Autor Thema: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse  (Gelesen 7805 mal)

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Offline Jestocost

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #25 am: 13.05.2009 | 13:24 »
@Schlangengott: Langsam reicht es. Bitte bleib beim Thema, sonst werde ich die Moderatoren bemühen, dir die Schreibrechte für diesen Thread zu entziehen. Du kannst gerne einen eigenen Thread aufmachen, aber wir brauchen hier kein D&D 4 Bashing.
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Offline Sashael

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #26 am: 13.05.2009 | 13:25 »
Cool wäre es, wenn es diesen in 4E auch gäbe. ;D

Also wir fanden, dass ein -2 auf Attack und 6 Punkte Schaden, wenn er den Pala NICHT angreift, für die meisten Wesen Grund genug ist, auf den Pala einzudreschen.  8]

Weil 3.5 ein Rollenspiel ist, der Kampf ist zwar wichtig, aber die Welt ist detailreich genug und die sozialen Interaktionsmöglichkeiten auch, so das Rollenspiel immer noch sehr gut möglich ist und mir sehr wichtig. Ich behaupte aber das 4.0 eigentlich im Kern ein Miniaturenspiel ist...ich meine, wenn ich nur Action will, warum sich dann noch mit diesen relativen Hintergrund - Ballast in 4.0 herumschlagen, der aus lauter Scham der Hersteller sich noch im Regelwerk befindet...dann kann ich doch direkt zur Action übergehen...

Als ob 3.5 es großartig anders machen würde.  ::)
Ich persönlich habe das starke Gefühl, dass die ganzen 3.x-Fanboys nur deswegen so rumranten, weil ihnen mit der 4th Edition das Extreme-Min-Max-Powergaming-Optimizing-Tool weggenommen wurde. ROLLENSPIEL kann ich nämlich mit allen Systemen betreiben. Je nach meinem Geschmack. Und D&D legt SEHR viel Wert auf Kämpfe. Nur dass die in 3.x mit steigendem Level immer unbalancierter wurden.

Zitat
In D&D beschützen die Kämpfer auf den ersten Stufen die Magier. Auf den mittleren Stufen unterstützen die Kämpfer die Magier und auf den hohen Stufen liegen die Kämpfer im Sonnenstuhl und gucken den Magiern zu, die alles alleine machen.

Schätze mal, den Spruch kennt hier jeder. Ich habe Charaktere erlebt, die man nur noch durch einen Gott wirklich sicher umbringen konnte (Ich sage nur: Einmal pro Tag kann Niedere Gottheit XYZ ein Wesen in Sichtweite ohne Rettungswurf töten. Warum nur einmal? *hachmacht*). Das soll mir als SL noch Spass machen? Chars, die gut durchplante Encounter mit genau DEM EINEN Feat killen, den man dann doch leider vergessen oder unterschätzt hat. Auf sowas soll ich mich einleiten, weil irgendwelche Munchkins davon ne feuchte Hose kriegen und beim nächsten Besuch im Rollenspielladen erzählen können, wie unglaublich unglaublich sie wieder abgegangen sind? Näääh!

Dann lieber ALLE im Powerniveau auf einem gehobenen Niveau angleichen, gemeinsam abrocken lassen und ZUSAMMEN Spass haben.

Den Einwand mit der detailreichen Hintergrundwelt finde ich übrigens extrem vorgeschoben. Wenn du der Meinung bist, dass man für Rollenspiel unbedingt die 3.5 Regeln braucht, dann empfehle ich dir mal ein paar Runden TWERPS. Das holt einen dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: ROLLENSPIEL braucht keine REGELN!

@Edwin
Den Bug hab viele. Das Problem ist bekannt und wir arbeiten bereits an einer Lösung. Mit dem nächsten oder übernächsten Patch werden wir diesen Fehler bestimmt behoben haben.

Kann ich dir sonst noch behilflich sein?

 ;D
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Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #27 am: 13.05.2009 | 14:13 »
@Schlangengott: Langsam reicht es. Bitte bleib beim Thema, sonst werde ich die Moderatoren bemühen, dir die Schreibrechte für diesen Thread zu entziehen. Du kannst gerne einen eigenen Thread aufmachen, aber wir brauchen hier kein D&D 4 Bashing.

So kann man es nicht sagen. Schlangengotts Spielerfahrungen sind eben weitgehend negativ, Deine positiv.  Sollen jetzt nur die schreiben dürfen die gleichen positiven Spielerfahrungen wie Du gemacht haben? Wenn Du so einen Thread eröffnest MUSST Du auch andere Meinungen gelten lassen ansonsten hättest Du den Thread "D&D 4e - berichtet Eure positiven Spielerfahrungen und -erkenntnisse" nennen müssen.

Offline Gaming Cat

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #28 am: 13.05.2009 | 14:16 »
Hab ich schon erwähnt, dass mir die schaut-mir-mal-beim-Cool-sein-zu-Mage-Cleric-Overpower-Imba-Prestigeclass-Jungs in 3.5 tierisch auf den Sender gingen?

Wo möchten Sie ihr Denkmal hinhaben, Sir?  :d
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Offline Jestocost

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #29 am: 13.05.2009 | 14:20 »
Negative Spielerfahrungen mit D&D 4 sind hier genauso willkommen wie positive. Aber ich möchte keine Diskussion über das Für und Wider von 3.5 und 4.0.

@Schlangengott
Schreib bitte einfach, was dich beim Spielen von D&D 4 enttäuscht oder genervt hat. Wenn du's nicht gespielt hast - oder nicht spielen willst, kein Problem. Aber dann kannst du wahrscheinlich nicht viel zum Thema beisteuern. Du kannst aber gerne einen eigenen Thread eröffnen, warum dir 3.5 besser gefällt als 4.0
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Offline sindar

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #30 am: 13.05.2009 | 16:08 »
Meine bisherigen D&D4 Erfahrungen sind positiv.
Meine im Wesentlichen auch. :)
Die Klassen sind balanciert.
Noch. Gerade so eben. Der "Powercreep" von 3.5 ist bereits ein wenig zu spueren (finde ich jedenfalls). Ein Schamane oder Druide hat bereits etwa doppelt so viele Class Features wie ein Cleric, die meisten davon Powers. Und in einer Level-1-Encounter-Power habe ich im PHB2 FR Player's Guide*) bereits D12 Schaden gefunden. Das ist im PHB eher Level-3-Gebiet. Aber wie gesagt, noch geht es. Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
Das Gruppenspiel steht im Kampfgeschehen viel mehr im Vordergrund. Ein Pala, der einen Gegner dazu zwingen kann, ihn und nicht den Magier anzugreifen, ist einfach cool. Die Positionierungsfertigkeiten von einigen Klassen sind einfach taktisch genial. Diverse Feats bewirken fast als Nebeneffekt Boni für Gruppenmitglieder. Da hatte ich in 3.5 viel öfter das Gefühl, jeder stirbt für sich allein.
*unterschreib*
Wobei ein Kleriker in 3.5 (das einzige, was ich dort je wirklich gespielt habe) den Rest der Gruppe recht ordentlich aufpeppen kann - das muss halt bloss vor dem Kampf passieren.
Ich fand in 3.5 auch die MASSE an Material unendlich nervig.
Das kommt in D&D4 jetzt auch. An reinen Regelwerken sind ja schon zusaetzlich zu den ersten drei erschienen:
  • Adventureres Vault
  • PHB2
  • Martial Powers
  • Arcane Powers
(und sicherlich noch mehr, die mir bisher entgangen sind), von dem Zusatzmaterial in D&D Insider oder gemischten Fluff/Regelbuechern (Manual of the Planes, Forgotten Realm Players Guide) ganz zu schweigen. PHB3 ist schon angekuendigt, und ein "Psionic Powers" und "Primal Powers" werden sehr wahrscheinlich auch noch kommen. (Und das sind nur die, die ich bisher vorhersehen kann - ich rate mal, Selganor oder Christian Preuss koennten da ganz flott noch ein paar weitere realistischerweise zu erwartende Titel ausspucken.)

Bevor das jetzt falsch 'rueberkommt: Bisher komme ich mit D&D4 gut zurecht. Und Sashaels Einschaetzung, dass D&D aller Versionen als Bier-und-Brezel-Spiel gedacht ist, kann ich nur zustimmen. Wer sich auf Charakterspiel fixieren will, ist woanders besser aufgehoben.
Was ich uebrigens am besten finde: Ich habe D&D4 von Anfang an mitbekommen. Bei allen anderen Systemen, die ich bisher gespielt habe, bin ich als Anfaenger in eine Profigruppe gestolpert. Es mag gut sein, dass das meine Meinung zu D&D4 beeinflusst, obwohl das mit dem System an sich gar nichts zu tun hat.

*) EDIT: Da habe ich mich vertan; das Dingens, was ich meine, ist nur per Multiclassing zugaenglich und erfordert zudem noch (mindestens) die entsprechende Novice-Power, belegt also zwei Feats. Da passt das schon eher wieder.
« Letzte Änderung: 14.05.2009 | 13:04 von sindar »
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Offline Oberkampf

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #31 am: 13.05.2009 | 17:49 »
Vor dem Powercreep, der Materialflut und dem Verlust der Klasenbalance fürchte ich mich auch.

Hoffentlich tritt das nicht ein.
Hoffentlich bleibt WotC stark.
Hoffentlich geben sie nicht dem Heulen und Zähneklappern der 3E Magier nach.

Mir steht die Lektüre der Arcane Powers noch bevor...
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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #32 am: 17.05.2009 | 11:08 »
Hm, wenn ich das Ganze hier lese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass D&D4 nur noch auf dungeon crawling aus ist. Jedenfalls scheint mir das die Mentalität hier wieder zu spiegeln. Ich vermisse hier ein wenig die Rollenspielerfahrungen und -erkenntnisse.

Könnte da jemand dazu etwas schreiben, wie da das Spielgefühl ist?
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Offline Thot

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #33 am: 17.05.2009 | 11:23 »
Das ist (nach einer Spielsitzung) auch ein wenig mein Eindruck: Die Regeln beschäftigen sich hauptsächlich mit, nun ja, Verlieskriechen. Ich fühle mich ein wenig an das Mechwarrior-RPG erinnert, das in erster Linie dazu dient, das Brettspiel (eben die Kämpfe auf der Battle Map) rollenspielerisch zu unterstützen.

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #34 am: 17.05.2009 | 11:37 »
Hm, wenn ich das Ganze hier lese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass D&D4 nur noch auf dungeon crawling aus ist. Jedenfalls scheint mir das die Mentalität hier wieder zu spiegeln. Ich vermisse hier ein wenig die Rollenspielerfahrungen und -erkenntnisse.

Könnte da jemand dazu etwas schreiben, wie da das Spielgefühl ist?
Habe ich doch geschrieben. Genauso wie bei den vorherigen Edition. Liegt alles an der Gruppe und nicht am System. Wer den Abend mit Rollenspiel ohne Kämpfe verbringen will kann das tun, haben wir letztens auch gemacht.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Offline Oberkampf

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #35 am: 17.05.2009 | 12:38 »
Ergänzung: gestern gespielt, heute frische Erfahrungen

Zugegebenermaßen deckt sich meine neuen Spielerfahrung, was Dungeoncrwls angeht, mit denen der 3.xxE. Da waren die ersten publizierten Abenteuer auch Riesendungeons, mit Schrecken denke ich an "Sunless Citadel" zurück. Insofern stimme ich Thot und Koenn mal verhalten zu, das liegt bei mir vielleicht aber auch am ersten Abenteuer des Adventure Pfades. In späteren Abenteuer soll muss das besser werden.

Meine Gruppe hat sich gestern stundenlang durch Goblinoide und Untote gehackt, stellenweise sind die Helden nur knapp davon gekommen. Das Verlieskriechen ging meinen Spielern aber nicht so sehr auf die Nerven wie bei anderen Systemen, wo man vier Kämpfe in Folge schon als Strafe ansehen muss. (Eine neue Erfahrung ist, viele Karteikarten und Powers Gelegenheitsspieler verwirren.)

Rollenspiel im Kampf:
Die Angriffs und Unterstützungskräfte sowie die Angriffe der Monster sind recht plastisch beschrieben und von den Spielern ausschmückbar. Rollenspiel im Sinne der cineastischen Darstellung wird unterstützt, DMG S. 42 unterstützt zusätzlich Ideenreichtum in Kämpfen. Als Spielleiter habe ich gestern gemerkt, wieviel Freude es machen kann, die Angriffs"powers" der Monster ausführlich zu beschreiben (Corrupting Corpse reisst sich ein Stück fauligen Fleisches aus der Brust, in dem zahllose Maden wimmeln, und wirft dieses nach dem Schurken etc.)

Rollenspielerischer Nutzen von Skills und Powers außerhalb des Kampfes:
Durch Unterstützungskräfte, Fertigkeiten und Rituale kann ein Spieler seinem Charakter auch außerhalb von Kampfsituationen Leben verleihen. Hier sind aber keine großen Sprünge gelungen, wenn man nicht "Ritual Caster" lernen will, bietet das Fertigkeitensystem allein nach meinen bisherigen Eindrücken keine großen Möglichkeiten zur Charaktervertiefung.

Rollenspiel als PC - NPC- Interaktion:
Rollenspiel im Sinne der Interaktion mit NPCs hatte ich in der vorangegangenen (d.h. vorletzten) Spielsitzung recht ausführlich, das Skill Challenge System ist nicht schlechter und vielleicht sogar ein wenig besser als einige andere mir bekannte Interaktionssimulationen (aber nicht das Gelbe vom Ei). Im Grunde bleibt es aber der übliche Mix aus Laienschauspielerei, Überredungskunst, plötzlichen Einfällen und "Dilomatie"-Würfen. Förderlich für PC-NPC-Interaktion finde ich, dass "Gesinnung erkennen" und ähnliche Spaßbremsen entfernt wurden.

Moralische Konflikte:
Rollenspiel im Sinne der inneren moralischen Konflikte ist zweitrangig geworden, das Gesinnungssystem, das sowas gefördert hat, wurde stark vereinfacht. Manche sagen auch, es wurde entschlackt.

Hintergründe zum Rollenspiel:
Klassenhintergrund:
Erstmal ganz was Positives: Man kann jede Klasse spielen, ohne am Rand zu stehen. Barden und Kämpfer sind nicht mehr nur was für schmerzresistente Liebhaber der Klassen, die entweder selbst sehr leidensfähige Spieler sind oder einen Sozialamts-Spielleiter haben, der jedes seiner Abenteuer ausdrücklich so designt, dass genau diese Klassen und nur sie in einer Szene einen Auftritt im Rampenlicht haben. Wer also bislang schon immer einen Barden spielen wollte, sich wegen Nutzlosigkeit in der Gruppe nicht getraut hat, kann jetzt aufatmen.
Leider sind die Klassen wieder mal nur sehr knapp beschrieben, und auch das Ergänzungsbuch "Martial Powers" bietet wenig neue Anregungen. Insofern ein klares Minus im Vergleich zu den alten AD&D "Alles über den ...."-Handbüchern.

Karrierenpfad:
Die Hintergründe der Legendären Klassen sind knapp gehalten, was nicht unbedingt Informationen und Ideen zur Charaktergestaltung liefert. Dafür gilt hier das Gleiche wie bei den Grundklassen: der Abstand zwischen den unterschiedlichen weiterführenden Karrieren ist nicht mehr so groß, dass man nicht mehr der (notwendigen und berechtigten) Optimierung halber nur wenige der drölftausend Prestigeklassen in Betracht ziehen muss, sondern sich aussuchen darf, was den persönlichen Vorlieben für den Charakter entspricht.

Völker und Kulturen:
Individuelle Charakterziele aufgrund des Charakterhintergrundes sind ein Problem. Die Völker, Kulturen und Religionen sind im Grundregelwerk denkbar knapp geschrieben, was aber verständlich ist, da es sich um ein weitgehend generisches System handelt. PHB II liefert zwar eine Background-Regelung, die aber nur ein paar Skillboni verschafft und immer noch sehr unkonkret bleibt. Etwas mehr Fleisch fürs Rollenspiel liefern wohl die Setting-Beschreibungen, wenn man Gefallen an D&D-settings hat. Persönlich fühle ich mich durch das PoL-Konzept stärker als durch die mir bekannten D&D-Welten angesprochen, dafür nehme ich es in Kauf, dass man sich einen Hintergrund für den Charakter ohne Inspiration aus offiziellen Handbüchern zusammenschustern muss. Da die meisten meiner Spieler sowieso nicht viel Hintergrundmaterial lesen, ist das nicht so schlimm.


Soviel mal zum Rollenspiel,
Tümpelritter
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Offline Skele-Surtur

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #36 am: 17.05.2009 | 13:26 »
Es ist schönes Wetter, ich will raus und halte mich dementsprechend knapp:
D&D 4 ist ein tolles Spiel. Es macht Spaß. Ich habe alle Regeln, die ich benötige, um den Erfolg allgemeiner Aufgaben, wie das Erklimmen einer Steilklippe zu simmulieren. Rollenspiel wird, wie bei uns üblich, ungeleitet von Regeln praktiziert. Im Prinzip benützen wir die Regeln in erster Linie um die Kämpfe neben dem Rollenspiel zu simulieren. Das macht viel Freude und nach jedem Kampf können wir sagen: Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Die Typen, die im Alleingang die Kämpfe bestreiten gehören der Vergangenheit an.
Dauert ein Kampf nicht mehr 6 Stunden sondern 30 Minuten, dann habe ich mehr Zeit zum Rollenspiel: Wir Reden, Rätseln, Beschreiben und agieren einfach mehr.
Das finde ich im Augenblick sehr schön.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #37 am: 17.05.2009 | 22:41 »
Herzallerliebsten Dank an Tümpelritter, jetzt habe ich ein genaues Bild und genaue Vorstellungen  ;)

@ Meister Analion: Natürlich liegt der Stil und der Flair zu sehr großen Teilen beim Spielleiter und den dementsprechenden Spielern. Aber jedes Rollenspiel verfolgt eine gewisse Politik und Spielweise, die unabhängig von den meisten Spielleitern und Spielern relativ oft übereinstimmt. Genau aus diesem Grund hege ich größere Abneigungen zu Shadowrun 4, aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Auch hier kenne ich ein paar wenige geniale Spielleiter, die Grandioses rausholen. Es ging mir nur um den groben Spielstil  :)

MfG
Ritzelschnick.

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #38 am: 17.05.2009 | 23:21 »
Ich habe inzwischen auch schon 4 Sessions hinter mir. Während ich in den ersten beiden noch sehr damit beschäftigt war, mir meine 5(?) Powers zu merken, habe ich inzwischen ein Gefühl, wann ich was einsetzen könnte und konzentriere mich darauf die Aktionen je nach Situation unterschiedlich zu beschreiben und auszuschmücken.
Wir spielen nach einem kurzen Kobold-Hall-Einstieg Scales of War.
Letzte Session hatten es mit 2 Needlefang-Drake-Swarms zu tun und ich empfand es als einen der (narrativ) spannendsten Kämpfe meiner RPG-Karriere, vor allem weil unser Goliath-Kleriker innerhalb einer Runde von den Biestern zerfetzt wurde.  ;D
Piranhas mit Beinen, fällt mir dazu ein...  :)
Dass die Biester die Charakter zu Fall bringen und sie dann doppelten Schaden verursachend anknabbern, hat mir sehr geiles Kopfkino bereitet. Unsere beiden in den Schwarm gestürzten Eladrin konnten sich nochmals wegteleportieren und immer noch am Boden liegend ihren Halbork-Gefährten aus dem tödlichen Runenfeld ziehen.

Für mich ist Rollenspiel zu einem bedeutenden Teil, Narrative spannender Actionszenen zu generieren und mit D&D4 kann ich das großartig.

Rollenspielen(TM) hängt bei mir eigentlich hauptsächlich vom selbstentwickelten Charakterkonzept ab und entsteht dadurch in der Gruppe. Ich schätze die Freiheit bei D&D4, dass man jede beliebige Form etwa für seine Druiden-Biestgestalt oder den Schamanen-Geistergefährten wählen kann. Das inspiriert mich ungemein und ich habe schon einige potentielle Nachfolge-Charakter am Start. Mit dem Reskinnen der Klassen habe ich noch gar nicht angefangen, aber da sehe ich auch viel Potential.

Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die nächste Session. :)
« Letzte Änderung: 18.05.2009 | 00:05 von tartex »
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Wolf Sturmklinge

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #39 am: 18.05.2009 | 10:30 »
Nach anfänglichen Überraschungen der 4. Edition mußten wir doch sehr schnell feststellen, daß es uns zu sehr an WoW erinnert und die Charaktere mit ihren Fähigkeiten sich zu sehr ähneln. Die Regeln richten sich NUR noch nach Kampf und der ganze Rest (mit dem meine Mitspieler und ich Rollenspiel definieren) wird einfach abgehackt.
Jetzt könnte man sagen, "Hey, kein Problem, Rollenspiel ist Rollenspiel, wir machen das wie früher.", aber das hat leider nicht mit dem System harmoniert.
D&D richtet sich an Spieler die schnell in die Aktion will und diese auch schnell und unkompliziert handhaben möchte und kein Problem mit den teils sehr skurrilen Regeln hat.

Offline Selganor [n/a]

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #40 am: 18.05.2009 | 10:48 »
Während ich in den ersten beiden noch sehr damit beschäftigt war, mir meine 5(?) Powers zu merken,
Power Cards sind dein Freund. Alle Infos die zur Power in den Regeln stehen passen auf eine Karte (und sobald eine Encounter/Daily benutzt wurde kannst du die Karte aus der Sicht nehmen)
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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #41 am: 18.05.2009 | 10:59 »
Die Regeln richten sich NUR noch nach Kampf und der ganze Rest (mit dem meine Mitspieler und ich Rollenspiel definieren) wird einfach abgehackt.

Meinst du im Vergleich zu 3.x? Wenn ja, definier doch mal genauer was du vermisst.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #42 am: 18.05.2009 | 11:03 »
Klar, habe ich Powercards. Aber in meinem fortgeschrittenem Alter, hilft das auch nicht mehr. ;)

Was ich meinte: die ersten 2 Sessions musste ich noch auf die Power-Cards schauen und vergleichen, jetzt habe ich das alles im Kopf und kann komplett ohne Nachlesen agieren.
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isyahadin

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #43 am: 18.05.2009 | 11:51 »
Also wir haben nur mal für 3 Abende nen Test gemacht - k.A. welches AB es war, aber mir hats nicht sonderlich gefallen.
Wohl gemerkt, ich hab keinen Vergleich, weil ich D&D aus div. Gründen immer nach hinten geschoben habe.

Einige Dinge die mir so zu 4E einfallen:
Man rockt nicht mehr allein, sondern NUR noch durch Kooperation. Buff hier, shift da, jetzt ich dmg, danke. Fördert sich irgendwie den Zusammenhalt usw., aber da ich diesbezgl. keine schlechten Erfahrungen gemacht habe und da auch nie was zu bemängeln hatte, finde ich es eher hinderlich. Denn wenn ich als fieser Dragonbornkrieger einfach mal Soloauftritt machen will, dann bin ich tot und nachher alle anderen. WoW prinzip, learn to play your class n00b. Du bist jetzt nicht mehr der heldenhafte Krieger, der seiner Bestimmung nachkommen will, du bist der Defender der seinen Job zu machen hat.
Siehe dazu auch die D&D4 Werbeparole "Never split the party".

Und bzgl. der Thematik kein rollenspiel mehr, nur mehr Kampf, und dem Gegenargument man kann die Lücke ja problemlos kreativ füllen, kann ich nur sagen (ob das bei 3.5. anders wahr, k.A.):
Wenn ich eine dichte, "rollenspielfördernde" Welt habe, deren Kampfregeln Murks sind, dann bastel ich mir die Kampfregeln um.
Wenn ich ein tolles Kampfsystem habe, dessen Welt aber irgendwie nichtssagen und leer ist, dann, tja was dann? Ich hab doch keine Ahnung wie die meinen dass die Welt sein soll, also nehm ich jedes Fitzelchen offiziellen Fluffs und das sagt mir dann wohl so ungefähr wies sein soll. Klar kann ich mir einfach komplett frei was ausdenken, aber warum bitte sollte ich das bei D&D tun wollen? Das größte System am Markt mit unzähligen Erweiterungen (jaja, die kommen noch), 100erte € die ich da rein versenken kann, und dann soll ich da auch noch selber mir derart den Kopf zerbrechen? Sehe ich nicht ein. Da nehm ich FATE und gut ist.

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #44 am: 18.05.2009 | 12:48 »
Einige Dinge die mir so zu 4E einfallen:
Man rockt nicht mehr allein, sondern NUR noch durch Kooperation. Buff hier, shift da, jetzt ich dmg, danke. Fördert sich irgendwie den Zusammenhalt usw., aber da ich diesbezgl. keine schlechten Erfahrungen gemacht habe und da auch nie was zu bemängeln hatte, finde ich es eher hinderlich. Denn wenn ich als fieser Dragonbornkrieger einfach mal Soloauftritt machen will, dann bin ich tot und nachher alle anderen. WoW prinzip, learn to play your class n00b. Du bist jetzt nicht mehr der heldenhafte Krieger, der seiner Bestimmung nachkommen will, du bist der Defender der seinen Job zu machen hat.
Siehe dazu auch die D&D4 Werbeparole "Never split the party".

Witzig, genau das ist einer der Gründe, warum ich 3E (mit den Bewegungs- und Positionierungsregeln, den Buffs usw.) länger gespielt ausprobiert habe, als ich es rückschauend für angemessen halte. Stärkung der Kooperation im Spiel war auch einer der Gründe, warum meine Gruppe und ich D&D überhaupt wieder eine Chance geben. Sowohl als Spieler als auch als Spielleiter hatte ich die Schnauze voll von halbstündigen Soloauftritten eines jeden Spielers, während denen der Rest der Mitspieler in Regelbüchern blättern oder übers Wetter blubbern darf.

Wir sehen jetzt aber auch die Schwierigkeiten in dem Konzept, denn Spieler, die ihre Charaktere nicht beherrschen, und denen man "früher" (z.B zu AD&D-Zeiten, oder in anderen Rollenspielen) einfach einen Kämpfer in die Hand gedrückt hat, können jetzt zur Gefahr für das Überleben der Gruppe werden. (Bereits in der 3E war der Kämpfer-Algorhithmus "Angriff würfeln -ggf. Schaden würfeln -Warten - ggf. HP abstreichen - Angriff würfeln" schon gebrochen, aber ein planloser Kämpfer hat nicht wirklich die Gruppe gefährdet, sondern nur den anderen Spielern ihre Zeit gekostet.)

Insofern sehnt man sich die Diablo-Zeiten von D&D wieder zurück (auch wenn das Solospiel eigentlich nur für die hochstufigen Caster galt).

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #45 am: 18.05.2009 | 12:53 »
Ich finde, der Kooperationsgedanke funktioniert sehr gut, und lässt den Charakteren dennoch viele Freiheiten. Einen Fall von "Never split the Party" hatten wir am Anfang, als der Rogue nen Gegner in die Wildnis verfolgt hatte - und dann zwei hinterhältigen Angriffen am Sterben war.

Aber mittlerweile arbeiten die Charaktere sehr gut zusammen - manchmal erschreckend gut. Da kommt das wenig vor. Ich glaube, das ist eh langfristig in jedem Rollenspiel so.

Ansonsten hab ich das Wochenende damit verbracht, den Forgotten Realms Campaign Guide (oder wie das heißt) zu lesen - und nichtssagend und leer kam es mir nicht vor. Unübersichtlich, schwer lesbar und komisch geordnet (alphabetisch nach Ländern)  - auf jeden Fall. Aber auf jeder Seite mit coolen Abenteuerideen.

Und das die Kampagnenbücher in Zukunft begrenzt sind (Player und DM Setting Buch + 1 Abenteuer pro Setting... geplant...), bieten sie genügend Material loszurocken, aber nicht so viel, dass kan sich sklavisch an alles halten muss (Nee, da könnt ihr noch nicht hin, da hab ich das Buch noch nicht dazu...)

Ich find, sie machen das schon richtig: Vorgegebene Abenteuer im Default-Setting für alle, die einfach loszocken wollen (obwohl die ersten Abenteuer nicht so der Bringer sind) - und ein grob umrissenes Setting mit vielen Anreizen und Ideen für alle, die lieber ihr eigenes Ding machen wollen... Ging jeden Fall mir so: Ich pick mir das Zeug raus, was ich cool finde (Netheril und die Aboleth Souveränität plus den Primordialkult) und lass den ganzen anderen Rest unscharf...

Wer halt nun außen vor bleibt, ist der Settingsklave, der früher alles aus den Vergessenen Reichen hatte und dir vorbeten konnte, welche Blumen in welcher Stadt an den Fensterläden standen - aber der Typ war eh bei DSA besser aufgehoben...
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isyahadin

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #46 am: 18.05.2009 | 13:44 »
Wie gesagt, in wiefern die von mir genannten Punkte anders sind als in D&D 3.x weiß ich nur aus 2ter Hand, habs selber nie gespielt.

Um allerdings etwas noch zu differenzieren:
Settingbände gut und schön, aber ich meinte eher das ominöse Große Ganze, den "Geschmack" des Spiels, und der ist bei D&D4 mmn einfach trocken wie eine Gebrauchsanweisung. Schon klar, ein PHB soll ja das sein, auf REGELseite, aber ein RPg ist für mich nicht NUR Regeln, im Gegensatz zu CCGs, TTs usw. Und eben dieses mehr an Spiel findet sich für mich im PHB absolut nicht. Ein Settingband ist gut und schön, aber der soll ja eine Welt beschreiben, das GRW soll mri sagen WIE ich das spiel spielen soll. Und wenn da nur Powercrunching drin ist, dann frag ich mich halt schon, nach welchem Schema ich da das fehlende Mehr einbringen soll.
Ich behaupte nicht dass das nicht ginge - hat bei uns passagenweise sogar ganz gut geklappt - ich behaupte viel mehr, dass ich vom Regelwerk her nicht den Eindruck vermittelt bekomme, das wäre wichtig, nötig, oder erwünscht.
Der Verweis auf DMG Seite 42 wirkt auf mich ein wenig wie das ewige vorbeten der Goldenen Regel bei DSA, wann immer jemand Probleme mit seiner Runde hatte. Klar kann ich mit D&D freies immersives Theaterspiel betreiben, fragt sich nur wie ich auf den Trichter kommen sollte, da es in den Regeln ganz anders presentiert wird.
Im Spiel hat sich gezeigt, dass wir entweder D&D4 gespielt haben (Kampf, Skillchallange, Kampf) oder eben irgendwas andres ohne Regeln so nebenher gemacht haben. Denn genau so fühlt es sich mmn an, wenn ich ein System für etwas verwende, was dieses System nicht unterstützt.

D&D4 kann toll Balance herstellen, Kampfe abhandeln, und alles andere nach Schema F abhandeln.
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Offline Jestocost

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #47 am: 18.05.2009 | 14:04 »
D&D 4 kommt wie D&D 3.X praktisch ohne Setting daher - bei 3.x war Greyhawk impliziert, bei 4 ist es das Point of Light Setting (Licht der Zivilisation inmitten monstertümmelnder Finsternis).

Mir hat das Point of Light Setting fast gereicht. Wir spielen zwar angeblich auf den Forgotten Realms, aber eigentlich nur so als Vorwand...

Aber den Einwand kann ich sehr gut nachvollziehen: Normalerweise sagt die Einheit von Setting und Regeln etwas über die Güte eines Spiels aus. Und bei D&D bekommt man nur Regeln und ein Hauch von Setting... Aber für mich ist das halt auch ein wenig das Old School Gefühl: Beim alten D&D Basisset war's halt auch nicht anders: Hier ist das Abenteuer, da ist die Fantasywelt und los geht's.

Aber du hast schon recht: Wenn ich das Rundumwohlfühlpaket für Fantasy haben will, bin ich eher mit was anderem als D&D vielleicht besser aufgehoben.
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Offline Sashael

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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #48 am: 18.05.2009 | 14:31 »
Das fehlende Setting stört mich wahrscheinlich deswegen nicht, weil ich in D&D noch nie nach Setting gespielt habe. Freude an vorgefertigten Settings hat mir DSA gründlich ausgetrieben. In D&D halte ich es immer nach dem Motto "Fang an einem Punkt an und schau mal, wohin die Reise gehen soll". Das "Setting" entwerfe ich dann on the run, mal mehr und mal weniger weit vorgeplant. Die vorgegebenen "Wie soll ich wen spielen" Hinweise fand ich auch immer doof. Zudem hatte ich bisher auch immer Spieler, die genügend eigene Ideen hatten, wie sie ihrem Charakter Leben einhauchen können. Dazu brauchten die kein Settingbook. Und der immense Vorteil von einem Spiel ohne offizielles Setting ist das Fehlen von Klugschei..ern, die mir erklären wollen, wo ich die Stadt Iks-Übsilonia jetzt falsch beschrieben habe.

Manche brauchen eben ein grundlegendes vorgegebenes "Spielgefühl" und andere spielen einfach wie es ihnen passt. Und meistens haben beide mit ihrer Spielweise Spass. ;)
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Re: D&D 4e Spielerfahrungen und -erkenntnisse
« Antwort #49 am: 18.05.2009 | 14:40 »
Ich denke, dass man sich besonders als Spielleiter bei D&D4 viel besser auf Setting und Story-Elemente konzentrieren kann, weil es ja wirklich flott geht einen Encounter zu erstellen.
Wenn ich nicht 2 Stunden für die Stats der Gegner brauche, kann ich in der Zeit mehr Gedanken darüber anstellen, welche weiteren Schritte die Spielercharakter tätigen könnten.

Deshalb ist es auch leicht Settings zu verwenden, die gar nicht für D&D4 geschrieben wurden. Ich freue mich schon auf mein härestisches D&D4-Aventurien. Hahahahaha. ;D (Ich habe schon alle Rassen untergebracht.)

Und weil es so flott ist, ist man auch flexibler, wenn die Charaktere irgendwohin wandern, wo man eigentlich nichts geplant hat.
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