Autor Thema: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....  (Gelesen 20372 mal)

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Offline Waldviech

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So, hier habe ich mich mal an einem "richtigen" Exposee für das Ganze versucht - möglich, daß ich es nochmal überarbeite. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt  ;D:

Die Mondmission

oder

Wie tollkühne Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen den Mond eroberten

„Beim Jupiter. Sehen sie nur - MONDBEWOHNER !“
- Sir John Herschel, am Kap der Guten Hoffnung, 1835

„Wie spricht doch der Herr da selbst ? Gehet hin und lehret alle Völker ! Es ist unsere Christenpflicht, diese Seelen dort oben zu retten !“
- Reverend Jebediah Humperdink, in Springfield, Massachusetts 1835

„Gnuuf Gnuuuuf Gnufgnufgnuf !“
- Sir Gnuf, Großgnuf der Metropole Neu-Gnuf an der Küste des Gnufmeeres im August 1837 anlässlich der Ankunft einer amerikanischen Expedition

„Hahaaaa! Zurück, ihr ruchlosen Mondkälber !“
- Daniel Dallas, der fechtende Anglikanerpastor im Kampf gegen die maskierten Schergen des Generalintriganten von Pu, 1837



Es war im Jahre des Herren 1835, als der berühmte und geniale Astronom Sir John Herschel die größte Entdeckung seit menschengedenken machte. Durch sein neuartiges Teleskop am Kap der Guten Hoffnung konnte er erstmals einen genauen Blick auf die Mondoberfläche werfen. Silberglänzende Savannen, lichtdurchflutete Pilzwälder und Ozeane wie aus Quecksilber waren zu sehen – und das war noch nicht alles ! In primitiven Dörfern und fremdartig wirkenden Palaststädten leben und arbeiten die anmutigen, fledermausartigen Seleniten, eine Rasse die an Intelligenz und Kulturfähigkeit dem Menschen ebenbürtig zu sein scheint. Die Nachricht von der spektakulären Entdeckung raste um die Welt – schnell war den Theologen und Priestern klar: Die Christenheit ist dazu verpflichtet, die Seelen dieser armen Heiden dort oben zu retten ! Über zwei Jahre lang planten und konstruierten Forscherteams der verschiedensten christlichen Konfessionen an Flugvehikeln, die fähig waren, den Mond zu erreichen. In Amerika und England stiegen gepanzerte Ballonschiffe gen Himmel und in Sizilien lies der Vatikan eine gigantische Mondkanone bauen.

Nun, 1837, ist es so weit. Die ersten wagemutigen Missionare brechen zum Schwestergestirn der Erde auf – und diese Missionare sind SIE, werte Leser !
Was auf sie wartet, ist eine fremde Welt voller Abenteuer und Gefahren! Werden sie den außerirdischen Naturgewalten Lunas trotzen können? Sich durch giftige Fungusdschungel, sturmgepeitschte Mondmeere und raubtierverseuchte selenitische Steppen kämpfen? Werden sie die bizarren Intrigen an den Höfen der großen Mondherrscher durchschauen? Oder angesichts wilder Rituale primitiver Mondbewohner die Nerven behalten ? Werden sie gar die Mysterien der grausamen Dunklen Seite des Mondes ergründen? Und letztlich die wichtigste Frage – werden sie dort oben unter einem fremden Himmel die Seelen bedauernswerter Mondbewohner retten können? Oder werden finstere Mondpriester, dekadente Höflinge und barbarische Medizinmänner ihre guten Taten verhindern? Doch nicht nur selenitische Gefahren drohen ihnen – rivalisierende Expeditionen und ruchlose Saboteure in den eigenen Reihen setzen alles daran, ihre Expedition zu Fall zu bringen!
Eines ist klar – für die Mondmission braucht es wahrhafte Helden. Ihre Ziel ist die Rettung des Mondes, ihre Waffen sind, ein klarer Kopf, eine flinke Zunge, ein mutiges Herz, die Worte des GOTTES, und wenn es notwendig ist, auch eine geladene Pistole und ein scharfer Degen !

Und vergessen sie nie: Sie sind im Namen des HERREN unterwegs !


Die Mondmission - das Proto-Steampunk-Pulp-Abenteuer-Setting !
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Offline Waldviech

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Kommen wir zum nächsten, aufregenden Punkt dieses Settings: der Mond-Topographie.

Heute: Die Mondmeere

Wie auf der Erde gibt es auch auf dem Mond Ozeane und Meere. Irdische Astronomen haben dies bereits vor Jahrhunderten erkannt. Allerdings unterscheiden sich die Mondmeere in vielen Punkten radikal von denen der Erde. Die Meere Lunas sind nicht wie die der Erde blau, sondern glänzen in der Farbe von flüssigem Quecksilber. Das Wasser enthält andere Mineralien als auf der Erde. Es ist nicht salzig und hat eine leicht ölige Konsistenz. Mondmeerwasser ist trinkbar, hat jedoch anders als frisches Quellwasser einen leicht metallischen Nachgeschmack. Erdlinge, die dem Genuss von Mondmeerwasser zu sehr zusprechen, färben sich langsam von Kopf bis Fuß silbern. Die bekannten Mondmeere sind, soweit vermessen, an keiner Stelle tiefer als dreißig Faden und bersten über vor vielgestaltigem Leben. Die größte Artenvielfalt stellt eine Gruppe rochenartiger, fliegender Fische, die sowohl unterwasser als auch durch die laue Mondluft gleiten können. Die größte natürliche Gefahr der Mondmeere sind die gigantischen Raubwasserläufer, bunt metallische Rieseninsekten, die mit langen, staksigen Beinen über die Wasseroberfläche dahinrasen und erbarmungslos zuschlagen. Normalerweise fangen sie fliegende Fische, aber sie verschmähen auch arglose Mondmenschen oder Erdlinge nicht. Da sie so atemberaubend schnell sind, braucht es einen guten Musketenschützen, um sie rechtzeitig zu erwischen.
Das Mare Imbrium ist weitgehend unerforscht und wird nur von den wilden Seestämmen von Bla befahren. Auf den sechs Meeren, an deren Küsten die zivilisierten Mondreiche liegen, findet jedoch ein reger Schiffsverkehr statt. Die Mondbewohner nutzen große Katamarane, da diese Form besonders gut an die ölige Konsistenz der Mondmeere angepasst ist. Zahlreiche kleine Inselgruppen liegen im flachen Meer verstreut und große Katamaranflotten liefern sich zuweilen wüste Seeschlachten. Besonders piratenverseucht ist das Mare Fecunditatis, in dem die grausamen Korsaren von Lai ihr Unwesen treiben. Von einer sturmumtosten Felsinsel aus führen sie ihren hasserfüllten Feldzug gegen alle anderen Mondbewohner, rauben, brandschatzen und opfern ihre Gefangenen ihrem Gott - Vater Erde (Die Lai sind ein Volk von Erdanbetern. So wie es auf der Erde heidnische Mondkulte gibt, haben sich auf Luna primitive Erdkulte entwickelt)
« Letzte Änderung: 5.05.2009 | 21:14 von Waldviech »
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Offline Joerg.D

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Also ich sehe immer mehr Sachen, die ich mag und eine Liebe zu Detail, welche nicht in endloses Geschwafel ausartet. Mir fehlt bloß ein bisschen Struktur und das wirkliche Setting hinter den Fluff- Texten.

Das Expose liest sich prima, beantwortet aber IMHO nicht die Fragen, welche die Jury beantwortet haben will.

Kannst Du deine Ideen schon mal zusammenfassen, wenn du weiter bist? Dann kann ich mich besser zum Text und Aufbau äußern.

Jörg
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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Wunderschön abgefahrenes Setting.  :d

Genauso wie reinecke törnt mich der religiöse Aspekt ein bisschen ab, andererseits kann man das ja auch durchaus so spielen wie Dogs... man macht sich seine Religion im Grunde selbst (und verkauft den Mondbewohnern Gott so, wie es eben gerade erfolgsverpsrechend scheint.)

Der Rest ist atemberaubend. Ich muss mir dickbäuchige Bruder Tuks in Illustrationen von Gustave Dore vorstellen und verzweifelte Konquistadoren die auf der dunklen Seite in einem Alptraum gestrandet sind.
Gibt es Mythen ähnlich Eldorado oder der Quelle des ewigen Lebens denen die tapferen Missionare nachgehen können?

Offline Waldviech

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Sind natürlich definitiv geplant!  :d Es gibt nämlich die Legende von einem mysteriösen Mondkrater irgendwo in den Eisengrassteppen, der mit reinsten Diamanten gefüllt ist! Dummerweise sind die Teleskope der Erdbewohner bei der Suche danach nicht sehr hilfreich, denn Mondkrater sind in der Regel mit glitzerndem Mondstaub gefüllt, den man nur aus der Nähe von glitzernden Diamanten unterscheiden kann.
Ich kam am Wochenende nur leider nicht so zum schreiben, wie ich das eigentlich geplant hatte - dafür ist aber ne Mondkarte in der Mache. Damit, daß der religiöse Aspekt etwas abschreckt, werde ich wohl leider leben müssen, auch wenn es dafür Abzüge geben sollte.
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Offline Achim

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[...] werde ich wohl leider leben müssen, auch wenn es dafür Abzüge geben sollte.

Wat, wieso sollte das denn Abzüge geben? Im Gegenteil.

Es mag sich bei dem einen oder anderen mit dem persönlichen Geschmack reiben, widerspricht aber nirgends den Anforderungen. Grundsätzlich liefert es eine Motivation mit, die einen schnelleren Einstieg ermöglicht.

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Ich glaube der religiöse Aspekt wird dann problematisch wenn man dafür Missionar, Theologiestudent oder zumindest christlich erzogen sein muss.
Deswegen habe ich ja Dogs erwähnt. Auch wenn es Parallelen gibt ist der Kult bei Dogs nicht der Mormonenkult mit Echtheitsanspruch und seine Anhänger müssen ausgehend von ein paar grundlegenden Dogmen diesen Kult immer wieder aufs neue selbst festlegen.
So könnte das hier ja auch funktionieren.
Quasi: "Verkündet das Wort Gottes, aber sucht euch aus was das denn nun im Detail bedeutet."
Was für den einen dann als "versklavt und verbrennt die ketzerischen Eingeborenen" und bei dem anderen dann als "sei lieb und nett zu ihnen, helfe ihre Probleme zu lösen, zeige ihnen die Güte Gottes" ankommt.

Offline Arianna

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Was mir bei deiner Beschreibung quecksilberfarbener Mondmeere einfällt:

Wenn die Beschaffenheit des Wassers für Menschen zwar trinkbar, aber doch gänzlich anders derer auf der Erde ist, ist das mit Sicherheit nicht der einzige Umweltfaktor, der den Missionaren zu schaffen machen wird. Wie sieht es mit der wesentlich geringeren Schwerkraft des Mondes aus oder einer eventuell anderen Zusammensetzung der Luft (höherer/niedrigerer Sauerstofffgehalt)? Hast du in der Hinsicht etwas geplant oder setzt du dort einfach erdenähnliche Zustände voraus? Ich stelle mir gerade einen leicht japsenden Missionar bei der Predikt vor, der wegen der Himalaya-dünnen Luft leicht aus der Puste gerät.... :)

Offline Waldviech

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Zitat
Quasi: "Verkündet das Wort Gottes, aber sucht euch aus was das denn nun im Detail bedeutet."
Was für den einen dann als "versklavt und verbrennt die ketzerischen Eingeborenen" und bei dem anderen dann als "sei lieb und nett zu ihnen, helfe ihre Probleme zu lösen, zeige ihnen die Güte Gottes" ankommt
So werde ich das definitiv halten :). Schon allein aus Platzgründen, denn wenn ich erst noch groß die Glaubensunterschiede zwischen Lutheranern, Anglikanern, Mennoiten und Katholiken erklären würde, bliebe ja kein Platz mehr für den Mond. Dogs ist da gar kein so übles Beispiel, da weiß man ja auch nur, daß man Teil einer wahrscheinlich christlichen Sekte ist, ohne das diese genauer ausdefiniert wäre. Ein bisschen mehr Ausdifferierung ist bei der Mondmission zwar nötig, denn man sollte schon wissen, ob der SC-Missionar den man spielt nun Protestant oder Katholik ist - sehr viel mehr aber nicht. Ich werde auch nicht genau festlegen, wie hart die Bandagen sind, mit denen Protestanten und Katholiken um den Mond kämpfen - ob es in Richtung Belfast oder in Richtung Don Camillo und (protestantischem statt kommunistischem) Peppone geht, bleibt der jeweiligen Gruppe überlassen. Und gegen düstere Bedrohungen von der Dunklen Seite kann man sich auch durchaus zusammenrotten....gemischt-konfessionelle SC-Gruppen sind also kein Problem, vor allem, weil die jeweiligen Vorgesetzten weit weg auf der Erde sitzen...

Was die Unterschiede bei den Umweltfaktoren angeht: Die Schwerkraft wird definitiv einen kleinen Absatz  bekommen, beim Luftdruck ging ich bislang davon aus, daß der exakt dem der Erde entspricht - das ist zwar unphysikalisch, aber wer bei diesem Setting zu genau nach Physik fragt...;) :P. Der japsende Missionar ist aber ein zu schönes Bild, um es nicht zu verwerten. (ZU heftig darf´s allerdings auch nicht sein, denn sonst fiele eventuelle, degenschwingende Barsoom-Action weg....wie soll den der heldenhafte Held von der Erde die Schurken im Schwertkampf niederstrecken, wenn er keine Luft kriegt ?)
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Offline Waldviech

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Hier im Anhang seht ihr die gestern angedrohte Mondkarte (leider etwas verkleinert und komprimiert)

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Tolle Karte. Kommt auch noch eine für die dunkle Seite?
Zwei Kritikpunkte hab ich aber. Wenn die "Meere" echte Meere sein sollen dann wäre es schick sie farblich abzuheben, zB in einem transparenten Ton desselben Blaus. Durch die dicken Umrandungen allein wirken sie ein wenig als wären sie das echte Land (weil hervorgehoben).
Und die Titelschrift "Luna im Jahre des Herrn..." ist kaum lesbar. Da würde ich den Filtereffekt den du auf der restlichen Mondkarte hast nicht anwenden.
« Letzte Änderung: 12.05.2009 | 12:10 von Hibou »

Offline Achim

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Deswegen habe ich ja Dogs erwähnt.

Ah, jetzt hab sogar ich das gerafft.

Könnte man die SC ihre Grundsätze vielleicht auch ganz selbst aussuchen lassen? Wähle dein eigenes Dogma... Gerne natürlich auf Basis "realer" Religionen.

Offline Waldviech

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Danke für die Hinweise. Hier mal eine zweite Mondkarte mit etwas anderen Filtern und Texturen. Die Meere wirken immer noch ein wenig, als wären sie das Festland - allerdings ist man beim Mond auch damit gestraft, daß die "Mare" leider heller sind als das "Festland".

Ein paar Worte zur Farbgebung auf dem Mond allgemein: Wie oben schon erwähnt ist Meerwasser auf dem Mond quecksilberfarben und auch ansonsten dominieren auf Luna Grautöne, metallische Farben, blasse Pastelltöne oder funkelndes "Glitzerzeug" wie etwa Mondstaub, Kristalle oder funkelnde Pilzsporen. Das erklärt auch, warum der Mond von der Erde aus gesehen so silbrig erscheint und nicht wie ein zweiter blauer Planet. (Darüber hinaus unterstreicht es natürlich die fremdartig-märchenhafte Anderweltatmosphäre des Mondes ;) )

Zitat
Könnte man die SC ihre Grundsätze vielleicht auch ganz selbst aussuchen lassen? Wähle dein eigenes Dogma... Gerne natürlich auf Basis "realer" Religionen.
Klar ginge das - das Christentum ist eine ziemlich weitreichende Weltreligion und einzelne Glaubensrichtungen können massiv von einander abweichen. Dazu kommt, daß auch nicht jeder Missionar gleich vorgehen wird und seine Religion gleich auslegt. Das sit ja nicht einmal bei der vergleichsweise zentralisierten katholischen Kirche so. Man muss also keine vernagelten, religiösen Fanatiker spielen (das wäre sogar enorm hinderlich beim Missionieren - wer andere Kulturen friedlich missionieren will, der braucht auch ein ganz gehöriges Maß an interkulturellem Verständnis und geistige Offenheit. ).
Und theoretisch könnten sich auf dem Mond natürlich auch Missionare ganz anderer Religionen als dem Christentum herumtreiben. Wie wäre es z.b. mit einer osmanischen Mondkanone ? Oder mit tibetischen Mönchen, die sich per mentaler Gedankenkonzentration auf den Mond meditieren ?

Zitat
Kommt auch noch eine für die dunkle Seite?
Vorsätzlich nicht. Die Dunkle Seite ist "Terra Inkognita" und selbst vom Weltraumballon aus nicht richtig kartographierbar, da über der gesamten Dunklen Seite eine schwarze, undurchdringliche Wolkendecke liegt. Es gibt ein paar bekannte (aber dennoch wenig erforschte) Randgebiete, aber so richtig tief ist bislang keine Expedition, sei sie irdisch oder lunar, in das Gewirr aus scharfkantigen Felsschluchten, Dornenranken und Schwefelquellen vorgedrungen. (Die Dunkle Seite soll dem SL, der dieses Setting verwendet, auch Freiräume geben, dort eine eigene dunkle Bedrohung anzusiedeln. Ich werd´ ein paar Gerüchte erfinden, aber nichts definitiv vorgeben)
 

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« Letzte Änderung: 12.05.2009 | 14:23 von Waldviech »
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Offline Waldviech

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Als kleiner Nachschlag mal eine der zivilisierten Mondnationen:

Das Imperium von Pu

Dieses sinistre und verrufene Reich ist die größte der lunaren Nationen. Von barocken Palästen aus schwarzem Mamor aus regiert eine verkommene Adelskaste Heerscharen ungebildeter und ärmlicher Bauern. Während die Bauern grundehrlich und geradezu erschreckend leichtgläubig sind, gilt unter den Adeligen die "Doktrin der 1000 Wahrheiten". Diese Doktrin verbietet es dem Adel von Pu, die Wahrheit direkt und klar auszusprechen und verpflichtet sie, Botschaften in ein Gespinst aus Halbwahrheiten, Lügen, Andeutungen und Rätseln zu verpacken. Das wird als intellektuelle Übung für Gebildete angesehen. Wer ein solches Gespinst durchschauen kann, ist wahrhaft klug und weise. Nur der Dummkopf spricht immer gleich aus, was er denkt. Dementsprechend gilt es in Pu in Adelskreisen als Beweis bäuerischer Herkunft oder gar als schreckliche Beleidigung, sofort und ohne Umschweife die Wahrheit zu sagen. Wie zu erwarten, ist der Hof des Imperiums eine einzige Schlangengrube permanenter Intrige - das schlägt sich sogar in den Adelstiteln nieder: Regiert wird das Imperium vom Generalintriganten, dem ein Rat aus sogenannten Erz-Schwindlern zur Seite steht. Da Vorgesetztenmord eine legale Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg bietet, gibt es fast jede Woche einen neuen Generalintriganten. Das Imperium ist nicht durch militärische Erfolge so groß geworden, sondern durch geschicktes Lügen, Betrügen und Verträge fälschen. Dieses Verfahren ist jedoch mittlerweile an seine Grenzen gestoßen, da keine andere Mondnation mehr diplomatische Verbindungen zu Pu aufrechterhalten will - man wird dort sowieso über den Tisch gezogen. Die militärischen Erfolge von Pu sind gelinde gesagt bescheiden. Obwohl die imperialen Legionen die größte stehende Armee des Mondes darstellen, sind Siege eine Seltenheit, da sich die adeligen Offiziere permanent gegenseitig falsche Informationen zuspielen um sich gegenseitig auszustechen oder gleich zu Gift greifen. Das sorgt dafür, daß das Imperium eigentlich noch keinen Krieg in offener Feldschlacht gewonnen hat.
Trotzdem hält sich das Imperium bereits seit 8000 Jahren. Oder auch nicht. Wer weiß das in Pu schon so genau...
« Letzte Änderung: 12.05.2009 | 14:50 von Waldviech »
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Die gnufischen Stadtstaaten

Unter tropischer Sonne liegen die silbrigweißen Städte des gnufischen Städtebundes. Lange Zeit waren die Städte von Gnuf isoliert und sicher auf ihrer Halbinsel. Die Natur meint es gut mit dem Städtebund, denn das milde Klima sorgt für einen Überfluss an verschiedensten Feldfrüchten, aus denen die Gnufs sowohl Nahrungsmittel als auch Edelmetalle gewinnen. Dieser Reichtum erlaubt den Bewohnern der Stadtstaaten einen glücklichen, hedonistischen Lebensstil, in dem sie sich ausgiebig Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Literatur und der freien Liebe widmen können. Da die Philosophenwissenschaftler der Gnuf seit geraumer Zeit über Teleskope verfügen, haben sie sich ausgiebig mit der Möglichkeit von Leben auf der Erde befasst. Die Gerüchte, es seien Wesen von diesem fernen Planeten gelandet, hat in den gnufischen Stadtstaaten für große Erregung gesorgt und die Gelehrten fiebern geradezu der Gelegenheit entgegen, mit den Außerlunaren reden zu können - was man alles von diesen Besuchern aus einer fremden Welt lernen könnte. Die Missionare werden die Gnuf wahrscheinlich als ein ausgesprochen freundliches und gastliches Volk erleben.
Gewalt war den Gnuf lange Zeit fremd. Etwas, daß es nur außerhalb der friedlichen Halbinsel gibt. Der Reichtum der Stadtstaaten zieht jedoch gierige Neider an. Das Imperium von Pu sendet getarnte Betrüger über die Grenze um Zwietracht unter den Gnuf zu sähen und die Seenomaden von Bla überfallen mittlerweile regelmäßig die kleinen Städte an der Küste zum Mare Imbrium. Obwohl die Gnuf eine Miliz aufgestellt haben, könnte die Zukunft finster aussehen...
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Danke für die Hinweise. Hier mal eine zweite Mondkarte mit etwas anderen Filtern und Texturen. Die Meere wirken immer noch ein wenig, als wären sie das Festland - allerdings ist man beim Mond auch damit gestraft, daß die "Mare" leider heller sind als das "Festland".
Das muss ja nicht realitätsgetreu abgebildet werden. Es könnte ja eine irdische Karte sein, die die Meere einfach aus Gewohnheit blau macht. Aber ist auf jeden Fall schon besser.

Zitat
Regiert wird das Imperium vom Generalintriganten, dem ein Rat aus sogenannten Erz-Schwindlern zur Seite steht.
;D :d

Ich liebe die beiden Reiche. Aber Pu hat es mir am Meisten angetan. Lustige Vorstellung wie die Wissenschaft dieses Landes aussehen muss. Die Bürokraten von Pu unterteilen sich dann in Ober- und Unter-Demagogen erster und zweiter Klasse?



Offline Waldviech

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Die Titel gefallen mir ! Beliebte Freizeitspiele sind übrigens Schach mit drehbaren Spielbrettern und das allseits beliebte Hütchenspiel  ~;D.
Was die Wissenschaft angeht: Historiker fertigen grundsätzlich mehrere, parallele Geschichtswerke an, die sich durchweg wiedersprechen. So sind die Bibliotheken in Pu zwar prall gefüllt, aber es ist absolut unmöglich, irgend etwas wirklich Greifbares über die Geschichte von Pu zu finden, da praktisch alles reine Erfindung sein könnte (und vermutlich auch ist)  ;D
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Die armen Missionare mit ihren ewigen Wahrheiten.  ~;D :d

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Auf eine gewisse Art und Weise ist Gnuf allerdings nur wenig besser.....denn "Liebe deinen Nächsten" wird dort grundsätzlich erstmal sehr körperlich interpretiert  ;D
(Und bei den Bauern von Pu könnten sie sogar sehr erfolgreich sein, denn die glauben ja fast alles....)
« Letzte Änderung: 12.05.2009 | 19:38 von Waldviech »
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ChristophDolge

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Ich muss mich Jörgs Kritik anschließen - für ein Romansetting wäre das absolut allererste Sahne, aber ich sehe irgendwie noch nirgends "meinen Charakter" irgendwelche Aufgaben übernehmen und tue mich auch wirklich schwer, mir Abenteuerszenarien vorzustellen - ich denke, das solltest du stärker herausarbeiten.

Offline Waldviech

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Genau deswegen wird´s ein kleines Kapitel mit "Adventure-Hooks" geben. Z.b. wie diese hier schnell hingeschluderten:

- Dank der Missionsarbeit der SC wird das Christentum in einer kleinen Baronie in den "Umkämpften Fürstentümern" Modereligion und die SC werden als "Hohepriester" an den Hof des Barons geholt. Das passt natürlich nicht allen Adeligen - schon bald gibt es Mordanschläge auf den Baron und die SC. Wer könnte der Täter sein ?

- Die SC sind gerade in einer kleinen Küstenstadt der Gnufs, als sie miterleben, wie eine Bande von Bla-Piraten diese überfallen und die friedlichen Gnufs niedermetzeln. Während sie sich ihrer eigenen Haut erwehren, retten sie auch zahlreiche Gnufs. Nun werden sie als Helden gefeiert und der Konsul der Hafenstadt möchte, daß die SCs die Miliz ausbilden.

- Die SC landen weit ab der zivilisierten Reiche des Mondes und müssen sich über hunderte von Meilen durch eine feindliche Natur kämpfen. Ein klassisches Wildniss- und Expeditionsabenteuer beginnt.

- Die SC bekommen in ihrer kleinen Mission einen Brief von einem befreundeten Missionar, der in der Theokratie Örks arbeitet. Die Priesterkönige dort lassen die Konvertierten brutal verfolgen! Hilfe ist dringend notwendig - es geht um das Leben von hunderten....
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Offline Waldviech

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Vielleicht mal ganz interessant: Ein paar der Originalillustrationen zum Great Moon Hoax !











Als Illustrationen leider nicht vernünftig verwendbar, da man sie im Netz leider nur in der oben sichtbaren geringen Auflösung findet. Das man Fledermausmenschen auch in gutaussehend präsentieren kann, zeigt die angehängte, zufällig im Internet gefundene Illustration   (Bedrohungen für fromme Missionare müssen nicht immer brutaler Natur sein ;D)

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Du könntest aus ener Collage der "Great Moon Hax" Bilder ja ein Cover machen, oder so... einbauen fände ich aber schon schick wenn es da schon Originalmaterial aus der entsprechenden Zeit gibt.

Vor allem das erste ist schon schick.

Offline Waldviech

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Als Titelbild wäre das ne echt gute Idee ! Die Bilder sind ansich alle ziemlich schön und sehenswert - nur sind das leider schon die größten Auflösungen, in denen die Bilder im Netz zu finden waren. Ich habe die Illustrationen vor vielen, vielen Jahren auf einem Schüleraustausch mal in besserer Auflösung in einem englischen Buch gesehen. Da gab es auch schicke Illustrationen zu Herschels Teleskop und zur Tierwelt des Mondes.
Nur die angehängte Zeichnung werde ich da aus Stilgründen wohl nicht nehmen (und auch deshalb, weil es dort wo ich es fand keine Angaben zum Zeichner gab)
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Offline Arianna

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Die Bilder sind ja herrlich. Die Idee mit dem Titelbild gefällt mir. Sehen "deine" Mondbewohner wirklich so aus?