Autor Thema: Was sind Spielstile?  (Gelesen 12915 mal)

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Offline Merlin Emrys

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #25 am: 11.01.2010 | 19:05 »
Geht mal in euch und fragt euch ob wirklich alle Spielstiel bei jeder eurer Gruppen gleichberechtigt nebeneinander stehen? Wird in jeden Spilstil (annähernd) die gleiche Zeit und der gleich Aufwand gesteckt?
Mal ja und mal nein ;-) .

Ja, es kommt vor, daß bestimmte Phasen des Rollenspiels tendenziell näher an einem Stil als an allen anderen liegen. Es gibt auch Phasen, wo das in bezug auf einzelne Spieler, nicht aber die ganze Gruppe zutrifft - was ebensogut eine schwierige Situation sein kann wie eine der ertragreichsten für die ganze Gruppe. Was passiert, hängt an diesem fragilen, unberührbaren, widerspenstigen Ding, das man "Miteinander" nennen kann. Wenn ein Spieler das Spiel in eine bestimmte Richtung lenken will, kann er das oder er kann es nicht. Dann kann es zum Streit kommen oder zu ausgesprochen faszinierenden Begegnungsmomenten. Manchmal springt auch ein Spieler auf etwas an, was ein anderer gar nicht intendiert hatte, was auch wieder zu Streit oder zur Bereicherung des Treffens führen kann... Das alles muß aber nicht ausdrücklich benannt und besprochen werden - und vielleicht würden meine Mitspieler ganz energisch widersprechen, wenn ich es versuchen wollte, weil sie dies und jenes ganz anders einordnen als ich.
Andererseits, wenn man darüber reden will, braucht es Begriffe, anders können wir nicht gut diskutieren. Aber vielleicht würde es schon helfen, nicht nach "reinen Elementen" zu suchen, sondern schon in der Phase der Begriffsbestimmung davon auszugehen, daß es immer nur Gemische gibt - aber, wie bei Legierungen, darunter durchaus Gemische mit ganz bestimmten (dann auch sauber reproduzierbaren) Eigenschaften sein können.

Eulenspiegel

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #26 am: 11.01.2010 | 19:17 »
Eh, nein? Der SL entscheidet, was geschehen wird, d.h. er gibt uns eine Kaffeetasse. Wir füllen dann was ein im Laufe des Abends, starken Kaffee, schwachen Kaffee, Tee, Orangensaft. Was es wird, verabreden wir vorher ganz bestimmt nicht, das ergibt sich im Laufe des Abends.
Das heißt, es ergibt sich erst im Laufe des Abends, ob ihr nun Fantasy oder Science-Fiction spielt? Ob ihr eine Komödie oder Horror spielt? Ob ihr railroadet oder Sandbox betreibt? Ob ihr PvP zulasst? Ob ihr ein hohes oder niedriges Powerniveau treibt? Ob ihr Gut gegen Böse oder mit Grautönen spielt? Ob ihr euch durch einen Dungeon schnetzeln wollt oder Charakterspiel betreibt?

WIE der Dungeoncrawl nun genau aussieht, entscheidet sich bei auns auch erst im Laufe des Abends. Aber DASS wir heute einen Dungeoncrawl spielen wollen (und deswegen ein regelsystem verwenden, das Dungeoncrawls unterstützt), steht schon vorher fest.

Zitat
Solche Verabredungen.... werden die schriftlich fixiert? Ich meine, nur um Rechtssicherheit zu haben, wenn sich mal einer beschwert.
Nein, sie werden nicht schriftlich fixiert. (Es sei denn, du betrachtest das Gespräch über eMails als schriftliche Fixierung.)

Zitat
Was/Wie ich gerne spiele, meinethalben mein Spielstil, ändert sich ebenfalls immer wieder, manchmal von Woche zu Woche, und bei meinen Mitspielern ist das nicht anders.
Niemand hat behauptet, dass der Spielstil konstant bleibt. Natürlich kann sich der Spielstil ändern.

Zitat
Zu was macht mich das?
Das macht dich zu einem Menschen, der an unterschiedlichen Spielabenden unterschiedliche Spielstile pflegt.

Offline Haukrinn

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #27 am: 11.01.2010 | 20:39 »
Hört sich gut an, man müsste nur klären ob z.B. Railroading wirklich als Spielstil oder als Methode angesehen werden sollte. Immerhin könnte ich sowohl beim Storytellen als auch bei Bier und Brezel ohne weiteres zum RR greifen.

Sehe ich ähnlich. RR ist eine Technik, kein Stil. Ebenso wie Sandboxing. Wobei ich die Ziele, Beral da definiert hat, sehr wohl als sinnvoll und valide ansehe. RR, Sandboxing, Charakterzentriertes Spiel, Bass Playing usw. sind Techniken, um diese Ziele zu erreichen.

Aber diese Spielstil-Diskussion wiederholt sich ja eh regelmässig. Mal sehen, ob diesmal ausnahmsweise was sinnvolles dabei herum kommt...  8)
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Offline Hector

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #28 am: 12.01.2010 | 08:35 »
@ Beral (und andere, die es interessiert): Ich denke wirklich, dass es sinnvoller ist, die Stile auf Spieler- und Spielleiterebene zu betrachten. Eine Gruppe ist, sofern wir keine Idealgruppe mit identischem Geschmack finden (und dann fragt sich, ob das wirklich so ideal wäre) doch ein Kompromiss, den verschiedene Individuen mit verschiedenen Vorlieben miteinander schließen um (sofern sie nicht völlig egoistische Individuen enthält, die alle anderen mit ihren persönlichen Vorlieben plätten) gemeinsame Nenner zu finden. Und die variieren dann je nachdem, welcher Spieler gerade in den Vordergrund tritt. Wenn ich mal meine Runden in letzter Zeit Revue passieren lasse (und ich denke, ein anderes Mittel, um über so etwas nachzudenken, hat man gar nicht, wenn man keine Rollenspieler-Professur innehat) dann befindet sich der Stil im steten Wechsel, je nachdem, wer gerade das Spotlight genießt. Einen Tag Exploration, einen anderen taktisches, fast schon tabletopartiges Spiel, dann wieder exzessives Charakterspiel, wieder Exploration. Sprich: Die Gruppe bildet einen undefinierbaren Brei, aus dem manchmal eine Schokoecke oder eine Himbeere rausguckt, die man näher betrachten kann. Dann doch lieber gleich das Individuum dahinter beleuchten?
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Eulenspiegel

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #29 am: 12.01.2010 | 10:15 »
Einen Tag Exploration, einen anderen taktisches, fast schon tabletopartiges Spiel, dann wieder exzessives Charakterspiel, wieder Exploration.
Ja, der Stil ändert sich im Laufe der Tage.
Aber an einem Tag spielt die gesamte Gruppe Exploration.
An einem anderen Tag macht die gesamte Gruppe dann taktisches quasi-Tabletop.

Das heißt, der Stil der Gruppe ändert sich. Klar haben einzelnen Spieler vorlieben. Die werden halt an einem Tag besser bedient und an einem anderen Tag schlechter. Dennoch hat nicht der Spieler einen Stil, sondern die gesamte Gruppe.
(Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt.)

ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #30 am: 12.01.2010 | 10:23 »
@Großkomtur: Weißt du, was das dumme ist - und auf die Gefahr, Beral damit langsam auf die Nerven zu fallen - gesetzt dem Fall, dass die Spieler unterschiedliche Stile in einer Runde bevorzugen, muss doch der SL in der Runde (jedem Spieler sein Spotlight) bestenfalls jeden Stil einmal pro Abend/Abenteuer ansprechen. Also wechselt schonmal mindestens der SL, wenn er nun Problemlöser oder Charakterdarsteller anspricht, in einer Session die Stile - und zwar drastisch sicher deutlich feststellbar.

Zitat
Aber an einem Tag spielt die gesamte Gruppe Exploration.
An einem anderen Tag macht die gesamte Gruppe dann taktisches quasi-Tabletop.

Dem widerspreche ich vehement. Das widerspricht vor allem dem, was wir über Spotlightansprüche wissen bzw. zu wissen glauben. Insgesamt basiert deine Argumentation imho eher auf Setting als auf Stil: Dungeoncrawl ist eher ein Setting, dass unterschiedliche Stile stärker oder weniger stark anspricht (Charakterdarstellung im Dungeon? Aber Exploration! Und Problemlösung!!).
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 10:26 von Don Dolge »

Offline Beral

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #31 am: 12.01.2010 | 11:50 »
@ Beral (und andere, die es interessiert): Ich denke wirklich, dass es sinnvoller ist, die Stile auf Spieler- und Spielleiterebene zu betrachten.
Ich halte es für keine entweder-oder Frage. Beides ist sinnvoll. Jeder Spieler hat seine Vorlieben in Bezug auf Spielstile. Es können mehrere sein und sie können sich abwechseln. Mal habe ich Bock auf intensives Charakterdarstellen, und mal ist mir Bier & Bretzel genau das Richtige. Für den SL gilt selbstverständlich das Gleiche.

In einer Sitzung müssen die Vorlieben der Spieler auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, da sonst kein Spiel zustande kommt. Deswegen können wir auch den Spielstil der Gruppe erkennen. Das ist nicht absolutistisch gemeint. Der Spielstil beschreibt nicht das einzige, sondern das dominierende Merkmal in der Sitzung. Ich kann mir keine Runde vorstellen, wo jeder Spieler rigoros seinen geliebten Spielstil durchzusetzen versucht, jedes mal wenn er das Wort hat. Das muss Stress hoch drei sein, bei dem keiner seine Bedürfnisse befriedigen kann, weil sich alle gegenseitig im Weg stehen. Möglicherweise gibt es eine anfängliche Wettkampfphase, wo die Spieler implizit oder explizit ihre Vorlieben in die Waagschale werfen, aber dann steht der 'Gewinner' fest, sein Spielstil-Vorschlag wird angenommen und in dieser Sitzung unterstützt. Beim nächsten mal wird sich jemand anders durchsetzen. Möglicherweise gibt es auch Spielstile, die so gut miteinander kompatibel sind, dass tatsächlich jeder Spieler 'seinen' Stil pflegen kann und sich dabei keiner in die Quere kommt. Für Sandbox und Charakterdarstellung kann ich mir das z.B. gut vorstellen.

Spielstil bezieht sich meiner Auffassung nach auf die Gruppe. Rollenspiel ist ein Gruppenprozess und mit dem Spielstil soll dieser Prozess eine Charakterisierung erhalten.
Die Gruppe besteht aus Individuen und jedes davon hat seine eigene Vorstellung vom wünschenswerten Gruppenprozess. Jedes Individuum hat Vorlieben bezüglich der Spielstile. Kann man einfach abfragen.
Wenn die Vorlieben der Gruppenteilnehmer nicht zusammen passen, findet ein Wettbewerb, ein Verhandlungsprozess statt. Dieser ist sehr stressig und ich wage zu bezweifeln, dass eine Runde sich permanent in diesem Zustand befindet. Stattdessen setzt sich im Wettbewerbsfall jemand für eine bestimmte Zeit (in der Regel mindestens eine Sitzung?) durch. Das Ungleichgewicht der Vorlieben bleibt also nie dauerhaft auf der Kippe stehen. Es fällt mal zur einen, mal zur anderen Seite. Je nachdem, zu welcher Seite es fällt, können wir den einen oder den anderen Spielstil in der Gruppe beobachten. Die persönliche Vorliebe kann davon unberührt bleiben. Ich präferiere z.B. Charakterdarstellung, aber in meiner Gruppe bin ich damit allein, die anderen sind alle auf Plotspiel aus. Jeder Beobachter wird unsere Gruppe als Plot-Gruppe ausmachen können, ungeachtet meiner persönlichen gegenteiliger Vorlieben.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Merlin Emrys

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #32 am: 12.01.2010 | 12:32 »
In einer Sitzung müssen die Vorlieben der Spieler auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, da sonst kein Spiel zustande kommt.
Dem widerspricht meine Erfahrung. Sie beruht vor allem auf dem Erleben von Spielrunden, in denen "erfahrene" Spieler mit Neulingen zusammenspielen. Die Neulinge sind meist noch gar nicht genau bei einem Stil, während die erfahrenen Spieler (wenn es gut läuft) die Neulinge in verschiedener Weise "anpielen" und sehen, wie sie reagieren. Gute Erfahrungen habe ich vor allem damit gemacht, daß Neulinge meist sehr gut in der Rolle eines "Komikers" oder "Narren" sind, weil sie noch gar nicht wissen, wann und inwieweit sie sich für ihre (fiktive Spiel-)Umwelt unerwartet verhalten. Aber es ist dem Spiel auch wieder zuträglicher, wenn es nicht mehr als einen Komiker gibt.
Dennoch - man kann verschiedene Spielansätze grundsätzlich kombinieren, wenn die Spieler "sozialverträglich" sind. In dem Moment, in dem mehr als ein Spieler in der Runde kein adäquates Sozialverhalten hat, kann es besser sein, sich auf einen Stil zu einigen, um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Aber in einer Gruppe, in der jeder jedem seinen Spaß nicht nur gönnt, sondern aktiv dazu beizutragen versucht, können unterschiedliche Ansätze sehr wohl ergänzend wirken: Dann führt halt der Möchtegern-Buchhalter die Listen, und der Möchtegern-Barbar schnetzelt solange alles, was ihm die Titenfäßchen umwerfen könnte.

Jedes Individuum hat Vorlieben bezüglich der Spielstile.
Das ist in dieser Allgemeinheit formuliert natürlich richtig. Aber es kann schon komplizierter werden, wenn ein Individuum die Zustände "begeistert", "konzentriert", "müde" und "lustlos" annehmen kann, denn die können schon die Präferenzen verschieben. Kommen nun zwei Individuen zusammen, die auch noch aufeinander reagieren, und zwar auch noch in Abhängigkeit beider Zustände und des Verhältnisses der beiden zueinander (z.B., wer von beiden gerade Spielleiter ist, wenn es so etwas gibt), können die Vorlieben schon eine ansehnliche Liste füllen. Und mit jedem Mitspieler kann es komplexer werden.
Natürlich hat weiterhin jedes Individuum Vorlieben bezüglich der Spielstiele. Aber man muß, wenn man "einfach nachfragt", mit entsprechenden Antworten rechnen: "Also, ich mag Charakterspiel... aber nicht, wenn Bertie dabei ist, mit dem kann man nur so explorativ oder so spielen. Außer, Konnie ist dabei, dann kann Bertie auch Hack'n'Slay, jedenfalls wenn der Spielleiter das anbietet. Aber dann darf Jorinde nicht dabeisein, die vermiest einem das immer. Und wenn ich das Wochenende Nachtschicht hatte, bin ich zu müde für Charakterspiel, außer..." usw. usf.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #33 am: 12.01.2010 | 13:06 »
Muß ich doch nochmal, aber ganz unwertend in Bezug auf Theorie.

Ja, der Stil ändert sich im Laufe der Tage.
Aber an einem Tag spielt die gesamte Gruppe Exploration.
An einem anderen Tag macht die gesamte Gruppe dann taktisches quasi-Tabletop.

Das heißt, der Stil der Gruppe ändert sich. Klar haben einzelnen Spieler vorlieben. Die werden halt an einem Tag besser bedient und an einem anderen Tag schlechter. Dennoch hat nicht der Spieler einen Stil, sondern die gesamte Gruppe.
(Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt.)

Das stimmt einfach nicht.

Und die Crux des Denkens liegt hier begraben: Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt. Ist das in irgendeiner Form ungewöhnlich? Schließen sich z.B. Charakterspiel und Dungeoncrawl gegenseitig aus? Verstärken die sich nicht sogar?

Wenn der Zwergenwaldläufer mit Trauma (frühkindliche Verschüttung) nach 70 Jahren das erste Mal wieder unter die Erde muß, bei ihm der Bretonen-Dandy (liebender Bruder von Prinzessin Saevinia), der zweifelnd auf Schleim und Schlick starrt, dann verbinden sich Dungeon- und Charakterspiel, während der Geweihte sich voll auf den Crawl konzentriert, zusammen mit dem Zwergenkrieger (wobei dieser z.B. durchaus von seinem befremdlichen Cousin die Bälle zugespielt bekommt). Wir wollen nicht vergessen: Der SL hat in diesem Dungeon durchaus auch Plot eingebaut: Immerhin suchen wir immer noch Informationen über das Schicksal von Prinzessin Saevinia, und offenkundig sind in den alten Hallen von Dul'Burdan irgendwo die Rätsel ihrer Herrschaft erklärt, und der Bretone hofft, hier des Rätsels Lösung zu finden (und daß diese Lösung nicht sein blutschänderisches Verhätlnis mit seiner Schwester enthüllt). Die Gruppe ahnt auch, daß sie mit dem Bossgegner im Dungeon, wird verhandeln müssen: Er ist ihr nicht gewogen, ihren Feinden aber auch nicht, und er ist allen haushoch überlegen.

Spielstile wie Beral sie im OT definiert hat wechseln fließend binnen kürzester Zeit und sehr individuell, die Dominanz einzelner Stile ist nur für jeweils kurze Phasen vorhanden und wahrscheinlich bei jedem Spieler nur in unterschiedlicher Stärke. Alles andere wäre doch auch langweilig.

EDIT in einer voraussichtlichen Session von 12 Stunden, die größtenteils in einem Dungeon stattfindet, haben wir:

  • Herausforderung an die Spieler steht im Vordergrund (ARS) --> Alle, am meisten aber Zwergenkrieger und Geweihte, die so etwas lieben
  • Erleben einer Geschichte steht im Vordergrund (Storyteller) --> Alle, besonders aber der Bretone (Bruder der Prinzessin) und Geweihter (Kirche des Reiches)
  • Darstellung des Charakters steht im Vordergrund (Charakterdarstellung) --> Alle, besonders Bretone
  • Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (Sandbox) --> Alle, das Dungeon
  • Andere --> bestimmt auch
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 13:17 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #34 am: 12.01.2010 | 13:19 »
Schließe mich Merlin und Tearmaster an. Denke aber dennoch, dass das kein Hindernis für eine Theoriefindung sein muss: Man muss nur ein bisschen umdefinieren.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #35 am: 12.01.2010 | 13:32 »
Wenn ich mir die Eingangsdefinitionen ansehe, ist das erste mMn (!!!) schon falsch. "Herausforderung an die Spieler" impliziert, daß Charakterspiel, Plothunt und Exploration keine Herausforderungen an die Spieler sind. Das halte ich für ... naja, eine zweifelhafte Aussage, aber das mal nur am Rande.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #36 am: 12.01.2010 | 13:35 »
Wenn ich mir die Eingangsdefinitionen ansehe, ist das erste mMn (!!!) schon falsch. "Herausforderung an die Spieler" impliziert, daß Charakterspiel, Plothunt und Exploration keine Herausforderungen an die Spieler sind. Das halte ich für ... naja, eine zweifelhafte Aussage, aber das mal nur am Rande.

Ich denke, es geht dort schon um Herausforderungsorientierung im ARSianischen Sinne, also vor allem (Spielwelt-)taktische Entscheidungen.

Eulenspiegel

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #37 am: 12.01.2010 | 13:51 »
Und die Crux des Denkens liegt hier begraben: Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt. Ist das in irgendeiner Form ungewöhnlich? Schließen sich z.B. Charakterspiel und Dungeoncrawl gegenseitig aus? Verstärken die sich nicht sogar?
Ich kann natürlich nur für meine Gruppen sprechen und weiß nicht, wie es in anderen Gruppen so abläuft. (Da ich aber mehrere Gruppen habe und auch auf Cons hin und wieder spiele und leite, nehme ich mal an, dass es in den meisten Gruppen so läuft.)

1) Ich will, dass man zusammen spielt und nicht nebeneinander.
In meiner Anfangszeit hatte ich es durchaus so, dass SC1-3 einen Mordfall in Gareth gelöst haben, während SC4 in seinem Tempel meditiert hat und SC5 durch die Wildnis stapfte.
Man KANN so spielen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass diesen "Aneinander vorbeispielen" nicht sehr viel Spaß macht.

Wenn man sagt: "OK, hör mal zu: Was hältst du davon, wenn wir heute ALLE zusammen den Mordfall in Gareth lösen und dafür dann beim nächsten Mal ALLE zusammen durch die Wildnis stapfen?" Das macht mehr Spaß, als aneinander vorbeizuspielen.

Und wenn man so spielt, dann haben am heutigen Spielabend ALLE den Stil "Detektivgeschichten lösen" und am anderen nächsten Spielabend haben ALLE den Spielstil "durch die Wildnis stapfen". (Von mir aus kann man auch am gleichen Abend den Mord lösen und durch d n Wald stapfen. Aber auch hier ist wichtig, dass ALLE den Mord lösen und anschließend ALLE durch den Wald stapfen.)

Zitat
Wenn der Zwergenwaldläufer mit Trauma (frühkindliche Verschüttung) nach 70 Jahren das erste Mal wieder unter die Erde muß, bei ihm der Bretonen-Dandy (liebender Bruder von Prinzessin Saevinia), der zweifelnd auf Schleim und Schlick starrt, dann verbinden sich Dungeon- und Charakterspiel, während der Geweihte sich voll auf den Crawl konzentriert, zusammen mit dem Zwergenkrieger (wobei dieser z.B. durchaus von seinem befremdlichen Cousin die Bälle zugespielt bekommt).
Das klingt für mich doch sehr nach Dungeoncrawl. Das Trauma des Zwergenläufers ist hier doch eher Colour.
Wenn das nur nebenbei mal am Rande erwähnt wird, wäre das nicht Teil des Spielstils.

Und wenn der Spieler des Zwergenwaldläufers sein Trauma zum Mittelpunkt macht, wirkt das auf die anderen beiden Spieler extrem nervend, falls sie nur Dungeoncrawl wollen.

Wiegesagt: Es kommt auf die GRUPPE an:
Will die gesamte Gruppe Dungeoncrawl mit Charakterspiel mischen, ist das Trauma des Zwergenwaldläufers eine willkommene Bereicherung.
Will die Mehrheit jedoch einen Dungeoncrawl ohne Charakterspiel, ist das Trauma des Zwergenwaldläufers im besten Fall eine bloße Randbemerkung und im schlimmsten Fall nervig.

Zitat
Wir wollen nicht vergessen: Der SL hat in diesem Dungeon durchaus auch Plot eingebaut: Immerhin suchen wir immer noch Informationen über das Schicksal von Prinzessin Saevinia, und offenkundig sind in den alten Hallen von Dul'Burdan irgendwo die Rätsel ihrer Herrschaft erklärt, und der Bretone hofft, hier des Rätsels Lösung zu finden (und daß diese Lösung nicht sein blutschänderisches Verhätlnis mit seiner Schwester enthüllt). Die Gruppe ahnt auch, daß sie mit dem Bossgegner im Dungeon, wird verhandeln müssen: Er ist ihr nicht gewogen, ihren Feinden aber auch nicht, und er ist allen haushoch überlegen.
JA, und die GESAMTE Gruppe nimmt daran teil.

Es wäre sehr disfunktional, wenn drei Spieler dem Plot um den Dungeon folgen und die restlichen zwei Spieler keinen Bock auf Dungeon haben und irgendetwas anderes tun.

Und es wäre auch sehr disfunktional, wenn der SL und zwei Spieler auf Railroading/Sightseeing/Pratizipianismus/Trail-Blazing/Whatever stehen und es toll finden, dass der SL sie durch den Dungeon hetzt, während zwei weitere Spieler auf Sandbox stehen und es überhaupt nicht mögen, dass ein Plot vorgegeben ist.

Andererseits ist es auch nicht zielführend, wenn der SL und zwei Spieler auf Sandbox stehen und der SL daher nur die Rahmenbedingungen, aber keinen Plot vorgegeben hat, während die anderen Spieler einen vorgegebenen Plot bevorzugen, an dem sie sich entlanghangeln können.

Zitat
Spielstile wie Beral sie im OT definiert hat wechseln fließend binnen kürzester Zeit und sehr individuell, die Dominanz einzelner Stile ist nur für jeweils kurze Phasen vorhanden und wahrscheinlich bei jedem Spieler nur in unterschiedlicher Stärke.
Spielstile können wechseln. Aber dann wechselt immer die gesamte Gruppe den Spielstil. Alles andere ist disfunktional. (Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass ein Spieler PvP betreibt, während ein anderer Spieler der Meinung ist, dass die SCs zusammenarbeiten müssen. Oder der eine spielt den Räuberhauptmann Little John im Technicolor-Mittelalterstil während der andere eher einen Räuber im Dark&Gritty Mittelalterstil spielt. Auch das führt zu Problemen, falls sie beides am gleichen Spielabend spielen. - Alleine von der regeltechnischen Seite und der Auswirkung von Wunden.)

Zitat
EDIT in einer voraussichtlichen Session von 12 Stunden, die größtenteils in einem Dungeon stattfindet, haben wir:
  • Herausforderung an die Spieler steht im Vordergrund (ARS) --> Alle, am meisten aber Zwergenkrieger und Geweihte, die so etwas lieben
  • Erleben einer Geschichte steht im Vordergrund (Storyteller) --> Alle, besonders aber der Bretone (Bruder der Prinzessin) und Geweihter (Kirche des Reiches)
  • Darstellung des Charakters steht im Vordergrund (Charakterdarstellung) --> Alle, besonders Bretone
  • Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (Sandbox) --> Alle, das Dungeon
  • Andere --> bestimmt auch
1) "Erkunden der Spielwelt" ist Exploration und nicht Sandbox.
2) Es ist bezeichnend, dass du hinter jedem Teil "alle" geschrieben hast. Das klingt doch schon so, als würde die gesamte Gruppe das tun und nicht einzelne Individuen.
3) OK, wenn bei euch alles gleichberechtigt an einem einzelnen Spielabend auftritt, kann es tatsächlich sein, dass ihr keinen Stil habt.
Das widerspricht aber meine Erfahrung, die ich auf Cons und in diversen privaten Runden hatte. Eigentlich immer konnte ich an einer Runde einen Stil festmachen. (Was nicht heißt, dass der Stil zu 100% und immerfort da war. - Aber er hat doch deutlich dominiert und er wurde zumindest bei Gruppen, die Spaß gemacht haben, auch von allen Spielern angenommen.)

@ Turning Wheel
Hast du irgendwo im Internet ein Diary of Session von dir rumliegen?
Dann könnte ich sie mir mal durchlesen und den Spielstil deiner Gruppe beschreiben. Mal sehen, ob du dich da wiederfindest oder nicht.
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 13:55 von Eulenspiegel »

Offline sir_paul

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #38 am: 12.01.2010 | 13:56 »
Was nicht heißt, dass der Stil zu 100% und immerfort da war. - Aber er hat doch deutlich dominiert und er wurde zumindest bei Gruppen die Spaß gemacht haben auch von allen Spielern angenommen.)

So sieht es auch in meinen Gruppen aus!

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #39 am: 12.01.2010 | 14:00 »
"Sandbox" stammt nicht von mir, sondern vom OP, dessen Defs ich mit C&P übernommen habe. Nur soweit.

Ansonsten: Die ganze Linie mit "zusammenspielen" und "nebeneinander" zeigt, daß Du nicht verstanden hast, worum es in meinem Post geht. Das ist sehr bedauerlich, aber nicht zu ändern. Nur kann ich dann halt schlecht auf Deine Antwort eingehen, weil sie wenig mit dem zu tun hat, was ich geschrieben habe. "Dysfunktional" ist in diesem Zusammenhang daneben, es sei denn wir nehmen als Definition für "Dysfunktional" "nicht gleichgeschaltet" oder "Einheitsbrei". Das ist nämlich das, was Du beschreibst.

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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #40 am: 12.01.2010 | 14:01 »
Moment mal. Gehen wir doch mal von etwas für eine Internetdiskussion absolut untypischen aus: Das beide Parteien recht haben. Wie sähe das dann aus? Es gibt dann Gruppen, die, sage ich einfach mal, eher spotlightorientiert und stilflexibel spielen und Gruppen, die sich (per Gruppenvertrag?) geeinigt haben, eher (zumindest pro Sitzung) stiltreu zu bleiben.

Edit@Lorom (war schneller als ich):

Was du als Einheitsbrei empfinden magst, scheint Eulenspiegel ja Spaß zu machen. Und man hört ja auch von anderen (Beral, sir_paul), dass sie eher so spielen und sich nicht stark ändern. Ist das wirklich so ein Problem? Im Zweifel ist das nur ein Ausnahmefall für die Variante mit öfter wechselndem Stil. In Gruppe A wechselt der Stil meinetwegen von Szene zu Szene und in Gruppe B wechselt man von Abend zu Abend.
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 14:03 von Don Dolge »

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #41 am: 12.01.2010 | 14:06 »
 >:(

EDIT/ Das ist kein Problem. Problematisch wird es, wenn derlei zum Axiom erhoben wird.

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« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 14:08 von Tearmaster »
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Eulenspiegel

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #42 am: 12.01.2010 | 14:14 »
Ansonsten: Die ganze Linie mit "zusammenspielen" und "nebeneinander" zeigt, daß Du nicht verstanden hast, worum es in meinem Post geht.
Das zeigt, dass du nicht verstanden hast, um was es in meinem Post geht.

Nur mal zur Klarstellung der zeitlichen Abläufe:
Eulenspiegel in #30: Die Gruppe spielt zusammen und nicht nebeneinander.
Tearmaster in #34: Das stimmt nicht, weil...
Eulenspiegel in #39: Mag ja alles sein, ändert aber nichts daran, dass die Gruppe zusammen spielt.
Tearmaster in 41: Du hast meinen Post nicht verstanden. Es ging nicht um zusammen und nebeneinander.

Oder um es kurz klarzustellen: Mir ging es in Post #30 um "nebeneinander" und "zusammenspielen".
Entweder in deiner Antwort geht es auch um "nebeneinander/zusammenspielen" oder du hast meinen Post #30 nicht verstanden.

Und vor allem wundert mich:
Ich schreibe in Post #30 explizit, dass die Spieler zusammen und nicht nebeneinander arbeiten. Und deine Antwort darauf ist "Das stimmt einfach nicht."
Wie begründest du deine Antwort, dass meine Behauptung "Spieler würden als gesamte Gruppe zusammenspielen" nicht stimmt, wenn du in deinem gesamten Post nicht darauf eingehst?

ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #43 am: 12.01.2010 | 14:20 »
Weil mich das ganze wirklich interessiert, mache ich mal eine Umfrage dazu auf!

Edit: Umfrage Hier.
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 14:29 von Don Dolge »

Offline sir_paul

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #44 am: 12.01.2010 | 14:20 »
Ja Don, es könnte sein das beide recht haben. Mal aus dem Nähstübchen einer meiner aktuellen Kampagnen

Es gibt Szenen da hauen wir drauf (ARS / Hack&Slay / whatever), es gibt Szenen mit Nachforschungen, es gibt Szenen (einmal sogar einen halben Spieleabend) mit tiefem Charakterspiel. Das alles kann es an einem Abend geben.

Aber mal quantitativ betrachtet machen wir am meisten (ARS / Hack&Slay / whatever) und somit könnten wir uns wohl einen Spilstil zuordnen. Und das nicht nur pro Abend sondern über eine längeren Zeitraum.

Mir persöhnlich fällt es einfach schwer zu Glauben das es Gruppen gibt welche alle Spielstiele wirklich gleichwertig nebeneinander nutzen, meiner Erfahrung nach kristalisiert sich irgendwann immer ein Spielstil (mal nicht festgelegt auf die aus dem OT) herraus welcher am häufigsten bespielt wird.

Leider habe ich nicht die Möglichkeit mir die anderen Gruppen mal anzusehen und zu erfahren wie es ist in einer solchen Gruppe zu spielen.

Aber was bringt uns das in der aktuellen Diskussion? Nichts?

Meineserachtens sollten wir uns erstmal auf die Definition von gebräuchlichen Spielstilen einigen, ob diese nun regelmäßig wechseln oder ständig dominieren ist dabei erstmal nebensächlich!

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #45 am: 12.01.2010 | 14:30 »
Wie begründest du deine Antwort, dass meine Behauptung "Spieler würden als gesamte Gruppe zusammenspielen" nicht stimmt, wenn du in deinem gesamten Post nicht darauf eingehst?

Okay, nach freundlicher Ermunterung dann doch noch einmal. Den Satz "Spieler würden als gesamte Gruppe zusammenspielen" (oder wie immer Du es forumliert hast), den habe ich vergessen aus dem Quote herauszunehmen, weil ich den unterschreibe. Da sind wir uns einig. Soweit okay, denke ich, damit haben wir beide keine Probleme. Die Gruppe spielt zusammen. (und ich passe das oben noch an). EDIT/ Ich habe das ja gar nicht zitiert? Was soll dann dieser Vorwurf ich würde nicht darauf eingehen?)

Was ich nicht unterschreibe, ist, wie Du das Zustandekommen dieses Miteinanders herleitest, durch die Gleichschaltung der Spielstile der Individuen der Gruppe. Soweit denke ich ist meine Position auch klar, auch wenn Du sie nicht teilst. Können wir auch mit leben, oder?

Ich habe davon ausgehend die Frage gestellt, ob sich das Reiben verschiedener, individueller Aspekte innerhalb der Gruppe, die aus vollkommen unterschiedlichen augenblicklichen (das ist das Entscheidende dabei) Bedürfnissen entstehen, ob sich diese Reibung nicht im Gegenteil viel positiver auswirkt, als die von Dir praktizierte / angestrebte Vereinheitlichung. Ich habe diese Frage anschließend mit einem Beispiel - das übrigens (verkürzt) der Praxis entstammt und einer der besten Abende war, den ich als Spieler erleben durfte (Zwergenwaldläufer) - illustriert. Damit konnte ich für mich die Frage bejahen.

Du bist noch an Bord, oder?

Anstatt nun aber Dich mit dieser These und der Illustration ernsthaft zu befassen, hast Du folgendes geschrieben: "Wenn der Spieler des Zwergenwaldläufers sein Trauma zum Mittelpunkt macht, wirkt das auf die anderen beiden Spieler extrem nervend, falls sie nur Dungeoncrawl wollen." Du gehst also sofort davon aus, daß es hier um Spotlight-Dominanz ginge ("macht sich zum Mittelpunkt"), nicht um Miteinander. Und das war nicht die einzige "Interpretation" meines sehr klaren Beispiels. Ich verwahre mich dagegen, daß von Deinen Ansichten abweichende Spielstile sofort mit Hilfe spekulativer Konstruktionen in die Ecke gedrängt werden, die Du "dysfunktional" nennst. So einfach ist das.
« Letzte Änderung: 12.01.2010 | 14:34 von Tearmaster »
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #46 am: 12.01.2010 | 14:31 »
Zitat
Mir persöhnlich fällt es einfach schwer zu Glauben das es Gruppen gibt welche alle Spielstiele wirklich gleichwertig nebeneinander nutzen, meiner Erfahrung nach kristalisiert sich irgendwann immer ein Spielstil (mal nicht festgelegt auf die aus dem OT) herraus welcher am häufigsten bespielt wird.

Das ist denke ich dem Setting und den genutzten Methoden aber auch den Vorlieben der Spieler geschuldet. Wenn alle Stile gleichwertig wären, dann könnte man ja alle Überlegungen zu dem Thema "Welche Methode stützt welchen Stil" sein lassen. Gleichwertig sind die Stile nur insofern, dass keiner "besser" ist als der andere.

Zitat
Definition von gebräuchlichen Spielstilen

Fällt dir außer den von Beral im OP genannten Stilen noch mehr ein? Klar könnte man eventuell noch unterteilen, aber eigentlich finde ich das so ganz brauchbar.

Offline sir_paul

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #47 am: 12.01.2010 | 14:36 »
Wenn alle Stile gleichwertig wären, dann könnte man ja alle Überlegungen zu dem Thema "Welche Methode stützt welchen Stil" sein lassen. Gleichwertig sind die Stile nur insofern, dass keiner "besser" ist als der andere.

Nicht missverstehen, gleichwertig war rein quantitativ gemeint nicht qualitativ. Also nicht mein Spielstil ist besser sondern zu 65% machen wir ARS, den Rest teilen sich Storytelling und Exploration mit einer Prise Charakterspiel.

Zur Liste der Spielstile mache ich mir mal genauere Gedanken und poste später nochmal!

ChristophDolge

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #48 am: 12.01.2010 | 14:36 »
Zitat
Also nicht mein Spielstil ist besser sondern zu 65% machen wir ARS, den Rest teilen sich Storytelling und Exploration mit einer Prise Charakterspiel.

Gut, so hatte ich dich auch verstanden.

Offline sir_paul

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Re: Was sind Spielstile?
« Antwort #49 am: 12.01.2010 | 14:45 »
So habe mir mal kurz die Spielstile angeschaut, ja machen schon einen guten Eindruck, eine Änderung hätte ich aber sofort und dann noch einige Fragen.


Änderung: Sandbox würde ich immer noch Exploration nennen weil es das klarer macht und die nutzung der Sandbox eher eine Methode ist welche z.B. auch bei ARS häufig verwendung findet.

  • Herausforderung an die Spieler steht im Vordergrund (ARS)
  • Erleben einer Geschichte steht im Vordergrund (Storyteller)
  • Darstellung des Charakters steht im Vordergrund (Charakterdarstellung)
  • Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (SandboxExploration)
  • Geselliges Beisammen steht im Vordergrund (Bier & Bretzel Rollenspiel)
  • Andere

Ich tippe mal drauf das Rätsel lösen und Hack&Slay unter ARS eingeordnet werden könnten, sehe ich das falsch?

Ich würde mich zuerst viel mehr dafür interessieren, ob man nicht noch andere Arten von Spielstilen entdecken kann.

Ich überlege noch, zur Zeit fällt mir nichts weiteres ein ... werde aber weiter mein Gehirn quälen ;)