Autor Thema: Diskussion zu "Fortune in the Middle"  (Gelesen 16706 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #100 am: 18.06.2007 | 20:28 »
In der "Anime-love-comedy" kann ich dir zum Beispiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen wie sich das Mädchen mit den 2 Zöpfen(sogenannte twin tails) verhalten wird.
Wieso sperrst du dich gegen Genres und gehst immer nur auf "Simulation der Realität" ?
Ich sperre mich nicht Grundsätzlich gegen Genres, aber ich spiele sehr sehr selten so, das ich vorher sagen könnte, das ich ein bestimmtes Genre bedienen will. Natürlich gibt es Abenteuer und Szenen in denen man ganz Problemlos regeln finden könnte, für ganz spezifische Situationen, aber da hätte ich das Problem, das ein Rollenspiel sich (IMHO) um mehr drehen sollte, als ein ganz stark abgegrenztes Problem.

Also ich meine damit, dass ein Spieler irgendwas einleitet und du das ganze auch richtig positiv bewertest und ihm einen Erfolg geben willst, er aber etwas bekommt was er eigentlich garnicht so wollte und das ganze als nuetralen Ausgang, vllt. sogar als Niederlage wertet.
Doch, sicher kommt sowas vor. IMHO aber weitaus seltener, als wenn ich das durch einen Regelmechanismus bewerten ließe.

@Boba
Irgendwann wird man sicher mal zusammen spielen. Vllt im winter, vllt aber auch erst nächstes Jahr, aber ich hab auf jedenfall vor mal mitzukommen.
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alexandro

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #101 am: 18.06.2007 | 20:39 »
Prinzipiell sehe ich das wie Boba (Ansichtssache, verschiedene Hobbies etc.), allerdings muss ich Thalamus in einem entscheidendem Punkt widersprechen:
Zitat
Kämpfe sind was technisches (ich bin kein Fan von MArtial Arts) und dort stört mich eine technische betrachtungsweise nicht. Immerhin mache ich beim Schaukampf im Kopf nichts anderes, ich gehe Bewegungsabläufe durch, und versuche bestimmte geübte Abläufe auszuführen.
Gegenbeweis: Feng Shui, Hong Kong Action Theatre- die beiden besten Martial Arts Systeme auf dem Markt (Wushu zählt nicht, weil man ja damit alles machen kann)- sehr technische Kampfmechaniken, aber trotzdem keine Behinderung für coole, over-the-top Beschreibungen.
Ähnlich sehe ich das bei Regeln für Beziehungen: gute Regeln funktionieren, aber schränken die Kreativität nicht ein, aber das ist immer Ansichtssache (zwischen komplett verregelten Spielen und komplett würfellosen gibt es da viele Grauzonen).

Viel interessanter ist die Frage, ob man überflüssige Elemente im Spiel belassen sollte. Wenn ich eine Beziehungsdrama D&D Runde spiele, würde ich mir z.B. ernsthaft überlegen, ob ich die komplexen Kampfregeln etc. wirklich dafür brauche, schließlich spielt dieser Aspekt nur eine untergeordnete Rolle im Spiel.

Und letztlich unterstreicht das was du gesagt hast nur "System matters". System sei in diesem Sinne das, was der SL tatsächlich im Spiel macht, nicht das, was in irgendeinem Buch steht.
"Ich vergleiche einfach die relevanten Werte der SC und treffe darauf aufbauen (und basierend auf ihrem Rollenspiel, der Einstellung der NSC etc.) eine Entscheidung." ist eine legitime Regel, aber das ist nicht mehr D&D- das System.
Es müsste also nicht heißen: "Mit D&D kann man super Beziehungsdramen spielen", sondern "Meine Erfahrungswerte und Vorlieben haben mich zu der Entscheidung gebracht XY an D&D zu verändern und damit das zu erreichen, was ich von Beziehungsdramen erwarte."
Wenn du nur den ersten Satz sagst, dann bringt das einer Person die mit dir diskutiert nicht wirklich was, da sie nur die Regeln aus dem Buch als Referenzquelle hat und nicht weiß, wie deine Runden in der Praxis aussehen.
Das wäre ähnlich hilfreich, wie jemand, der sagt "Kämpfe in Rolemaster sind viel schneller und detailreicher als bei Wushu" (Und nicht: "Ich hab ein Computerprogramm geschrieben, welches mir einen Großteil der Rechenarbeit abnimmt und in sekundenschnelle Ergebnisse ausspuckt, deshalb sind unsere Rolemaster-Kämpfe schnell und detailreich.")

Offline Thalamus Grondak

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #102 am: 18.06.2007 | 21:16 »
Prinzipiell sehe ich das wie Boba (Ansichtssache, verschiedene Hobbies etc.), allerdings muss ich Thalamus in einem entscheidendem Punkt widersprechen:Gegenbeweis: Feng Shui, Hong Kong Action Theatre- die beiden besten Martial Arts Systeme auf dem Markt (Wushu zählt nicht, weil man ja damit alles machen kann)-
Da musst du shcon präziser werden, ich kenne die Feng Shui Regeln nicht.

Viel interessanter ist die Frage, ob man überflüssige Elemente im Spiel belassen sollte. Wenn ich eine Beziehungsdrama D&D Runde spiele, würde ich mir z.B. ernsthaft überlegen, ob ich die komplexen Kampfregeln etc. wirklich dafür brauche, schließlich spielt dieser Aspekt nur eine untergeordnete Rolle im Spiel.
Da stellt sich dann die Frage ob es Sinn macht jedesmal eine Dijskussionrunde zu starten, in wie weit man die Regeln für ein spezielles Abenteuer ändert.
Zumal das ja auch noch vorraussetzen würde, das ein Abenteuer so stark fokussiert ist, das man klare grenzen ziehen könnte. Das ist ist es bei meinen Spielen selten.

Und letztlich unterstreicht das was du gesagt hast nur "System matters". System sei in diesem Sinne das, was der SL tatsächlich im Spiel macht, nicht das, was in irgendeinem Buch steht.
Wenn du "system matters" so auslegst, dann hast du recht.
Aber auch nicht ganz, denn bei D&D muss ich ja nichts ändern. D&D hat zwar Charisma und Diplomatie Würfe, aber überall wo deren verwendung geschreiben steht, wird davon gesprochen, das man dies und jenes kann, nicht das es oll.
Und auch die darauf liegenden Modifikatoren liegen ziemlich im Ermessen des SL. Also was das angeht, spiele ich D&D so, wie es im Buche steht.
nur soviel, bevor hier noch eine "system matters" Diskussion entfacht. "System Matters" sagt aus, das das System die Art des spiels "Entscheidend" beeinflußt. Das tut es IMHO nicht, da es IMHo zu 30% am Setting, zu 65% an den Spielern und vllt gerdemal zu mickriegen 5% am System liegt. Es würde mein Spiel wahrscheinlich nichtmal großartig kaputt machen, wenn ich ausgeklügelte Soziale Regelmechanismen benutzen würde. Aber es würde es IMHO eben auch nicht besser machen, also frag ich mich schlicht: Warum mit etwas belasten, das das Spiel nicht berreichert.
Mechanische Regeln bereichern das Spiel, weil sie mir das Nachdenken über Dinge ersparen über die ich mir während des Spiels keine Gedanken machen will, was können Soziale Regeln für mich tun?

Wenn du nur den ersten Satz sagst, dann bringt das einer Person die mit dir diskutiert nicht wirklich was, da sie nur die Regeln aus dem Buch als Referenzquelle hat und nicht weiß, wie deine Runden in der Praxis aussehen.
Ehrlich gesagt geht es mir umgekehrt so, denn ich kann mir überhaupt nicht vorstellen wie wohl jemand D&D mit Sozialen Regeln spielt. Die einzigen Sozialen Regeln die D&D hat sind "Würfle auf Charisma, wenn du soundsoviel würfelst bessert sich die Einstellung um ein bzw. 2 Stufen" Diese Stufen gehen aber(meiner Meinugn nach Bewußt) nur bis freundlich und nicht bis verliebt oder ähnliches, weil das bei D&D nicht mehr in den Regelbedürftigen Bereich fällt. In D&D 3 Regelwerken habe ich da zwar noch keine explizite Stellungnahme zu gefunden, aber bei AD&D stand es zumindets noch im SL-Buch, das der SL bei NSC seinem Urteilsvermögen folgen sollte.
Es ging hier ja sogar ursprünglich darum, das D&D kein Rollenspiel sei, weil es keine Regeln zum ROLLENspielen beinhaltet.
Wobei mir mal ganz nebenbei auf 5 einfällt, das es die doch besitzt, nämlich durch das Gesinnungssystem.
Grob, aber es besitzt Regeln dazu.
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alexandro

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Re: Diskussion zu "Fortune in the Middle"
« Antwort #103 am: 18.06.2007 | 21:39 »
Zitat
Da stellt sich dann die Frage ob es Sinn macht jedesmal eine Dijskussionrunde zu starten, in wie weit man die Regeln für ein spezielles Abenteuer ändert.
Zumal das ja auch noch vorraussetzen würde, das ein Abenteuer so stark fokussiert ist, das man klare grenzen ziehen könnte. Das ist ist es bei meinen Spielen selten.
Ersetze Abenteuer durch Kampagne, dann hast du das, was ich eigentlich gemeint habe.  ;)
Und warum Diskussionsrunde? Wenn man sich klar der Möglichkeiten bewußt ist, dann gibt es meißt eine (für dich) ideale Methode und alle anderen sind nicht attraktiv.

Wenn man nicht weiß, wofür das Loch im Dach eigentlich da ist, dann fällt die Entscheidung ob man es zunagelt oder nicht natürlich schwerer.

EDIT: Mehr dazu morgen.
« Letzte Änderung: 18.06.2007 | 21:58 von alexandro »