Autor Thema: Kohärentes Design in Action - Dark SF  (Gelesen 14944 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Kohärentes Design in Action - Dark SF
« am: 24.11.2004 | 15:09 »
(Auf Wawoozles Vorschlag hin, hier das neue Thema)

So, hier können sich Interessierte daran beteiligen ein kohärentes Dark-SF Rollenspiel zu basteln. So als Versuch, Fingerübung, sonstwie.

Die ersten Fragen sind:
Worum geht es in dem Spiel? und
Was macht man den ganzen Spielabend lang?

Ideen, Vorschläge, Anregungen?
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #1 am: 24.11.2004 | 15:15 »
Meine Vorschläge:

  • Technologie nimmt einen immer größeren Raum im Leben eines Menschen ein, vielleicht sogar gegen seinen Willen. Tenor sollten Ausgeliefert sein und ein sinnloser, hoffnungsloser Kampf sein.
  • Die SC sind an einem Spielabend damit beschäftigt gegen Windmühlen zu kämpfen, jede ihrer Bemühungen bringt sie zwei Schritte zurück. Der Kampf gegen Unrecht der technokratischen Regierung, lügende Medienmogule, Betäubung der Massen durch Medien, etc.
  • Ich würde noch das Konzept der Selbstkontrolle einfügen: Der SC kann zwar gegen das System handeln, doch er ist so erzogen/modifiziert, dass es ihm Leid zufügt und er sich irgendwann zwangläufig selbst verrät. Also auch der Kampf gegen einen Teil von ihm Selbst, der sich seiner Kontrolle entzieht und durch die Maschinen kontrolliert ist.
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Offline Wawoozle

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #2 am: 24.11.2004 | 15:18 »
Wie sieht es mit dem Realismusgrad aus ? Scheren wir uns grossartig drum ?
Ich würde sagen nein, wir wollen ne gute Story, verdammt ;)
(oder nicht ?)

Zitat
Worum geht es in dem Spiel?
Dreck und Rost, Flucht und Angst , Hunger und Armut, Krieg und Hoffnung ?

Zitat
Was macht man den ganzen Spielabend lang?
Wie wärs mit: Überleben ?
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #3 am: 24.11.2004 | 15:20 »
Ich zitiere mal SdÄ aus dem anderen Thread:

Welche Konflikte können in einem dunklen Science Fiction Setting auftreten?

- Konflikt zwischen Mensch und Maschine
- Gleichzeitig ist die Maschine das einzige, was einem vor der Kälte und dem Tod im Weltall bewahrt
- die Unterordnung des Individuums einem Staatengebilde, Werkzeug totaler Unterdrückung: die Maschine

Letztendlich ginge es also um den Konflikt zwischen Mensch und seiner Umwelt (andere Menschen als Teil davon) mit der Maschine als Retter und Unterdrücker zugleich.

Ist das ein Anfang für ein kohärentes System?

An dem "Mensch-Maschine"-Konflikt würde ich gerne ansetzen und zwar in der Art, dass die Unterschiede immer fließender werden und man sich fragen muss: Ist der Mensch auch nur eine Maschine? Was macht mich zum Menschen?

Was die Spieler unter der Prämisse den ganzen Tag so treiben muss ich mir noch überlegen ;-)

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #4 am: 24.11.2004 | 15:21 »
Auch um Technik, die recht grob und abrupt in den Menschen eingreift. Das Selbst des Spielers wird invasiv manipuliert.

Überleben ist vielleicht ganz gut. Wie wäre es mit der Exekution = Terminierung von nicht funktionierenden Menschen?

Realismus? Nö, die Physik arbeitet gegen die Charaktere!
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #5 am: 24.11.2004 | 15:22 »
@Marcel: Etwa Matrix richtig gemacht?
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #6 am: 24.11.2004 | 15:23 »
Hmmmm, hört sich (für mich) stark nach Sim: Color an. Da bin ich ganz schlecht drin. Davon abgesehen, dass ich es totlangweilig finde. Aber mal hören, was dazu für Ideen kommen. Auch wenn mir dazu wahrscheinlich wenig einfallen wird (kanns ja mal versuchen)...
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #7 am: 24.11.2004 | 15:24 »
@Fredi: Was verstehst Du unter Sim: Color?
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #8 am: 24.11.2004 | 15:26 »
Wollen wir eigentlich über den Orbit hinaus gehen oder nicht?
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Offline ting-bu-dong

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #9 am: 24.11.2004 | 15:28 »
Tach,
ein solches Rollenspiel sollte ausschweifende Regeln und Listen fuer Technologie haben - technologische Ausruestung nimmt den Platz ein, den magische Gegenstaende bei Fantasy haben. Jeder Charakter ist auf seine Weise von einem vernuenftigen Arsenal von High-Tech-Gegenstaenden abhaengig.
Des weiteren sollte das Charaktersystem auf Technologie ausgelegt sein. Gibt es Klassen, wird es eine Mechaniker/Techniker-Klasse geben, sowie Klassen die auf die eine oder andere Weise mit Technologie umgehen. Womoeglich wird ein grosser Teil der Regeln sich damit befassen, wie man Technologie anpasst, entwickelt und selbst baut. Etwas aehnliches hatte ich in einem Science Fiction d20 das ich zuletzt gezockt habe. Eine Spezies wurde genetisch dazu gezuechtet, die perfekten Mechaniker und Techniker zu sein, die die Gesellschaften am Laufen hielten. Heraus kam also eine zwergenwuechsige Sklavenrasse ohne Tiefenwahrnehmung, die jedoch eine angeborene Begabung fuers Schrauben hatte. Ein Charakter in meiner letzten Kampagne war Mitglied dieser Rasse, hatte die Technikerklasse und Faehigkeiten, die ihm erstklassiges Tuefteln erlaubten.

Des weiteren sollte ein Mechanismus fuer die persoenliche Abhaengigkeit von Technologie verwendet werden. Cyberware ist da immer gut, besonders wenn sie weit verbreitet ist und jeder Charakter auf seine Weise davon abhaengt. Gleichzeitig entsteht durch die Verwendung von Cyberware ein Nachteil, der wiederum zu mehr Cyberware fuehrt, etc.

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Offline Wawoozle

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #10 am: 24.11.2004 | 15:28 »
Zitat
Wie wäre es mit der Exekution = Terminierung von nicht funktionierenden Menschen?
"Soilent Green" ;D

Wie "Dark" solls werden ?
- Euthanasie ?
- Genetische Optimierung ?
- "Zwangsoptimierung von menschlichen Resourcen" ?

Naja.. Sim: Color, schon richtig aber wie schauts aus ?
Setting follows System oder System follows Setting ?

Zitat
ein solches Rollenspiel sollte ausschweifende Regeln und Listen fuer Technologie haben
Das hindert nur den Erzählfluss... keine Listen, keine Tabellen, kein D20... wie sagt schon Paranoia XP: "D20 is not fun".
;)
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Offline Fredi der Elch

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #11 am: 24.11.2004 | 15:30 »
@Fredi: Was verstehst Du unter Sim: Color?
Naja, den Versuch, diese Untergangsstimmung zu erzeugen und die in den Vordergrund des Spiels zu stellen. Ein wenig wie Cthulhu: "Ihr werdet sowieso alle Wahnsinnig oder gefressen und jetzt viel Spaß!" Cthulhu basiert auch sehr stark auf dieser morbiden 20er Jahre Stimmung und dem unausweichlichen Verderben + "Dinge, die die Menschheit nicht wissen sollte".

Alles in Allem nicht so mein Dingen. Da ich im Moment aber auch keine bessere idee habe, werde ich mal versuchen da meinen "kohärenten Senf" zuzugeben, wenn mir denn was zum Thema einfällt. Wird sicher nicht viel sein.

Wollen wir eigentlich über den Orbit hinaus gehen oder nicht?
Auch solche Fragen spreche eher für Sim (Setting): nicht so mein Ding. IMO sollte man solche Fragen viel später im Design klären. Mag bei Sim aber anders sein.
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #12 am: 24.11.2004 | 15:31 »
@Fredi: Ah jetzt ja. Danke :)
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Offline 8t88

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #13 am: 24.11.2004 | 15:33 »
Zitat
Setting follows System oder System follows Setting ?
System follows Setting.

Es macht mehr Sinn, das System an den Spielstil anzugeleichen als umgekehrt... IMHO
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #14 am: 24.11.2004 | 15:35 »
@tbd:
Sorry, aber alles was du beschreibst passt nicht in das Bild, was ich von kohärentem Rollenspiel habe, das passt eher ins klassische.

Ich würde von "Klassen" etc. wegkommen. Man spielt Menschen. Menschen die verloren sind. Ich würde Euthanasie und die Zwangsoptimierung befürworten. Regeltechnisch würde ich einen Wurf einführen, den der Spieler ausführen muss, um sich nicht selbst für "krank" zu halten und bei den Behörden mit einem kompletten Geständnis zu landen.
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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #15 am: 24.11.2004 | 15:36 »
Schließe mich da Fredi an:

Das läuft hier ganz stark auf das Ausfeilen des Dark-SF-Setting hinaus, vorsicht, dass wir uns da nicht verrenen und am Ende ein Tolles Setting haben, dass wir dann mit D20, Gurps oder Die4Color ;-), spielen können...

Wir sollten zuerst einmal das Ziel klar haben.
Wo ist das Fleisch? Was rücke ich in den Fokus des Spiels? Da sollte meiner Meinung nach ein zentraler Konflikt stehen. Für uns Anfänger möglichst einer und nicht 10 unterschiedliche Konfliktherde.
Also zentraler Konflikt/ Spielziel: Mensch-Maschine? Irgendwer?

Offline Wawoozle

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #16 am: 24.11.2004 | 15:38 »
System-Basics:
Getreu dem Motto: "Ein Herz für den D12"
Plädiere ich für den Einsatz des D12 ;)

Zentraler Konflikt:
Mensch-Maschine / Mensch als Opfer eines zu schnellen Fortschritts

Allein schon das Konflikt-Thema: Mensch-Maschine bietet ansatz für etliche, spezifischer werdende, Konflikte.

Wie genau soll der zentrale Konflikt formuliert sein, ist Mensch-Maschine vielleicht schon zu schwammig ?
« Letzte Änderung: 24.11.2004 | 15:40 von Wawoozle »
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Offline ting-bu-dong

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #17 am: 24.11.2004 | 15:39 »
Tach,
ich hatte den Eindruck gewonnen, dass das kohaerente Rollenspiel ein Regelwerk besitzt, dessen Schwerpunkte gezielt auf das Genre und das Setting abgestimmt sind. Ist dem nicht so? Wenn doch, wieso waeren Klassen da prinzipiell unangebracht?

Ausserdem hatte ich gesagt, "falls Klassen verwendet werden". Bei Archetypen ist es das gleiche Prinzip, technologieorientierte Archetypen waeren ein fester Bestandteil des Settings.

Moeglich waeren verschiedene Arten von Menschen, die durch Genetik in spezielle Richtungen gezuechtet wurden und somit in bestimmte Nischen der Gesellschaft gepresst werden. Dies erzeugt eine Stimmung der Unterdrueckung und bietet Stoff fuer Charakterkonzepte und Plots.

tbd

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #18 am: 24.11.2004 | 15:40 »
Mensch gegen totalitärer Staat, der die Maschine als Kontrollwerkzeug nutzt seine Bürger in Reih und Glied zu halten. Die totale Kontrolle und Selbstkontrolle durch das Individuum... vielleicht auch im Sinne des Bentamschen Panoptikums.

System: Ich plädiere für den Einsatz des W2. Entweder 0 oder 1. Das würde irgendwie passen.
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Offline Wawoozle

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #19 am: 24.11.2004 | 15:42 »
System: Ich plädiere für den Einsatz des W2. Entweder 0 oder 1. Das würde irgendwie passen.

Also "Ganz oder gar nicht"...
Technik: "Münzen werfen"

Aber taugt das als ansatz ?
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Offline Boba Fett

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #20 am: 24.11.2004 | 15:43 »
Ich werd auch mal konstruktiv:

Setting:
- Die Charaktere sind Protagonisten in Sachen Menschlichkeit. Sie sind die "Guten"...
- Die Charaktere sind Antagonisten gegen Das System. Das System verkörpert "das Böse".
- Mensch und Maschine - Vermenschlichung der Maschinen, Verschmelzung von Mensch und Maschine
- Die Charaktere sind Randerscheinungen der Gesellschaft - Sie gehören zu Aussenseitern.
- Die Masse der Gesellschaft leidet unter der Profitgier weniger. Konzerne sind reich, Menschen arm.
- Jeder kämpft ums Überleben - auch die Mitglieder der Konzerne kämpfen um Machterhalt und Machtgewinn
- Durch die Verelendung der Gesellschaft hat man "Dreck / Dunkelheit".
- Die Rücksichtname an Menschlichkeit und ökumenischem Verstand (Wirtschaft / Soziales / Umwelt) sorgt für einen Niedergang allem (Klimakatastrophe / wirtschaftsprobleme)
- Die Massen der Gesellschaften werden durch Medien dumm gehalten und auch am Rebellieren gehindert (Opium fürs Volk).
- Religion hat versagt - Mann glaubt nicht mehr. Frau auch nicht.
- Faschistische Regierungen - die eigentlich Handlungsunfähig sind, weil die Macht von Konzernen ausgeht.
- Egal was einzelne machen, im Großen und Ganzen geht es bergab.

- Raumfahrt? Stellar? Interstellar? Spielt erstmal sekundär eine Rolle. Ob man ein faschistisches Reich und mächtige Konzerne global oder interstellar aufsetzt, ist nebensache. imho
Kann man beides aufsetzen.
- Kontakt zu fremden Spezies? Alien meets President Bush? ;D
auch gern bei Dark eingesetzt... Ggf. optional: fremde Spezies hat okkulten ursprung -
Idee, falls SF eben nicht Raumfahrt impliziert.

Willkommen in Amerika... 8)

System:
Kampf: Schnell und brutal.
Action soll gewährleistet werden - Dark imlpiziert aber auch, dass das System schnell tödlich sein kann.
Viele Crunchy Bits - SF bedeutet ja auch Technikfaszination. Da sollte man also viele nette Kleinigkeiten haben.
Keine Charakterklassen - höchstens Spezialisierungen durch Berufe.
Kein Stufensystem... Ist überholt.
Übernatürliches? PSI? Magie? Ja nein, weiss nicht???
Vielleicht Horror impliziert? Cyberthulu oder so.
Beides optional? Dann wäre es aber kein kohärentes System.
Cyberware, Virtual Reality / Netrun, genetische Manipulation
(Setting-Idee dazu: Die Oberschicht kann es sich leisten, ihren Nachwuchs genetisch aufzupeppen, so dass sie entsprechend übermenschlich sind, die Unterschicht ist da doppelt benachteiligt.
Die "Natur" wehrt sich, in dem sie sich Begabungen für die "normalgeborenen" schafft. Psi und okkulte Begabungen.
[Magie] Die Charaktere setzen sich von den Durchschnittsbürgern dadurch ab. Oder sind ausgestossene der Oberschicht.
In jedem Fall sind die "Begabten" natürlich gejagt, weil sie eine Bedrohung für das System darstellen.
Offiziell will man natürlich das Phänomen studieren. Inoffiziell merzt man das Begabtentum systematisch aus.
Verschwörungstheoretiker sind willkommen...)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Fredi der Elch

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Inkohärentes Design in Action ... Dark SF
« Antwort #21 am: 24.11.2004 | 15:44 »
Ääähhh... Der Thread (und das Design) werden langsam inkohärent.

Vielleicht sollten wir andersherum anfangen (bevor hier schon über die zahl der Seiten, die ein Würfel haben sollte, diskutieren):

Beschreibe mal jemand der perfekten Spielabend mit dem System. So eine Art Log eines Abends, der richtig gerockt hat. Was ist passiert? Was haben die Spieler gemacht? Was haben die Charaktere gemacht? Was ist sonst so passiert? Welche Szenen sind im Gedächtnis geblieben? Wann haben alle Spieler "Das Rockt!" gerufen?

Und ja, das ist etwas Arbeit. Niemand hat behauptet, dass kohärentes Design einfach wäre...
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Offline ting-bu-dong

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #22 am: 24.11.2004 | 15:48 »
Tach,
generell finde ich Boba Fetts Brainstorming gut so.

Psi/Magie: zu SciFi gehoert meiner Meinung nach Psi und auf keinen Fall Magie, wenn das Setting relativ rational angehaucht sein soll. Ich persoenlich bevorzuge es, ein uebernatuerliches Element (Psi/Magie/Aliens) in ein Setting zu integrieren, weil ich finde dass es dadurch exotischer wird.
Charakterklassen/Stufen: Da stimme ich zu.
Crunchy Bits: Genau das meinte ich zuvor mit der Fokussierung auf Technologie.
Horror: Bei einem solchen Setting sollte der Horror meiner Meinung nach aus der menschlichen Psyche und nicht durch irgendwelche daemonischen Wesen aus der 5. Dimension ausgedrueckt werden. Perverse Experimente durchgeknallter Wissenschaftler, unmenschliches Handeln von sich verselbststaendigten Konzernen...

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[Edit: Warum wird es hier inkohaerent? Wir beschaeftigen uns doch hier damit, wie ein Regelwerk ausgelegt sein muss, um speziell fuer Dark Sci Fi ausgelegt zu sein. Oder irre ich mich da?]
« Letzte Änderung: 24.11.2004 | 15:50 von ting-bu-dong »

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #23 am: 24.11.2004 | 15:48 »
Regeltechnisch würde ich einen Wurf einführen, den der Spieler ausführen muss, um sich nicht selbst für "krank" zu halten und bei den Behörden mit einem kompletten Geständnis zu landen.

Das klingt sehr gut. Warum macht man sowas nicht einen der Grundkonflikte des Spiels: Schaffen es die Charaktere in der "Neuen Welt" zu überlegen, ohne sich selbst aufzugeben und für "kaput" zu halten? Kombiniere das mit heftigem Scene Framing und einer interessanten Machanik für eben diesen Konlfikt, und es ist weniger Sim und schon deutlich mehr Nar. Falls man das möchte.

M

PS: Die Idee würde ich aber so oder so reinbringen.
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Offline Wawoozle

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Re: Kohärentes Design in Action - Dark SF
« Antwort #24 am: 24.11.2004 | 15:49 »
Was soll das System leisten und vor allem wie soll das System in den Spielfluss eingreifen ?
Soll es aktiv eingreifen oder soll es nur angewandt werden wenn unsicherheiten bestehen ?

"Free Form" - Rollenspiel bei dem nur dann das System zum einsatz kommt wenn sich unstimmigkeiten zwischen den Spielern ergeben ?
"Das System als Moderator" oder "Das System als Task-Scheduler" ? :)

Zitat
Ääähhh... Der Thread (und das Design) werden langsam inkohärent.
Sagen wir mal so... ein ordentliches Brainstorming hat noch nie geschadet, nachher picken wir uns dann das raus was wir brauchen können und was uns am besten gefällt.

Zitat
Beschreibe mal jemand der perfekten Spielabend mit dem System.
Mit dem System das wir noch nicht haben ?
« Letzte Änderung: 24.11.2004 | 15:52 von Wawoozle »
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