Autor Thema: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell  (Gelesen 7924 mal)

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Offline Dirk

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Moin!

Hier folgt der Bericht unserer freitäglichen Testrunde. Anwesend waren Hagen, Jan und meine Wenigkeit. Es hätten noch zwei mehr sein wollen, die konnten dann aber nicht, tja!

Vorneweg: ich hatte mich bei der Challenge 2006 nur stiefmütterlich um WC gekümmert, mich sprach es nicht so an aber die Münze -und die Idee darum- fand ich geil! Durch die ganze Konversation um das Spiel, die ich still mitverfolgte und den spektakulären Statisten-Cheats packte mich dann doch das Fieber. Unsere Mittwochsrunde ist allerdings gerade mit Reign beschäftigt (bisher gut aber noch nix besonderes), The Beginning of the End muss auch getestet werden und meine Ladenspielrunde hat Donnerstags noch Burning Wheel im Programm. So schuf ich sehr eilig eine kurzfristige Runde. Danke für euer Kommen, Jungs!

Mit Jan hatte ich vorher noch nicht gespielt und mit Hagen relativ selten. Meine Tochter hatte einen klassischen Oma-Zuckerschock und wollte nicht schlafen, so dass wir des öfteren unterbrochen wurden, was aber nicht so sehr ins Gewicht viel. Ich erzählte fast gar nichts von WC und fing gleich an die Einleitung zu lesen und das Setting vorzustellen.

Kommentare zum Spiel folgen später, genießt hier die Story!

Jan entschied sich für einen Kung-Fu (Chen Li) Chinesen, der die örtliche Wäscherei betreibt und Western City als seine Stadt/Heiland betrachtet und nächtens auf Schurkenjagd geht, nachdem er eine Weile mit dem Gedanken spielte einen Reisebuchschreiber zu verkörpern. Hagen mochte die Idee eines klassischen Pokerfalschspielers, Flirtmaster und Tu-Nicht-Gut und nannte ihn Morgan. Ich mag den Charakter der Stella aus Silverado und wollte ihr einen verruchten Anstrich geben, so wurde aus der Saloonistin eine Puffmutter mit abgesägter Schrotflinte (Jesebella de'Olivia).

Ereignisse: Chen Li Jubiläumsfeier, Sklavenaufstand; Morgan Pokerrunde, Junge Frau aus Not retten; Jesebella Barschlägerei, Shootdown. (ein Indianerüberfall wurde ge-Nicht heute in dieser Stadt!-et)

Freunde und Feinde zähle ich jetzt mal nicht alle auf, ich erwähne nur Schmuckstücke: ein Schamane der die weisesten Ratschläge geben kann und der aus dem Nichts auftaucht und verschwindet (Freund von Morgan), eine Lehrerin (kann Frieden stiften und Hilfe holen) zwischen ihr und Chen Li knistert es und Diana, eine Falsche Schlange von Hure (Feind von Jesebella)

Ziele des Tages: Chen Li erwische den Großgrundbesitzer bei einer kriminellen Tätigkeit; Morgan Pokerrunde und Jesebella Diana als Betrügerin entlarven.

Das Panorama erzählte Hagen und das beleuchtete die Sklaven, den gaunerischen Sheriff, den Großgrundbesitzer und ihren perfiden Plan die Kassenkutsche des Forts zu überfallen.

Die dreiste aber saugeile Diana lässt eine Freier abblitzen und überzeugt Morgan seine Stelle anzutreten - zu überteuertem Preis! Morgan kann nicht widerstehen... und verlässt viel später gerädert aber zufrieden das Bordell, jedoch mit zu wenig Startgeld für den heitigen Pokerabend.

Chen Li besucht "seine" Lehrerin in der Schule und zwischen den beiden ist ganz schön Dampf am Wallen (richtige Verliebtheit!!!), mit zartem Abstand zwar aber immerhin. Chen Li macht sich auf den Weg Verbrecher zu jagen...

Morgan gerät zufällig mit dem Sheriff und dem Großgrundbesitzer aneinander und wird fast auseinandergenommen, da die beiden sehr nervös wegen ihrer bald steigenden Sache sind, als die feiernde Prozession des Stadtfestes Verwirrung schafft und Morgan, den ebenso zufällig auftauchenden Chen Li unsanft zwischen sich und seine Häscher schubst. Chen Li kann gerade so entkommen.

Morgan kehrt zurück zum Bordell und wird dort von Jesebella, die den Laden -mit Ausnahme von Diana- voll im Griff hat, abgefangen und mit der Herausgabe des Startgeldes für die Pokerrunde lockt über Diana ausfragt. Nicht ganz zufrieden setzt Jesebella die kleine naive Hure Susi, die die Kunden reihenweise zum verlieben bringt -allerdings nicht ohne sich selbst zu verlieben- auf Diana an.

Morgan hat anscheinend noch nicht genug und flirtet mit Susi, wird jedoch in Grund und Boden überzeugt, nicht nur zu flirten... Außerdem ist Morgan verwirrt über die plötzlich auftretenden Gefühle Susi gegenüber.

Währenddessen verrät Diana den Aufenthalt von Morgan an den Sheriff, der seine Leute auf ihn ansetzt.

Die Sklaven schaffen es auszubrechen und nehmen leider den schicksalhaften Weg, den auch das Überfallkommando des Sheriffs und des GG nimmt.

Chen Li observiert den Sheriff und bekommt Teile des Planes mit.

Morgan (Hagens Dollar-Szene) nimmt an der Pokerrunde teil und kann besser betrügen, gewinnt jedoch nicht, da die aufgebrachte Menge im Saal den anderen Betrüger lynchen möchte, was in einer hitzigen Barschlägerei endet. Welche von Jesebella und ihrer fetten Schrotflinte gekonnt zu Ende gebracht wird, nicht bevor Morgan jedoch das gesamte Geld vom Tisch abstauben kann.

Des Sheriffs Schläger treffen im Bordell ein und werden von Jesebella gekonnt des Ladens verwiesen, während Morgan über Susis Zimmer flieht.

Jesebella stellt Diana zur Rede, gleitet jedoch an der aalglatten Frau ab. Daraufhin versucht sie Diana in diverse Fallen über die Anzahl ihrer Freier und deren Geld zu locken, welche Diana aber sicher zu umgehen versteht. Im Gegenteil: Diana versucht Jesebella mit ihrer Hutsammlung zu bestechen. Jesebella versucht es mit ihrem letzten Trick: Diana mit ihren Massagekünsten abzulenken, notfalls zu verführen! Diana widersteht und kann die Massage genießen!!! Das Gesicht wahrend aber wütend verlässt Jesebella Dianas Zimmer.

Chen Li trifft die Sklaven und will ihnen helfen. Sie erkennen in ihm die Gerechtigkeit schlecht hin und der Anführer der Sklaven möchte bei Chen Li in Kung-Fu Lehre gehen.

Morgan stolpert über den Mob, der hinter den Sklaven her ist und es kommt zum Kampf, bei dem irgendwann die Sklaven, Chen Li und die zurückkehrenden Häscher von Morgan eingreifen. Morgan wird vom Pferd geholt und Chen Li brilliert mit seinem Kung-Fu, wird jedoch, da er zu vertrauensselig ist, von den Gangstern herein gelegt und wird ebenso verwundet, was ihn noch wütender macht. Zu guter Letzt ergiebt sich der Gangstermob, ein paar Sklaven sterben aber  Chen Li und Morgan stehen auf der Gewinnerseite. Der größte Lacher war der Schamane, der, mitten im wildesten Getümmel auftaucht, Morgan -welcher wahrlich in diesem Moment einen weisen Rat nötig gehabt hätte- etwas sehr Weises aber in der Situation total Unnützes erzählte und wieder verschwand.

Da machten wir dann Schluss und vergaben die Erfahrungspunkte. Niemand erreichte sein Ziel und nur Chen Li musste seine Hybris gegen sich angewand wissen.

Fazit: sehr, sehr unterhaltsamer Spieleabend, mit witzigen SCs, coolen Statisten, einer wirklich intensiven Szene zwischen Diana und Jesebella, gut aufgelegten Spielern (Hagen sprudelt über vor Ideen und Jan ist ein spielte einfach nur köstlich, Dianas Weigerung war sein Moment!!!).

Wertung: 7,5/10 Punkten. Warum gerade so viele Punkte erzähle ich morgen, da mich sonst meine Freundin lyncht und ich gerade keinen Dollar zur Hand habe...

Cee ya!

Dirk
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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #1 am: 21.08.2007 | 22:11 »
Das hört sich ja schon pauschal mal gut an!

Ich warte mit meinen Fragen mal bis deine Begründung für die Punktwertung kommt.
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Offline Purzel

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #2 am: 22.08.2007 | 08:45 »
Schlägereien und eine Lesbenszene! Cool!  :o

Offline Dirk

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #3 am: 22.08.2007 | 11:57 »
Weiter geht es!

Im Übrigen hatten wir einen echten Westernhut als Pot und echte Pokerchips, leider ist mein CD-Spieler kaputt und auf meinem MP3-Player waren keine Westernstücke außer der Soundtrack zu Dead Man und der war mir ein bisschen zu düster.

@Purzel: Ja, wahrhaftig eine geile Szene. Jesebella, ca. 55 Jahre, noch durchaus Spuren von Attraktivität und die heiße Schnitte Diana, die sich durch nichts erweichen lässt - da braucht man schon ein bisschen Weirdness um das wirklich als geile Lesbenszene zu verstehen. Aber es war einfach cool/geil... !

Ich gehe jetzt mal Punkt für Punkt durch und werde, auch wenn es vielleicht schon mehrmals als Kritik oder Verbesserung genannt wurde, alles los, was uns aufgefallen ist. Zum Schluss dann die Begründung für die 7,5/10 Punkten.

In der Einleitung steht die Golden Rule, "wenn Euch etwas nicht gefällt, dann ändert es". Das halte ich für schlecht. Nimm sie nach hinten, in ein etwaiges Kapitel über alternative Regeln. Das gilt für alle Bemerkungen, die vom Grundgedanken wegführen. Lass die Spieler das Spiel spielen, wie es von Dir gedacht ist. Habe Vertrauen in Deine Regeln! Varianten klingen eh professioneller!

Den Aufbau finde ich sonst ordentlich und nachvollziehbar. Ich bin allerdings auch kein Layouter oder so.

Die Charaktererschaffung geht relativ schnell und intuitiv. Tatsächlich hatte ich in einen meiner Spiele das gleiche Attributs- und Fertigkeitsprinzip! Der tolle Gegenstand ist eine nette Idee, der Color und Mechanismus verbindet. Die Hybris-Idee plus deren Auswirkungen auf das Spiel ist sehr, sehr schick. Für die Höhle gilt das gleiche wie für Den Gegenstand. Warum hast Du beide im Spiel? (nur Interesse halber)

Statisten: logisch, einfach und gut. Warum aber werden die Statisten versteigert?????? Das hat niemand von uns verstanden. Nur um den Mechanismus kennen zu lernen? Da gäbe es andere Methoden. Es ist mir auch nicht klar warum ich einen bestimmten Statisten haben sollte. Jeder sollte auf alle Statisten zugreifen können, wann es ihm passt und wenn es in einer Versteigerung endet.

Das Ziel des Tages hält das Spiel auf dem ersten Blick zusammen. Das ist gut so, könnte jedoch noch expliziter erwähnt werden! "Verbindet eure Ziele miteinander,...!" (das kommt erst bei Elemente des Tages)

Die Versteigerung um die Elemente des Tages ist der Knüller während der Chargen. Erst jetzt wissen die Spieler wirklich was sie vom Abend erwarten dürfen. Ich würde im Regelteil die Ziele und die Elemente noch vor der genauen Chargen und Statistenerschaffung machen. Als erstes ein Konzept vom Charakter, mit Berufswahl und dann Ziele plus Elemente, da die Spieler dann noch besser aufeinander abgestimmt sind.

Das Panorama ist o.k., hier solltest Du ganz knallhart verlangen, dass es versteigert wird! Kein wischi-waschi. Wer so eine tolle Idee hat muss sich das Recht erkaufen diese zu erzählen. Wenn er zu wenig Chips hat muss er halt Mitspieler für die Idee erwärmen, die für ihn mitbieten. Im Alternativteil könntest Du Varianten erwähnen.

Die Versteigerung: das war unser Problemkind, zusammen mit sich in die Szene einkaufen und Char/Statist wechseln.
Zur Beruhigung: der Mechanismus funktioniert. Mach Dir da keine Sorgen. Es riecht zwar ein bisschen nach Universalis ist aber eigenständig cool genug. Ich probierte sogar richtig heftig zu turteln, hatte an einem Punkt 14 Chips und gab sie dann gerne aus als ich immer mehr Bemerkungen abbekam, endlich was zu machen! Das funktioniert also hervorragend.
Uns war zu lasch formuliert wer wann was machen darf. Wird erst eine Grundidee der Szene gegeben und dann versteigert? Oder muss jede Szene "aus der Kalten heraus" versteigert werden? Wer darf dann vom Gewinner in die Szene gebracht werden? Warum kostet das Hereinbringen etwas? Warum nur ein Char/Statist pro Spieler? Dafür hast Du eine Begründung gegeben wir fanden die aber nicht so schlüssig, da man das Problem der Selbstgespräche anders lösen kann. Zum Beispiel mit einer erzwungenen Versteigerung. ("Bitte, will nicht jemand ... spielen, den bräuchte ich noch in der Szene!") Es giebt hundertmal mehr Gründe für mehrer SCs/Stats pro Spieler als nur für einen pro Spieler. Zumindestens war das unser Schluss.
Uns fiel auf das wir aufkommende Probleme der SCs und Statisten eher mit der Versteigerung lösten als mit den Fertigkeitswürfen! Da müsste noch mehr Zwang hinein, denn sonst könnte man die Attribute und Fertigkeiten ganz weg lassen .

Der Dollar und die High Noon Szene ist ganz simpel: goil! Kampf, Diskussion, Mob, Patzer, Statsistenbau und -aufwertung funktionieren. Magie haben wir nicht gebraucht, liest sich aber logisch und sehr spielbar. Der Tod ist ebenso eine sinnvolle Regel wie der Epilog (obwohl wir den nicht schafften). Zählen im Kampf und in der Diskussion die Nettoerfolge oder werden beide abgestrichen? Könnte durchaus eine Variante werden.

Die Erfahrungspunktevergabe macht Sinn. Warum für eigenen Char und teilgenommen jeweils 2 Punkte?

Der Statist des Tages ist eine weitere coole Regel. Endlich wachsen die SCs organisch mit!

7,5 Punkte für den Abend: das lag zum einen am Setting bei mir zu Hause, der noch nicht geübten Spielgruppe und an den Verwirrungen mit den Versteigerungen und deren Anwendungen.

Bisher gebe ich dem Spiel 6/10 Punkten. Und damit meine ich die Testfassung! Das Potential liegt definitiv bei 8 oder 9 Punkten, wobei für eine höhere Punktezahl das mit den Fertigkeiten (ihre Eigenständigkeit neben der Versteigerung) geändert werden müsste und ein umwerfendes Design (obwohl das, was ich bisher gesehen habe schon echt klasse aussah) auch noch etwas reißen könnte.

Fazit: Wir werden es auf jeden Fall noch einmal testen, denn was sagt ein Abend (oder 2 oder 5??) aus? Und das finale Produkt wird definitiv gespielt. Freu' auf die Cheats!!!

MfG

Dirk
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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #4 am: 22.08.2007 | 18:20 »
Tja das mit der Golden Rule ist so eine Sache. Ich werde sie wohl weglassen und einfach mehr Tips für andese Spielstile in den Abhang stellen.

Der Gegenstand ist ein Element welches Du überall nutzen kannst, die Höhle soll neben den Bonus Würfeln auch ein Ort sein an dem sich der Charakter aufhält. Sie ist noch ein Überbleibsel aus den Challenge Stichwörtern. Ichhabe aber bewusst beide Elemente im Spiel behalten, überlege aber noch, ob ich in der Höhle nur einen Würfel gönnen soll.

Die Statisten werden versteigert, weil es in den Testspielen fast alle Spieler so wollten. Sie wollten Ihren Statisten, mit dem sie den Feind ärgern und piesaken konnten. Es gab allerdings auch schon eine Runde die gänzlich auf das Versteigern verzichtet hat. Da blieben die Statisten alle im Pott und wurden von den Spielern nach Wunsch gespielt. Es steht auch nicht im Regelwerk drinne, das man die Statisten ersteigern muss, sondern das man es kann. :-). Siehe:

Zitat
Mit den am Anfang erhaltenen Pokerchips können die Spieler jetzt für die aus ihrer Sicht interessant zu spielenden Statisten bieten. Wenn ein Spieler Interesse an einem Statisten hat, wirft er einen Pokerchip in die Mitte des Tisches (den Pott). Anschließend kann er sich den gewünschten Statisten nehmen.

Das mit dem Ziel des Tages werde ich noch mal durchlesen.

Die Elemente des Tages vor die Erstellung der Statisten? Das kann ich nicht nachvollziehen. Das würde ein E´lement des Spieles mitten ind die Charaktererschaffung werfen, die man ja nach dem ersten Spiel nicht mehr, oder kaum noch benötigt. Allerdings werde ich mir noch ein paaar Gedanken über eine bessere Abstimmung und Tips zum zusammenstellen der Szenen machen.

Das Pannorama muss bereits ersteigert werden. Es ist bloß so, das ich vorschlage, das ein Spieler mit einer guten Idee hat nur einen Chip einwirft:

Zitat
Das Spiel beginnt mit einer Szene, in der keine Charaktere enthalten sind und in welche sich die Spieler mit einem Statisten oder ihrem Charakter einkaufen müssen. Wer also auch immer diese Szene beschreibt, lässt den Spielern die Möglichkeit sich nach ihrem eigenen Wunsch einzukaufen. Auf diese Weise können die Spieler sich individuell in die erste Szene einführen und so ins Spiel kommen. Welcher Spieler die erste Szene beschreiben darf, wird mit Pokerchips ersteigert. Eine Ausnahme stellt der Fall dar, dass einer der Spieler eine solch gute Idee hat, dass die anderen Spieler auf eine Versteigerung verzichten. In dieser Situation muss der Erzähler des Panoramas nur einen Pokerchip in den Pott schmeißen und kann anfangen

Zu den Szenen:
Zitat
Da es in Western City keine Spielleiter gibt muss die Verteilung der Spielanteile und des Erzählrechtes anders reguliert werden. Für diesen Zweck gibt es die Versteigerung und ein paar einfache Mechanismen, auf die ich jetzt eingehen werde. Zuerst schildern alle Spieler die eine Szene schildern wollen, diese Szene grob. Anschließend wird um die Schilderung der Szene geboten.

Es dürfen beliebig viele SCs und Statisten in die Szene eingebracht werden, das muss ich aber noch genauer beschreiben. Danke für den guten Hinweis.

Zu den Statisten und dem nur mit einem Char in einer Szene sein:
Wenn man vom Beschreiber der Szene nicht mit eingebunden wurde, muss man sich einkaufen. Das kann ein taktisches Element sein um jemanden Chips aus der Tasche zu locken. Oder man will einfach jemanden nicht in der Szene haben. Wenn Er reinwill, muss Er sich also einkaufen.
Es hat sich bei den Testspielen als problematisch erwiesen, das ein Spieler mit zwei Charakteren gleichzeitig in einer Szene war. Desshalb die Regel und die Ausnahme:

Zitat
Falls ein Spieler einen Konflikt oder eine Szene zwischen seinem Charakter und einem der von Ihm dargestellten NSCs möchte kann Er den Statisten für diese Szene an einen anderen Spieler übergeben oder ihn zum Ersteigern in den Pott legen.


Jeder Spieler darf übrigens seinen Charakter und beliebig viele Statisten spielen, bloß nicht alle selber und zur gleichen Zeit.

Das mit der Versteigerung von Problemen muss ich noch mal überdenken. Das Problem hatte ich noch nie. Das Veto sollte nur unliebsamen Elementen dienen, die man nicht will und nicht Konflikten, denen ausgewichen werden soll.

Die EPs für mit dem Charakter teilgenommen gibt es für Spieler wie Kathy die den ganzen Tag nur mit Statisten rumgehüpft sind :-).

Nun ja, jetzt sind es nur noch 6 von 10 die Du mir gibst. Ich geh jetzt heulen.
Und wenn Du Kathys Lay Out gesehen hast versuche ich die 9 Punkte Grenze zu knacken.

Auf jeden Fall habe ich ein paar neue Ansätze gefunden um am Spiel zu arbeiten.

Danke Dirk!

P.S  Die Quotes sind Auszüge aus dem Regelwerk.


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Offline Dirk

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #5 am: 23.08.2007 | 11:28 »
Die 6/10 Punkte zählt alles mit! Ich werte nicht extra, weil es eine Testversion ist. Für eine Testversion würde ich dem Spiel 8/10 Punkten geben.

Ich habe jetzt wenig Zeit, werde nachher genau auf deine Punkte eingehen!

MfG

Dirk
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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #6 am: 26.08.2007 | 18:44 »
So, da ich jetzt schon von zwei Seiten gehört habe, das man doch noch mehr Struktur braucht habe ich eine neue Sache entworfen, die nach den Elementen und Zielen des Tages kommt.

Die Spieler entwerfen gemeinsam ein Drehbuch.:

   
Einen roten Faden entwerfen

Nachdem ihr eure Ziele und die Elemente des Tages  entworfen habt, sorgt ihr  dafür, das aus den jeweiligen Zielen und Elementen des Tages eine Geschichte wird.

Ihr entwerft also den roten Faden an dem sich das Abenteuer entlangbewegt und das euer Spiel nicht nur aus einzelnen Elementen und Zielen besteht.

 Fangt mit einem gemeinsam entwickelten Panorama  an, welches eine Einstimmung auf das Abenteuer darstellt. Ordnet anschließend die Szenen so, dass ihr einen Wechsel von Action und ruhigen Szenen habt und dass das Element mit dem größten Konfliktpotential am Ende der Geschichte steht (der Showdown ist immer am Ende).

Falls ihr Probleme habt, die einzelnen Elemente und Ziele des Tages zu einer Geschichte zu verbinden, überdenkt die fraglichen Punkte und tauscht sie gegebenen Falls gegen passendere Ziele und Elemente aus. Das mag zwar zum Anfang ein bisschen umständlich sein, aber es bringt euch im Abenteuer einen großen Vorteil, weil es sich einfach flüssiger spielen lässt, wenn ihr wisst, was als nächstes kommt.

Macht euch auch im Spiel schon während eurer Szenen die ihr spielt, ein paar Gedanken, welche Szene als nächstes kommt und versucht am Ende der jeweiligen Szene eine Einleitung zur nächsten Szene zu schildern.
« Letzte Änderung: 26.08.2007 | 19:14 von Jörg.D »
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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #7 am: 18.10.2007 | 14:00 »
Auf zum zweiten Testspiel!

Das gestern abgehalten wurde und -unvorhergesehen- mit sieben Spielern gespielt wurde. Begonnen wurde um 20:00 Uhr, abgebrochen gegen 0:00 Uhr.

Nur Hagen und ich kannten das Spiel, da wir es schon getestet hatten.

Zwei Spieler waren in unserer Gruppe ganz neu, wir kannten sie dennoch alle. Ich selbst habe mit ihnen schon Spiele gespielt.

Die Bedingungen für ein Testspiel waren also etwas suboptimal.

Ich hatte die neue Version vor längerer Zeit überflogen und war mir gestern bei einigen Regeln nicht mehr ganz so sicher.

Lange Rede, kurzer Sinn: es lief recht zäh und konfus. Da wir alle recht erfahren im Umgang mit Spielen -und durchaus auch dem Testen- sind konnten wir gestern noch ein bisschen analysieren. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Vorschläge möchte ich hier vorstellen.

Es ist einiges an negativer Kritik geleistet wurden. Jörg, lass das Dein Antrieb sein!!! Die Idee des Spiels, einige Mechanismen und der Flair sind so gut, dass ich keine Zweifel habe, ein wirklich cooles Rollenspiel vor mir liegen zu haben. Ich kann Dir nur noch raten das Spiel noch einmal zu checken, was die Gliederung und die Ordnung des Spiels angeht. Ich habe noch einen weiteren Vorschlag: die Struktur des Spiels selbst sollte geändert werden. Damit meine ich die Chargen und die "Plotaufstellung". Wenn das nicht mehr geht, da schon alles im Druck ist, tja, dann war ich zu spät mit meinem zweiten Testspiel oder unser Abend war einfach nur ein Ausrutscher. Da wir jedoch im Prinzip die gleichen Punkte zu kritisieren hatten, denke ich dass es da einen Trend gibt.

Anders als beim letzten Mal gibt es jetzt keine Story, da das hier nur stören würde. Damit müsste das eigentlich in einen anderen Thread. Egal! Mods, Ihr verzeiht mir?

Sieben Spieler verträgt das Spiel nicht! Drei bis fünf Spieler halte ich für optimal. Irgendwo sollte das stehen...

Die Chargen geht sehr lange. Die Archetypen werden das Problem für One-Shots beheben aber gestern war das echt anstrengend langwierig.

Die Versteigerung der Statisten ist ja jetzt optional, was ich für absolut richtig halte. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, eine Versteigerung wäre optional!

Das Ziel des Tages und die Elemente des Tages sind cool aber es fehlt an Struktur, wie diese zu einem Ganzen verwoben werden können. Natürlich, mit den richtigen Spielern geht so etwas fast blind aber mit den richtigen Spielern rockt halt alles. (kann)

Die Versteigerung, das Vetorecht, die Einbringung der SCs und NSCs in die Szene und einige kleinere Abschnitte und Sätze haben uns immer wieder verwirrt. Ich gehe gleich auf das Problem ein.

Das größte Problem ist sicherlich die unklare Erklärung was der Erzählspieler darf und was die anderen Spieler dürfen. Quasi die Rechte und Aufgaben der Spieler.

Hier mein Vorschlag:


Das Buch kann bis Seite 5 so stehen gelassen werden, die Spieler sind jetzt vertraut mit der Idee des Spiels und können etwas mit dem Setting anfangen.

1. Dann würde ich jedoch damit fortfahren zu fragen was jeder Spieler denn gerne für ein Element am heutigen Abend haben möchte. Das sollte dem Spieler wirklich am Herzen liegen, vielleicht die erste Assoziation, die dem Spieler einfiel als er die Einleitung gehört hat. Das ist das erste Ereignis!!! Das wird in eine WC-Plot-Vorlage eingetragen. (ich versuche das später mal zu skizzieren)

2. Jeder erdenkt sich schnell seinen SC, erzählt kurz was der in WC zu tun hat und wie er vielleicht in die Elemente der Spieler passen könnte. Auch das wird in die Plot-Vorlage eingetragen. Dazu kommt das Ziel des SCs, welches ebenso eingetragen wird. Der Hintergrund hierfür ist die frühe Vernetzung möglicher Story-Hooks.

3. Freunde und Feinde werden ersonnen und ebenso eingetragen.

4. Jeder wählt ein zweites Element, was mindestens eine Verbindung zwischen den Elementen eines anderen Spielers oder zwischen SCs oder deren Zielen oder deren Statisten ergibt. Das wird ebenfalls eingetragen.

5. Jetzt wird die R-Map erstellt!

6. (Dieser Punkt ist wohl am ehestens diskutierbar!) Jetzt werden die Ereignisse in mögliche Szenen geordnet und die Reihenfolge festgelegt. Dabei kann geboten werden, wenn es zu unlösbaren Konflikten zwischen Spielern kommt. Danach steht die Reihenfolge fest, die jedoch -organisch- im Spiel wachsen kann, wenn etwa neue Szenen dazu kommen.

7. Erstellen der SCs und Statisten.

8. Panorama.

9. Los gehts!


Noch nicht ganz, da jetzt der Regelteil kommt.

Der ist wie folgt aufgebaut:

1. Mechanismen

1.1. Die Pokerchips und ihre Bedeutung, Handhabung
1.2. Die Versteigerung des Erzählrechts der Szene
1.3. Das Vetorecht
1.4. ...
...

2. Der Spielablauf

2.1. Was bedeutet es der Erzähler der Szene zu sein? Welche Aufgaben und Rechte hat er?
2.2. Wie wird man Erzähler der Szene? (siehe regeltechnisch oben) plus Erläuterungen
2.3. Was für Rechte und Aufgaben hat ein Spieler? Was kann er und was nicht?
...

Ich muss hier abbrechen, im Wesentlichen war es das auch. Es folgt noch die Plot-Vorlage!

Das muss ich mal nur schnell irgendwie machen...

Jörg! Ich hoffe ich bin Dir dabei nützlich DEIN Spiel für so viele Spieler wie es nur geht zugängig zu machen.

MfG

Dirk
« Letzte Änderung: 18.10.2007 | 20:53 von Dirk »
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Offline Joerg.D

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #8 am: 20.10.2007 | 02:29 »
Zitat
Sieben Spieler verträgt das Spiel nicht! Drei bis fünf Spieler halte ich für optimal. Irgendwo sollte das stehen...

Richtig, das Spiel ist für 3 bis 5 Spieler gedacht, steht auf Pro Indie HP, ist aber nicht im Regelwerk. Wird ergänzt.

Zitat
Die Chargen geht sehr lange. Die Archetypen werden das Problem für One-Shots beheben aber gestern war das echt anstrengend langwierig.

HM, die Leute die das bist jeder letzten Seite jetzt mit der Zusammenfassung im Anhang gemacht haben, brauchen so im Schnitt 10 Minuten für den Charakter (beim ersten Mal). Aber wenn jemande der Burning Weel spielt sagt das dauert lange, dann habe ich Angst.

Zitat
Die Versteigerung der Statisten ist ja jetzt optional, was ich für absolut richtig halte. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, eine Versteigerung wäre optional!

Nö, die war vorher schon optional. Du hast es bloß überlesen, weshalb ich es fett markiert habe.

Zitat
Das Ziel des Tages und die Elemente des Tages sind cool aber es fehlt an Struktur, wie diese zu einem Ganzen verwoben werden können. Natürlich, mit den richtigen Spielern geht so etwas fast blind aber mit den richtigen Spielern rockt halt alles. (kann)

Es gibt den roten Faden, der die Elemente zusammenfast und bei dem die Spieler action und persönliche Elemente mit einander Verbinden um die Storyline zu erhalten. Die Spieler machen die Einführung und das Ende. Es wird noch einen von Enkidi entworfenen Zettel geben, wo man das Eintragen kann um zu sehen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Noch mehr Struktur habe ich getestet, aber als kontraproduktiv empfunden.

Zitat
Das größte Problem ist sicherlich die unklare Erklärung was der Erzählspieler darf und was die anderen Spieler dürfen. Quasi die Rechte und Aufgaben der Spieler.

Das werde ich mir noch einmal durchlesen und gucken ob ich da noch etwas ergänze

Zu deinem Vorschlag:
Es gibt im meinem Buch keinen Disclaymer, weil ich das für schwachsinnig halte. Du möchtest gerne eine genaue Anleitung, wie man das Spiel nach deiner Meinung spielen sollte.

Diese Version wird es aber nicht geben.

Ich gehe gerne auf Kritikpunkte ein, also vielen Dank für deine sachliche Kritik und die Verbesserungs-Vorschläge.

Das Spiel wird aber immer so bleiben, wie ich es spielen will und wie es sich bei den Testrunden für mich als am spaßigsten erwiesen hat.

Da gehört das Ersteigern der Statisten definitiv mit dazu und der Aufbau hat sich auch bewährt. Also wird das Spiel wohl leider nix für dich werden.

Danke für das gute Feedback!



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Offline Rohaja

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #9 am: 2.03.2008 | 21:26 »
wo finde ich denn das aktuelle regelwerk zu western cities?

Offline Joerg.D

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Re: [Western City] Kung Fu, Poker und Pulverdampf im Bordell
« Antwort #10 am: 2.03.2008 | 21:30 »
Dank so toller Testspieler wie Dirk kann man es jetzt nur noch kaufen.

http://www.pro-indie.com/german/pi_western.html

Sollte in kurzer Zeit in den Vertrieb gehen.
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