Autor Thema: Dumm, aber cool  (Gelesen 10294 mal)

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Offline Vanis

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Dumm, aber cool
« am: 3.09.2006 | 14:06 »
Servus!

Ging euch das auch schon so? Ihr spielt in einer Gruppe und es will sich so überhaupt gar nicht ein Abenteuer entwickeln. Jeder macht irgend einen anderen Kram wie "besseres Schwert kaufen gehen" oder "Raumschiff aufrüsten" oder "die eigene Firma leiten, um noch mehr Geld zu scheffeln". Ok, ich übertreibe vielleicht.

Ich hatte so einen Hals und beschlossen, meinen Char jetzt einfach mal auszuspielen, egal mit welchen Konsequenzen. Der Char war nicht der aller Klügste, eher der Mann fürs Grobe (stellt euch Jayne aus Firefly vor). Wärend einer Kneipenschlägerei, an der mein Char nicht ganz unbeteilgt war, stellte ich mir plötzlich die Frage, wieso hier eigentlich noch niemand schießt. Mein CHar dachte kurz laut nach und schoss dann in die Kneipendecke, worauf hin sich dann doch tatsächlich eine recht spannende Schießerei entwickelte.

Was ich damit sagen will: Manche Chars konzipier ich manchmal als ausgesprochene Dummköpfe. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht, weil ich es leid bin, ständig an die Konsequenzen meiner Handlungen denken zu müssen. In vielen Gruppen spielt man ausgesprochen strategisch, egal welches Setting, hauptsache man kommt im Abenteuer voran.
Da wartet der tumpeste Krieger mit dem Charisma eines Esels mit Sprüchen auf wie: "Könntet wir nicht einen Kompromiss aushandeln. Euer Ruhm ist euch weit vorausgeeilt, ihr seid bekannt für...blabla". Sprachs, verbeugte sich vor dem Fürsten...

Hallo, geht`s noch? Dann kann ich Werte wie Intelligenz und Charisma auch gleich in die Tonne treten, sie werden eh nicht ausgespielt bzw. mit dem Spieler gleichgesetzt.

Worauf ich hinaus will: Ich will mich schlecht benehmen dürfen, wenn es zum Char passt, auch wenn das Abenteuer dadurch den Bach runter geht. Inplay dürfen die Spieler sich gerne beschwehren, das finde ich ausgesprochen witzig. Aber ich will von den Spieler nicht hören: "Oh Mensch, das gibt jetzt bestimmt Erfahrunsabzüge, wieso haste das denn verbockt?".

Mein Fazit: Ich will zukünftig meine Chars ausspielen, mit all ihren Vorzügen und Schwächen, wobei die Betonung eher auf den Schwächen liegt, die meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung finden. Gute Werte werden immer hübsch beachtet, schlechte meist unter den Teppich gekehrt.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #1 am: 3.09.2006 | 14:10 »
Nun ist Rollenspiel allerdings bekanntlich ein "Gemeinschaftsspiel", und ein wenig Rücksichtnahme kann das allgemeine Klima schon entspannter halten...

Offline Lord Verminaard

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #2 am: 3.09.2006 | 14:11 »
Dann solltest du deine Mitspieler vorwarnen, sonst werden sie zu Recht sauer sein.
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Offline Falcon

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #3 am: 3.09.2006 | 14:12 »
Mit dem Ausspielen von Charaktereigenschaften ist es allgemein so eine Sache. Gerne werden mit Charaktereigenschaften Entscheidungen begründet/gerechtfertigt aber selten wird auf passende Reaktionen geachtet. Meisst verdreht man es unwillkürlich wohl so, daß der Char einem selbst am wenigsten ein Hindernis darstellt.

Hängt natürlich auch von der Herausforderung ab. Kommt bei uns z.b. ein Rätsel vor wird über kurz oder lang munter diskutiert wie diese zu lösen sei, dann ists auch egal ob ein INT1 Troll dabei ist.

Ich treib mich auch immer selbst an, spiele gerne impulsive Charaktere, zöger dann aber doch immer, wenns um den Hintern des Chars geht.

In vielen Fällen sind auch feste Abenteuer da ein Hindernis, wenn man nicht komplett frei, mit allen Konsequenzen improvisieren kann. Kann man es, hilft das schon sehr beim Ausspielen.
« Letzte Änderung: 3.09.2006 | 14:15 von Falcon »
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Offline 1of3

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #4 am: 3.09.2006 | 14:18 »
Vanis, worüber möchtest du jetzt eigentlich reden?

Ob wir die Hartwurst kennen, wie im ersten Absatz angedeutet? (Ja.)

Ob wir auch so handeln würden wie du? (Nein.)

Ob man nicht lieber Spiele ohne Charisma und Intelligenz spielen sollte? (Auf jeden Fall!)


(Meine Antworten jeweils in Klammern.)

Offline Vanis

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #5 am: 3.09.2006 | 14:26 »
Vanis, worüber möchtest du jetzt eigentlich reden?

Ob wir die Hartwurst kennen, wie im ersten Absatz angedeutet? (Ja.)

Ob wir auch so handeln würden wie du? (Nein.)

Ob man nicht lieber Spiele ohne Charisma und Intelligenz spielen sollte? (Auf jeden Fall!)


(Meine Antworten jeweils in Klammern.)

Worauf ich hinaus will: Ich will mich schlecht benehmen dürfen, wenn es zum Char passt, auch wenn das Abenteuer dadurch den Bach runter geht. Inplay dürfen die Spieler sich gerne beschwehren, das finde ich ausgesprochen witzig. Aber ich will von den Spieler nicht hören: "Oh Mensch, das gibt jetzt bestimmt Erfahrunsabzüge, wieso haste das denn verbockt?".

Mein Fazit: Ich will zukünftig meine Chars ausspielen, mit all ihren Vorzügen und Schwächen, wobei die Betonung eher auf den Schwächen liegt, die meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung finden. Gute Werte werden immer hübsch beachtet, schlechte meist unter den Teppich gekehrt.

Ok, dann häng ich noch ein "Wie seht ihr das? " dran. Aber scheinbar haben ja einige vor dir kein Problem damit gehabt.
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Offline Vanis

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #6 am: 3.09.2006 | 14:32 »
Nun ist Rollenspiel allerdings bekanntlich ein "Gemeinschaftsspiel", und ein wenig Rücksichtnahme kann das allgemeine Klima schon entspannter halten...

Naja, wir hatten uns ja zusammengesetzt, gemeinsam Chars gemacht, geklärt worauf es uns ankommt (Rollenspiel und keine Wirtschaftssimulation, Spaß, Ausspielen der Chars...). Die anderen Spieler waren eher überrascht und es hat ein wenig Wind in die Sache gebracht. Ich wollt damit auch niemandem auf die Füße treten, sondern eher "subtil" darauf hinweisen, dass es hier darum geht, seinen Char ausszuspielen und nicht darum, möglichst alle Gefahren und Schwierigkeiten optimal auszuweichen bzw. zu meistern.

Dann solltest du deine Mitspieler vorwarnen, sonst werden sie zu Recht sauer sein.

Wieso sollte ich die Mitspieler vorwarnen, wenn ich sie überraschen will? Ich will sie mit solchen Aktionen doch gerade wachrütteln und zum handeln anstiften. Plötzlich trat die Gruppe nämlich wieder geschlossen auf und wir haben uns gemeinsam mit der Polizei rumgeschlagen und das Abenteuer kam in die Gänge.
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Hurle Vents

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #7 am: 3.09.2006 | 14:55 »
Ich finde, Du sprichst hier 2 Themen an:

- Darf man ohne Rücksicht auf Mitspieler bzw. den Plot (tm) sein Ding durchziehen?
- Werden Vorzüge und Schwächen gut ausgespielt bzw. kommen Nachteile/schlechte Werte zu kurz?

Beides kann, muss aber nicht zwingend miteinander zu tun haben.

Offline Bad Horse

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #8 am: 3.09.2006 | 14:58 »
Ich kann´s echt verstehen... grade wenn vorher abgesprochen war, keine Hartwurst zu veranstalten.

Ich habe auch einen Char mit dem Nachteil `hitzköpfig´, was sehr, sehr viel Spaß macht, weil er einfach nicht die Klappe halten kann - auch wenn das jetzt vielleicht intelligenter wäre. Naja, vorsichtiger zumindest. Aber Vorsicht wird im Rollenspiel ohnehin überschätzt...  ;) Schließlich geht es nicht darum, möglicht risikolos durchs Leben zu gehen (zumindest nicht, daß die Chars das machen).  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Vanis

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #9 am: 3.09.2006 | 15:07 »
Ich finde, Du sprichst hier 2 Themen an:

- Darf man ohne Rücksicht auf Mitspieler bzw. den Plot (tm) sein Ding durchziehen?

Mein Beispiel ging eher darum: Es gibt keinen Plot, jeder macht irgendeinen Blödsinn, also spiel ich meinen Char aus, da ich auf Hartwurst keinen Bock hab und provozier dabei ein wenig, um die andern wachzurütteln.

Ich will nicht darauf hinaus, ohne Rücksicht auf andere Spieler mein Ding durchzuziehen. Ganz im Gegenteil. Ich will mit den anderen zusammen ihre interessanten Chars im Abenteuer kennenlernen. Nur will ich nicht nur die tollen Seiten der Mitstreiter kennen lernen, sondern eben auch ihre Schwächen.

Zitat
- Werden Vorzüge und Schwächen gut ausgespielt bzw. kommen Nachteile/schlechte Werte zu kurz?

Die These, dass Nachteile/schlechte Werte zu kurz kommen, würde ich so unterschreiben. Denke, das liegt an der menschlichen Natur, negative Dinge sehr gerne zu übersehen. Es steht vielleicht auf dem Charakterblatt drauf, aber es merkt bestimmt keiner.

Ich denke einfach, dass gerade das Ausspielen von vermeintlich "schlechten" Eigenschaften sehr bereichrend sein kann. Vielleicht nicht immer für den Erfolg des Abenteuers, aber für die Stimmung vielleicht schon. Und natürlich sollte man es auch nicht übertreien. Die Ausrede "so ist mein Char nunmal" zieht auch nicht immer, um irgendwelche Egotrips zu rechtfertigen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #10 am: 3.09.2006 | 15:41 »
Ich habe auch einen Char mit dem Nachteil `hitzköpfig´, was sehr, sehr viel Spaß macht, weil er einfach nicht die Klappe halten kann - auch wenn das jetzt vielleicht intelligenter wäre.
Nur wird sowas sehr sehr schnell völlig Maßlos übertrieben. Nachteile sollte man natürlich auch Ausspielen, aber die Grenze zwischen angebrachtem Ausspielen, und Rücksichtslosigkeit auf die Belange der Mitspieler ist Dünn und fließend, und leider ist der Prozentsatz derer die kein Gespür für diese Grenze haben weitaus höher, als derer die merken, wann sie übertreiben.
« Letzte Änderung: 3.09.2006 | 16:01 von Thalamus Grondak »
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Online Trurl

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #11 am: 3.09.2006 | 15:47 »
Zitat
Mein Beispiel ging eher darum: Es gibt keinen Plot, jeder macht irgendeinen Blödsinn, also spiel ich meinen Char aus, da ich auf Hartwurst keinen Bock hab und provozier dabei ein wenig, um die andern wachzurütteln.

Ich will nicht darauf hinaus, ohne Rücksicht auf andere Spieler mein Ding durchzuziehen. Ganz im Gegenteil. Ich will mit den anderen zusammen ihre interessanten Chars im Abenteuer kennenlernen. Nur will ich nicht nur die tollen Seiten der Mitstreiter kennen lernen, sondern eben auch ihre Schwächen.
Lass das mit dem Provozieren und Wachrütteln. Merlin merkt schon zu Recht an, dass man Rücksicht nehmen muss. Auch wenn du deinen Mitspieler nicht an den Karren fährst, ist es meist schlicht ineffizienter als einfach miteinander zu reden. Was ich stattdessen tun würde: Im Spiel die Klappe aufmachen! Wenns dir zuviel Hartwurst wird, sag das und frag, obs die anderen stören würde die Szene zu beenden. Mach deinen Mitspielern Vorschläge, wir sie ihre Schwächen ins Spiel einbringen können ("Hey, du bist doch ne soziale Niete. Wärs nicht interessant, wenn du den Fürsten gegen uns aufbringst und wir uns rauswinden müssen?") und bestätige sie, wenn sie so spielen wie ihr es abgesprochen habt. Lob wirkt Wunder.

Zitat
Ich wollt damit auch niemandem auf die Füße treten, sondern eher "subtil" darauf hinweisen, dass es hier darum geht, seinen Char ausszuspielen und nicht darum, möglichst alle Gefahren und Schwierigkeiten optimal auszuweichen bzw. zu meistern.
Um Erfolg und Lösen von Problemen geht es in fast allen PC- oder Gesellschaftspielen, und darum kann es auch im Rollenspiel gehen. Und es macht sogar Spass. ;)
Mir auf jeden Fall und deinen Spielern wohl auch, sonst würden sie das Spiel nicht in diese Richtung treiben. Also spielt vielleicht mal einfach ein paar Abende One-Shots, in denen es nur um Strategie und die Überwindung von Schwierigkeiten geht.

Offline Felixino

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #12 am: 3.09.2006 | 15:49 »
Also, ich muss sagen ich habe schon Situationen wie die vond ir erlebt Vanis und auch schon solche chars gehabt: Mein bestes Beispiel: einen möchteger-rapper, der nur um cool zu sein shadowrunner wurde. Der hatte natürlich von nix ne ahnung, den Jonson dumm angemacht und jedes subtile Element zu ner Herausforderung gemacht. Das war für die anderen Characktere natürlich schwer und wären sie nciht auf ihn angewiesen gewesen, hätten sie bestimmt niht mitgenommen/ihn ausgeschaltet. Dennoch war das echt tolles Rollenspiel, es hatten alle viel zu lachen und alle Streitigkeiten wegen durch meinen Chars provozierten Patzern blieben ingame.
Wir hatten auch schon bei anderen Settings solche Chars und hatten nie wirklich große Probleme damit, eher sogar das Gegenteil: So hat sich bei weitren Spielabenden vermeintlich dumme und zu schlichte Ideen meines Rappers(wir fahren mit vollgas auf den hof rennen was da zeug hält usw.) gelegentlich als viel wirkungsvoller erwiesen, als mancher möchtegern-superhiornplan.
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Offline Vanis

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #13 am: 3.09.2006 | 15:58 »
Nur wird sowas sehr sehr schnell völlig Maßlos übertrieben. Nachteile sollte man natürlich auch Ausspielen, aber die Grenze zwischen angebrachtem Ausspielen, und Rücksicht auf die Belange der Mitspieler ist Dünn und fließend, und leider ist der Prozentsatz derer die kein Gespür für diese Grenze haben weitaus höher, als derer die merken, wann sie übertreiben.

Das stimmt, oft picken sich Spieler einfach eine einzige negative Eigenschaft ihres Chars heraus und spielen nur noch nach der. Das ist auch nicht wirklich prickelnd.
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Offline Dorwagor

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #14 am: 3.09.2006 | 17:38 »
Ich finde es man ist immer im Zwiespalt zewischen dem, was der Charakter am wahrscheinlichsten tun würde, und dem, was für die Situation am besten ist. Antürlich ist es gutes Rollenspiel, wenn ich sage ich spiele meinen dummen Charakter auch wirklcih dumm (sehr grob ausgedrückt). Aber es ist auch kein gutes Rollenspiel, sich mit solchen Menschen (ingame) abzugeben.

Natürlich, immer mal wieder tut das gut, das irgendeiner die Situation unnötig eskaliert, aber wenn das dauernd passiert, und dann sich auch noch damit entschuldigt, dass der Charakter dass eben so tun würde, stört mich das ungemein.

Nachteile ausspielen:  :d ; es damit übertreiben:  :q
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warf die Sense weg
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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #15 am: 3.09.2006 | 17:45 »
Ich denke, die negative Eigenschaft ist hier das Problem. Realistischer und stimmungsvoller ist ein solcher Charakterzug doch eher ein Vor- und ein Nachteil. Ein impulsiver ("dummer") Charakter bringt sich öfters in Schwierigkeiten, aber zerplant auch nicht alles.

Leider schaffen es die meisten Rollenspielesysteme nicht, solche Eigenschaften holistisch abzubilden.

Pyromancer

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #16 am: 3.09.2006 | 18:13 »
Antürlich ist es gutes Rollenspiel, wenn ich sage ich spiele meinen dummen Charakter auch wirklcih dumm (sehr grob ausgedrückt). Aber es ist auch kein gutes Rollenspiel, sich mit solchen Menschen (ingame) abzugeben.

Genau!
Ich hab es mehr als einmal beobachtet, dass Spieler bei es total in Ordnung finden und für gutes Rollenspiel halten, ihren Charakter als asoziale Arschlöcher zu spielen, sich dann aber beschweren und sich persönlich angegriffen fühlen, wenn andere Spieler ihre Charaktere rollengerecht auf dieses Verhalten reagieren lassen. So in dem Sinne: "Es ist total in Ordnung, wenn mein Charakter rumpöbelt und provoziert, weil mein Charakter eben so ist. Und wenn dein Charakter dann darauf reagiert und ihm eine reinhaut, dann bist du ein böser und gemeiner Spieler."
Nein danke, sag ich da nur.

Offline Friedensbringer

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #17 am: 3.09.2006 | 23:01 »
also Ori, den Oger (der gerne Paladin werden wollte) hab ich immer so gespielt, wie er war: dumm wie brot, ungehobelt wie ein oger... das ging den andern zwar öfter mal auf den sack, und sie haben mich von mehr als einer diplomatischen begegnung ausgeschlossen, aber es war auch immer witzig und hat eigentlich nur spaß gemacht...
vor allem weil ori sich immer eingebildet hat, cleverer zu sein als "der dumme krieger"... *g*
und meistens waren sie froh, mich dabei zu haben... so ein oger schindet halt schon eindruck ^^
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Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

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Offline Felixino

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #18 am: 4.09.2006 | 01:09 »
Also ich muss sagen, Characktere mit scheölchten Eingenschaften, kann man natürlich spielen, aber klar ist halt, dass nen Charackter aus mehr als nur dieser und ein paar schlechten Eigenschaften bestehen sollte. So gibt es vielleicht auch für impulsive Themen die sie mehr reizen, andere, die sie eher weniger shcnell in Rage bringen. Darüber hinaus ist auch klar, dass wenn man nen assozialles Arsch spielt von den Mitspielern entsprechend behandelt werden muss(weshalb sich solche Characktere langfristig kaum lohnen imho, es sei denn es fidnet eine gewisse Identifikation von ihnen mit den anderen aus dser gruppe statt, was eine Verhaltensänderung(also Lernprozess) des Charackters bedeuten würde).
Ich denke es ebend wichtig, seinen Charackter auch im Bezug auf seine schlechten EWigenschaften sich wieterentwickeln zu lassen, denn selbst wenn wer hitzköpfig ist, wird er, wenn er zehnmal auf die Schnauze geflogen ist, das nächste Mal, vielleicht imemr noch total aggro werden,a ber vielleicht nicht komplett, doer sofort austillen. meiner Erfahrung nach, leben solche Characktere nämlich nmeist nicht allzu lange.
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Plansch-Ente

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #19 am: 4.09.2006 | 13:35 »
ich hab die Erfahrung gemacht das Werte nur selten ausgespielt werden. Zumeist hat der Spieler eine ungefähre Vorstellung wie sein Charakter sein soll und dann wird ihn auch ein schlechter Wert in Intelligenz nicht davon abhalten in der Detektivarbeit mitzumischen wenn er sich gedacht hat "Jo, ich spiel nen Detektiv mit kämpferischen/magischen/diebischen Fähigkeiten". Oft werden Charaktere auch nur nach dem Prinzip "Was will ich im Kampf machen können" gebastelt. Sprich: Ich will nen Nahkämpfer/Heiler/Magier. Das wird dann (oft unbewusst) so gemacht. Oft wechseln dann die Charaktere quasi. Einmal der "Kampfcharakter" und einmal der "Story/Plot - Charakter". Wie schon gesagt, wird dies meines Erachtens meistens unbewusst gemacht...

Offline Richtenstahl

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #20 am: 4.09.2006 | 13:50 »
Ich find´s gut!
 ;)

Ich hab mal ne Weile versucht, Charaktere zu spielen, die sich vor furchterregenden Situationen gefürchtet haben, was, wie ich damals dachte, eine netürliche Reaktion ist.
Nachdem alle anderen dann aber zum x-ten Mal komisch geguckt und gesagt haben: "Hey, sind doch nur paar Skelette...", während mein Chara vor den schreckliche, wandelnden, verrottenden Toten mit den rostigen Waffen und höllisch glimmenden AUgen schier davongerannt ist, hatte ich langsam keinen Bock mehr.

Einer meiner coolsten Charaktere war Caliban, ein kleiner, schwacher Nosferatu bei Vampire, der wahnsinnig unter seiner Hässlichkeit gelitten hat, und es weder verstehen konnte, dass viele Nosfis ihre Hässlichkeit als Markenzeichen kulivieren, noch, dass die meisten anderen Vampiere die Hässlichkeit gar nciht zur Kenntnis nahmen, weil: Nosfis sind halt so.
Am besten war das Charakterspiel mit Fenris, dem Gangrel-Tank der Gruppe, der beschloss, er kann das Gewinsel nicht mehr ertragen und prügelt Caliban jetzt Selbstvertrauen ein, egal, wie lange es dauert.
*Nostalgie...*

Was das nerven der anderen angeht: jeder sollte wisssen, dass er einen Chara baut, der mit anderen zusammenarbeiten soll. Also sollte jeder einen Chara bauen, der einerseits interessant und einzigartig ist, andererseits aber auch gruppenkompatibel.
Ja, leider hat es in unseren Reihen zu viele Spieler, die das eher nicht so hinbekommen...  :ctlu:
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Wolf Sturmklinge

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #21 am: 4.09.2006 | 14:13 »
Ich hatte so einen Hals und beschlossen, meinen Char jetzt einfach mal auszuspielen, egal mit welchen Konsequenzen.
Naja, daß ist aber doch ziemlich egoistisch oder? Was wenn durch die verblödete Aktion einer der anderen SC's hops gegangen wäre? Ich kenne Leute die können damit umgehen und andere wieder, die können das nicht.

Zitat
Da wartet der tumpeste Krieger mit dem Charisma eines Esels mit Sprüchen auf wie: "Könntet wir nicht einen Kompromiss aushandeln. Euer Ruhm ist euch weit vorausgeeilt, ihr seid bekannt für...blabla". Sprachs, verbeugte sich vor dem Fürsten...
Das ist dann möglicherweise schlechtes Rollenspiel (wenn es sich z. B. um einen 'Wilden' handelt, der diese Etikette nicht kennt).


Zitat
Worauf ich hinaus will: Ich will mich schlecht benehmen dürfen, wenn es zum Char passt, auch wenn das Abenteuer dadurch den Bach runter geht.
Ich würde sagen, Du darfst Dich schlecht benehmen, wenn Du dafür den Bach runter gehst. Damit hat niemand ein Problem, aber jemand anderen möglichweise das Spiel versauen ist asozial. Das sollte vorher geklärt werden.

Zitat
Mein Fazit: Ich will zukünftig meine Chars ausspielen, mit all ihren Vorzügen und Schwächen, wobei die Betonung eher auf den Schwächen liegt, die meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung finden. Gute Werte werden immer hübsch beachtet, schlechte meist unter den Teppich gekehrt.
Du sprichst aber nur für Deine Spielrunden, daß bedeutet ja nicht, daß das überall so gehandhabt wird.

@Kragenechse:
Spiel mal bei der RPGA mit, da erntete ich ebenfalls solche Blicke und Fragen als mein Charakter Bedenken anmeldete...


Offline Felixino

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #22 am: 4.09.2006 | 14:17 »
Naja ich finde sowas nicht unbedingt egoistisch, aber klar ist: Egal was für ne macke nen Char(oder wie viele) hat, er sollte Gruppenkompatibel sein. Selbst ein Übellauniger Chiphead Troggy kann vielleicht den Wert seienr wahren Freunde zu schätzen wissen, bzw. sie sind vielleicht das einzige was ihm noch weas bedeutet, weshalb er sich zwar allgemein mies benimmt aber sich für seine Freunde auch zusammenreißen kann.
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Offline Wodisch

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #23 am: 4.09.2006 | 14:29 »
Es gibt Rollen, die mag ich einfach nicht spielen - und "dumme" SCs gehören dazu. Oder auch welche, die den anderen auf die Nerven gehen (häufig/oft/immer - manchmal ist ja ok).

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Pyromancer

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Re: Dumm, aber cool
« Antwort #24 am: 4.09.2006 | 14:47 »
Was das nerven der anderen angeht:

Ich hatte mal einen Spieler, der wollte unbedingt ein "nervendes" Charakterkonzept umsetzen. Dem hab ich gesagt: "Kein Problem, solange dein Charakter die anderen Charaktere nervt und nicht die anderen Spieler!".
Das hat leider nicht sehr lange funktioniert.