Autor Thema: Homosexualität im Rollenspiel  (Gelesen 12355 mal)

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Offline CrazyDwarf

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 28.04.2006 | 12:58 »
Ich weiß nicht was es an Wolf Aussage nicht zu verstehen gibt. Mann kann doch persönlich den Gedanken an zwei Männer die Miteinander intim werden widerlich oder beunruhigend finden obwohl man keine Vorurteile gegen Homosexuelle hat. Mir geht das ehrlich gesagt genau so. Von mir aus können Männlein und Weiblein miteinander treiben was sie wollen solange Sie mich mit den Sachen die nichts für mich sind in Ruhe lassen.

Anderes Beispiel: Ich denke mal du hast im Prinzip nichts gegen Frauen. Aber wenn dich eine Frau begegnet die total konträr zu deinem üblichen Beuteschema ist es dir beim Gedanken das mit dieser Person was laufen könnte doch bestimmt auch schonmal kalt den Rücken runtergelaufen. Trotzdem hast du nix gegen Frauen. Ganz simpel das...
"Nimmermehr"

Chiungalla

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 28.04.2006 | 13:01 »
@ Preacher:
Gibt es nicht für jeden Menschen Dinge die ihn stören und die er nie tun würde, die er aber bei anderen sehr wohl tollerien kann?

Offline Vanis

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 28.04.2006 | 13:05 »
In meinen Runden kommt Sexualität auch nicht wirklich oft zur Sprache. Die Handlung der Abenteuer dreht sich dann doch um andere Dinge.

Ich hatte aber mal einen Spieler auf einer Con, der unbedingt einen schwulen Noldor-Heiler spielen wollte (Herr der Ringe). Das war vollkommen ernst gemeint und der Spieler hat das auch sehr überzeugend gespielt. Ich hab ihn nicht gefragt, ob er schwul ist, war mir auch egal. Der betreffende Spieler hat seine Neigung allerdings zu allen passenden (und unpassenden) Gelegenheiten gezeigt (hat Leute angemacht, die er eigentlich nur heilen sollte). Wenn ein männlicher Heiler, der Frauen ärztlich versorgt und diese dabei ständig angräbt, fände ich das in einem recht "konservativen" Hintergrund wie Mittelerde auch eher nervig. Ganz unabhängig ob der Chars hetero- oder homosexuell ist.

In anderen Hintergründen, wie SR, Cthulhu, fänd ich das interessant. Ist nunmal ein Bestandteil des Lebens.
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sackgesicht

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 28.04.2006 | 13:15 »
Sehe ich so wie crazy. Es gibt ja auch bestimmte Speisen, die ich nicht mag. Nur weil es mich aber selber z.B. vor Austern ekelt, mag ich doch niemanden weniger, nur weil er selber Austern gerne isst (solange er mich nicht nötigt, sie auch zu probieren).

Ich kenne einige Leute, die ein Problem mit homosexuellen Praktiken haben (in dem Sinne, dass sie nicht daran beteiligt sein wollen oder nicht dabei zusehen möchten). Ich kenne persönlich aber niemanden, der ein Problem mit Menschen hat, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen (zumindest keinen, der es zugibt).

Ich habe Wolf übrigens so verstanden, dass er das Ausspielen einer homosexuellen Beziehung im Spiel verhindern wollen würde; nicht dass er etwas gegen einen Charakter hätte, der an sich homosexuell ist (was im Spiel nicht zum Tragen kommt). Damit löst sich meines Erachtens der scheinbare Widerspruch in Luft auf.
 

Offline Medizinmann

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 28.04.2006 | 13:18 »
Hab letztends mit einer lesbischen Korsarin meinen ersten homosexuellen charakter gespielt - war nett! :)

Ich glaube das gilt nicht(das ist ja nur ein Heterochar in einer weiblichen Hülle  ;)

und zum Thema weibliche Homosexualität. die meisten Stinos (männl) finden das angenehmer als männl. Homos.

HeyaHeyaheya
Medizinmann

Offline CrazyDwarf

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 28.04.2006 | 13:20 »
und zum Thema weibliche Homosexualität. die meisten Stinos (männl) finden das angenehmer als männl. Homos.
Ist ja wohl auch ziemlich logisch, passt halt besser ins "Beuteschema"
"Nimmermehr"

Offline Bad Horse

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 28.04.2006 | 13:29 »
So einen Thread gab´s schon mal... war dann auch ziemlich lang. Scheint also ein Thema zu sein, daß Leute interessiert (hey, es kommen die Buchstaben S, X und E in einer bestimmten Kombo im Titel vor, wen würde das nicht interessieren?  ;)).

In unseren Runden kommen Schwule vor. Als SCs oder NSCs, als harte Kerle oder tuckige Friseure (hach, hat mir Franco, der Toreador-Friseur Spaß gemacht), ernsthaft oder als comic relief... genau wie heterosexuelle Chars auch. 'Homosexuell' ist ein Charaktermerkmal, das nicht unbedingt eine Rolle spielen muß, aber spielen kann. Wenn Romantik oder Sex in der Runde nicht häufig vorkommen, wird die sexuelle Ausrichtung eines Char keine große Rolle spielen, aber wenn viel Wert auf das soziale Umfeld gelegt wird, dann wird das auch plötzlich zum Thema.

Ich habe selber schon alles mögliche gespielt: Schwule Männer, bisexuelle Männer, lesbische Frauen, Heteros jeglichen Geschlechts... in jedem Fall war das eine Entscheidung, die ich bewußt getroffen habe und die ich auch wichtig fand. Homosexuelle sind nun mal in der Minderheit, und es gibt auch in aufgeklärten Zeiten sicherlich Leute, die Vorurteile haben oder damit nicht klarkommen.

Interessierte Frage am Rande: Haben einige unter euch auch schon Transsexuelle gespielt? Das habe ich - glaube ich - im Rollenspiel noch nicht erlebt...

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline CrazyDwarf

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 28.04.2006 | 13:31 »
Noch nicht gespielt und auch noch nicht erlebt...
"Nimmermehr"

Wolf Sturmklinge

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 28.04.2006 | 14:42 »
Und wenn dich der Gedanke an eine homosexuelle Beziehung anwidert, dann liegt auch der Schluß nahe, daß Du etwas gegen Schwule hast. Und wenn Du nichts dagegen hast, wieso willt Du dann eine schwule In-Play-Beziehung unterbinden? Passt nicht ganz zusammen, finde ich. Oder hab ich da was komplett falsch verstanden?

Homosexuellen Männern stehe ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber und wenn ich länger drüber nachdenke, widert mich der Gedanke, wie zwei Männer intim werden ziemlich an. Höchstwahrscheinlich würde ich solch eine Beziehung im Rollenspiel auch versuchen zu unterbinden.
Ich habe bereits geschrieben, daß ich nichts gegen Schwule habe, also behaupte auch nicht, daß ich so etwas nahe lege. Ich möchte nicht als Schwulenhasser oder sonstwas hingestellt werden.

Von mir aus kann jemand bei mir einen schwulen Charakter spielen/darstellen, aber sobald es intim wird, werde ich 'Stop' sagen und mir diese Ausführungen nicht anhören, da es mich anwidert. Genauso kann man das ins echte Leben projezieren. Schwule? Ja. Schwulenintimitäten? Nein.

Offline Schlangengott

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 28.04.2006 | 14:45 »
Zitat
Schwule? Ja. Schwulenintimitäten? Nein.

Tja, ich fürchte diese gemeine Schwulenintimität wirst du aushalten müssen, solange sie nicht DICH betrifft.
"Die Menschen sterben und sind nicht glücklich"

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"Auf jeden Fall ist dieser "Auteur" (Schlangengott) ein echtes Phänomen. Eine Art Rollenspielentwickler-Kaspar-Hauser-Kaiser-Caligula-Chimäre. Da DARF, nein da MUSS man gespannt sein."

Zornhau

Offline CrazyDwarf

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 28.04.2006 | 14:45 »
Ich hätte im Rollenspiel  auch nochmal fett markiert um wirklich alle Unklarheiten zu beseitigen, aber ich glaub mittlerweile haben dich alle verstanden...

EDIT: Anscheinend doch nicht ::)
"Nimmermehr"

Offline גליטצער

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 28.04.2006 | 15:06 »
Ich hab nix gegen homosexuelle Charakete im RPG, ich haett auch nix dagegen wenn Spieler das Thema mal  ein bisschen ausfuehlicher beleuchten wuerden (z.B. mit irgendwelchen NSCs flirten), was mir aber die Galle hochtreibt, sind, wie auch bei dem von mir hochgeschaetzten verueckten Zwerg, irgendwelche Intimitaeten im Rollenspiel. Ich mach da auch keinen Unterschied zwischen Homo und Hetero, wenn ich DSA Spiele, will ich Abenteuern, und nicht Pornogucken.

(also nicht falsch verstehen, irgendwelche Anzueglichen Gasten faend ich durchaus OK, aber was im abgeschlossenen Kaemmerlein geschieht, muss doch nicht ausgespielt werden, oder? )
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

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Horror

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 28.04.2006 | 15:08 »
Naja, das Problem ist wohl das eher neutrale Wort Beziehung gewesen, was ja wohl nicht unbdeingt etwas mit Sex zu tun haben muss und man würde sich als Spieler vermutlich gegängelt vorkommen, wenn der heterosexuelle Charakter des Mitspielers eine Beziehung mit seiner Menschen oder Elfenfrau auspielen darf (wo wir alle wissen, das Beziehungen in ollenspielen ja imho leider selten genug vorkommen), aber der Ork oder Zwerg, an den man sich herangeschmissen hat, nie wieder auftaucht, stirbt oder sonstiges....und damit meine ich jetzt wirklich nur die Beziehung, und keine Darstellung von Intimitäten, denn sowas geht ohnehin nur gut, solange niemand in der Gruppe mit sowas Probleme hat.

Zurück zum Thema:

Ja, Homosexualität und andere Ausrichtungen gibt es in meinen Rollenspielwelten, mal akzeptiert, mal verfolgt oder öffentlich verboten (die Variante finde ich im Rollenspiel wesentlich reizvoller, da es immer wieder für schöne Konflikte sorgen kann) und ich spiele auch selber gerne mal einen schwulen oder bisexuellen Charakter, alleine schon um Klischee Situationen aufzubrechen (ohne jetzt allerdings mit der Absicht, Abenteuer oder Runden zu sprengen, denn das wäre daneben)!

Das kann imho sehr reizvoll sein, solange es nicht in eher peinliche Klischees abgleitet.


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MadMalik

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 28.04.2006 | 15:09 »
Zur Systemfrage, das ist Systemunabhängig, aber wenn's von standard Settings abweicht kommt meist GURPS zum zug. An sich braucht man allerdings kein spezielles System um soziale, moralische oder ideologische Dinge auszuspielen.

Preacher

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #39 am: 28.04.2006 | 15:18 »
Stellvertretend für viele andere dieses Zitat:
Gibt es nicht für jeden Menschen Dinge die ihn stören und die er nie tun würde, die er aber bei anderen sehr wohl tollerien kann?

Logisch. Das klang für mich nur ein wenig widersprüchlich - insbesondere der Passus mit dem "unterbinden". Liest sich wie "schwule Chars werden in meinen Runden nicht gespielt". Aber das wurde ja schon geklärt - s.u.

Ich möchte nicht als Schwulenhasser oder sonstwas hingestellt werden.
Lag mir fern. Ich hab ja auch nicht gesagt "Schwulenhasser", sondern genauer nachgefragt.

Von mir aus kann jemand bei mir einen schwulen Charakter spielen/darstellen, aber sobald es intim wird, werde ich 'Stop' sagen und mir diese Ausführungen nicht anhören, da es mich anwidert. Genauso kann man das ins echte Leben projezieren. Schwule? Ja. Schwulenintimitäten? Nein.
So kommt das bei mir gleich ganz anders an. Das kann ich auch nachvollziehen. Wobei ich mir obwohl ich hetero bin auch keine Schilderung en Detail eines heterosexuellen Liebesakts oder eines homosexuellen Akts zwischen 2 Frauen anhören mag. Ich spiele schließlich keine Pornos  ;)
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Offline Monkey McPants

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #40 am: 28.04.2006 | 16:49 »
Da 100% meiner Runde entweder bisexuell, schwul oder sonst irgendwie "queer" ist kommt Homosexualität natürlich auch bei uns vor. Meistens bestenfalls als Setting- oder Charaktercolor, hie und da auch ein bißchen mehr, so wirklich narrativistisch wurde das aber bisher (leider) noch nicht aufgearbeitet. Wird sich aber ändern sobald ich mal Dogs leite.

Was Sex im Rollenspiel angeht: Fade to black. Es kommt vor, es wird im vorbeigehen erwähnt bzw. angedeutet, aber bisher nicht ausgespielt oder detaillierter beschrieben. Wird sich aber ändern sobald wir endlich mal Bacchanal spielen. >;D

Haben einige unter euch auch schon Transsexuelle gespielt? Das habe ich - glaube ich - im Rollenspiel noch nicht erlebt...
Ich hab mal einen Transvestiten gespielt der zumindest in die Richtung ging, aber die Runde dauerte nicht lange genug um die Frage als was er/sie sich denn nun genau fühlte wirklich zu klären. *seufz* Das war ein cooler Charakter. Vielleicht kann ich den mal wiederbeleben.

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Romaal

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #41 am: 28.04.2006 | 21:34 »
In unserer Runde wurden noch nie homosexuelle Charas gespielt. Liegt hauptsächlich an zwei Gründen.

Wenn wir so einen Charakter spielen würde, dann wäre er wahrscheinlich extrem klischeebelastet und würde daher einen humorvollen Flair verbreiten. Das heißt schon mal, dass so was nicht für alle Systeme bei uns geeignet wäre.

Des weiteren haben wir nicht wirklich Lust darauf intimen Kontakt zwischen Schwulen oder Lesben auszuspielen. Ist nicht so mein Ding. Auch wenn ich nicht homophob bin. Es darf ja jeder machen was er will. Nur ich muss es deswegen noch lange nicht spielen.

Offline Lord Verminaard

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #42 am: 28.04.2006 | 22:15 »
Lesben? Ein echter BARBAR nennt das eine Herausforderung! >;D

Ach ja, dann war da noch dieser schwule adlige Sadist, den ich bei 7te See mal gespielt habe. Mit dem Charakter bin ich irgendwie nicht richtig warm geworden...  :smash:

(Ach, ihr wolltet ernsthafte Kommentare? ;))
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Offline AlexW

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #43 am: 30.04.2006 | 13:32 »
Ich spiele eigentlich nie hetero. Widerspricht mir. Aber bei mir in den Runden duerfen Leute gern Heten spielen. :) Ueber-tuckige Charaktere finde ich unangenehm, vor allem, wenn sie von Heteros gespielt werden, die sich a) entweder darueber lustig machen oder b) den Horizont erweitern wollen (angeblich), dann aber auf Hollywood-Klischee 23b ("Der tuckige Typ im papageifarbenen Anzug, a la Tucke in "Mannequin") zurueckgreifen. Das stoert. Ebenso stoert es mich, wen ein Typ eine Lesbe spielt und das primaer, um ein bisschen Hentai auszuprobieren. Zumindest in normalenR unden. Ich habe auch schon vergleichsweise "perverse" Sachen gespielt und ausgespielt. Kult, WoD, da kommen dann schonmal harte Geschuetze raus. Geht alles, unter Erwachsenen. Derzeit reizt mich das nicht so.

In meinen Welten gibt es entsprechend immer Homos und Bis. Es gibt Spieler, die sich beschwert haben, dass eigentlich jeder interessante Charakter "queer" ist. Ich hatte mal einen "Wirt" (eigentlich: hochrangiger, religioes motivierter Assassine) mit seiner eigenen Taverne, der sich aus jeder Abenteuergruppe jemanden rausgesucht hat. Homo, Hetero, bi, egal. Er ist auch einige Male Vater geworden, aber war selbst pansexuell, sozusagen. Fremde Rasse, fremdes Geschlecht, alles egal, es zaehlt die Persoenlichkeit. Meine Spieler waren fasziniert. Und es gab den ein oder anderen, der auf ihn angesprungen ist, obwohl der Charakter urspuenglich nicht so (als Frau: hetera, als Mann: bi oder schwul) angelegt war. Hohes Charisma, halt. :)

Anyway. Ich selbst spiele im allgemeinen bisexuelle Krieger - egal, welches System. So hatte ich in D&D einen "Magekiller", der mit seinem "Pagen" (Gefolgsmann - der Magekiller war irgendwas um 16. Stufe) herumlief. Einen Andergaster grauen Kampfmagier, der kreuzungluecklich damit war, dass er als Adliger die Linie nicht fortsetzen konnte (den hat's wirklich geekelt, wenn er Frauen angesehen hat), einen orkischen Spetsnaz, sexuell aggressiv und ueber-maennlich, der auf hetero machen musste, weil schwul sein in der Armee ein Problem ist, und der den Frust an einem "Kameraden" ausgelassen hat, einen Space Marine, der eine verbotene Beziehung zu seinem Vorgesetzten hatte, und den dann nach der Vernichtung ihrer Heimatwelten verzweifelt sucht - mit der Moeglichkeit, dass die Sache auffliegt und er richtige Probleme bekommt wegen "Fraternisierung" - zwischen Kameraden und unterschiedlichen Raengen findet das Militaer sowas nicht so prall), und einen wunderschoenen jungen (niedrigstufigen Paladin), der seinen Liebhaber befreien will - und auszieht, um genau das zu tun. Queste mal anders.

Das Problem ist, dass es extrem wenige Spielleiter gibt, die auf diese teilweise fundamentalen Dinge eingehen. So nach dem Motto: "Mir egal, wen du suchst, du machst jetzt dieses Dungeon". Danke. Dann baue ich beimn aechsten Mal direkt nur einen Charakterbogen. Aber das gehoert nicht in den Thread.

Mein aktuell einziger Charakter, Kata (Warforged, Fighter) hat keine Geschlechtsidentitaet. Da es Kata an Sexualorganen mangelt, hat Kata auch keinen Sex. Kata wurde vor 3 Jahren gebaut und ist, for all intents and puposes, ein Kind in einem grossen, feist mit Adamantium gepanzerten Koerper. Kata hat bisher noch nicht begriffen, dass Menschen ueberhapt unterschiedliche Geschlechter haben. Wenn man Kata fragt, ob Kata ein "er" oder eine "sie" ist, zuckt Kata mit den Schultern. Das hat einfach keine Bedeutung.

In Shadowrun wurde es klein bunt und komisch, als mein Wolfsschamane (auch eher pansexuell angelegt; der Kleine hat nun wirklich fast alles probiert) den Shapechange-Zauber bekam und sich dachte, als Elfe auf Runs zu gehen waere auch witzig. Dabei hat er als Frau dann Spassa daran gehabt, mit seinem Langzeit-Lover (schwul) zu flirten, der das nicht so witzig fand. So nach dem Motto: "Verwandel dich zurueck und das ist okay, aber Titten! Das geht nicht!" Auch ne Form von Dominanzgehabe, denke ich. Der Schamane hatte einfach begriffen, dass Verwandlung das natuelrlichste der Welt ist, und es von Vorteil ist, wenn Sicherheitsleute, die ihn unterschaetzen sollen, auf das prallgefuellte, bauchfreie Top stieren. Nur einer von vielen Taschenspielertricks.

Und was Werewolf angeht: Ich hatte mal einen Get of Fenris Ragabash, mit True Breed bis zum Anschlag, Sohn eines krassen Ueber-Get-Ahroun, der ausgerechnet mit einem als "schwul" ausgestossenen Fianna namens Broadway in einer gemischen Septe was anfing. Mouth-full-of-Feathers wurde so, innerhalb der Septe, rasch zu Mouth-full-of-Broadway, und hat sich damit ziemlich gequaelt. Einerseit auf Krieger gedrillt zu sein, den Komiker machen zu muessen (er hatte absolut kein Talent zum Ragabash, weil sein Ragabash-Sein sich darauf konzentrierte, einfach "anders" zu sein. Schwul halt). Sein Pack leader hat ihn dann deswegen angegriffen, und das ganze wurde dann sehr unschoen. Ausgestossen, halt, Ronin. Ich hab ihn dann ne Weile als kreuzungluecklichen, verzweifelt-komisch-sein-wollenden Gastcharakter woanders gespielt. Aber der Charakter ist daran kaputtgegangen, was ich bei WErewolf auch passend finde. Gerade die Get sind homophob bis zum Anschlag. Und da Mouth-full-of-Feathers nicht zu den Children of Gaia wollte (die das unter Umstaenden akzeptiert haetten), weil das alles "Hippies" sind, und weil er ihrer Philosophie nichts abgewinnen kann, laeuft der Charakter wohl jetzt noch allein durch die World of Darkness. Sehr tragisch. Ich hab ihn geliebt.

Eulenspiegel

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #44 am: 30.04.2006 | 14:55 »
Tja, ich fürchte diese gemeine Schwulenintimität wirst du aushalten müssen, solange sie nicht DICH betrifft.
Inwiefern Rumgeknutsche störend ist, wurde in diesem Thread ja bereits diskutiert. (Da ging es zwar um ein heterosexuelles Pärchen. - Penetrant vorgetragen ist das aber ebenfalls störend.)

Wolf Sturmklinge

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #45 am: 1.05.2006 | 01:24 »
Tja, ich fürchte diese gemeine Schwulenintimität wirst du aushalten müssen, solange sie nicht DICH betrifft.
Nein, muß ich nicht.

Offline Wodisch

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #46 am: 1.05.2006 | 20:14 »
ist es jetzt wieder vorbei, dieses Thema?

Von einem, der die ganze Diskussion "Sex In-Game" ungefähr so spannend findet wie: "Werden Character nass, wenn sie im Regen stehen" ;D

Offline Hr. Rabe

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #47 am: 1.05.2006 | 22:26 »
ist es jetzt wieder vorbei, dieses Thema?

Von einem, der die ganze Diskussion "Sex In-Game" ungefähr so spannend findet wie: "Werden Character nass, wenn sie im Regen stehen" ;D

Viel wichtiger finde ich da die Frage: ,,Werden Charaktere klebrig und eckelig, wenn der Spieler O-Saft über das Charakterblatt schüttet?'' ~;D
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Offline Wodisch

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #48 am: 1.05.2006 | 23:02 »
@RavenNevermore:
Klar, doch nur, wenn sie einen Resistenzwurf gegen den Angriffswert des O-Saft-Verschütters nicht bestehen. Normale Characterbögen haben allerdings einen "Trägheitsmalus" von -1... ;D

Offline Raphael

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Re: Homosexualität im Rollenspiel
« Antwort #49 am: 1.05.2006 | 23:13 »
Also, irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass der Thread eigentlich "Coming-Out-Thread" heissen sollte. Ich denke, BloodyGuts will uns mal aufn Zahn fühlen!  ;)

Bei uns spielt es selten eine Rolle. In Star Wars d20 und D&D würde es IMHO nicht reinpassen. (Naja, mein Ex-Freund hat mal versucht, nen schwulen Halbelfen in D&D zu geben, aber das blieb beim Ansatz ...) 

Hingegen in Shadowrun kamen schwule Charaktere schon öfters vor - nur ausgespielt wurde nix. "Fade to Black" auch bei uns, denn auch wir spielen keine Pornos. Und gesellschaftlich dürfte in einer derart permissiven Gesellschaft wie in SR wohl kaum "Reibungswärme" auftreten.  ;)
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