Autor Thema: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist  (Gelesen 13478 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Es gibt eine unmenge von Rollenspielsystemen auf der Welt, und jedes einzelne hat seine Daseinsberechtigung. Ob es nun D&D, DSA,Wushu, oder die zahllosen Halbgaren System sind, die in meiner Schublade oder auf meiner Festplatte liegen. Es gibt so eine Menge Systeme, weil es beim Rollenspiel so viele Spielstile wie Spieler gibt.
Nun hat das Rollenspiel es so an sich, das es seltenst allein gespielt wird. Was wiederrum zur Folge hat, das es nicht das System gibt, das alle Spieler gleich zufiredenstellt. Hierund da gibt es immer kleine Ösen und Haken. Vieleicht Ösen und Haken mit denen Man sich abfinden kann, aber es bleibt doch inperfekt.

Sobald irgendjemand eine Frage stellt, die sich auch nur irgendwie auf das System abwälzen lässt, springen auch schon die ersten hervor und schreien nach einem nötigen Systemwechsel. Nur wird das wechseln des Systems keine Besserung bringen, denn die Spieler haben sich zumeist durchaus bewusst für das entsprechende System entschieden.
Zumindest bei den meisten Usern im GROFAFO, die sich recht viel mit ihrem Hobby beschäftigen kann man davon ausgehen, das sie schonmal über den Tellerrand geblickt haben, und nciht nur in ermangelung eines anderen Systems bei diesem bestimmten geblieben sind.
Auch wenn einige hier regelmäßig 20 verschiedene Systeme zu spielen scheinen, steht diese Option den meisten Spielern und SLs nicht zu Verfügung, da ein neues System Einarbeitungszeit und erstmal Arbeit bedeutet.
Ein neues System müsste zuerstmal gelernt, dann vorgestellt(den anderen Spielern) und dann getestet werden, um dann in vielen Fällen auf Ablehnung zu Stoßen und sich dem nächsten System zuzuwenden.
Viele Systeme sind auch eng mit einem Setting verbunden, welches die Hauptursache ist, das Spiel zu spielen, dieses Setting auf ein anderes System umzumünzen bedeutet auch sehr viel Arbeit, und ist oft auch unnötig.
Wenn man nun wegen einiger kleiner ungereimtheiten auf ein anderes System umsteigt, wird man nach ein paar Sessioon auch in diesem neuen System auf ungereimtheiten oder Spieler/Setting-Inkompatibilitäten stoßen.
Nur damit das ganze Spiel wieder von vorne losgeht.
Man sollte mit offenen Augen durch die Systemwelt gehen, und Systeme die einen interessieren ausprobieren, wenn man die Zeit dazu hat.
Man sollte sich jedoch nicht der Träumerei hingeben, es gäbe das Perfekte System, das für sich und die gesamte Gruppe absolut perfekt funktioniert.
Noch weniger sollte man sich berufen fühlen anderen krampfhaft die viel besseren Systeme zu verkaufen, die man selber Spielt.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #1 am: 20.01.2006 | 15:48 »
Und um das noch zu ergänzen:
Jedes Regelsystem vermittelt ein anderes Gefühl des "Spielens". Dementsprechend kann es sein, dass ein und dasselbe Setting sich mit unterschiedlichen regeln ganz unterschiedlich anfühlt.
Earthdawn würde ich nie mit anderen Regeln als denen von Earthdawn spielen wollen. Würde sich für mich "falsch" anfühlen.
Und welcher DSA Spieler würde DSA schon mit HdR oder D&D Regeln spielen wollen?
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Offline 1of3

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #2 am: 20.01.2006 | 15:52 »
Thalamus, du hast ja sowas von recht. Deshalb sage ich ja auch immer nur: "Sei dir bewusst, dass dein Problem am System liegt."

Offline Würfelheld

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #3 am: 20.01.2006 | 15:58 »
Ich stimme da mal ein... mal muss sich vorher klar darüber sein, was man und auch die Gruppe will, den ein Systemumstieg ist immer mit erheblichen Zeit- und Finantaufwendungen verbunden.

Allerdings stimme ich nicht mit euch überein wenn ihr sagt, das jedes System für jeden irgendwo den ein oder anderen Hacken hat... ich kenne eine Gruppe die spielt seit Jahrhunderten SR und ist bis jetzt mit allen erdenklichen Regeln, Änderungen und sonst was weiss ich völlig einverstanden... die sind sehr wahrscheinlich unter den RPGler nur ne Randgruppe aber auch die solls geben...

Desweiteren, kann man dem Systemwechsel vorbeugen, indem man sich z.B. auf CONs andere System ausschaut und ausprobiert. Bei dieser Methode kann man teilweise schnell einen Einblick ins System bekommen und auch einiges über Vor- und Nachteile erfahren. Dabei merkt man dann wieder das es nicht nur in dem System was man selber spielt so ist sondern auch in anderen...

Also man wird immer wieder mit diesem Problem konfrontiert werden und eine geniale Lösung wird es wohl kaum gäben...
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #4 am: 20.01.2006 | 16:00 »
Thalamus, du hast ja sowas von recht. Deshalb sage ich ja auch immer nur: "Sei dir bewusst, dass dein Problem am System liegt."
Das kann man ja auch schreiben, wenn es stimmt.
Wenn z.B. jemand schreibt ihn störe das gesamte Kampfsystem bei D&D, er möchte keine Trefferpunkte und keine Rüstungsklasse, und das man auf Zauber/Tag beschränkt ist stört ihn ebenfalls.
Dann ist das ein Problem der Spieler/System Kombination.
Wenn es jedoch um ein Problem geht, das nur Sekundär vom System beeinflußt wird, dann ist dieses Statement nciht wirklcih hilfreich.
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Offline Patti

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #5 am: 20.01.2006 | 16:05 »
1of3, ich verfolge die hier angesprochenen Dinge nicht mit, aber es klingt jetzt von deiner Seite so, als würdest du ausser diesem Hinweis nichts an die betreffenden Frager richten.  
Wenn jemand eine Frage zum System stellt, will er doch wahrscheinlich eine Antwort innerhalb der Grenzen des Systems haben. Alles was darüber hinaus geht, kann man sich doch dann auch gleich sparen, wenn es demjenigen nix hilft. Oder hab ich da was falsch verstanden?
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Offline Blizzard

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #6 am: 20.01.2006 | 16:11 »

Man sollte mit offenen Augen durch die Systemwelt gehen, und Systeme die einen interessieren ausprobieren, wenn man die Zeit dazu hat.
Man sollte sich jedoch nicht der Träumerei hingeben, es gäbe das Perfekte System, das für sich und die gesamte Gruppe absolut perfekt funktioniert.
Noch weniger sollte man sich berufen fühlen anderen krampfhaft die viel besseren Systeme zu verkaufen, die man selber Spielt.

Das perfekte System gibt es nicht (auch wenn einer meiner Spieler da was Gegenteiliges behauptet). Es gibt imho auch keine "spielbaren" oder "unspielbaren" Systeme, da theoretisch jedes System spielbar ist. In der Praxis schaut's da natürlich wieder ein bisschen anders aus...
Es gibt Systeme die Spaß machen und welche die keinen Spaß machen. Und selbst Systeme die keinen Spaß machen sind trotzdem theoretisch spielbar. Aber um das festzustellen muss man-wie Thalamus richtig sagt- über den Tellerand blicken. Probieren geht über studieren lautet in dem Fall die Devise. Und nur weil irgendjemand System XYZ ganz super toll findet muss es mir trotzdem noch lange nicht gefallen.

Zitat
Es gibt so eine Menge Systeme, weil es beim Rollenspiel so viele Spielstile wie Spieler gibt.
Das ist DIE Antwort auf diesen Thread .
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Offline Jens

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #7 am: 20.01.2006 | 16:25 »
Und welcher DSA Spieler würde DSA schon mit HdR oder D&D Regeln spielen wollen?
Hier! Hier :D ! Ich! HdR auf Aventurien, das wär doch was :D
ich hab mehr als genug Probleme mit dem DSA-Regelwerk, das heißt Aventurien mit Wushu, HdR, D&D vielleicht nicht aber PtA geht auch oder noch andere Systeme bespielen, das wär mal was. Würde mir ne Menge Stress sparen, als Spieler wie auch als SL :)

Chiungalla

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #8 am: 20.01.2006 | 16:27 »
Zitat
Nur wird das wechseln des Systems keine Besserung bringen, denn die Spieler haben sich zumeist durchaus bewusst für das entsprechende System entschieden.
Zumindest bei den meisten Usern im GROFAFO, die sich recht viel mit ihrem Hobby beschäftigen kann man davon ausgehen, das sie schonmal über den Tellerrand geblickt haben, und nciht nur in ermangelung eines anderen Systems bei diesem bestimmten geblieben sind.

Ich würde durchaus postulieren, dass sich ein großer Teil der Rollenspieler eher für einen Hintergrund als für ein System entscheidet, und das System dann quasi mitkauft.
Und dann sitzen sie oft da, ärgern sich täglich über das System, finden aber die Welt so toll.

Ich hab mir D&D, Shadowrun 3 u.s.w. auch zum größten Teil wegen der geilen Hintergründe gekauft, und war hinterher echt enttäuscht vom System.

Da macht es durchaus Sinn, wenn solchen Spielern geraten wird, ggf. das System zu wechseln (und eventuell den Hintergrund so gut wie möglich beizubehalten).
Finde ich.


Jon Snow

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #9 am: 20.01.2006 | 16:32 »
Jo, und das bleibt dann eigentlich jedem Spieler selbst überlassen.
Und zumindest der Rat "Probier doch, ob es mit einem anderen System vielleicht besser klappt!" ist ihmo eigentlich kein schlechter. Es sollte halt nur nich so rüberkommen "Klar, verstehe dein Problem, du benutzt ja auch ein scheiß System"
Und wenn es nicht ganz passt: Kreativ sein! Wir sind hier schließlich die kreative Elite.  >;D

Offline Haukrinn

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #10 am: 20.01.2006 | 16:45 »
[...] Wenn man nun wegen einiger kleiner ungereimtheiten auf ein anderes System umsteigt, wird man nach ein paar Sessioon auch in diesem neuen System auf ungereimtheiten oder Spieler/Setting-Inkompatibilitäten stoßen.
Nur damit das ganze Spiel wieder von vorne losgeht.
Man sollte mit offenen Augen durch die Systemwelt gehen, und Systeme die einen interessieren ausprobieren, wenn man die Zeit dazu hat.
Man sollte sich jedoch nicht der Träumerei hingeben, es gäbe das Perfekte System, das für sich und die gesamte Gruppe absolut perfekt funktioniert.
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Völlig richtig. Sehe ich genauso. Ich sehe aber nicht, was an 1of3s Standardratschlag falsch. Wenn es Ungereimtheiten gibt, und jemand sagt, "dort und dort löst man das so und so", dann ist das doch durchaus einen Blick wert. Natürlich hast Du in jedem System früher oder später Probleme. Aber vielleicht wiegen die ja einfach weniger schwer als die, die Du mit dem jetzigen System hast. Wenn also jemand sagt "Dich stört X in System A, dann nimm doch mal System B, denn da funktioniert X viel fluffiger", dann mach genau das. Probier's aus. Und wenn da wieder was stört, dann sagst Du "Hey, X funktioniert jetzt besser, aber Y dafür nicht mehr" - dann bekommst die Antwort "Ja, ist Dir denn X oder Y wichtiger". Dann entscheide Dich - und alles wird gut.  :)

@Snow: Jepp, das trifft es
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Offline Azzu

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #11 am: 20.01.2006 | 16:51 »
Ich stimmte Thalamus insoweit zu, dass ich mich als Threadautor zu dem Thema "Ich spiele X und dabei stellt sich die Frage Y" auf den Arm genommen fühle, wenn dann sofort die Antwort kommt, "Spiel leiber Z, da stellt sich die Frage überhaupt nicht". Weil die Tatsache, dass "X" gespielt wird, schon die Prämisse für die Diskussion bilden sollte.

Ich glaube aber, es geht nicht wirklich um einzelne Systeme, sondern um Spielstile, eher zufällig verkörpert durch auf sie zugeschnittene Systeme.

Das Problem hier im Forum liegt IMHO darin, dass die meisten Rollenspieler ihre Art, zu spielen - "klassisches" Rollenspiel - als einzig mögliche ansehen, und daher keine Notwendigkeit sehen, "X" auch zu definieren. Daneben gibt es auch eine Menge Leute hier, die sich mit Rollenspieltheorie auseinandergesetzt haben, und sich deutlich mehr Rollenspielvarianten vorstellen können, als der Durchschnittsposter. Wenn die Definition von "X" fehlt, sind für die Theoretiker Aussagen, die jemand als allgemeingültig macht, weil sein Horizont sich auf "klassisches" Rollenspiel beschränkt, notwendigerweise falsch. Die Nicht-Theoretiker können wiederum mit den Aussagen der Theoretiker gar nichts anfangen, weil diese überhaupt nicht zu ihrer Spielweise passen. Leider ein Teufelskreis, weil dem Nicht-Theoretiker die Begriffe fehlen, um seine Spielweise, die er als einzig mögliche kennt, anders zu definieren, als mit "Rollenspiel".

Da prallen zwei Welten aufeinander, die völlig andere Dinge wie selbstverständlich als Diskussionsgrundlage ansehen. Und kreisen auf ewig ergebnislos umeinander. ;)

EDIT: Zu ergänzen bleibt: Die Diskussionsgrundlage fehlt natürlich nicht nur zwischen Theoretikern und "dem Rest", sondern häufig auch zwischen vielen Nicht-Theoretikern, die ihre jeweils eigene Spielweise als Diskussionsgrundlage ansehen, ohne zu wissen, wie die Diskussionspartner spielen, und warum. Um dieses Problem zu beheben, sind die Theoretiker ursprünglich eigentlich angetreten. (Mir ist daher übrigens unverständlich, warum manche der Theoretiker hier, die es eben deswegen eigentlich besser wissen müssten, ihre Meinung, genau wie der Rest, als allgemeingültig hinstellen, ohne aber vorher nach der Diskussionsgrundlage zu fragen.)
« Letzte Änderung: 20.01.2006 | 17:05 von Azzurayelos »

Regelbastler

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #12 am: 20.01.2006 | 17:10 »
@Azzurayelos

Das Problem hier im Forum liegt IMHO darin, dass die meisten Rollenspieler ihre Art, zu spielen - "klassisches" Rollenspiel - als einzig mögliche ansehen, und daher keine Notwendigkeit sehen, "X" auch zu definieren. Daneben gibt es auch eine Menge Leute hier, die sich mit Rollenspieltheorie auseinandergesetzt haben, und sich deutlich mehr Rollenspielvarianten vorstellen können, als der Durchschnittsposter. Wenn die Definition von "X" fehlt, sind für die Theoretiker Aussagen, die jemand als allgemeingültig macht, weil sein Horizont sich auf "klassisches" Rollenspiel beschränkt, notwendigerweise falsch. Die Nicht-Theoretiker können wiederum mit den Aussagen der Theoretiker gar nichts anfangen, weil diese überhaupt nicht zu ihrer Spielweise passen. Leider ein Teufelskreis, weil dem Nicht-Theoretiker die Begriffe fehlen, um seine Spielweise, die er als einzig mögliche kennt, anders zu definieren, als mit "Rollenspiel".

Und das ist ein gedanklicher Fehler. Auch ein Nichttheoretiker kann sein eine Art zu spielen beschreiben. Hierzu benötigt man kein GNS, PE, CCS, CA und was auch immer. Est ist nur die Frage ob man bereit ist zu beschreiben wie man Spielt. Was einem daran gefällt und was einen stört. Und ob man bereit ist die Beschreibung verstehen zu wollen.

@Topic
Natürlich ist ein Systemwechsel kein Allheilmittel für die Probleme in der Runde. Aber ein System mit anderem Schwerpunkt kann einem helfen, neue Ideen und Anregungen zu bekommen. Ein bisschen mehr Flexibilität hilft.

Also wechsle dein System um zu deinem Lieblingssystem zurückzukehren

Gruß
 d R.B.

Offline Arbo

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #13 am: 20.01.2006 | 17:14 »
@ Thalamus:

Auch wenn ich solche Aussagen wie Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist in ihrer absoluten Form immer ablehnend gegenüber stehe ... schöner und wichtiger Beitrag.

Denn genau das ...

Zitat
Auch wenn einige hier regelmäßig 20 verschiedene Systeme zu spielen scheinen, steht diese Option den meisten Spielern und SLs nicht zu Verfügung, da ein neues System Einarbeitungszeit und erstmal Arbeit bedeutet.
Ein neues System müsste zuerstmal gelernt, dann vorgestellt(den anderen Spielern) und dann getestet werden, um dann in vielen Fällen auf Ablehnung zu Stoßen und sich dem nächsten System zuzuwenden.

... trifft so ziemlich den Punkt. Leute, die bei einem System bleiben, müssen daher nicht zwangsläufig konservativ bzw. veränderungsresistent sein; es kann ganz verständliche Gründe geben. Zum Beispiel auch, Earthdawn mit seinem Haussystem –  Rolemaster - zu spielen  >;D

Mit anderen Worten: Der Rat, das System zu wechseln, kann an seine – natürlichen – Grenzen stoßen.

Dennoch kann die Kenntnis verschiedener Systeme helfen, um das eigene Haussystem – das eigene Spiel - zu verbessern. Insofern muss nicht sogleich der radikale Schritt in ein – für die anderen - völlig neues System gemacht werden. Manchmal reicht es, bestimmte Elemente zu übernehmen oder zu ändern. Und dazu müssen noch nicht einmal alle Spieler sofort eine akribische Kenntnis über ein bestimmtes Regelwerk besitzen.

Mit vernünftigen Spielern sollte das möglich sein

Zu ...

Zitat
Nun hat das Rollenspiel es so an sich, das es seltenst allein gespielt wird. Was wiederrum zur Folge hat, das es nicht das System gibt, das alle Spieler gleich zufiredenstellt. Hierund da gibt es immer kleine Ösen und Haken. Vieleicht Ösen und Haken mit denen Man sich abfinden kann, aber es bleibt doch inperfekt

möchte ich mir vielleicht noch den Hinweis auf unstetes Spielverhalten
erlauben; es ist zu vermuten, dass nicht nur jeder unterschiedliche Vorstellungen vom Rollenspiel hat, sondern dass sich dies auch noch während des Rollenspiels ändern kann. Insofern ist ein lapidarer Hinweis auf ein Systemwechsel durchaus kritisch zu beäugen, denn dass würde heißen, man müsste zu jeder problematischen Spielsituation ein anderes System verwenden.

Gleichzeitig heißt das aber nicht, dass ein Systemwechsel nicht auch positiv sein kann!

-gruß,
Arbo
« Letzte Änderung: 20.01.2006 | 17:18 von Arbo Moosberg »
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Offline Azzu

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #14 am: 20.01.2006 | 17:22 »
Und das ist ein gedanklicher Fehler. Auch ein Nichttheoretiker kann sein eine Art zu spielen beschreiben. Hierzu benötigt man kein GNS, PE, CCS, CA und was auch immer.

Zustimmung. Dass ich das hilfreich fände, lässt sich hoffentlich zwischen den Zeilen meines Post herauslesen. Falls nicht, Asche auf mein Haupt!

Kurzgefasst das für das gewünschte Thema Wesentliche an der eigenen Spielweise darzustellen, ist aber ohne Theoriekenntnis sehr schwer. Genau deswegen fände ich es die Aufgabe der Theoretiker, gezielt nachzufragen, wenn es hier Defizite gibt.

Offline Bitpicker

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #15 am: 20.01.2006 | 22:58 »
Das Problem hier im Forum liegt IMHO darin, dass die meisten Rollenspieler ihre Art, zu spielen - "klassisches" Rollenspiel - als einzig mögliche ansehen, und daher keine Notwendigkeit sehen, "X" auch zu definieren. Daneben gibt es auch eine Menge Leute hier, die sich mit Rollenspieltheorie auseinandergesetzt haben, und sich deutlich mehr Rollenspielvarianten vorstellen können, als der Durchschnittsposter.

Man braucht da gar nicht auf die Theorie und / oder modernere Systeme zu kommen. Selbst wenn nur die Leute diskutieren würden, die sich als klassische Rollenspieler verstehen, gäbe es einen Haufen Unterschiede im Spielstil; allein deshalb gibt es doch überhaupt diese Forge-Nischensysteme, die nur eine Sache können (wollen), aber die dann auch richtig.

Ich finde durchaus, dass ein Systemwechsel gelegentlich die richtige Antwort ist. Natürlich nicht in jedem Fall, und es wird besonders schwierig, wenn die Erwartungen der Spieler zu sehr auseinanderlaufen. Aber ich bin der Ansicht, dass man das Spielsystem nicht am Setting, sondern am gewünschten Spielstil festmachen sollte. Schade, dass Regeln und Settings nicht grundsätzlich getrennt verkauft werden. Natürlich hat Boba auch Recht, wenn er sagt, dass sich Spiel X nach einem Systemwechsel nicht mehr unbedingt genau so anfühlt wie vorher; aber vielleicht sind nach dem Wechsel auch nur die Ecken und Kanten weg, an denen man sich vorher gestoßen hat.

Wir müssten uns und anderen also bewusster machen, wie wir spielen und welche Systeme diese Spielweise unterstützen oder eben nicht. In Diskussionen wie der gegenwärtigen um Schummelei sollte jedem klar sein, dass Stildarstellungen nicht automatisch Belehrungen sein müssen oder sollen, auch wenn man nicht jeden Satz durch ein IMHO oder YMMV verunstaltet.

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #16 am: 21.01.2006 | 00:16 »
Zustimmung. Dass ich das hilfreich fände, lässt sich hoffentlich zwischen den Zeilen meines Post herauslesen. Falls nicht, Asche auf mein Haupt!
Dein Post liest sich, als wäre eine Betrachtung von Systemen ohen Theorie nicht möglich / erfolgversprechend. Was ist anders sehe. Aber vielleicht meinen wir beide im Endefekt das gleiche ...

Kurzgefasst das für das gewünschte Thema Wesentliche an der eigenen Spielweise darzustellen, ist aber ohne Theoriekenntnis sehr schwer. Genau deswegen fände ich es die Aufgabe der Theoretiker, gezielt nachzufragen, wenn es hier Defizite gibt.

Eine Theorie hat dann aber ihren Zweck verloren, wenn sie zu Selbstzweck verkommt. (= Theorie, koste es was es wolle) und ein Gespräch mit "Uneingeweihten" nicht mehr möglich ist.
Theorien haben ihren Sinn vor allem, wenn es um das Entwickeln geht, aber selten in der praktischen Anwendung.

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #17 am: 21.01.2006 | 03:04 »
Schön, dass Du das hier mal ansprichst, Thalamus. Ich jedenfalls kann "Systemwechsel" längst nicht mehr hören. Das ist mein Forenunwort Nr. 1. Naja, zumindest eines davon, mir fallen da gerade noch ein paar ein...

Und eine kurze Anmerkung zur Theorie: Mir ist es wurscht, ob sich Leute mit RPG-Theorie beschäftigen, oder nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass bei einem Großteil der Themen und vielen Usern Theoriewissen einfach vorausgesetzt wird, was mir zunehmend die Lust am Board vermiest. Man kann andernorts auch ohne Theorie super über Rollenspiel diskutieren.

Offline Jens

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #18 am: 21.01.2006 | 09:54 »
Mein Unwort ist "gelungen" das aber auch nur aus den DSA-Fanboyforen, wo treib ich mich nur rum... Systemwechsel, davon haben die noch nie in ihrem Leben was gehört! ;D

Offline Azzu

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #19 am: 21.01.2006 | 10:05 »
Dein Post liest sich, als wäre eine Betrachtung von Systemen ohen Theorie nicht möglich / erfolgversprechend. Was ist anders sehe. Aber vielleicht meinen wir beide im Endefekt das gleiche ...

Die Theorie finde ich nicht essentiell, ich kenne mich selbst nur sehr vage damit aus. Es kommt mir darauf an, dass eine gemeinsame Diskussionsgrundlage geschaffen wird. Ganz egal, ob Theoretiker an einer Diskussion beteiligt sind, oder nicht - nach spätestens vier Seiten Thread giften sich alle nur noch an, weil alle überzeugt sind, Recht zu haben, da jeder einzelne über etwas völlig anderes schreibt, ohne es zu merken.

Was ich sagen wollte: Die gemeinsame Diskussionsgrundlage ist einer der Zwecke der Rollenspieltheorie, weil sie fest definierte Begriffe schaffen will, die dann alle gleichbedeutend verwenden können sollen. Die Theoretiker müssten daher das Problem eigentlich alle kennen - tun sie aber oft nicht, weil sie die Theorie mehr oder weniger fertig vorgefunden haben, gelernt haben und seitdem gewohnt sind, diese als Diskussionsgrundlage verwenden. Trotzdem finde ich es schwach von ihnen, einen Mituser mit "deine Aussage ist falsch/kurzsichtig/whatever" zu konfrontieren, ohne vorher die gemeinsame Diskussionsgrundlage sicher zu stellen (das geht, wie du schon gesagt hast, auch ohne Forge-Latein, außerdem haben wir hier im Forum jede Menge verständlicher Definitionen, die sich verlinken lassen, wenn man im allgemeinen Bereich postet). Denn genau deren Schaffung taucht immer als einer der ersten Punkte in jedem "Warum Theorie?"-Thread auf.

[rant]
Oder böse formuliert: Forge-Laien ohne ausführliche Begründung niederzudiskutieren, weil ihre Aussage aus Sicht der herrschenden Meinung der Forge-Theorie nicht haltbar ist, ist meiner Meinung nach Hirnwichserei.
[/rant]
« Letzte Änderung: 21.01.2006 | 10:16 von Azzurayelos »

Offline Arbo

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #20 am: 21.01.2006 | 13:53 »
Ähm, sorry, aber es gibt nicht DIE Theorie. Wenn verschiedene Personen bestimmte Theorien und Modelle teilen - also sich im Rahmen dieses "Dunstkreises" bewegen - wird von einer Schule gesprochen. Das wären hier am Board die Forge-Leute, wenngleich sich das dort auch noch weiter "aufspalten" kann. Entsprechende Begriffsdefinitionen gelten dann für diesen bestimmten Kreis (Schule) - sie besitzen keinesfalls Allgemeingültigkeit über die Grenzen solch einer Schule hinaus. Sich hinzustellen und zu behaupten, allgemeingültige Definitionen festschreiben zu können, ist dogmatisch und grenzt an Vermessenheit.

Nichtdestotrotz kann es in Gesprächen helfen, zu wissen, worüber man spricht. Das ist der Vorteil, sich "innerhalb" solch einer Schule zu befinden. Man muss Definitionen nicht unbedingt teilen, weiß aber wenigstens, worüber man spricht. Vorausgesetzt, es gibt solche Definitionen bzw. etwas, was sich so nennen darf - also kein Rollenspielvoodoo-Geblubber  ;)

Der Nachteil ist, sich evlt. nach "außen" hin abzuschotten. Und solche Tendenzen sind es wohl, die Hurle oben frustrieren. Das gilt insbesondere, wenn man einem "Praktiker" zu einem Systemwechsel rät, ihm da aber - für ihn unverständliches oder vielleicht nicht ganz schlüssiges - Voodoo-Zeuch vor den Latz knallt. Wenn ich so "zwischen" den Zeilen lese, höre ich übrigens auch den Punkt heraus, dass der Ton die Musik macht ... es ist schon ein großer Unterschied, ob ich einen Systemwechsel empfehle oder ob ich dazu auffordere.

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #21 am: 21.01.2006 | 15:06 »
Zitat
Wenn ich so "zwischen" den Zeilen lese, höre ich übrigens auch den Punkt heraus, dass der Ton die Musik macht ... es ist schon ein großer Unterschied, ob ich einen Systemwechsel empfehle oder ob ich dazu auffordere.

Vorsicht! Für die Aufforderung, alle sollten doch mal zur Abwechslung nett zueinander sein, ist schonmal jemand ans Kreuz genagelt worden.  ;)

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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #22 am: 21.01.2006 | 15:08 »
Ja, aber er ist auch wieder aufgestanden :P
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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #23 am: 21.01.2006 | 16:29 »
@Azzurayelos

Scheint so, als meinten wir in etwa das selbe  :d


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Re: Warum "Wechsel das System" ein schlechter Tip ist
« Antwort #24 am: 23.01.2006 | 13:43 »
Die Theorie hat mit dem von Thalamus angesprochenen Thema nichts zu tun. Punkt.

Ich sehe durchaus auch das Problem, dass einige hier manchmal zu schnell bei der Hand sind, bestimmte (neumodische) Systeme als „Allheilmittel“ vorzuschlagen. Das ist in der Tat nur eine neue Art von Fanboytum. Wobei ich der erste bin, der zugibt, ein Fanboy von Dogs in the Vineyard zu sein. Trotzdem würde ich das System nicht jedem empfehlen, und schon gar nicht als Lösung auf ein x-beliebiges konkretes Problem.

Der erste Schritt muss, wie Thalamus ganz richtig sagt, sein, zu identifizieren, inwieweit das Problem etwas mit dem System zu tun hat oder auch nicht. Denn es mag zwar sein, dass eine Diskussion unter der Prämisse „wir spielen Earthdawn“ angefangen wird. Doch wenn „wir spielen Earthdawn“ unantastbar ist, das Problem aber im System von Earthdawn liegt, dann könnte man ansonsten nur sagen: „Pech gehabt. Dein Problem kann nicht gelöst werden.“ Dann doch lieber: „Ein Systemwechsel könnte dein Problem vielleicht lösen.“

Ein gutes Beispiel, in dem ich letztere Herangehensweise versucht habe, ist dieser Thread:

http://tanelorn.net/index.php?topic=22087.0

Wer ihn aufmerksam verfolgt, wird erkennen, dass hier der Systemwechsel der einzig sinnvolle Tipp war. In anderen Threads konnte ich auch im Rahmen des Verwendeten Systems sinnvolle Ratschläge geben, z.B. hier:

http://tanelorn.net/index.php?topic=21150.0
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