Umfrage

Wird in Eurer DSA-Spielrunde Illusionismus eingesetzt?

Ja. Nur ich, der SL, weiß davon.
9 (17.3%)
Ja. Alle wissen davon und ich find das gut.
18 (34.6%)
Ja, ich denke schon, dass der SL Illusionismus einsetzt, aber ich find das eigentlich doof.
8 (15.4%)
Nicht, dass ich wüsste
4 (7.7%)
Nein, gottseidank nicht
6 (11.5%)
Nein, leider nicht
2 (3.8%)
Was anderes, nämlich: (s. Posting)
5 (9.6%)

Stimmen insgesamt: 36

Autor Thema: Illusionismus?  (Gelesen 35684 mal)

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Offline Haukrinn

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Re: Illusionismus?
« Antwort #75 am: 16.11.2006 | 13:54 »
Vielleicht sollte man den allgemeinen Teil des Threads heraustrennen, damit über das allgemeine Thema andernorts weiter diskutiert werden kann? *zumAdminSchiel*
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Re: Illusionismus?
« Antwort #76 am: 16.11.2006 | 13:57 »
Ich frage mich wie oft diejenigen, die hier so über Illusionismus wettern, auch heute noch hin und wieder in ihren Runden "betrogen" werden, ohne das sie es mitbekommen...ich schätze einfach mal stark das es nicht wenige sind...sowas "passiert" einem SL nämlich ziemlich schnell...denn wenn die Spieler irgendwo rumdümpeln, was der eigentlichen Story nicht weiterhilft, so wird der SL irgendwann auch keinen Spaß mehr haben und fast schon von ganz allein den Plot in die richtige Richtung lenken...

Eulenspiegel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #77 am: 16.11.2006 | 14:06 »
Es geht rein darum, dass der SL irgendwann mal gesagt haben muss "Ich drehe gelegentlich Würfelergebnisse". Das sind vier Worte, die den Spielern mitteilen, was los ist. Und wenn der Illusionismus tatsächlich von allen gewünscht wird, haben diese vier Worte auch keine Folgen.
In dem Augenblick, wo der SL sagt: "Ich drehe gelegentlich Würfelergebnisse." ist es kein Illusionismus mehr, sondern Railroading.

Illusion ist ja eher eine Art vortäuschen. Ein "So tun als ob".
Das ist das gleiche, als ob ich sage: "Du hast nächste Woche Geburtstag? Ich wollte dir noch sagen, dass ich hin und wieder Überraschungsparties veranstalte."

Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten:
Ich war früher Spieler und hatte einen riesen Spaß am RPG.
Irgendwann musste unser SL wegziehen und ich habe seine Aufgabe übernommen. Ich habe ein paar vorgefertigte ABs gespielt und ohne darüber nachzudenken Illusionismus benutzt. - Die Spieler haben nichts bemerkt. Sie fanden, ich gebe einen guten neuen SL ab.

Und mir als SL hat es auch Spaß gemacht, die Spieler zu lenken, ohne dass sie es bemerken. Irgendwann hatte ich jedenfalls einen BurnOut (Illu macht zwar auch als SL Spaß, ist aber furchtbar anstrengend) und ich bat einen anderen Mitspieler, mal zu leiten, während ich als Spieler entspannen könnte.
Und seitdem ist das Spiel nicht mehr so wie früher: Früher habe ich mich von der Illu des SLs blenden lassen und konnte in der Welt aufgehen. Seitdem ich aber von der Illu-Technik weiß, sieht man ein AB mit ganz anderen Augen.
Ich bin nicht sauer auf unseren neuen SL, dass er ebenfalls Illu benutzt. (Unser alter SL hatte schließlich auch Illu benutzt und es hatte mir Spaß gemacht.)
Ich bin eher enttäuscht, dass ich selber hinter das Geheimnis der Illu gekommen bin.

Solange ich dachte, der SL würfelt einen harten Kampf, war alles spannend. Seitdem man aber weiß, dass der SL die Würfel biegt, sind die Kämpfe langweilig.

Der enttarnte Illu war z.B. der Grund dafür, dass der SL jetzt offen würfelt.
Ich habe nichts dagegen, wenn der SL die Würfel manipuliert. Aber ich muss GLAUBEN, dass er ehrlich würfelt. Sonst ist für mich die Spannung dahin.
Und da ich immer, wenn der SL hinter dem SL Schirm würfelt, glaube, er könnte ja evtl. manipulieren, haben wir uns geeinigt, offen zu würfeln. (Wenn er es trotzdem irgendwie schafft, die Würfel zu manipulieren, hätte ich nichts dagegen. Hauptsache, ich GLAUBE, er würfelt ehrlich.)

Zitat
Sie nicht zu sagen sorgt hingegen dafür, dass den Spielern, die sich den Illusionismus nicht wünschen, ihre Meinung zum Spielstil aberkannt wird.
Das Problem ist: Man kann Illusionismus nicht offen spielen.
In dem Augenblick, wo man sagt, man mache Illu, ist es keine Illu mehr, sondern Railroading.
Illu baut ja auf den Glauben der Spieler auf. (Vergleiche mit großen Religionen spare ich mir hier mal, obwohl ich durchaus Ähnlichkeiten sehe.)

Ein

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Re: Illusionismus?
« Antwort #78 am: 16.11.2006 | 14:18 »
@Eulenspiegel
Nein, es ist c, da ich trotzdem so tue als hätte ich den Druiden fest eingeplant. Evtl. sogar mit Lob, wie schnell sie dahinter gekommen sind. ::) Natürlich ist das "Betrug", aber das sind Schmeicheleien in der Regel doch immer. Die eigentliche Kunst dabei, die du ja selbst durchschaut hast, ist, dass man die Spieler darüber im Unklaren lässt, wann man schummelt.

Offline Roland

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Re: Illusionismus?
« Antwort #79 am: 16.11.2006 | 14:19 »
In dem Augenblick, wo der SL sagt: "Ich drehe gelegentlich Würfelergebnisse." ist es kein Illusionismus mehr, sondern Railroading.

Du hast Doms Definition (auf die sich der Thread bezieht) gelesen?

Um meine Frage von oben noch mal zu wiederholen, wenn Du, wie Du schreibst, Herausforderungen bestehen willst, wie veträgt sich das mit den Manipulationen des Meisters? Der sorgt ja meist dafür, dass die Spieler die "Herausforderung" zwar lösen, aber um Himmels Willen nicht zu früh. Wo bleibt die Herausforderung, wenn Dir der Meister den Erfolg zuteilt?
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Eulenspiegel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #80 am: 16.11.2006 | 14:39 »
Natürlich ist das "Betrug", aber das sind Schmeicheleien in der Regel doch immer.
Ich würde wie gesagt nicht von Betrug sondern von Illusion sprechen.
Betrug hat so einen negativen Beigeschmack.

Nein, ich dächte, du hättest etwas gegen Lügen am Rollenspiel und würdest den Leuten ganz ehrlich sagen, wieso du einen Druiden ins Haus stellst.
Wenn du die Leute aber darüber anlügt, sind wir beide uns ja ganz ähnlich. Ich mache das genau so.

Du hast Doms Definition (auf die sich der Thread bezieht) gelesen?
Ja, ich mache die Sachen, die Dom im Eingangspost angesprochen hat.
Und ich habe noch eine Erklärung hinzugefügt:
Diese Sachen haben mir als Spieler nur Spaß gemacht, als ich noch nichts davon wusste.
Wenn man aber weiß, dass der SL diese Sachen macht, verlieren Doms Beispiele an Reiz.

Der Trick liegt also daran, es den Spieler nicht wissen zu lassen.
(Aber genau das hatte ich etwas ausführlicher bereits im letzten Post geschrieben.)

Zitat
Um meine Frage von oben noch mal zu wiederholen, wenn Du, wie Du schreibst, Herausforderungen bestehen willst, wie veträgt sich das mit den Manipulationen des Meisters?
Um mich zu wiederholen: Es kommt darauf an, was der SL manipuliert.
Wenn der SL den Plot so hinbiegt, dass man ihn automatisch löst, hat man keine Herausforderung.
Diese Form der Manipulation lässt sich tatsächlich nicht mit Herausforderung in Einklang bringen.

Wenn der SL den Plot aber manipuliert, indem er mir Hindernisse in den Weg räumt (damit der Plot länger dauert), dann kann man das mit der Herausforderung vereinbaren.

Ich habe nie gesagt, dass dem SL alle Manipulationen offen stehen. Aber einige Manipulationen (z.B. Hindernisse in den Weg legen) kann der SL ruhig machen, ohne dass es mit der Herausforderung kollidiert.

Offline Haukrinn

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Re: Illusionismus?
« Antwort #81 am: 16.11.2006 | 14:47 »
Ich habe nie gesagt, dass dem SL alle Manipulationen offen stehen. Aber einige Manipulationen (z.B. Hindernisse in den Weg legen) kann der SL ruhig machen, ohne dass es mit der Herausforderung kollidiert.

Das raff ich jetzt nicht. Wenn der Spieler nicht weiß, ob der SL manipuliert, wieso kann und darf der SL dann nicht alles manipulieren. Und wie kann man als Spieler überhaupt wissen, ob nicht alles manipuliert ist?  ???
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Offline Myrmidon

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Re: Illusionismus?
« Antwort #82 am: 16.11.2006 | 14:50 »
Das raff ich jetzt nicht. Wenn der Spieler nicht weiß, ob der SL manipuliert, wieso kann und darf der SL dann nicht alles manipulieren. Und wie kann man als Spieler überhaupt wissen, ob nicht alles manipuliert ist?  ???

Willkommen in der Matrix  ;D

Eulenspiegel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #83 am: 16.11.2006 | 15:33 »
Das raff ich jetzt nicht. Wenn der Spieler nicht weiß, ob der SL manipuliert, wieso kann und darf der SL dann nicht alles manipulieren.
1) Die Frage des Könnens:
Grundsätzlich kann der SL alles manipulieren. Und wenn ich nichts merke, ist er wirklich gut. Hut ab.
Bloß haben wir hier das Problem: Wenn die Spieler das AB immer gewinnen, wird man schon irgendwie misstrauisch.
Damit die Manipulation nicht auffällt, müsste der SL den Plot also einmal so manipulieren, dass die Spieler das AB gewinnen und beim anderen Mal so, dass die Spieler das AB verlieren.
Sonst fällt es auf.

2) Die Frage des Dürfens:
Bei einem gamistischen Ansatz steht ja nicht nur der Spielspaß im Mittelpunkt. Ebenso kann das "Besser werden" und "Seine Leistung einschätzen" eine zentrale Rolle spielen.
Die Illu unterstützt dann zwar den Spielspaß, nicht jedoch unbedingt die anderen beiden Ziele.
Wobei man hier weiter differenzieren muss. - Unter gewissen Gesichtspunkten wird man auch unter Illu besser. (Ich meine: Man lernt Problemlösungs-Strategien.)

Wenn zentraler Bestandteil des Spieles also aus Spielspaß und "Besser werden" besteht und der SL Illus benutzt, die Problemlösungs-Strategien vermitteln, dann ist diese Form der Illu also akzeptabel.
Benutzt der SL dagegen Illus, die verhindern, dass man Problemlösungs-Strategien entwickelt, dann läuft es dem Spielziel entgegen.

Zitat
Und wie kann man als Spieler überhaupt wissen, ob nicht alles manipuliert ist?
Das kann man nie. Ein Risiko besteht immer.
Aber wie schrieb schon mein Vorposter: "Wie können wir wissen, ob wir nicht in einer Matrix leben?"
Und alles, was wir wahrnehmen ist nur ein riesiges virtuelles RPG?

Oder Gott ist in Wirklichkeit ebenfalls ein Illusionist und täuscht nur Handlungsfreiheit vor.

Aber das führt weg zur Erkenntnistheorie.

Offline Purzel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #84 am: 16.11.2006 | 15:36 »
Ich nehme die Rote Pille!

Offline ragnar

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Re: Illusionismus?
« Antwort #85 am: 16.11.2006 | 16:16 »
Damit die Manipulation nicht auffällt, müsste der SL den Plot also einmal so manipulieren, dass die Spieler das AB gewinnen und beim anderen Mal so, dass die Spieler das AB verlieren.
Sonst fällt es auf.
Also im extremfall sieht's so aus das die Spieler ein Abenteuer gewinnen obwohl sie eigentlich alles falsch gemacht haben und andere Abenteuer verlieren obwohl sie eigentlich alles richtig gemacht haben!?
:bang:
Ich hoffe für deine Spieler das du der Copperfield unter den SL-Illusionisten bist. Ich habe noch keinen so guten SL-Illusionisten gesehen, dem ich nicht im Laufe des ersten Spielabends angemerkt hätte, das da was nicht stimmt(und damit ist der Abend für mich eigentlich schon gelaufen), aber wenn ich eine solche Herangehensweise auch nur vermuten hätte, würde ich nicht ein zweites mal mitspielen wollen.
« Letzte Änderung: 16.11.2006 | 16:19 von ragnar »

Offline Hr. Rabe

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Re: Illusionismus?
« Antwort #86 am: 16.11.2006 | 16:28 »
Also im extremfall sieht's so aus das die Spieler ein Abenteuer gewinnen obwohl sie eigentlich alles falsch gemacht haben und andere Abenteuer verlieren obwohl sie eigentlich alles richtig gemacht haben!?
:bang:
Ich hoffe für deine Spieler das du der Copperfield unter den SL-Illusionisten bist. Ich habe noch keinen so guten SL-Illusionisten gesehen, dem ich nicht im Laufe des ersten Spielabends angemerkt hätte, das da was nicht stimmt(und damit ist der Abend für mich eigentlich schon gelaufen), aber wenn ich eine solche Herangehensweise auch nur vermuten hätte, würde ich nicht ein zweites mal mitspielen wollen.

Naja, um sowas herrauszufinden, müßtest du ja mindestens zweimal unter diesem SL spielen, oder?  ;D

----

@topic:
Persönlich halte ich das so, daß ich die 'kleinen' Techniken verwende, aber nicht im großen Ausmaß 'rumtrickse'
Klein ist hierbei alles, was a) die tatsächliche Herrausforderung erhält und b) das geplante Universium nicht stark verändert.
Hierunter fallen so Dinge wie der Werewolf/Druide, oder Raumanordnungen, aber explizit keine Drehereien an Konfliktausgängen o.ä.

Eine solche Herrangehensweise ist für die meisten Spieler (mich eingeschloßen) auch kein Problem, wenn sie wissen, daß der SL sowas tut. Meines Erachtens tut das so oder so nahezu jeder SL, der nicht jedes Detail seines Abenteuers vorschreibt.

Gruß,
Hr. Rabe
#define EVER ( ; ; )


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Eulenspiegel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #87 am: 16.11.2006 | 17:01 »
Also im extremfall sieht's so aus das die Spieler ein Abenteuer gewinnen obwohl sie eigentlich alles falsch gemacht haben und andere Abenteuer verlieren obwohl sie eigentlich alles richtig gemacht haben!?
:bang:
Lies meinen Post am besten nochmal.
Wieso glaubst du, habe ich zwischen 'können' und 'sollen' unterschieden?
Wahrscheinlich, weil es einen Unterschied gibt.

Wenn ich schreibe, "Kinder können aus unvergitterten Fenster fallen.", ist das erstmal eine reine Kann-Aussage. Ich habe niemals geschrieben, das Kinder auch aus Fenster fallen sollen.
Die 'Sollen' Aussage sieht dann eher so aus: "Mann solle sich vergitterte Fenster zulegen, falls man seine Kinder manchmal unbeaufsichtigt in Fensternähe lässt."

Also, lies mein obiges Post am Besten nochmal und Unterscheide zwischen 'können' und 'sollen'.
Ich habe schließlich extra zwei Absätze gemacht. Der eine Absatz bekam die Überschrift:
1) Die Frage des Könnens:
der andere Absatz bekam die Überschrift:
2) Die Frage des Dürfens:

Aber nächstes Mal lasse ich Überschriften weg. Die werden ja sowieso überlesen. :bang:

Zitat
Ich habe noch keinen so guten SL-Illusionisten gesehen, dem ich nicht im Laufe des ersten Spielabends angemerkt hätte, das da was nicht stimmt
Schau mal, was ich dazu geschrieben habe:
Zitat von: Eulenspiegel
Grundsätzlich kann der SL alles manipulieren. Und wenn ich nichts merke, ist er wirklich gut. Hut ab.
Extra für dich habe ich den wichtigen Satz fett gedruckt.
Ich habe doch explizit geschrieben, dass es sehr schwer ist, eine allumfassende Illu so zu gestalten, dass keiner etwas merkt.

Da ich in meinen ganzen Aussagen aber zwischen bemerkter Illu und unbemerkter Illu unterscheide, ist dieser Punkt sehr wichtig. Deswegen habe ich ihn auch ganz oben in meinen Post geschrieben.

Zitat
(und damit ist der Abend für mich eigentlich schon gelaufen)
Wenn du eine Illu bemerkst und sie dir nicht gefällt, wieso sprichst du den SL nicht darauf an und bittest ihn, das zu ändern?

Zitat
aber wenn ich eine solche Herangehensweise auch nur vermuten hätte, würde ich nicht ein zweites mal mitspielen wollen.
Also gerade Vermutungen sind beim RPG doch an der Tagesordnung.

Ludovico

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Re: Illusionismus?
« Antwort #88 am: 16.11.2006 | 17:33 »
Ihre Ex-Freunde wissen nichts von ihren Betrügereien. Was macht dich so sicher, dass du davon wüsstest?
Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr Ex-Freund genau das gleiche hier reingeschrieben hätte.

[OT]Die Betonung liegt auf gut bei "gute Freundin". Ich hab nichts mit ihr.[/OT]

Offline Dom

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Re: Illusionismus?
« Antwort #89 am: 16.11.2006 | 17:56 »
Ich glaube nicht, dass ich einen Thread gestartet habe, ob Illusionismus gut oder schlecht ist. Bitte diskutiert das doch woanders.

---

Zum Topic: Ich selber betreibe als DSA-SL manchmal Illusionismus --- allerdings möglichst nur dann, wenn ich das Gefühl habe, ich müsste ansonsten den Spielabend abbrechen. So ist beispielsweise meine Gruppe mal komplett an einem Plot vorbeigerannt (weil sie ihn für zu gefährlich gehalten haben) und hat an einer anderen Stelle mit einem anderen Thema weitergemacht, dass ich glücklicherweise gerade in der Hinterhand hatte. Später haben sie dann erfahren, dass die Orks die Burg überrannt haben, die sie hätten warnen sollen...

Meine Spieler wissen auch alle, dass ich ab und zu mal was manipuliere und finden das aber auch gut so (jedenfalls haben sie mir das letztens, als ich das Thema kurz angeschnitten habe gesagt).

Dom

Offline Lord Verminaard

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Re: Illusionismus?
« Antwort #90 am: 16.11.2006 | 19:29 »
Jaaa, Illusionismus ist in der Tat nicht gleich Illusionismus. Bei der LE der Gegner ein bisschen schummeln ist was anderes als stundenlange Bemühungen der Gruppe komplett zu negieren, um seinen Plot durchzudrücken. Ich behaupte trotzdem, dass Spieler früher oder später dahinter kommen, wenn beispielsweise ihre Charaktere einfach nicht sterben können. Das muss nicht schlimm sein, aber ich persönlich mag das Gefühl, dass ich wirklich etwas riskiere, wenn ich kämpfe.

Was ich hasse, ist zu merken, dass ich machen kann was ich will und am Ende kommt doch das dabei raus was der SL sich vorher ausgedacht hat. Und das kann kein noch so geschickter Illusionist vor mir verbergen, dafür habe ich selbst dieses Geschäft zu lange betrieben.

„Da sind drei Türen, und egal welche sie zuerst aufmachen ist die richtige“, finde ich hingegen überhaupt nicht schlimm, weil es die Sache einfach nur beschleunigt, ohne irgendeine der wichtigen Entscheidungen vorwegzunehmen.

OT:
Letzteres ist laut Forge-Definition übrigens kein Illusionismus, siehe auch hier.
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Offline Dom

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Re: Illusionismus?
« Antwort #91 am: 16.11.2006 | 20:49 »
@Vermi: Wenn die Türenverschieberei dazu dient, die Sache zu beschleunigen und nicht dazu dient, den Spielern irgendein mehr oder weniger wichtiges Stück Plot aufzudrücken, bevor es weitergeht, würde ich das auch nicht als Illusionismus bezeichnen.

Dom

Eulenspiegel

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Re: Illusionismus?
« Antwort #92 am: 16.11.2006 | 20:57 »
Wenn die Türenverschieberei dazu dient, die Sache zu beschleunigen und nicht dazu dient, den Spielern irgendein mehr oder weniger wichtiges Stück Plot aufzudrücken, bevor es weitergeht, würde ich das auch nicht als Illusionismus bezeichnen.
Die Türverschieberei dient wohl eher dazu, Plot zu entfernen.

Wenn dort 3 Türen sind, gibt es drei potentielle Handlungen. (z.B. 1) bißwütiger Hund, 2) Klatschtante, die unbedingt ihre neuesten Gerüchte verbreiten will, und 3) Bösewicht, der sein dunkles Ritual durchführen möchte.)

Wenn man jetzt also sagt: OK, egal welche Tür sie nehmen, es ist die Tür mit dem Bösewicht, entfernt man also die anderen beiden potentiellen Plotelemente.

Was hälst du eigentlich vom Gegenteil:
Die Helden öffnen wahllos Türen. Egal in welcher Reihenfolge sie es tun: Sie treffen erst auf den bißwütigen Hund, dann auf die Klatschtante und erst bei der dritten Tür auf den Bösewicht.

Das heißt, wir haben jetzt plötzlich 2 zusätzliche Plot-Elemente hinzugefügt.

Offline Myrmidon

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Re: Illusionismus?
« Antwort #93 am: 16.11.2006 | 21:08 »
Wenn man jetzt also sagt: OK, egal welche Tür sie nehmen, es ist die Tür mit dem Bösewicht, entfernt man also die anderen beiden potentiellen Plotelemente.
...warum entfernt man dann nicht gleich auch die beiden Türen, dann spart man sich die Illusioniererei?

Offline Lord Verminaard

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Re: Illusionismus?
« Antwort #94 am: 16.11.2006 | 21:53 »
Zitat
Was hälst du eigentlich vom Gegenteil:
Die Helden öffnen wahllos Türen. Egal in welcher Reihenfolge sie es tun: Sie treffen erst auf den bißwütigen Hund, dann auf die Klatschtante und erst bei der dritten Tür auf den Bösewicht.

Fände ich persönlich ok, aber das mögen andere anders sehen. Genau wie das mit den Türen. Aber der Punkt bei all diesen Sachen ist doch immer, die Spieler nicht ihres Einflusses zu berauben. Wenn es den Spielern völlig egal ist, kann der SL ruhig tricksen. Aber wenn es ihnen wichtig ist und sie etwas erreichen wollen, und der SL es dann trotzdem so dreht, wie es ihm passt, dann ist das ätzend.
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Offline Eismann

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Re: Illusionismus?
« Antwort #95 am: 17.11.2006 | 01:26 »
Moin

Und wenn der SL es so dreht, dass die Spieler ihr Ziel erreichen können, weil sies ohne zu merken aus den Augen verloren haben?
Es gibt da halt viele Möglichkeiten, sowas zu benutzen, und Spieler gängeln ist immer blöd, egal wie mans nennt und was man dazu nutzt.

Offline Rasumichin

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Re: Illusionismus?
« Antwort #96 am: 17.11.2006 | 13:36 »
Ich war als SL nie ein großer Freund von Illusionismus.
Verdeckt würfeln ist nicht mein Ding, wobei ich für Sinnenschärfe/Wahrnehmungs-Proben u.Ä. gelegentlich Ausnahmen gemacht habe (dabei aber nie die Ergebnisse manipuliert habe).

Auch das Ändern von Würfelergebnissen war nie nötig, trotzdem war die Motalitätsrate unter den SC immer sehr gering (was am Hang meiner Spieler zum Optimieren liegen könnte...).
Auch dieser "lassen sie einen SC nicht aufgrund der Würfelergebnisse sterben"-Grundsatz sagt mir nicht zu.
Und das ist auch immer akzeptiert worden.
Hier ein schönes Beispiel aus der Phileason-Tetralogie :
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Der Schaden, den der SC einstecken musste, war naturgemäß gewaltig.
Ich glaube, über 50 SP.
Bei einem Stufe4-Magier, der alle Steigerungswürfe nahezu komplett in die AE gepumpt hatte...
und der jetzt ein menschliches Nadelkissen war.
Uns standen die Münder offen.
Natürlich hätte man was drehen können.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Aber wir sind nicht mal auf die Idee gekommen.
Die Würfel hatten gesprochen und zwar mit einer Deutlichkeit, die niemand anzweifeln wollte.

Nur meine 2 Cent zum Thema.

Offline ragnar

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Re: Illusionismus?
« Antwort #97 am: 20.11.2006 | 17:39 »
[ot]@Eulenspiegel: Verzeih meinen Ton, im obigen Beitrag der war daneben. Zudem war ich kurz angebunden und worauf ich eigentlich hinauswollte ist mir dann unter den Tisch gefallen. Ich wollte eigentlich darauf hinaus das das was unter "Kann" verzeichnet war, nicht möglich ist, zumindest nicht langfristig.[/ot]
« Letzte Änderung: 21.11.2006 | 15:55 von ragnar »

Offline Boba Fett

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Re: Illusionismus?
« Antwort #98 am: 22.11.2006 | 10:18 »
Moin
ein Nordlicht!!! :8)
Moin, Moin!
Zitat
Und wenn der SL es so dreht, dass die Spieler ihr Ziel erreichen können, weil sies ohne zu merken aus den Augen verloren haben?
Ehrlich gesagt: Wenn die Spieler sich im Abenteuerdickicht so verrannt haben, dass sie völlig vom Weg abkommen,
würde ich (als Spieler) es ungern sehen, dass der Spielleiter alles dreht, dass das Ziel doch noch in Griffweite liegt.
Dann soll er lieber eine kurze Auszeit nehmen und den Spielern selbst die Info geben "Jungs, da habt Ihr Euch voll verrannt...".
Lieber wäre es mir, wenn man sich auch mal verrennen kann. Wenn es keine Chancen zum Scheitern gibt, dann ist ein Erfolg auch wertlos.
Und zu guter letzt könnte der Spielleiter das Ding irgendwann abbrechen und dann beim nächsten Mal mit einem Abenteuer aufwarten, dass seinen Einstieg an der Stelle besitzt, wo die Spieler grade stehen. Das letzte Abenteuer ist dann erstmal erfolglos abgebrochen, das nächste wird gespielt und gegebenenfalls kann man dann auch auf das alte wieder einsteigen (sofern es keine zeitlichen Limits gab, die im Weg standen).

Kurz gesagt: Ich will wissen, wann ich "beschummelt" werde. Ich verliere lieber, als dass ich den Sieg geschenkt bekomme.
Zitat
Es gibt da halt viele Möglichkeiten, sowas zu benutzen, und Spieler gängeln ist immer blöd, egal wie mans nennt und was man dazu nutzt.
Ja, Illusionismus ist ein Werkzeug und dass lässt sich unterschiedlich einsetzen.
Mir ist es am liebsten, wenn es GAR NICHT eingesetzt wird.
Aber Geschmäcker sind verschieden.
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Offline Haukrinn

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Re: Illusionismus?
« Antwort #99 am: 22.11.2006 | 10:44 »
Ehrlich gesagt: Wenn die Spieler sich im Abenteuerdickicht so verrannt haben, dass sie völlig vom Weg abkommen,
würde ich (als Spieler) es ungern sehen, dass der Spielleiter alles dreht, dass das Ziel doch noch in Griffweite liegt.
Dann soll er lieber eine kurze Auszeit nehmen und den Spielern selbst die Info geben "Jungs, da habt Ihr Euch voll verrannt...".

Das sehe ich auch so. Aber ich kenne genug Anhänger des deep immersive play, die genau so etwas nicht wollen. Die wollen sich dann andererseits aber auch verrennen können...
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