Autor Thema: von interessanten Charakteren, Effektivität und Plausibilität  (Gelesen 22267 mal)

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Offline Boba Fett

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@Taschentuch: Warum sollte das hier nicht ins Thema passen...?
Allerdings ist das Thema schwierig -
Ein Spieler der selbst bemüht ist, seinen Charakteren Ecken und Kanten zu verleihen, schafft ja keine Tefloncharaktere.
geminmaxte Powercharaktere müssen nicht umbedingt Tefloncharaktere sein.
Jemand der erkannt hat, dass Ecken und Haken den Charakter interessanter machen, kann ja durchaus noch Interesse haben,
das sein Charakter innerhalb der Spielregeln trotzdem effektiv ist. Da sehe ich keinen Widerspruch.
Ganz im Gegenteil - mir persönlich sind diese Spieler sogar am liebsten.

Mir ging es um die Leute, denen die Erkenntnis, dass es einfach für die Kampagne, die Abenteuer, die Arbeit des Spielleiters zuträglich ist, wenn man seine Charaktere neben der durch die Fähigkeiten definierte Effektivität trotzdem Haken und Ösen zu versehen, mit denen man ihn in bestimmte Situationen befördern kann. bzw dass das Gegenteil (eben die Teflonschicht) dem Spiel sehr abträglich ist,
weil dadurch sehr viele Möglichkeiten verbaut werden, dem Spielleiter mehr Arbeit gemacht wird und dadurch Spielspaß einfach verloren geht.

Crunch und Fluff kommen aus dem amerikanischen Sektor. Da wurden sie ursorünglich benutzt, um zu informieren, was in Quellenbüchern enthalten ist.
Crunchy Books waren eben voll mit Utensilien +2, Monstern +4 oder Artefakten +3.
Fluffy Books waren voll mit Settinginformationen, Atmosphäre und so weiter.
« Letzte Änderung: 9.05.2007 | 12:47 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline DasTaschentuch

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Ah, Danke für die Begriffserklärung.

Ich möcht was Nachteile und "Ecken und kanten" angeht mal einfach aus meiner Hackmasterrunde erzählen. Bei dem System gehören Nachteile essentiell mit zur Charaktererschaffung. Zwar dient das da letzendlich auch dem Minmaxen aber man hat hinterher automatisch Charas mit Ecken und Kanten.
Und wie ich finde, meist auch  Charaktere, die sich eben über diese Ecken definieren und nicht über die 19 Dex oder 20 Stärke.

Wir haben z.B. einen Waldläufer in der Runde. Langweilig, was kann der denn toll ausser Spuren lesen und schießen? Wenn ich aber sag, wir haben einen kurzsichtigen Bogenschützen in der Runde, da horchen die Leute auf, und fragen nach.

Bei den Charas die ich spiele und die ich mag, da kommen im Lauf der Zeit immer Sachen mit rein, die ihn mehr definieren als die Zahlen auf dem Charabogen. Teilweise entwickeln sich die Macken und schwächen erst im Laufe des Spiels. Ein Chara der mal fast verbrannt wär hat halt dann respekt oder Angst vorm Feuer, selbst wenn das Regelsystem gar keine Phobien vorsieht.


Offline Vanis

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Mir ging es um die Leute, denen die Erkenntnis, dass es einfach für die Kampagne, die Abenteuer, die Arbeit des Spielleiters zuträglich ist, wenn man seine Charaktere neben der durch die Fähigkeiten definierte Effektivität trotzdem Haken und Ösen zu versehen, mit denen man ihn in bestimmte Situationen befördern kann. bzw dass das Gegenteil (eben die Teflonschicht) dem Spiel sehr abträglich ist,
weil dadurch sehr viele Möglichkeiten verbaut werden, dem Spielleiter mehr Arbeit gemacht wird und dadurch Spielspaß einfach verloren geht.

Bieten Spieler dem SL solche Ansatzpunkte, ist ihr "Gewinn" sogar höher. als wenn sie einfach irgendwelche Abenteuer spielen.  Die Abenteuer haben direkt mit ihren Chars zu tun, das heißt die Erfolge werden subjektiv für sie auch umso "ruhmreicher".
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Offline Feuersänger

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Teilweise entwickeln sich die Macken und schwächen erst im Laufe des Spiels. Ein Chara der mal fast verbrannt wär hat halt dann respekt oder Angst vorm Feuer, selbst wenn das Regelsystem gar keine Phobien vorsieht.

Ich hatte da mal in SR nen Adepten, bei dem sich im Laufe des Spiels ein Flaw eingestellt hat (halt einfach aus seinem Verhalten), die ich "A Slight Case Of Overbombing" genannt habe. Zunächst griff er oft nur mit relativ schwachen Waffen an (ein Fausthieb, ein Pistolenschuss mit normaler Muni). Zeitigte dieser Angriff aber nicht die gewünschte Wirkung (Ziel nicht kampfunfähig), setzte er für den nächsten Angriff die stärksten verfügbaren Waffen ein (Dikote-beschichtetes Schwert, Sturmschrotflintensalve mit Ex-Ex-Mun).. was naturgemäß oft ein heilloses Chaos hervorrief. ^^

Das war interessant, effektiv und plausibel. Voilà. *g*
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Zitat von: ErikErikson
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