Autor Thema: 2030 AD Dark Future  (Gelesen 1293 mal)

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Offline Quaint

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2030 AD Dark Future
« am: 2.06.2007 | 21:19 »
2030 AD
Selig sind die, die diese dunkle Zeit nicht mehr erleben müssen
Die Zeiten haben sich verändert. Die Wolken sind dunkel und überfluten die Straßen mit giftigem Wasser. Die Städte sind riesig geworden und weitab von den glitzernden Einkaufsparadiesen und Penthäusern der Reichen zeigt sich eine ganz andere Welt, eine Welt voller Dreck und Gewalt.  Die alten Stadtviertel sind heruntergekommen und werden vom letzten Abschaum bewohnt – Illegale, Gangs, Drogendealer. Und neue, finstere Bedrohungen harren den Unschuldigen die ihr armseliges leben in den urbanen und suburbanen Ghettos fristen.
Eine unheilvolle Kraft nähert sich, und bereits jetzt gibt es die ersten merkwürdigen Erscheinungen: schräge Kulte sprechen vom Ende eines Zeitalters, bösartige Kreaturen lauern in den Schatten verlassener Straßen und ein Fluch kann genauso tödlich sein wie eine Vollmantelkugel.

Die Welt hat sich in vielerlei Hinsicht verändert. Computer sind noch viel allgegenwärtiger als je zuvor – und sie sind vernetzt. Eine moderne Wohnung hat einen eigenen Knoten im weltweiten Netzwerk mit einem Dutzend Untersystemen – Kühlschränke die selbstständig ihren Inhalt überwachen und eventuell sogar Bestellungen aufgeben sind nur der Anfang. Ambiente-Systeme mit Spracherkennung, die aus einer Mischung von vermuteter Stimmung, Tageszeit sowie natürlich expliziten Wünschen die Umgebung gestalten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung, Duftspender, Hintergrundmusik, Bilder an den Wänden) sind auch üblich. Die Realität wird jetzt digital aufgewertet, fast jeder trägt ein Mikrosystem mit sich herum, dass ihn Tür und Tor zum Netzwerk öffnet. So sitzt man in der U-Bahn während man mit alten Freunden chatet, in einer Online-Enzyklopädie wissenswertes erfährt, die Nachrichten laufen lässt, ab und mal Spam/Werbung verschwinden lässt und vielleicht noch die neuste Musik der angesagten Emotrance-Gruppe „Melancholine“ zieht. Auch andere Auswirkungen zeigen sich – etwa werden Straßenschilder mittlerweile für wenig interessant gehalten, ersetzt durch digitale Pendants – man hat es vielerorts nicht einmal für nötig gehalten sie zu demontieren. So rosten sie langsam und sehen nach jedem Sturm ein wenig schiefer aus.
Aber es gibt auch andere Veränderungen, andere Fortschritte. Die Medizin hat zum Beispiel einen Weg gefunden, wie man die natürliche Immunabwehr des Körpers selektiv unterdrücken kann – es ist jetzt mit einfachen Mitteln möglich tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen, ohne dass man mit einem Amok laufenden Immunsystem rechnen muss. Dazu kommt noch die Technologie des DNI (Direktes Neurales Interface) und schon sind gedankengesteuerte Fahrzeuge und Geräte, das Eintauchen des Bewußtseins in die Datenströme des Netzes und auch kybernetische Modifikationen möglich und teilweise sogar üblich. Das beängstigende ist, dass es nicht einmal schwierig ist – einen einfachen DNI-Chip erhält man aus der Serienproduktion für vielleicht 50 Tacken, dazu einen Lötkolben, etwas Geschick und ein paar Teile aus dem Elektronikladen und man kann sich einen „bionischen“ Arm bauen. Oder ein Interface um grundlegende Dinge mit dem Netz anstellen zu können. Oder... ,oder... ,oder... Die Mittel zur Immununterdrückung gibt es dann rezeptfrei in der Apotheke, nichtmal teuer, vielleicht wie Aspirin heute.
Die Gentechnik hat auch einige Produkte abgeworfen, die durchaus interessant sind. Aufgrund der selektiven Immununterdrückung kann man natürlich auch biologische Dinge implantieren, man kann sich schon bei anderen Menschen bedienen (Organhandel hat 2030 einen ganz anderen Maßstab erreicht, da de facto so ziemlich jeder mit jedem kompatibel ist). Dank moderner Biotechnologie sind da natürlich noch ganz andere Dinge möglich. Angefangen hat natürlich alles im Interesse des Wohles der Menschheit – künstliche Bauchspeicheldrüsen von transgenen Schweinen. Künstliche Ohren, auf einem Kollagengerüst herangezüchtet. Haut für Brandopfer. Heute gibt es das noch immer, aber Hyperdrüsen für eine rundum aufgebesserte Leistung auch, ebenso wie aufgetunte Implantatmuskeln von aufgemotzten Stieren oder noch etliches anderes was aus Joe Average einen Supersoldaten machen soll. Oder ein „Häschen“ aus Jane Doe, ein plüschig-kuscheliges immer-williges Freudenmädchen mit ganz besonderen Vorzügen...
Manchmal geht etwas schief, ja ab und an geht sogar eine ganze Menge schief. Die Grunzer sind ein Beispiel dafür. Ein Biochemischer Prozess, basierend auf einer eingepflanzten genetisch zusammengeschusterten Drüse. Schweinegene, sagt man. War eine billige Modifikation und man bekam viele ansehnliche Muskeln. 100% Gewichtszunahme waren keine Seltenheit. Dann kamen die Borsten und die Hauer und die impulsiven Reaktionen. Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, merkwürdige Neurotransmitterniveaus, alles geriet irgendwie ausser Kontrolle. Heute gibt es die Grunzer immer noch, obwohl offiziell keine neuen mehr gemacht werden, und zwar millionenfach. Und kaum einer von ihnen hat es zu etwas gebracht – man hat sie abgespeist mit lahmen Entschuldigungen und abgeschoben in die Ghettos. Selbst wenn sie nicht reizbar wie wilde Tiere wären wäre es kein Wunder wenn sie der Gesellschaft diese Nummer übel nähmen. Die Offiziellen sagen natürlich, dass schon Mal bedauerliche Unfälle vorkommen, und dass es beim stetigen Fortschreiten der Wissenschaft auch mal Rückschritte geben kann und Opfer. Aber letztlich dient das natürlich dem größeren Wohl der gesamten Menschheit. Ich kann denen nur empfehlen das mal einem Grunzer ins Gesicht zu sagen.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Achja, die großen Jungs haben die Sterne erobert, aber was soll's? Wir kriechen hier unten doch immer noch im Dreck und wenn wir mal da hoch kommen kriechen wir eben da im Dreck – das macht die Sache dann auch nicht mehr fett.
Na klar, nicht die Sterne, aber es gibt ne Kolonie auf dem Mond, den Mars hamse besucht und irgendwo im Erdorbit tummelt sich bestimmt ein Dutzend Stationen – darunter auch mehr als eine die zahlende Gäste aufnimmt. Scheiße, es gibt mittlerweile sogar Leute, die WOHNEN da oben. Für die Asche die es kostet einem Freak da oben sein Futter hoch zuschießen könnte man hier unten ein paar Tausend Hungernde versorgen.
Aber die Flitter und Gleiter und so sind natürlich hübsch anzusehen. Es heißt sie seien unglaublich billig geworden, so eine kleine Privatmaschine  könnte man sich schon für hundert Riesen leisten. Andererseits, wenn ich hundert Riesen über hätte könnte ich mir bestimmt das eine oder andere ausdenken wofür ich sie eher brauchen kann als für so eine Flugmaschine. So siehts doch aus, oder?
Es gibt natürlich noch die eine oder andere sonstige Neuerung, zum Beispiel auf dem militärischen Sektor. Jaja, jetzt rück ich das spannende Zeug raus, was? An den Grundlagen hat sich nicht soviel getan – Knarren sind eben Knarren. Klar, gibt heute Railguns, aber wer hat die schon? Aber auch die modernen Knarren haben ein paar Extras auf Lager – mit modernen Produktionstechniken sind sie so präzise wie nie zuvor und Fortschritte bei der Rückstoßkompensation erlauben beängstigend kontrolliertes Schnellfeuer. Und dann die Munition: APDS-Darts schlagen dir durch jede Panzerung und explosive Mikrogeschosse reißen dir selbst mit ner kleinen Pistole 'nen faustgroßes Loch in den Wanst. Und dann gibt’s natürlich die hypermodernen Superkracher mit denen die Militärs so ihren Spaß haben. APEX ist das neue Schlagwort – die Dinger hauen durch deine Panzerung und explodieren mitten in deinen Organen. Und weil die Kinder natürlich Angst um ihren Hintern haben, haben sie gleich noch was erfunden um ihn zu schützen. Mechanische Kampfrüstungen, schwer gepanzerte Exoskelette mit hydraulischen Kraftverstärkern. Springen ein Dutzend Meter und können mit dem Rückstoß von einer 17mm Maschinenkanone umgehen. Das kannst du übrigens erwarten wenn du wirklich Stunk machst – kommen mit nem gepanzerten Vektorschubvehikel an, machen mit Gatlingkanonen, Raketen und Streubomben alles klein was sie sehen und landen dann ein halbes Dutzend „Chrome Knights“. Das sind hartgesottene SpecialOps-Kommandos mit MKRs, Maschinenkanonen und anderem Spielkram. Ist nicht hübsch, dass kann ich dir sagen.
Willkommen im Ghetto
Naja, du willst also trotzdem was anfangen? Klar, kann ich verstehen, man kann ja nicht sein ganzes Leben in einer Bruchbude hausen und bei Tasty's falsche Burger wenden. Also pass auf, erstmal gehst du zu JJ, der kann deinen Link boosten und dir ein paar Tipps mehr geben, was die digitale Welt betrifft. Ist ganz praktisch – wenn du da nicht auf Zack bist können sie dich eh jederzeit ausfindig machen und noch nachweisen wann du deiner Freundin von der Beute mal neue Unterwäsche gekauft hast. Dann gehst du zu Wulf. Lass dich von seinem Aussehen nicht abschrecken, er lebt eben davon, dass niemand Ärger mit ihm will – ist eigentlich ein umgänglicher Kerl, naja, eigentlich ein umgänglicher Grunzer. Er kann dir ein bisschen Hardware besorgen. Trag ne Knarre, zu jeder Zeit. Du weißt nie wann's dir mal jemand besorgen will. Und ne Weste, aus dem selben Grund. Gewöhn' dich gleich ans Gewicht. Und ein Messer. Messer sind immer praktisch, ganz besonders diese neuen mit der monomolekularen Klinge. Damit kann man auch mal ne störende Kette wegschneiden und über nen Drahtzaun lachste damit auch nur noch. Wenn du noch Kohle hast, hol dir auch was für die ernsten Auseinandersetzungen. Ein AK-74 und so eine von diesen alten taktischen Panzerungen sind ein guter Anfang, ein paar Granaten solltest du auch einpacken. Viele an sich ernsthafte Probleme kann man mit einer Granate leicht lösen. Wenn du soweit bist, geh zu Gibberish. Lebt unten im Tunnel 17. Seltsamer Kauz, aber erstens kennt er sich da unten aus und zweitens spricht er mit Geistern. Klar, ist völliger Quatsch, aber mach's trotzdem. Allein wegen der anderen Leute. Aus irgendeinem Grund ist Gibberish ne echte Größe in dem Viertel, wenn du mit ihm gut kannst werden die meisten Leute dich wenigstens nicht einfach so fertig machen. Bring ihm am besten was zu essen mit. Dann schließlich kannst du langsam loslegen. Ich hab dir noch ne alte Fibel aus dem Bootcamp der Army rüber geladen und das Anarchisten-Kochbuch. Das ist zwar alles nicht mehr ganz so frisch, aber lies es trotzdem. Und denk nicht mal daran dir deinen eigenen Sprengstoff zu kochen, das geht meistens schief.

Inspirationen: Batman Beyond (aka Batman of the Future), Cyberpunk, Shadowrun, Deus Ex (zukünftige Welt, düster, computerisiert – das digitale Zeitalter); Akte X (okkulte Elemente), aber auch Dinge wie Vampire: The Maskerade
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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