Autor Thema: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?  (Gelesen 17264 mal)

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #75 am: 26.06.2008 | 16:55 »
@ Christian Preuss

Welches der Spiele steht zur Zeit in den Regalen deutscher Spielwarenläden? Solche Spiele sollte es nicht nur mal gegeben haben, sondern intensiv genutzt werden, um Werbung zu machen.
bei meinem Händler der Wahl:
Alle

@Shadowrun
schon blöd, dass ein "echtes" Computer rpg geplant war und MS die REchte gekauft hat und dieses UT-Klon raushaut.

Offline JS

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #76 am: 26.06.2008 | 16:59 »
finarfin: das sehe ich anders. ich kann natürlich nur von meinem umfeld und meinen erfahrungen durch die forenwelt sprechen, aber dort ist es jeweils so, daß neue sachen durchaus von den etablierten veteranen gekauft werden, wenn sie denn auch mehrwert bieten. mit dem neusten aventurienclon kann man uns nicht mehr kommen. nein, danke. aber mit einer originellen welt (z.b. sundered skies) oder einer guten, neuen produktreihe (z.b. midnight) wird bei uns ordentlich zugegriffen. midnight z.b. sammelt die hälfte meiner mitspieler komplett. und sundered skies haben sich durch mich nun auch drei andere gamer gekauft.

auch sieht es nicht so aus, daß die veteranen plötzlich nicht mehr die neuen bücher ihrer lieblinge kaufen. dsa 4, d&d 4... das geht doch schnell über den ladentisch. also: es wird nicht mehr leichtfertig jede altbekannte grütze gekauft, aber das geld sitzt für das lieblingshobby immer noch locker. man muß nur mehr bieten als aventurien 2 mit hühnermenschen und einem sauronverschnitt.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 17:01 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #77 am: 26.06.2008 | 17:17 »
@Finarfin:
Sowohl das DSA-Spiel als auch das Midgard-Spiel kannst Du in einem sortierten Spielwarenhandel finden. Bei den grenzwertigen Läden (Toys-R-Us, Drogerie Müller, Real uä) kommt es auf die "Tagesform" des Ladens an. Das Midgard-Spiel ist übrigens erst letztes Jahr zur Spiel fertig geworden.
Die Amazonen bietet Midgard und Arkam Horror an.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Finarfin

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #78 am: 26.06.2008 | 19:16 »
Zitat
auch sieht es nicht so aus, daß die veteranen plötzlich nicht mehr die neuen bücher ihrer lieblinge kaufen. dsa 4, d&d 4...

Ich für meinen Teil habe beschlossen, auf SR-4 nicht mehr umzusteigen, weil es nur mein Sekundärsystem ist. Bei DSA bleibe ich up to date, Traveller werde ich mir noch anschauen, aber dann ist Ende in meinem Regal. Viele meiner Bekannten sehen das ähnlich.
Und von "plötzlich" habe ich nie gesprochen. Es wäre nett, wenn man mir nicht Dinge in den Mund legen würde, die ich nie gesagt habe.

Zitat
Sowohl das DSA-Spiel als auch das Midgard-Spiel kannst Du in einem sortierten Spielwarenhandel finden. Bei den grenzwertigen Läden (Toys-R-Us, Drogerie Müller, Real uä) kommt es auf die "Tagesform" des Ladens an. Das Midgard-Spiel ist übrigens erst letztes Jahr zur Spiel fertig geworden.
Die Amazonen bietet Midgard und Arkam Horror an.
Das freut mich zu lesen, v.a. dass Midgard erst kürzlich was herausgebracht hat. Aber damit müssen die Verlage viel mehr in die Offensive gehen und das nicht nur zu einem vernachlässigten Anhängsel werden lassen.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 19:18 von Finarfin »

Offline JS

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #79 am: 27.06.2008 | 09:44 »
"plötzlich" ist zeitlich nicht gebunden und kann sich auf irgendeinen moment in der zukunft beziehen. es ist nur eine überspitzung der allgemeinen vermutung, daß es irgendwann mit dem kaufen ein ende haben könnte. somit habe ich dir nichts in den mund gelegt. die aussage ist: die meisten veteranen werden nicht irgendwann überraschend aufhören, rollenspielbücher zu kaufen. vielleicht in 50 jahren, wenn alle platt sind. aber das ist mir dann auch relativ egal, glaube ich.
 ::)
« Letzte Änderung: 27.06.2008 | 09:47 von JS »
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Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #80 am: 27.06.2008 | 10:03 »
[...]die aussage ist: die meisten veteranen werden nicht irgendwann überraschend aufhören, rollenspielbücher zu kaufen. vielleicht in 50 jahren, wenn alle platt sind. aber das ist mir dann auch relativ egal, glaube ich.
 ::)

Mir nicht! Ich plane, in 50 Jahren noch aktiver im Hobby zu sein als heute! Dafür hat man dann ja auch Zeit. :)

Offline Finarfin

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #81 am: 28.06.2008 | 09:25 »
Eben, z.Z. schmilzt meine Zeit für's Rollenspiel berufstechnisch langsam aber sicher zusammen, bald wird mein Geld eher für Kindersitze und ähnliches gebraucht werden.
Ich will nicht, wenn dann mein(e) Kind(er) aus dem Haus ist(sind) feststellen müssen, dass sich das mit dem Rollenspiel dann erledigt hat, weil es keiner mehr macht. Und dann im Altersheim soll es so richtig losgehen  :headbang: :korvin: Wäre nur doof, wenn es dann nix neues mehr gäbe (DANN hätte ich wieder Zeit und Geld ohne Ende).

Online Maarzan

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #82 am: 28.06.2008 | 10:47 »
Eben, z.Z. schmilzt meine Zeit für's Rollenspiel berufstechnisch langsam aber sicher zusammen, bald wird mein Geld eher für Kindersitze und ähnliches gebraucht werden.
Ich will nicht, wenn dann mein(e) Kind(er) aus dem Haus ist(sind) feststellen müssen, dass sich das mit dem Rollenspiel dann erledigt hat, weil es keiner mehr macht. Und dann im Altersheim soll es so richtig losgehen  :headbang: :korvin: Wäre nur doof, wenn es dann nix neues mehr gäbe (DANN hätte ich wieder Zeit und Geld ohne Ende).

Bis dahin greift Alzheimer und ALLES ist wieder neu. Also die alten Abenteuer nicht wegwerfen ;).

Wenn die alten Leute aber heute schon immer "jünger" werden - die haben in ihrer Jugend doch auch Abenteuerromane gelesen - kann man da nicht eine neue Zielgruppe aufmachen?

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #83 am: 28.06.2008 | 13:27 »
Naja, selbst wenn in 10 Jahren niemand mehr neue Rollenspiele verkauft (was extrem unwahrscheinlich ist, seitdem DTP jedem zur Verfügung steht, ist das Angebot explodiert), was hat das mit dem Zustand des Hobbies zu tun?

Pulp-Romane werden seit 50 Jahren nicht mehr geschrieben, trotzdem ist "Pulp-Romane lesen und sammeln" in den USA immer noch ein etabliertes Hobby.

Selbiges gilt für Karl May in Deutschland. Da treffen sich die Fans sogar zu Indianercons.

Und gerade wenn wir alle um die 60-80 sind, keine Kinder mehr im Haus, Zeit und Geld haben, wird sich sicherlich der eine oder andere Hinsetzen und neu publizieren. In Hobbies geht es nicht darum das Große Geld zu verdienen, sondern um das Hobby. Die, die produzieren sind idR doch auch große Fans des Hobbies.

In vielen anderen Hobbies rekrutieren sich die Neuen übrigens wirklich aus dem Nachwuchs, der dann seinerseits wieder seine Freunde mit ins Hobby zieht. Ist in den USA, die ja etwa 10 Jahre Vorsprung haben, Gang und Gebe.

Ist das viel anders, als damals bei uns? Nein. Nur dass man keine Spieleläden braucht.

Offline Arkam

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #84 am: 13.07.2008 | 22:36 »
Hallo zusammen,

zum Thema Mode muß ich doch als Rollenspieloldie etwas aus dem weitgehendst deutschen Nähkästchen plaudern.

Am Anfang bestand das Rollenspiel tatsächlich nur aus Charakteren die Monster töten konnten und Fallen ausschalteten. Mehr oder weniger gut geschriebene Hintergründe führten einfach nur in den nächsten Dungeon. Auf deutsch gab es mit D&D, DSA und Midgard drei Systeme die verbreitet waren. Aus heutiger Sicht muß man sagen das damit in Deutschland auch drei unterschiedliche Rollenspielschulen entstanden.
D&D stand für ein Rollenspiel wo man mit einer Lusche anfing und hinterher ja sogar zum Gott werden konnte.
DSA galt als einfaches und innovatives Spiel mit klaren europäischen Bezügen.
Midgardspieler waren schon immer etwas anders. Das System setzte in seinen Werbetexten früh einen Schwerpunkt auf Problemlösungen ohne Kampf und entsprechenden nichtkämpferischen Fähigkeiten.

Auf dieser Basis baute dann eine schnelle Entwicklung auf die aus meiner Sicht drei Stränge hatte.
Da war ein Mal die Tendenz zur Charakterdifferenzierung. Das führte schnell zu einer wesentlichen regeltechnischen Neuerung. Skills wurden auch bei DSA eingeführt und selbst bei AD&D schlichen sich Sonderfertigkeiten ein und die Anzahl der möglichen Klassen wuchs. Auf dieser Basis wurde das Basic Roleplaying System, wird heute noch bei Cthulhu verwendet groß.
Dann war da die Tendenz zum Hintergrund. Jedes System das etwas auf sich hielt brachte eine Weltbeschreibung und dann später eine Stadtbeschreibung heraus. Um das ganze nutzen zu können wurden Expeditionsabenteuer und vor allen Stadtabenteuer modern.
Plötzlich wurden eine Vielzahl von Dingen im Abenteuer relevant und die Regeln wuchsen. Nicht immer waren die Regelungen wohl überlegt- Denn die Fans forderten neues Material. Da viele Themen neu und ungewohnt waren galt in vielen Runden bald "Was nicht geregelt ist ist nicht möglich.". Die Basis für die heutigen Regelungetüme war gelegt.
Der dritte Trend war plötzlich aus allem ein Rollenspiel zu machen. Da waren zunächst die SF Spiele oder die SF Ableger des Systems. Selbst DSA brachte Warpportale, das Tor zwischen den Welten und Raumschiffe, Borbarads Fluch in die Welt ein. Hinterher gab es dann neben einer Vielzahl von Fantasysystemen, Seeräubersysteme, Spionagerollenspiele, Horrorrollenspiele und Funrollenspiele. Alle diese Systeme differenzierten zwar leicht aber sahen sich doch eigentlich sehr ähnlich.
Mit Traveller, Sternengarde, Runequest, Paranoia und Cthulhu gab es sogar ein paar deutsche Ableger dieser Schwemme.
Nicht aus allem wurde ein Erfolg und schließlich redete man das erste Mal vom Untergang des Rollenspiels. Mit Traveller, Twilight 2000, Paranoia und den diversen Cthulhuausgaben seien hier nur ein paar Trauerfälle genannt.
Eine erste Mode begründeten mit Cyberpunk 2020 und Shadowrun die Cyberpunksysteme. Shadowrun bot in Deutschland die bessere Unterstützung an Material und wohl auch mit Elfen, Zwergen und Trollen die goldene Brücke für die Mehrzahl der Spieler die beim Fantasy Rollenspiel geblieben waren.

Harnmaster brachte dann die nächste Welle ins Rollen. Die Fantasy wurde dunkler und dreckiger. Der Boden für die Welt der Dunkelheit und Vampire war gelegt.
Wärend Harnmaster sich bis heute eine Nische behält brachte die Welt der Dunkelheit eine neue Mode ins Rollen. Im Storyteller System waren plötzlich nicht mehr die Regeln sondern die Geschichte besonders wichtig. Unabhängig ob die Regeln diesen Anspruch auch unterstützten war eine Parallelströmung zu den sehr regelbasierten Systemen geboren.

Unter dem Stichwort Forge kamen dann Spiele in Mode die auf eine bestimmte Art des Geschichtenerzählen ausgelegt waren. In bewußter Differenzierung zu den älteren regelbasierten Systemen zeichneten sie sich häufig durch sehr kurze und sich auf die Spielmechanik und nicht auf das was auf der Spielwelt erreicht werden sollte abzielende Spiele hervor.

Die Oldie meldeten sich zurück. Vor allen D&D 3.x und die diversen D20 Ableger aber auch DSA mit der 4.x zeichneten sich durch sehr regelbasiertes Spiel aus.

Wem Forge und Storytelling zu wenig regelbasiert waren und wem D&D 3.5 und DSA 4.x zu unübersichtlich waren der sehnte sich nach den untergegangenen Systemen aus der mittleren Ära zurück. Und so kamen dann Traveller und Twilight 2000 zurück.

Ich wenigstens bin gespannt wie es weitergeht und was ich in 20 Jahren den jungen Hüpfern aus der Frühzeit unseres Hobby berichten werde.

Der, natürlich so nie vorhandene, Normalspieler will aus meiner Sicht ein paar möglichst klare Regeln die den Hintergrund mit einbeziehen. Situationen die nicht verregelt sind sollten sich durch die Grundregeln erschließen und schnell umsetzen lassen.
Innovative Systeme sind häufig auch "radikale" Systeme die vom Gewohnten abweichen. Dadurch bringen sie häufig keinen kommerziellen Erfolg. In Deutschland ist die Lage verschärft weil viele Systeme eben in deutscher Übersetzung auf den Markt kommen aber dann nicht konsequent unterstützt werden. Gerade den Mangel an fertigen Abenteuern die einem wirklich Arbeit abnehmen fidne ich bedauerlich.

Gruß Jochen
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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #85 am: 13.07.2008 | 22:57 »
Hey danke für diesen Geschichtsabriss!!
Schön zu lesen und informativ!

Offline Settembrini

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #86 am: 13.07.2008 | 22:59 »
Nur leider falsch.

Vergeßt es. Ich habe eh nicht den Nerv hier alles auszubreiten. Ich empfehle jeden Interessierten mal mit Dirk Remmecke zu sprechen. Für die allgemeine Geschichte des RSP gibt es viele Artikel, man kann beim allerzweiten Blogbeitrag bei mir anfangen.

Tschüß!
« Letzte Änderung: 13.07.2008 | 23:13 von Settembrini »
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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #87 am: 13.07.2008 | 23:12 »
Auch wenn Sette und meine Wenigkeit häufig genug anderer Meinung sind, scheint mir Arkams Geschichtsabriß auch nicht korrekt zu sein.
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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #88 am: 13.07.2008 | 23:14 »
Naja, es ist ein Erfahrungsbericht, deshalb:
Zitat
aus dem Nähkästchen

Offline Settembrini

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #89 am: 13.07.2008 | 23:29 »
Dann nehme ich alles zurück und entschuldige mich ausdrücklich.

Ja, als individueller Erfahrungsbericht ist das nicht nur unangreifbar, sondern auch einigermaßen plausibel, daß das so stattgefunden hat.

Verzeihung.
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Joe Dizzy

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #90 am: 13.07.2008 | 23:50 »
Manche Nähkästchen sind gleicher als andere.

Offline Falcon

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #91 am: 14.07.2008 | 00:02 »
Ob falsch oder nicht, das ist immer leicht zu sagen, viele werden den Erfahrungsbericht nachvollziehen können uns es fehlt (imho) nur der allererste Ansatz aus der Frühzeit von RPG.

Rollenspielgeschichte ist im Allgemeinen auf jeden Fall eine spannende Sache. :d
« Letzte Änderung: 14.07.2008 | 00:07 von Falcon »
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Kinshasa Beatboy

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #92 am: 14.07.2008 | 00:03 »
Mir ist zwar schleierhaft, weshalb die erst gewohnt rüde vorgetragene Kritik von Settembrini nach dem Nähkästchenhinweis so demütig und mit einer höchst respektablen Entschuldigung zurückgenommen wird, aber vielleicht wollte Bowman Georgios mit seinem nicht minder mysteriösen Post bereits darauf hinweisen.

Eigentlich wollte ich vor dem Schlafen auch nur Bowman-Schorsch zum coolen Avatar-Bildchen gratulieren. Gefällt mir sehr gut, das. Guts Nächtle!

Offline Arkam

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #93 am: 14.07.2008 | 06:38 »
Hallo zusammen,

immer her mit den sachlichen Fehlern. Ich habe den Text aus dem Kopf geschrieben ohne auf die Vorhandene Literatur zurückzugreifen.
Ich glaube nämlich das das Rollenspiel inzwischen tatsächlich so etwas wie eine Historie hat und diese auch die aktuelle Entwicklung mit prägt.
Die ausufernde Skilliste bei DSA etwa geht auf eine Regel zurück das man für drei neue Skills eine neue Steigerungsmöglichkeit bekam.

@Kinshasa Beatboy
Weil ein Plaudern aus dem Nähkästchen etwas anderes ist als ein historischer Abriss.
Weil die einzelne Rollenspielrunde eben individuelle Erfahrungen gemacht hat die nicht auf die wirkliche Historie übertragbar sind.

Gruß Jochen
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Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #94 am: 14.07.2008 | 11:00 »
Die sich über darüber beschweren, man sei in der Entwicklung stehengeblieben, haben ihr Spiel (in Deutschland) offensichtlich nicht gefunden. Ich habe da eine Theorie: sie wollen gar keine Innovation. Sie bedauern auch nicht, dass der Markt stehengeblieben ist. Sie bedauern, dass sie IHRE Vorstellung eines besseren Spiels nicht erfülllt sehen, wahrscheinlich ohne selbst sagen zu können, wie das ginge. Wie die Zombies suchen sie Hirn in den Foren und in den Rollenspielläden. Sie hungern und laufen mit ausgestreckten Armen durch die Regale, stets suchend doch ohne Befriedigung, während die Lebenden sich um Tische scharen, die Würfel rollen lassen und Spaß haben. Geht hin, in die Läden und lauscht. "Aaaandeeeeeers...." hört man sie rufen. "Zu aaaaalllllt...". "Würfeeeel sind schleeeeecht!". Verurteilt sie nicht. Verhöhnt sie auch nicht mit Angeboten, an euren Spielerunden teilzunehmen, sie können ohnehin keine Befriedigung im profanen Spaß finden.
Schenkt ihnen ein Englisch-Wörterbuch, denn in Amerika, wo überall D&D gespielt wird, ist das gelobte Land der Innovation. Dort, wo Spieleschmieden wie Wizards of the coast und White Wolf mit Tonnen an Zusatzmaterial und kleinen Änderungen die gleiche Kuh zwanzig Male melken, bevor der Kunde geschlachtet wird. Dort wo Jedermann, jedes Kind auf der Straße die Forge kennt und weiß was Stakes sind. Dort, im mystischen Land der Innovation, da sind unsere Zombies willkommen und werden Tonnenweise innovative Spiele in den Läden finden, die sich verkaufen, wie geschnitten Brot. Lang lebe Amerika, denn dort spielt man kein DSA und verabscheut Mainstream schon seit Geburt.

Hier kann ich wiedermal nur beipflichten. Ein System, das alles anders macht um es eben anders zu machen weigert sich meines Erachtens, zu lernen. Evolution funktioniert immer auf Grundlage von etwas bestehendem. Sicher, es mag einen gewissen charme haben, ganz sein eigenes Ding zu machen, aber leider endet man damit sehr oft eben genau als die art "Missverstandener Künstler", die Killedcat hier beschreibt.

Ich persönlich habe festgestellt (Achtung, persönlich!) das viele der "Innovationen", die am Grünen Forumstisch entworfen wurden schlichtweg nicht (in meiner Umgebung) funktionieren. Die Welt besteht weder aus Idealen Spielern noch Idealen SLs. Spieler wollen Powertrips, wollen Mitspieler ausstechen und wollen ab und an auch einfach mal ihre Ruhe. Ein recht taktisches, klassisches System bietet ihnen das. Wer grade mal keine Lust auf persönliches Drama hat, würfelt halt den Kampf runter. Wer gerne besser als andere ist, versucht seinen Charakter zu optimieren.

Viele Innovationen verschwinden aus diesem Grund, genau wie vieleicht einer von tausenden Mutanten nicht ehlend verreckt. Die Variationen, die wirklich funktionieren setzen sich mit der Zeit durch. Vergleicht mal D&D 4 mit dem alten Basic D&D, und sagt mir das ehemals radikale Ideen nie in dem Mainstream vordringen, wenn sie funktionieren. :) Wenn nicht, dann bleibt es eben auf dem Müllhaufen der Geschichte

Chrischie

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #95 am: 14.07.2008 | 11:29 »
Ok da ich den ganzen Unsinn hier ausgelöst habe sollte ich mich auch mal zu Wort melden.
Für mich ist der Markt systemtechnisch stehen geblieben, was dazu führt, dass wir in neuen Rollenspielen von deutschen Autoren, die ganzen guten aber auch schlechten Sachen aus den 90ern wiedergekaut bekommen. Das fängt bei AERA an, wo die Autoren wohl nicht die Probleme ihrer Grundregel, wie man überhaupt eine Probe macht, sehen wollen über diverses andere Kinderkrankheiten. Ich mag die 90er, das war meine aktivste Zeit als Rollenspieler, aber ich habe davon alles schon im Schrank stehen und brauche daher kein Earthdawn in dark (Arcane Codex).
Das zweite was mich nervt an deutschen Rollenspielen ist, dass sie in der Regel Dark oder Endzeit am besten beides sind. Mir kommt es manchmal so vor, als ob alle alten oWoD-Spieler unter die Rollenspielautoren gegangen sind und das nächste "dunkle (emo)" Rollenspiel auf den Markt zu werfen. Entsprechend schlecht von der handwerklichen Seite sind auch die Produkte.

Letztendlich ist das alles Geschmackssache und der Großteil meiner Spiele im Schrank sind halt englisch. Wird sich in naher Zukunft wohl auch nicht ändern.

Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #96 am: 14.07.2008 | 11:53 »
Letztendlich ist das alles Geschmackssache und der Großteil meiner Spiele im Schrank sind halt englisch. Wird sich in naher Zukunft wohl auch nicht ändern.

Da stimme ich mal zu, aber wahrscheinlich aus anderen Gründen als du willst. Ich sehe einfach (logischerweise) in Deutschland kein System, das nicht in Englisch auch verfügbar ist, und dort meistens deutlich besser unterstützt wird. Insofern ist für mich einfach kein Anreiz gegeben, deutsches Material zu kaufen.

Englisch wird immer mehr zur "Weltsprache" ohne die man nicht mehr klar kommen wird. Wieso also sich dagegen sträuben? Sollte ich jemals ein eigenes System entwerfen, wird es unter garantie auf Englisch geschrieben sein.

Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #97 am: 14.07.2008 | 12:41 »
Da stimme ich mal zu, aber wahrscheinlich aus anderen Gründen als du willst. Ich sehe einfach (logischerweise) in Deutschland kein System, das nicht in Englisch auch verfügbar ist, und dort meistens deutlich besser unterstützt wird. Insofern ist für mich einfach kein Anreiz gegeben, deutsches Material zu kaufen.

Es gibt deutsche Systeme. Die Frage ist, was für eine Art Spiel Du haben willst.

Zitat
Englisch wird immer mehr zur "Weltsprache" ohne die man nicht mehr klar kommen wird. Wieso also sich dagegen sträuben? Sollte ich jemals ein eigenes System entwerfen, wird es unter garantie auf Englisch geschrieben sein.

Latein war auch mal Weltsprache. Die Zeiten ändern sich. Manchmal schneller, als man denkt.

Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #98 am: 14.07.2008 | 12:50 »
Es gibt deutsche Systeme. Die Frage ist, was für eine Art Spiel Du haben willst.

Ich persönlich? Relativ klassisches Fantasy. Nicht zu düster, sonst gibts schnell Probleme mit Glaubwürdigkeit und Motivation, und nicht zu sehr Narnia, sonst hab ich schnell probleme mit dem Blutzuckerspiegel. :) Dazu regeln im eigentlichen Sinne, also Maßgaben wie die Welt funktioniert, keine seltsamen "Bau dir dein System"-Konstruktionen oder Ansätze a'la "Und jetzt überlegen wir mal, wie könnte die Geschichte weitergehen".

Und da sehe ich eben nichts deutsches, was wirklich wert macht, kein (besser supportetes) englisches System zu kaufen

Latein war auch mal Weltsprache. Die Zeiten ändern sich. Manchmal schneller, als man denkt.

Dann setze ich ja noch grob 800 Jahre lang aufs richtige Pferd. :)

Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #99 am: 14.07.2008 | 12:52 »
Ich persönlich? Relativ klassisches Fantasy. Nicht zu düster, sonst gibts schnell Probleme mit Glaubwürdigkeit und Motivation, und nicht zu sehr Narnia, sonst hab ich schnell probleme mit dem Blutzuckerspiegel. :) Dazu regeln im eigentlichen Sinne, also Maßgaben wie die Welt funktioniert, keine seltsamen "Bau dir dein System"-Konstruktionen oder Ansätze a'la "Und jetzt überlegen wir mal, wie könnte die Geschichte weitergehen".

Klingt, als wolltest Du DSA?

Zitat
Dann setze ich ja noch grob 800 Jahre lang aufs richtige Pferd. :)

Darauf würde ich in Zeiten von Peak Oil nicht wetten.