Umfrage

Ich bin...

...absoluter Pazifist!
6 (7.1%)
...eher pazifistisch.
23 (27.1%)
...nichts von beidem.
31 (36.5%)
...eher militaristisch.
19 (22.4%)
...absoluter Militarist!
6 (7.1%)

Stimmen insgesamt: 66

Autor Thema: Militarismus vs. Pazifismus ?!  (Gelesen 17196 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

wjassula

  • Gast
Re: Militarismus vs. Pazifismus ?!
« Antwort #75 am: 31.05.2009 | 11:52 »
Zitat
Falsches Dilemma. Ich bin Antimilitarist aber kein Pazifist.

Wenn ich schon in diesem Thread poste, dann schließe ich mich dieser Aussage an.

Offline Oberkampf

  • Storytellerpetausbrüter
  • Legend
  • *******
  • Fais Attention!
  • Beiträge: 5.712
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tümpelritter
Re: Militarismus vs. Pazifismus ?!
« Antwort #76 am: 31.05.2009 | 13:35 »
@Eulenspiegel:
Tatsächlich habe ich den Kern Deiner Frage erst beim zweiten Lesen erschlossen, eine Nachlässigkeit meinerseits, für die ich mich entschuldigen möchte. Deswegen habe ich dann aber später (beim Korrekturlesen meiner Antwort) noch einen Nachtrag eingefügt (siehe Änderungsdatum), in dem ich Südossetien nicht als völkerrechtsverbindlichen Staat bezeichnet habe. Bei aller berechtigten Skepsis gegenüber den Institutionen der UNO halte ich die UNO und das Völkerrecht noch immer für die besten Einrichtungen zur Kriegsvermeidung. Insofern ist Deine Frage schon in meinem Beitrag beantwortet.

Ich schließe mich folglich diesmal der deutschen Politik an und sehe beides nicht als Staaten, sondern als Bevölkerungsgruppen (wie u.a. auch die Tibeter). Deswegen habe ich das unter "Intervention aufgrund von Menschenrechtsverletzungen" geschrieben. Es mag gute Gründe für Russland geben, beide Volksgruppen nach einer Ausrufung dieser als Nationalstaaten zu akzeptieren. Mit dem Thema/der regionalen Besonderheit habe ich mich aber nicht beschafft, also kann ich Dir hier keine spezifische, sondern nur eine allgemeine Antwort geben: Für mich steht im Vordergrund, wen die UNO als Staat anerkennt, nicht wen einzelne Länder, und mögen sie auch so mächtig sein wie Russland, als Staat anerkennen. Das sind völkerrechtlich verbindliche Staaten, und das ist nicht der Willkür einzelner Staaten überlassen.

(Kritiker mögen jetzt einwerfen, dass es sich stattdessen um ein Gentlemen Agreement der Großmächte handelt, wer Staat sein darf. Das trifft zu, aber die UNO ist für mich ein "Wurstbrot": Nichts ist besser als der der Ewige Frieden. Aber ein Wurstbrot ist besser als nichts.) 

Die Bundesrepublik hat einmal ähnliches betrieben wie Russland, als sie sich ohne Rückabsprache mit den Bündnispartnern und ohne UNO-Entscheidung entschloss, die jugoslawischen Teilrepubliken (besonders Kroatien) als Staaten anzuerkennen. Meiner Meinung nach Öl ins Feuer gegossen, was damals aber mit den besten Motiven und aus den hehresten Gründen und edelsten Absichten betrieben wurde. Anhand der Beispiele, die Du ansonsten aufgeführt hast (z.B. Palästina) lässt sich Dein Interventionswunsch ebenso belegen wie meine Interventionsskepsis.

Deine Utopie von der allzeit interventionsbereiten Welt ist gut und schön. Wenn Du daran glaubst, will ich Dir da nicht widersprechen. Persönlich nehme ich an, dass soetwas regionale Konflikte verschärfen/eskalieren lassen könnte, weil jede Seperatistenbewegung darauf baut, dass eine irgendeine Großmacht [USA, China, Russland, evtl. Indien (und die EU ?)] zu ihren Gunsten im Fall eines Bürgerkrieges interveniert. Und kämpft nicht jede Separatistenbewegung irgendwo für die gute Sache (tm) einer unterdrückten Mehrheit/Minderheit (tm) ? DAs führt meiner Meinung nach zu einer Balkanisierung der welt und Weltpolitik. (Prinzipiell habe ich nichts dagegen, dass Staaten sich spalten, wenn etwas zusammengepresst wird, was nicht zusammen gehört oder gehören will. Das kann und sollte aber friedlich verlaufen, wie die Auflösung der Tschechoslowakei.)

Für mich ist die Unterscheidung Verteidigungs- und Interventionskrieg durchaus erheblich, u.a. weil ein Verteidigungsfall einfacher zu bestimmen ist als ein Interventionsfall. Das entschärft das Missbrauchspotential.
 
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Yerho

  • Konifere
  • Legend
  • *******
  • Inselschrat im Exil
  • Beiträge: 7.690
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Yerho
Re: Militarismus vs. Pazifismus ?!
« Antwort #77 am: 31.05.2009 | 17:38 »
Da ist man mal zwei Tage nicht da ...

Ich würde mich als Pazifisten bezeichnen und trotzdem habe ich mich damals für den Wehrdienst entscheiden.
Ein Widerspruch? - Ich denke nicht.

Ich bin Pazifist, wenn man mich lässt. Und wenn man mich nicht lässt, versuche ich erst einmal zu schlichten. Aber wenn das nicht geht, bin ich ein Pazifist mit Überlebenswillen und Verantwortungsgefühl gegenüber denen, die weniger wehrhaft sind. Wenn ein Kampf unvermeidbar ist, halte ich es für menschenfreundlicher und kontrollierbarer, wenn er von Leuten geführt wird, die dazu befähigt sind. Und das ist dann eben das Militär.

Natürlich kann das auch nach hinten losgehen, und die Geschichte ist voll davon. Letztendlich ist es mit dem Militär aber wie mit jedem Werkzeug: Der, der es führt, entscheidet, wofür (Absicht) und wie (Durchführung) es genutzt wird. Und wie mit den meisten Werkzeugen ist es so, dass es besser ist, es zu haben und nicht zu brauchen, als es zu brauchen, und nicht zu haben. Nur muss man es immer in Ordnung halten.
I never wanted to know / Never wanted to see
I wasted my time / 'till time wasted me
Never wanted to go / Always wanted to stay
'cause the person I am / Are the parts that I play ...
(Savatage: Believe)

Offline Nelly

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.733
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Nelly
    • Head over Heels into Dog Handling
Re: Militarismus vs. Pazifismus ?!
« Antwort #78 am: 4.06.2009 | 02:57 »
Ich glaub ich bin der Horror jedes Pazifisten und wuerde wohl zu Lord Veerminards "Militaer Fetischisten" zaehlen auch wenn ich mich selbst nicht so beschreiben wuerde.

Bin ich Militarist? Ich weis es nicht. Denn ich heisse nicht alles gut was vor sich geht. Es ist eine HASS/LIEBES Beziehung die ich mit der Army habe. Ich mag die Disziplin, die Lebensweise, das Abenteuer, das man durch die Weltgeschichte geschickt wird, mit sovielen Menschen in Beruehrung kommt und das ich was veraendern kann. Alle drei Jahre umziehen, neues Land, neues zuhause, neue und alte Leute...

Wer nicht mit dem Militaer in Beruehrung kommt kann es nur schwer nachvollziehen. Den Lebensstil selbst liebt oder hasst man, mit der Army hat man meist eine HASS/LIEBES Beziehung.

Bin ich der Meinung das wir ein Militaer brauchen? JA!
Heisse ich Kriege gut? Nicht unbedingt.
Bin ich stolz auf das was wir alle leisten? JA und ein wenig Patriotismus schadet nicht.
Bin ich kritisch? Mittlerweile schon.

Bin ich Militarist? Ich denke schon.
« Letzte Änderung: 4.06.2009 | 03:12 von Nelly »
Nelly is one of the Megaverse most "unique" Goddesses, with perhaps the most unique Portfolio ever.
You see, she is the Patron Goddess of Hot Women Who Are Unaware Of Just How Hot They Are.
Statues erected in her honor frequently depict a buxom, lusty Goddess with an innocent looking face but a mischievous twinkle in her eye and a P.B. of at least 30, whose eyes are firmly affixed to the flagon of German Stout in her hand.