Autor Thema: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?  (Gelesen 5094 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten


Anstoß zu diesem Thread ist eine Aussage vom Mann ohne Zähne im „Können Charaktere sterben“ Thread und ich muss zugeben, dass ich da echt lange drüber nachgedacht habe.

Ich sehe es als eines meiner Grundprinzipien an, das ich meine Aufmerksamkeit als SL möglichst gleichmäßig verteile und versuche, jedem Spieler sein Spotlight zu geben. Das kann natürlich auch daneben gehen, wenn ein Spieler nicht gerne im Rampenlicht steht (ist mir mal mit einer Spielerin so ergangen).

Trotzdem brodelt es in mir und ich überlege, ob diese Aussage nun wahr ist oder ich sie komplett ablehnen soll.

Wie es bei mir üblich ist, hohle ich ein wenig weiter aus um zu erklären, wie ich zu leiten versuche.

Ich sehe mich als eine Art Welten- Darsteller SL an. Ich unterhalte mich mit meiner Gruppe über ihre Charaktere und deren Interessen, lese ihre Hintergründe und benutze diese um meine Planung der Kampagne mit einzubauen. Punkte zu finden, welche die Spieler oder ihre Charaktere interessieren und damit dafür sorgen, dass die Spieler die Initiative ergreifen und in meine Welt und ihre Probleme eintauchen um in ihr zu agieren und nicht nur zu reagieren. Diese privaten Hintergründe verknüpfe ich dann mit meinen 3 Timelines, also mit Ereignissen die kommen und Auswirkungen auf die Welt in der die Spieler sich bewegen haben.

Beispiel: In einem Abenteuer geht es darum, das der böse Pascha X einen Doppelgänger auf einen wichtigen Posten (Seneschall) in dem beschaulichen Ort XY gesetzt hat. Die Gruppe bekommt zu hören, dass der Seneschall sich merkwürdig verhält. Wenn die Gruppe dieses Problem nicht regelt, dann ist der Ort XY blald ein Stützpunkt des Bösen und das hat Auswirkungen auf die Macht der Ritter, welchen meine Gruppe angehört. Um meinen Spieler der aus der Gegend kommt mit seinen Hintergrund zu konfrontieren, baue ich noch einen zweiten Handlungsstrang ein. Der Seneschall hat  sich verbündete im Wald erschaffen, welche den kleinen Bruder eines der Helden entführen und ein großes Lösegeld fordern. Der Spieler hat also eine Spolightfolge, in der es um seinen Hintergrund geht, die sich aber auch auf die Welt an sich auswirkt.

Alle anderen Spieler bekommen in dem Abenteuer Punkte, an denen sie und ihre Fertigkeiten wichtig werden können, wenn die Gruppe sich einbringt. Dazu schreibe ich mir immer eine Fertigkeit auf, welche der jeweilige Charakter gut beherrscht und platziere einen entsprechenden Plothook. Das trage ich sogar in meine Timeline ein, damit ich dieses Spotlight nicht vergesse und der Charakter sich sicher sein kann, dass er seine Fertigkeiten nicht umsonst gelernt hat. So kann sich jeder Spieler sicher sein, das er im Abenteuer mindestens einmal wichtig ist und sich einbringen kann, auch wenn dieses Abenteuer sich vom Schwerpunkt her um einen anderen Charakter dreht.

Im nächsten Abenteuer steht dann ein anderer Spieler im Spotlight der Geschichte und sein Hintergrund wird mit einem Ereignis der Timeline verknüpft. So sorge ich dafür, dass jeder Spieler regelmäßig im Mittelpunkt steht und seinen Hintergrund oder seine Charakterziele verfolgen kann.

Falls ein all zu enthusiastischer Spieler aufdreht und dem Spotlightspieler sein Rampenlicht klauen will, interveniere ich, denn ich sehe mich als SL dazu verpflichtet, dass alle Spieler gerecht behandelt werden und auch die Ruhigeren  ihren großen Auftritt bekommen.

Ist das denn wirklich schlecht? Sollte ich da einfach von ablassen und das Recht des aktiveren Spielers einführen, weil es im wahren Leben nun auch einmal so ist, dass die aktiveren Leute bekommen, was sie wollen?

Ich denke nicht. Für mich geht es im Spiel darum das Gerechtigkeit herrscht und wenn das nicht ohne Steuerung durch mich geht, greife ich regulierend ein. Die Regeln gelten ja auch für alle Spieler, wieso also bei den Spotlights auf einmal sagen, der Lautere oder Aktivere gewinnt?

Glücklicherweise habe ich in meiner derzeitigen Runde recht selten ein Problem damit, aber wenn ich es mal nicht geschafft habe, weil meine Rampensau zu viel Gas gegeben hat, habe ich den anderen Spielern gegenüber immer ein schlechtes Gewissen. Egal ob die Show nun gut war oder nicht.

Mich würde aber mal interessieren, wie ihr diese Frage so seht!

Jörg
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Crimson King

  • Hat salzige Nüsse!
  • Titan
  • *********
  • Crimson King
  • Beiträge: 19.136
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Stormbringer
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #1 am: 11.08.2009 | 19:51 »
Ich agiere eigentlich genauso wie du. Ich will, dass jeder Spieler die Chance hat, sich einzubringen, und versuche auch, jedem die Möglichkeit zu geben, zu glänzen, seine große Plotszene zu kriegen etc.

Wenn ich andererseits merke, dass ein Spieler mit der Sonderrolle gerade oder im Allgemeinen nicht klar kommt, versuche ich ihn zwar zu fördern, aber ich zwinge ihn nicht in solche Situationen.

Ich persönlich will es auch nicht anders. Wenn ich in einer Runde als Spieler keine Gestaltungsmöglichkeiten bekomme, weil ich nicht so laut schreie wie die anderen, dann lasse ich das lieber.

Generell würde ich aber auch hier mal wieder sagen, wer Spaß daran hat, sich mit den Mitspielern um Splotlights prügeln zu müssen, der darf das natürlich.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #2 am: 11.08.2009 | 19:57 »
Das deckt sich auch ganz gut mit meinem Spielstil, auch wenn ich nicht ganz so gut organisiert an die Sache herangehe wie Jörg. Aus diesem Grund brachte ich ja auch das Spotlight-Argument. Ein Charaktertod verschiebt nämlich das Spotlight dramatisch und wer in seiner Spotlight-Szene ist, kann auch dramatisch scheitern, an anderen Punkten wäre es deutlich weniger interessant und würde deutlich weniger Aufsehen erregen. Wenn ich aber in der Spotlight-Szene eines anderen Spielers dramatisch den Löffel abgebe (den Löffel abgeben ist immer dramatisch), ist das im Prinzip der effektivst mögliche Spotlight-Diebstahl.

Ludovico

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #3 am: 11.08.2009 | 20:01 »
Ich finde es so richtig, wie Jörg es macht (und weshalb ich seine Runden auch immer gut fand) und handhabe es auch selber so. Selber hab ich mal eine Runde erlebt, bei der zwei Spieler sehr enthusiastisch dabei waren. Sich da Gehör zu verschaffen und selber mal was durchzuziehen, war anstrengend und kostete Nerven, da der SL eben diese Ansicht vertrat, dass ein Spieler sich sein Spotlight selber holen muss.

Selber bin ich auch hie und da enthusiastisch und begeistert dabei, aber ich werde lieber ausgebremst, als dass ich um Aufmerksamkeit kämpfen muss.

Offline Naga

  • Adventurer
  • ****
  • Kemi-Fan
  • Beiträge: 977
  • Username: Naga
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #4 am: 11.08.2009 | 20:04 »
Ich seh das ähnlich.

Zumindest in den Runden, in denen ich spiele, gibt es keinen Wettkampf um das Rampenlicht. Das heißt nicht, dass es nicht aktivere und passivere Spieler gibt, und die aktiveren (leider) auch mal den Fokus an sich reißen. Aber gerade hier sollten dann der Spielleiter (und auch die anderen Spieler) eingreifen und schauen, dass jeder seine Gelegenheit zum Posen bekommt. Der Spielleiter hat hier natürlich am meisten Überblick, und auch die meisten Möglichkeiten - von daher seh ich ihn schon stärker in der Verantwortung.

Aber letztlich - und darauf wollte MoZ vermutlich hinaus - spielt man zusammen. Die Verantwortung für das gleichmäßige Verteilen der Spotlights allein dem Spielleiter zu überlassen hat halt schon etwas von "sich bespaßen lassen", statt selbst Verantwortung für den Spielspaß aller zu übernehmen.
Und dazu gehört dann beispielsweise, sich nicht zu oft in den Vordergrund zu drängeln, nicht in den Spotlight-Bereiche der anderen zu wildern, Mitspielern auch mal Vorlagen für posige Szenen zu liefern und eben auch als eher passiver Spieler wenigstens Ansätze zu liefern, die der SL dann aufgreifen kann.

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #5 am: 11.08.2009 | 20:05 »
Was mich vor allem am Konzept von MoZ stört: Dort holt man sich das Spotlight über die Werte des Charakters, das fördert ganz extrem Munchinismus, negatives Powergaming und Regelfuchserei bzw. ist vermutlich sogar die Hauptursache für diesen. Ich weiß, dass Munchkinismus nicht die Regel ist und dass unsere Gamisten allesamt sicherlich keine Munchkins sind (bzw. sich nicht dafür halten) bzw. auch an extremerem Powergaming, Exploiting und Minmaxing nichts schlimmes finden - das gehört dort quasi zum Konzept.

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #6 am: 11.08.2009 | 20:08 »
Nun ja, es gibt bei mir auch Spieler die ihre Spotlights regelrecht ignorieren. Da baue ich eine Kullisse auf, in der eine total verstörte und blau geschlagene Mutter bei ihrem Sohn auftaucht und weint, das der Mann sie wegen einer Kurtisane verstoßen hat und der Junior bringt seine Mutter nur zu ihrem Vater, weil dem Spieler der drohende Krieg wichtiger erscheint als die Probleme in der Heimat.

Ich stelle ja nur Situationen dar und hoffe, das die Spieler reagieren oder noch besser agieren, weil sie interessiert sind. Wenn die Spieler etwas anderes machen, dann geht es halt in eine andere Richtung und ich überlege mir, wie sich die Sache ohne das Eingreifen der Gruppe weiter entwickelt (in diesem Fall hat es erst Jetzt eine negative Auswirkung auf die Gruppe).

@ Dolge
Da in den Spotlight Szenen die anderen Spieler meist nur Statisten sind, können sie bei mir nicht dramatisch sterben. Und wenn ein Spieler stirbt, dann ist es halt ein kurzes Vergnügen, welches den Rest des Abends bedeutet, meine SLCs führen zu dürfen. IMHO ein schlechter Tausch.

@ Olli
Du hast dich unterbuttern lassen? Gott, was waren das für Monster?

@ Naga
Meine Spieler wissen, dass ich von ihnen erwarte, dass sie anderen Spielern das Spotlight lassen. Im Gegenteil, sie versuchen eigentlich fast immer, den anderen Spieler zu unterstützen. Aber wenn das so nicht funktioniert, sehe ich mich dazu verpflichtet, regulierend einzugreifen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Ludovico

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #7 am: 11.08.2009 | 20:14 »
@ Olli
Du hast dich unterbuttern lassen? Gott, was waren das für Monster?

Unterbuttern klingt so hart, aber ich musste halt schon um mein Spotlight kämpfen. Da war ein Spieler von Deiner Aktivität ohne aber den Sinn für Fairness. Aber die Runde in der Konstellation hielt zum Glück eh nicht lange und seitdem bin ich von Warhammer 40k als Wunschsetting kuriert.

Übrigens weiß ich nicht, ob ich der einzige damit bin, aber ich reguliere auch gerne als SL hie und da die Spotlights, weil ich mich sonst mies fühle und ein schlechtes Gewissen gegenüber den passiveren Spielern kriege.

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #8 am: 11.08.2009 | 20:16 »
Zitat
Übrigens weiß ich nicht, ob ich der einzige damit bin, aber ich reguliere auch gerne als SL hie und da die Spotlights, weil ich mich sonst mies fühle und ein schlechtes Gewissen gegenüber den passiveren Spielern kriege.

Nein bist du nicht. Ich denke, genau deswegen reguliert man doch überhaupt.

Offline Darkling

  • Rorschach jr.
  • Legend
  • *******
  • Wohnt mietfrei in diversen Köpfen...
  • Beiträge: 5.232
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Darkling
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #9 am: 11.08.2009 | 20:17 »
Übrigens weiß ich nicht, ob ich der einzige damit bin, aber ich reguliere auch gerne als SL hie und da die Spotlights, weil ich mich sonst mies fühle und ein schlechtes Gewissen gegenüber den passiveren Spielern kriege.
Naja, es heißt ja auch Spiel-Leitung, also gehört das meiner Meinung nach sogar explizit zu deinen Aufgaben als SL dazu. ;)
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

I`m just a soul whose intentions are good.
Oh Lord, please dont`let me be misunderstood!

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #10 am: 11.08.2009 | 20:18 »
Es fällt für mich halt unter die Pflicht zur Moderation des Spieles, wie ich sie verstehe.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Naga

  • Adventurer
  • ****
  • Kemi-Fan
  • Beiträge: 977
  • Username: Naga
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #11 am: 11.08.2009 | 20:24 »
@ Naga
Meine Spieler wissen, dass ich von ihnen erwarte, dass sie anderen Spielern das Spotlight lassen. Im Gegenteil, sie versuchen eigentlich fast immer, den anderen Spieler zu unterstützen. Aber wenn das so nicht funktioniert, sehe ich mich dazu verpflichtet, regulierend einzugreifen.

So war das auch gemeint. :)

Offline Cycronos

  • Adventurer
  • ****
  • Version 2.0: Jetzt geistig wieder gerade.
  • Beiträge: 669
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Avatar
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #12 am: 11.08.2009 | 20:30 »
Klares Jein!

Also:
Zum einen sollte der SL natürlich darauf achten, dass der Storyarc oder auch das kurz-Szenario (falls man keine Kampagne spielt) etwa gleichviele oder unterm Strich gleichwertige Spotlights für jeden Spieler enthält.
(Beispiel: einer kriegt zwei kleinere, der andere ein "whammo!"-Ding. Ihr versteht, was ich meine)
Einfachste Logik der Fairness und der "Dienstleister"-Rolle des SLs.
Spotlights sind geil, die ganze Gruppe hat was davon und in der Folge dieser Tatsachen muss man sie natürlich an den Mann bringen und fair verteilen. Punkt.

Eine Ausnahme besteht freilich dann, wenn ein Spieler explizit keine Spotlights wünscht, aber das versteht sich von selbst.

Aber:
Die wirkliche Gestaltwerdung eines Spotlights steht und fällt mit dem Spieler. Einen Charakter durch die Entwicklung des Plots temporär in den Mittelpunkt zu rücken ist eine Sache, aber bis daraus ein echtes Spotlight wird, das als authentisch empfunden wird brauchts noch Einiges. Sowas will natürlich korrekt dargestellt, ausgespielt und auch genutzt werden.
Hier ist der Spieler gefragt, das kann der SL nicht leisten. Wie auch? Der Spieler stellt ja den Charakter dar.
Wenn der Spieler da nicht aufpasst kann das auch schonmal peinlich werden und in der etwas unangenehmen Situation enden, dass ein Char zwar im Mittelpunkt steht aber den Eindruck hinterlässt er wisse nicht so ganz, was er da eigentlich macht.
Und dann ist es kein Spotlight mehr, dann ists einfach nur noch schade und unbefriedigend und hat mehr was von Plumpssack.

Summa Summarum:
Der SL gibt dem Char die leere Bühne, den Rest besorgt der Spieler.

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #13 am: 11.08.2009 | 20:34 »
Klar, ich verstehe den SL da als Moderator: Er spielt den Leuten der Gruppe einzeln Bälle zu und wer darauf nicht anspringt, der hat auch mal Pech gehabt. Insofern ist da der Vergleich mit einem politischen Talkrunden - Moderator eines meiner Spieler gar nicht so weit hergeholt, der spricht Themen an, die bearbeitet werden sollten und greift auch ein, wenn unfair diskutiert etc. wird. Natürlich betreibt ein Talkrunden-Moderator thematisches Railroading, wenn man aber thematisches Rollenspiel spielt, ist das gar kein Problem.

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #14 am: 11.08.2009 | 20:50 »
Zitat
Natürlich betreibt ein Talkrunden-Moderator thematisches Railroading, wenn man aber thematisches Rollenspiel spielt, ist das gar kein Problem.

Ist es noch thematisch, wenn die Spieler die Möglichkeit haben, zu machen was sie wollen? Ich biete ja nur eine Grundsituation, in der die Spieler agieren können, wie sie wollen. Auch wenn ich Anreize für logische Handlungen setze. Die Gruppe macht nur all zu oft nicht das, was ich erwartet habe.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #15 am: 11.08.2009 | 20:52 »
Nein, ich denke auch, dass man das thematische Railroading des Fernsehmoderators nicht 1 zu 1 auf jedes Rollenspiel übertragen kann. Aber selbst der Fernsehmoderator kann dem Gast nur eine Frage stellen und diesem ist dann überlassen, wie er antwortet, ob er bestürzt geht, dem Moderator den Kaffee übern Latz kippt etc. pp.

Offline kirilow

  • Dr. Sommer-kirilow
  • Hero
  • *****
  • Wahrheitsaktivist
  • Beiträge: 1.628
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: kirilow
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #16 am: 11.08.2009 | 23:03 »
Lieber Jörg,

da Du offenbar mit Deiner Methode gute Erfolge erzielst, scheinst Du so falsch ja nicht zu liegen. Im Groben würde ich Dir zustimmen, habe aber ein paar gemischte Bemerkungen:

1. Ich denke nicht, dass der Spielleiter den Spielern die Spotlights servieren muss, sondern vielmehr, dass er sie den Spielern auf Wunsch geben sollte. Und ja, wenn man das Gefühl hat, dass einer der Spieler sich versucht einzubringen und andere ihn zurückdrängen, kann man als Spielleiter da auch eingreifen -- das hängt vor allem damit zusammen, dass der Spielleiter ja meist verschiedene Hüte auf hat. Spieler, die von sich aus nichts in dieser Hinsicht bringen, sollte man allerdings auch nicht zwingen. Manchmal gibt es auch Spieler, die eher passiv agieren, aber dennoch eine wichtige Rolle in der Gruppe spielen; man sollte den Leuten schon zutrauen, dass sie selbst anzeigen können, wenn sie was machen möchten. Zudem holt man sich potentiell langweilige Aktionen ins Haus, da man als SL die Sache aber auch zum Vergnügen und nicht als pädagogische Tätigkeit maht, braucht man sich das nicht anzutun.

2. Es geht nicht nur um Spotlights, sondern auch um die Dinge, die die Spieler mögen. Der eine liebt Geheimnisse (die nur er kennt), der andere hat Spaß an Streit mit NSCs, der dritte mag gerne neue Powers für seinen Charakter usw. usf. Diese Vorlieben zu berücksichtigen ist schlau, sie haben aber nichts mit dem Charakter sondern mehr mit dem Spieler zu tun.

3. Was hat die Anwendung einer Fertigkeit mit einem Spotlight zu tun? Ein Spotlight hat ein Spieler dann, wenn er eine coole Idee ins Spiel bringt oder etwas tolles macht. Ein Fertigkeitswurf ist nichts von beiden; zudem: man kann auch scheitern, dann wird aus dem Spotlight schnell Enttäuschung oder Langeweile.

4. Du überschätzt Flags. Nicht jeder, der aufschreibt, dass er einen Bruder hat, will, dass daraus ein Abenteuer wird, Vielleicht fand man es nur passend oder hätte gern ein wenig Tavernenspiel mit dem Bruder oder wasauchimmer. Ich habe meist gar nicht soviel Lust auf Sachen, die schon in meinem Charakterhintergrund angelegt sind sondern erfreue mich tendenziell mehr an Sachen, die sich der SL als Abenteuer ausgedacht hat -- ist halt überraschender.

Grüße
kirilow
« Letzte Änderung: 12.08.2009 | 00:52 von kirilow »
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

ChristophDolge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #17 am: 11.08.2009 | 23:12 »
Lieber kirilow, ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, wenn ich mir herausnehme, zu antworten, ehe Jörg es getan hat:

Zitat
Du überschätzt Flags. Nicht jeder, der aufschreibt, dass er einen Bruder hat, will, dass daraus ein Abenteuer wird

Du unterschätzt Flags bzw. verstehst sie eventuell falsch: Wenn ich als Flag aufschreibe, dass mein Charakter einen Bruder hat, rechne ich fest damit, dass dieser im Spiel auch mal eine Rolle spielen wird. Flags müssen nicht zwingend was mit dem Charakterhintergrund zu tun haben.

Zitat
3. Was hat die Anwendung einer Fertigkeit mit einem Spotight zu tun?

Das beruht auf folgender Annahme: Wenn ein Spieler einem Charakter einen hohen Fertigkeitswert für irgendwas gibt, möchte er auch, dass dieser Wert zur Anwendung kommt. Ganz einfach eigentlich.

Zitat
2. Es geht nicht nur um Spotlights, sondern auch um die Dinge, die die Spieler mögen. Der eine liebt Geheimnisse (die nur er kennt), der andere hat Spaß an Streit mit NSCs, der dritte mag gerne neue Powers für seinen Charakter usw. usf. Diese Vorlieben zu berücksichtigen ist schlau, sie haben aber nichts mit dem Charakter sondern mehr mit dem Spieler zu tun.

Alles eher klassische Flags.

Zitat
1. Ich denke nicht, dass der Spielleiter den Spielern die Spotlights servieren muss, sondern vielmehr, dass er sie den Spielern auf Wunsch geben sollte.[...]

Was machst du mit Spielern, die sich ständiges Spotlight wünschen? Gerade, weil man Spotlight balancen möchte und nicht mehr die Werte der Charaktere, geht man doch so organisiert vor wie Jörg. Mit der Annahme, dass sich Spieler mit hohen Werten Spotlight "erspielen" wollen, geraten die Werte durch gutes Spotlight-Balancing eher in den Hintergrund und man hat einfach mehr Zeit sich auf den Charakter zu konzentrieren. Wenn man das nicht möchte sondern eher eine Konkurrenz ums Spotlight anstrebt, macht die Betrachtung von Spotlight an sich natürlich kaum noch Sinn.

Zitat
Spieler, die von sich aus nichts in dieser Hinsicht bringen, sollte man allerdings auch nicht zwingen

Macht auch keiner. Wenn der Spieler sagt: "Ich will nicht", dann wird darauf Rücksicht genommen. Reden ist Gold!

Zitat
Zudem holt man sich potentiell langweilige Aktionen ins Haus, da man als SL die Sache aber auch zum Vergnügen und nicht als pädagogische Tätigkeit maht, braucht man sich das nicht anzutun.

Man zwingt ja niemanden dazu, eine Spotlightszene auch wirklich als solche zu spielen - man wirft dem Spieler einen Brocken hin, baut eine Bühne auf, wenn der Spieler dann den Brocken ignoriert bzw. lieber hinter der Bühne agiert, ist das zwar ein wenig schade, weil man sich evtl. Mühe mit der Gestaltung gegeben hat, aber für eine harmonische Gruppe doch voll ok.

Offline kirilow

  • Dr. Sommer-kirilow
  • Hero
  • *****
  • Wahrheitsaktivist
  • Beiträge: 1.628
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: kirilow
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #18 am: 11.08.2009 | 23:16 »
Lieber kirilow, ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, wenn ich mir herausnehme, zu antworten, ehe Jörg es getan hat:
Quatsch, warum sollte ich das übel nehmen.

Du unterschätzt Flags bzw. verstehst sie eventuell falsch:
Vielleicht hast Du recht. Es gab da doch mal einen klassischen Artikel zu 'Flags', hast Du den Link gerade parat? Dann mach ich mich nochmal schlau, bevor ich antworte. Zum Rest später.
EDIT: hab's selbst gefunden.


Grüße
kirilow

« Letzte Änderung: 11.08.2009 | 23:30 von kirilow »
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Mann ohne Zähne

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #19 am: 11.08.2009 | 23:47 »
Was mich vor allem am Konzept von MoZ stört: Dort holt man sich das Spotlight über die Werte des Charakters

NEIN!
Völlig verkehrt. Spotlight Time ist ein Werkzeug der Metaspielebene, um Drama und Erzählung zu fördern. Mein Ansatz ist das Erleben der Spielwelt -- ohne draufgesetzte Geschichte. Weil ich keinerlei Fokus mehr auf Erzählung/Geschichte lege, interessiert mich Spotlight auch nicht.

Außerdem glänzen die Spielercharaktere durch das Rollenspiel ihrer Spieler und nix anderes.

Offline Beral

  • Modellbauer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.703
  • Username: Beral
    • Sportmotivtest
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #20 am: 11.08.2009 | 23:51 »
Ich gehöre zu den Menschen, die nicht gern im Rampenlicht stehen. Als solcher wäre ich nicht erfreut, wenn mein Spielleiter mich jede vierte Sitzung dazu "zwingt", im Rampenlicht zu stehen. Wenn ich irgendwann einmalig oder regelmäßig ins Licht will, werde ich mein Maul schon aufmachen.

Gerecht ist nicht, wenn alle gleichgeschaltet sind. Gerecht ist, wenn es gelingt, jeden das tun zu lassen, was er am besten kann (und am meisten will).

Jörg, damit will ich dir nicht deine Art und Weise zu leiten schlecht reden. Aber Schuldgefühle kannst du dir echt sparen, wenn ein Spieler, der nicht gern im Mittelpunkt steht, im Spiel nicht im Mittelpunkt steht.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

  • Famous Hero
  • ******
  • I really do mindfuck.
  • Beiträge: 3.795
  • Username: Lorom
    • Tagschatten-Blog
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #21 am: 11.08.2009 | 23:54 »
Moin Jörg,

Nicht böse nehmen, das ist hier ist meine extrem subjektive Ansicht: Aber für mich klingt das nach Verfolgungsbetreuung, nicht nach Spielleiten. (Für andere ist das sicherlich toll und erwünscht, keine Frage, und das ist auch gut so). Aufgrund von Flags oder aus anderen Gründen Rampenlicht zu arrangieren, halte ich für forciert und gekünstelt und eigentlich auch aufdringlich.

Ich hatte da mal 'nen Paladin, der, vom Licht abgefallen, Pirat geworden ist. Das lag an einer Intrige in seiner Vergangenheit, dann landete er auf einer Galeere für zehne Jahre etc. pp. Ist ja alles schön und gut, ich brauchte einen (Hinter)Grund, einen Piraten zu spielen und war auf einige Specials des Paladins aus, die nicht erlöschen, wenn er die Seiten wechselt (ich böser PG). Also hab ich einen Sack Klischees zusammengebunden und das Motiv des "gefallenen Ritters" mit Monte Christo munter vermengt und bin bei Crimson Pirate gelandet. Hoppla, genau da wollt ich hin: Ein bißchen schlechtes Gewissen über Mord ab und an, ein freies Leben auf See, nicht über gestern und nicht über morgen nachdenken.

Pirat eben.

Für mich das wichtigste "Flag", das ich dem SL geben kann, ist folgendes: SL: "Ich werde eine Piratenkampagne auf dem Binnenmeer leiten. Böcke?" Der hatte gerade Pirates of the Carribean gesehen, und das ist gutes Swashbuckling. Ich also: "Ja." Das ist ein Flag, nämlich "Will Pirat sein."

Nunja, besagter SL fand den Hintergrund ganz toll. Und baute ihn ein. Fast jede Session. Es war zum Kotzen. Irgendwelche Typen, Gerüchte, Brocken "meiner" Vergangenheit. Der Intent war "Meinen Charakter ans Licht zurückzuführen," das glaubte er, als Flag aus meiner Story herausgelesen zu haben. Ich hab mich diesen für mich vollkommen uninteressanten Spotlights zweimal verweigert (ich finds interessant, daß SL Augenrollen ignorieren können) und schließlich alle umgebracht, die mit mir in Kontakt kamen um über vergangenes Unrecht zu quatschen. Überraschender Schnitt beim Rotwein mit dem Messer und ab durch die Klappe im Keller des Wirtshauses. Platsch, da geht es hin, das Spotlight. "Sprich ihn nicht auf seine Vergangenheit an" war ab Session 5 der Rat, den die anderen SC gaben, wenn jemand meinen Charakter suchte.

Was Deinen Spieler angeht, der Mutter zu Vater schickte: Find ich absolut verständlich. Für meine Charaktere (die nicht Piraten sind :)) kommen i.d.R. Krieg und das Wohl der Allgemeinheit auch weit vor einer untreuen Mutter, die sich halt mal den Falschen ausgesucht hat, um hinter dem Rücken ihres Mannes / meines Vaters rumzuvögeln . Wenns den SL glücklich macht, tu ich dann manchmal so, als würde mich diese Entscheidung grämen und in ganz dolle Konflikte stürzen, persönlich find ichs Clear Cut and over. (Es sei denn, da steckte mehr Tragik dahinter, als der Text hergab). Wenn andere da tolle Szenen bauen, find ich cool, assistiere auch, but not my cup of tea.

Für mich brauchbare Spotlights entstehen aus dem Spiel: Ein guter SL merkt sich jede Fehlentscheidung, die ich treffe, und sich irgendwann eine davon sich gegen mich stellt, werde ich wissen warum. Und für meinen Fehler bezahlen. Dieses artifizielle Rumgeflagge find ich überbewertet, wo hat das eigentlich seinen Ursprung (das bitte besser per PM)?

Grüße

Lorom
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline kirilow

  • Dr. Sommer-kirilow
  • Hero
  • *****
  • Wahrheitsaktivist
  • Beiträge: 1.628
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: kirilow
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #22 am: 12.08.2009 | 00:03 »
Außerdem glänzen die Spielercharaktere durch das Rollenspiel ihrer Spieler und nix anderes.
Genau!
Das ist zugleich Antwort an den Dolge. Genau um dies ging es mir bei dem Hinweis auf die fehlende Verbindung zwischen Fertigkeitswürfen und Spotlight.

Zu den Flags:
Ich habe jetzt noch einmal hier nachgelesen. Ich denke, dass ich das mit den Flags doch recht gut im Hinterkopf hatte, aber ich habe keine Lust auf Definitionskriege, deshalb erkläre ich einfach mal, worum es mir ging. Wenn man unter 'Flags' alle Wünsche von Spielern für das Spiel versteht, dann gebe ich Dir natürlich Recht, Ich habe aber immer etwas anderes als die Pointe dieses Verfahrens begriffen (speziell bei Systemen, die keine expliziten Flags haben), nämlich das analytische Lesen beispielsweise von Charakterbogen und Hintergrundgeschichten um eben diese Wünsche zu ermitteln. Das ist erst einmal richtig und schön. Doch sollte man dies nicht übertreiben. Vielleicht habe ich mir den Bruder nur gerade so aus dem Arsch gezogen oder ich habe Klettern hoch genommen, da ich weiß, dass der Spielleiter oft Klettern lässt. Um die Überschätzung solcher Hinweise auf dem Charakterbogen ging es mir. Ansonsten hat Lorom recht ausührlich die Probleme dieser Überbewertung geschildert.


Was machst du mit Spielern, die sich ständiges Spotlight wünschen?
Da hast Du mich aber böswillig zitiert. Die Antwort war im nächsten Satz.

Man zwingt ja niemanden dazu, eine Spotlightszene auch wirklich als solche zu spielen - man wirft dem Spieler einen Brocken hin, baut eine Bühne auf, wenn der Spieler dann den Brocken ignoriert bzw. lieber hinter der Bühne agiert, ist das zwar ein wenig schade, weil man sich evtl. Mühe mit der Gestaltung gegeben hat, aber für eine harmonische Gruppe doch voll ok.
Vielleicht will er nicht mal auf die Bühne? Beral schildert das gut und offenbar aus eigener Erfarung (ich bin ja bisweilen Rampensau). Darum bin ich mehr dafür, den Spielern das Spotlight zu geben, wenn sie es möchten und nicht, wenn es auf meiner Agenda steht.

Grüße
kirilow
« Letzte Änderung: 12.08.2009 | 01:05 von kirilow »
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Online 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 18.992
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #23 am: 12.08.2009 | 00:12 »
Für mich das wichtigste "Flag", das ich dem SL geben kann, ist folgendes: [...] "Will Pirat sein."

Nunja, besagter SL fand den Hintergrund ganz toll. Und baute ihn ein. Fast jede Session. Es war zum Kotzen. Irgendwelche Typen, Gerüchte, Brocken "meiner" Vergangenheit. [...]

Tja, Lorom. Das war dann wohl ein Fall von schlechter Kommunikation. Selbst Schuld. Deshalb werden auch gelegentlich diese Flaggenbögen angepriesen, wo die Spieler expressis verbis draufschreiben sollen, was sie mit ihrem Charakter machen wollen. Anscheinend sind die tatsächlich zu was gut.

Nichts desto trotz hätte ich da spätestens beim zweiten Mal den Mund aufgemacht. Das wirkt für gewöhnlich Wunder, grade im Vergleich zum Augen rollen.


Zum Thema:

Die Flaggen aus dem Hintergrund eines Charakters würde ich als SL auch bewusst anspielen.

Die mechanischen Fertigkeiten, die Spieler eingekauft haben, würd ich aber nicht ins Auge fassen, sondern alle im Spiel existenten Fertigkeiten gleichmäßig zu fordern versuchen. Wenn sich die Spieler dann um eine ballen und bei ner anderen niemand Punkten kann... naja... schon Scheiße die zu sein.

Das erfordert natürlich sich auf Spiele zu beschränken, die eine eher übersichtliche Anzahl von Fertigkeiten beinhalten.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

  • Famous Hero
  • ******
  • I really do mindfuck.
  • Beiträge: 3.795
  • Username: Lorom
    • Tagschatten-Blog
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #24 am: 12.08.2009 | 00:19 »
Tja, Lorom. Das war dann wohl ein Fall von schlechter Kommunikation.

Amen Bruder, amen! Wir habens nach sechs oder sieben Sessions in den Griff bekommen.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #25 am: 12.08.2009 | 01:14 »
Also Lorom,
wenn du dich nicht für die Hinweise interessiert hast, dann bleibt die Frage: Warum hast Du es dem SL nicht gesagt?

Ich weiß jetzt nicht, wie der SL geleitet hat und das bruchstückhafte Auftauchen der Vergangenheit halte ich für gar nicht so schlecht, solange der Spieler nicht gezwungen wird, dem ganzen Kram nachzugehen. Das ist übrigens einer der Knackpunkte meines Leitens, ich biete Ansätze und die Gruppe macht, was sie für richtig hält. Ich halte auch nix davon, meinen Spielern eine Richtung vorzugeben, in welche sie sich entwickeln sollen. Ich bieten ihnen Ereignisse an, die sie interpretieren können und an denen ihr Charakter wachsen oder zerbrechen kann.

Für einen Spieler dem gesagt wird, ich werde Eure Vergangenheit und Ereignisse daraus ins Spiel einbauen, also schreibt Euren Hintergund entsprechend. Für den gibt es nur den Ratschlag:

Spare dir das Gesülze uns konzentriere dich auf Punkte die dich für deinen Charakter interessieren.

Die Probleme die sich Spieler selber durch ihr Fehlverhalten erschaffen, gehören für mich zum ganz normalen SL Handwerk. Aber wenn man wie ich auf eine Simulation der Spielwelt steht, ergeben sich aus allen Handlungen der Spieler mögliche Ansatzpunkte für das Verhalten der Gegner oder Umwelt und sich dabei nur auf die Fehltritte zu beschränken, heißt viel Potential zu verschenken.

Ich denke, du hast meine Texte leider nicht ganz aufmerksam gelesen, denn die Passagen mit dem Vater der sich eine Kurtisane zugelegt hat und dem Sohn, der seine Mutter zu ihrem Vater gebracht hat, scheinst Du etwas missverstanden zu haben. Genau wie meinen Hinweis, das ich nur Situationen darstelle und hoffe, das die Spieler reagieren oder noch besser agieren, weil sie interessiert sind.

Kein Interesse, kein weiteres Eingehen auf die Punkte.

Die Spieler bestimmen, wo es langgeht. Sie machen den Plot uns steuern so auch ihre Spotlights, weil sie die bestimmten Szenen auch anspielen. Ich bereite ihnen nur den Weg und versuche eine passende Umgebung für den großen Auftritt zu generieren. Glücklicherweise sind meine Spieler neben ihren Vorlieben für stark optimierte Charaktere auch Storrynutten und wählen ab und an mal einen Weg der die Geschichte interessanter macht.

Meine Beschreibung des Leitens ist in diesem Fall übrigens nur auf die Spotlights bezogen und die Kampagnenplanung und Leitung sind erheblich vielschichtiger, wobei die Kommunikation mit der Gruppe und das Eingehen auf ihre Wünsche ein wichtiger Teil sind.

Edit: Der Dolge liegt mit seinen Punkten schon recht nahe an dem, was ich denke. Doch ich bin zu müde um Kirilow adäquat zu antworten. Mehr Morgen...
« Letzte Änderung: 12.08.2009 | 01:27 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

  • Famous Hero
  • ******
  • I really do mindfuck.
  • Beiträge: 3.795
  • Username: Lorom
    • Tagschatten-Blog
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #26 am: 12.08.2009 | 02:21 »
Ich denke, du hast meine Texte leider nicht ganz aufmerksam gelesen, denn die Passagen mit dem Vater der sich eine Kurtisane zugelegt hat und dem Sohn, der seine Mutter zu ihrem Vater gebracht hat, scheinst Du etwas missverstanden zu haben.

$%&$/$querlesen in drei Strängen. Den Schuh muß ich mir wohl anziehen. :bang: Tut mir leid.

Zitat
Für einen Spieler dem gesagt wird, ich werde Eure Vergangenheit und Ereignisse daraus ins Spiel einbauen, also schreibt Euren Hintergund entsprechend. Für den gibt es nur den Ratschlag: Spare dir das Gesülze uns konzentriere dich auf Punkte die dich für deinen Charakter interessieren.

Wenn mans denn dem Spieler sagt, das war nämlich die Crux. Genaugenommen fragt man den Spieler, ob er das wünscht. Wenn nicht, läßt mans raus. Hintergrund kann auch ganz ohne aufgeregtes Einbauen seitens SL nützlich sein, um zukünftige Handlungen zu bestimmen. Ich bin nicht interessiert daran, was war zu spielen, und noch weniger, andauernd mit dem Näschen reingeschubst zu werden.

Wenns daraus Feinde gibt, die ihn suchen oder behindern, ich einem Zuhälter noch Geld schulde, oder ich eine große Lifequest habe, teile ich das dann schon mit. Getrennt. Zwar aus dem Hintergrund resultierend, aber getrennt. Kenntlich. Ich nehme an, daß nennt man dann einen Flaggenbogen. Der einzige Grund für Backstory für mich ist das Ergebnis eben dieser Story: Mein Charakter ist so und so weil. Ende der Vorgeschichte. Die gehört zunächst mir, nicht dem Spielleiter.

Jetzt kommt die Geschichte, die wir in der Gruppe erleben und gestalten. Da kriegt auch jeder sein Viertelstündchen innerhalb seiner SC-Kernkompetenz, es sei denn, ein SL ist so vernagelt, daß er es nicht schafft, versch. Leistungsprofile zu integrieren. Durch Rollenspiel allein kommt dann schon genug zusammen, was auch Dramaszenen dienen kann.

Ums deutlich zu machen: Was Du "Spotlight" nennst, sollte aus dem Spiel erwachsen, also a) nicht aus dem Hintergrund eines Charakters und b) nicht "reingeschraubt" werden. Spontan reagiern, sehen, was an Potential drin ist und ggf. loslassen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Dann haben nämlich alle was davon, und nicht nur der Spieler des betreffenden SC, während den anderen erklärt werden muß, was denn nun genau gerade so Dramatisches geschieht.

Das gilt natürlich nicht, wenn jeder auch genau den Hintergrund des anderen kennt.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Jens

  • Mimimi-chaelit
  • TechSupport
  • Mythos
  • *****
  • Beiträge: 10.754
  • Username: Jens
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #27 am: 12.08.2009 | 07:56 »
Also als SL versuche ich immer jeden Charakter ein wenig anzuspielen und zu gucken, ob er denn Spotlights haben will. Ich geb zu, dass ich nicht frage "Willst du jetzt ein Spotlight haben?" sondern mich erstmal auf meine Einschätzung verlasse - und nach dem Spiel reden wir meist nochmal drüber.

Als Spieler habe ich es sehr gerne, wenn speziell mein Charakter angespielt wird und dann irgendwas passiert. Spotlight bedeutet für mich immer: Charakter verändert sich. Er trifft eine Entscheidung. Ein erfolgreiches Fertikeiten-einsetzen ist für mich nur ein kleines Spotlight, es hat auf den Charakter ja kaum Einfluss. Aber wenn er eine Entscheidung trifft, die Tragweite hat - sehr gut :)
Ich versuche auch so oft wie möglich die anderen Spieler einzubinden und ihnen so etwas wie Spotlights zu verschaffen, nur gelingt mir das als Spieler nicht so gut wie als Spielleiter (wen wundert's?)

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #28 am: 12.08.2009 | 08:57 »
In meiner Runde bekommt jeder Spielercharakter Spotlights und kann sich diese auch selbst holen. Aber wenn er die von mir kreirten Szenen nicht nutzt, PG.
Kurz: Ja, sie sollten sich zumindest bemühen.

Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Mythos
  • ********
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 10.836
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #29 am: 12.08.2009 | 09:19 »
Ich sehe mich ähnlich wie manch anderer hier als Moderator des Spieles. Also bekommt jeder von mir die Möglichkeit, sein Spotlight zu nutzen. Meistens wird das genutzt, aber manchmal eben auch nicht. Das kann verschiedene Gründe haben: entweder versteht der Spieler seinen Einsatz nicht (das könnte dann wiederum an mir liegen), oder er ist vielleicht an dem Spielabend mal nicht ganz auf der Höhe (kommt ja vor ;)).
Es gibt auch viele Situationen, in denen sich der Spieler sein Spotlight selbst holt. Vielleicht habe ich an eine besondere Fähigkeit von ihm nicht gedacht, die er jetzt einsetzt oder er hat einfach Lust, gerade groß aufzutrumpfen. In der Regel ist das auch kein Problem, ich reguliere nur immer ein bisschen, da manche Spieler von mir extrovertierter sind als andere.

Kurze Antwort: Sie können, müssen aber nicht. *


* okay, sie müssen zumindest zum Spielabend erscheinen, um ein Spotlight zu bekommen ;)
« Letzte Änderung: 12.08.2009 | 09:20 von Hotzenplotz »
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Der Nârr

  • Legend
  • *******
  • "@[=g3,8d]\&fbb=-q]/hk%fg"
  • Beiträge: 5.301
  • Username: seliador
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #30 am: 12.08.2009 | 09:46 »
Ich gebe meinen Charakteren schon in der Regel nicht mehr als 5 Zeilen Hintergrund, damit ein SL nicht auf die Idee kommt, da jetzt allzu viel hinein zu interpretieren.

Ich finde es toll, wie viel Mühe sich einige machen, die Spotlights gerecht zu verteilen. Ich könnte wohl im Spiel gar nicht den Überblick so genau behalten, dass ich das Spotlight präzise verteilen könnte. Flags erhalte ich auch in den seltensten Fällen von den Spielern. Ich würde da aber auch keine genauen Situationen vorplanen, sondern die Flags einfach beim Erstellen von Orten oder Nichtspielercharakteren berücksichtigen (z.B. Oppositionen bilden usw.) in der Hoffnung, dass wenigstens auf einen Bruchteil davon eingegangen wird oder das Spiel dadurch interessanter wird.

Bei so einer Spielweise oder wenn man sich gar nicht drum kümmert hängt es natürlich stark an den Spielern, sich einzubringen. Dabei habe ich auch schon erlebt, dass zwei Spieler das Spiel dominiert haben und ein passiver Spieler darüber überhaupt nicht glücklich war, die Schuld aber auf das Abenteuer schob - weil es angeblich nur die Fähigkeiten oder Interessen der aktiven Spieler umgesetzt hätte. Was natürlich Unsinn ist. Der passive Spieler hätte sich ja nur entscheiden müssen, auch mitzuspielen anstatt nur zuzuschauen.

Was ich hingegen schon erwarte ist, dass der Spielleiter die Moderation übernimmt, d.h. dass er sich nicht stundenlang mit einem Spieler beschäftigt, weil die anderen anscheinend nichts machen wollen. Da muss er schon auch mal bei dem anderen von sich aus eine Pause machen und bei den anderen weitermachen. Ich rufe da sicher nicht ins Spiel rein und werde mich auch nicht wie in der Schule melden ;). Spielleiter, die erwarten, dass man sie unterbricht, finde ich seltsam. Wobei ich es auch nicht so drauf habe, die Wechsel passend durchzuführen.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #31 am: 12.08.2009 | 10:23 »
Ist es nicht normal, dass man nach den Vorgesprächen zur Kampagne weiß, was die Spieler wollen? Wozu unterhält man sich sonst mit denen über ihre Wünsche und Vorstellungen? Spätestens nach der Runde, wenn man als SL fragt, ob es noch Anmerkungen zum Spiel gibt, sollte ein Spieler klarstellen können, dass er sein Spotlight nicht auf den Sachen aus dem Hintergrund wünscht und neue Flags definieren, die ihm besser passen.

Die Zentrierung oder das Spotlight des Charaktzers aus Fertigkeiten, die er besonders gut kann folgt meiner Logik der Nischen. Jeder Char benötigt eine Nische, in der er glänzen kann. Wenn ein Spieler viele Punkte für eine Fertigkeit ausgibt, dann soll er das nicht umsonst gemacht haben. Ich möchte nämlich nicht, dass der Spiel- Aspekt im Sinne von Taktik und Würfeln zu kurz kommt.

Die meisten Sachen, die hier als negatives angesprochen werden werden meiner Erfahrung nach am Anfang der Kampgne unter den Spielern abgesprochen um Missverständnisse zu vermeiden. Was wollen wir als Gruppe errreichen? Wer lernt was? Was will ich für meinen Char und was will ich auf keinen Fall.? Halt der ganze Kram den man absprechen muss, damit alle das gleiche Spiel spielen und wissen, wo ihre Verantwortungen und Wünsche liegen.

Mit dem Wissen baut der SL dann eine Kampagne und bietet den Spielern die Möglichkeit, ihre Ziele anzuspielen oder zu verwirklichen. Natürlich können die Charaktere auch versagen und an den Folgen wachsen oder zerbrechen. Sie können die Absichten ihres Charakters ändern und Plothooks ignorieren, denn die Welt reagiert bei mir auf das, was die Spieler machen.

Eine gute Geschichte wird im Nachhinein daraus.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Trollork McMunchkin

  • Experienced
  • ***
  • schlechter Rollenspieler (tm)
  • Beiträge: 102
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Trollork McMunchkin
Re: Müssen sich Spieler ihr Spotlight selber holen?
« Antwort #32 am: 12.08.2009 | 17:36 »
Mich würde aber mal interessieren, wie ihr diese Frage so seht!

Du hast den Spaß aller Mitspieler im Sinn, was schonmal für deinen Leitstil spricht.
Richtig bemerkt wurde aber, dass es Spieler gibt, die mehr oder weniger Spotlight wünschen.
Ich denke, ein guter Spielleiter vernachlässigt keine Spieler, sondern gibt jedem die Chance zur Teilnahme; dabei kommt es aber gar nicht so sehr auf 100% Verteilungsgerechtigkeit an, sondern nur darauf, dass sich niemand wie das sprichwörtliche 5.Rad am Wagen fühlt.
-Solange du jedem etwas (an)bietest, erfüllst du diesen Teil deiner Aufgabe sehr gut, wie dein Angebot unter den Spielern verteilt wird, ist aber ihre Sache ("Freiheit VS Railroading bla, bla, bla hier einsetzen").

Grund zur Einmischung von Spielleiterseite sehe ich nur, falls sich jemand zu sehr ausgegrenzt/nutzlos fühlt und selbst da glaube ich, ein gelegentliches rüberblicken und "und du?" fragen während, und ein eingeworfenes "hey, ihr solltet vielleicht black leaf ein bischen mehr integrieren" nach der Sitzung hilft mehr, als ein roboterartiges verteilen des Spotlights nach deinen (Vorab)Vorstellungen, denn wenn man die Spielleiterplatte als Büffet versteht, soll ja jeder(auch die Rampensau) essen dürfen, was ihm schmeckt.(Liegenlassen was ihm nicht schmeckt.)

-Ich finde deinen Einsatz sehr löblich, aber glaube, dein Spiel würde nicht leiden, wenn du die Verteilung einfach etwas lockerer siehst, und ein wenig Verantwortung abgibst,
solange es keine Probleme gibt.
« Letzte Änderung: 12.08.2009 | 17:39 von Trollork McMunchkin »
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?