Autor Thema: Die Reise des Gelehrten (Spiel)  (Gelesen 43914 mal)

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Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #25 am: 11.05.2005 | 00:17 »
Armanosch blickte noch einmal in seinen leeren Bierkrug und meinte nach einem gewissen Zögern:
"Ich weiß nicht wie hoch der Wegezoll ist, soweit bin ich beim Gespräch mit den Gardisten garnicht gekommen. Es spielt auch überhaupt keine Rolle. Und was das Land im Süden angeht... ich weiß darüber vermutlich so viel wie ihr, nämlich garnichts. Nun entschuldigt mich. Ich muss mich um meinen leeren Krug kümmern."
Mit diesen Worten verschwand der Zwerg, wobei man nicht so recht unterscheiden konnte, ob er stapfte oder torkelte. Auf jeden Fall hinterließ er eine Menge Fragen. Zum Beispiel hatte Nimrott niemandem seiner Begleiter etwas von Wegzoll erzählt. Der Gelehrte aber verlor kein weiteres Wort darüber und sagte:
"Wir sollten diese Goldschenker im Auge behalten. Immerhin verfolgen sie ähnliche Ziele wie wir. Ich fürchte aber, dass sie hier noch lange warten können, bevor der Fürst sie empfängt. Er hat ja nicht einmal den Anstand sich mit mir zu befassen..."
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #26 am: 11.05.2005 | 08:17 »
Luana zog bei den Worten des Gelehrten eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts.
Wegzoll also, na das ist ja schon die erste Überraschung. Bin mal gespannt was noch kommen mag. In Gedanken fasste sie zusammen was sie bisher über die Reise wußte und kam zu dem Schluß das es eigentlich noch nicht sehr viel war.

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #27 am: 11.05.2005 | 10:01 »
Talonis wandte sich an seine Begleiter: "Sagt, was wisst ihr über die Goldschenker? Es scheinen ziemlich ungehobelte Kerle zu sein. Und wo haben sie das ganze Gold her?"
Talonis blickte sich in der Taverne um und sah nach, ob hier noch andere Leute saßen, die von auswärts kamen.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #28 am: 11.05.2005 | 12:20 »
Nimrott meinte dazu nur:
"Am besten ihr fragt sie das selbst. Offenbar scheinen sie im Moment mit nichts wichtigem beschäftigt zu sein."
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #29 am: 11.05.2005 | 15:12 »
Talonis ergriff seinen Bierkrug und ging dann rüber zu den Goldschenkern: "Seid gegrüßt!"
Doch von den Zwergen kam keinerlei Reaktion. Wahrscheinlich hatten sie ihn nicht gehört. Sie schienen lautstark irgendetwas zu besprechen. Oder waren das bloß die berüchtigten Zwergenlieder, die sie da von sich gaben?
"Ähm, hallo...", Talonis versuchte es auf ein neues. Doch wiederum keine Reaktion von den Zwergen.
Daraufhin ließ Talonis seinen Krug auf den Tisch knallen und rief dabei laut: "Prost!"
Einige der Zwerge drehten sich dabei kurz zu ihm um und hoben ihr eigenen Bierkrüger.
Doch noch bevor sie sich wieder umdrehen konnten, fragte Talonis schnell den einen Zwerg: "Sagt, woher habt ihr das ganze Gold, mit dem ihr hier bezahlt?"

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #30 am: 11.05.2005 | 15:38 »
Die ganze Zwergensippe, Talonis zählte acht an der Zahl, hörte mit einem mal auf zu johlen, zu singen und zu reden. Nach einem kurzen Moment der Stille brachen alle Acht in ein schallendes Gelächter aus. Armanosch kippte rücklinks vom Stuhl, weil er sich einfach nicht mehr halten konnte und zwei weitere lagen bald lachend halb unter dem Tisch. Nach einer Weile beruhigte sich die Gemeinschaft wieder unter Armanosch hatte sich aufgerappelt. Mit Tränen in den Augen klopfte er Talonis etwas grob auf die Seite und meinte lautstark:
"Ihr seid sehr witzig, mein Freund. Wirklich..."
Talonis aber zeigte keine Anzeichen von Heiterkeit. Armanosch wurde daraufhin auch etwas ernster:
"Ihr meint das ernst, oder? Ähm, woher haben Zwerge wohl ihr Gold? Aus den Bergen natürlich. Wir haben es von zuhause mitgebracht."
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Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #31 am: 11.05.2005 | 16:18 »
Währenddessen kramte Mortan seine allerletzen Münzen zusammen, holte ein Krüglein Schnaps und ging dann auch zum Zwergentisch, gerade rechtzeitig, um und das Gelächter einzustimmen.
"Woher auch sonst! Das wäre ja genauso, als wenn man einen Priester fragt, warum Gott Metorn ein Gott ist! HARHAR"
Er setzte sich mit an den Tisch, nahm einen Schuck aus dem Krug und reichte ihn an Armanosch weiter.
"Ich war schon seit längerer Zeit nicht mehr in den Bergen und bin froh, mal wieder Zwergenbrüder zu treffen und alte Lieder zu hören. Hat Olgir Zwillingsaxt nun endlich den Thron übernommen? Wurde auch langsam Zeit, schliesslich kann es ja nicht sein, dass ein einfaches Brot irgendwann mal soviel wie eine kunstgeschmiedete Axt kosten soll. Wie laufen die Geschäfte in Hendelport? Kommt erzählt, wie stehts um die Zwergenhaine und den Felsen?"

Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #32 am: 11.05.2005 | 17:46 »
Luana seufzte. Jetzt sauefen sie gleich um die Wette bis keiner mehr stehen kann, dachte sie bei sich. Etwas gelangweilt sah sie zu denjenigen die noch an ihrem Tisch übrig geblieben waren. Ihre Gedanken schweiften ab, sie wünschte sich in die Wälder und nicht in diese stickige Bierstube. Dann wandte sie sich an Nimrott.
"Nun, wann wolltet ihr morgen früh aufbrechen und wo ist der Treffpunkt?"

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #33 am: 13.05.2005 | 18:18 »
Die Goldschenker zeigten sich sichtlich angetan, dass sich einer ihres Volkes zu ihnen gesellte. Armanosch, der immer etwas zu sagen hatte, rief:
"Ein Hoch auf König Olgir, ein Hoch auf den Clan der Zwillingsäxte. Der Tiefenfels erwacht aus einem festen Schlaf, der länger andauerte als fünf Menschenleben. Alle in diesem Raum sollen es hören: Die Zwerge werden die Welt durchstreifen und den Großen zeigen, wie man ein Abenteuer bestreitet."
Ein etwas tranig dreinblickender Bruder von Armanosch ergänzte müde:
"Aber erst, wenn der Fürst uns den Zoll erlässt."
Der Älteste der Goldschenker, Armanosch, warf seinen Bierkrug und verfehlte seinen Bruder. Statt dessen zerschellte das Tongefäß neben dem auf dem Tisch liegenden Kopf eines anderen Gastes, der wohl garnichts davon mitbekommen hatte, weil er einfach zu betrunken war. Aber ein anderer, finster blickender Mann vom Nachbartisch drehte sich wütend um und schnaupte:
"Passt gefälligst auf, wo ihr mit euren Bierkrügen hinwerft!"
Armanosch war viel zu erheitert, um eine ernste Miene zu zeigen. Statt dessen beschwichtigte er mit einem lächeln:
"Der Krug war für meinen nichtsnutzigen Bruder Drein gedacht. Es tut mir aufrichtig leid, euch belästigt zu haben. Ich gebe euch und euren Kameraden ein Bier aus."
Der breitschultrige Mann mit Glatzkopf und fehlenden Zähnen war nun etwas weniger unleidlich und gab zurück:
"Behaltet euer Bier für euch, Wichtelpack. Lasst uns bloß in Ruhe."
Mit einem mal sprang ein anderer Zwerg aus Armanoschs Sippe vom Stuhl in einem Satz auf den Tisch und geiferte:
"Wichtel?! Ich hasse Wichtel. Nehmt das zurück oder ich stutze euch auf die Größe eines Wichtels, damit ihr wisst, was das ist."
Die Situation drohte aus dem Ruder zu laufen. Die Anwesenden, auch die Zwerge, waren stark betrunken. Armanosch aber zerrte seinen jüngeren Bruder am Arm und flüsterte:
"Hab dich nicht so, Garlosch. Spar deine Kräfte lieber auf, anstatt hier rumzukrakelen."
Garlsch flüsterte zurück:
"Aber er hat uns Wichtel genannt!"
Der glatzköpfige vom Nachbartisch war noch nicht fertig und unterbrach die beiden grob:
"Ihr denkt wohl, nur weil ich aussehe wie ein Schläger bin aufs Prügeln scharf, oder? Ihr kleinen Leute singt und johlt und vertreibt die Gäste, Tag ein Tag aus."
Mittlerweise waren die übrigen Menschen in der Taverne still geworden. Einer rief aber dazwischen:
"Sehr richtig! Der Name Goldschenker ist in Frohnholm in einem Wort mit Störenfried zu nennen. Meine Schwester kommt schon garnicht mehr zur Nachtruhe, weil ihr so einen Lärm macht."
Der Wirt wollte sich zurück halten, denn er verdiente gut an den kleinen Leuten, doch ein Bediensteter ergänzte Wortstark:
"Ja, und immer müssen sie mit ihrem Gold angeben. Diese Männer sind doch nur hierher gekommen, um uns schlecht dastehen zu lassen. Im Gegensatz zu denen müssen wir für unser täglich Brot hart arbeiten."
Der Glatzköpfige sagte beinahe ruhig:
"Seht ihr und deshalb werde ich von euch keinen dreckigen Heller und keinen Schluck Bier annehmen. Geht doch zurück in euren Tiefenfels und zu eurem König. Vielleicht hat er ja für Kleinwüchsige wie euch noch Verwendung. Wir können euch hier nicht gebrauchen."
Der Mann spuckte Armanosch vor die Füße und zeigte, wie angewidert er von ihm war. In Garlosch glühte der Zorn auf und er war drauf und dran mit seiner Axt fest in beiden Händen auf den Mann zuzustürmen, der seinen ältesten Bruder und mit ihm seinen ganzen Clan und darüber hinaus alle Clans beleidigt hatte. Auch Drein und die anderen waren mitlerweile richtig wach. Keiner von ihnen lachte mehr. Statt heiteren Gesängen und ausgelassenem Gezeche, blickten die Zwerge so ernst, als hätten sie ihr leben lang noch nie anders ausgesehen.
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #34 am: 14.05.2005 | 09:10 »
"Verdammt, das gibt gleich Ärger hier." murmelte die junge Frau.
Sie schob sich etwas mehr aus der Schusslinie. Schaute zu den Gelehrten. Die waren so alt, die könnten sich in einer Kneipenschlägerei doch bestimmt nicht behaupten.

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #35 am: 14.05.2005 | 11:54 »
Talonis versuchte, die Situation zu entschärfen:
"Aber von mir nehmt ihr doch sicherlich ein Bier, oder?", wandte er sich an den Glatzköpfigen.
Dann drehte er sich dem Zwerg zu, der mit Garlosch angeredet wurde: "Ihr müsst meine Mitmenschen entschuldigen, nicht alle verstehen es zu feiern. Das liegt aber daran, dass sie einen langen und anstrengenden Arbeitstag hinter sich haben und abends einfach etwas Ruhe brauchen. Aber im Winter, wenn das Meer zugefroren ist, und die Fischer nichts zu tun haben, dann sind das wunderbare und nette Menschen."

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #36 am: 14.05.2005 | 13:17 »
Der Glatzköpfige zog seinen Rotz hoch und rieb sich an der Nase. Dann schnaupte er:
"Auch von euch will ich kein Bier, Mönch. Lasst uns in Ruhe und wir vergessen einfach, was gewesen ist."
Garlosch ließ sich von Talonis Worten ein wenig beschwichtigen. Doch konnte er es nicht unterlassen seinen Brüder zuzuflüstern, während er sich wieder setzte:
"Typisch Mensch. Bis auf die Knochen feige, wenn es darauf ankommt."
Dann spuckte er zu allem Überfluss über eine beachtliche Entfernung dem Glatzköpfigen vor die Füße. Obwohl dieser mit dem Rücken zum Zwerg stand, bemerkte er doch was dieser getan hatte. Der Mann rief:
"Jetzt reichts" und stürmte wütend auf Garlosch zu. Im selben Moment behielt Nimrott am Nachbartisch das Treiben der Menschen und Zwerge im Auge. Er warf einen verstohlenen Blick zu Baratos herüber. Dieser nickte nur leicht. Luana konnte beobachten, wie Nimrott den Glatzköpfigen streng anguckte. Dann bewegten sich seine Lippen ohne hörbare Worte unter dem dichten, schwarzen Bart. Aber ihre Gabe, das zweite Gesicht, ermöglichten der jungen Frau mehr zu sehen und zu hören als die meisten sterblichen. Es waren Worte vorhanden, nur so leise und verschwommen, dass sie viel zu leicht unbeachtet bleiben konnten. Doch für sie war dieser Widerhall in den unsichtbaren Welten deutlich zu vernehmen. Nimrott flüsterte sich nicht etwas in den Bart, sondern belebte auf eine merkwürdige Art und Weise seine Umgebung. Kaum hatte der Gelehrte diese unhörbaren Worte gesagt, sammelten sich geisterhafte Schatten um den Glatzköpfigen, die offenbar für kaum jemanden außer Luana zu sehen waren. Sie ballten sich um seine Füße und umschlangen seine Beine wie ein Fesselseil. Dann ging alles so schnell vorüber, wie es begonnen hatte. Der Glatzköpfige stolperte über seine eigenen Füße und stürzte vornüber. Die unsichtbaren Schatten verschwanden und verflüchtigten sich so schnell, wie sie gekommen waren. Doch nicht nur Luana, auch Mortan glaubte etwas von den Schatten erkannt zu haben. Er hielt es für eine kurze Sinnestäuschung und rieb sich die Augen. Talonis vermutete lediglich, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
Die Goldschenker jedenfalls lachten laut auf ob dieses Missgeschicks und packten ihre Sachen zusammen. Auch Garlosch war nun zufrieden seinen Widersacher längs auf dem Boden liegen zu sehen. Die ganze Truppe der Zwerge kehrte der Schänke den Rücken zu und ließ Mortan und Talonis, sowie einen etwas unglücklichen Wirtshausbesitzer zurück.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #37 am: 16.05.2005 | 01:11 »
"Das ist ja gerade nochmal gutgegangen.", murmelte Talonis zu sich selbst.
Er schaute sich nach einigen Fischern um, die hier saßen und gesellte sich zu ihnen.
"Metorn zum Gruße! Ist hier noch ein Platz frei?", fragte er die Fischer.
Einer der Fischer wandte sich ihm zu. Man merkte ihm an, das er schon leicht angetrunken war. "Nur zu setzt euch. Was führt euch in diese Stadt?"
- "Ich bin auf Wunsch eines Kollegen hier, um jemanden zu treffen und ihn auf seiner Reise zu begleiten. - Und ihr? Ihr seht auch so aus, als würdet ihr nicht von hier stammen..."
- "Nein, wir kommen vom Fischerdorf, dass hier in der Nähe ist." sagte der Fischer.
- "Interessant. Aber erzählt doch etwas über euer Fischerdorf. Wie lebt es sich dort?", Talonis nahm noch ein Schluck von seinem Bier.
Er hoffte, vom Fischer noch einige Informationen über das Dorf und die Holzfäller zu erhalten.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #38 am: 16.05.2005 | 02:15 »
Mit einem mal lächelte der Fischer und sagte:
"Ihr seid ein Unverhüllter, nicht wahr. Ohne eure Brüder wäre mein Vater tot..."
Ein anderer Gast am selben Tisch ging dazwischen:
"Lass das doch. Der hätte sich gerade fast mit jemandem geprügelt."
Der Fischer winkte ab:
"Das ist mein Bruder, hört garnicht auf ihn. Was uns angeht, kommen wir zwar vom Dorf, wohnen aber nicht dort. Wir sind weder leibeigene Holzfäller, noch freie Bauern aus dem Süden. Die Fischer aus dem Dorf haben das Glück frei von der Knechtschaft durch den König zu sein, haben dafür aber im Winter und in anderen Notzeiten ein schweres Los. Sie müssen Zölle bezahlen, auch wenn sie im Gegensatz zu den Händlern nur einen Teil ihres Fanges abgeben müssen, statt bare Münzen. Wenn ihr die Dorfbewohner von jenseits des Passes sucht, seid ihr hier falsch. Sie haben kaum Zeit in den Klingenden Kelch zu kommen, weil sie vor Einbruch der Nacht wieder heim sein müssen und auch zu wenig bare Münze besitzen, um hier einzukehren. Aber mein Bruder und ich und noch einige andere sind Freie, die sich als Gelegenheitsarbeiter verdingen. Mal arbeiten wir in Rießtal und mal in Frohnholm, je nachdem, welche Arbeiten zu verrichten sind. Bevor wir uns in den Frohndienst begeben, sterben wir lieber."
Der Fischer hob seinen Bierkrug und stieß mit seinen Kumpanen auf das Wohl der Freien an. Alle übrigen Gäste am selben Tisch hörten nun zu, als der Fischer weiterredete:
"Über das Dorf kann ich euch einiges sagen. Jetzt im Sommer kehren wir da fast jeden Tag ein, im Gegensatz zu den Leibeigenen des Königs sind wir willkommen. Die Dörfler können überhaupt nicht so viel Fang einholen wie der See hergibt, obwohl sie wirklich hart arbeiten. Ich denke auch ihnen liegt wie uns die Unabhängigkeit am Herzen. Seit diesem Jahr sind sie aber etwas schweigsamer geworden. Sie sehen so sorgenvoll aus. Ich kann es verstehen, wo doch die Schergen von Fürst Gernot vor den Toren stehen und warten hervorzupreschen, um das Land in Besitz zu nehmen. Sie fürchten vielleicht, dass es ihnen so ergehen wird, wie den Holzfällern. Die werden ja immer häufiger Opfer von den bösen Geistern des Waldes."
Einer der Kumpanen des Fischers rief dazwischen:
"Jetzt geht das wieder los. Einem Mönch sollte man nur die Wahrheit erzählen und ihn nicht zum Narren halten. Metorn sieht sowas nicht gern."
Der Fischer stieß seinen Nachbarn unsanft an und redete weiter:
"Das sind keine Märchen. Und bei Metorns allsehendem Auge würde ich niemals die Unwahrheit erzählen. Ich kann natürlich nur vermuten, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass es böse Geister sind. Könntet ihr nicht mal nachsehen, ob nicht ein Fluch über dem Wald liegt? Vielleicht drückt das die Stimmung der Dorfbewohner so."

Seit die Goldschenker gegangen waren, schien es im Klingenden Kelch geradezu ruhig zu sein. Doch gerade, als man dachte die Zwerge seien nun endgültig fort, kam Armanosch zurück, der von den meisten Gästen mit bösen Blicken gestraft wurde. Er aber gab sich unbeeindruckt und ging zielstrebig auf Mortan zu. Diesen klopfte er auf die Schulter und legte ihm eine ganze Hand voll Kupferkreuzer und einige Heller auf den Tisch. Dabei sagte er:
"Nehmt, Mortan. Wir sind nicht verschwenderisch, doch diese Münzen sind mit dem Abbild des Fürsten geprägt. Das hat wenig Wert, dort wo wir hin gehen. Ich denke in euren Händen sind die paar Kupferstücke besser aufgehoben."
Mortan blickte fragend und setzte zu einigen Worten an. Aber Armanosch kam ihm zuvor:
"Wir suchen uns einen anderen Weg, um die Zwerge des Südens zu finden. Sollen die Menschen doch diesen unbedeutenden Pass für alle Ewigkeit bewachen. Es gibt sicherlich noch andere Pfade weiter westlich... Kommt doch mit. Begleitet uns, Mortan!"
Mortan fühlte sich geehrt die Goldschenker begleiten zu dürfen, doch lehnte er dankend ab. Nach einigem hin und her nahm er auch das Kupfergeld an. Armanosch verabschiedete sich noch einmal von Mortan und dessen Begleitern, um dann ein letztes mal durch die große Tür des Klingenden Kelchs zu verschwinden.
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #39 am: 16.05.2005 | 11:11 »
So etwas hatte die junge Frau geahnt, sonst wäre der Mann wohl nciht so ruhig geblieben. Einige Zeit später, nachdem sie dann ihren Becher geleert hatte, verabschiedete sich Luana von jenen an ihrem Tisch.
Auch die Zwerge hatten die Schenke mittlerweile verlassen.
Luana wollte sich noch etwas Schlaf gönnen, bevor sie morgen in aller Frühe aufbrechen würden.

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #40 am: 16.05.2005 | 19:28 »
Talonis blickte nachdenklich. "Nun, ich werde mich mit meinen Gefährten sowieso in Richtung des Dorfes aufmachen. Und es wäre dabei sicherlich hilfreich, wenn wir auch etwas über den Wald herausfinden können."
- "Bei Metorn, ich hoffe ihr seid erfolgreich!", warf der eine Fischer ein.
- "Aber um erfolgreich zu sein, sollte ich so viel wie möglich über den Wald wissen: Seit wann verschwinden die Holzfäller im Wald? Und war das vor oder nachdem sich die Holzfäller mit den Dorfbewohnern stritten?"

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #41 am: 17.05.2005 | 14:27 »
"Ich glaube, ich sehe jetzt schon Gespenster", murmelte Mortan durch seinen Bart und warf einen argwöhnischen Blick in die dunklen Ecken neben dem Kaminfeuer.
"Wahrscheinlich wars dann doch zuviel Bier." Er liess sich auf die Bank an Nimrotts Tisch plumpsen und trank den letzten Schluck aus dem Schnapskrüglein.



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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #42 am: 18.05.2005 | 02:01 »
Der Fischer machte ein nachdenkliches Gesicht:
"Nun, was soll ich sagen? Die Holzfäller sind nicht gerade beliebt bei Freien wie uns. Ihre Familien haben sich vor langer Zeit schon in die Knechtschaft des hiesigen Fürstengeschlechts begeben. Seit dieser Zeit arbeiten sie für einen Hungerlohn. Ich glaube, sie hätten das niemals tun sollen. Ich denke, sie haben Metorns Zorn entfacht. Er mag es schließlich nicht, wenn Menschen ihre Seele verkaufen und als letzter Besitz nur noch ihr Leib bleibt."
Talonis stutzte. Offenbar hatte der Fischer wenig Ahung von der Lehre Metorns. So leicht ließ sich dieser Gott nicht erzürnen, wenn man von den heiligen Schriften ausging. Aber der Prister hörte weiter zu, als der Fischer fortfuhr:
"Ihr wolltet wissen seit wann die Holzfäller verschwinden? Seit sie im Fileipwald aufgekreuzt sind. Von da an müssen sie auch noch das letzte in Zahlung geben, was ihnen geblieben ist: ihr Leben. Mit jedem großen Baum, den sie schlagen, muss einer von ihnen sein Leben geben. Am Anfang waren die Dorfbewohner den Holzfällern gegenüber noch sehr freundlich, doch schon bald wollten sie mit denen nichts mehr zu tun haben, so wie wir..."
Der Fischer war wirklich ein redseeliger Mann, denn er quatschte noch eine ganze Weile ohne unterlass auf Talonis ein. Er erzählte von Sünden, die gesühnt werden müssten, von merkwürdigen märchenhaften Wesen im Wald und allerlei sonstigem Unfug. Jedenfalls konnte es nach einer Weile sogar einen Priester der Unverhüllten ermüden. Irgendwann im laufe des Abends kam Nimrott an den Tisch und gab zu verstehen:
"Ich störe euch nur ungern, Bruder Talonis, aber wir alle hielten es für das Beste, wenn jeder von uns jeweils ein Zimmer im Gasthaus des Klingenden Kelches nimmt. So bleiben wir zusammen und können morgen in aller Frühe aufbrechen. Ich möchte nicht zu spät abreisen. Vergesst nicht, ihr steht in meiner Pflicht. Ihr habt euch verdingt und damit ein Soll zu leisten. Ich beharre darauf."
Nimrott wirkte ernst, obwohl ein Unverhüllter eigentlich sehr vertrauenswürdig war. Er befürchtete offenbar, dass der Priester seine missionarischen Pflichten über seinen Auftrag stellen mochte, gerade in der Gegenwart ungebildeter Landarbeiter. Der Gelehrte ergänzte noch, bevor er wieder ging:
"Fragt den Wirt nach den Zimmern. Ihr werdet nicht bezahlen brauchen, der gute Mann schuldet mir noch einen Gefallen... eine Nacht Verpflegung und Unterkunft ist das mindeste, was er bieten kann."
Nimrott wies seinen Begleiter Baratos und Mortan an ihm zu folgen. Luana war schon vorrausgegangen und hatte sich offenbar vom Wirt das Zimmer zeigen lassen. Jedenfalls ging die gesamte Gruppe zu einer vielleicht etwas späten Stunde zu Bett. Auch Tolnis folgte bald, denn offensichtlich war von den Landarbeitern nicht mehr viel zu erfahren und der Auftrag ging im Moment nunmal vor. Es war schon nach Mitternacht, da brach ein schreckliches Gewitter herein, das die beinahe schwüle Hitze des Tages verdrängte, bis nur noch eine kühle und milde Luft zurückblieb. Nimrott saß bei seinem Ordensverwandten Baratos an einem kleinen Holztisch und blickte durch ein kleines Fenster in der lehmigen Fachwerkbehausung in die finstere, aber klare Nacht hinaus. Im Innenraum gab es keine erhellenden Lichter, nur die Sterne und ein ungewöhnlicher großer, runder Vollmond tauchten die Stube in einen silbrigen schimmer. Baratos betrachtete ebenfalls die Nacht. Die beiden saßen dort, ohne ein Wort zu wechseln, bis Nimrott mit einem mal an seinen Gürten griff und sein Buch hervorholte. Dann schlug er den Metallverschluss mit einem kräftigen Hieb hauf, so dass sich das Buch wie von selbst vor ihm auftat. Die merkwürdigen Schriftzeichen leuchteten wie von selbst im Schein des Mondes und waren vom Gelehrten leicht zu lesen. Nach einigen weiteren Momenten der Ruhe meinte Nimrott zu seinem Begleiter:
"In Vollmondnächten sind die unsichtbaren Welten stark, wie du weißt. Der Regen hat die Luft rein gewaschen, man sollte klar sehen können. Aber irgendetwas stört meinen Fokus. Ich kann mich nicht konzentrieren. Da ist jemand oder etwas hier an diesem Ort, was nicht normal ist. Jedesmal wenn ich meinen Blick hinüberschweifen lasse, bemerke ich diese... Stimme. Normal ist es jedenfalls nicht. Ich kann es garnicht in Worte fassen. Auf der einen Seite möchte ich schnell von hier fort und auf der anderen Seite möchte ich wissen, was das ist."

Luana schlief nicht viel, doch heute war die Nacht dennoch überschattet von merkwürdigen Träumen. Schon die ganze Zeit gingen ihr die Bilder des Abends nicht aus dem Kopf. Nicht selten hatten sie Ungewöhnliches gesehen, wenn sie sich auf das konzentrierte, was in der Welt der Geister vor sich ging. Doch heute waren die Gefühle ungewöhnlich stark, die Nacht fast beängstigend ruhig, nichteinmal der Lärm des Wirtshauses war zu hören. Und immer wieder erwachte die junge Frau schreckhaft aus dem Schlaf. Dann, irgendwann inmitten der Nacht, glitt sie unwillentlich in einen tiefen Schlaf ab. Es lösten sich Stimmen aus der Stille und der Mond flüsterte ihr etwas zu. Sie bewegte sich nicht und hörte gleichzeitig immer wieder diese Stimmen. Anfangs konnte Luana sie nicht deuten, doch dann wurde ihr klar, dass es Hilferufe waren. Und sobald sie dies erkannt hatte, merkte sie wie schrecklich ein unbekanntes Wesen jammerte. Es waren Rufe der Angst und der Leidens, die zu ihr herüberdrangen. Luana kam es vor als müsste sie alle Leiden und jede Furcht des Wesens zehnfach erleben und doch konnte sie nicht erwachen. Aus dem Wehklagen zeichneten sich Worte ab, die sowas flehten wie:
"Hilf mir, Schwester. Bitte steh mir bei. Befreihe mich, bitte. Bitte lass mich nicht allein."
Dann mit einem mal wachte die junge Frau auf. Sie lag ganz ruhig da, traute sich kaum zu rühren und starrte den Mond an. Dieses Erlebnis ging so tief, dass sie sich fragte, ob das wirklich nur ein schlechter Traum gewesen sein konnte.

Noch ungewöhnlicher wurde diese Nacht, als auch noch Mortan von merkwürdigen Träum heimgesucht wurde. Nicht nur, dass Träume bei Zwergen selten waren, sie enthielten im Gegensatz zu denen von Menschen doch fast immer nur stupide Abfolgen und Wiederholungen der Ereignisse des Vortages. Mortan träumte nicht annähernd so schlecht wie Luana, doch verwunderlich war, dass er unbekannte Bilder sah. Für die meisten Zwerge deutete sowas auf Anzeichen von Wahnsinn oder wenigstens verschüttete Erinnerungen hin. Am frustrierensten für Mortan war am Ende jedenfalls, dass er sich beim plötzlichen Erwachen mitten in der Nacht nichteinmal mehr daran erinnern konnte, was er denn geträumt hatte. Er wusste nur noch, dass es absolut ungewöhnlich war.

Talonis dagegen schlief so tief und fest wie selten. Vielleicht war es eine merkwürdige Fügung des Schicksals oder Metorns wachendes Auge der Nacht, der Mond, welches Talonis vor unruhigen Träumen bewahrte. Aber wahrscheinlich bewahrheitete sich einfach nur ein altes Sprichwort der Menschen: Einem anstrengenden Tag folgt selten eine anstrengende Nacht.
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #43 am: 18.05.2005 | 09:56 »
Mortan war am nächsten Morgen wieder wach. Was hatte er schlecht geschlafen! die halbe Nacht hatte er sich ständig unruhig im Bett gewälzt, mitten in der Nacht war er plötzlich aufgefahren, die vom grellen Blitz an die Wand geworfenen Schatten waren ihm unheimlicher wie jemals zuvor.
Jetzt stand er über einer Wasserschüssel, mit ein paar Spritzer des kühlen Nasses versuchte er, die restliche Müdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben.
Danach schnürte er Decke, Mantel und Proviant zu einem transportablen Bündel, nahm seine restlichen Sachen in der Tasche und ging dann mit lauten Gähnen in den Schankraum. Nimrott, Luana und die anderen waren zu seiner Verwunderung schon anwesend. Er war es gewohnt, immer als erster auf den Beinen zu sein. Nimrott sah mindestens genauso unausgeschlafen aus wie Mortan, Baratos verkniff sich gerade ein Gähnen und Luana hatte müde ihren Kopf in beiden Händen vergraben. Der Wirt brachte einen Laib Brot, Käse und Schinkenwurst und einen Wasserkrug für die Gefährten an den Tisch.
"Guten Morgen! Hat euch das Gewitter heute nacht auch so unruhig schlafen lassen? Normalerweise habe ich selbst für Zwerge einen tiefen Schlaf, selbst wenn die Höhlendecke einstürzt, würde ich wahrscheinlich nicht aufwachen. Aber heute Naaaaccht hab ich kaum Schlaf gefunden."

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #44 am: 18.05.2005 | 14:49 »
Es war weit vor Morgengrauen als die junge Frau erwachte. Sie hatte wahnsinnig schlecht geschlafen. Alpträume hatten sie gesucht und gefunden. Sie blickte in der Dunkelheit ihres Zimmers starr nach oben. Sie fühlte sich wie leer und doch nicht. Nach einer Weile setzte sie sich auf und schaute aus dem Fenster. Der Mond war noch klar am Himmel zu sehen. Der Morgen also noch fern.
Trotzdem erhob sich Luana, zog sich etwas über und verließ die Enge des Zimmers und des Hauses. Um diese Zeit war gewiss niemand unterwegs und würde ihr Fragen stellen.
So trat sie nach draussen in die kühle Nachtluft und ging ein wenig spazieren. Regen vergangener Stunden hing noch schwer in der Luft. Die Stadt war ruhig, mittlerweile hatte auch das Gasthaus geschlossen. In einiger Entfernung konnte sie zwei Wachen hören die sich über eine Frau unterhielten. Doch dies interessierte sie nicht weiter.
Luana dachte über ihren schrecklichen Alptraum nach. Woher war diese Stimme gekommen? Was waren das für Geister? Wer hatte sie gerufen? Luana hatte doch gar keine Schwester... Aber sie war zu einer Hälfte einem Volk zugehörig das sie nicht kannte. Hing das vielleicht damit zusammen?
Sie kehrte zurück auf ihr Zimmer und begann zu meditieren. Irgendwie hoffte sie die Stimme noch einmal zu hören und doch fürchtete sie sich so sehr davor.

Mit dem Sonnenaufgang erhob sie sich aus ihrer Meditation. Diese NAcht war nicht so erholsam gewesen wie sie gehofft hatte. Die Stimme und die Träume waren nicht zurückgekehrt.
Luana verliß ihr Zimmer und begab sich nach unten zum Frühstück. Dort traf sie auf einen etwas übernächtigt wirkenden Zwerg. Der hat wohl lange gefeiert gester, dachte sie bei sich.
"Guten Morgen Herr Mortan." grüße Luana höflich und setzte sich ohne eine Aufforderung abzuwarten neben ihn an den Tisch. Im Gegensatz zum vergangenen Tag trug die junge Frau diesmal kein Kleid, sondern statt dessen Hose und Stiefel.

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #45 am: 18.05.2005 | 15:22 »
Talonis blickte zu Mortan: "Nein, ich habe heute Nacht nichts vom Gewitter mitbekommen."
Talonis schnitt sich noch ein Laib Brot ab und betrachtete dann wieder Mortan und die Restlichen. "Ich hoffe, ihr habt trotz des Gewitters gut geschlafen. Ich denke, es wird heute eine anstrengende Reise. Und wenn man Müde ist, kommt einem der Marsch doppelt so lange vor."

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #46 am: 19.05.2005 | 19:56 »
"Und noch viel länger, wenn man hungrig ist!"
Mortan schnitt sich große Scheiben von der Wurst ab, ebenso von Brot. Den Rest schob er über den Tisch zu Luana.
"Hier esst. Wie ich sehe habt Ihr Euren Rock gegen Stiefel eingetauscht. Wie kommts, dass Ihr alleine durch die Welt streift? Auf meinem Weg vom Tiefenfelsen bis hierher seit Ihr die einzige Frau, die nicht einem Mann oder einem Gott Gehorsam zollte. Geschah Eurer Familie etwa ein Unglück?"

Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #47 am: 19.05.2005 | 22:15 »
Luana nahm sich ebenfalls von dem Brot und dem Käse. Wenigstens etwas ordentliches essen sollte sie, wenn sie schon so schlecht geschlafen hatte.
"Meine Familie lebt nicht mehr." sagte sie knapp auf die Frage Mortans hin. Auch wenn dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. "So hielt mich nichts mehr in dem Dorf in dem ich aufwuchs." Dann hob sie ihren Kopf und schaute Mortan direkt in die Augen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht "Und den richtigen Mann habe ich noch nicht gefunden. Und was führt euch hier her?"

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #48 am: 19.05.2005 | 22:32 »
Nimrott rieb sich die müden Augen. Und doch hörte er aufmerksam zu, was die beiden zu bereden hatten. Es war vielleicht besser auf diese Weise etwas über sie zu erfahren, anstatt sie auszufragen. Immerhin würden sie den Gelehrten auf diese Weise nicht für all zu neugierig halten, was er allerdings tatsächlich war.
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #49 am: 20.05.2005 | 07:03 »
"Mich?"
Mortan legte die Stirn in Falten und versuchte, mit einem vorgetäuschten, langen Gähnen seine Unsicherheit zu überdecken.
"Ich bin nach Frohnhom gekommen, ...*gäääääähn* ... weil ich gehört hatte, dass der Fürst Steinmetze für seine Burgmauern sucht. Warum ich jetzt hier sitzte, könnt Ihr Euch ja denken."
Mortan wollte sich den Gespräch entziehen, daher wandte er sich abrupt an Nimmrott: "Wann wollen wir los? Die Wege werden sicher verschlammt sein nach dem Wolkenbruch heute Nacht."