Autor Thema: Arcane Codex - Iluans Schicksal  (Gelesen 26082 mal)

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #75 am: 11.12.2008 | 20:21 »
Worauf würde ich mich da ein lassen? Eine Echse in meiner Seele kramen lassen? Ich zögere. Doch im selben Moment, ich dem ich ernsthaft daran denke, den Kopf zu schütteln, weiß ich, dass ich das nicht tun nicht kann. Noch nie hat jemand so höflich mit mir gesprochen, noch nie jemand so viel Interesse an mir gehabt, seit meine Mutter fort ist. Wie könnte ich dem den Rücken wenden?
Ein letzter Gedanke gilt Syroxor. Ich kann sein wutenbranntes Gesicht vor mir sehen, seine blitzenden Augen, und mein Herz schlägt schneller. Doch der Gedanke, die Echse jetzt stehen zu lassen, macht mir noch mehr Angst.
Der Krask spricht von meinen Ahnen. Was bedeutet das für mich? Kann ich irgend etwas mit ihnen gemeinsam haben, wenn das Blut eines Dämons in meinen Adern fließt? Und doch scheint er anzudeuten, dass es eine Rolle spielt, dass ich nicht nur Dämon bin.
Meine Stimme ist heiser, als ich entschlossen sage: "Ich will es herausfinden!"
« Letzte Änderung: 14.12.2008 | 15:15 von Iluan »

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #76 am: 20.12.2008 | 09:56 »
Dein letztesm Wort geht in dem lauter werdenden Geräusch einer größerer Gruppe Leute unter, die sich der Wasserhöhle nähern. Für einen Sekundenbruchteil starrt dich der Krask an dann wirbelt er herum und, dir ein "Folgen!" über die Schulter zuwerfend verschwindet er in einem niedrigen Seitengang ohne irgendwelche Lichtquellen.
Die kleine Lampe und die Wäsche lässt er dabei zurück.
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #77 am: 20.12.2008 | 10:26 »
Ich beeile mich sofort, ihm zu folgen. Nach wenigen Schritten habe ich ihn eingeholt und laufe gebückt neben ihm her. Dabei beobachte ich ihn aufmerksam, um herauszufinden, ob auch er im Dunkeln sehen kann oder wie er sich ohne Licht zurecht findet.
Gleichzeitig lausche ich nach hinten, um zu wissen, ob die Neuankömmlinge uns noch gesehen haben oder wir schnell genug verschwunden sind.

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #78 am: 20.12.2008 | 16:46 »
Von hinten hörst Du lachen und dann ein Platschen, die beide leiser werden, als ihr euhc schnell entfernt. Nunja, schnell? Sirra´Xorr tastet sich durch den Gang. Es ist offensichtlich, dass er nichts sheen kann, den Weg aber gut kennt.
Nach einigen Metern klettert er gewand einen Kamin hinauf.
Duversuchst ihm zu folgen, aber obwohl Du sehen kannst und aufgepasst hast, wohin er greift, fehlt Dir die Kraft und vor allem die Übung.
Von oben ist eine fragendes Zischen zu hören, dann kommt er wieder herab, stellt sich mit dem Rücken zur Wand und verschränkt die Hände, um einen Halt für Deinen Fuß zu bilden.
Als Du auf seine Schultern geklettert bist, reckt er die Arme nach oben und Du stellst Dich auf seine Hände und kannst von Dort die obere Kante erreichen.
Vielleicht hat dein Training an den Felsvorsprüngen für den Menschen,d er die Gardistin getötet hat, etwas gebracht, denn Du schaffst es, mit großer Anstrengung, Dich in eine kleine, niedrige Höhle empor zu ziehen.
Bald hockt er neben Dir und streckt seine Krallenhände aus, um Dir über das Gesicht zu tasten. Dabei hat er die Augen geschlossen, scheint in sich hinein zu lauschen. Oder in Dich?
Nach einiger Zeit, in der Du nicht gewagt hast, Dich zu rühren oder ihn zu unterbrechen, nimmt er die Hände herab und flüstert:
"Diese muss einen langen Weg gehen. Ertragen. Ja. Dieser wird Zeichen malen, auf ihre Haut. Fieberträume werden kommen. Zeit ist es, was diese brauchen wird. Wenn diese diese hat, soll sie kommen. Dieser wird von Ahnen die Markierungen anbringen, auf dem glatten, weichen Leib, und die Traumreise soll beginnen.
Ist diese bereit?"
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #79 am: 29.12.2008 | 22:24 »
Ich lächle bei dem Gedanken, irgendwelche unverstädlichen Schriftzeichen auf diesen Körpe zeichnen zu lassen, von dem Syroxor immer betont hat, dass er nicht mir gehört, sondern dem Dämon, für den ich gezeugt wurde.
Ich traue mir zu, die Schmerzen auszuhalten, von denen die Echse spricht, aber eine schöne Perspektive ist es nicht, nichts, was ich lange vor mir herschieben will. Und wann wäre die Gelegenheit besser als jetzt, wo Syroxor mich so wenig braucht und niemand weiß, wo ich bin. Sirra'Xorr sollte nur fertig werden, bevor mein Meister zu jener Reise aufbrechen will, auf der ich ihn begleiten soll, sonst wird es WIRKLICH Ärger geben. Aber den wird es sowieso geben...
Fest blicke ich dem Krask in die halb geöffneten Augen, auch wenn er es nicht sehen kann, und sage: "Jetzt. Ich will es jetzt tun!"

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #80 am: 30.12.2008 | 11:17 »
Sirra´Xorr nickt, tastet in seinem Beutel nach Feuerstein und Stahl und entzündet geschickt eine kleine Öllampe, die er so positioniert, dass sein Körper den Schein in Richtung des Schachtes abschirmt. Er nimmt eine Art mit Kräutern umwickelten Stock hervor, zündet die Spitze an und steckt ihn in eine Spate im Fels. Ein exotischer Geruch breitet sich aus, wie der der Echse selber gleichzeitig fremd, beißend, und doch vertraut.
Die Echse schaut Dir lange ins Gesicht. Du siehst, wie sich die Schuppenkämme über den starren Augen zusammenziehen, wie bei einem Stirnrunzeln. Wieder fällt Dir auf, wie unendlich forschend und drängend sein Blick sein kann. Als würde er tiefer blicken als in Deine Augen. Und diesmal bist Du Dir sicher, dass er das tut. Dabei gleiten seine Klauen über dein Gesicht, Deinen Hals hinunter und schieben deine Tunika über die Schultern herab. Unwillkürlich spannst Du Dich an, denn wenn jemand anderes Dich entkleidet hat, so hat das in den letzten beinahe 50 Jahren immer Schmerz und Demütigung bedeutet. Aber der Rauch entspannt Dich, die rauhen und doch sanften Hände, die Deine Schultern massieren, versprechen kein Leid.
Leise murmelt er:
"Neu, dies ist neu. Niemals hat Dieser erlebt, was dem gleicht. Fremd ist es. Eine Weichhaut den alten Riten zu durchziehen. Sonst nur den Charai, den Eiern. Viel zu spät. Viel, viel zu spät. Zu alt..." sein Murmeln wird leiser und wechselt in eine zischelnde Sprache, die Du nciht kennst, nciht verstehst, die Dir aber vertraut klingt. Du siehst, wie er immer wieder ungläubig, ja zweifelnd den Kopf schüttelt.
Erinnerungen werden in Dir wach, an Deine Mutter, wie sie Dich im Arm gehalten hat, wie sie leise Lieder für Dich gesummt hat, die in der Art, wie sie sanft und liebevoll waren und eine Hymne an das Leben und ide Schönheit selbst. So unendlich unterschiedlich zu den Musikstücken der Morai.
Der Rauch scheint Dich zu betäuben. Angst steigt in Dir auf, denn Du weißt, dass Du Dir einen Kontrollverlust nicht leisten kannst. Wieder spannst Du DIch an, denkst daran, dass jeden Moment Syroxor nach Dir schicken kann. Du weißt nie, wann plötzlich Dein Halsband vibriert. Dir bricht kalter Angstschweiß aus, als Du Dir, Deine Phantasie von dem verführenden Rauch beflügelt, Visionen vorstelslt von dem, was passieren wird, wenn Du nicht in der Lage sein solltest, seinem Ruf sofort zu folgen.
Du wimmerst, schiebst die Hände der Echse weg, Hände, an denen jetzt eine rostrote Flüssigkeit klebt, ähnlich wie Blut, Klauen, die DIch festhalten und niederdrücken wollen. Die drohen, Dir Deine Freiheit zu rauben, die Freiheit, Syroxor jederzeit und ohne Zögern zu dienen und zur Verfügung zu stehen.
Du taumelst halb hoch. Die Echse kniet neben Dir, die farbbeschmierten, blutbeschmierten Hände auffordernd nach Dir ausgestreckt.
Du willst aufspringen, fliehen, oder doch Dich ruhig hinlegen und dem, was kommt, vertrauensvoll harren.
Wie wird Deine Entscheidung ausfallen?
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #81 am: 30.12.2008 | 14:59 »
Mit einem Knie und einem Fuß auf dem Boden, die Hände abwehrend erhoben verharre ich. Mein Kopf schwimmt von dem Rauch, aber jetzt, wo ich etwas Raum um mich habe, kann ich klarer denken. Ich mustere das Echsengesicht vor mir. Sirra'Xorr hat noch immer die Hände nach mir ausgestreckt. In dem leichten Runzeln seiner länglichen Schnauze erkenne ich Enttäuschung und Hoffnung, die sich noch die Waage halten. So vertraut, so unerklärlich vertraut erscheint dieses Gesicht, als hätte es sich tatsächlich neben dem meiner Mutter über meine Wiege gebeugt, und mit jedem Atemzug des immer dichter werdenenden Rauches erscheint mir seine gelblich leuchtenden Augen und die Situation vertrauter. Ich will nicht davonlaufen! Ich will diesen Ort nicht verlassen, der mir wie ein Heiligtum, wie ein Zufluchtsort erscheint, obwohl ich weiß, dass ich mich auch hier Syroxors Griff nicht entziehen kann. Noch hat er nicht gerufen, noch ist mir nichts geschehen, und so seltsam es mir selbst erscheint, ich vertraue Sirra'Xorr.
Langsam lege ich mich wieder auf den Rücken und entspanne in einer bewussten Anstrengung meine Muskeln, als er erleichtert ausatmet und mit seinen blutbeschmierten Klauen nach mir greift.

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #82 am: 29.03.2011 | 15:24 »
Langsam und vorsichtig streift er Dir die TUnika vollends ab. Sobald Du Dich dabei mehr bewegst als unbedingt nötig zischelt er leise auf Dich ein und drückt Dich sanft, aber bestmmt wieder zurück. Der warme Fels ist rauh hier, aber von einer glatten, samtenen Rauhheit. Du merkst wie der Rauch dich immer mehr benebelt, wie du brginnst zu driften. Die Klauen der Echse, die Deinen nackten Körper nun bemalt, spürst Du zwar, doch spürst Du sie so, als würden sie einen anderen Körper berühren. Du bist losgelöst von allem, von der Welt, von Deinen SOrgen und Gedanken.
Du erinnerst Dich daran, dass dieser Zustand schreckliche Gefahr für Dich birgt, denn Du bist Dir nciht sciher, ob Du nun reagieren köntnest, wenn Dein Halsband vibriert und Dich zu Deinem Meister ruft. Aber auch dieser Gedanke ist irgendwie fern und im Moment nicht wichtig für Dich.
Das Murmeln von Sirra´Xorr wabert um Dich herum, scheint von verschiedenen Richtungen zu kommen, oder von allen Richtungen gleichzeitig? Es schmiegt sich wie etwas materielles um Deinen Körper, Du schmeckst den Rauch, spürst das Licht des kleinen Feuers auf der Haut.
Langsam versinkst Du in einer rötlichen, warmen Dunkelheit. Der Rauch hüllt Dich ein wie ein Kokon, presst Dich zusammen, aber der Eindruck ist nciht unangenehm. Der Gesang verschwimmt zu einem Hintergrundrauschen, pocht, pulsiert wie schwere, langsame Herzschläge die von außen auf Dich eindringen und Dich durch und durch in ihrem Rhytmus erbeben lassen. Bis Dein ganzer Körper, Dien ganzes Sein ein einziges Herz ist, das langsam, und immer langsamer schlägt. Sich zusammenzieht, sich ausdehnt. Bis jeder einzelne Schlag alles ist, was für Dich existiert.
Noch einmal pulsiert das Universum um Dich herum, durch Dich hindurch, mit Dir, und dann schwebst Du in der Stille zwischen einem Herzschlag und dem nächsten, die sich unendlich erstreckt...
« Letzte Änderung: 29.03.2011 | 15:31 von Battlemönch »
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #83 am: 31.03.2011 | 23:18 »
Stille. Dunkelheit. Über mir, unfassbar weit entfernt, eine Fülle winziger Lichtpunkte, die Muster zu bilden scheinen, die ich nicht erfassen kann. Unter mir robustes bräunliches Gras auf karger Erde, so weit das Auge reicht. Um mich herum eine Weite, in der mein Blick keinen Halt findet. Nirgendwo Fels, nirgendwo Wände.
Während ein Teil von mir sich zusammenkrümmen möchte vor diesem Ausgeliefertsein, Schutz suchen vor der bedrohlichen Leere, werfe ich den Kopf in den Nacken und brülle der Nacht genussvoll meine Herausforderungen entgegen. Mit einem Satz werfe ich mich nach vorne, und die Muskeln unter meiner Haut arbeiten geschmeidig, während der Boden unter mir dahinfliegt und meine Sohlen rhythmisch auf den Boden trommeln.
Meine Lungen saugen ruhig die aromatische Luft ein, und ich nehme den ersten Geruch meines Gegners wahr. Die Erwartung des bevorstehenden Kampfes lässt mein Herz schneller schlagen.
Auf der Prärie vor mir taucht eine neue Form auf, und als ich mich nähere, sehe ich die riesige Drachengestalt meines Gegners. Seine Krallen umklammern die Steintafel eines frischen Hünengrabs. Sein keilförmiger Kopf ist witternd nach vorne gereckt, so dass die nachtschwarzen Schuppen seines Halses im Sternenlicht funkeln. Angesichts meiner Annäherung entblößt er sein nadelspitzen Fänge und breitet langsam seine ledrigen Schwingen auf.
Ein böses Lachen verzieht meine Lippen, während meine Glieder sich strecken, meine Knochen sich in neue Form biegen und meine Haut sich mit weiß schillernden Schuppen überzieht. Der würzige Geruch der Verwandlung liegt noch in der Luft, als ich auf Augenhöhe sein Fauchen erwidere. Auch ich öffne meine Schwingen und heiße den Kampf willkommen.
Der erste Angriff ist seiner, aber er weiß nichts von den Bündnissen, die ich geschlossen habe, von der neuen Macht, die durch meine Adern pulst, und so dauert es nicht lange, bis sein salziges Blut süß meine Kehle hinunterrinnt. Ich genieße das Gefühl, mit dem meine Klauen sich durch die feinen Schuppen seines Unterbauches hindurch in sein Fleisch graben und große Brocken herausreißen. Seine Schmerzensschreie sind Musik in meinen Ohren. -
So sehr ein Teil von mir sich in Blutlust suhlt, so sehr ist ein anderer Teil von mir krank vor Entsetzen. Vor Übelkeit verschwimmt alles vor meinen Augen.

Dunkelheit. Feuerschein. Ein rauchig-aromatischer Geruch, der zugleich fremdartig und vertraut ist, steigt mir in die Nase. Es ist heiß, eine trockene Hitze, die mir die Feuchtigkeit aus dem Körper sagt. Vor mir auf dem glattpolierten Felsboden einer Höhle, jenseits einer kleinen Feuerstelle, sitzt eine vorgebeugte Gestalt. Sie ist in ein rauhes Gewand gehüllt, aus dem  nur die längliche Reptilienschnauze herausschaut. Die Haut dieser Schnauze ist dünn wie Pergament und von unzähligen Runzeln durchzogen. Eine nicht weniger runzlige Hand schiebt sich aus den Falten des Geländes hervor und streut etwas ins Feuer. Rauch wallt auf und der seltsame Geruch wird stärker.
Mit einem heiseren Lachen öffnet sich die Schnauze: "Ein langer Weg, auf den diese zurückblickt. Ein langer Weg, den diese noch vor sich sieht. Die Klinge, die diese durchbohrt, wird ihr Freund sein, wenn der Verräter ihre Freunde holt. Diese finde die Stehenden Steine. Dort schlummern alte Götter eines vergessenen Volkes." Die Stimme kommt mir in einem Augenblick bekannt vor, im nächsten bin ich sicher, sie noch nie gehört zu haben.
Ich spüre, dass die Worte von tiefer Bedeutung sind, aber sie ergeben keinen Sinn. Der Versuch, ihnen einen Zusammenhang zu entlocken, und der Rauch lassen meinen Kopf schmerzen.

Ich bin noch lange nicht fertig! Das ist nur der Anfang. Änderungswünsche werden gerne umgesetzt.
« Letzte Änderung: 1.04.2011 | 09:40 von Iluan »

Offline Iluan

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #84 am: 4.04.2011 | 21:03 »
Dunkelheit. Schmerz. All meine Glieder fühlen sich an, als habe eine Felsenechse stundenlang auf ihnen herumgetrampelt. Ich öffne die Augen und blicke auf dem Boden liegend hinauf zu einem prächtigen Kronleuchter, in dem unzählige Kerzen brennen.
Ich befinde mich in einer Höhle aus schwarzem, glänzenden Basalt. Die Wände sind übersäht mit Reliefs und Skulpturen, wie es bei den Morai üblich ist, aber diese sind besonders kunstvoll und mit eingelegten Edelsteinen prunkvoll geschmückt. Im Zentrum der genau kreisförmigen Höhle hängt von der Decke der riesige Kronleuchter. Auf den Boden ist mit einer roten Flüssigkeit ein Kreis gemalt. Die Innenfläche des Kreises ist vollständig bedeckt von einem Muster, das mir vage bekannt vorkommt, doch je länger ich auf dieses Muster starre, desto klarer wird mir, dass ich nicht dieses Muster kenne, sondern ein anderes, das irgendwie mit diesem verwandt scheint, eine Art Umkehrung von diesem. Das Muster an der Wand meiner Schlafhöhle.
Ich schwebe in der Luft über dem Mittelpunkt des Ritualkreises, gehalten von Kräften, die schmerzhaft an meinen Armen und Beinen zerren. Ich kann meine Hände und Füße nicht sehen. An den Gelenken verschwinden sie spurlos in einem Flecken flimmernder Luft, der mitten in der Luft hängt. Aber spüren kann ich sie noch, und es fühlt sich an, als wären sie mit unsichtbaren Stricken an etwas festgebunden, das sich bemüht, mir die Glieder aus den Gelenken zu reißen.
Ich bin nicht allein. Direkt innerhalb der Kreislinien stehen in der Verlängerung meiner Arme und Beine vier Morai in kostbaren Roben. Außerhalb des Kreises sind mehrere Sklaven mit verschiedenen Hilfstätigkeiten beschäftigt.
Eine der Morai, der man die Matriarchin sofort ansieht, erklärt, dass die vier Elemente nun durch den "Ankerkörper" sicher miteinander verbunden seien und das Ritual beginnen könne. Die Blicke aller vier Hexen sind auf mich gerichtet, doch sie sehen nur einen Gegenstand, ein Werkzeug, als sie die Arme heben und einen langsamen Gesang anstimmen, der so tief ist, dass er in meiner Magengrube vibriert.
Sofort verstärkt sich der Zug an meinen Händen und Füßen. Ich ächze vor Schmerz. Gleichzeitig erhitzt sich das Flimmern, in dem meine Glieder verschwinden, und beginnt, stärker zu wabern. Nach kurzer Zeit ist es so heiß, dass meine Haut Blasen wirft. Zugleich ziehen die unsichtbaren Stricke immer stärker an meinen Händen und Füßen. Ich beginne vor Schmerz zu schreien.
Ein Sklave kommt zu mir herüber und schiebt mir einen Knebel in den Mund, um das Geräusch meiner Schreie zu dämpfen. Ich versuche, seinen Blick zu erhaschen, ihn mit den Augen um Hilfe, um Erlösung anzuflehen, aber er ist ganz auf seine Arbeit konzentriert, ohne mich zu beachten, und als sein Blick doch einmal über meinen hinweg geleitet, sehe ich in seinen Augen nicht einmal Mitgefühl. Ich würge, hustet und kriege keine Luft, aber ich kann nicht aufhören zu schreien.
Inzwischen ist der Zug so stark, dass ich nicht begreife, warum meine Glieder nicht schon längst aus den Gelenken gerissen worden sind. Meine Stimme bricht. Endlich, endlich schwinden mir die Sinne.

Dunkelheit. Wohlige Wärme. Ich schlage die Augen auf und mein Herz setzt eine Schlag aus, denn ich blicke in das Gesicht von Xafir, das sich mit einem freundlichen Lächeln über mich beugt: "Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Xyra'is. Wie schön, dich hier zu haben. Du musst Syroxor unbedingt meinen Dank dafür ausrichten, dass er dich mir ausgeliehen hat." Während er diese Worte spricht, wird sein Lächeln immer böser.
Ich richte mich auf, um etwas Distanz zwischen ihn und mich zu bringen. Ein flüchtiger Blick auf meine Umgebung zeigt, dass Xafirs Heim alles andere als bescheiden ist. Die Wände sind mit Skulpturen, Edelsteinen und Leuchtkristallen übersäht oder von kostbaren Wandbehängen verdeckt. Seine Möbel sind aus perfekt poliertem Blutholz. Die Kissen auf der Bank unter mir sind aus feinster Spinnenseide.
Xafir, den ich sonst vor allem in Rüstung oder praktisch enganliegendem Leder kenne, trägt nun lediglich eine weite Hose aus dünnem Samt. Sein Oberkörper ist nackt, und ich sehe die klar ausgeprägte Muskulatur unter seiner Haut spielen.
Er lacht tief in der Kehle, als er sieht, wie furchtsam ich ihn mustere. So entspannt habe ich ihn noch nie erlebt. Er hat Zeit diesmal, und das lässt mein Herz nur umso schneller schlagen.
Er schlendert zu einem runden Tisch, auf dem eine Karaffe und zwei Kelche warten. Und Xafirs Dolch, mein spezieller Freund. Xafir schenkt schweren, schwarzen Wein in beide Kelche, was ich mir nur damit erklären kann, dass er so meine Aufmerksamkeit auf den Solch lenken wollte. Xafir nimmt sich einen der Kelche und hält den anderen mir hin. Ich habe Angst davor, mich ihm zu nähern, aber ein Angebot, das er mir macht, abzulehnen, scheint mir noch gefährlicher.
Ich nähere mich also vorsichtig und langsam dem Kelch, den er mir hinhält, als könne eine plötzliche Bewegung das schlafende Raubtier wecken.
Zu meiner Überraschung geschieht nichts, als ich nach dem Kelch greife, aber sein Lächeln hat etwas von dem Blick eines lauernden Raubtieres.
Ich rieche misstrauisch an der Flüssigkeit in meinem Kelch, aber nehme nur den schweren Geruch des Weines wahr. Ergeben nehme ich einen kleinen Schluck. Der Wein ist zweifelsohne eine teure Delikatesse, aber mein Mund schmeckt nur nach Asche. Xafir beobachtet mich, noch immer mit diesem gefährlichen Lächeln auf den Lippen.
Dann nimmt er langsam, behutsam den Dolch vom Tisch, und ich erstarre. Er kommt mit ein paar gemächlichen Schritten auf mich zu, seine Bewegungen so flüssig und geschmeidig, dass es fast scheint, als wurde er den Boden nicht berühren. Er hebt langsam den Dolch, als wolle er mich nicht verschrecken oder als wolle er mir besonders deutlich machen, dass ich nicht entkommen kann.
Mit der linken Hand nimmt er den Kelch aus meinen bewegungslosen Fingern, während er mit dem Dolch in seiner rechten Hand über meine Wange streicht. Ich wage nicht zu atmen. Mein Blut rauscht in meinen Ohren, aber ich höre jedes Wort, als Xafir noch einmal ganz leise wiederholt: "Willkommen, Xyra'is."
Mit einer Bewegung, die so schnell ist, dass ich sie kaum sehen kann, obwohl ich seine Hand mit dem Dolch keinen Moment aus den Augen lasse, schneidet er meinen Kittel von oben bis unten auf und hinterlässt dabei eine dünne rote Linie von meinem Halsansatz bis zu meinem Bauchnabel. Ich bin noch immer unfähig, mich zu bewegen oder zu atmen.
Er mustert meinen entblößten Körper von oben bis unten und schüttelt dann mit abfällig verzogenen Mundwinkeln den Kopf: "Ich habe mich schon immer gefragt, ob diese Plumpheit ein Teil Deines Dämonen-Erbes ist."
Er nimmt meine Hand, hält sie einen Moment fast zärtlich und rammt dann den Dolch durch meine Handfläche hindurch in die Blutholz-Tür eines kuntvoll verzierten Schrankes. Ich schreie kurz auf, und beiße dann die Zähne zusammen. Aus dem Bund seiner Hose zieht er einen weiteren Dolch, und streicht mit der Spitze über meinen Bauch, meine Brust und meinen zweiten Arm entlang. Ich weiß, was er tun wird, und meine Beine geben unter mir nach. Ich sinke in die Knie, aber meine eine Hand wird von dem Dolch in der Höhe festgehalten, und meine andere Hand ist fest in Xafirs Griff. Mit einem entschlossenen Stoß nagelt Xafir meine zweite Hand an die Schranktür, so dass ich nun nackt, mit offenen Armen und völlig ausgeliefert vor ihm knie. Ich habe mir die Lippe blutig gebissen, um nicht zu schreien, aber Tränen des Schmerzes und der Angst laufen mir über die Wangen.
"Damit es bei unserem Spiel auch um etwas geht, wirst Du mir verraten, was dein größter Wunsch ist, nicht wahr, Xyra'is?"
Mein größter Wunsch? Für einen Moment weiß ich nicht einmal, wovon er redet. Meine Wünsche haben noch nie wirklich eine Rolle gespielt. Ja, ich habe Wünsche. Ich wünsche mir, von dem Menschen zu lernen. Ich wünsche mir, dass Sirra'Xorr herausfindet, dass ich mehr bin als nur eine Sklavin und ein Halb-Dämon. Aber was ist mein größter Wunsch? Den Sith zu entkommen? Und wo würde ich dann hingehen, eine Halb-Dämonin ohne Familie oder Freunde? Meine Mutter zu befreien? Mein dämonisches Erbe loszuwerden? Ich weiß, dass nichts davon möglich ist. Meine Mutter würde einen Entzug von den Drogen, unter denen Syroxor sie hält, nicht mehr überleben, und ich kann nicht ändern, was ich bin. Was also ist mein größter Wunsch? Was würde mich glücklich machen? Und dann weiß ich es. Das, was ich mir am meisten wünsche ist eine Person, die mich liebt und mich schätzt und respektiert. So, wie ich bin, und für das, was ich bin. Und auch das erscheint mir weitgehend unmöglich, aber es ist wohl doch am ehesten die Antwort auf Xafirs Frage.
Mein Blick wandert zurück zu seinem Gesicht. Er hat mich die ganze Zeit aufmerksam beobachtet und scheint meine Gedanken gelesen zu haben: "Ah, du hast die Antwort gefunden, um die wir spielen. Wie schön. Möchtest du sie mir jetzt gleich verraten? Dann lasse ich dich vielleicht einfach gehen."
Er blickt mich erwartungsvoll an. Ich öffne den Mund, um ihm seine Antwort zu geben, denn welche Rolle spielt es, dass er meinen größten Wunsch kennt, wenn mir das den vorhersehbaren Rest dieses Abends erspart? Aber ich kann es nicht. Ich bringe es nicht über die Lippen. So viel von meiner Würde hat Xafir mir schon genommen und immer wieder in den Staub getreten, dass ich es nicht schaffe, ihm auch noch dieses Stück meines Inneren kampflos zu überlassen. Ich beißen also die Zähne zusammen und schüttele den Kopf. Xafir lächelt hoch erfreut.
Er wendet sich ab und geht etwas holen. Und um mich von meiner panischen Erwartung dessen, was gleich folgen wird, abzulenken, denke ich zurück an diese Vorstellung, die so neu ist und ebenso schmerzhaft wie süß: jemand, der mich lieben würde. Und was, wenn es mein Vater wäre? Wenn er mich einfordern würde und dann zu mir spräche: "Du bist perfekt, so wie du bist. Ich liebe dich." Würde ich das wollen? Und so sehr es einen Teil von mir erschreckt, ja, das wäre eine Erfüllung meines Wunsches. Vielleicht sogar die am wenigsten unrealistische.
Xafir ist nicht weit gegangen, und als er zurückkommt, wischt der Anblick des gezackten Glasdolches in seiner Hand alle Gedanken beiseite. Es dauert nicht lange, bis mein Hals rauh ist von meinen Schreien, während Xafir Streifen meiner Haut herausschneidet und abzieht. Als mein rechter Arm zum größten Teil aus offenem Fleisch besteht, hält er inne, lächelt mich zufrieden an und sagt: "Nun, Xyra'is, bist du schon so weit? Willst du mir verraten, was dein größter Wunsch ist?"
Da bricht die Wut aus mir hervor. Ohne die Schmerzen zu spuren, zerren ich an den Dolchen, die meine Hände halten, fauche und spucke ihm ins Gesicht. Xafir zuckt zurück und fährt sich über das Gesicht, um meine mit Blut vermischte Spucke fortzuwischen. Da gelingt es mir endlich, meine Hände loszureißen, und ich bewege sie auf seinen Hals zu, um das Grinsen aus seinem Gesicht zu würgen.
Auf halben Weg fangen seine Hände meine ab und halten sie mit einer Kraft unverrückbar fest, die ich selbst Xafir nicht zugetraut hätte. Das Gesicht, das ich nun direkt vor meinem ist aber auch nicht mehr das von Xafir. Es gehört einem schwarzäugigen Fremden, dessen scharf geschnittene Gesichtszüge so schön sind, dass mir der Atem stockt und ich für einen kurzen Moment sogar meine Wut vergesse. Dann aber kocht sie von Neuem in mir hoch, und ich versuche mit erneuter Kraft, meine Hände aus seinem Griff zu befreien - ohne jeglichen Erfolg. Sein Griff ist so unbeweglich, als wären unsere Hände in der Luft festgeschraubt.
Der Fremde lacht, ein Lachen echter Freude und dann sagt er: "Du bist perfekt, so wie du bist, Iluan, perfekt für das, wofür ich dich geschaffen habe."
Und mit diesen Worten nimmt er meine beiden Handgelenke in eine Hand, hebt sie über meinen Kopf und schlitzt mich mit einem Messer von oben bis unten auf wie ein Stück wild. Das Blut, mit dem ich rechne, bleibt aus, stattdessen teilt sich meine Haut, und ich entsteige ihr wie einem abgelegten Kleidungsstück. Allerdings habe ich keinerlei Kontrolle mehr über meine Bewegungen.
"Komm, mein Kind," sagt der Fremde, und führt mich, eine Gefangene in meinem eigenen Körper, ins Nebenzimmer. Ein Blick nach unten zeigt mir, dass mein Körper bedeckt ist von weißen Schuppen.
Im Nebenzimmer liegt meine Mutter auf einem luxuriösen Bett. Sie ist nackt und ihre Augen sind halb geöffnet, glasig und unfokussiert, wie ich es gewohnt bin. Ich versuche, den Blick abzuwenden, aber mein Körper gehorcht einem fremden Willen. Mit einer großzügigen Geste auf meine mutter sagt der Fremde: “Hier, für dich, stärke dich.”
Und voll Entsetzen muss ich zusehen, wie das, was einmal mein Körper war, seine Zähne in das weiche Fleisch meiner Mutter gräbt, große Stücke aus ihr herausreißt und ihr Blut schlürft.
Ich schreie, brülle, kreische, so verzweifelt, wie ich es noch nie in meinem Leben getan habe, aber kein Laut ist zu hören...

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #85 am: 9.04.2011 | 10:12 »
Dunkelheit. Bewegung. Ich fühle mich von starken Armen gehalten und getragen. Ein Geruch erfüllt meine Nase, der meinen Puls beschleunigt, obwohl ich einen Moment brauche, um ihn einzuordnen. Dann erkenne ich ihn und mein Mund wird trocken: es ist der Geruch nach Schweiß und Männlichkeit des Menschen, der die Gardistin getötet hat.
Ohne dass ich die Augen geöffnet oder mich bewegt hätte, sagt er: "Wieder wach? Gut, dann kannst du ja selber laufen."
Ich öffne die Augen und blicke in seine. Sie sind stahlgrau und haben etwas Hartes, fast Brutales, aber zugleich liegt die Andeutung ein Lachens in ihnen, während wir einander wortlos anblicken, das mein Herz vor Freude hüpfen lässt. Dann setzt er mich entschlossen zu Boden.
Erst jetzt bin ich fähig, etwas anderes als ihn wahrzunehmen. Um uns herum ist blauer Himmel und Leere. Ich blicke auf schneebedeckte Berggipfel und schroffe Felswände, die wenigsten davon so hoch wie der Berg, auf dem ich wohl selbst stehe. Mein Kiefer sinkt herab bei diesem Anblick, der sich so radikal von allem unterscheidet, das ich kenne, und mir wir schwindelig. Instinktiv greife ich nach meinem Begleiter, um nicht zu fallen. Der Mensch nimmt meinen Arm und hält mich fest, während ich den Blick über diese fremde, lichtdurchflutete Welt wandern lasse.
Dann schaue ich wieder auf meinen Begleiter, in sein kantiges Gesicht, seine leuchtenden Augen. Er erwidert meinen Blick sehr aufmerksam und ruhig, abwartend, aber ohne Eile.
"Ich kenne deinen Namen gar nicht," fällt mir auf. Er grinst mich an: "Yep."
Seine Stimme ist tief und weniger herablassend, als ich sie in Erinnerung hatte. Im ersten Moment bin ich verblüfft von seiner kurzen Antwort, dann muss auch ich lächeln. Ich blicke wieder über die Berggipfel hinweg, genieße den Augenblick, die klare Luft und die warme Hand des Menschen auf meiner Haut, seinen muskulösen Unterarm, der ganz leicht meinen berührt, seinen aufregenden Geruch. Ich fühle mich noch immer leicht schwindelig, aber nicht, als würde ich gleich umfallen, sondern eher, als würde das Blut zu schnell durch meine Adern singen.
Dann verschwindet seine Berührung. Ich wende mich ihm wieder zu, aber mir gegenüber steht nicht mehr der Mensch, sondern Kazzor. Auch er schaut mich an, und seine grünen Augen haben dabei diesen wachsamen Blick, der ganz typisch ist für ihn, fast als würde er darauf warten, dass ich ihm weh tun würde. Aber wie sollte ich, eine Sklavin, in der Lage sein, ihn zu verletzen?
"Komm, wir müssen weiter," sagt er mit einer Freundlichkeit in seiner rauen Stimme, die ich von ihm zu ganz seltenen Gelegenheiten schon gehört habe und sonst nie von einem Sith.
Mein Blick hält den seinen noch für einen Moment fest, dann wende ich mich dem schmalen Bergpfad zu, auf den Kazzor sich offensichtlich bezog.
Der Pfad ist nackte Fels und nur stellenweise überhaupt als Pfad erkennbar. Er windet sich an schroffen Felsvorsprüngen vorbei steil Richtung Gipfel. Unter der ungewohnten Anstrengung geht mein Atem bald schneller und meine Beine beginnen zu schmerzen.
Kazzor scheint keinerlei Anstrengung zu spüren. Er steigt mit der angeborenen Grazie der Sith vor mir den Pfad hinauf. Immer wieder blickt er sich nach mir um, um sein Tempo meinen immer schleppenderen Schritten anzupassen. Schließlich hält er an und wartet auf mich. Als ich ihn erreiche, streckt er mir seine Hand entgegen. Ich starre einen Moment die schlanke, langfingrige Sith-Hand an, bevor ich begreife, dass sie ein Hilfsangebot darstellen soll. Bei jedem anderen Sith wüsste ich, dass mich nun Schmerzen erwarten, aber bei Kazzor ist es anders. Vorsichtig lege ich meine Hand in seine. Er hält sie sanft, und doch so, dass ich seine Kraft spüre. Mein Herz pocht bis in meinen Hals, und ich weiß nicht, ob es Angst ist oder etwas anderes.
Wir setzen unseren Weg fort, und mit Kazzors Hilfe ist es etwas einfacher, obwohl der Pfad noch steiler und felsiger wird. Als ich stolpere, fängt er mich mit einem Arm um meine Taille auf. Plötzlich bin ich ihm ganz nah. Ich nehme seinen Geruch wahr, der ganz anders ist als der des Menschen, irgendwie glatter und härter, aber ebenso männlich und aufregend. Er schaut zu mir herunter und hat dabei einen ganz seltsamen Blick. Seine Kiefer sind zusammengepresst, aber in seinen Augen ist etwas unerwartet Weiches.
Plötzlich greift er mit der anderen Hand in meinen Nacken, zieht mich noch näher an sich heran und legt seine Lippen auf meine. Im ersten Moment erstarre ich, aber seine Lippen sind sanft, und die Hand in meinem Nacken hält meinen Kopf, als wäre er etwas Zerbrechliches. Zögerlich erwidere ich seinen Kuss und genieße das ungewohnte Gefühl von fremden Lippen auf meinen, von Haut, die meine sanft berührt. Seine zweite Hand schiebt sich in meinen Rücken und hält mich auf eine Art, die mir ein ganz unbekanntes Gefühl der Sicherheit gibt. Ich spüre nun seinen Körper an meinem, die seidige Haut und die Muskeln darunter. Mein Atem wird noch schneller, während mein Körper und mein Unterleib zu kribbelndem Leben erwachen. Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Arme und wage dann nicht, sie zu bewegen, obwohl ich am liebsten, das Gefühl und die Beschaffenheit seines Körpers im Detail erkunden möchte. Seine Hand wandert nun tiefer, von meinem Rücken auf meinen Hintern, und die Berührung seiner Finger auf meinen Gesäß, lässt mir endgültig die Luft wegbleiben. Ihm scheint es ähnlich zu gehen, denn er löst seine Lippen von meinen und blickt atemlos auf mich herab.
"Xyra'is," flüstert er meinen Namen, und dieses eine, heisere Wort lässt mir eine Gänsehaut über Arme und Rücken laufen. Mir wird schwindelig.
Während ich die Augen geschlossen habe, lässt Kazzor mich los, und eine gänzlich andere Hand fasst meine Schulter. Sie ist groß und ledrig, aber auch warm und freundlich. Ich schlage die Augen auf und stelle fest, dass ein massiger, rotäugiger Troll aus großer Höhe auf mich herabblickt.
Sein Gesichtsausdruck ist entspannt, aber ausdruckslos. Er brummt etwas, das ich erst nach einem Moment als Wort erkenne: "Komm!"
Dieser...Hunger schleicht noch immer durch meinen Leib, und ich habe wenig Lust, einfach meinen Weg fortzusetzen, aber ich seufze und mache mich wieder an den Anstieg.
Faruk hat weniger Geduld als Kazzor. Nach nicht allzu langer Zeit, die er hinter mir herklettert - drei mühsame Schritte von mir sind ein kraftvoller Schritt von ihm - packt er mich ohne Vorwarnung, aber sanft und trägt mich. Ich spüre die Muskeln in seinem riesigen Körper arbeiten. Sein Geruch ist wieder ganz anders, wie nach Erde und heißen Felsen, aber auch er lässt meinen Mund trocken werden und entfacht wieder dieses Feuer in mir.
Obwohl Faruk den Blick die ganze Zeit auf den Felsenpfad vor sich gerichtet hält, spüre ich, dass er sich meiner Nähe bewusst ist und sie ihm nicht gleichgültig ist. Plötzlich gibt er ein grollendes Lachen von sich und schaut mich an, als habe er es aufgegeben, mich zu ignorieren: "Du klein wie Kind," sagt er, "aber du kein Kind. Oh nein." Und er lacht wieder, als wäre das sehr amüsant. Angesichts seiner unerwarteten Fröhlichkeit muss auch ich lächeln, obwohl ich keine Ahnung habe, was ihn so erheitert.
Dann wird sein Gesicht wieder ernst und er sagt: "Schade wir angekommen."
Behutsam setzt der Troll mich zu Boden. Wir sind tatsächlich auf dem Berggipfel angelangt und stehen auf einem völlig ebenen Plateau. In der Ferne sind andere, bläuliche Berggipfel zu sehen, aber um uns herum erreicht kein anderer Berg die Höhe, auf der wir uns befinden. In der Mitte des Plateaus steht ein Kreis mit doppelt mannshohen Menhiren, die von oben bis unten mit eingeritzten arkanen Symbolen bedeckt sind - zehn Steine, einen für jede intelligente Rasse Kreijors.
Ein Krask und ein Sidhe treten aus dem Inneren des Kreises zwischen die Steine und schauen mir entgegen.
Ein Blick zurück zeigt mir, dass Faruk verschwunden ist. Ergeben gehe ich auf die zwei wartenden Gestalten zu. Trotz ihres unterschiedlichen Körperbaus ähneln sie einander auf eine Art, die ich nicht greifen kann. Beide halten knorrige, aufwändig verzierte Stäbe in den Händen und tragen lange, einfache Roben. Ein strenger und irgendwie abgeklärter  Gesichtsausdruck liegt auf, ihren Zügen.
Der Sith, hochgewachsen, mit langen, weißen Haaren und mit makelloser, weißer Haut, tritt einladend einen Schritt zurück. Der Krask dagegen, von Alter gebeugt und schwer auf seinen Stab gestützt, kommt auf mich zu und stupst mich unsanft mit seinem Stab. Er reckt die lange Schnauze nach mir und blinzelt mit trüben Augen, während er etwas vor sich hinzischelt.
Der wortlosen Einladung des Sith und den stärker werdenden Stößen des Krask-Stabes folgend, betrete ich den Steinkreis. In seinem Inneren fühlt sich die Luft irgendwie anders an, als wäre sie geladen. Auch ist sie feucht und schwer und riecht nach fremden Blüten.
In der Mitte des Steinkreises bilden zehn Kristalle, die in den Boden eingelassen sind, einen weiteren, kleinen Kreis. Dorthin stupst mich der Krask. Als ich ihn betrete, verstärkt sich das Gefühl, die Luft stehe unter Spannung, und die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Der Sith, der gegenüber des Krask außerhalb des inneren Kreises stehen geblieben ist, spricht mit einer Stimme, die große Ruhe ausstrahlt: "Tochter der Morgenröte und des Sturmhimmels, du hast den ersten Teil Deines Auftrags erfüllt, und die Namenlosen sind zufrieden. Doch nun werden die Heerscharen ihre Klingen schärfen und den Brand entfachen. Daher ist es nun Zeit."
Sein Blick ruht noch einen Moment auf mir, dann schaut er zu dem Krask hinüber. In völligem Gleichklang heben beide ihre Stäbe gen Himmel, und dieser, gerade noch blau und wolkenlos, verdüstert sich innerhalb weniger Lidschläge. Blitze zucken aus dräuenden Sturmwolken und fahren nacheinander in die zehn stehenden Steine, deren eingeritzte Zeichen dadurch aus einem inneren Licht zu glühen beginnen. Dann fährt der elfte Blick in meinen Körper, und ich spüre, wie eine Kraft, stärker als alles, das ich je gefühlt habe, durch mich hindurchjagt, meinen Körper verbrennend, und in den Boden unter mir. Ich sinke in die Knie, während der Schmerz durch meine Adern fließt, und wie ein Echo des Blitzes steigt aus dem Felsen, auf dem meine Handflächen ruhen,... etwas in mich empor, bringt meine Sehnen zum schwingen, meine Haare dazu, sich aufzurichten, und bricht als Schrei aus meiner Kehle. Ich fühle, wie es sich in mir entfaltet, wie eine Blüte, die sich öffnet, aber von einer archaischen, unaufhaltbaren Macht, und dann scheint sich mein Körper von innen nach außen zu stülpen, und ich kann nicht mehr aufhören zu schreien, bis Stille und Dunkelheit mich umfangen.
« Letzte Änderung: 10.04.2011 | 21:54 von Iluan »

Offline Richtenstahl

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #86 am: 16.04.2011 | 23:53 »
In dieser Stille und Dunkelheit schwebst Du, aus der Ferne hörst DU Wasser rauschen. ALs das Geräusch Näher kommt nimmt es Gestalt an und du bemerkst, dass es nciht rauschendes Wasser ist, sondern eine Stimme, die in einem aufgeregten monotonen SIngsang kraftvoll singt. Du hast eine Vision von Sirra´Xorr, wie er, umhüllt von rotem, wabernden Feuerschein kniet, sein Körper schaukelt vor und zurück, seine Arme winden sich wie Schlangen. Der Traum ist so unwirklich. Erschöpft schließt Du wieder die Augen und schläfst ein.

Als Du aufwachst spürst Du sofort, etwas ist falsch. Du riechst einen Eindringling. Schnell rappelst Du Dich auf und kommst auf die Füße. Ein tiefes Grollen aus Deiner Kehle. Mit den Klauen reißt Du den Boden auf, als Du witterst. Ein anderes Weibchen, eingedrungen in Dein Revier. Ohne Mühe folgst Du der Spur. Hier ist es entlanggekommen! Du stößt einen schrillen Jagdschrei aus, rast durch den Dschungel. Mit schwerer SChulter rammst Du einen umgestürzten Baum aus dem Weg, springst auf die Lichtung. Da ist es. Die blutige Schnauze erhebt es aus den Eingeweiden eines Beutetiers. Faucht. Du erkennst dass der Leib aufgeschwollen ist, riechst, dass es trägt, dass seine Eierzeit bald kommt.
Das fremde Weibchen senkt bedrohlich den Kopf, zischt Dich an und bleckt die bluttriefenden Zähne. Es ist größer als Du, riecht kräftig und gesund. Ist aufgequollen und träge.
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #87 am: 17.04.2011 | 20:31 »
Mit einem tiefen Grollen mache ich meinen Anspruch deutlich und blecke die Zähne. Den Hals dicht über Boden, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, bewege ich mich langsam auf den Eindringling zu und beobachte dabei jede ihrer Bewegungen, um sie abzuschätzen und ihren Schwachpunkt zu erkennen. Sie macht einen Schritt zurück und bringt sich dabei in Verteidigungshaltung, faucht erneut und stößt dann einen herausfordernde Schrei aus.
Als ich sie fast erreicht habe, richtet sie sich zu ihrer vollen Größe auf, um sich mit voller Wucht von oben auf mich herabzuwerfen. Gleichzeitig öffnet sie mir damit aber auch ihren Bauch, und ich nutze die Chance, greife mit Klauen und Fängen gleichzeitig an, grabe sie tief in ihren aufgeschwollenen Leib und schmecke ihr bitteres Blut. Im gleichen Moment zerfetzen jedoch ihre Klauen meinen Rücken und bohren sich ihre Zähne tief in meinen Nacken. Wir brüllen beide vor Schmerz. Ihr Gewicht drückt mich zu Boden, droht mich zu immobilisieren, aber ich drehe mich wendig auf den Rücken und reiße mit meinen Klauen erneut große Stücke aus ihrem Fleisch.

[Du das Ende oder ich?]

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #88 am: 17.04.2011 | 20:34 »
Kurzer Einwurf: Wenn ihr möchtet, schiebe ich das mal wieder in den aktiven Bereich zurück.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #89 am: 17.04.2011 | 20:39 »
Ja, mach mal bitte. Danke.

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #90 am: 18.04.2011 | 09:55 »
@ Bad Horse: ja, wir sind wieder da!   ;D
Vielen Dank fürs Verschieben.


Du spürst Kälte an den Wunden. Kälte und rasenden Schmerz. Die Kälte dringt in Deine Glieder, macht Dich müde und schwach.
Doch der Eindringling ist schwer getroffen. Zieht sich zurüück. Krümmt sich, um den Bauch zu schützen. Mit einer Kraftanstrengung schnellst Du hinterher. Du spingst auf den ungeschützten Rücken, beißt zu. Nackenwirbel knacken und splittern unter Deinen gewaltigen Kiefern. Ein Todesschrei!
Dann schwemmt Dich die Schwäche wie eine Welle hinweg in die Dunkelheit.
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #91 am: 18.04.2011 | 10:29 »
Die Obsidianklinge liegt warm in deinen Klauen, als Du im Takt der monotonen Gesänge langsam hin und her schwankst. Der riesige Kopfputz aus den Federn von hunderten Vögeln schwankt im gleichen Takt auf beiden Seiten deines zurückgelegten Kammes mit Dir mit.
Du öffnest die Augen und dein Blick schweift die Pyramide herab und über die versammelten Krask, die dort unten knien und sich ebenfalls im Takt ihres Gesanges wiegen. Langsam hebst du die Obsidianklinge an, und der Gesang wird lauter, die Bewegungen intensiver, bis der ganze Dschungel mitzuschwingen scheint in einem wellenartigen Rhytmus, der von den Sternen und aus der Tiefe der Erde zu dir zurückschallt.
Ein lauter Aufschrei geht durch die Menge, als du mit einem Ruck deinen bunten Rückenkamm aufstellst und so die Majestät deiner Präsenz für alle klar zur Schau stellst. Einige Krask heben die Arme und jubeln dir zu. Sie schreien ihre Exstase heraus!
Als du die ARme wieder senkst folgen alle deinem Zeichen: der Gesang wird leiser, dumpfer, aber auch eindringlicher und kräftiger. Trommeln und Schwanzrasseln setzen mit ein. Der Rhytmus pulsiert durch dich durch. Dein Herz schlägt im gleichen Takt, deine Knochen vibrieren, die Steine der Pyramide, die Bäume, alles bebt in diesem, deinem Rhytmus. Du meinst, die Wellen fast sehen zu können, wie sich sich über die Menge ausbreiten und deine Sicht verzerren.
Ein langgezogener Schrei bricht sich aus Deiner Kehle seine Bahn, das Signal, dass das Opfer beginnt!
Durch die Menge schwankt eine Gestalt, auf beiden Seiten gestützt von bemalten Wächtern. In einen bunt gewebten Mantel gehüllt und mit einem Kopfputz aus Federn, der nur wenig kleiner ist als Deiner. Der Krask schlurft vorwärts, von den Wächtern geführt, doch auch seine Schritte folgen unwillkürlcih dem Rhytmus des wabernden Gesanges. Schritt für Schritt die Stufen hinauf, bis er eine Stufe unter dir steht.
Du erhebst die Klinge, bereit, zuzustoßen und dieses Leben den alten Drachen zu opfern.
Das Opfer reißt seinen Mantel über ihren kleinen Brüsten auf, um den Weg für deinen Hieb frei zu machen und wirft den Kopf in den Nacken. Sie stößt ein exstatisches Schluchzen aus, die tränengefüllten Augen zum Himmel gehoben und in weite Ferne gerichtet.
Da erst, als die Klinge über dir schwebt und bereit ist, niederzustoßen um die alten Drachen mit dem Lebensblut zu tränken, erkennst du in dem bemalten Gesicht Knarrkhezhatt. Es ist
Deine Tochter!
« Letzte Änderung: 18.04.2011 | 10:33 von Battlemönch »
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #92 am: 18.04.2011 | 14:33 »
Mein Schrei trägt meinen Schmerz in den Himmel. Vor meinem inneren Auge ziehen Erinnerungen vorbei: wie das kleine, smaragdgrüne Echsenjunge erschöpft zusammensinkt, nachdem es sich ganz alleine, bewaffnet nur mit seiner sturen Hartnäckigkeit aus der Schale seines Eis gekämpft hat, des letzten überlebenden Eis meines Geleges; wie meine zerkratzte, blutige Tochter trotzig zu mir aufblickt, unwillig die Namen derjenigen preis zu geben, die sie angegriffen haben, weil sie, wie sie sagt, ihre Kämpfe selber ausficht; wie sie mir vor Stolz glühend den Speer entgegenstreckt, den sie sich erkämpft hat. Meine Tochter, mein Fleisch und Blut. Das Messer in meinen Händen zittert und mein Herz schlägt nun in einem ganz anderen, schmerzhaft schnellen Rhythmus, als der der Menge unter mir. Ich spüre das Drängen ihres Gesangs, ihre Erwartung, ihren Hunger und zögere doch. Da richtet sich Knarkhezhatts Blick sich auf mich, begegnet meinem, verlangt von mir, ihr Blut den Drachen zu schenken, und mit einem letzten Schrei und brechendem Herz ramme ich das Obsidianmesser in das tapfere Herz meiner Tochter.
Das Blut schießt aus der Wunde mir warm ins Gesicht, während das Tosen der Menge über mich hinwegbrandet. Ich sehe die Augen meiner Tochter brechen, während sie zusammensinkt. Für ein paar Herzschläge pulst noch Blut aus ihrem Hals, in jenem Rhythmus, in dem auch der Gesang der versammelten Krask an- und abschwillt. Dann breitet sich Stille über den Leib meiner Tochter, über die Versammlung und über den ganzen Dschungel. Eine unnatürliche Stille, in der keine einzige Tierstimme zu hören ist. Stille und dann die Dunkelheit der Sonnenfinsternis, die ich in meiner Vision vorhergesehen hatte.
« Letzte Änderung: 18.04.2011 | 15:22 von Iluan »

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #93 am: 23.04.2011 | 21:08 »
Mit geschlossenen Augen stößt Du zu. DUhörst ncihts, als deinen Schrei! Du spürst wie die Obsidianklinge knackend Rippen bricht und ins Herz stößt. Du kannst den Herzschlag durch den Griff pulsieren spüren. Dein Schrei schluckt alles, überschreitet die Grenze des Hörbaren und wird zu einer allesumspannenden Stille. Der Herzschlag pulsiert durch deine ARme, deine Adern, deinen Körper. Alles wird zu diesem schnell pulsierenden Schlag.
Zu dem Herzschlag kommt ein Atemzug. Du saugst die Luft tief ein und stößt sie mit einem bedrohlcihen Zischen wieder aus. Die AUgen reißt Du auf und funkelst deinen Gegner an. Er stößt scih von dem Felsblock ab und gleitet auf seinen Hautflügeln herab um leicht, nur wenige Sprünge von dir entfernt, aufzukommen. Er bäumt sich weit auf, stellt seinen beeindruckenden Kamm hoch und zischt unbeeindruckt ebenfalls.
Dann springt er, flattert ein Stück hinauf und lässt sich dann, mit ausgestreckten KRallen auf dich herabfallen...


[Edith: hier bitte mal nur die Szene weiterführen, nciht gleich beenden, da hab ich noch was vor...]

« Letzte Änderung: 27.04.2011 | 23:38 von Battlemönch »
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #94 am: 11.05.2011 | 14:03 »
Ich beobachte meinen Gegner genau, und meine Krallen graben sich in dem Erdboden, mein Kamm hebt sich langsam, während ich auf den genau richtigen Moment warte. Als er den höchsten Punkt seiner kurzen Flugbahn erreicht hat, stoße ich mich mit der gesamten Kraft meiner muskulösen Beine vom Boden ab. Ich schnelle auf meinen im Sturzflug befindlichen Gegner zu, Klauen voran und Zähne gebleckt. Im letzten Moment drehe ich mich ein Stück zur Seite, so dass seine Klauen an mir vorbei zischen, meine sich aber in seine Seite bohren, als wir in der Luft kollidieren. Die immense Wucht des Zusammenpralls wirft uns beide benommen zu Boden.

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #95 am: 21.05.2011 | 08:16 »
Sofort  schnellst Du wieder hoch. Der Gegner ist etwas langsamer. Er wehrt sich tapfer, der Kampf zieht sich. Doch er wird schwächer.
Schließlich senkt er den bunten Kamm, rollt sich zur Seite und bietet Dir seinen Hals in einer Geste der Aufgabe.
Du siehst seine Halsshlagader pulsieren, riechst das Blut, dass seinen und Deinen Körper bedeckt. In Dir heult die Blutgier! Du wirst Deinen Preis einfordern, und er wird ihn zahlen! Dein Muskeln spannen sich an, um der wimmernden Kreatur endlich den Garaus zu machen.
Es gibt keinen Grund, ihn nicht zu zerreißen undDich an seinem Blut zu laben!
oder?
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #96 am: 24.05.2011 | 17:29 »
Der Anblick des Blutes lässt mein Herz rasen, aber sein gesenkter Kamm beruhigt meinen Puls wieder etwas. Der Gegner ist besiegt. Ich bohre meine Fänge in seine Schulter und hinterlassen ein Zeichen meiner Dominanz. Dann hebe ich die Schnauze zum Himmel und tue mit einem gewaltigen Brüllen meinen Triumph kund.

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #97 am: 15.06.2011 | 11:13 »
Der Gegner zischt geschlagen, und aus seinen Nüstern steigt roter Dampf. Dampf, der den Geruch von Blut hat. Misstrauisch weichst Du zurück, doch der Dampf vernebelt die Lichtung, umhüllt Dich, umschließt Deine Welt in Dunkelheit.
Dein Herz beginnt schneller und härter zu klopfen, dein Atem kommt schnell und stoßweise, Panik breitet sinch in dir aus, auch wenn du nicht weißt, warum. Jeder Atemzug ist fast ein Schluchzen.
Die rote Dunkelheit um dich herum beginnt sich zu erhellen. Bald ist es nicht mehr roter Nebel sondern düsterer Feuerschein auf den WÄnden einer kleinen Höhle. Der schwere Geruch nach Kräuterrauch liegt in der Luft. Du fühlst dich schwach, ausgelaugt. Etwas zerrt an dir und du siehst ein Echsenwesen, das sich über dich beugt und dich grob und schnell mit Stricken fesselt: Sirra´Xorr. Deine Hände sind schon verschnürt, jetzt sitzt er auf deinen Beinen und zieht eben die erste Schlinge um deine Knöchel zu. Dabei murmelt er hektisch etwas in dieser zischelnden Sprache, die dir so vertraut klingt wie die Sprache deiner Mutter, auch wenn du kein Wort verstehst.
Sirra´Xorr, der dir wie ein alter Bekannter vorkam, der sich jetzt gegen dich wendet?
Von irgendwoher meinst du Stimmen zu hören, oder das Plätschern von Wasser, das von den Höhlenwänden zurückgeworfen udn verstärkt wird?
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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #98 am: 15.06.2011 | 12:15 »
Mein Kopf ist wie mit Watte ausgestopft und will keinen klaren Gedanken fassen, aber das ist auch nicht nötig, denn es gibt nur eine Reaktion auf meine Situation. Ich blecke die Zähne und fauche die Echse, die meine Bewegungsfreiheit einschränkt, böse an. Dann bäume ich mich auf und ziehe die Beine an, um ihn abzuschütteln und mit den Klauen meiner Hinterbeine zu verletzen. Gleichzeitig versuche ich, meine Schnauze in Richtung seines Halses zu bringen, um meine Zähne in sein Fleisch zu graben.

Ja, MIR ist schon klar, dass sie jetzt kein Drache ist...

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Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
« Antwort #99 am: 18.06.2011 | 12:07 »
Sirra´Xorr wendet sich zu dir, während er weiter deine Beine verschnürt, und zischt dir etwas zu. Der Sinn der Worte dringt nicht bis zu dir durch und du wehrst dich weiter.
Dann wirft er einen Blick über die SChulter und plötzlich zuckt sein schwerer SChwanz vor und schlägt dir hart ins Gesicht. Dein Kopf wird von der Wucht zurückgeworfen und schlägt hart auf dem Felsboden auf. Für einen Moment tanzen Lichtpunkte vor deinen Augen und du bist benommen, was er nutzt, um den letzten Knoten fest zu ziehen. Die Stricke schneiden in deine Haut, du spürst, wie deine GLiedmaßen darunter beginnen anzuschwellen. Du schreist und wirfst dich hin und her, doch er hat ganze ARbeit geleistet und bis auf den Schmerz, als die Fesseln immer tiefer einschneiden, spürst du keine Lockerung.
Seine Worte klingen erregt, am Rande der Panik, und doch fest entschlossen.
Er schreit etwas, fährt zu dir herum und reißt ein Messer mit Obsidianklinge in die Höhe, bereit, es in deinen wehrlosen Leib hinabzustoßen.
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