Autor Thema: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!  (Gelesen 10492 mal)

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Offline Tourist

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #25 am: 10.02.2010 | 12:11 »
blut_und_glas hat anno Dunnemals (fanpro-forum-zeiten)
eine d20 Konvertierung von SR vorgenommen.

http://rapidshare.com/files/36800982/SR_D20.pdf

(falls noch unbekannt)

edit: hups, wurde weiter oben ja auch schon erwähnt
« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 12:14 von Tourist »

Offline Boba Fett

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #26 am: 10.02.2010 | 12:19 »
Ich würde zunächst zwischen "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" und "der typische Run - Rollenspielabenteuer" unterscheiden!

Das typische "Run" Rollenspielabenteuer im Shadowrun Universum IST pures Dungeoncrawling!
Die Spielregeln erschweren das aber und die übertriebene Vorbereitungsphase, die mehr Zeit kostet als das eigentliche Ausführen des Runs führt das ad absurdum.
Durch die daraus resultierenden Auswirkungen und auch durch die Romane, die einen Einblick ins Shadowrun- gewähren, sorgen dafür, dass viele sich von dem "typischen Run" abwenden und letztendlich "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" spielen.
Dieses "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" ist aber vollkommen undefiniert - "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" kann alles mögliche sein.

D&D4 supportet mit seine Regelmechanismen genau das was den typischen Run ausmacht.
D&D4 verhindert aber nicht "Rollenspiel im Shadowrun-Setting", denn auch wenn es sich aufs Dungeon-Crawling spezialisiert, erlaubt es aber auch, ganz anderes Rollenspiel damit zu machen...
Spezialisierung bedeutet ja nur, dass etwas für einen bestimmten Bereich besonders gut geeignet ist, nicht, dass andere bereiche völlig unmöglich sind. Klar muss nur sein, dass einige andere Bereiche ggf. umständlich oder mit viel Eigenarbeit umgesetzt werden können (zB weil es dafür noch keine Regeln gibt).

Charakterklassen gibt es zwar offiziell nicht bei SR, inoffiziell spricht aber trotzdem alles vom Straßensamurai, Ki-Adepten, Magier und Schamanen. Auch wenn man irgendwelche Mischlingstypen (Ki-Magier) spielen kann, letztendlich läuft es auf Schubladen-Denken hinaus.
Stufen gibt es zwar genauso wenig in SR, letztendlich existieren sie inoffiziell aber doch, und gerade DAS erschwert vieles im Spiel, denn das Powerniveau lässt sich nur ungenau abschätzen, Fehleinschätzungen können aber drastische Auswirkungen haben.

Meine Meinung:
D&D4 als Regelsystem ist sehr gut für Shadowrun geeignet. Es würde sogar einige Unklarheiten beseitigen und bei dem, was den ursprünglichen Kerninhalt ausmacht (den "Run") mit den Regeln gründlich aufräumen.


Also wenn dann würde ich für DnD ein eigenes Fiction-Setting kreieren und es "Dungeons and Dragons 40.000 the pure munchkinism" nennen.

d20 modern (& Future) zusammen mit dem Urban Arcana Campaign Setting IST ein leicht abgewandeltes Shadowrun...

in SR4A ists eindeutig besser geworden :)

"besser" bedeutet nicht automatisch "gut", sondern kann auch "weniger schlecht" heissen.
Ich habe mir die SR4 Regeln gerade vor ein paar Wochen angeschaut, weil ich das spielleiten sollte.
Irgendwann habe ich sie "in die Ecke geworfen" und mir überlegt, ob ich mir nicht ein leicht abgewandeltes Setting schustere und das mit Savage Worlds oder Cyberpunk2020 oder eben mit D&D / d20 Regeln baue.
Parallel dazu haben sich 5 Spieler Charaktere machen wollen. Was soll ich sagen? Nach 4 Wochen (!) hatten 4 davon aufgegeben und einer hatte seinen Charakter. Nun spielen wir Earthdawn... ;)

SR mit D&D4 hingegen fände ich richtig reizvoll..
Wieso gibt es eigentlich noch kein D&D4 modern?
« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 12:33 von Boba Fett »
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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #27 am: 10.02.2010 | 12:50 »


Also wenn dann würde ich für DnD ein eigenes Fiction-Setting kreieren und es "Dungeons and Dragons 40.000 the pure munchkinism" nennen.

@ Boba Fett
Der Blutschrei wars ,nicht Ich
d20 modern (& Future) zusammen mit dem Urban Arcana Campaign Setting IST ein leicht abgewandeltes Shadowrun...  ;)

Ich weiß,ich habs zuhause   :)

"besser" bedeutet nicht automatisch "gut", sondern kann auch "weniger schlecht" heissen.
Genau das wollte Ich auch damit gesagt haben
SR4 ist bei weitem nicht perfekt,aber besser als SR3
was Surtur in Erinnerung hatte

Parallel dazu haben sich 5 Spieler Charaktere machen wollen. Was soll ich sagen? Nach 4 Wochen (!) hatten 4 davon aufgegeben und einer hatte seinen Charakter. Nun spielen wir Earthdawn...

 :o Huiuiui
hätte Ich helfen können ?
was ist passiert ?

mit leicht überraschtem Tanz
Medizinmann



Offline Boba Fett

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #28 am: 10.02.2010 | 13:35 »
Parallel dazu haben sich 5 Spieler Charaktere machen wollen. Was soll ich sagen? Nach 4 Wochen (!) hatten 4 davon aufgegeben und einer hatte seinen Charakter. Nun spielen wir Earthdawn...
hätte Ich helfen können ?
was ist passiert ?

Naja, was soll ich sagen. Jeder für sich hat aufgegeben, weil die Regeln einfach zu umständlich sind.
Beim Lesen hatte ich immer wieder die Fragen im Kopf "warum machen die das so umständlich?" und "warum lösen die das nicht so oder so einfacher".
Allein das Hacker-Kapitel hat mich zum aufgeben bewogen.
Der Kampf ist mir zu umständlich (1 Angriffsprobe (inkl Schaden), 1 Ausweichsprobe, 1 Schadenswiderstandsprobe).
Das Micromanagement ist zu umfangreich.
Damit konnte ich mich mit 18 begeistern.
Inzwischen begeistern mich effiziente Systeme...

Ich übertreibe mal bewusst:
...wo ich in wenigen Handgriffen und ohne viel Vorkenntnisse besitzen zu müssen einen Charakter bauen kann, bei dem ich mich nicht nach 3 Sitzungen ärgere, dass mein Nebenmann, der das System viel besser kennt in Bereichen, die eigentlich mein Spezialgebiet sein sollten, wesentlich besser ist.
...bei Regeln begeistern mich Kampfsysteme, bei denen ich einen oder maximal zwei Würfe brauche. Ich muss auch nicht mit dem Ini-System feststellen, ob ich 3 3/8 Handlungen habe oder nur 2 5/6... Eine Ini vor dem Kampf um die Taktreihenfolge zu bestimmen reicht. Oder etwas innovatives wie die Kartenzieherei bei SW, wodurch man leicht auch große Anzahl an NSCs handhaben kann, ohne zum Verwaltungsfachangestellten zu degenerieren...
Ich brauch auch keine Hundertausend mini-Gadgets oder Features, die mir dann plus nichts auf Feuerwafen geben, aber nur, wenn ich Autofeuer schieße, dass dann aber in Dunkelheit aber nur wenn Mittwoch und Vollmond ist...
Und ich habe auch nicht mehr die Muße zu den endlosdiskussionen zwischen Spielleiter und Spieler wo der Charakter denn nun genau steht, ob er diesen oder jenen sehen und beschiessen kann, und dass er unter diesen Umständen ja niemals dahin gegangen wäre, nur weil der Spieler ein anderes Bild von der Situation im Kopf hat als der Spielleiter.

SR hat diese Pfade nie verlassen. Auch nicht mit der 4ten Edition.
Bei D&D4 oder Savage Worlds mag man über die "Figurenschubserei" und Klassen und Stufen schimpfen oder schmunzeln, aber dort stellen sich diese Themen einfach nicht. Ein Charakter ist in wenigen Zügen gemacht und dann wird gespielt.
Der Fokus liegt auf spielen und nicht auf "dafür sorgen, dass man spielen kann".
Die Stellen, wo diese Systeme schwächeln, sind die, die im Spiel sowieso "Meta" geregelt werden. Die Stellen, an denen sie stark sind, sind die, die sonst immer den Abend versauten oder überflüssig viel Zeit kosteten.

"umständlich" ist out!

auch deswegen äußere ich mich pro SR mit dnd4 regeln...
« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 14:35 von Boba Fett »
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Online Trichter

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #29 am: 10.02.2010 | 14:39 »
Ich hab jetzt nur Erfahrung mit SR3 und SR4 sowie D&D 3.0, deshalb mag mein Post inzwischen überholt sein. Das nur vorneweg.

Die Charaktererschaffung ist sowohl in D&D als auch in SR langwierig. In beiden Systemen haben Leute, die sich mit den Regeln besser auskennen Vorteile und in beiden Systemen habe ich schon Stunden mit Charaktererschaffung zugebracht.
Wer eine kurze Charaktererschaffung will sollte Barbaren! in einem der vorgefertigten Settings zocken. ;)

Einer der signifikanten Unterschiede zwischen SR und D&D war für mich immer die Tatsache, dass SR eben keine Klassen hat.
Natürlich gibt es Rigger/Hacker/Magier/Sams, die scheinbar zu einem Klassensystem führen, dennoch besteht die Möglichkeit einfach durch die Wahl der Fertigkeiten, Attribute und Ausrüstung eine beliebige Kombination aus allen diesen zu erstellen.
Bei D&D ist so eine Auffächerung nur durch Klassenkombinationen oder Prestigeklassen in höheren Leveln möglich, bei SR schon von Anfang an.

Desweiteren ist da die Sache mit dem Levelaufstieg. Bei D&D nimmt die Stärke der Charaktere bei jedem Levelaufstieg signifikant zu. Allein schon an den Lebenspunkten wird das deutlich. In D&D haben Kämpfer auf hohen Leveln dermaßen viele Lebenspunkte, dass sie dutzende Schwertstreiche von Gegenern einstecken können. In SR3 hatte man immer 10 Kästchen auf seinem Schadensmonitor, in SR4 sind es 9 - 11 für normale Menschen. Egal wie stark man sonst ist oder wieviel Erfahrung der Charakter gesammelt hat. Nach spätestens 10/11 leichten Wunden geht man zu Boden. Das finde ich persönlich realistischer.

Zum Schluss noch der gezielte Einsatz von Pools/Edge. In SR hat der Spieler die Möglichkeit besonders wichtige Würfe seines Charakters zu unterstützen. In SR3 ging das durch den Einsatz von Pools, in SR4 kann man gezielt Edge einsetzen. In D&D ist mir kein solcher Mechanismus bekannt.

In meiner aktuellen SR4 Runde spiele ich einen drogenabhängigen Ex-BuMoNA-Sanitäter mit einem Edge Attribut von (inzwischen) 7. Mit D&D Regeln wüsste ich nicht wie ich solch einen Charakter erstellen sollte.
Um ordentlich heilen zu können müsste man Kleriker und damit Magier werden. Das hat natürlich erheblichen Einfluss auf das Spiel. Ich sag nur "Kill the mage first!"
Das hohe Edge Attribut hat zur Folge, dass ich ihn wie einen leicht verpeilten Typ auf Happy-Pillen spielen kann, der aber dennoch im Ernstfall in der Lage ist sich zusammen zureißen und erstaunliche Sachen zustande zubringen.
Ohne Edge Attribut wäre das schwierig, da ich dann als Spieler keinen Einfluss mehr darauf habe wann er eine Aufgabe schafft oder versaut.

Offline Yvo

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #30 am: 10.02.2010 | 15:43 »
Ich denke, es ist vor allem davon abhängig, was man mit Shadowrun will:

1. Man KANN Shadowrun als Dungeonrun/Taktikshooter spielen, wobei SR wesentlich mehr Wert auf Stealth-Vorgehen legt... (...als Film: Alien 1-4... ...Protagonisten schleichen, ballern, sterben, wenig "Rahmenhandlung"), Beinarbeit ist nur Beiwerk.

2. Man KANN Shadowrun auch als düstere Film-Noir-Geschichte spielen mit Fokus auf Story, Beziehungen, Kontakte (Connections)... (...als Film: Bladerunner... ...Deckart labert fast nur, gelegentlich gibt es mal kurze Actionsequenzen), Dungeonrun ist nur Beiwerk.

Und obwohl ich gute Kämpfe und Ballerei LIEBE und äußerst häufig Krieger, Sams, Barbaren (...) spiele, präferiere ich eigentlich den zweiten Spielstil.

Deshalb bin ich DAGEGEN, dass man SR mit D&D 4 regeln spielt (bzw. ich würde es nicht wollen).
Nicht, weil die Shadowrun-Regeln jetzt das zweite so toll machen oder perfekt wären: Das sind sie nicht und vielleicht lassen sich da auch bessere Regeln für finden.
Aber die D&D 4-Regeln sagen halt klar: Wir machen 1, Beinarbeit ist lästiges Beiwerk und wird eben mit 1-2 Würfen abgehandelt. Natürlich KANN man mit DnD tolle Storys, interessante NSCs und epische Kampagnen spielen (siehe "Order of the Stick"), aber es wirkt auf mich immer ein wenig aufgesetzt, eben weil die Hauptspielzeit auf dem taktischen Miniaturengeschiebe beruht.

DnD4 ist groß auf seinem Gebiet (Dungeoncrawl), aber das Gebiet ist klein.


Anders gesagt:

Bladerunner mit D&D 4 Regeln würde so aussehen:
Deckart kriegt in den ersten 5 Minuten seinen Auftrag, statt 4 Roboter muss er 40 erledigen, es würde aufjedenfall irgendwo noch was explodieren oder in die Luft fliegen und am Ende rettet der Roboter ihm nicht das Leben, sondern Deckart jagt ihm eine Salve in den Schädel (und der explodiert!).

Das kann man machen, wäre vielleicht sogar auch ein unterhaltsamer Film, aber wäre halt auch nicht mehr Bladerunner...

Bye,
yvo
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Offline Boba Fett

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #31 am: 10.02.2010 | 16:02 »
@Trichter: D&D4 ist deutlich einfacher als D&D3. Insbesondere, weil man beim Stufenwechsel auch die Wahl von Feats und Powers abändern kann, und so Fehlentscheidungen revidieren darf.
Die Charaktererschaffung geht auch wesentlich schneller. Das nur kurz als Info...

Desweiteren ist da die Sache mit dem Levelaufstieg. Bei D&D nimmt die Stärke der Charaktere bei jedem Levelaufstieg signifikant zu. Allein schon an den Lebenspunkten wird das deutlich. In D&D haben Kämpfer auf hohen Leveln dermaßen viele Lebenspunkte, dass sie dutzende Schwertstreiche von Gegenern einstecken können. In SR3 hatte man immer 10 Kästchen auf seinem Schadensmonitor, in SR4 sind es 9 - 11 für normale Menschen. Egal wie stark man sonst ist oder wieviel Erfahrung der Charakter gesammelt hat. Nach spätestens 10/11 leichten Wunden geht man zu Boden. Das finde ich persönlich realistischer.

Grundsätzlich sprichst Du zwei Dinge an:
1. Trefferpunkte... D&D3.X / d20 hat gezeigt, dass Settingskonvertierungen nicht zwanghaft mit den Trefferwürfel-pro-Stufe-konzept arbeiten muss. Star Wars d20 führe ich da mal als Beispiel an.
2. Machtzugewinn... Eines der großen Mankos, die ich SR ankreide ist die ungerechte Regelung im Machtzugewinn...
Einige Charaktere gewinnen im SR durch die Erfahrung / die Karmapunkte, andere durch neues Hardware, also durch Geld. Geht ein Auftrag schief, ist der "Besser durch mehr Geld" Charakter verraten und verkauft, denn er wird nicht besser. Der "besser durch Karma" legt aber trotzdem zu.
Genau das ist bei D&D durch Stufen eindeutig besser gelöst. Außerdem ist es für den Spielleiter durch die Challenge-Ratings wesentlich einfacher adäquate Opposition in seine Aufgaben einzubetten, bzw. abzuschätzen, wann es "absurd" wird.

@Yvo:

;D :d auch wenn ich das anders sehe...
« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 16:11 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #32 am: 10.02.2010 | 16:42 »
2. Man KANN Shadowrun auch als düstere Film-Noir-Geschichte spielen mit Fokus auf Story, Beziehungen, Kontakte (Connections)... (...als Film: Bladerunner... ...Deckart labert fast nur, gelegentlich gibt es mal kurze Actionsequenzen), Dungeonrun ist nur Beiwerk.

Ich würde sogar sagen: "Dungeonrun" ist gar nicht enthalten. Aber egal, darauf will ich hinaus...
Was mich interessieren würde, ist die Frage, wo Du bei diesen Inhalten ("Fokus auf Story, Beziehungen, Kontakte") die SR Regeln spezifisch im Vorteil siehst?
Abgesehen von den Regelungen um den "Kauf von Connections" ist SR da doch genauso nackt wie D&D (und wie die meisten anderen Sachen doch auch). Letztendlich läuft es da doch auch auf "ausspielen" und "Einsatz von Fertigkeiten" hinaus.
Klar, man könnte den ganzen Bladerunner-Film in eine einzige Skill-Challenge quetschen, aber das wäre doch genauso albern, als würde man sagen "Würfel mal auf Streetwise" okay, dann würfel mal auf "Schiessen", denn Du hast Dich soweit vorgearbeitet, dass der Replikant aus der Bar vor Dir wegläuft..."
Das macht doch keiner - weder im SR noch im D&D.
Wer sowas spielen möchte, wird die in solchen Momenten entstehende Stimmung auch ausspielen wollen. Das bedeutet, es wird ausgespielt und in bestimmten Momenten mit Fertigkeitsproben ggf. in bestimmte Richtungen gelenkt.
Und da liefert SR genauso viel oder wenig Handwerkzeug wie D&D oder alle anderen klassischen Systeme. Was nichts ausmacht, denn derjenige der das spielen will, will das ja spielen und nicht durch Regelkomponenten auswürfeln.
Nur: Wo ist D&D da ungeeigneter als SR?

Natürlich KANN man mit DnD ... aber es wirkt auf mich immer ein wenig aufgesetzt, eben weil die Hauptspielzeit auf dem taktischen Miniaturengeschiebe beruht.

Da möchte ich schlicht widersprechen...
Was den primären Spielinhalt eines Rollenspiels ausmacht, legt jede Runde für sich fest und nicht ein System oder ein Regelwerk.
D&D (ur) und DSA 1 hatten auch nur ganz rudimentäre Regelinhalte, die sich ausschließlich um den Kampf drehten.
Trotzdem wurde dort nicht nur gekämpft, Heiltränke geschluckt und weitergekämpft.
Rolemaster fühlt sich an, als wäre da ein Verwaltungsfachangestellter Amok gelaufen. Trotzdem spielen die meisten damit Rollenspiel und nicht Tabellenkonsultation.
« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 16:49 von Boba Fett »
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Offline Yvo

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #33 am: 10.02.2010 | 16:52 »
Was siehst du denn anders?

Ich denke, die Shadowrun-Welt kann man auf ziemlich verschiedene Arten spielen...

Auf der einen Seite:
In welchem Setting kann man bitte als vercyberter Ork mit Raketenwerfern auf Drachen schießen, während der Indianer-Schamane einen Geist beschwört und eine Elfe kleine Roboter durch die Luft steuert? Und das alles wegen irgendnem Maya-Kalender? Und ein Drache ist Firmenchef oder sogar Präsident? Nee, ist klar...
Das kann auf jedenfall pulpige Cartoonaction sein, und das ist nicht abwertend gemeint, sondern im besten Sinne.

Auf der anderen Seite:
Liest man Bücher, die Einführungsgeschichte oder sieht sich teilweise die Illustrationen an (teilweise wirken die aber auch pulpig/comichaft), wird einem bewusst, dass man das durchaus - bei all den seltsamen, durchgeknallten Ideen - durchaus "ernst" nehmen kann. Dunkle, dreckige, verrohte Welt, Intrigen hinter Hochglanz-Kulisse, Armut, Rassismus, Macht...

Ist halt auch ein wenig, was man lieber mag: bunt oder dunkel... ;)

Bye,
Yvo

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #34 am: 10.02.2010 | 16:57 »
Was siehst du denn anders?

Ich sehe das so, dass die von Dir präferierte zweite Variante des Spiels (also nicht "run" als dungeoncrawl) nicht von irgendwelchen Regeltechnischen Inhalten bestimmt wird und damit ist es dafür unrelevant, welches Regelsystem dafür verwendet wird.
Sobald es aber zu Konfliktsituationen kommt (und das ist ja durchaus gewollt) gewinnt die D&D Variante.

In welchem Setting kann man bitte ...

Urban Arcana (d20) 8)
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« Letzte Änderung: 10.02.2010 | 16:59 von Boba Fett »
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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #35 am: 10.02.2010 | 17:12 »
Auf der anderen Seite:
Liest man Bücher, die Einführungsgeschichte oder sieht sich teilweise die Illustrationen an (teilweise wirken die aber auch pulpig/comichaft), wird einem bewusst, dass man das durchaus - bei all den seltsamen, durchgeknallten Ideen - durchaus "ernst" nehmen kann. Dunkle, dreckige, verrohte Welt, Intrigen hinter Hochglanz-Kulisse, Armut, Rassismus, Macht...
Kein Problem. Dann spielst Du mit dem SR-Settingbuch und D&D4 Regeln. :)

Mittlerweile habe ich ne Menge Erfahrung mit D&D4 und kann Dir sagen, dass D&D4 viel mehr bietet als den reinen Kampf. Und ja, es unterstützt Rollenspiel durch vorhandene Tools. Allerdings bedarf es wirklich einiges an Einarbeitungszeit für den SL. Für die Spieler dagegen ist nur wichtig, häufiger auf die Skills zu schauen und eventuell mal die harten Mechanismen für sich selbst wirken zu lassen. (Ein Spieler hat sich einen +1 Bonus auf Schaden und einen -1 Malus auf Diplomacy abgetrotzt, weil sein Charakter vorher böse beleidigt wurde und dementsprechend den Rest des Tages genervt und kurz angebunden reagiert hat. Das lief dann über einen Endurance-Check gegen 10)
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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #36 am: 10.02.2010 | 17:13 »
@Boba: Ich hab ja gesagt, dass SR nicht unbedingt sich für Spielstil 2 besonders eignet oder soviel "besser geeignet" wäre. Der Vorteil ist eigentlich ein Nicht-Vorteil:

D&D 4 ist spezialisiert und hat den Fokus klar auf Dungeon-Crawl. Natürlich bestimmt die Gruppe, was im Endeffekt gespielt wird, aber mal ehrlich: Ich sage doch nicht "Hey, ich hab hier eine Miniatur, 12 Kampfmanöver/Traits/Powers und  6 Healing-Surges... ...lasst uns das alles nicht benutzen!". Man hat halt eine bestimmte Erwartungshaltung, wenn man DnD 4 spielt, weil es genau auf eine Sache spezialisiert ist und das am besten kann.

Die Shadowrunregeln sind halt weniger spezialisiert, machen dadurch nicht unbedingt Sachen besser, aber geben halt keine eindeutige Richtung vor.


 
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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #37 am: 10.02.2010 | 17:32 »
D&D 4 ist spezialisiert und hat den Fokus klar auf Dungeon-Crawl.
Mittlerweile weiss ich dass das ein Irrglaube ist. Der Fokus ist viel mehr auf Abenteuer als solches als auf reinen Dungeoncrawl.
Zitat
Natürlich bestimmt die Gruppe, was im Endeffekt gespielt wird, aber mal ehrlich: Ich sage doch nicht "Hey, ich hab hier eine Miniatur, 12 Kampfmanöver/Traits/Powers und  6 Healing-Surges... ...lasst uns das alles nicht benutzen!".
Genau das ist der falsche Ansatz. "Wir haben ne Menge Resourcen. Lasst uns sie zum Rollenspielen verwenden!" wäre der Richtige. Ist leider nicht leicht ersichtlich bei D&D4. Mit etwas Praxis kommt man da als SL aber schnell dahinter.

Das Bösartige ist, dass mein genannter Ansatz im Regelwerk steht und in den offiziellen Abenteuern nur auf Dungeoncrawl fokusiert wird.
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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #38 am: 10.02.2010 | 17:50 »
Falls es jemanden interessiert - und vermutlich im anderen Thread besser aufgehoben wäre - es gibt ein Setting basierend auf D&D4 mit "modernen" Ansätzen. Das Spiel ist von Goodman Games und heißt Amthyst. Das verwebt Modern mit Fantasy und bei den Char Klassen kann man sich mal anschauen wie das so mit SR funktionieren könnte. Ich finde das dass sehr gut aussieht.

An Trichter möchte ich noch folgendes richten: D&D4 macht sich nicht so stark in bezug auf die Klassen, sondern stellt die Rollen in den Vordergrund (Striker, Leader, Defender, Controller) und das ähnelt dem, was Shadowrun auch hat (Messerklaue, Ki-Adept, Decker, Rigger, Magier). Von daher sind die meines Erachtens nach gar nicht so weit voneinander entfernt.

Wenn man jetzt noch die WiFi World da reindenkt und nen Decker als Controller spielt, der die Umgebung beeinflussen kann (wegen WiFi), dann spielt der sich eventuell wie ein Magier bei D&D. Man muss das natürlich Fluff (und etwas Crunch-mäßig) anpassen. Aber, wenn ein Gegner ein Feld nach links muss, weil der Firmen-PC neben ihm gerade explodiert - der Decker ließ in "überladen" - dann wird auch so eine Klasse im Kampf spielbar, wäre einem Magier bei D&D ähnlich und generell alles besser als früher ;D

Mir scheint SR mit D&D4 ist doch keine so doofe Idee, wenn man sich mal die Recihweite und Möglichkeiten der beiden Systeme anschaut. D&D4 ist auf jedenfall ein Beispiel wie ein modernes System aussehen kann, dass gestreamlined, in dem Regelballast über Bord geworfen wurde. Und SR4 kann da leider nicht mit halten. Ist vielleicht ne typische Eigenart der dt. Rollenspielprovenienz, aber das heißt nicht, dass das gut sein muss.

so genug davon
Gruß
Toast
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #39 am: 10.02.2010 | 18:07 »
Und SR4 kann da leider nicht mit halten. Ist vielleicht ne typische Eigenart der dt. Rollenspielprovenienz, aber das heißt nicht, dass das gut sein muss.

Deutsche Herkunft? In meinem SR4A-Regelbuch finde ich unter dem Abschnitt "Design Team" im Impressum außer Christian Lonsing keinen deutschen Namen. Ebenso bei den Autoren.

Metamind

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #40 am: 10.02.2010 | 18:39 »
Falls es jemanden interessiert - und vermutlich im anderen Thread besser aufgehoben wäre - es gibt ein Setting basierend auf D&D4 mit "modernen" Ansätzen. Das Spiel ist von Goodman Games und heißt Amthyst. Das verwebt Modern mit Fantasy und bei den Char Klassen kann man sich mal anschauen wie das so mit SR funktionieren könnte. Ich finde das dass sehr gut aussieht.

Es gibt zu Amethyst schon einen Thread:
http://tanelorn.net/index.php/topic,50180.0.html

Das Abenteuer Biohazard (umsonst, Link siehe Thread) gibt einen guten Einblick wie moderne und SciFi Elemente in dem D&D 4e Regelwerk verwendet werden können.

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Re: Shadowrun mit D&D 4 Regeln eine dumme Idee !?!
« Antwort #41 am: 10.02.2010 | 19:12 »
Danke für den Link Metamind. Denn ich habe das Abenteuer auf der Pladde und den entsprechenden Link nicht mehr gefunden. Und ja das hatte ich im Kopf als ich meinen Post von heute verfasst hab.

@Stonewall: mein Fehler. SR ist natürlich ein amerikanisches. Aber da ich das nur über PEgasus, oder wer auch sonst das gerade herausgibt wahrnehme, habe cin ein dt. Spiel draus gemacht. Passiert, ist aber an sich auch nicht weiter tragisch...
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