Autor Thema: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?  (Gelesen 3464 mal)

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Chiungalla

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Der Gedanke kam mir gerade zufällig in den Sinn.
Es kursiert ja hier im Forum ständig das Schlagwort vom Dienstleistungs-Spielleiter.

Gibt es da vielleicht auch Dienstleistungs-Spieler?
Oder vielmehr, sollte es sie nicht eigentlich besser geben?

Hat sich der Spielleiter nicht vielleicht sogar mehr Spielspaß verdient, als die Spieler, weil sein Aufwand ja wesentlich höher ist?
Warum ist immer der Spielleiter der Dienstleiter, und die Spieler die Nutznießer, welche sich an den gemachten Tisch setzen? Warum muss das so sein?
Sollte nicht der Spielleiter vielleicht immer zuerst auch auf seinen Spaß achten?
Und sollten die Spieler nicht dankbar und zufrieden alles abnicken, was der Spielleiter (in vernünftigem Rahmen) macht, weil er sich halt sehr viel Mühe macht, und sie es einfach nur über sich ergehen lassen?

Wüsste dazu gerne mal eure Meinungen.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #1 am: 18.07.2005 | 13:03 »
*Lachanfall*
*Tränen aus den Augen wisch*
Dienstleitungs-Spieler? Das ist dann wohl eher ein frommer Wunsch... ;-)

Nach meiner Erfahrung konsumieren die meisten Spieler eine Runde. Arbeit hat der SL, und meistens nur der SL. Ich halte das für eines der unumstösslichen Gesetze des Rollenspiels, auch wenn ich es mir anders wünschen würde...

Offline Lord Verminaard

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #2 am: 18.07.2005 | 13:08 »
Unumstößliches Gesetz? Hoffentlich nicht! Konsum-Mentalität ist weit verbreitet, aber ich finde, Chiungalla hat völlig recht: Der SL ist auch ein Mitspieler und darf auch mal was machen, was ihm Spaß macht, statt immer nur die Wünsche der Spieler zu bedienen. Da dürfen die Spieler ruhig mal mitziehen.

Und eine weitere Dimension kommt hinzu: Spieler können sich auch gegenseitig unterstützen, indem sie ihre Charaktere so spielen, dass es jedem Mitspieler ermöglicht wird, mal das zu tun, was er am Liebsten mag. Optimal ist es natürlich, wenn die Vorlieben aller Mitspieler ungefähr übereinstimmen. Aber das Gleichnis SL=Dienstleister und Spieler=Kunde ist durch nichts zu rechtfertigen.
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Offline Michael

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #3 am: 18.07.2005 | 13:08 »
Als erstes: Kampf dem Sommerloch!!  ;D

Ja sollte es eigentlich, für mich ist ein Dienstleistungsspieler einer, der sich auf einen Spielabend vorbereitet und mit dazubeiträgt, dass alle Spaß haben und der SL weniger Arbeit. Das sind für mich Menschen, die von selbst Ideen einbringen, sich überlegen, wie sie sich nützlich machen können und wollen und den SL sein Amt in Ruhe ausführen lassen. Ebenso sind dies Menschen, die mit kreativen Ideen zum SL kommen, sich mit diesem zusammensetzen um diese Ideen zu verwirklichen.

Ich denke der SL hat zwar mehr Spaß verdient, aber hat er nicht schon mehr Spaß dadurch, dass er ein Quasi-Gott ist? Zudem besteht denke ich für einen SL der Spaß darin, wenn alle Spaß an seiner Geschichte haben, Spaß darin seine Fanatasien umzusetzen und ihn ab und an mal loben für die vielen Mühen.
Als Spieler muß man aber nicht alles über sich ergehen lassen, immerhin opfert man auch Zeit, zwar nicht soviel wie der SL aber man tut es, allein das räumt ein gewisses Maß an Rechten ein. Aber ansonsten wäre es fein, wenn die Spieler ihrem SL vertrauen, weil dieser will auch nur mit ihnen einen lustigen Abend haben.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Asdrubael

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #4 am: 18.07.2005 | 13:11 »
Hm. Also meine Spieler äußern Vorschläge und Wünsche ihre Charaktere betreffend und suchen auch entsprechendes Material  und oft entwickeln sich neue Plot Aspekte durch Mitschriebe von Spielern ("Aber moooment... diese Festung da, könnte das nicht diejenige sein, die in folgendem Omen erwähnt wird *blätter* hier stehts: *erzähl*")

Sowas bereichert das Spiel ungemein und sorgt für mehr Farbe.... außerdem entlastet es mich, weil ich gleich mal nette Angelhaken für Folgeabenteuer aushängen kann

Aber Dienstleistungsspieler? *lol* Nö. sonst wärs ja total egal ob SL oder Spieler
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Ein

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #5 am: 18.07.2005 | 13:15 »
Da wir uns hier nie auf eine gemeinsame Definition von Dienstleistungs-SL einigen konnten, kann ich da jetzt nicht wirklich was zu sagen.

Wie definierst du Dienstleistungsspieler denn?

Offline Hr. Rabe

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #6 am: 18.07.2005 | 13:23 »
Ein Dienstleistungsspieler ist für mich eigendlich nicht vorstellbar. Das hieße nämlich, daß ich als SL der Kunde bin und das ist vom Konzept her schwer vorstellbar.

Meine Lieblingssituation (und ich schaffe es immer mehr, meine Schäfchen dahingehend zu erziehen ;) ) ist allerdings die, in de der SL die Umgebung spielt und die Spieler ihre Chars. Mehr nicht. Der Plot entwickelt sich dann durch das reine Spiel und die Wahl der PC's/NPC's. Dann fühle ich mich auch nicht mehr als 'Dienstleistungsspielleiter' und es wird ein richtig kewler Abend.
#define EVER ( ; ; )


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Offline Boba Fett

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #7 am: 18.07.2005 | 13:24 »
Ich versuche mich mal an einer Definition:

Der Dienstleistungs-Spieler spielt gern mit, wenn man ihn braucht, wenn zu viele da sind, bleibt er auch gern weg.
Bei der Frage nach den Charakteren stellt er sich hinten an, wartet bis alle ihre Wünsche geäußert haben und fragt dann den Spielleiter, was denn noch fehlt, bzw. was er für seine Kampagne noch gern hätte.
Dabei spielt er die Rollen so klasse, dass man nicht meckern kann.
Er drängelt sich nie auf, d.h. setzt sich nicht übermäßig in den Vordergrund und initiiert regelmäßig Situationen, wo andere ins Rampenlicht kommen.
Wird es langweilig spielt er auf und bringt Kurzweil rein.
Er spielt nie Charaktere, die übermäßig intelligent sind (und den Plot Mühelos knacken, aber auch nie Deppen, die alles falsch machen).
Kommt die Runde mal nicht voran, hat er eine brilliante Idee und äußert diese.
Ist die Runde zu schnell, macht er auch mal etwas, dass dan schief geht, um die Situation zu verkomplizieren.
Er bringt immer was leckeres zum Essen mit, verleiht gern Würfel oder Stifte, bzw. Papier und hat immer ein paar Ersatzdokumente dabei. Und natürlich ein Satz Regelwerke.

Und im schlimmsten Fall kann er sogar ein Abenteuer improvisieren und die Aufgabe des Rollenspielleiters übernehmen.

Dass er sich immer anbietet, Leute zum Spiel mitzunehmen, das Essen holt und zur Not jemanden mit Geld aushilft ist doch selbstverständlich.
Ach ja, gute Laune hat er auch immer, gibt grundsätzlich ein sachlich fundiertes feedback und ermuntert zum Weiterleiten.
Er ist auch nie zu spät oder fehlt unentschuldigt...
« Letzte Änderung: 18.07.2005 | 14:57 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Faryol

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #8 am: 18.07.2005 | 13:24 »
Also ich finde ja solche Diskussionen eigentlich ziemlich Banane, aber ich als eingefleischter Spieler, muss dann doch mal meinen Senf dazugeben!  ;D

Sowohl die Spieler in meinem Umfeld als auch ich geben uns schon richtig Mühe mit den Charakten um de SLs von der Hintergrundstory her, auch was an die Hand zu geben, bzw. in eine Kampagne auch eine persönliche Note reinzubekommen, damit es eben nicht reiner Konsum wird.

In einer anderen gelegentlichen Runde (mit einigen Anfängern) versuche ich als Spieler quasi in game den SL dadurch zu unterstützen, in dem ich (mein Char) entsprechend auf den Tisch haut und die Gruppe/Story voranbringt, wenn es wieder mal zu albern wird oder abdriftet. Dabei achte ich als Spieler auf den Ausgleich zwischen der Freiheit der Spieler sich auszuleben einerseits und andererseits dem Spielspaß des SL (er hat wirklich die Arbeit).        


Edit:
@Boba: Uups, du hast mich da fast durchschaut!  8)
« Letzte Änderung: 18.07.2005 | 13:28 von Faryol »
Einfach über die Bordwand kotzen und weiter rudern!

Chiungalla

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #9 am: 18.07.2005 | 13:27 »
Wow, seit ihr alle fleißig.
Dann ist das hier ja fast veraltet.
War die Antwort auf den Post von Enkidi Li Halan.
Ich poste es trotzdem nochmal.

Es geht ja nicht so sehr um eine Umverteilung der Arbeit.
Sondern einfach darum, dass mehr Wert auf den Spielspass des SLs gelegt wird, als auf den der Spieler.
Also eher eine Umverteilung des Spielspasses.

Die Spieler tuen doch im Grunde kaum etwas, für gewöhnlich.
Sie kommen, wenn überhaupt, zu den Sitzungen (selbst das schaffen sie nicht regelmäßig), erinnern sich dann nicht mehr an den Plot vom letzten mal, u.s.w.

Und der Spielleiter hockt Nachmittage lang in seinem stillen Kämmerlein und tüftelt an einem möglichst ausgefeilten Abenteuer. Aber wofür eigentlich? Damit die undankbaren und faulen Spieler möglichst viel Spass haben?
Irgendwie klingt das für mich nach einem ziemlich unfairen Deal aus Sicht des Spielleiters.

Unterm Strich tut also der Spielleiter am meisten.
Also wäre es doch schön, wenn der Spielleiter auch am meisten Spass hätte, damit die Kosten/Nutzen-Rechnung stimmt.

Aber weit gefehlt:
Auch und gerade hier im Forum wird man ja oft gescholten, wenn man seinen Spielern nicht auf selbstaufopfernde Art und Weise den maximalen Spielspass liefert. Wie man selber dabei rum kommt, ist ja oft eher für die meisten nebensächlich.

Deshalb wäre der Gedanke eines Dienstleistungsspielers ja geradezu verlockend.
Nicht nur hätten dann die Spielleiter mehr Spass am Genre.
Nein, plötzlich würden sich auch noch alle Spieler darum prügeln SL zu werden, da er ja am meisten Spass an der Sache hat.

Nicht umsonst sind es bisher eher die hilfsbereiten bis aufopfernden Charaktere, die immer wieder von ihren Gruppen dazu gedrängt werden zu Spielleitern.

Zur Erklärung und nur nebenbei:
Ich komme auf das Thema, weil zwei Spieler neulich einen Wunsch geäußert haben, dem ich als SL nicht entsprechen möchte, weils mir den Spass an der Sache kaputt macht.
Konkret wollten sie Earthdawn so spielen, dass sie innerhalb relativ kurzer Zeit bis in den 15. Kreis aufsteigen, damit sie alle Talente mal "ausprobieren" können.
Nun habe ich ein ganzes Wochenende darüber gebrütet, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich das nicht machen möchte. Weils mir keinen Spass bringt. Ich hab mir die Sache aber nicht leicht gemacht, bemühe mich ja ein guter SL zu sein.
Am Schluss kam ich aber dann doch auf den Gedanken, dass ich jetzt schon viele Stunden mit dem Design eines tollen Abenteuers für die Spieler verbracht habe, und ich dann auch meinen Spass haben will.

Und ja, es ist ein frommer Wunsch.
Und es ist ein bischen lustig und eine sehr exotische Sichtweise.
Dahinter verbirgt sich jedoch ein durchaus ernst gemeinter Gedankengang.

@ Ein:
Dienstleistungs-Spieler:
Spieler der während des Spiels auch aktiv darauf achtet, dass der Spaß des Spielleiters nicht zu kurz kommt.
Also einer der sich nicht nur denkt: "Spiel ich mal das Abenteuer, irgendwie wird der SL sich schon drüber freuen..."

Bobas Definition ist dann der extreme Fall.
Boba, wenn Du solche Spieler kennst, leih sie mir mal aus!

@TheRavenNevermore:
Ziemlich genau so spiel ich auch.
Aber etwas mehr Eigeninitiative und weniger Eigennutz würde wohl fast jedem Spieler gut zu Gesicht stehen, oder?

Edit:
Hat euch Spielleiter schon mal ein Spieler gefragt, ob euch der Spielabend Spaß gemacht hat?
« Letzte Änderung: 18.07.2005 | 13:36 von Chiungalla »

Offline Michael

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #10 am: 18.07.2005 | 13:47 »
@Chiungalla: Ja mich hat schonmal jemand gefragt, ob ich Spaß hatte am Abend, ich war ein wenig überrascht, aber es hat gezeigt, dass sich auch Spieler darum sorgen, ob mir ein Abend gefällt oder nicht. (hierbei sei jetzt nicht mein Bruder aufgezählt, oder Sir Mythos, mit denen eine regelmäßige Besprechung eines Spielabends immer stattfindet)
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline avakar

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #11 am: 18.07.2005 | 13:55 »
Unterm Strich tut also der Spielleiter am meisten.
Also wäre es doch schön, wenn der Spielleiter auch am meisten Spass hätte, damit die Kosten/Nutzen-Rechnung stimmt.
Kosten/Nutzen bei einem Gesellschaftsspiel? Wie willst du denn überhaupt den Spass, den der Spielleiter hat, bemessen? In der Anzahl der Lacher auf deiner Seite, anhand der Anzahl der stimmungsvollen Szenen, die bei dir einen Schauer über den Rücken oder ein Kribbeln im Bauch erzeugen?

Zitat
Hat euch Spielleiter schon mal ein Spieler gefragt, ob euch der Spielabend Spaß gemacht hat?
Ja, und ehrliche und konstruktive Kritik ist sowieso immer gefragt. Eine gewisse Kommunikation über den Spielstil, den Abenteuerablauf etc. hilft ungemein, eine gemeinsame Basis der unterschiedlichen Vorstellungen der Spieler zu finden.

Spieler und SL sollten einfach zusammen spielen, das erfordert von beiden Seiten ein Nehmen und Geben. Vom SL meist einwenig mehr, da er sich halt ein Abenteuer oder einen Plot ausdenken und ausarbeiten muss. Bei uns in der Gruppe gab es auch mal die Einstellung "Der SL wird sich schon was ausdenken, lass ihn mal machen." und eine Einbringung der einzelnen Spieler fand nicht recht statt. Das Problem wurde dadurch behoben, dass wir uns immer als SL abwechseln. Funktioniert wunderbar, und auch die vormaligen Konsumspieler haben gelernt, dass SL manchmal Arbeit sein kann.

Teclador

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #12 am: 18.07.2005 | 14:05 »
Also ich muss ganz ehrlich sagen: Ich sträube mich gegen diesen Dienstleistungsbegriff!

Wenn ich knallhart sage: Der Dienstleistungs-SL guckt was die Spieler wollen und bietet es ihnen! Dann ist das zwar eine schöne Definition, aber ob diese Herangehensweise auch wirklich so zuträglich für den Spielverlauf ist, wage ich zu bezweifeln.

Und jetzt kommt Chiungalla und fragt ob wir nicht auch Dienstleistungsspieler brauchen. Und wiederrum muss ich sagen: Was bringen mir Spieler die nur die Rollen spiele die ich ihnen zuweise, oder die so agieren wie ich mir das jetzt grade wünsche?

Ich halte es nicht für ergiebig über diese Begriff groß herumzudiskutieren. Aber die Tatsache, dass immer wieder von "Dienstleistungen" gesprochen wird zeigen mir etwas anderes, sehr wichtiges:

Hinter dieser Idee vom Dienstleistungsspieler/ -SL steht etwas anderes. Etwas viel allgemeineres: Die Tatsache, dass Rollenspiel am bessten und zufriedenstellensten läuft, wenn alle Personen am Tisch (ich verzichte hier mal auf SL und Spieler Unterschiede) kooperieren und sich gegenseitig unterstützen. Und ich rede hierbei vollkommen vom Outplay-Bereich. Man muss wissen was den Mitspielern wichtig ist und wie sie gerne spielen wollen. Genauso muss man wissen welche Themen oder welche Richtungen der SL mit seiner Geschichte einschlagen bzw aufgreifen will.

Aber wie erfahre ich denn nun diese Bedürfnisse? Ganz einfach: Man muss das ganze vor Spielbeginn explizit auf den Tisch packen und drüber reden.

Keine falsch Scheu als SL zeigen weil man den Spielern zu viel verraten könnte! Je mehr die Spieler wissen desto besser können sie auf die Story eingehen.

Als Spieler muss man sich auch trauen dem SL zu sagen: Hier ich will viele Szenen über XY und die sollen in diesem und jenem Stil ablaufen! Der SL muss dann einen Weg finden die ganze Sache mit seinen Ideen zu verstricken.

So viel erstmal von mir.

Reden hilft!
« Letzte Änderung: 18.07.2005 | 14:06 von Teclador »

Chiungalla

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #13 am: 18.07.2005 | 14:43 »
Zitat
Ja mich hat schonmal jemand gefragt, ob ich Spaß hatte am Abend, ich war ein wenig überrascht, aber es hat gezeigt, dass sich auch Spieler darum sorgen, ob mir ein Abend gefällt oder nicht.

Mich haben die blöden Spieler noch nie gefragt... blöde Spieler.

Zitat
Kosten/Nutzen bei einem Gesellschaftsspiel? Wie willst du denn überhaupt den Spass, den der Spielleiter hat, bemessen?

Rein nach Gefühl. Wenn man es überhaupt messen muss. Reicht ja völlig, wenn jeder Spieler nach dem Abend in sich geht, und fragt, ob er dafür gesorgt hat, dass der SL seinen Spass hatte.

Zitat
Vom SL meist einwenig mehr, da er sich halt ein Abenteuer oder einen Plot ausdenken und ausarbeiten muss.

Ein wenig?
Am Spielleiter bleibt wohl in den allermeisten Fällen, die aller meiste Arbeit hängen.
Plot und Abenteuer überlegen ist ja schon mal ein großer Teil.
Aber dann muss man das ja auch noch alles managen u.s.w.

Ein

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #14 am: 18.07.2005 | 14:51 »
@Boba
Danke und nach der Definition muss ich sagen: Jo, gibt es. Hab sogar mehrere davon in meiner Runde. Aber, nein, ich teile nicht.

Ansonsten hat Tecci da vollkommen recht, so sehen ich und meine Spieler das nämlich auch.

@Chiungalla
Eigentlich nicht. Ich habe meist nur eine Grundidee. Manchmal außerdem ein paar Szenen, die ich sehen will. Aber ansonsten bereite ich mich überhaupt nicht aufs Spielen vor. Warum auch, eigentlich muss man ja nur den Input, den die Spieler permanent liefern, umsetzen.

Offline ragnar

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #15 am: 18.07.2005 | 15:12 »
1. Bevor es zum DL-Spieler kommt erstmal die Frage, was dir am leiten Spaß macht und wie/ob die Spieler den SL überhaupt unterstüzen können.

Spielt z.b. PTA oder Inspectres, dabei haben die Spieler wesentlich mehr "Arbeit" als normalerweise und der SL im Vergleich sehr viel weniger. Andererseits haben die Spieler dabei auch mehr Gestaltungsmöglicheikten als normalerweise was aus irgendeinem Grund viele SLs ablehnen. Spaß macht's trotzdem, ABER viele Dinge die sonst SL-Spaß bedeuten, fallen einfach weg. Nach einer Runde IS weiß man deshalb meist genauer was einem fehlt und was einem am SL-len spaß macht.
--------
2. Ich ertappe mich als Spieler oft dabei wie ich (in Gedanken) zum Co.-SL mutiere, dem SL stöckchen hinwerfe die er eigentlich nur aufsammeln braucht(aber der eine oder andere SL rafft das einfach nicht), "metagame" um das Geschehen vorwärts zu bringen und manchmal gehe ich auch einfach vor die Tür und rede Klartext("Jetzt wäre es cool wen..."). Zählt das als Dienstspieler?
--------
3. Vorschlag@Chiungalla: Was deine Earthdawnrunde angeht, lass die Leute eine 15 Stufe-Version ihrer Charaktere anfertigen, jag sie durch ein Kurzabenteuer("Ihr sitzt am Lagerfeuer und überlegt euch wie's in 20 Jahrn aussehn könnte, wenn..." am schluß fügst du am besten etwas ein das bezug auf das aktuelle Szenario hat), zum einen machen solche Gedankenspiele den meisten (mir bekannten) SLs Spaß, du brauchts deine aktuelle Kamapange nicht aufgeben und deinen Spielern wird wahrscheinlich sehr schnell klar werden das es wesentlich spaßiger ist seinen Charakter hochzuspielen statt die EP in den A.... geblasen zu bekommen(Außerdem kannst du den aktuellen Geschehnissen so einen epischen Touch geben("Wenn ihr das aktuelle Abenteuer so&so vergeigt, geht die region so&so den Bach runter...")).

Zitat
Ein wenig?
Wenn dir neben Plot und Abenteuer überlegen das managen zu viel ist, stellt sich erstmal die Frage ob man nicht etwas an andere Spieler delegieren kann("Bastel du, Spieler 1, mir zum nächsten Spieleabend einen Charakter der Stufe X, er soll die und jenes gut können... und du, Spieler 2 surfst bitte im Internet nach Bildern von...."), oder ob du nicht einfach ein System wählst, das es dir einfacher macht(oder du das System dahingehend veränderst das es auf manager-seite einfacher wird(Man braucht bei z.B. bei Gurps keinen NSC durchkonstruieren, die CP sind eh kein vernüngtiges Vergleichsmittel und ob ich nun sage "Der NSC hat diese und jene überlegenenen Werte" oder ob ich nun sage "Der NSC hat diese und jene überlegenenen Werte, und ich bin mit 100 CP ausgekommen" ist für Spieler eh uninteressant)).
« Letzte Änderung: 19.11.2005 | 14:37 von ragnar »

Nick-Nack

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #16 am: 18.07.2005 | 16:00 »
Zitat
Und im schlimmsten Fall kann er sogar ein Abenteuer improvisieren und die Aufgabe des Rollenspielleiters übernehmen.
Hmm, erinnert mich an einen uralten Witz (leicht verfremdet):
Gehen drei Spieler durch den Wald und begegnen einer Fee. Die meint: Jeder von euch hat einen Wunsch frei!
Sagt der erste Spieler: Ich möchte Dienstleistungsspieler werden! - und puff, er war Dienstleistungsspieler.
Sagt der zweite Spieler: Ich möchte noch mehr Dienstleistungsspieler werden! - und puff, er war noch mehr Dienstleistungsspieler.
Sagt der dritte Spieler: Ich möche noch viel viel mehr Dienstleistungsspieler werden! - und puff, er war Spielleiter.

Das Problem ist, dass das Wort "Spielleiter" schon beinhaltet, dass er einen Großteil der Arbeit erfüllen muss. Hier muss man grundlegend am Konzept arbeiten. Nach klassischer Definition kann es keine Dienstleistungsspieler geben, weil diese einfach nicht genügend Möglichkeiten haben, das Spiel zu gestalten.

Bei einem Rollenspiel wie Inspectres hingegen, bei dem die Erzählgewalt geteilt ist, kann es auch Dienstleistungsspieler geben, denn hier verfügen die Spieler auch über die Möglichkeit, im erweiterten Sinne Initiative zu zeigen, ohne jedesmal den Spielleiter belästigen zu müssen.

Offline Bad Horse

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #17 am: 18.07.2005 | 16:11 »
Okay, ich versuch mich jetzt auch mal an dieser 'Dienstleistungs'-Definition: Soll das nicht vielleicht einfach nur heißen, daß der Dienstleistungs-Dings darauf achtet, daß alle in der Gruppe Spaß haben? (Oder zumindest maximal viele, weil wir ja als reife und intelligente Leute wissen, daß man es nie allen vollkommen recht machen kann?)

Nach dieser Definition kann man auch Dienstleistungsspieler haben. Und ich muß sagen, daß ich in meinen UA-Charakter teilweise mehr Recherche und Arbeit hineingesteckt habe als in so manche Kampagnen... (das liegt aber u.a. daran, daß er teilweise aus einem völlig anderen Kulturkreis stammt und ich das halbwegs glaubwürdig darstellen wollte - und dann hat mich das Thema natürlich auch interessiert).  ;)

@Chiun: Wenn du keine Lust hast, was zu leiten, dann lass dich nicht überreden. Wenn die das mit den Super-Powers ausprobieren wollen, soll halt einer von denen leiten. Ich habe auch schon eine Kampagne abgeschossen, weil mir keine Abenteuer für die Charaktere eingefallen sind. Jetzt machen wir was anderes, und das läuft viel besser (macht mir deutlich mehr Spaß).
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Chiungalla

  • Gast
Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #18 am: 18.07.2005 | 16:14 »
Zitat
Das Problem ist, dass das Wort "Spielleiter" schon beinhaltet, dass er einen Großteil der Arbeit erfüllen muss. Hier muss man grundlegend am Konzept arbeiten. Nach klassischer Definition kann es keine Dienstleistungsspieler geben, weil diese einfach nicht genügend Möglichkeiten haben, das Spiel zu gestalten.

Spieler haben schon immer viele Möglichkeiten einen Spielabend angenehmer für den Spielleiter zu gestalten.
Dafür braucht man kein Players Empowerment oder ähnliches neumodisches Zeug.

Und wie gesagt, es geht mir nicht darum (Spielleiter-)Arbeit in Richtung der Spieler zu verschieben.
Das mag ich nichtmal.
Sondern vielmehr dafür zu sorgen, dass die Spieler die ihnen eigene "Arbeit" beim Rollenspiel so erledigen, dass der Spielleiter daran auch seinen Spass hat.

Ich will nicht das die Spieler NSCs, Monster, Handouts und Plots machen.
Das ist IMHO nach wie vor SL-Aufgabe, alleine um die Überraschungen zu behalten.
Da mache ich mir auch mal mehr, und mal weniger Mühe mit.
Nach weit über 10 Jahren als SL braucht man ja eh nur noch so viel zu tun, wie man möchte, und die Spieler kriegen es eh kaum mit.

Zitat
Okay, ich versuch mich jetzt auch mal an dieser 'Dienstleistungs'-Definition: Soll das nicht vielleicht einfach nur heißen, daß der Dienstleistungs-Dings darauf achtet, daß alle in der Gruppe Spaß haben? (Oder zumindest maximal viele, weil wir ja als reife und intelligente Leute wissen, daß man es nie allen vollkommen recht machen kann?)

Das ist exakt das, worauf ich hinaus wollte.  :d

Zitat
@Chiun: Wenn du keine Lust hast, was zu leiten, dann lass dich nicht überreden. Wenn die das mit den Super-Powers ausprobieren wollen, soll halt einer von denen leiten. Ich habe auch schon eine Kampagne abgeschossen, weil mir keine Abenteuer für die Charaktere eingefallen sind. Jetzt machen wir was anderes, und das läuft viel besser (macht mir deutlich mehr Spaß).

Lust zu leiten hab ich schon. Nur halt nicht sowas. Und das wer anders leiten soll, wenn sie Earthdawn so spielen wollen, stand 1:1 in meiner mail an die Gruppe  >;D.
Spielen würd ich das wohl schon zur Not...

Offline Boba Fett

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #19 am: 18.07.2005 | 16:18 »
Noch eine (einfache) Definition:
Eine schöne Rollenspiel-Sitzung entsteht, wenn alle dazu beitragen.
Ein einzelner Spieler, der querschießt, kann einem die Sitzung schon verderben.
Ein Dienstleistungsspieler ist ein Spieler der darauf achtet, dass genau das nicht passiert.
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Offline Aeron

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #20 am: 18.07.2005 | 16:22 »
Wenn ich über denn Begriff "Dienstleistungs-Spieler" nachdenke, dann hätte ich auch eher an eine Art SL-Vertretung gedacht, der selber einen eigenen Charakter hat, welcher aber mehr als NSC dient um den Spielleiter zu unterstützen.


Aber es ist natürlich schwer für den Spieler seinen Charakter so handeln zu lassen, damit der SL seinen Spass hat. Überhaupt, spielt der Spieler seinen Charakter so, wie er es selber für richtig hält.
Meiner Meinung nach, kann man den SL nur dadurch unterstützen, dass man nicht irgenwie ausfällig (Powergaming), für das Spiel unglaubwürdig oder sogar gegen den SL spielt.

Chiungalla

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #21 am: 18.07.2005 | 16:42 »
Man kann ja z.B. auch immer die frisch wieder aufgebaute Atmosphäre ruinieren, oder aber auch die frisch ruinierte wieder aufbauen als Spieler...

Offline Medizinmann

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #22 am: 19.07.2005 | 15:45 »
klingt vielleicht blöd, aber ich bin so ein Dienstleistungsspieler. Ich hab z.B. bei SR immer zuviel Chas mit dabei und frag den SL was er noch braucht/was er nicht braucht. falls Spieler fehlen such Ich welche zusammen und organisier den Tisch auf Cons.
Ich guck,das das Abenteuer läuft und wenn zuviel OffTopic gelaber kommt unterbrech Ich Immer.Wenn bei mir gespielt wird, ist immer Kaffee und was zu knabbern auf dem Tisch und der SL hat einen eigenen SL-Sessel(Comfy).Er bekommt auch meistens Feedback über das Abenteuer.
ausserdem bin ich meistens Pünktlich und Organisier die treffen vorweg (Via Mail oder Anruf,so dass der SL immer weiss wer kommt.)
...oO(klingt jetzt irgendwie wie eine Bwewerbung,ist's aber nicht  :-\ )

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Offline Falcon

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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #23 am: 19.07.2005 | 22:54 »
ich habe Spieler auch meissten nur als Konsumierer erlebt. Ich glaube das mache ich als Spieler aber leider auch teilweise in manchen Gebieten, ich versuche mich aber immer für den Plot zu interessieren und mich intime selbst damit zu beschäftigen.
Bei Spielerinteraktion oder eigenen Charprojekten tue ich mich schwerer, liegt aber wohl eher an Spielerqualitäten als an mangelndem Willen.


Ich möchte nicht zum wiederholten Male eine Negativliste aufstellen aber den Spielern zumindest mal eine kleine Hilfestellung geben was z.b. MIR als einen SL Spaß macht. Vielleicht regts am nächsten Spielabend ja zumindest mal zum nachdenken an was der Kollege auf den man eine andere Sicht hat und der sich die ganze Mühe macht, eigentlich erwartet:

- Die Spieler interessieren sich für den Plot oder sagen von sich aus wann er anfängt langweilig zu werden (erspart ständiges Nachfragen). Das Resultat ist das sie sich die Inhalte merken können und auch wiederum von sich aus intime wie outtime Fragen zu Zusammenhängen stellen sollen, was den Spielspass noch weiter erhöht.

- Der Spieler hat mit seinem Char eigene Pläne und versucht diese auch aktiv umzusetzen anstelle zu erwarten vom Sl immer was vorgesetzt zu bekommen was er abarbeiten kann

- Der Spieler versucht mit seinen Mitspielern zu interagieren. Er interessiert sich für die Meinungen eines anderen NPC oder auch SC, greift auf deren spezialisierte Aufgabenbereiche zurück und arbeitet allgemein zusammen. Merke: Auch ein Einzelgängerchar interagiert normalerweise mit seiner Umgebung.


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Im Moment äussert sich das da wo ich leite leider nicht so.
Auffällige Anzeichen die mir zu denken geben sind eben das sich niemand Namen und Orde merken kann oder offensichtliche (gelpante) Ungereimtheiten der Plots nicht aktiv hinterfragt werden (Gedanken lesen kann ich ja auch nicht). Alles muss man den Spielern aus der Nase ziehen.
Ein Phänomen ist auch die Interaktionsstruktur:
S1<->SL; 
S2<->SL;   
S3<->SL usw.
das gibt mir das Gefühl 3Abenteuer gleichzeitig zu leiten.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern das jemals ein Spieler eine Konversation angefangen hätte.  Anstoß war immer eine SL beschreibung oder eben ein NPC. Das wird mir eben erst gewusst. *schreck*  :-\

Es ist oft wirklich frustrierend und dann fragt man sich, wofür man sich eigentlich die Arbeit macht aber mittlerweile sehe ich das auch als Ureigene Eigenschaft von Rollenspiel das eben auch heute noch alles andere als ein Reibungs- und Fehlerloses Spielsystem ist.



und klar, Reden hilft. Genau aus dem Grund gibts auch Foren  :d
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Re: Gibt es eigentlich auch Dienstleistungs-Spieler?
« Antwort #24 am: 24.07.2005 | 19:16 »
Ich versuche mich mal an einer Definition:

Der Dienstleistungs-Spieler spielt gern mit, wenn man ihn braucht, wenn zu viele da sind, bleibt er auch gern weg.
Bei der Frage nach den Charakteren stellt er sich hinten an, wartet bis alle ihre Wünsche geäußert haben und fragt dann den Spielleiter, was denn noch fehlt, bzw. was er für seine Kampagne noch gern hätte.
Dabei spielt er die Rollen so klasse, dass man nicht meckern kann.
Er drängelt sich nie auf, d.h. setzt sich nicht übermäßig in den Vordergrund und initiiert regelmäßig Situationen, wo andere ins Rampenlicht kommen.
Wird es langweilig spielt er auf und bringt Kurzweil rein.
Er spielt nie Charaktere, die übermäßig intelligent sind (und den Plot Mühelos knacken, aber auch nie Deppen, die alles falsch machen).
Kommt die Runde mal nicht voran, hat er eine brilliante Idee und äußert diese.
Ist die Runde zu schnell, macht er auch mal etwas, dass dan schief geht, um die Situation zu verkomplizieren.
Er bringt immer was leckeres zum Essen mit, verleiht gern Würfel oder Stifte, bzw. Papier und hat immer ein paar Ersatzdokumente dabei. Und natürlich ein Satz Regelwerke.

Und im schlimmsten Fall kann er sogar ein Abenteuer improvisieren und die Aufgabe des Rollenspielleiters übernehmen.

Dass er sich immer anbietet, Leute zum Spiel mitzunehmen, das Essen holt und zur Not jemanden mit Geld aushilft ist doch selbstverständlich.
Ach ja, gute Laune hat er auch immer, gibt grundsätzlich ein sachlich fundiertes feedback und ermuntert zum Weiterleiten.
Er ist auch nie zu spät oder fehlt unentschuldigt...
wenn er dann noch weiblich ist, heirate ich ihn.
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