Autor Thema: Rollenspiel-Marketing?  (Gelesen 10314 mal)

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #50 am: 8.10.2007 | 22:07 »
Zitat
Man versucht denen die nicht interessiert sind mit aller Macht nachzurennen und jedem Heini ein Spiel auf den Leib zu schreiben, aber das da draußen Millionen von Kids rumlaufen, die sofort ihr Konto Plündern würden, wenn sie nur von der Existenz von Rollenspielen wüssten, wird schlichtweg übersehen.
Und die Rentner sollte man nicht vergessen, da gibt es sicherlich auch ein paar Opis und Omis, die noch mal mit Schwert und Pferd ins Abenteuer reiten wollen würden, denen Computer aber zu kompliziert sind.

Darkwalker

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #51 am: 8.10.2007 | 22:11 »
Norbert:

Praktische Erfahrung, praktische Erfahrung. Ich kenne gut ein dutzend Spieler die zweimal das RPG angefangen haben, darunter ich selber. 1-2 Mal DSA-1, zu langweilig, weg damit. Dann 5-10 Jahre später ein zweiter Anlauf, idR ADnD oder später dann SR.

Und die Zahlen für die Interaktion werden von den Päddas wohl doch etwas überschätzt bzw. die Mimik/Haltung der Figuren in modernen CRPG (wie gesagt, MM.... spiel ich nicht) gibt dann doch einiges an Informationen wieder. Was ich da in letzter Zeit gesehen habe ist lange nicht so statisch wie du glaubst


Mann ohne Zähne

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #52 am: 8.10.2007 | 23:41 »
Norbert:

Praktische Erfahrung, praktische Erfahrung. Ich kenne gut ein dutzend Spieler die zweimal das RPG angefangen haben, darunter ich selber. 1-2 Mal DSA-1, zu langweilig, weg damit. Dann 5-10 Jahre später ein zweiter Anlauf, idR ADnD oder später dann SR.

Von der persönlichen Erfahrung aufs Allgemeine geschlossen. Zwar sehr menschlich, aber dennoch nicht repräsentativ, sorry. Ich könnte dir jetzt auf Anhieb eine Handvoll SL nennen, die mit DSA 1 angefangen haben und immer noch DSA spielen -- aber daraus schlusszufolgern, dass DSA die Leute bei der Stange hält, wäre zu kurz gegriffen.

Zitat
Und die Zahlen für die Interaktion werden von den Päddas wohl doch etwas überschätzt bzw. die Mimik/Haltung der Figuren in modernen CRPG (wie gesagt, MM.... spiel ich nicht) gibt dann doch einiges an Informationen wieder. Was ich da in letzter Zeit gesehen habe ist lange nicht so statisch wie du glaubst

Das mag sein. Aber dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass (zumindest derzeit) die Technik noch lange nicht so weit ist, menschliche non-verbale Kommunikation in ein Spiel zu packen, und zwar so, dass der Aufwand beherrschbar ist. Aber Pen and Paper-Spiel ist noch viel mehr, schließlich gehört da auch die gesamte unbewusste und unterbewusste Kommunikationspalette dazu (das "Fühlen" der Anwesenheit der Mitspieler, das unterbewusste Interpretieren der -- nicht bewusst wahrnehmbaren -- Gerüche, das kleine Grinsen auf dem Gesicht des Mitspielers, wenn man irgendwas Cooles gemacht hat; kurz: alles das, was uns Menschen im Verborgenen und Unbewussten verbindet). Und es ist genau dieses relativ schwer zu definierende Gruppengefühl, das auf absehbare Zeit mit Computern eben nicht simuliert werden kann.

Darkwalker

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #53 am: 9.10.2007 | 01:40 »
Norbert: Dito, auch du tust nichts anderes als von dir auf andere zu schliessen und zu sehen, was du sehen willst. Solange keiner von uns eine detailierte Studie durchführt sind deine Behauptungen genau so gut/schlecht wie meine.

Darüber hinaus liest du zu viel in meine Aussage hinein. Es geht um PnP im allgemeinen, nicht DSA-1 im speziellen, das war damals nur das einzige in deutsch erhältliche System/das einzige System.


Und was die non-verbale Elemente/Anfängerrunde vs CRPG angeht, darf ich dir noch einen Strohhalm reichen? Du greifst gerade so verzweifelt danach. Ich mache einen konkreten Vergleich zwischen Anfänger-Runden und aktuellen CRPG. Und zumindest das was ich von A-Runden mitbekomme, ist ein CRPG heute Interessanter. Was da vieleicht an "nvE" fehlt mach die idR interessantere Handlung wieder wett.

Offline Greifenklaue

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #54 am: 9.10.2007 | 01:57 »
Zitat
Keine so üble Idee...
Wenn man da an den WoWlern bzw Computer-Rollenspielern graben wollen würde, könnte man da sicherlich die Schwächen und Einschränkungen von MMORPGs herausstellen (z.B. kann man sich bei gewissen Spielen nicht vernünftig auf einen Stuhl setzen, erschlagene Wölfe lassen auch gern mal ein schweres Kettenhemd fallen oder der Endschurke steht 5 Minuten nach seinem Tod wieder da, um auf die nächste Truppe zu warten, die ihn umhaut.) und dann mit den unbegrenzten Möglichkeiten von PnP-Rollenspielen punkten. "There is nothing like the original".
Sowas hier???

  :D

Von Goodman Games gibt es noch eine interessante Reihe, Wicked Fantasy Factory, die sich mit Action und viel Farbe an Computer-RPler wenden will, ich erwarte sehnsüchtig die Probeausgabe!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Teclador

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #55 am: 9.10.2007 | 05:44 »
@Greifenklaue: Sehr schön, dass diese WotC Werbung hier nochmal auftaucht. Die hat mir schon beim erscheinen sehr gut gefallen.

Offline Jens

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #56 am: 9.10.2007 | 06:03 »
Und sowas hats nich in Deutschland? Armes Land (oder haben die Vereinigten Staaten von GOTT sowas auch nimmer?)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #57 am: 9.10.2007 | 09:24 »
@Greifenklaue: Sehr schön, dass diese WotC Werbung hier nochmal auftaucht. Die hat mir schon beim erscheinen sehr gut gefallen.
Ja, die ist sehr schön gemacht. War aber von der Produktion her sicher im vierstelligen Bereich, von den Schaltungkosten mal ganz abgesehen.

Offline Uebelator

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #58 am: 9.10.2007 | 09:30 »
Ja, die ist sehr schön gemacht. War aber von der Produktion her sicher im vierstelligen Bereich, von den Schaltungkosten mal ganz abgesehen.

Davon ist in der Tat auszugehen.

Wenngleich ich - vom Werbefaktor her - die soziale Komponente nicht unbedingt als stärkstes Argument für PnP sehen würde. Schließlich würde vermutlich jeder WoW-Junkie behaupten, dass er doch jeden Abend was mit echten Leuten zusammen macht - nur dass die halt nicht körperlich anwesend sind. ;)

Offline Thalamus Grondak

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #59 am: 9.10.2007 | 09:54 »
Das einzig unschlagbare Argument für PnP Rollenspiele ist die Absolute Handlungsfreiheit. Das ist der Punkt den man Vermarkten müsste.
Die Gesellschaftskomponente muss man Vermarkten, um Eltern und Pädagogen RPGs näher zu bringen.
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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #60 am: 9.10.2007 | 10:03 »
Das einzig unschlagbare Argument für PnP Rollenspiele ist die Absolute Handlungsfreiheit. Das ist der Punkt den man Vermarkten müsste.
Die Gesellschaftskomponente muss man Vermarkten, um Eltern und Pädagogen RPGs näher zu bringen.

Jawoll!!!

Offline Funktionalist

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #61 am: 9.10.2007 | 12:12 »
Wenn ihr schreibt:"rollenspiel ist tot"
was ist dann mit dem Erzählspiel?
zeigt auf "Es war einmal".

und das prinzip einzelne rollen zu übernehmen, ist mit "ohne furcht und adel", "Puerto Rico" und noch einigen weiteren spielen in die gesellschaftsspiele vorgedrungen.
Das heißt im Moment passiert schon einiges, um die Marktakzeptanz der idee 2Rollenspiel" zu steigern.
Zudem kamen mit Doom und den DSA/DnD Spielen Kampagnenfähige Brettspiele auf den Markt.
Villeicht sollte man sich nicht nur auf ds klassische Spiel stützen, sondern ruhig etwas innovativer sein.
Ich hatte neulich mit einer unerfahrenen-Runde und "eswareinmal" eine Menge Spaß.
Ich sehe da die chance, dass selbst forgige spiele so langsam erfolg haben können.

sers,
alex, der kleinschreiber
(esse gerade mit der anderen hand  ;D)

Offline Maarzan

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #62 am: 9.10.2007 | 14:09 »
Das einzig unschlagbare Argument für PnP Rollenspiele ist die Absolute Handlungsfreiheit. Das ist der Punkt den man Vermarkten müsste.

Das muss dann nur für den Neuen gefüllt werden.
Also bei dem, der am Computer sich in irgend einer Weise eingeschränkt fühlt, muss man schaun, was das ist und es entsprechend unterstützen, denn ich glaube, das man mit der Option die Arbeit den Leuten dann im PnP selbst zu überlassen nicht wirklich voran kommt.
Also erkennen, was mit dieser Handlungsfreiheit gerne getan würde was am PC versagt bleibt und das dann auch systematisch unterstützen.
Aber auch denen, die vielleicht noch keine offenen Ansprüche am PC gefundne haben müsste erst einmal klar gemacht werden, was sie im Detail verpassen und das es ein Angebot gibt dieses Defizit dann auch möglichst effektiv zu beheben.

Und als letztes würde ich mal vermuten, das man den Leuten nicht gleichzeitig Dinge wegnehmen sollte, die ihnen bei ihrem bisherigen Spiel trotzdem gefallen haben. Deshalb sollte man wohl erst einmal recht nahe an den Vorlagen, wo man die Leute abholen will, anfangen und dann in Richtung des gewünschten Ziels optional erweitern.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #63 am: 9.10.2007 | 14:33 »
Also ich würde auch den sozialen Aspekt bei Rollenspielen als Vorteil betrachten.
Man, bei EQII hab ich nach einiger Zeit richtig Streß angesammelt, weil ich kaum noch mit richtigen Menschen zu tun hatte.

Aber in punkto Werbung führt man so oder so kaum noch die Stärken direkt an. Solche Dinge wie Handlungsfreiheit kann man unter Features packen.

Wenn man sich nämlich mal die Hüllen von zum Beispiel PC-Spielen anschaut, stehen da kaum die großen dicken Vorteile, also die Features drauf, sondern eher der Titel, ein cooles Bild und vielleicht noch eine richtig revolutionäre Besonderheit.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #64 am: 9.10.2007 | 16:02 »
Da steht natürlich die Frage im Raum, wen man erreichen will. Will man Rollenspieler dazu bringen dieses spezielle RPG zu wählen, oder will man mit diesem RPG nicht-Rollenspieler zum Rollenspiel bewegen.
Für ersteres hast du Recht, da geht es nicht mehr um die Features die diese Spielart von anderen abgrenzt.
Will man aber letzteres erreichen ist sowas essentielles schon wichtig.
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Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #65 am: 9.10.2007 | 16:09 »
Da steht natürlich die Frage im Raum, wen man erreichen will. Will man Rollenspieler dazu bringen dieses spezielle RPG zu wählen, oder will man mit diesem RPG nicht-Rollenspieler zum Rollenspiel bewegen.
Für ersteres hast du Recht, da geht es nicht mehr um die Features die diese Spielart von anderen abgrenzt.
Will man aber letzteres erreichen ist sowas essentielles schon wichtig.

Ich denke eher nicht.
Worauf klickst Du eher?
Auf ein Banner, daß viel Text enthält und die Vorteile eines Produkts darstellt oder doch eher auf ein Banner, auf dem ein kurzer markiger Satz oder Spruch oder nur ein Bild steht?

Wenn Du dann auf der Webseite von einem Dir unbekannten Produkt bist, möchtest Du ja auch erstmal erfahren, was es ist.
Da ist es erstmal gängig, sowohl bei RPGs als auch bei Computerspielen, die Hintergrundgeschichte erstmal kurz zu erzählen und dann werden die Features aufgelistet.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #66 am: 9.10.2007 | 16:46 »
Für RPGs im Internet werben halte ich schonmal für wenig Produktiv.

Die erste Hemmschwelle habe ich ja schon weiter oben genannt, muss man überspringen indem man im Normalen Spielwarenhandel erhältlich ist. Das heisst dann weg von Schönen Hochglanzbüchern, hin zu Heften, die in Spieleboxen passen.
Mir würde das garnicht schmecken, aber das ist der richtige Weg.
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Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #67 am: 10.10.2007 | 00:11 »
Für RPGs im Internet werben halte ich schonmal für wenig Produktiv.

Es kommt drauf an, wen man anvisiert und ich wette mit Dir, daß sogar ernsthafte Brettspieler (also jene, die auch solche Spiele wie Arkham Horror und kompliziertere Spiele zocken), die Du über den normalen Spielwarenhandel erreichen wirst (MMORPGler wird man damit gar nicht erreichen können und nur einen geringen Anteil der Fantasy-Fans), mittlerweile das Medium Internet nutzen, um Bestellungen für speziellere Spiele aufzugeben oder via Boardgamegeek erstmal sehen, ob ein Spiel überhaupt ihren Geschmack findet.

Das Internet ist das Medium, in dem sich mögliche Zielgruppen bevorzugt tummeln und es bietet die Möglichkeit, günstig zu werben.

Wenn Du in den normalen Spielehandel willst, insbesondere die Großen, hast Du immer noch das Problem, daß Dein Spiel erstmal nicht sonderlich bekannt ist, weil es höchstens durch Stöbern gefunden wird.
Desweiteren wirst Du gerade bei großen Ladenketten noch was zahlen müssen, um Deine Waren ins Regal stellen zu lassen und wenn Du Pech hast, bleibst Du auf einem Teil Deiner Sachen sitzen.

Der RPG-Markt ist eine mittelschwere Katastrophe und meiner Ansicht nach würde nur ein sehr verzweifelter oder ein sehr dummer Mensch jetzt noch versuchen, ein RPG kommerziell (und hauptberuflich) zu vertreiben (so als Hobby, wenn einem das Geld egal ist, dann ok), weil es zu riskant ist und der zu erwartende Gewinn nicht hoch ist.

Wenn ich es aber machen würde, dann würde ich die gesamten Distributions- und die gesamte Logistikkosten auf den niedrigstmöglichen Stand bringen, indem ich PDFs vertreibe und die Werbung nur über die günstigsten Medien vertreibe, also das Internet.

Da die möglichen Käufer sich vor allem unter Gruppen aufhalten, die eh schon im Internet aktiv sind und über Computer inkl. Drucker verfügen sowie sehr oft auch Teamspeak installiert haben, würde ich gerade das Internet benutzen.
« Letzte Änderung: 10.10.2007 | 00:31 von Ludovico »

Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #68 am: 10.10.2007 | 12:03 »
@ others:
Hier taucht immer wieder auf, dass man den Markt verändern müsste (Käufergewohnheiten ändern) um Rollenspiele besser vermarkten zu können. Es gibt prinzipiell schon die Möglichkeit den Berg zum Propheten zu tragen, aber eine kleine Firma kann das unmöglich leisten. Um neue Märkte zu erschließen muss man große Summen investieren. Am Anfang muss man beobachten wie ein Markt ist und sich wohl oder übel daran orientieren.

Es geht weniger um die Erschließung neuer Märkte (was tatsächlich ziemlich teuer ist) und Käufergewohnheiten zu ändern, ist auch schwierig. MMORPGler können gerne weiterhin MMORPGs spielen. Allerdings geht es darum, Gruppen, die ein Interesse an PnP haben könnten, dieses Produkt nahezubringen, bzw. den Bekanntheitsgrad zu steigern, denn Produkte, von deren Existenz man nicht weiß, werden nicht gekauft.

In diesem Thread finden sich bereits einige Ideen, wie auch kleinere Verlage mit wenig Geld so etwas schaffen können und der Ressourcenmangel ist auch ein Grund, weshalb ich gerade im Internet werben würde (der andere ist der, daß sich dort auch die Gruppen bevorzugt rumtummeln, die für mich als Zielgruppen in Frage kämen).

Mann ohne Zähne

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #69 am: 10.10.2007 | 12:10 »
Ich überlege mir gerade, ob und wie sinnvoll es wäre, wenn man neue Rollenspiele eben nicht mehr als solche deklariert, sondern versucht, sie über die Gesellschaftsspiel-Schiene in den Markt zu hieven.

Ich könnte mir auch vorstellen, Regelwerke in Zukunft über die "Fiction"-Schiene von Verlagen laufen zu lassen. Das würde bedeuten, keine Sonderformate mehr, sondern etwa normalformatige Hardcover oder Taschenbücher. Diese Verlegungsform hätte auch den Vorteil, dass die Bücher um einiges preiswerter wären als jetzt. Stellt euch mal vor: Dann stünde neben der x-ten Auflage von "Conan, der Barbar" halt einfach auch das Regelwerk. Mir würde des gefallen.

... es hat vor ungefähr 20 Jahren oder so mal ein Fantasy-Rollenspiel gegeben (Maelstrom), dessen Regeln wurden im Taschenbuchformat verlegt. Hatte leider keinen Punch damals, aber ich bin davon überzeugt, wenn man das richtig anpackt, könnte man da einiges reißen.

Offline Cagliostro

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #70 am: 10.10.2007 | 12:25 »
Ich könnte mir auch vorstellen, Regelwerke in Zukunft über die "Fiction"-Schiene von Verlagen laufen zu lassen. Das würde bedeuten, keine Sonderformate mehr, sondern etwa normalformatige Hardcover oder Taschenbücher. Diese Verlegungsform hätte auch den Vorteil, dass die Bücher um einiges preiswerter wären als jetzt. Stellt euch mal vor: Dann stünde neben der x-ten Auflage von "Conan, der Barbar" halt einfach auch das Regelwerk. Mir würde des gefallen.

Für mich wäre das zwar nichts, aber o.k. Aber ich stelle mir gerade Jemanden vor, der RPG nicht kennt, im Buchladen ist, neben Conan greift und so ein komisches Buch hat. Häh? Ist ja gar kein Buch, auch keine Spielebuch (wie Einsamer Wolf, evtl. kennt er das ja, aber eher unwahrscheinlich). Was wollen die von mir, ich suche Bücher zum lesen, keine komischen Sachen.

Klar, ein paar neue Käufer könnte das bringen, aber es müsste meiner Meinung extra Ecke im Laden haben Was wiederum den Zufalls-Effekt mindert. Zum Spielen ist das Format eher unpraktisch, daher finde ich die Idee nicht gut.

Gruß
Bernd


Offline Roland

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #71 am: 10.10.2007 | 12:30 »
Ich könnte mir auch vorstellen, Regelwerke in Zukunft über die "Fiction"-Schiene von Verlagen laufen zu lassen. Das würde bedeuten, keine Sonderformate mehr, sondern etwa normalformatige Hardcover oder Taschenbücher. Diese Verlegungsform hätte auch den Vorteil, dass die Bücher um einiges preiswerter wären als jetzt. Stellt euch mal vor: Dann stünde neben der x-ten Auflage von "Conan, der Barbar" halt einfach auch das Regelwerk. Mir würde des gefallen.

... es hat vor ungefähr 20 Jahren oder so mal ein Fantasy-Rollenspiel gegeben (Maelstrom), dessen Regeln wurden im Taschenbuchformat verlegt. Hatte leider keinen Punch damals, aber ich bin davon überzeugt, wenn man das richtig anpackt, könnte man da einiges reißen.

Viele US Rollenspiele habe ja schon ein entsprechendes Format, angefangen bei vielen Indies bis zu Eden Studios u.a..
Man braucht aber vor allem einen großen Verlag, der Rollenspiel in den normalen Buchhandel bringt. Das ist in Zeiten schrumpfender Sortimente und steigender Konzentration am Markt recht schwierig, unter anderem weil Rollenspiele eben keine selbsterklärenden Romane sind, die man ohne große Kenntnisse verkaufen kann. 

@Norbert:
kürzlich hielt ich eine Ausgabe von DragonSys2 in den händen. Das war im Taschenbuchformat. Sinnvoll vor allem deshalb weil man es beim LARP gut einstecken kann. Für ein Erzählrollenspiel am Tisch ist das Format aber wohl nicht so toll, weil man es nicht aufgeschlagen liegen lassen kann wie die großformatigen Hardcovers.

Das Problem läßt sich durch eine entsprechende Bindung lösen, z.B. Sprit of the Century und Burning Empires bleiben, bei handelsüblichem Hardcoverformat, wunderbar aufgeschlagen liegen.
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #72 am: 10.10.2007 | 12:37 »
@Norbert
 :d sehe ich auch so!
Das Erzählspiel wird dann langsam gesellschaftsfähig. Es gibt ja schon erste solche spiele, die sich in kleinen Gruppen großer Beliebtheit erfreuen, aber auch anderen viel spaß machen können (eigene erfahrung).


Deshalb: Ich würde mich da auf die brettspieler stürzen. Vielleicht könnte man ein solches Rollenspiel noch näher ans brettspiel bringen. (Im Fall WesternCity z.B. durch einen Spielplan, auf dem wichtige orte, wie der saloon, der Hafen, der sumpf, das indianerdorf etc. eingezeichnet sind.) einfach, damit es anschaulicher wird und der einstieg leichter fällt. Auf dem board könnten ohne ende kleine Geschichten, oder  Plothooks eingezeichnet sein. In der Stadt sieht man einen Cowboy, der über die Dächer schleicht, singende Priester...nicht als SPielelement, sondern als verzierung.

Ich bin also dafür den neuen Kundenstamm ein bisschen hinters Licht zu führen und ihnen Ähnlichkeiten vorzugaukeln, wo keine sind. der Plan diente dann nicht direkt dem Spiel, sondern als erste kleine ideenfundgrube.(Für die leute, die keinen Westernabend vorschalten möchten.)

@MMORPG
ich habe erlebt, dass hier oft wirklich dieser Sammler und Macht-gedanke im vorergrund steht. Diablo1&2 funktionierte genauso.
Wie willst du die denn da weglocken? "tollere gegenstände?-denke sie dir aus?" völlige Handlungsfreiheit? Du musst es dir nur vorstellen?
ich glaube die meisten sind einfach zu faul dafür und wollen berieselt werden. RPG ist einfach eine Menge Arbeit, wenn man es klassisch betreiben will.

Ich sehe die Chance in kurzen knackigen Erzählspielen.
dann gibt es nachher im Spieleladen Regale für Kartenspiele, Brettspiele, und neben Activity, Cranium usw einen kleinen bereich SIS-spiele >;D.
Und dne Markt bekommt man vor Allem durch rezensionen und proberunden in den spieleläden. vielleicht bekommt man ja auch die eine odere andere Lokalzeitung dazu, über ein neues Gesellschaftsspiel zu berichten. "Junger heimischer Spieleerfinder hofft auf den Durchbruch." Wenn man den Begriff rollenspiel meidet und die geschichte als neues spielbrett darstellt, kann könnte es ein erstes forum sein. Den Artikel kann man dann an alle möglichen anderen lokalblätter schicken...

sers,
alex

Mann ohne Zähne

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #73 am: 10.10.2007 | 12:41 »
Für mich wäre das zwar nichts, aber o.k. Aber ich stelle mir gerade Jemanden vor, der RPG nicht kennt, im Buchladen ist, neben Conan greift und so ein komisches Buch hat. Häh? Ist ja gar kein Buch, auch keine Spielebuch (wie Einsamer Wolf, evtl. kennt er das ja, aber eher unwahrscheinlich). Was wollen die von mir, ich suche Bücher zum lesen, keine komischen Sachen.

Klar, ein paar neue Käufer könnte das bringen, aber es müsste meiner Meinung extra Ecke im Laden haben Was wiederum den Zufalls-Effekt mindert. Zum Spielen ist das Format eher unpraktisch, daher finde ich die Idee nicht gut.

Ich verstehe deine Einwände. Hm. Vielleicht müßte man dann die Cover Blurbs so richtig schmissig formulieren ("Du bist Conan!" -- natürlich nicht so platt, aber das sollte nur als Illustration dienen), damit man den Buch-in-der-Hand-Halter packen kann. Von der Umschlagsgestaltung mal ganz abgesehen. Ich bin damals nur wegen des Covers bei DSA1 eingestiegen ;)

Einfacher zu lösen wäre die Sache mit dem spielpraktischen Format. Am einfachsten einen entsprechenden Einmerker beilegen, am nobelsten (aber das treibt wieder den Preis hoch) wäre natürlich ein Einmerkbändchen.

Mann ohne Zähne

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #74 am: 10.10.2007 | 12:50 »
Deshalb: Ich würde mich da auf die brettspieler stürzen. Vielleicht könnte man ein solches Rollenspiel noch näher ans brettspiel bringen. (Im Fall WesternCity z.B. durch einen Spielplan, auf dem wichtige orte, wie der saloon, der Hafen, der sumpf, das indianerdorf etc. eingezeichnet sind.) einfach, damit es anschaulicher wird und der einstieg leichter fällt. Auf dem board könnten ohne ende kleine Geschichten, oder  Plothooks eingezeichnet sein. In der Stadt sieht man einen Cowboy, der über die Dächer schleicht, singende Priester...nicht als SPielelement, sondern als verzierung.

Wie geil... das exakt gleiche habe ich mir auch überlegt!  :d
Ein Spiel mit Spielbrett, das, streng genommen, keiner braucht :)

Zitat
Ich bin also dafür den neuen Kundenstamm ein bisschen hinters Licht zu führen und ihnen Ähnlichkeiten vorzugaukeln, wo keine sind. der Plan diente dann nicht direkt dem Spiel, sondern als erste kleine ideenfundgrube.(Für die leute, die keinen Westernabend vorschalten möchten.)

Sehr cool. Das ließe sich weiter spinnen... als Ergänzung gibt's dann neue "Spielflächen" mit neuen Vorschlägen...

Zitat
Ich sehe die Chance in kurzen knackigen Erzählspielen.
dann gibt es nachher im Spieleladen Regale für Kartenspiele, Brettspiele, und neben Activity, Cranium usw einen kleinen bereich SIS-spiele >;D.
Und dne Markt bekommt man vor Allem durch rezensionen und proberunden in den spieleläden. vielleicht bekommt man ja auch die eine odere andere Lokalzeitung dazu, über ein neues Gesellschaftsspiel zu berichten. "Junger heimischer Spieleerfinder hofft auf den Durchbruch."

Jepp, sehe ich genauso. Die MMORPG-Spieler sind meist sehr jung und sehr konsumfreudig, was leider zu Lasten ihrer aktiven Kreativität geht. Die sind nicht der interessante Markt. Da ist der Brett- und Gesellschaftsspiele-Markt schon sehr viel interessanter. Da ist ein Haufen Potential drin. Wenn ich mir vorstelle... wir haben einfache Rollenspielregeln... gut geschrieben... im üblichen Buchformat... und schreiben vorne auf das Buch als Autor: "Reiner Knizia" ( >;D), dann würde sich das Ding von alleine verkaufen. Man könnte das Spiel als Box (Regelbuch mit "Spielbrett" und anderem Eye Candy) und/oder als Buch verkaufen.

Zitat
Wenn man den Begriff rollenspiel meidet und die geschichte als neues spielbrett darstellt, kann könnte es ein erstes forum sein. Den Artikel kann man dann an alle möglichen anderen lokalblätter schicken...

Exakt. Die Lokalen und die Wochenblätter sind immer dankbar für so was: Das ist lokal und neu, und so was ist immer gut.