wenn es einem vielleicht zu mächtig ist, aber andererseits finde ich gehört das zum UA-Kampf dazu oder? Das es eben so gefährlich ist, dass man am Ende doch lieber einen anderen Lösungsweg geht als Konfrontation.

Und da finde ich leistet die Regel des automatischen Schadens schon ihren Beitrag. Mehr wollt ich eigentlich nicht sagen.  ;)

P.S.: Müssten es nicht eigentlich 3 Schadenspunkte sein?  >;D