Autor Thema: Freie Datenbanken  (Gelesen 2534 mal)

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Darkwalker

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Freie Datenbanken
« am: 18.09.2007 | 10:04 »
Als Datenbank wird hier ja meist nur mySQL Erwähnt da "frei"(1). Es gibt aber noch ein paar mehr:

Die ORACLE Datenbank gibt es für den Privatgebrauch kostenlos. Und so viel Speicher braucht das Biest auch nicht (Ein Oracle 9, ein MS-SQL 2000, ein JBOSS, ein JBUILDER und Kleinkram teilen sich bei mir 2GB und nen 2.4GHZ PIV  unter WinXP Pro und es swappt noch nicht sondern läuft flüssig)

Die Oracle-Express (bis 4GB Daten) ist auch für den kommerziellen Einsatz kostenlos

Sybase hat von seinem SQL-Server eine ältere Version als Community-Edition draussen

sapDB/myDB, inzwischen vom selben Hersteller wie mySQL ist ein freier ORACLE7 Clon den SAP mal gebaut hat um Oracle zu besseren Verträgen zu "überreden". Das System ist um einiges leistungsfähiger/umfangreicher als mySQL, kann aber nach aussen als mySQL auftreten

Die Express-Edition des MS SQL-Server ist frei und Grössenmässig IIRC auf 2GB beschränkt


Die grossen Datenbanken haben gegenüber mySQL einige Vorteile wie etwa Trigger und Stored Procedures (bei ORACLE sogar in JAVA).




(1)So frei halt etwas unter einer GNU/GPL Lizenz sein kann. Aber für einige gibt halt keinen Gott ausser GNU und Stallmann ist sein Prophet

Ein

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #1 am: 18.09.2007 | 10:57 »
Ist halt die Frage, was man mit der Datenbank anfangen will. Da ich bisher noch nie richtig massive Datenbankanwendungen schreiben musste, reicht für mich wohl mySQL. Andererseits würde ich in einem solchen Fall, aber auch einen Experten dran lassen und es nicht selbst probieren.

Aber, was willst du uns eigentlich mit diesem Thread sagen? ;)

Offline Warlock

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #2 am: 18.09.2007 | 12:05 »
Das er Ahnung von freien Datenbanken hat?

MadMalik

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #3 am: 18.09.2007 | 12:13 »
Zitat
Aber, was willst du uns eigentlich mit diesem Thread sagen?

Er will uns Alternativen aufweisen, die Teilweise mehr Funktionen mit sich bringen oder zumindest für die meisten Zwecke Gleichwertig sind. Das ist hier On-Topic, und es ist Informativ, der einzige Kritikpunkt: Wenn man Software anpreist verlinkt man sie meist auch.

Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #4 am: 18.09.2007 | 12:41 »
Verlinkt habe ich jetzt ganz bewusst nicht, da alle Seiten kommerziell währen (myAB vertreibt ja auch unter ner kommerziellen Lizenz)

Ansonsten einfach mal zeigen was es alles ausser mySQL gibt. Fähigkeiten in PL/SQL (Oracle) oder TransactSQL (Sybase, MS-SQL) werden im Berufsleben schon mal verlangt bzw. sind ganz praktisch, dito für Konzepte wie Trigger und Stored Procedures, Dinge die mySQL IIRC eben nicht hat. Und die durchaus auch für private Projekte Sinn machen, dito Dinge wie grosse Binärdaten-Blöcke (Blob, etwa Bilder)

Und nicht immer wird IRL die DB verwendet, die Sinn macht. Wenn der Kunde nur ORACLE-Lizenzen und Admins hat, dann wird er auch diese einsetzen, egal ob sie gebraucht wird. Und die grossen DB haben zum Teil bessere Sicherheitskonzepte was ja auch mal Interessant/Notwendig sein kann, etwa wenn es um Personendaten (Mitglieder etc) geht.

Ach ja, eine habe ich noch vergessen:

HSQL ist in JAVA geschrieben und kann direkt in JAVA integriert werden. Die ist dann mal OpenSource ;) und sitzt wohl in/unter OpenOffice, das ja auch JAVA kann.

Und hier dann noch diverse weitere DB's. Nicht alle sind BS-unabhängig.

Ein

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #5 am: 18.09.2007 | 12:47 »
Gut, blobs kann mySQL nun aber auch. Trigger und Stored Procedures ab mySQL5 auch, wie ich eben herausgefunden habe. ;)

Also läuft es wieder sehr stark auf die alte Geschmacks-, Bestands- und theoretische Performance-Schiene hinaus.

Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #6 am: 18.09.2007 | 13:09 »
Na ja, für mich kommt halt hinzu das ich mySQL bei vielen Projekten (GNU-Lizenz) nicht einsetzen kann und der Kunde die kommerzielle Lizenz die es alternativ gibt nicht bezahlt da er bereits ORACLE/MS-SQL/Sybase einsetzt.


Offline Hr. Rabe

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #7 am: 18.09.2007 | 13:11 »
Na ja, für mich kommt halt hinzu das ich mySQL bei vielen Projekten (GNU-Lizenz) nicht einsetzen kann und der Kunde die kommerzielle Lizenz die es alternativ gibt nicht bezahlt da er bereits ORACLE/MS-SQL/Sybase einsetzt.



Das interresiert mich jetzt aber.
In welchen Projekten hat dir denn die GNU bisher dazwischen gefunkt?  wtf?

Btw: MS-Sql als Datenbank zu bezeichnen halte ich für sehr gewagt.  >;D
#define EVER ( ; ; )


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Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #8 am: 18.09.2007 | 13:20 »
Einige Kunden haben eine pauschale "No GNU" Anforderung für ihre Projekte weil ihnen die Diskussion zu gefährlich ist ab wann ein Programm ggf. unter der GPL steht. Da wird es z.T. schon mit Dual-Lizenzen (wie mySQL) kompliziert die dem Kunden zu verkaufen.

Da ich selbst auch nicht der grosse GPL/FSS/Stallman Fan bin nehme ich halt entweder BSD/Apache/Mozilla/JBOSS Lizenzen oder kommerzielle Produkte und diskutier nicht lange mit dem Kunden.

Offline Hr. Rabe

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #9 am: 18.09.2007 | 13:32 »
Ok,
Wenn ein Kunde ein spezielles System unbedingt verwenden will, werde ich ihn vieleicht dezent darauf hinweisen, das das Produkt ein wenig ungeeignet ist (wenn das denn der Fall ist) aber bestimmt der letzte sein, der es ihm auf Biegen und Brechen ausreden will.

Aber von den Lizenzbedingungen her sehe ich eigendlich keine Probleme GNU Produkte im kommerziellen Umfeld einzusetzen (wird auch oft genug gemacht).
Die Lizenz schreibt ja lediglich vor, daß der Quellcode der GNU Produkte mit veröffentlicht wird und daß ein verändertes GNU Produkt auch wieder unter der GNU steht.
Wenn ich aber eine Datenbank aus einem eigenen Produkt herraus anspreche, so ist das eigene Produkt deshalb noch lange nicht GNU.

Andererseits interesiert mich genau das überhaupt nicht, wenn ich privat am rumwerkeln bin.


Aus Interese:
Steht Apache nicht auch unter der GNU?

Ansonsten einfach mal zeigen was es alles ausser mySQL gibt. Fähigkeiten in PL/SQL (Oracle) oder TransactSQL (Sybase, MS-SQL) werden im Berufsleben schon mal verlangt bzw. sind ganz praktisch, dito für Konzepte wie Trigger und Stored Procedures, Dinge die mySQL IIRC eben nicht hat. Und die durchaus auch für private Projekte Sinn machen, dito Dinge wie grosse Binärdaten-Blöcke (Blob, etwa Bilder)

mySql kann ab 5.0 sowohl Trigger, als auch Blobs, Stored Procedures und Stored Funktions.
« Letzte Änderung: 18.09.2007 | 13:35 von Herr Rabe »
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Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #10 am: 18.09.2007 | 13:36 »
IMHO ist Apache eine eigene (Apache) Lizenz die mehr an BSD angelehnt ist.

Ist mySQL 5 inzwischen offiziell draussen?

Offline Hr. Rabe

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #11 am: 18.09.2007 | 13:39 »
Jup
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Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #12 am: 18.09.2007 | 14:05 »
Und was die "wird GPL" Sache angeht: Ist für mich relevant, da ich nichts von dem was ich privat erstelle unter der Lizenz sehen möchte. Da ist mir eine BSD-Lizenz symphatischer da weniger Politisch.

Offline Hr. Rabe

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #13 am: 18.09.2007 | 14:42 »
Und was die "wird GPL" Sache angeht: Ist für mich relevant, da ich nichts von dem was ich privat erstelle unter der Lizenz sehen möchte. Da ist mir eine BSD-Lizenz symphatischer da weniger Politisch.

Aber solange du am Orginalcode der GPL Software nicht rumpfuscht, wird da auch nix GPL.
Dein eigenes Produkt bleibt unter welcher Lizenz auch immer du es gerne hättest, lediglich die Datenbank/Bibliothek/Whatever, die du unter GPL verwendest, mußt du eben wieder mit Quellcode veröffentlichen wenn du was dran änderst.
Wieso sollte dein eigener Krempel daadurch auf einmal GPL werden?
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Darkwalker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #14 am: 18.09.2007 | 14:48 »
Da bin ich mir eben (wie auch einige Kunden) bei der GPL NICHT sicher. Bei der LGPL ist das klar aber sobald ich Teile die nur unter GPL stehen in mein Programm einbaue bin ich mir nicht sicher (i.e. die JAVA-DB die ja auch ins JAR-File gepackt werden kann).

Offline Bitpicker

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Re: Freie Datenbanken
« Antwort #15 am: 18.09.2007 | 15:10 »
Die GPL wirkt sich nicht auf die real benutzte Datenbank aus, solange der Quellcode der Datenbanksoftware selbst nicht verändert wird. Man muss ja auch keine Kopie der GPL jedem Text beilegen, den man mit einer GPL-Textverarbeitung schreibt.

Wenn das bloße Verwenden einer GPL-lizensierten Datenbank zusammen mit einem anders lizensierten Programm, das diese benutzt, dazu führen würde, dass dieses Programm unter der GPL steht, dann wären so gut wie alle Programme, die im Rahmen beliebiger Linux-Distributionen vertrieben werden, automatisch GPL, weil sie ein System mit GPL-Kernel benutzen.

Ein Kunde, der eine Anwendung A mit MySQL ausliefert, muss den Zugriff auf den MySQL-Quellcode gewährleisten, insbesondere, wenn er daran Änderungen vorgenommen hat. Aber Open Office steht zum Beispiel unter der LGPL, obwohl Base auch auf MySQL zugreifen kann. Offensichtlich wird Open Office deshalb aber nicht zum GPL-lizensierten Programm. Eine 'Infektion' findet nicht statt.

Edit: ich sehe gerade, dass ich mir selbst widersprechen muss. Nicht unbedingt wegen der GPL als solcher, sondern wegen der Art, wie MySQL sie anwendet:

http://www.mysql.com/company/legal/licensing/

Nach dieser Seite kann MySQL mit der GPL-Lizenz nur dann verwendet werden, wenn das Programm, das MySQL einsetzt, selbst GPL ist oder unter einer anderen OSI-akzeptierten Lizenz steht. Im letzteren Fall gibt es eine Lizenzversion mit einer Ausnahme für F/LOSS. Steht das Programm selbst aber unter einer unfreien Lizenz, darf die GPL-Version nicht benutzt werden.

Robin
« Letzte Änderung: 18.09.2007 | 16:16 von Bitpicker »
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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