Autor Thema: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?  (Gelesen 17575 mal)

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Offline Darius

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #50 am: 3.03.2010 | 09:38 »
Zur Magie in Mittelerde und als Setting für das Rollenspiel:

Speziell für das, was ich anbieten möchte beim Treffen, wird es allerdings unerlässlich sein, dass die Magie nicht ganz so subtil daherkommt. Ich möchte den Spielern schon die Möglichkeit geben, die tollen Spruchlisten aus Rolemaster voll aus zu spielen. Sonst macht nämlich keiner nen Mage oder Heiler oder so.

Ich bin da, was Mittelerde betrifft ziemlich "flexibel". Ich finde das muss man auch. Sonst würde man sich zu sehr einschränken. Sozusagen Mittelerde mit Feuerbällen und Teleport. :D
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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #51 am: 3.03.2010 | 10:30 »
Naja. Das würde* mich jetzt weniger bocken. Ich bin ja eh von Rolemaster nicht gerade begeistert, aber das Spruchlisten-System fand ich schon bescheuert, als ich in MERS einen Elbenmagier gespielt habe.

*) Konjunktiv, weil es sowieso unwahrscheinlich ist, daß ich aufs Sommertreffen kommen kann, oder überhaupt auf irgendein Treffen.
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Offline Darius

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #52 am: 3.03.2010 | 10:40 »
Also für das System wäre es halt notwendig das Magiesystem auch zu nutzen, weil der Magier und alle anderen Pure Magiernutzer davon leben, so viel mit Magie machen zu können.

Wäre ja auch nur ein Angebot. Wie gesagt ich hatte schon Interessensbekundungen für eine klassische Rolemasterrunde.
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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #53 am: 3.03.2010 | 11:02 »
Das ist immer das Problem, wenn man ein High Magic System für eine Low Magic Welt einsetzen will. Hatten wir schon oft genug mit D&D. Ich glaube, im Falle von RM auf Mittelerde würde ich einfach keine Magienutzer als SCs zulassen; Problem gelöst. (Ob man sich dadurch neue Probleme schafft, sei dahingestellt.)
Statt Rolemaster in einer anderen Welt anzubieten, solltest du lieber Mittelerde mit einem anderen System anbieten. ;)

Ich habe ja auch ziemlich intensiv NWN auf Mittelerde-Servern gespielt, und da ist die Magie auch immer problematisch gewesen. Im Endeffekt wurden halt einige Zauber deaktiviert oder abgeschwächt, aber trotzdem hat dort jeder hochstufige Caster einen Kawumms, bei dem selbst Gandalf vor Neid erblassen würde.
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Offline Thot

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #54 am: 3.03.2010 | 12:00 »
Wer redet denn von einer Karte.. ?!
[...]

Naja, was sonst bleibt von Mittelerde, wenn man den Ringkrieg und alles, was für die Gefährten von unmittelbarem Erlebniswert ist, weglässt? Man weiss ja einfach gar nichts über diese Welt.

Das sieht man z.B. auch sehr schön daran, dass es durchaus sein kann, dass es viele Magier in Mitelerde gibt (Im Buch in der Szene im Tänzelnden Pony in Bree, als Frodo einfach verschwindet, denken die Leute, er sei ein "reisender Magier mit unbekannten Absichten" und werden argwöhnisch, sooo selten muss es also nicht sein, dass jemand sich unsichtbar machen kann, je nach Interpretation).

Offline Salva

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #55 am: 3.03.2010 | 12:15 »
Ich halte Mittelerde eigendlich für sehr gut geeignet, eine RPG Runde darin zu spielen. Man braucht nur ein wenig Flexibilität. Schließlich hat ME viele viele graue Flecken, über die Tolkien nur 2 Sätze verliert, wirklich beschrieben ist ja nur das, was entlang des Weges der Gemeinschaft aus dem "Herrn der Ringe" oder auch entlang Bilbos Expedition im Hobbit geschieht.

Weiß denn einer, was sich alles in Eriador befindet, wo kein Held gewesen ist ? Es ist nur bekannt, dass es dünn besiedelt sei, und früher dort die Königreiche existierten. Viel Platz, selbst dort tätig zu werden. Es könnten doch im Süden Eriadors noch immer Nachfahren Cardolans leben, über die Lebensbedingungen der Dunländer ist wenig bekannt. Rohan hat bestimmt auch mehr Burgen, als im Herr der Ringe erwähnt werden. Und das alte Angmar bietet zu Beginn des 4en Zeitalters sicher genügend Plothooks. Ebenso gibt es die angedeutete Rückeroberung der alten Zwergenfesten im Nebelgebirge unter König Elessar.

Man muss sich halt nur von der Vorstellung verabschieden, selbst den Ring ins Feuer zu werfen, oder dergleichen. Ausserhalb des Wegs der Gemeinschaft gibt es aber genug Freiraum um selbst während des Ringkriegs aktiv zu spielen. Auch die bereits erwähnte Epoche des zerfallenen Arnor, welches gegen Angmar kämpft, bietet viele viele Möglichkeiten für lange Kampagnen mit offenem Ende.

Beispiel aus meiner Runde, neueres HDR-Regelwerk von Decipher / Pegasus (war nicht sonderlich erfolgreich, und ist auch in manchen Punkten Grütze, dennoch einfach genug um mit Anfängern zu spielen), 5 RPG-Neulinge die "mal gucken" wollten wie RPG ist. Vorgefertigte Abenteuer, Mittelerde darum, weil jeder sich die Welt vorstellen konnte ohne dass man erstmal lange erklären musste wie die Welt ausschaut, ein Ausflug von Rohan aus ins Dunland. Lief bestens, und die Spieler wollten eine Zugabe. Daher weiter Plot gestrickt, eine Intrige in die die Helden gerieten beim Verlobungsfest des jungen Thronerben Rohans (der ja nur am Rande erwähnt wird im HDR, da er an den Furten des Isen beim Kampf gegen Isengart fällt), wo Erkenbrand als HauptNSC den Dienern des Feindes ein Dorn im Auge ist und durch eine Verschörung des Mordes schuldig gefunden werden soll. Die Helden decken dies auf, und stellen die Verschwörer. Wieder sehr spannende Szenen, in denen eigendlich jeder der Spieler mit den Charakteren die sie hatten (stammten alle aus einfacherer Herkunft, keine von Adel) viel Spaß und gut zu tun hatte. Wenn es weitere Zugaben gibt, will ich die Helden durch das Dunland in den Süden Eriadors führen, das ich mit einem dünn besiedelten Feudalsystem füllen will: ein paar Weiler, und einige lokale Ritter / Fürsten die einzeln wenig Einfluss haben auf die Geschicke Mittelerdes und sich um den Anspruch auf das Erbe Cardolans streiten.

Ich denke, dass es einige Schwierigkeiten gibt, als SL die Welt von Mittelerde richtig rüberzubringen, da die Welt durch Tolkien in ein recht deutlich zu unterscheidendes Schwarz und Weiß geteilt ist (Hier gefällt mir übrigends die Idee Deciphers mit Verderbnispunkten: Sobald die Anzahl gesammelter Verderbnispunkte, die durch böse Taten oder Verlockungen des Feindes angesammelt werden können, ein Attributswert erreicht, wird der Char zum NSC und wechselt ins Lager des SL über, einer meiner Spieler spielt eine Hobbitdiebin und absolviert da einen spannenden Balanceakt). Böses ist oft zu erkennen, und Gutes ist oft edel im Gebaren oder Handeln. Ich gehe hier auch dazu über, Helden mit Ansehen, Geschenken durch hohe Personen (wie die Geschenke Galadriels beispielsweise) zu belohnen da simple Questmotivation á la "der Auftraggeber heuert die Helden für 40 GS an den Dungeon aufzusuchen" bei Mittelerdeabenteuern halt eher unpassend sind. Geld ist ja bei Tolkien für Helden nie ein Thema gewesen. Die Spielweise und das Flair ist halt verschieden von manch anderen RPG-Systemen, aber das kann gerade einen Reiz ausmachen.

Gruss Marc

Offline Feuersänger

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #56 am: 3.03.2010 | 12:22 »
Sagen wir so: man weiß ziemlich viel über die Geschichte - also wann wo welches Reich existierte, und wer gegen wen wo Krieg geführt hat - aber das dünnt in den letzten Jahrhunderten des 3.ZA auch immer mehr aus, und über die aktuellen Zustände weiß man echt sehr wenig.

Und ja, man weiß auch nicht, wie häufig Magier sind; man weiß halt nur von den Fünf Istari, die aber als "Große Zauberer" und in ihrer Eigenschaft als Maiar außer Konkurrenz laufen. Ansonsten sind Magier wohl in erster Linie unter Elben verbreitet. Zu den Hobbits wird dagegen ausdrücklich gesagt, dass sie über KEINE Magie verfügen, außer man bezeichnet ihre angeborene Fähigkeit, sich unbemerkt zu bewegen als solche.

Aber: in den größten Schlachten des Ringkrieges sehen wir überhaupt keine menschlichen Magier aktiv werden. Weder bei den Guten noch bei den Bösen. Unter den Verteidigern von Minas Tirith ist Gandalf der einzige, der mit Zaubern um sich schmeisst. Man möchte doch meinen, dass jegliche anderweitige magische Aktivität ebenso Erwähnung gefunden hätte. Es ist aber nur von Schwertern und Speeren und Bögen etc. die Rede.
Daraus kann ich eigentlich nur schließen, dass es einfach keine menschlichen Magier gegeben haben kann, denn sonst wären sie im Krieg eingesetzt worden.
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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #57 am: 3.03.2010 | 13:03 »
Es gab doch genug Schlachtfelder, die keine Kameraperspektive besassen. Ich kann dir daher nicht zustimmen.

Ich finde, dass es in Mittelerde viel Magie, und damit auch viele magisch Begabte gibt. Beispielsweise wohnt vielem, was Elben erschaffen haben, Magie inne. Warum leuchtet Stich wenn Orks ankommen, was ist mit dem schwarzen Pfeil der Smaug tötet ? Das fertigten keine einfachen Schmiede ! Die Magie, die Saruman oder Gandalf ausüben wirkt doch vielfach ohne die aus anderen Systemen bekannten Effekte, keine Feuerbälle, kein "in eine Kröte verwandeln". Dafür viele Effekte, die eher im Hintergrund wirken, und auf den ersten Blick wenig mächtig oder beeindruckend erscheinen. Ich denke daher, dass es Magier geben wird, die von einem der Istari z.b. ausgebildet wurden, aber eben über weniger Kräfte verfügen und auch selten sind. Vielleicht war ja doch einer bei Minas Tirith dabei, aber er war halt weder mächtig noch wichtig. Oder die, die es gibt sind woanders, kämpfen z.b. oben am Düsterwald gegen die Horden die aus Dol Guldur kommen ?

Nur weil keiner erwähnt wird daraus zu schließen, dass es keine gibt, halte ich für ein bisschen gewagt. ;)

Gruss Marc
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 13:09 von Salva »

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #58 am: 3.03.2010 | 13:26 »
Nur weil keiner erwähnt wird daraus zu schließen, dass es keine gibt, halte ich für ein bisschen gewagt. ;)

Jetzt bin ich mal ein bisschen polemisch, und behaupte das gleiche mit Autos auf Mittelerde.
Könnte ja durchaus irgendwo ein Zwerg oder Elb mit einem rumgefahren sein, aber Tolkien erwähnts halt nicht explizit. ;)


Und füge hinzu, dass ich vom Gefühl her auch der Ansicht bin, dass Magie auf Mittelerde vielleicht im "Ambiente" existiert, d.h. Sachen sind magisch beseelt, Magie wirkt durch die Elben, aber den klassischen Menschenmagier gibt es meiner Auffassung nach in Mittelerde nicht.

Es ist jetzt 22 Jahre her, dass ich den Herrn der Ringe, den kleinen Hobbit und das Silmarillion gelesen habe, deswegen ist bei mir vieles heutzutage nur bruchstückhaft noch im Kopf vorhanden.

Ich kann mich allerdings genau dran erinnern, dass ich die überbordenden Spruchlisten in MERS als störend und nicht "mittelerdisch" empfand.

Offline Feuersänger

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #59 am: 3.03.2010 | 13:29 »
Kamera? Äh zur Erinnerung, für den LOTR-Kanon maßgeblich ist in allererster Linie das BUCH.

Das mit den magischen Waffen hatten wir weiter oben schon, sicher gibt es welche. Aber ebenso sind die erwähnten Waffen entweder aus elbischer Fertigung, oder viele hundert Jahre alt, oder beides. Bei den wenigen "magischen" Waffen aus Menschenhand wird immer ausdrücklich betont, dass sie aus Westernesse oder Arthedain oder anderen versunkenen Reichen stammen. Nichtmal Boromir, der ja der oberste Krieger Gondors ist, hat eine besondere Waffe.

Dass die Istari Magier ausgebildet hätten, ist eine reine Rationalisierung deinerseits und wird nicht mit einer Silbe vom Kanon unterstützt.

Zitat
Nur weil keiner erwähnt wird daraus zu schließen, dass es keine gibt, halte ich für ein bisschen gewagt.

Für viel gewagter halte ich es, deren Existenz anzunehmen, _obwohl_ sie nirgends erwähnt werden.
Im LOTR werden uns alle möglichen wundersamen Dinge präsentiert, von leuchtenden Schwertern über unsinkbare Boote bis hin zu turmhohen Mumakil, ein einziger Gestaltwandler zählt als eigene Armee, und ausgerechnet MAGIER sollen existieren, obwohl sie nirgends vorkommen?
Sorry, das kauf ich nicht.

P.S.: weil Grubentroll mich grad draufbringt. Nur weil in den Büchern gelegentlich (und auch da sehr selten) von "sowas ähnlichem wie Magiern" die Rede ist, heisst das noch lange nicht, dass es tatsächliche Magier gab. Erstens haben wir ja auch in unserer Welt massig Geschichten von Hexen und Zauberern, ohne dass es diese jemals wirklich gegeben hätte. Zweitens wird im LOTR selbst an einer Stelle Gandalfs Feuerwerk mit einem Schnellzug (!) verglichen, aber es will ja wohl niemand behaupten, dass es deswegen in ME Eisenbahnen gegeben hätte.

Tolkien war halt in erster Linie Linguist, und hat sich in Sachen Schriftstellerei so einige Patzer erlaubt.
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 13:35 von Feuersänger »
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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #60 am: 3.03.2010 | 13:36 »
Du hast was ich schreiben wollte in meinem post auf den Punkt gebracht, danke...

Kamera? Äh zur Erinnerung, für den LOTR-Kanon maßgeblich ist in allererster Linie das BUCH.

Das mit den magischen Waffen hatten wir weiter oben schon, sicher gibt es welche. Aber ebenso sind die erwähnten Waffen entweder aus elbischer Fertigung, oder viele hundert Jahre alt, oder beides. Bei den wenigen "magischen" Waffen aus Menschenhand wird immer ausdrücklich betont, dass sie aus Westernesse oder Arthedain oder anderen versunkenen Reichen stammen. Nichtmal Boromir, der ja der oberste Krieger Gondors ist, hat eine besondere Waffe.

Dass die Istari Magier ausgebildet hätten, ist eine reine Rationalisierung deinerseits und wird nicht mit einer Silbe vom Kanon unterstützt.

Für viel gewagter halte ich es, deren Existenz anzunehmen, _obwohl_ sie nirgends erwähnt werden.
Im LOTR werden uns alle möglichen wundersamen Dinge präsentiert, von leuchtenden Schwertern über unsinkbare Boote bis hin zu turmhohen Mumakil, ein einziger Gestaltwandler zählt als eigene Armee, und ausgerechnet MAGIER sollen existieren, obwohl sie nirgends vorkommen?
Sorry, das kauf ich nicht.

P.S.: weil Grubentroll mich grad draufbringt. Nur weil in den Büchern gelegentlich (und auch da sehr selten) von "sowas ähnlichem wie Magiern" die Rede ist, heisst das noch lange nicht, dass es tatsächliche Magier gab. Erstens haben wir ja auch in unserer Welt massig Geschichten von Hexen und Zauberern, ohne dass es diese jemals wirklich gegeben hätte. Zweitens wird im LOTR selbst an einer Stelle Gandalfs Feuerwerk mit einem Schnellzug (!) verglichen, aber es will ja wohl niemand behaupten, dass es deswegen in ME Eisenbahnen gegeben hätte.

Tolkien war halt in erster Linie Linguist, und hat sich in Sachen Schriftstellerei so einige Patzer erlaubt.

Offline Johannes

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #61 am: 3.03.2010 | 13:36 »
.
[...]
Aber: in den größten Schlachten des Ringkrieges sehen wir überhaupt keine menschlichen Magier aktiv werden. Weder bei den Guten noch bei den Bösen.[...]

Einspruch: Saurons Mund ist ein Mensch und "er lernte die große Hexerei" (und er war grausamer als jeder Ork).

Es gibt also ganz klar zauberische Effekte jenseits der Istari.
Sam schwärmt von "Elbenzauber", aber Galadriel differenziert dann zwischen ihrem Kram und den "Betrügereien des Feindes". Da gibts also schon was.

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #62 am: 3.03.2010 | 13:50 »
Stimmt, ein Schwarzer Numenorer, und vermutlich auch schon ein paar hundert Jahre alt, und immerhin wie gesagt niemand geringerer als "Saurons Mund". Auch der Hexenkönig von Angmar ist eine Art Zauberer, aber da ist wieder nicht klar, ob er diese Kräfte schon vor seiner Geistwerdung hatte.
Allgemein weisen die wenigen Spuren darauf hin, dass die meisten Menschen, die als "Magier" oder dergleichen bezeichnet wurden, in Wahrheit Scharlatane und bessere Taschenspieler waren.
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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #63 am: 3.03.2010 | 14:38 »
Mit Kamera(perspektive) meinte ich eigendlich nicht den Film direkt, sondern eigendlich eher als Metapher das, was der Leser oder Zuschauer mitbekommt. Vielleicht eine unglückliche wortwahl. All das, was drumherum ist und nicht ausführlich beschrieben wurde kann man ja dennoch mit Leben füllen.

Gandalf und Saruman sind wie Radagast Mitglieder des Rats, sollte dieser Rat nur aus den dreien bestehen, da doch Pallando und der fünfte aus dem bekannten Mittelerde verschwunden sind ? Nur diese drei sind laut Tolkien Background als Istari bekannt, und eigendlich Majar, daher ihre Macht.

Grundsätzlich bin ich kein Freund, Manapunkte in Mittelerde einzuführen und Feuerbälle gäbe es auch keine. Ich sehe aber die Freiheit Zauberer und Magier mit geringerer Macht zuzulassen, weil Mittelerde und der Herr der Ringe offen genug dafür ist.

Wenn die Dunedain Nachfahren der Numenorer sind, und diese in der Lange waren magische Dinge zu erschaffen, warum sollte das den Dunedain beispielsweise nicht möglich sein (sieht man von der Möglichkeit verlorenen Wissens ab) ? Sicherlich, der größte Teil mittelerdischer Magie geht von Valar, Majar, Noldor und Sindar aus, aber Feanor schuf die Palatiri und die Silmarill, Celeborn (?) war ein Elbenschmied, die Fesseln der Elben schmerzen böse Kreaturen und Lembas sättigt mehr als Brot in der fünffachen Menge.

Es geht ja im Grunde beim "Magier" hauptsächlich um menschliche SC's / NSC's, denn Zwerge sind ja in Fantasy á Tolkien eher nicht magischer Natur (die Ringe der Macht wirken bei ihnen nicht, sie können keine Ringgeister werden) und auch bei Hobbits ists nur schwer vorstellbar. Elben sind meiner Meinung nach per se magisch, besonders Noldor. Nur dass sich das eben nicht in Sprücheschleuderei äussert. Decipher hat hier eine für mich sehr angenehme Art der Zauberei gefunden, Beispiel: Heilmagie. Der Zauberer muss würfeln ob er Erschöpfung erleidet (dann geht auch der Zauber schief), und bekommt bei Erfolg +8 auf den Würfelwurf für das Heiltalent. Also ein indirekter Zauber, so wie die meisten im Regelwerk.

Gruss Marc

Offline Darius

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #64 am: 3.03.2010 | 15:03 »
Kann mir jemand überhaupt eine Literarische Welt nennen, in der ich meine Magier rumzaubern lassen kann nach Lust und Laune?

In Anbetracht der Gegenstände die in Mittelerde so kursieren, muss ich sagen, ich finde Mittelerde nicht so Low-Magic. Auch wenn viele der Teile aus dem 1. und 2. Zeitalter stammen.
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Offline Blutschrei

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #65 am: 3.03.2010 | 15:08 »
Zitat
Kann mir jemand überhaupt eine Literarische Welt nennen, in der ich meine Magier rumzaubern lassen kann nach Lust und Laune?

Je nachdem wie weit du das fassen willst und ob auch "die Bösen" als Beispiel gelten.
In WarhammerFRP gibt es z.b. keine Manapunkte, nur die Gefahr mit jedem Zauber, wahnsinnig oder besessen zu werden.
Die Tzeentchdämonen dementgegen können (nicht nach Regelwerk, aber nach Hintergrund) zumindest in der eigenen Globule "frei" zaubern.

Wobei es doch sehr oft so ist, dass "die Bösen" einfach zaubern können, wie es gerade in die Story passt, ohne das mit irgendwelchen "Mechanismen" in Verbindung zu bringen, da ist oft nicht zu durchschauen, ob sie nach "Lust und Laune" zaubern können, oder sich doch an irgendwelche "Regeln" halten müssen.
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Offline Darius

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #66 am: 3.03.2010 | 15:11 »
Ja aber ich spiele jetzt auch schon seit einiger Zeit Warhammer 2nd. An Magie zu kommen ist da schon recht schwer. Da braucht es schon eine weiterführende Karriere.
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Offline Thot

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #67 am: 3.03.2010 | 15:22 »
Im LOTR werden uns alle möglichen wundersamen Dinge präsentiert, von leuchtenden Schwertern über unsinkbare Boote bis hin zu turmhohen Mumakil, ein einziger Gestaltwandler zählt als eigene Armee, und ausgerechnet MAGIER sollen existieren, obwohl sie nirgends vorkommen?

Nun, es scheint relativ klar zu sein, dass Mittelerde-Magie eher nicht von D&D-artiger Konsistenz ist, immerhin wirft der mächtige Gandalf im Hobbit nicht mit Feuerbällen, sondern mit brennenden Tannenzapfen. :D Zauberei in Mittelerde wirkt offensichtlich eher "hinten rum": Das würde man regeltechnisch als Boni auf Heilung oder andere Fertigkeiten, wie erwähnt, oder als plötzlich besonders stabile, verschlossene Türen, oder vielleicht als das Laufen über Schnee ohne Spuren oder Einsinken abbilden. Direkte Kampfmagie dagegen wohl eher nicht - auch Gandalf war glücklich, ein Zauberschwert gefunden zu haben, und hat es gern und oft benutzt.

Übrigens, schaut Euch die Erzählungen der Schlachten in den Büchern noch mal an. Tolkien ist da bemerkenswert vage; es ist durchaus möglich, dass bei der Schlacht an der Hornburg oder der auf den Pelennor-Feldern Magier der subtilen Art auftraten. Oder Panzer und MG's. Beschrieben wird's nämlich nicht genau genug, um das auszuschließen. :D

Zitat
P.S.: weil Grubentroll mich grad draufbringt. Nur weil in den Büchern gelegentlich (und auch da sehr selten) von "sowas ähnlichem wie Magiern" die Rede ist, heisst das noch lange nicht, dass es tatsächliche Magier gab.[...]

Nein, nicht zwingend. Aber es eröffnet eben genau diese Möglichkeit der Interpretation.

Wie schon gesagt: Man weiss eigentlich zu wenig über Mittelerde, um in ihr zu spielen. Außer man definiert es selbst, und dann kann man ebenso gut gleich ne eigene Welt nehmen und tritt einem eingefleischten Fan, der eigene Vorstellungen hat, nicht auf die Füße.

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #68 am: 3.03.2010 | 15:28 »
Kann mir jemand überhaupt eine Literarische Welt nennen, in der ich meine Magier rumzaubern lassen kann nach Lust und Laune?

In Anbetracht der Gegenstände die in Mittelerde so kursieren, muss ich sagen, ich finde Mittelerde nicht so Low-Magic. Auch wenn viele der Teile aus dem 1. und 2. Zeitalter stammen.

Mir fällt keines ein. Allerdings gibt es Settings mit mehr Einschränkungen und Settings mit weniger.
HDR sehe ich auch nicht als Low Magic, nur ist die Magie eher unterschwelliger Natur. Nur selten gibt es Magiemanifestation der extremen Art (Feuerballschlachten (ich weiß, der Vergleich wird allmählig abgelutscht), Blitzgewitter, die Szene mit Saruman auf seinem Turm (1 Film) der überm Berg das Unwetter beschwört ist m.M. nach auch schon weit über das Buch hinaus), sondern eher magische Dinge aller Art, magische Kreaturen, Magie die als Begleiterscheinung wirkt oder ohne Effekt auskommt, bzw auch auf eher mentaler Basis arbeitet (Sarumans Gedankenmanipulation). Nur ganz selten wird wirklich mächtige Magie offenbar (Furt vor Bruchtal, Kampf gegen Balrog, Rettung der Reisenden durch Feuer im Hobbit).

Gruss Marc

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #69 am: 3.03.2010 | 15:59 »
Harry Potter vielleicht. :P In den meisten literarischen Welten  - die also nicht ihrerseits aus RPGs hervorgehen - haben Zauberer Seltenheitswert. Natürlich, denn Magie soll ja was Besonderes sein. Oft gibt es nur ein oder zwei Zauberkundige in der ganzen Geschichte. Meinetwegen können es auch ein oder zwei Dutzend sein, aber im Prinzip bleiben es extrem wenige.

Das beisst sich natürlich mit den Ansprüchen des handelsüblichen Rollenspielers, weil erfahrungsgemäß im Durchschnitt mindestens einer pro Spielgruppe selber "was magisches" spielen will, oder zumindest Zugriff auf so geilen magischen Klimbim wie Zauberschwerter etc. haben will. So entstanden Welten wie die Forgotten Realms, in denen quasi jeder Schuhlöffel verzaubert ist, die magischen Waffen im Dutzend billiger rausgehauen werden, und der Charaktertod nur eine temporäre Unannehmlichkeit ist, bis der Gruppenkleriker den Raise/Res sprechen kann.
So ein Setting lässt sich zwar angenehm bespielen, aber für Romane ist es halt Mist. Es will halt keine rechte Spannung aufkommen, wenn man als Leser weiß, dass sich jegliches Ungemach bis einschließlich Tod mit ein paar Stunden Rast und einer Handvoll Geld revidieren lässt.
Daher schränken die Autoren, die in solchen Welten schreiben, die Magie oft selber wieder ein. Man beachte zum Beispiel, dass man in den FR-Romanen Kleriker mit der Lupe suchen muss, während im Spiel einer zu jeder Party gehören sollte.
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Offline Grubentroll

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #70 am: 3.03.2010 | 16:03 »
Ja, eben eher so eine art "ambiente" Magie, die in den Dingen wirkt.


ps: Forgotten Realms habe ich am Anfang, also bei der ersten grauen Box und den frühen Supplements auch nicht als so bombenmagisch empfunden. Das kam meines Gefühls nach irgendwie dann später auf, vielleicht begünstigt durch die vielen Computerspiele.

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #71 am: 3.03.2010 | 16:10 »
Um die HDR Welt von Decipher mal darzustellen: Hier gibt es Magier als Spielerberufung, einfach weil man in Fantasy-RPGs diese Facette nicht einfach weglassen kann. Die Hackordnung ist auch ganz grob beschrieben, obwohl hier viel offen gelassen wird. Besonders mächtig sind die Istari (Gandalf etc). Dann gibt es so ein Dutzend geringerer Istari (wobei das bei diesen nur ein Titel ist) die dem Rat noch angehöhren, und dann wiederum im gleichen Mengenverhältnis einfache Zauberkundige, die von Kräuterhexe über Scharlatan bis hin zum wandernden Magier reichen (der zu den Istari gehöhren will aber dafür noch viel lernen muss). Die größte Menge der Zauberkundigen dürfte sich dabei auf einem Level bewegen, dass DSA z.b. für Magiedilettanten vorsieht. Auch das Verhältnis Zauberkundiger zu Nichtzauberkundigen schätze ich für den Vergleich als krasser ein, während DSA da 1 zu 1000 anbietet würde ich nach Decipher Interpretation eher 1 zu 10000 ansetzen. Und da sind natürlich auch die Bösewichte mit drin. ;) Zusätzlich ist es ausserdem so, dass die wirklich mächtigen Zauber als Hexenwerk den Dienern des Schattens vorbehalten sind, und Spieler diese nie lernen könnten ohne selbst ein Diener des Feindes zu werden. Es ist also auszuhalten, der Magier meiner Runde zauberte genau 2 Mal bisher (Heilung), und glänzte sonst mit seinen Wissensfertigkeiten, was alle völlig ok fanden.

Mit Tolkien-Fanatikern ein Mittelerde-RPG zu spielen ist sowieso eine Sache für sich, wie bei jeder Spielwelt wo sich einer zu sehr reinsteigert ist das keine so gute Konstellation. Und gerade da Tolkien so viel graue Flecken gelassen hat die man selbst füllen muss, ist man frei Magier reinzusetzen oder auch nicht, je nach Geschmack. (Friedensangebot, Feuerbringer ? ;))
Zwangsläufig entfernt man sich damit mehr oder weniger vom Tolkien-Kanon, aber das finde ich nicht schlimm. In meiner Interpretation z.b. hat es Magier, und im Süden Eriadors kleine Feudalherrscher mit Burg etc.

Gruss Marc

edit: kleiner Fehlertroll !
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 16:28 von Salva »

Offline Grubentroll

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #72 am: 3.03.2010 | 16:25 »
Mir hat mal einer von seiner MittelErde-Kampagne mit Ninjas in Eriador die aus so einer Art Asien im Süden kamen erzählt.

Ich glaube ich zumindest kann mit deinen Magiern und Feudalherrschern plus Burg leben...
;D

Offline Tolwen

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #73 am: 3.03.2010 | 18:39 »
Kann mir jemand überhaupt eine Literarische Welt nennen, in der ich meine Magier rumzaubern lassen kann nach Lust und Laune?
Die Jungen Königreiche aus Elric von Melniboné. Da gibt's auch zwei sehr schön umgesetzte Rollenspiele zu (das Zweite sogar noch besser als das Erste). Da ist Zauberei und Dämonenbeschwörung gängige Praxis ;)

Zwar kann's nicht jeder, aber daß es von der Sorte eine Menge gibt, und die dann auch mit Vorsicht zu geniessen sind, ist allgemein bekannt.
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Offline Tolwen

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Re: Warum nicht Mittelerde als Rollenspiel-Setting?
« Antwort #74 am: 3.03.2010 | 20:05 »
Wie schon gesagt: Man weiss eigentlich zu wenig über Mittelerde, um in ihr zu spielen. Außer man definiert es selbst, und dann kann man ebenso gut gleich ne eigene Welt nehmen und tritt einem eingefleischten Fan, der eigene Vorstellungen hat, nicht auf die Füße.

Daß nichts bekannt sei, stimmt so nicht. Die Daten sind halt nur nicht mundgerecht und konsumfertig in einem durchgehenden Text präsentiert, sondern über viele Bücher verteilt. Die Kunst besteht darin, diese Quellen zu sichten, zu bewerten (hinsichtl. Relevanz in Bezug auf den LotR), in einen Kontext zu setzen und daraus begründete Schlußfolgerungen zu ziehen. Dies erfordert akribische Arbeit und eine Menge Investition an Zeit und Hirnschmalz seitens der Spielleiter bzw. Autoren (Bsp. Quellenbände). Zusätzlich sind solide Englischkenntnisse gefragt, da vieles nur auf englisch vorliegt.

Wenn man all das beachtet, ist es sehr wohl möglich Kampagnen zu entwerfen (oder auch Quelleninformationen), die solide recherchiert sind und sich harmonisch in das Grundgerüst einfügen.

Aber wie gesagt, da reicht es nicht aus, mal den LotR und Hobbit gelesen zu haben (oder auch zwei- oder dreimal). Exzellente Kenntnisse in den Anhängen des LotR sind der Anfang, danach sind sehr gute Kenntnisse von Silmarillion und UT (bzw. NaME auf deutsch) Pflicht. Wirklich fundiert wird es dann mit den Letters (Briefen) und der HoME. Zusätzlich sind noch einzelne später veröffentlichte Essays/Aufsätze wie in Vinyar Tengwar (der Zeitschrift der 'Elvish Linguistic Fellowship') sehr nützlich. Die Einstiegsvoraussetzungen, um derartige, stimmige Bände (i.S. von Quellenbüchern) oder auch Kampagnen mit einem hohen level von "suspension of disbelief" zu produzieren liegen also sehr viel höher als bei Material für eine generische, Standard-Fantasywelt.
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 20:17 von Tolwen »
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