Autor Thema: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs  (Gelesen 8751 mal)

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Offline Purzel

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Gestern hat sich meine Rollenspiel-Testrunde getroffen, und wir haben endlich "The Shadow of Yesterday" ausprobieren können. Ich hatte das Vergnügen Spielleiter zu sein. Da wir wussten, dass sie Charaktererschaffung durchaus etwas länger dauern kann, hatte ich für die zwei Spieler, die kommen sollten, drei SCs vorbereitet. Insgesamt hat sich meine Vorbereitung über 3 Tage verteilt, etwa 6 Stunden.

Setting und Charaktere

Als Setting wählte ich das sumpfige Flussdelta von Zaru, alle SCs waren Sklaven der Ammeniten-Familie Amoux und bildeten gemeinsam die lokale Widerstandszelle.

Der erste SC war Dayescha, ein Diener, der den Key der Rache besass: er hatte einen grossen Hass auf alle Ammeniten, weil er in jungen Jahren von seinen Eltern getrennt wurde. Wie er hörte war sein Vater gestorben, wahrscheinlich musste er sich auf den Reisfeldern zu Tode arbeiten. Bei der Familie Amoux war er als Diener eingestellt worden. Deyescha kannte sich demzufolge mit der feinen, hohen Gesellschaft aus, ausserdem hatte er alle möglichen Arten von Kontakten (Secret of Contacts). Er konnte etwas mit dem Bogen umgehen und er konnte stehlen und einbrechen.

Die andere SC war K'xor. Sie war offiziell bei den adligen Amoux als Arzt für die Sklaven eingestellt, in Wirklichkeit war sie so eine Art Laienpriesterin, die sich um die kulturelle Identität ihres Volkes sorgte (Key of Faith). Sie konnte geheime Treffen organisieren und so dafür sorgen, dass Planungstreffen der Widerstandszelle von den Wachen unentdeckt blieben. Sie konnte Leute durch beharrliches Reden beeinflussen. Ausserdem war es ihr gelungen das "Secret of Zu" zu erlangen -- das ist die Fähigkeit die alte, magische Sprache der Zaru effektiv zu benutzen.

Ungenutzt blieb der dritte Charakter liegen, der Fallensteller und Fährtensucher. Er wurde allerdings später als NSC interessant!

Einführung und Planung

Der Plot begann mit einem Planungstreffen der Widerstandszelle der "Mondleute". Man hatte erfahren, dass der Governeur der Region vorbeikommen sollte, um das Gehöf der Familie Amoux zu inspizieren. Geplant war ausserdem ein Jagdausflug der hohen Herren in den Sumpf. Die Ärztin sollte dabei sein, um eventuell Verletzte versorgen zu können. Der Diener ist auch für den Jagdausflug eingeteilt worden, er sollte die reichen Schnösel bedienen und ausnahmsweise mit einem Bogen gegen Krokodile beschützen.

Nun hatten die SCs ein wenig Zeit vor dem Eintreffen des Regionalen Governeurs. Sie waren sich schnell einig, dass sie den Ammeniten schaden wollten und planten schonmal einen "Unfall" für den Jagdausflug voraus. Wie genau der zustande kommen sollte wussten sie noch nicht, sie fingen erstmal an Informationen einzuholen.

Diener Dayescha schlich sich von seinem Dienst fort um in das Büro seines Herren einzudringen und ein paar Briefe zu lesen, die berichteten, dass der Governeur recht simple Absichten hatte: Inspektion, Inventur, Besprechung der jährlichen Abgaben, geschäftliche Dinge halt. Dayescha wusste von sich aus, dass der Governeur seinen Posten sicherlich nicht artig wie ein Beamter erfüllte, sondern ihn zur persönlichen Bereicherung und Machtverteilung unter den Sklavenhaltern nach seinem Gusto nutzte.

Der Deal mit Sklavenhalter Amoux

K'xor wurde von ihren Leuten angesprochen, die sie baten beim Herrn Amoux anzufragen, ob es möglich sei das traditionelle Sommerfest stattfinden zu lassen, denn der launische Sklavenhalter hatte Jahr für Jahr immer jedes bisschen kulturelle Identität verweigert. Die Ärztin schaffte es eine Wache zu überreden sie zum Herren Amoux vorzulassen.

Es begann eine lange Verhandlung: Amoux wollte den Sklaven eigentlich nur einen einzigen freien Abend gewähren, wofür die Sklaven ihm helfen sollten gut vor dem Governeur dazustehen, vor allem aber, dass sein Gehöf ärmlicher erscheinen sollte, als es wirklich war. Teile der Ernte sollten versteckt werden, die Sklaven sollten krank und erschöpft wirken etc. K'xor wollte dem Governeur entgegen kommen, aber für ihre Leute einen ganzen freien Tag rausschlagen. Das schaffte sie auch (nach einer Runde "Bringing Down the Pain").

K'xor erholte sich von der langen Verhandlung bei ihren Leuten, um ihnen die freudige Nachricht zu überbringen (und ihren ausgelaugten Instinct-Pool aufzufrischen).

Der Betrüger wird betrogen

Dayescha entwickelte die Idee seinen Herren Amoux mit seinen Betrugsversuch vor dem Governeur auflaufen zu lassen. Mit seinem Secret of Contacts verschaffte er sich die Bekanntschaft mit einem Ratling, der im Sumpf lebte. Der Ratling schuldete Dayescha einen Gefallen, da der Mensch ihm einst vor dem Verhungern gerettet hatte. Der Ratling liess sich überreden den Governeur bei seiner Anreise aufzuhalten und Dayescha eine Vorwarnung von gut einem Tag zu geben.

Das Sommerfest der Sklaven fand statt, Dayescha nutzte es um sich wieder pool-mässig aufzuladen und ein Schwert von einer Wache zu stehlen. Ausserdem erfuhren die SCs von einem Elfen, der im Sumpf leben sollte, und Leute wahnsinnig machen würde.

Der Ratling tauchte wieder auf, warnte Dayescha vor der baldigen Ankunft des Governeurs. Der Ratling bekam als Dank einen Sack Reis, ausserdem erklärte er sich bereit das Schwert für Dayescha an einer Stelle im Sumpf zu verstecken, wo der Jagdausflug vorbeikommen sollte. Zudem wusste der Ratling dass der Governeur sich brüstete ein magisches Wort der Zaru gestohlen zu haben, und dass dieser zum Spass Dinge zum Brennen bringen konnte.

Jetzt fing der Diener an, seinen Plan in Gang zu setzen. Mithilfe von K'xor schaffte er es nochmal ins Büro einzudringen und die doppelte Buchführung seines Herren durch Umsortieren der Inventur-Unterlagen zu korrigieren. Die Widerstandszelle einigte sich darauf, dass dem Governeur das magische Wort abgenommen werden musste.

Der Governeur ist da

Am nächsten Tag kam der Governeur tatsächlich auch an. Während die Sklaven artig das vereinbarte Schauspiel für den Governeur abzogen und der Hof wirklich ärmlich wirkte, entdeckte der Governeur in den Unterlagen des Herren Amoux die Unstimmigkeiten über Menge der Ernte und tatsächlich vorhandene Vorräte. Erbost darüber wollte der Governeur seine Wut bei der Jagd abkühlen.

K'xor versuchte eine der Wachen zu bekehren, was nach einer kleinen Rauferei auch gelang. Im Allgemeinen zeigten sich die Ammeniten aber nicht besonders der Kultur der Zaru zugänglich.

Das Jagd-Desaster

Bei der Jagd gelang es den SCs die beiden reichen Schnösel, Herr Amoux und den Governeur, mithilfe eines einheimischen Fährtensuchers zu einer bestimmten Stelle im Sumpf zu bringen, denn sie wollten irgendwie provozieren, dass der Governeur sein magisches Wort einsetzen musste, damit man es stehlen konnte.

K'xor tauschte ihren "Key of Faith" gegen den "Key of the Collector" mit der Begründung, dass der Charakter nach den zähen Bekehrungsversuchen mit dem Ammeniten ziemlich frustriert gewesen sein musste. Stattdessen verlegte sie jetzt ihre Aufgabe im Spiel auf das Sammeln der magischen Worten ihres Volkes. Mit den übrigen freigewordenen XPs nahm sie sich ein besseres Talent im Umgang mit der magischen Sprache, so dass es ihr später besser gelingen sollte das Wort vom Governeur zu stehlen.

Dayescha setze sein "Secret of Contacts" ein, um eine Bekanntschaft mit dem Elfen aus dem Sumpf zu haben. Er wusste aus einer früheren Begegnung, wo der Elf sich meistens aufhielt, und dass dieser Störungen seiner Ruhe überhaupt nicht wünschte.

So traf die Jagd-Gesellschaft bei einem wunderschönen, grünen See auf einen Elfen, der über das Wasser ging und nicht besonders freundlich aussah. Die Ammeniten schossen mit Bögen auf den Elfen, doch dieser hatte sich entstofflicht, so dass die Pfeile einfach durch ihn hindurch flogen.

Darauf versuchte der Governeur den Elfen mit seinem magischen Wort zu attackieren und versuchte die geisterhafte Gestalt zu verbrennen. Darauf hatte K'xor nur gewartet: im mentalen Konflikt konnte sie dem Governeur das Wort aus dem Gedächnis stehlen. Bevor der Governeur begriff, wie ihm geschah setzte der Elf überraschenderweise ebenfalls ein magisches Wort ein: "Wahnsinn". Der Governeur wurde irre und rannte in den Sumpf.

Abschluss

Alles im allen hatten die SCs es geschafft aus dem Treffen mit dem Governeur ein Desaster zu machen, ohne dass man die Schuld auf sie hätte drehen könnten. Der Governeur hatte seinen Verstand verloren, der Herr und Sklavenhalter Amoux verlor viel seines Reichtums und politischen Einflusses. Ein magisches Wort war dem Feind entwunden worden, der Diener hatte es geschafft seine Rache umzusetzen. Insgesamt sind gute 21 XPs an die beiden Spieler gegangen.

Offline Skyrock

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #1 am: 3.08.2006 | 16:45 »
Sehr cooler Spielbericht :)

Es juckt mich sowieso schon länger in den Fingern TSoY mal anzuspielen (v.a. wegen der Skalierbarkeit von Konflikten in große und kleine Schritte), und dieses Transkript schafft es mich wirklich heiß darauf zu machen.
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Offline Fredi der Elch

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #2 am: 3.08.2006 | 17:19 »
Wie immer hätte ich gerne mehr zur Interaktion zwischen den Spielern und zur Wirkung der Mechanik. Kannst du da noch etwas zu sagen? Keys, Bonus Dice, Bringing Down the Pain usw.: was war gut, was war schlecht, was war wie?
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Zitat von: 1of3
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Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #3 am: 3.08.2006 | 18:06 »
Natürlich war der Spieleabend noch nicht ideal. Ich habe etwas überlegt was mit aufgefallen ist:

Manöverkritik

Vorsicht: schamlose Benutzung von Forge-Sprech hier und da

Schwierigkeitsgrad

Als Spielleiter hätte ich die Konflikte durchaus schwerer machen können. Auch in der Anleitung steht, dass ich mich nicht zurückhalten soll. Die Spieler hatten weit mehr Reserven übrig als ich dachte. Da die NSCs generell kaum Bonuswürfel erhalten würde ich empfehlen, den Antagonisten in ihren offensichtlichen Kompetenz-Bereichen gute Fähigkeiten zu geben (Adepten-Level, 2 Punkte). Schliesslich halten auch die Spieler nicht zurück und benutzen schamlos ihre besten Fertigkeiten.
   Man sollte die Spieler mehr fordern ihre Pools zu benutzen und anregen die Mitspieler um ihre Gunst in der Form von Gift Dice mit tollen Aktionen zu umwerben. Oder aber mal einen unwichtigen Konflikt auch für verloren zu erklären und sich lieber was anderes zu überlegen.

Gift Dice

Wurden noch zu wenig eingesetzt, ich hatte noch zwei übrig. Die Spieler haben auch nicht alles ausgegeben. Hier gibt es sicher noch Platz zum Ausweiten.

Stakes und Konflikte

Ich denke, dass ich vernümpftige Stakes aufgesetzt habe, viele der Konflikte hatten mit den Keys und somit den persönlichen Zielen der SCs zu tun. Doch ich kann besser werden, und sollte mehr die Spieler ermuntern mit mir zusammen diskutierend die Stakes aufzusetzen.

Patt

Worauf ich nicht besonders vorbereitet war, waren die Situationen, in denen es in einem Konflikt ein Patt gibt. Das sollte ich besser hinbekommen.

Zu

Ein grosser Fehler meinerseits war, dass ich die Regeln für die magischen Worte der Sprache "Zu" nicht besonders gut durchgelesen hatte, obwohl ich das Thema ins Spiel eingebaut hatte. Soll nicht wieder vorkommen, Asche auf mein Haupt!

System

Das System macht einen sehr durchdachten Eindruck, wir brauchen nur deutlich mehr Übung damit,
um es flüssiger hinzubekommen. Uns fehlte vor allem eine grundlegende Vertrautheit mit dem Setting, und es wäre nicht schlecht, wenn man als Spieler schonmal ein paar Secrets und vor allem Keys kennt, die man potentiell gegen XPs eintauschen kann.

Anfangs schien uns das System sehr komplex, doch die Rechnerei hielt sich in Grenzen, und wir entdeckten keine widersprüchlichen, fehlerhaften Regeln.

Pool Refreshment

Das Pool Refreshment war etwas zu zäh. Es fiel den Spielern recht schwer sich Szenen auszudenken, die zum Charakter passen. Hätten sie die SCs selbst generiert, hätten sie sich schon mehr Gedanken darüber gemacht, wie die SCs sich üblicherweise von Strapazen erholen. Braucht mehr Color!

Eindruck von der Spielweise

Wir haben mit diesem System keine Form der Immersion (Hineinversetzen in einen Charakter mit "Flow"-Erlebnis) hinbekommen, dazu waren wir zu sehr mit dem Begreifen und Ausprobieren der Mechanik beschäftigt.
   Und wahrscheinlich würde ich es weiter immersions-arm spielen, dafür aber Color in die Konflikte einbringen, um diese etwas vorstellbarer auszugestalten. Bisher waren die meisten der Beschreibungen etwas lieblos und unsicher.

Umsetzung der Vorbereitungen

Das Testspiel hat etwa 3 Stunden und 45 Minuten gedauert. Meine vorbereitete Idee eines Governeurbesuchs mit Jagdausflug habe ich als Spielleiter einsetzen und mit den Zielen der SCs verbinden können. Alle 4 wichtigen NSCs sind benutzt worden, vorbereitet hatte ich den Governeur, den Herrn Amoux, die Sklavengemeinde und den Elfen. Auch der dritte, unbenutzte SC hat als NSC seinen Einsatz im Spiel gefunden. Alle meine Vorbereitungen sind also zu 100% genutzt worden.

Plotende

Natürlich hatte ich mir keinen festen Ausgang für den Plot ausgedacht, aber ich hätte erwartet, dass der Governeur vielleicht verletzt, vielleicht sogar getötet werden würde -- auf jeden Fall wollte ich sehen, dass die Spieler dem Governeur und dem Herrn Amoux etwas antun. Als Dayescha eine Waffe stahl habe ich dem Spieler dafür ein Gift Dice gegeben, denn ich rechnete damit, dass dann bald Blut fliessen würde.
   Dass der Governeur stattdessen vom Elf mit Wahnsinn geschlagen wurde fand ich überraschend und sehr passend: die SCs sind alle kulturell eher Pazifisten und als Nicht-Kämpfer ausgelegt gewesen.

Offline Dom

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #4 am: 3.08.2006 | 20:55 »
Zur Spielerinteraktion: Da sich unsere Charaktere eher ergänzt haben, als widersprüchlich zu sein, gab es keine Konflikte zwischen Eva (K'Xor) und mir (Dayescha), was ich irgendwie schade fand. Auf der anderen Seite haben wir uns gut ergänzt und zusammen Pläne gegen die fiesen Sklavenhalter geschmiedet -- und die haben auch noch alle funktioniert.  >;D

Zu den Charakteren: Ich hatte im Nachhinein so das Gefühl, dass es besser gewesen wäre, Eva hätte sich statt des Priesters den Fallensteller ausgesucht. Die ganze Situation war von Purzel (vielleicht unbewusst) eher auf den Fallensteller ausgelegt. Den Priester jedenfalls hätten wir wahrscheinlich nicht als NSC "gebraucht", im Gegensatz zum Fallensteller.

Dom

Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #5 am: 4.08.2006 | 10:15 »
Ich doof!

Mit ein wenig Modifikation hier und da wäre mehr Konflikt unter den SC rausgekommen.

  • Den Diener, der auf Rache aus ist, darauf anlegen, dass er den Herrn Amoux killen will. Statt Ammeniten im Allgemeinen als Erzfeind lieber nur den Herrn Amoux im Speziellen als Ziel der Rache setzen. Ein guter Fernkampfwert plus ein Bogen, den er irgendwo versteckt hat, fertig ist der zukünftige Attentäter.

  • Die Laienpriesterin deutlicher zur Pazifistin machen. Statt einer Widerstandszelle von "Mondleuten" lieber die wesentlich passiveren "Beobachter" nehmen. Die würden alleine ob des direkten Vorgehens des Dieners die Wände hochgehen, da es allem widerspricht, an das sie glauben. Statt "Faith" lieber den "Key of Vow" auf Pazifismus.

  • Den Fallensteller mit dem dem "Key of Guardian" zum Diener ausrüsten und dann den Diener bei seinen Versuchen den Herrn Amoux zu killen immer in fiese Gefahren rennen lassen.

  • Für ein One-Shot den SCs doch zwei Keys geben. Da haben die Spieler mehr Möglichkeiten zu handeln, und ich kann einfacher Konflikte zwischen den Keys stricken.

So einfach wär's gewesen, so lernt man dazu.

Offline Falcon

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #6 am: 4.08.2006 | 11:21 »
und wie lief bei euch nun Bringing Down The Pain ab? Das würde mich interessieren.
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Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #7 am: 4.08.2006 | 11:43 »
Bringing Down the Pain

Wir hatten in dem Spiel zweimal BDtP, einmal in der Verhandlung zwisch K'xor und Amoux um das traditionelle Fest, einmal als K'xor versuchte einen Soldaten zu bekehren. Beidesmal hatte K'xor den ersten Wurf entgegen ihrer Erwartung verloren, deswegen hatte Eva, die Spielerin hinter K'xor, das BDtP eröffnet.
   Dom, der Dayescha gespielt hat, hatte kein einziges Mal BDtP, denn er hat gewürfelt wie ein junger Gott.

Die Verhandlung mit Herrn Amoux war nicht schlecht. Beim religiösen Gespräch mit dem Soldaten hätte ich früher aufgeben sollen, als die Chancen für den Soldaten schlecht aussahen. Das war etwas lahm. Aber ich wollte K'xor für ihre Aufdringlichkeit ein paar Beulen verpassen. Wieder was gelernt!

Im Ganzen sind wir mit BDtP gut gefahren, und wir haben keine Fehler gemacht.

Was auf jeden Fall gefehlt hat war "Farbe" bei den einzelnen Schritten: dass wir mehr vor dem nächsten Wurf erzählen, wie genau der Protagonist/Anagonist versucht sein Ziel durchzudrücken.

Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #8 am: 4.08.2006 | 11:51 »
Zur Plot-Erschaffung:

Die NSCs und NSC-Gruppen, aber auch die Umgebung für den Plot (der Sumpf, in dem die Jagd stattfand), die ich vorbereitet habe, hatte ich mit "Flag-Framing" (siehe dort mein NPC-Planer-Sheet) und einer kleinen R-Map zusammengestellt. Jeder der wichtigen NSCs sprach direkt ein oder mehrere Keys der SCs an. Scheint gut mit TSoY zu funktionieren, denn die Keys, Secrets und die wichtigen Abilities sind schon Flags, mit denen man arbeiten kann.

Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #9 am: 4.08.2006 | 12:27 »
Hier die ursprüngliche, noch nicht verbesserte R-Map. In der Tat hätte der Fallensteller am meisten zu tun gehabt.

Wie ist das? Sollte man den Spielern diese R-Map lieber zeigen? Also keine Geheimnisse zurückhalten, so steht das auch in den Regeln.

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« Letzte Änderung: 4.08.2006 | 12:35 von Purzel »

Offline Falcon

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #10 am: 4.08.2006 | 14:50 »
Purzel schrieb:
Zitat
Was auf jeden Fall gefehlt hat war "Farbe" bei den einzelnen Schritten: dass wir mehr vor dem nächsten Wurf erzählen, wie genau der Protagonist/Anagonist versucht sein Ziel durchzudrücken.
ja, genau den Aspekt hätte ich nämlich interessant gefunden. Ich komme mit BdTP nämlich auch nicht klar, bzw. verstehe nicht wie die Beschreibungen mit den Würfen in Zusammenhang stehen.
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #11 am: 4.08.2006 | 15:31 »
Purzel schrieb: ja, genau den Aspekt hätte ich nämlich interessant gefunden. Ich komme mit BdTP nämlich auch nicht klar, bzw. verstehe nicht wie die Beschreibungen mit den Würfen in Zusammenhang stehen.

Das, was du erzählst, bestimmt welche Ability du im nächsten Wurf einsetzen kannst. Es bestimmt das "Wie". Den eigentlichen Stake drumherum kann man durch reines Erzählen nicht ändern, dafür muss man entweder ein defensives Manöver durchsetzen oder aber die Kontrahenten würfeln ein Patt.

Z.B. beim Bekehrungsversuch von K'xor
(Stake: "Kann sie den Soldaten bekehren, oder wird er sie für ihre Frechheit melden?")

versuchte der Soldat zunächst zu widerstehen und das Gerede der Priesterin zu ignorieren (Willenskraft --> Will). Nach einem Patt änderte der Soldat seinen Stake und versuchte statt sie zu melden zunächst wegzulaufen um Abstand zur lästigen Priesterin zu bekommen (Rennen --> Athletics). Und dann, nach einem weiteren Patt und einer weiteren Stake-Änderung, versuchte er ihr eins vor den Kopf zu geben, um sie zum Schweigen zu bringen (Zuhauen mit stumpfem Knüppel --> Kampftalent) was wir uns als ein bisschen Rauferei vorstellten, bei dem die Priesterin mal einen Schlag gegen den Kopf bekam. Als schliesslich der Soldat aufgab, bestimmten wir, dass der Soldat nach der Prügelei und nach einem langen Folgegespräch mit der Priesterin seine Einstellung zu den Sklaven komplett geändert hätte.

Beim BDtP zwischen K'xor und Amoux
(Stake: "Amoux fordert als Leistung, dass die Sklaven ihm helfen bei der Inspektion des Governeurs gut dazustehen. Bekommen die Sklaven dafür einen kompletten freien Tag mit Feiern, Tanz, Essen und Trinken gemäss ihrer Traditionen, oder bekommen sie nur zur Feier des Tages einen Abend lang frei (ohne Musik, Tanz, Essen oder Alkohol -- echt tolle Party ;)) ?")

wurden immer diesselben Abilities verwendet (Laber-Fertigkeiten), aber bei den einzelnen Schritten wurden die Argumente vorgebracht, der Amoux stand auch mal empört vom Tisch auf und drohte die Priesterin vor die Tür zu setzen inklusive einiger züchtigender Schläge mit einem Stock. Und Details der Aktion wurden im BDtP diskutiert, z.B. dass die Sklaven dafür sorgen, dass grosse Teile der Vorräte versteckt werden. Der Stake wurde aber im Verlauf des BDtP nicht geändert.

Offline Falcon

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #12 am: 4.08.2006 | 17:14 »
Mich interessiert ja im Besonderen, wie sich die Regeln geschlagen haben:

Wir habt ihr denn das Problem gelöst, daß sich, sobald die Ziele des Konfliktes und jeder einzelnen Phase feststanden, ein Spieler einfach eine Fertigkeit aussucht um darauf zu würfeln statt es zu beschreiben (und sich dann was auszusuchen), also Labertalent -> "Ja ich sag jetzt was", Kampftalent -> "Ich hau drauf", " ich mach jetzt irgendwas mit Kampf ausser reden" usw.
extrem oberflächlich und vage eben (und unatmosphärisch).

Also ich meine damit, daß ja nichts von den Regeln dagegen spricht einen BdtP Konflikt auszuwürfeln ohne eine einzige Beschreibung zu bringen.

War das in der Runde eine Art Absprache ausserhalb der Regeln (also in der Art: "Wir beschreiben die Konfliktphasen einfach ein bisschen atmoshpärisch")?
« Letzte Änderung: 4.08.2006 | 17:17 von Falcon »
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #13 am: 5.08.2006 | 00:04 »
Es war ein One-Shot, es war das erste Mal, dass wir TSoY gespielt haben, und wir haben unser Bestes gegeben.

Wir (d.h. der harte Kern unserer Rollenspiel-Testrunde) haben jetzt gut das zehnte Spiel nicht-klassischer Art hinter uns und haben zusätzlich noch mehr Indie- und Forge-Spiele durchgelesen, die wir noch nicht gespielt haben (z.B. Nicotine Girls, My Life with Master, Universalis etc.). An dem Tisch sassen sicher mehr als 40 Jahre Rollenspiel, doch auch mit wenig Erfahrung mit Rollenspiel hätte man es so gemacht! Ich denke, wir haben aus unseren Erfahrungen heraus extrapoliert, dass man "Bringing Down the Pain" so machen sollte, wie wir es versucht haben. Es erschien uns logisch, es war einleuchtend es so zu machen.

Rollenspiel lebt von Beschreibungen, darum haben wir sie dort eingebracht, wo es uns passend erschien.
« Letzte Änderung: 5.08.2006 | 09:33 von Purzel »

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #14 am: 5.08.2006 | 10:46 »
Gut, das habe ich mir auch schon gedacht. Das war dann ja nur bedingt Regelorientiert (aber hat ja wohl funktioniert)
Wir haben z.b. genauso auf die Art mit dem DSA System gespielt ;D
« Letzte Änderung: 6.08.2006 | 12:58 von Falcon »
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #15 am: 6.08.2006 | 12:48 »
Ein bisschen was müssen die Spieler schon noch selbst machen, ohne von den Regeln dazu gezwungen zu werden. Im übrigen finde ich es gelegentlich ganz erholsam, einfach mal zu sagen: "Ich hau drauf."
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #16 am: 6.08.2006 | 13:01 »
Das ist wahr. Am besten wäre natürlich wenn das System einem die Wahl lässt und man weder zu Beschreibungen gedrängt noch behindert wird *wunschtraum :-\*

Purzels Bericht las sich halt nur ein wenig so als wär TSOY eine Bedingung gewesen um die Konflikte wie beschrieben hinzubekommen.
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« Antwort #17 am: 6.08.2006 | 13:15 »
Purzels Bericht las sich halt nur ein wenig so als wär TSOY eine Bedingung gewesen um die Konflikte wie beschrieben hinzubekommen.

??? Erläutern!

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #18 am: 6.08.2006 | 13:45 »
Ich hatte deinen Bericht so verstanden:
"wir spielen jetzt TSOY, die Konflikte werden nun richtig beschrieben und
atmoshpärisch, yeehaa".
Da fragte ich mich (wie üblich, würde 1of3 wohl sagen): Momentchen, dirigieren die TSOY Regeln die Beschreibungen so gut, das sie Teil der Regeln werden oder ist das nicht vielmehr der gute Willen von Purzel+Mitspieler was Beschreibungen betrifft?
Denn in meiner Runde unterscheiden sich die Beschreibungen eines TSOY Konfliktes gegenüber eines DSA Konfliktes (feilschen, ein Kampf etc.pp.) grundlegend erstmal gar nicht.
Entweder wird beschrieben oder nicht, die Regeln tun da keinen Deut zu. Was in vielen Systemen als Regeln bezeichnet werden haben in meinem Verständnis nämlich eigentlich gar keine Auswirkungen auf das Spielverhalten. Das kommt immer von den Spielern selbst (und damit sind die Regeln eigentlich egal. bzw. Geschmackssache, das Salz in der Suppe aber nicht nötig um so zu spielen. siehe DSA vs. TSOY was schon ein ZIEMLICH krasser Gegensatz ist).

ein Gegenbsp. wäre WUSHU, wo die Beschreibung wirklich Einfluss auf die Probe hat, aber leider völlig willkürlich und im Grunde unkontrolliert (aber immerhin wenn man keinen hohen Anspruch hat)
« Letzte Änderung: 6.08.2006 | 13:53 von Falcon »
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #19 am: 6.08.2006 | 14:08 »
Da fragte ich mich (wie üblich, würde 1of3 wohl sagen): Momentchen, dirigieren die TSOY Regeln die Beschreibungen so gut, das sie Teil der Regeln werden oder ist das nicht vielmehr der gute Willen von Purzel+Mitspieler was Beschreibungen betrifft?

Wenn ich mich richtig dran erinnere, dann habe ich als SL die Spielerin dazu ermuntert ihre Aktionen in den einzelnen BDtP-Runden etwas zu beschreiben, und auch ich habe die Aktionen meiner NSCs entsprechend ausgeschmückt.

In den Regel steht tatsächlich nur:
Quelle: TSoY, 2nd Edition, "Bringing Down the Pain":
... After intentions are stated, everyone who has a character involved in the conflict should state what their one action for this volley will be. ...

Offline Dom

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #20 am: 6.08.2006 | 14:09 »
Wir haben nicht besonders viel erzählt, wie auch Purzel geschrieben hat:
Zitat von: Purzel
Was auf jeden Fall gefehlt hat war "Farbe" bei den einzelnen Schritten: dass wir mehr vor dem nächsten Wurf erzählen, wie genau der Protagonist/Anagonist versucht sein Ziel durchzudrücken.

Was die grundsätzliche Frage betrifft: Grundsätzlich hat doch ein Rollenspiel nur zwei Möglichkeiten: Entweder, es regt die Spieler durch irgendwelche Boni zur Erzählung an (bzw. bestraft Nicht-Erzähler ggü. von Erzählern). Oder es tut dies nicht. Im ersten Fall "müssen" die Spieler erzählen, sonst kommen sie nicht weit, da die anderen ja wahrscheinlich ihre Erzählboni nutzen werden (und man kann davon ausgehen, dass die Leute dann auch die Erzählboni bekommen). Im zweiten Fall können erzählfaule Spieler sich mit Beschreibungen zurückhalten und die "Color" ist freiwillig.

Bei TSoY ist es so, dass die Regeln keine Ausschmückungen belohnen. Aber ganz ohne Beschreibung kommst du bei dem Spiel trotzdem nicht aus, denn in der Free-And-Clear-Phase muss ja geklärt werden, ob die Aktionen gegeneinander (perpendiculer) oder nebeneinander (parallel) sind und welche Fertigkeit benutzt wird. Dazu muss der gemeinsame Vorstellungsraum schon irgendwie gefüllt werden. Das muss zwar nicht besonders stimmungsvoll sein, aber Würfeln alleine reicht nicht aus.

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Offline Falcon

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #21 am: 6.08.2006 | 15:34 »
Ich glaube eigentlich schon, daß man bei TSOY komplett ohne Beschreibungen auskommt.  Denn dadurch, das TSOY die Aktionen schon in Kategorien eingeteilt hat, stellt es sich in Bezug Beschreibung quasi selber ein Bein.
Es wäre durchaus möglich einen BdtP Konlfikt allein durch stichworte abzuhandeln á la :
S1: Ich mach jetzt ne aggressive Aktion und benutze Nahkampfwaffe - S2: ich auch => perpendicular
S1: ok, jetzt mach ich ne intentionswechsel aktion, verteidige mich mit akrobatik und möchte XXX erreichen
S2: ich mach ne aggressive Aktion mit meinem Schwert => parallel
usw. sie wählen sich also einfach die Optionen ohne ein Wort Color zu verlieren. TSOY ist also völlig auf den Gutwillen der Spieler angewiesen zu beschreiben, wenn man es so formulieren will. Das ist DSA aber auch (oder irgendein anderes Regelmonster).

TSOY hat eben nur den Vorteil das es durch wenig Regeln das Beschreiben nicht so sehr behindert (allein schon der Spielzeitfrage wegen). Es unterstützt es aber leider nicht (denn das bekommt man häufig zu hören). Da sehe ich auch einen entscheidenden Unterschied.
So wie ich das lese, sind wir uns da wohl auch einig.

mit ein wenig mehr Mühe (aber nicht viel mehr) könnte bei TSOY auch so etwas rauskommen wie: "Ich hau druff", "ich verteidige und wechsel" - wo wir wieder beim öden  DSA Kampf wären.

@nicht besonders viel beschrieben: hat er in der Tat, hab ich glatt überlesen. Aber immerhin unterstützt das meine "Hypothese".
« Letzte Änderung: 6.08.2006 | 15:41 von Falcon »
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #22 am: 6.08.2006 | 15:47 »
... ohne ein Wort Color zu verlieren.

Stimmt. TSoY regelt (wie die meisten Rollenspiele) Color nicht. Das kann man mit einer kleinen Regelmodifikation (z.B. Bonuswürfel bei guter Beschreibung) ändern, wenn man will.
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Offline Purzel

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #23 am: 6.08.2006 | 15:56 »
TSoY regelt Color nicht. Das kann man mit einer kleinen Regelmodifikation ändern, wenn man will.

Muss man aber nicht, wie mein Bericht zeigt, ist viel Color nicht essentiell. TSoY macht Spass auch out-of-the-box. Reine Geschmackssache. Ich denke eher, Bonus-Würfel für tolle Beschreibungen sorgen für eine Inflation von Würfeln, für die das System nicht ausgelegt ist.

So, jetzt bitte mal ein Thema-Wechsel, weg von BDtP und Color!

Offline Falcon

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #24 am: 6.08.2006 | 16:22 »
essentiell natürlich nicht, reine Geschmackssache. Es kam mir nur so vor, denn du hast ja schliesslich geschrieben ihr hättet nicht genug Farbe gehabt. und um deine Session gehts ja.

ok BTT:
schön, daß ihr Spass hattet  :d
darauf sind diese Threads ausgelegt oder ;D ?
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #25 am: 6.08.2006 | 18:06 »
Wir hatten z.B. mit Cheap and Cheasy weniger Spaß.

Zur Frage, wozu so ein Faden wie dieser da ist: Ich denke, das hier andere Spieler einen Eindruck vom Spiel bekommen sollen. Du könntest z.B. aus diesem Thread lernen: Ist TSoY was für mich? Wie gehen andere Gruppen Spiele an?
Von irgendwelchen Reaktionen haben wir auch was: Gibt es Tipps von anderen zu diesem Spiel? Können wir damit unser Rollenspiel vielleicht verbessern?

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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #26 am: 7.08.2006 | 12:02 »
Jap, genau so hab ich das auch gesehen und so hab ich auch gepostet. So kann man sich irren ;)
(ist aber nicht bös gemeint, ist ja nicht mein Thread).

Nach dem Bericht zu urteilen wäre TSOY für mich nur bedingt etwas, viele Dinge, die richtig angepackt werden (Keys) aber viele Dinge, die unzureichend eingebaut sind oder sich selbst im Weg stehen (BdtP)
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #27 am: 7.08.2006 | 17:45 »
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Re: [The Shadow of Yesterday] Der Besuch des Governeurs
« Antwort #28 am: 7.08.2006 | 20:41 »
uff. Das versuche ich schon seit März. Durchgehend! :)
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