Autor Thema: Frage: bennies wie chips in Deadlands classic 2nd benutzen ->Folge?  (Gelesen 4719 mal)

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Offline Trollork McMunchkin

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Hallo,

Ich lese mich gerade in savage worlds ein und frage mich, welche Auswirkungen es auf das Spiel, den Spielfluss und Stil und das allgemeine Kampagnenflair hat, wenn man (wie in Deadlands-Classic, wo meine Erfahrungen damit durchweg sehr positiv wahren) bennies= Erfahrungspunkte benutzt.
Bennies scheinen ja etwas weniger mächtig, dafür zahlreicher als in Deadlands-Classic zu sein.

-Bitte kein "das ist doof" oder "das ist super", diese Wertung möchte ich später für mich selbst vornehmen.
-Vielmehr interessiert mich, welche Folgen erfahrene Savages beobachtet haben.

Besten Dank im Vorraus,
                                     Trollork
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Offline Scorpio

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Bis zur 2nd Edition wurde es ja noch so gehandhabt, dass überschüssige Bennies am Ende der Sitzung zu XP wurden. Man würfelte einen W6 und bei einer 5 oder 6 mutierter der überschüssige Bennie zu einem Erfahrungspunkt. Erst seit der Explorer's Edition wurde das abgeschafft.

Und das finde ich auch ganz gut so. Ich konnte beobachten, dass Spieler ihre Bennies horteten oder Edges nahmen, die ihnen mehr Bennies ermöglichten, nur um mehr XP zu erhalten. Es wurde nicht mehr neu gewürfelt, es war nicht F!F!F!... es ging nur noch darum, möglichst viele XP abzustauben. Durch die Zufälligkeit des Würfels, finde ich das auch noch unfair und führt zu (bei SW nicht so schlimmen) Unterschieden in der Gruppe. Der Spieler der sich F!F!F! ins Spiel stürzt und seine Bennies verbrennt, steht am Ende schlechter da, als der, der sich zurückhält.

Außerdem habe ich immer wieder (auch an mir selbst) gemerkt, dass die Bennie-Vergabe von Seiten des SLs anfangs sehr zögerlich läuft. Wenn kein Bennie-Fluß einsetzt, um etwa den Kraftspieler zu belohnen, der seine Bennies für gewagte (und coole!) Aktionen, dann wird der Spieler benachteiligt und durch die XP für Bennies Vergabe erst recht.

Deswegen stehe ich der ganzen Sache eher kritisch gegenüber.

Edit: Der Rechtschreibung angenähert.
« Letzte Änderung: 5.08.2009 | 12:36 von Scorpio »
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Eins zu Eins umtauschen beschleunigt halt die Charakterentwicklung enorm. Ich glaube der Rekord an übrigbehaltenen Bennies in meinen Runden lag bei sieben. 2-3 sind keine Seltenheit. Ich spiele eigentlich immer mit der Regel, das pro Bennie ein W6 gewürfelt wird und es bei einer 5 oder 6 einen zusätzlichen XP gibt.   
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Offline Zornhau

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Wir spielen seit der 1st Ed., wo die Bennie-zu-XP-Regelung noch fester Regelbestandteil war, mit dieser Regel.

Es gab auch über eine Fantasy-Kampagne von fast fünf Jahren Dauer NIE Probleme damit. - KEIN Spieler blieb auf seinen Bennies "sitzen", um mehr XP zu erwürfeln. - Im Gegenteil: Wer MEHR unternimmt, der erspielt sich ja auch MEHR NEUE Bennies.

Manche Spielleiter und Spieler scheinen den Eindruck zu haben, daß man mit Bennies als "karger" Resource, die nur einmal bei Spielsitzungsbeginn aufgefrischt wird, sehr knauserig sein muß. - Das kann ich jedoch überhaupt NICHT empfehlen.

Spieler, die AKTIV und mit Engagement mitspielen, die erhalten ständig Bennies für ihr GUTES ROLLENSPIEL. Und da es ja GUTE Rollenspieler sind, bleiben sie eben NICHT auf ihren Bennies sitzen, sondern machen tolle, packende Aktionen, für deren Gelingen sie ihre Bennies einsetzen.

Konkretes Beispiel: Ich habe mit meinem Hellfrost-Charakter, dem Paladin des BATTLElords, vor einer krassen Kampfszene in Schnee und Eis insgesamt 6 Bennies gehabt. Einen der drei Start-Bennies hatte ich in einer vorherigen Begegnung für ein mir als Auftritt meines Charakters angemessen erscheinendes Einschüchtern aufgewandt, die anderen vier Bennies hatte ich mir - teils als Folge des (Big Mouth, Overconfident) Einschüchterns an sich gutwilliger Bürger - HINZU erspielen können.

In besagter Kampfszene jagte ich mit einem Schlitten mitten durch den Pfeilhagel eines fies ausgedachten Hinterhalts, sprang ab, und wollte den Führer der Angreifer und ein paar seiner Bogenschützen "göttlich Zappen" (Burst mit Elektrizitäts-Trapping). Und ich würfelte eine 5. Das schien mir viel zu wenig zu sein, daß der Boss und seine Schergen drin bleiben würden. Also haue ich einen Bennie raus. 5. Noch einen. 5. - Das ist aber der Letzte. - 5. - Weder Boss noch Schergen blieben in meinem Elektro-Zapp-o-Kill-Feld. - Mist.

In zwei weiteren Kampfrunden hatte ich dann einmal zwei Bennies und einmal meinen letzten für Würfe gegen Disruption meiner auch auf anderen Gruppenmitgliedern laufenden "Dauer-Wunder" rausgehauen. - Und nun wurde der Kampf wirklich HÄSSLICH, da nach nur drei Kampfrunden KEINE der anfänglichen sechs Bennies mehr hatte - und unser eh schon verstümmelter Skalde war auch schon "Bennie-blank".

Wir überlebten mit einer für Hellfrost-Verhältnisse mäßigen Zahl an Wunden (bei Hellfrost entwickelt man echt Nehmerqualitäten, so wie einem die Charaktere dort zugerichtet werden). Im Nachklapp dieser Kampfaktion erspielten wir uns noch ca. zwei Bennies pro Nase. Dann war Schluß.

Wir bekamen 2 XP für den kurzen (4-5 Stunden Spielzeit) Spielabend, und würfelten für unsere Bennies nach 5 oder 6, um XP daraus zu machen. - Bei mir:  NIX. Bei meiner Frau: NIX. Beim Skalden-Spieler: +1 XP.  (Das sind die Resultate, an die ich mich erinnern kann.)

Das war völlig unkritisch und machte aber auch noch SPÄT in der Spielsitzung erhaltene Bennies SINNVOLL, weil diese, wenn schon nicht mehr in der Spielsitzung selbst eingesetzt, dann noch am Ende in XP GEWÜRFELT werden konnten.

In unseren Runden gibt es KEINE XP für "gutes Rollenspiel", die man dann erst am Rundenende bekäme, wenn XP abgerechnet werden, sondern wir vergeben SOFORT für packendes Zeug einen Bennie, den man für die üblichen Bennie-Anwendungen einsetzen kann, oder dem so Belohnten mehr XP bescheren könnte. - KÖNNTE. Es ist und bleibt ein SPIEL! Daher ist das WÜRFELN um XP für Bennies auch so wertvoll, daß ich es nicht mehr missen möchte.

(Anders in DL Classic, wo man die Fate-Chips zu einem festen "Wechselkurs" direkt in Bounty-Points tauschen kann.)

Wenn sogar der SW-Autor Shane Hensley im Pinnacle-Forum bekundet hat, daß er bei der Abschaffung dieser Bennie-zu-XP-Regel von Revised Ed. zu SW:EX überstimmt wurde, er aber in seinen Runden NIE auf diese Würfelmöglichkeit verzichten würde, dann nehme ich das mit Genugtuung zur Kenntnis.

Offline Trollork McMunchkin

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Gibt es einen aus der EX-Ed weggekürzten Teil, wie der SL an neue Bennies kommt, oder muss der (im Gegensatz zu Deadlands-Classic) echt damit haushalten?
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

Offline Zornhau

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Gibt es einen aus der EX-Ed weggekürzten Teil, wie der SL an neue Bennies kommt, oder muss der (im Gegensatz zu Deadlands-Classic) echt damit haushalten?
Der SL bekommt KEINE neuen Bennies über die gesamte Spielsitzung hinweg.

Aber: Für jeden Wildcard-NSC, den ein Spielleiter einführt, erhält er 2 Bennies pro NSC.

Und wem das noch nicht reicht: Die DL:R-Regeln sehen vor, daß ein Spielleiter einen neuen Chip ziehen darf, wenn einer seiner Spieler einen Roten Chips ausspielt. Diese Fate-Chip-Regeln kann man leicht in andere SW-Settings importieren.

Offline Trollork McMunchkin

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Also wird in reloaded genauso wie in classic zwischen verschiedenen bennies/chips unterschieden? Interessant. Nur für diesen Effekt, oder haben die in reloaded noch andere Unterschiede (die man klauen könnte)?

-Werde DL:reloaded wohl eh nicht spielen/leiten, da ich DL:classic für das für seinen speziellen Einsatzzweck bestdesignte System halte.

-Das und die fürchterliche Kurt Wiegel Review haben mich (leider) sehr lange davon abgehalten, mich mit savage worlds zu befassen...
« Letzte Änderung: 5.08.2009 | 05:40 von Trollork McMunchkin »
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

MarCazm

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-Das und die fürchterliche Kurt Wiegel Review haben mich (leider) sehr lange davon abgehalten, mich mit savage worlds zu befassen...

Was genau war denn an dieser review so fürchterlich??
Das er so gut wie gar nichts über irgendetwas gesagt hat?
Ich fands schon seltsam genug, dass er in seiner 7 minuten review grad mal nur ne minute für DLR übrig hatte und auch das äußerst nichts aussagend war...

Offline Trollork McMunchkin

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Die grenzdebile Begeisterung (wenn wohl auch gespielt) und
die Art von Spiel, die mir die Review suggeriert, sagen mir halt überhaupt nicht zu...
"action, action, action, schnell, schnell, schnell und nur ein Würfel...."

-klingt/klang für mich halt wie "kein crunch, hirnlos und untaktisch aber wenigstens zur geistigen Selbstbefriedigung viel Zeugs wegmoschen."
Die Vorstellung, Deadlands mit "Light&Fast" Regeln zu spielen tat ihr übriges zu meinem Brechreiz.
Die Vorstellung, die ich von SW nach diesem Video hatte, hatte so ziemlich nichts, aber auch garnichts mit dem tatsächlichen SW zu tun...(außer, das ich damit nicht Deadlands spielen will)

Danke, blödes Internet, für deine wertlosen Reviews.... :puke:

jetzt aber zurück zu bennies und exp... ;)
« Letzte Änderung: 5.08.2009 | 11:05 von Trollork McMunchkin »
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

MarCazm

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Danke, blödes Internet, für deine wertlosen Reviews.... :puke:

Naja immerhin sind seine späteren SW Revies besser geworden. :D

jetzt aber zurück zu bennies und exp... ;)

Also ich hab festgestellt, dass Bennies und XP Geschmäcker sich von Gruppe und Setting ziemlich stark unterscheiden.
Die Einen mögens, die Anderen nicht. Manchmal passt es zu einem bestimmten Setting und wiederum nicht.
Ich hab auch schon oft genug erlebt, das Spieler ihre Bennies meist horten und so gut wie kaum verbrennen. Entweder, weil sie gut genugn würfeln oder das Ergebnis einfach hinnehmen. Daher hatte ich auch schon des öfteren Spieler, die den ganzen Abend fast keinen Ton von sich gegen haben, aber trotzdem noch ihre Sart Bennies da hatten zum XP würfeln später und da wo die anderen Spieler ihre Wunden gesoaked und ihre durch RP verdienten Bennies auch für andere Würfe nutzten. Und meist dabei entsteht dann diese Ablehnung gegen das Bennie = XP Kram, weil nämlich die Spieler, die wirklich was tun diesen Arschlosen Spielern gegenüber benachteiligt werden, weil diese ne Ecke schneller aufleveln durch mehr XP. Daher bin ich selber gespaltener Meinung über diese Regelung. Denn es ist auch blöd wenn man sich einen Bennie nach dem Anderen verdient und dann kaum einen verbraucht, weil es nicht zwingend nötig war und dann am Ende der Sitzung noch so 4 Bennies rumliegen hat ohne wirklich einen nutzen davon gehabt zu haben.

Ich hab sogar schon teilweise angefangen Bennies nicht mehr pro Sitzung neu auszuteilen, sondern für ein ganzes Abenteuer bzw. Kampagne den Stand beizubehalten. Damit fahr ich derzeit besser und die Spieler tun auch was um ihren Bennie Haushalt aufrecht zu erhalten. Und biete ihnen die Möglichkeit an ihre Bennies in XP's umzuwandeln, sag ihnen aber im gleichen Atemzug auch, dass ihnen die Dinger dann beim nächsten Mal fehlen werden. So können sie selber entscheiden ob sie nur einen versuchen umzuwandeln oder mehr oder gar keinen. ;)

Offline Master Li

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Ich würde die Regel aus den bereits genannten Komplikationen nicht anwenden. Wenn ich möchte, dass die Spieler mehr EP erhalten, kriegen sie halt mehr von mir ;)
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

isyahadin

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Ich werde in absehbarer Zeit SL bei SW sein, Necropolis 2350 oder Hellfrost *freu*, und hab mir dafür folgendes überlegt:

Pokerchips sind ja verschiedenfarbig, also gibts jeden Spielabend zu Beginn 3 "pissgelbe Bennies der Lahmarschigkeit" gratis für jeden. Alle neu hinzugewonnen Bennies haben eine andere Farbe, und NUR diese können dann am Ende der Session mit W6 zu XP gemacht werden.

Denke somit ist definitiv ein Anreiz da was zu machen, allein schon weil brüten einfach gar nix bringt.

Hatte auch überlegt die fix XP pro Abend auf nur 1 zu setzen, damit sollte die Motivation exponentiell steigen - weiß aber noch nicht ob das zu heftig ist.

Meinungen?

alexandro

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Ich mache das bei Deadlands so, dass die Spieler am Ende eine Karte für jeden Chip ziehen und mit ihrer Hand die Hand des SLs schlagen müssen (+1 XP bei Gleichstand, +1 XP für jede Stufe die ihre Hand besser ist).

Auf diese Weise müssen die Spieler nicht nur darauf achten Chips anzuhäufen, sondern auch die Chips des SL zu reduzieren (indem sie AGGRESSIV seine NSC angehen).

Offline Zornhau

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Ich mache das bei Deadlands so, dass die Spieler am Ende eine Karte für jeden Chip ziehen und mit ihrer Hand die Hand des SLs schlagen müssen (+1 XP bei Gleichstand, +1 XP für jede Stufe die ihre Hand besser ist).
Das ist eine SEHR COOLE Hausregel, die ich mir doch gleich mal notieren werde.

Ich nehme mal an, Du vergibst aber weiterhin 2 bis 3 XP pro Spielabend an "normalen" XP?

Eine Reduktion auf 1 XP oder weniger halte ich für nicht gut, weil SW darauf ausgerichtet ist, daß ein SC mindestens jeden zweiten Spielabend einen Level-Up erhält. Auch die nicht so aktiven, die nicht so "aggressiven" Spieler sollen diesen SC-Fortschritt mitmachen können.

Bei 1 XP oder 0 XP wird der zufallsabhängige Teil so hoch, daß ein SICHERER Anstieg nur alle FÜNF statt alle ZWEI Spielsitzungen gegeben ist. - Das ist viel zu langsam, da SW gerade von der SC-Entwicklungs-Dynamik auch einen Reiz für die Spieler darstellt.

Offline Zornhau

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Ein Nachtrag, weil ich zuerst zur DL:R-Hausregel was schreiben wollte.

Denke somit ist definitiv ein Anreiz da was zu machen, allein schon weil brüten einfach gar nix bringt.
Man kann zwar mit Anreiz-Systemen eine ZUSÄTZLICHE Motivation bzw. eben eine Belohnung für aktives, engagiertes Mitspielen schaffen, aber, das nutzt alles nichts, wenn die Spieler diese nicht VON SICH AUS mitbringen.

Als Spieler spiele ich in Bennie-/Gummipunkte-losen Regelsystemen genauso engagiert wie in SW. Die Bennies sind eine nette Bestätigung dafür, daß das, was ich ins Spiel einbringe, dem Spielleiter und den Mitspielern gefällt (nein, Bennies werden NICHT "basis-demokratisch" von den Spielern vergeben, aber wenn die Mitspieler am Tisch sagen "Das ist doch einen Bennie wert gewesen", dann wäre es ein Blödmann von Spielleiter, wenn er da nicht tatsächlich den Bennie rüberschieben würde - und mit solchen Spielleitern muß man ja nicht spielen).

Je elaborierter ein Anreizsystem, desto eher wird "am System entlang" gespielt, statt den Bennie-Fluß durch das GESPÜR zu gestalten. Das Gespür statt schein-rationaler "harter" Kriterien ist es aber, was den Bennie-Fluß zu solch einer mächtigen Steuerungsgröße macht. Ich würde ein härter verregeltes Bennie-Vergabe-System NICHT wollen und es würde ziemlich mit meiner Art zu Leiten kollidieren.

Hatte auch überlegt die fix XP pro Abend auf nur 1 zu setzen, damit sollte die Motivation exponentiell steigen - weiß aber noch nicht ob das zu heftig ist.
Es IST zu heftig.


alexandro

  • Gast
Das ist eine SEHR COOLE Hausregel, die ich mir doch gleich mal notieren werde.
Danke.

Zitat
Ich nehme mal an, Du vergibst aber weiterhin 2 bis 3 XP pro Spielabend an "normalen" XP?
Ja. Die Karten sind nur Ersatz für die Bonus-XP-Regel, welche man normalerweise bei 5en und 6en auf einem W6/Bennie bekommt (kann verstehen warum diese Regel rausgeschmissen wurde).

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Zitat von: Alexandro
Das ist eine SEHR COOLE Hausregel, die ich mir doch gleich mal notieren werde.
Das möchte ich so nochmal unterschreiben! :)
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Offline Zornhau

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@Alexandro: Welche Fate-Chips gehen denn für die Hand des Marshals ein?

Es ist ja so, daß ein Spielleiter sich mit jedem Wildcard, den er ins Spiel bringt, automatisch zwei Fate-Chips besorgen könnte, auch wenn ihn die Spieler sehr effektiv ALLE Fate-Chips aus dem gemeinsamen Pool haben ausgeben machen.

Ich würde ja hier nur den allgemeinen Marshal-Pool an Fate-Chips heranziehen, und die persönlichen Fate-Chips der Wildcard-NSCs nicht berücksichtigen.

Unterscheidest Du die Farben der Fate-Chips bezüglich der Karten-"Wertigkeit"?

MarCazm

  • Gast
Auf diese Weise müssen die Spieler nicht nur darauf achten Chips anzuhäufen

Da sehe ich zumindest deb größten Knackpunkt. Sie häufen sie an anstatt sie zu verbrennen. Das ist im Grunde nichts anderes als das Auswürfeln. Mehr Chips = besere Chancen mehr XP abzustauben. Da es für die nächste Sitzung eh egal ist, weil man ja wieder mit 3 +/- Mod startet und man sich daher keine Sorgen machen muss mal blank rumzulaufen. So sieht es immer danach aus, dass man sich die Chips erspielt um sie am Ende für XP zu verballern und sie im Spiel nur im Allernotwendigsten Fall einsetzt -> Schaden soaken oder vielleicht ein Snake Eyes abwenden und sie nicht nutzt um abgefahrene Aktionen zu starten.

Offline CaerSidis

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Es kommt denke ich stark darauf an wie die Gruppe spielt und wie sie es gewohnt ist mit solchen "Gummipunkten" zu spielen. Sicher auch, wie "hart" der jeweilige SL leitet.

Wie ich Zornhau verstehe sind seine Spieler das schon lange gewohnt, also nutzt man diese Sachen und spart sie nicht. In anderen Runden, bei uns z.B. auch sind sie eher was neueres (mal von DL Chips abgesehen oder früher mal FatePoints) und somit wird eh schon mal eher zögerlich danach gegriffen. Aber eher so aus dem Grund "wer weiß ob ich sie später noch dringend brauche".

Von dem her macht es für Runde wie Zornhaus sicher Sinn, wenn man späte Bennies in XP umwandeln kann und für die anderen Runden eher Sinn das weg zu lassen, bis die Spieler vermehrt die Bennies auch einsetzen. Deshalb lasse ich die Umwandlungsregel auch weg. Sogar trotz allem sind bei uns welche über geblieben.

Dann ist es bei uns auch eher so, daß man generell schaut daß die Chars nicht drauf gehen. Das wissen die Spieler irgendwie, also wäre der Griff zum Bennnie auch beim Soaken in der Tat zeitverzögert, zu Runden wo der SL knallhart durchzieht was seine Würfel sagen. Auch hier wäre es kontraproduktiv die Bennies noch in XP umwandeln zu können.

Zu guter letzt versuche ich noch einzuführen, das man für die meisten waghalsigen Aktionen sofort Bennies bekommt (wenn sie net völlig sinnlos oder blöde sind), damit diese auch einigermaßen gelingen können. Dadurch haben die Spieler die mal was machen, auch nicht mehr so nen Nachteil gegenüber den Sparern.

Aber trotz allem, ich denke man muß diese Regel gut abwägen, je nach Art der Spielgruppe.

alexandro

  • Gast
Ich würde ja hier nur den allgemeinen Marshal-Pool an Fate-Chips heranziehen, und die persönlichen Fate-Chips der Wildcard-NSCs nicht berücksichtigen.
So mache ich das auch.

Zitat
Unterscheidest Du die Farben der Fate-Chips bezüglich der Karten-"Wertigkeit"?
Rote und Blaue Chips erlauben es 2 Karten zu ziehen und sich die bessere auszusuchen (bei Roten geht die nicht verwendete Karte an den Marshall*). Legendenchips snd direkt 2 Karten "wert".

*Die Spieler müssen sich abstimmen, ob und wieviele ihrer Roten Chips sie einsetzen wollen, weil ein einzelner Spieler damit potentiell ALLEN die Tour vermasseln könnte.

MarCazm

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Aber trotz allem, ich denke man muß diese Regel gut abwägen, je nach Art der Spielgruppe.

Wie sich herausgestellt hat, läuft es bei den meisten Gruppen ja genau so ab. Die Regel wurd ja nicht umsonst abgeschafft.
Aber es ist auch genauso blöd wenn die Bennies am Ende der Sitzung verpuffen.
Daher meine ich ja, dass der aktuelle Benniestand während eines Abenteuers bzw. Kampagne aufrecht erhalten wird. Keine Neuausgabe pro Sitzung. Aber mit der Option am Ende pro Sitzung so viele Bennies in XP versuchen umzuwandeln wie man möchte.

Das mit den Karten ist zwar ein nettes Gimmick, aber im Endeffekt einfach viel zu viel um ein bisschen Extra XP's rausholen. Bis dann mal so ein ganzes Kartendeck ausgeteilt ist, bei 5 Spielern und 1 SL mit angenommenen 2 Chips übrig pro Nase und dann jeder sein Deck zusammengestellt hat und dann noch das Karten hin und her geschiebe falls ein roter Chip dabei ist. Da wird es so viele Flushs regnen und Split Pots bei rumkommen, dass es irgendwann auch nur öde wird.

Offline Zornhau

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Daher meine ich ja, dass der aktuelle Benniestand während eines Abenteuers bzw. Kampagne aufrecht erhalten wird. Keine Neuausgabe pro Sitzung.
Das entwertet aber die Edges Luck, Great Luck, sowie andere Eigenschaften (Young, Half-Folk) MÄCHTIG.

Diese Eigenschaften SOLLEN dem betreffenden Spieler zu Beginn JEDER Sitzung einen "Bennie-Vorsprung" geben. Dafür hat er schließlich seine Background Edges rausgehauen.

Keine neuen Bennies pro Sitzung sind so ziemlich das, was ich in anderen Gummipunkte-Systemen als die "karge Strategie" für die Gummipunkte-Ausgabe kennengelernt habe. - Die Rolle, die die Gummipunkte in diesen Systemen spielen, ist die von SELTENEN "Sicherungsleinen", falls etwas im Rahmen der normalen Charakterkompetenz schief geht.

Die Rolle der Bennies in SW ist eine andere. Sie sind ERMÖGLICHER und FÖRDERER von hochkompetenten Aktionen, nicht nur "Sicherungsleinen", die im Notfall, und das möglichst selten, eingesetzt werden.

Durch eine NICHT-karge Bennie-Verfügbarkeit werden Spieler ermuntert mehr "Würfel-Risiken" einzugehen. So etwas fällt bei einer kargen Vergabepraxis (und dazu gehört das Nichtauffrischen am Beginn jeder neuen Runde) einfach weg. - Die Spieler sollen sich über ihre vor ihnen liegenden Bennies und das Bewußtsein, daß da, wo die herkommen, auch noch mehr für sie drin sind, etwas TRAUEN, statt nur ängstlich ihre Charaktere im "Niederdrehzahlbereich" zu spielen.

Ich lasse bei sehr langen Runden - z.B. Con-Übernachtrunden - auch mal mitten in der Sitzung die Spieler ihren aktuellen Bennie-Bestand in XP würfeln und mache mit einem kompletten "Bennie-Refresh" (auch für den Spielleiter!) weiter.

Ich vergebe Bennies NICHT wahllos, NICHT VOR einer riskanten Aktion, und NICHT "einfach so". - Ich beobachte die Gruppe, das Spielgeschehen und insbesondere die "Risikofreudigkeit" der Spieler. Und ich gebe entsprechend "Treibstoff" für die Art von Risikofreudigkeit, die ich fördern möchte.

Das ist in unterschiedlichen Settings jeweils anders. Und es ist in großen Gruppen anders als in kleinen Gruppen. - Hier könnte ich keine harten Regeln aufstellen, was die Bennie-Vergabe anbetrifft, weil es IMMER das aktuelle Gruppen-Klima jetzt gerade am Spieltisch ist, was hier mittels Bennies unterstützt oder gar gelenkt werden soll.

MarCazm

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Durch eine NICHT-karge Bennie-Verfügbarkeit werden Spieler ermuntert mehr "Würfel-Risiken" einzugehen. So etwas fällt bei einer kargen Vergabepraxis (und dazu gehört das Nichtauffrischen am Beginn jeder neuen Runde) einfach weg. - Die Spieler sollen sich über ihre vor ihnen liegenden Bennies und das Bewußtsein, daß da, wo die herkommen, auch noch mehr für sie drin sind, etwas TRAUEN, statt nur ängstlich ihre Charaktere im "Niederdrehzahlbereich" zu spielen.

Ganz genau darum geht es doch. Nur sollen die Spieler, die ihre Bennies für etaige Aktionen einsetzen denen, die ihre Bennies horten nicht am Ende benachteiligt werden.
Der Benniefluss bleibt ja bestehen und es obliegt dem Spieler ob er seine Bennies beibehält und damit beim nächsten mal diesen Vorrat auch wieder zur Verfügung hat oder ob er einige davon nutzt um zu versuchen ein paar Zusatz XP zu bekommen, dafür aber das nächste Mal halt mit den wenigen Bennies zu starten.
Was Edges wie Luck etc angeht, bleibt das mit den pro Sitzung +1 Bennie. Sonst wären sie ja
entwertet
;)