Autor Thema: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?  (Gelesen 67482 mal)

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Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #25 am: 4.01.2010 | 12:44 »
Der Witz beim "Groschenromanansatz" für DSA wäre ja, die Vorteile beider Medien zu verbinden - es gibt eine Geschichte zum Nachlesen, im Anhang finden sich die wesentlichen Handlungsorte und NSC beschrieben und mit Werten ausgestattet, dazu die (aus Sicht des Autors) nötigen Angaben zum Leiten der Geschichte und Meisterinformationen.

Für mich wäre das eine Alptraumhafte Überspitzung der Zustände, die derzeit bei DSA herrschen - und eine Verbindung der Nachteile beider Medien.
Ich lese DSA-Abenteuer nicht als Literaturersatz, sondern nur, um sie zu leiten. Gäbe es wirklich gut geschriebene DSA-Abenteuer (bzw. würden sie mir unterkommen, vielleicht gibt es sie ja irgendwo da draußen ...), hätte ich kein Problem damit, sie um des Spaßes willen zu lesen. Selbst dann würde ich aber vor allem Wert auf eine gute, übersichtliche Informationsaufbereitung legen.
Genaugenommen stelle ich an erzählende Passagen in Abenteuern sogar höhere Ansprüche als an "normale Literatur" - denn in einem Abenteuer sind diese Passagen ja als Zusatzleistung gedacht, die mir die Lektüre versüßen sollen. Wenn sie das aber nicht tun, weil es sich um schmerzhaften Fantasy-Kitsch handelt, dann erfüllen sie nicht nur nicht ihren Zweck, sie laufen ihm zuwider - sie zwingen mir die Lektüre größerer Textmengen bei weniger Spaß auf, und noch dazu sind die Informationen dann letztlich schlechter organisiert.
Das Groschenroman-Abenteuer hieße dann, dass man sich durch einen fetten Klotz Text quälen müsste, der sich eben auf Groschenromanniveau bewegt, und anschließend noch einen Haufen Organisationsarbeit machen müsste, um Abenteuerinformationen zu extrahieren. Grusel.
Es gäbe genau einen DSA-Autor, von dem ich so etwas lesen würde, nämlich Karl-Heinz Witzko. Nur ist der leider kein DSA-Autor mehr.

Offline Jens

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #26 am: 4.01.2010 | 13:26 »
Ich denke es ist auch einfacher ein Abenteuer zu schreiben als einen Roman oder eine fortlaufende Geschichte zu verfassen. Zumindest technisch gesehen - und (Groschen)Romane würden DSA wieder von den Abenteuerbastlern zu den Romanciers (zurück?)verschieben. Genau dem wirkt der Verlag ja grade entgegen indem es die Abenteuer- und nicht Geschichtenzentrierten Autoren zu Redakteuren macht.

Humpty Dumpty

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #27 am: 4.01.2010 | 13:31 »
Genau dem wirkt der Verlag ja grade entgegen indem es die Abenteuer- und nicht Geschichtenzentrierten Autoren zu Redakteuren macht
...und mit Florian Don-Schauen einen geschichtenzentrierten Autor deutlich in den Kompetenzen beschneidet.

Offline Falcon

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #28 am: 4.01.2010 | 13:34 »
@Groschenroman: als Abenteuerersatz finde ich das auch nicht gut, aber es wäre eine Möglichkeit den Metaplot unter Kontrolle zu bringen.
Er ist dann nicht mehr auf 1001 Abenteuer verteilt, sondern in einer Serie.
Das ist natürlich dann nur für die Leute gedacht, die sich auch für eine fortlaufende Geschichtsschreibung interessieren (also sehr viele DSA Spieler) und keine "Ich-lese-nur-um-zu-leiten"-Spieler. Die Abenteueraufbereitung am Ende genügt dann um daraus ein Railroadingabenteuer zu machen, anders kann man Metaplot eh nicht verabenteuern.

offene Einzelabenteuer und Kurzkampagnen gibts dann parallel.



lol, ich finds sehr witzig, das Preachers Post von gestern Nacht wieder weg ist, dabei wollte ich ähnliches schreiben. Übern Durst getrunken und schnell wieder weg gemacht, nehme ich an ;D
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 13:38 von Falcon »
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Offline Xemides

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #29 am: 4.01.2010 | 13:39 »
...und mit Florian Don-Schauen einen geschichtenzentrierten Autor deutlich in den Kompetenzen beschneidet.

Florian Don-Schauen ist doch wie schon erwähnt wurde sogar ausgeschieden.
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Humpty Dumpty

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #30 am: 4.01.2010 | 13:43 »
Florian Don-Schauen ist doch wie schon erwähnt wurde sogar ausgeschieden.
Aber nur als Chefredakteur, denn er ist offziell noch als Autor und Redaktionsmitglied dabei.

Offline Teylen

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #31 am: 4.01.2010 | 13:43 »
Wenn faende ich es besser erst ein Abenteuer zu veroeffentlichen und erst anschliessend das was geschehen ist in Roman Form, Zeitleisten oder Geschichtsbuechern zweit zu verwerten.
So koennten DSA Spieler friedlich ihre RR Abenteuer mitten drin im Metaplot spielen ohne gleich den Groschenroman Deckel drauf zu kriegen wo selbst dem enthusiastischen Railroading-Metaplot-Spieler klar wird das man eigentlich gar keine Rolle hat.
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Offline Akhorahil

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #32 am: 4.01.2010 | 13:45 »
Der Vorteil, den ein AB beim durchlesen im Gegensatz zu einem Roman hat : es geht schneller :).

Gleichzeitig animiert es aber zur Arbeit : wie reagiert meine Gruppe, wie optimiere ich den Freiraum der Gruppe, welche Passagen muss ich ggf. leicht ändern oder auf meine Gruppe optimieren, wie vermeide ich dadurch entstehende Konflikte, wie reagieren die NSCs, sind die Gegner für meine Gruppe passend, auf welche durchgeknallten Ideen kommt meine Gruppe etc pp. Die Taskliste könnte ich endlos so weiterführen.

Wohingegen ich einen Roman nehme, ihn mangels Zeit in einigen Monaten durchwälze und danach vielleicht lediglich ein paar Stichpunkte für ein AB zusammenbekomme. Unbefriedigend. Da hole ich aus diversen historisch-literarischen Sach-Quellen mehr verwertbare Informationen heraus, sei es ein Regionalband oder ein Buch über Leben im Mittelalter.

AB-Kauf fast nur fürs Leiten, zeitnah oder später in diversen Runden einzeln oder wenns zeitlich und thematisch in eine laufende Kampagne passt. Zum reinen schmökern eigentlich weniger, dafür such ich zu gezielt und mir fehlt die Zeit dazu.
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Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #33 am: 4.01.2010 | 13:46 »
@Groschenroman: als Abenteuerersatz finde ich das auch nicht gut, aber es wäre eine Möglichkeit den Metaplot unter Kontrolle zu bringen.
Er ist dann nicht mehr auf 1001 Abenteuer verteilt, sondern in einer Serie.
Das ist natürlich dann nur für die Leute gedacht, die sich auch für eine fortlaufende Geschichtsschreibung interessieren (also sehr viele DSA Spieler) und keine "Ich-lese-nur-um-zu-leiten"-Spieler. Die Abenteueraufbereitung am Ende genügt dann um daraus ein Railroadingabenteuer zu machen, anders kann man Metaplot eh nicht verabenteuern.

offene Einzelabenteuer und Kurzkampagnen gibts dann parallel.

Damit könnte ich mich anfreunden, das würde mich vielleicht sogar mal dazu erziehen, die Metaplotabenteuer endlich einmal bleiben zu lassen, anstatt sie dann letztlich immer doch zu spielen, weil man sich was tolles verspricht ...

ErikErikson

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #34 am: 4.01.2010 | 13:47 »
Wie wärs denn, wenn einfach eine möglichst generische und farblose Gruppe hochrangiger, adeliger Helden in sämtliche Probleme Aventuriens maßgeblich verstrickt ist? Dann schwuppdiwupp, kann man die eigene Gruppe hier ersetzen. Genauere Infos wie ein Problem gelöst wird werden im Dunkeln gelassen.

Ha! Damit habe ich das Metaplotproblem gelöst! Ich bin ein Chenie! Jeder ist zufrieden!

Offline Teylen

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #35 am: 4.01.2010 | 13:49 »
Man koennte die Geschichte so erzaehlen das die eigentlichen Helden nicht allzu direkt benannt werden? Die Story von Mass Effect koennte man vielleicht auch zusammenfassen bzw. aus einer Perspektive beschreiben ohne das einmal der Name Shepard oder Normandy faellt und man dennoch weiss was Sache war.
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Offline Falcon

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #36 am: 4.01.2010 | 13:51 »
Wenn faende ich es besser erst ein Abenteuer zu veroeffentlichen und erst anschliessend das was geschehen ist in Roman Form, Zeitleisten oder Geschichtsbuechern zweit zu verwerten.
Aber dann wissen die DSA Spieler doch nicht, wie das Abenteuer ausgehen muss :D


Das Argument des Leseaufwandes halte ich für Quatsch, ein Groschenroman hat 64 kleine Seiten, ein Abenteuer hat bis zu 80Seiten DinA4 und mehr.

@Achamanian: Ich halte es für den einzig richtigen Weg den Metaplot von den Abenteuern zu trennen. Nur muss man eben Möglichkeiten bieten den MPlot zur Not doch noch spielen zu können.
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 13:54 von Falcon »
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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #37 am: 4.01.2010 | 13:54 »
Aber dann wissen die DSA Spieler doch nicht, wie das Abenteuer ausgehen muss :D
Das steht in den Meisterinfos des Abenteuer drin  ;D
Die DSA Spieler waeren nur vor dem erscheinen des Geschichtsbandes / Roman gespoilert, wenn sie artig alles gespielt haben.
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Offline Akhorahil

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #38 am: 4.01.2010 | 13:58 »
Zitat
Das Argument des Leseaufwandes halte ich für Quatsch, ein Groschenroman hat 64 kleine Seiten, ein Abenteuer hat bis zu 80Seiten DinA4 und mehr.

Das am Seitenformat festzumachen hinkt auch. Jedem das seine. Ich persönlich lese ein Ab wesentlich schneller durch als einen Roman. Mag bei dir gänzlich anders sein.
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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #39 am: 4.01.2010 | 14:07 »
Ich denke es ist auch einfacher ein Abenteuer zu schreiben als einen Roman oder eine fortlaufende Geschichte zu verfassen. Zumindest technisch gesehen - und (Groschen)Romane würden DSA wieder von den Abenteuerbastlern zu den Romanciers (zurück?)verschieben. Genau dem wirkt der Verlag ja grade entgegen indem es die Abenteuer- und nicht Geschichtenzentrierten Autoren zu Redakteuren macht.
Ist nicht aber die Frage, ob die Spieler nicht genau das nicht wollen, wenn sie Abenteuer lieber lesen als spielen? Die Intention der Redaktion scheint da doch eine andere als die der Spielerschaft zu sein, wenn Railroading bei DSA weniger als Bug, sondern als Feature wahrgenommen wird.

Der Vorteil, den ein AB beim durchlesen im Gegensatz zu einem Roman hat : es geht schneller :).

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Wohingegen ich einen Roman nehme, ihn mangels Zeit in einigen Monaten durchwälze und danach vielleicht lediglich ein paar Stichpunkte für ein AB zusammenbekomme. Unbefriedigend. Da hole ich aus diversen historisch-literarischen Sach-Quellen mehr verwertbare Informationen heraus, sei es ein Regionalband oder ein Buch über Leben im Mittelalter.
Nochmal: Ein Roman ist immer noch etwas anderes als ein Groschenroman! Ich sehe das wie Falcon: Wer meint, 64 Seiten leichtes Gewäsch wären komplizierter zu lesen als ein 80-Seiten-Abenteuer, der hat wohl grundsätzlich andere literarische Auffassungen als ich. Das jetzt keiner "Krieg und Frieden" lesen soll, um im Anhang die Werte zu finden, sollte allen klar sein.
Zum Zweiten: Du liest lieber eine Regionalspielhilfe oder eine Sachquelle, die meist mit keinerlei Unterhaltungsabsicht geschrieben wurde, meinst aber, du quälst dich durch Romane, weil die mehr Zeit brauchen?! Argumentativ sehr... interessant.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #40 am: 4.01.2010 | 14:09 »
Das Argument des Leseaufwandes halte ich für Quatsch, ein Groschenroman hat 64 kleine Seiten, ein Abenteuer hat bis zu 80Seiten DinA4 und mehr.
Im Groschenroman sind die Seiten mit kleiner Schrift und mit bestenfalls vielleicht 4-6 bildchen bedruckt. Im Abenteuer gibt es normale Schrift, grosszuegiges Lettering, Graphiken, Kaestchen, Charboegen und sonstiges.
Plus es wurde behauptet das ein Abenteuer 5 Groschenromane ergeben wuerde. Je nach Abenteuer und Detailliebe der Roman Autoren auch bis zu 100 / 500 (also einen PR Zyklus).
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Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #41 am: 4.01.2010 | 14:17 »

Zum Zweiten: Du liest lieber eine Regionalspielhilfe oder eine Sachquelle, die meist mit keinerlei Unterhaltungsabsicht geschrieben wurde, meinst aber, du quälst dich durch Romane, weil die mehr Zeit brauchen?! Argumentativ sehr... interessant.

Ich würde das zwar nicht genauso begründen - sehr wohl "quält" ein mit Unterhaltungsabsicht geschriebener Groschenroman mich aber im Schnitt sehr viel mehr als ein nüchterner, sprachlich sauberer Informationstext.
Es gibt soviel gute Romane, da weiß ich wirklich nicht, warum ich meine Zeit auf DSA-Groschenromane verschwenden sollte, um hinterher ein paar Anregungen daraus für ein Abenteuer aufzugreifen.

ErikErikson

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #42 am: 4.01.2010 | 14:19 »

In nem Abenteuer/Regionalband, den kann man überall aufschlagen, und was ma liest macht Sinn (halbwegs). Mach das mal in nem Roman/Groschenroman.

Offline Akhorahil

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #43 am: 4.01.2010 | 14:26 »
Zitat
Zum Zweiten: Du liest lieber eine Regionalspielhilfe oder eine Sachquelle, die meist mit keinerlei Unterhaltungsabsicht geschrieben wurde, meinst aber, du quälst dich durch Romane, weil die mehr Zeit brauchen?! Argumentativ sehr... interessant.

Die meisten Romane lese ich nicht zuende und wenn dann nur sehr schleppend, weil sie mir persönlich wenig bieten. Ausserdem hat sich mein Lesestil in den letzten Jahren stark gewandelt, vor 10 Jahren sah das auch noch anders aus. Heute ziehe ich mehr Information und Inspiration aus anderen literarischen Quellen. Eine RSH oder eine Sachquelle muss nicht fesselnd oder witzig geschrieben sein, um trotzdem interessant zu sein.

Ein 80Seiten-AB lese ich grob ich weniger als 1 Woche durch, der kreative Rattenschwanz der Vorbereitung bringt danach nochmal gut 2 Wochen mit sich. Für einen 64-Seiten-Groschenroman bräuchte ich länger. Wenn er thematisch interessant und gut geschrieben wäre vielleicht nicht, aber ich hab sowas noch nicht gefunden.
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oliof

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #44 am: 6.01.2010 | 17:49 »
Sinejdan: Ich habe meine These abgeleitet von den Leuten, die sich vorher DSA-Abenteuer als (mehrheitliches) Lesevergnügen beschrieben haben.

PS: Ich hab mehrere Jahre DSA gespielt bei einem SL, der viele DSA-Abenteuer gekauft und geleitet hat (aber auch Kaufabenteuer für andere Systeme DSAfiziert hat).

Humpty Dumpty

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #45 am: 6.01.2010 | 18:14 »
Ich stimme Dir weitgehend zu, Sineijdan. Eine Anmerkung:
Was mich immer freuen würde, wäre, wenn mir jemand das seiner Meinung nach beste Nicht-DSA-Abenteuer der Welt nennen könnte. Dann könnte ich einmal selbst vergleichen, welche gravierenden Unterschiede zum Besseren hin vorhanden sind. Idealerweise müsste das Abenteuer nicht in hoffnungslos fremdländischer Sprache verfasst und für lau herunterzuladen sein, das würde die Sache günstig beeinflussen. Es muss doch zahlreiche Rollenspielexperten geben, die - angewidert vom vorhandenen Angebot - die Sache selbst in die Hand genommen und Himmelstürmendes zustande gebracht haben?
Es gibt da beklagenswerter Weise im Fantasybereich eine viel zu kurze Liste. Habe neulich mal gute Fantasykampagnen gesucht. Hier das Ergebnis: Als Klassiker darf Enemy Within für Warhammer trotz all der Jahre nicht fehlen. Power Behind The Throne ist relativ zur Zeit das beste Abenteuer der Rollenspielgeschichte. Die Witchfire Trilogy für die Iron Kingdoms ist sehr stark. Night Below für AD&D ist lässig, wenn man auf Dungeon Crawls steht. Damit endet die Liste der Fantasykampagnen, die ich empfehlen würde und könnte. Wilderlands of High Fantasy soll auch toll sein, aber ich habe das leider bislang noch nicht gelesen.

Aber Dein Punkt war vermutlich ein anderer: Ja, DSA macht vieles richtig und es gibt bemerkenswert viele, hervorragende Abenteuer für das Spiel.
« Letzte Änderung: 6.01.2010 | 18:17 von TAFKAKB »

Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #46 am: 6.01.2010 | 18:19 »
Was mich immer freuen würde, wäre, wenn mir jemand das seiner Meinung nach beste Nicht-DSA-Abenteuer der Welt nennen könnte. Dann könnte ich einmal selbst vergleichen, welche gravierenden Unterschiede zum Besseren hin vorhanden sind. Idealerweise müsste das Abenteuer nicht in hoffnungslos fremdländischer Sprache verfasst und für lau herunterzuladen sein, das würde die Sache günstig beeinflussen. Es muss doch zahlreiche Rollenspielexperten geben, die - angewidert vom vorhandenen Angebot - die Sache selbst in die Hand genommen und Himmelstürmendes zustande gebracht haben?

Kürzlich habe ich zwei im Original uralte Cthulhu-Abenteuer aus "Grauen in Arkham" geleitet, die waren zwar von der Grundidee her nicht wahnsinnig originell, haben sich aber bei geringem Vorbereitungsaufwand als extrem flexibel und in sich schlüssig erwiesen. Warum? Einfach, weil es jeweils Gegenspieler gab, deren Motivationen, Mittel und typischen Strategien hinreichend beschrieben waren und weil Personen und Schauplätze inhaltslogisch organisiert waren und nicht anhand eines linearen Ereignisstrangs, bei dem man sofort anfangen muss, wild rumzublättern, wenn mal was nicht genau nach Plan läuft.
Für DSA leite ich dagegen demnächst "Rohals versprechen", dessen erste Hälfte sich wunderbar als Mini-Sandbox gestalten lässt. Allerdings sieht das Abenteuer einen ganz genauen Zeitablauf vor, alle Informationen sind gemäß dieses Zeitablaufs angeordnet, und deshalb habe ich jetzt eine Heidenarbeit, das Ganze auseinanderzuklamüsern.
Noch mehr gut aufgebaute und weitaus originellere Abenteuer-Beispiele bietet der One-Shot-Band "Schnellschüsse" für Unknown Armies.


Letzter Gedankenansatz: Für mein Gefühl müssten es eigentlich eher die Nischenrollenspielabenteuer sein, die ungespielt im Schrank liegen, weil deren Anschlussfähigkeit an Spielgruppen letztlich ungleich niedriger ist. Auch das ist bei mir persönlich der Fall: Das Abenteuer im Ratten!-Rollenspiel zum Beispiel werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie spielen, obwohl ich es gelesen habe. Eine Liste ließe sich entspinnen.

Diese Logik scheint mir keinen Sinn zu ergeben: Entweder, ich habe eine Gruppe, die etwas spielt oder zu spielen beabsichtigt, dann kaufe ich mir Material für das System. Und dann stehen die Nischenprodukte tendenziell eher nicht rum, sondern werden gespielt, weil da das Material typischerweise begrenzter ist und man das meiste Vorhandene dementsprechend verwendet.
Von DSA steht bei mir sehr viel mehr ungespielt im Schrank, weil man wegen des hohen Produktaustoßes dazu verleitet wird, mehr zu kaufen, als man nutzen kann.

ErikErikson

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #47 am: 6.01.2010 | 18:32 »
Dafür gibts die Challenge. Gut, die ist jetzt weniger Abenteuerlastig, sollte man mal machen.

Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #48 am: 6.01.2010 | 18:39 »

Ich glaube, der andere Punkt ist interessanter. Wir sind alle in Würde gereift und keine Schulbuben mehr, ja? Da muss es doch schon aus stochastischen Gründen schreibfähige Leute geben, die sagen: "Jetzt reichts mir. DSA ist super scheiße. Hier schreibe ich mein Abenteuer als Fanal gegen all den vorhandenen Schrott, genau so muss es sein und nicht anders. Geballtes Glück als .rtf." Und bei zentnerweise Forenbeiträgen, die die Weisheit gratis im Äther verschenken, wird doch auf irgendeinem Server auch eine frei herunterladbare Datei mit dem Ideal-Abenteuer liegen, Setting, Regeln, alles wurscht, wenn sie nur ausnahmsweise auf deutsch ist, damit sie sich fair messen ließe.


Ich finde, die alte Forderung "zeig, wie es besser geht", führt zu nichts. Ich spiele seit rund 20 Jahren DSA und andere Rollenspiele, und ich habe ausreichend Vergleichswerte, um zu beurteilen, was mir an vielen DSA-Abenteuern nicht gefällt. Wenn DSA mir nicht gefallen würde - vom Setting her, von den Plots, auch bezüglich mancher Regelelemte - würde ich es längst nicht mehr spielen, also will ich auch nicht alles schlecht machen. Ich kenn mich nun aber hinreichend mit meinem Hobby aus, um einfach mal festzustellen, welche Abenteuer mir auch und gerade als SL Spaß gemacht haben, mich weitergebracht haben, mir Möglichkeiten eröffnet haben, und welche zu Frust, unnötiger Extraarbeit und streckenweise richtiggehender Verärgerung geführt haben. Und letzteres sind nunmal vor allem DSA-Abenteuer.
Um das zu kritisieren, muss ich es nicht besser machen wollen oder können. Ich verdiene mein Geld schreibend am Computer. Ich setze mich sicher nicht abends nochmal vor den Monitor und schreibe "das perfekte Abenteuer", nur um irgendwem was zu beweisen. Wenn ich ein Abenteuer entwickle (bzw. ein Kaufabenteuer abwandle, was das ist, was ich normalerweise tue), dann tue ich das in Form von Notizen, die außer mir eh keiner versteht. Ich mache mir nicht die Mühe, das in Reinform zu bringen, um irgendwas zu beweisen.

Achamanian

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #49 am: 6.01.2010 | 18:41 »
Nischen-RSP definiert sich wenigstens für mich dadurch, dass es recht schwer ist, Spielrunden dafür zu finden. Bei x Nischenrollenspielen im Schrank sollten also x-1 oder x-2 nicht aktiv gespielt werden können, einfach aus der Natur der Sache heraus.


Na gut, ich habe 2 Spielrunden, und ein RSP kaufe ich tendenziell, wenn zumindest ansatzweise die Chance besteht, dass es in einer der beiden auch gespielt wird. Bei Leuten mit festen Runden und wechselnden Spielen besteht jedenfalls kein Grund zu der Annahme, dass gerade die Nischenspiele Staubfänger wären.