Umfrage

Läßt du in deinen Spielrunden zu, dass ein Mann einen weiblichen SC führt und umgekehrt?  

Selbstverständlich
228 (82%)
Höchst ungern und nur gut begründet
42 (15.1%)
Auf keinen Fall
8 (2.9%)

Stimmen insgesamt: 237

Autor Thema: Läßt du in deinen Spielrunden zu, dass ein Mann einen weiblichen SC führt und  (Gelesen 68637 mal)

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Offline Barbara

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Wenn jemand aber Cross-Gender-Play ablehnt, weil er/sie sich durch die Reduktion auf das Aussielen von Klischees im Spielfluss gestört wird, kann ich das verstehen. Ich sehe einen Unterschied darin, ob ein Elfenklischee gesielt wird oder ein Geschlechterklischee - einfach weil ich in meinem Leben nie etwas Anderes als Elfenklischees erlebt habe - im Gegensatz dazu habe ich ganz differenzierte Geschlechterrollen erlebt. Dadurch habe ich ganz andere Ansprüche an das Spielen von Geschlechterrollen als an Rollen fremder Spezies.
After all, what is wisdom but truth in the eyes of the simplest of strangers? And a hat full of ice cream! (An wise man in YAFGC)
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Kurzform: Es gibt keine prinzipiellen Unterschiede.

Naja, den gibts doch, und der ist der Knackpunkt. Ein Frauen-SC ist ein Konzept, das der Realität entlehnt ist, und das allen am Tisch einigermaßen bekannt ist. Ich kenn aber jetzt spontan keinen, der einen Halbork im Bekanntenkreis hätte.

Zwischen Fiktion und Realität besteht schon ein "prinzipieller" Unterschied.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Bad Horse

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Das Argument, dass es in der Realität halt keine Elfen und Minotauren, wohl aber Frauen bzw. Männer gibt, an denen man die "Performance" messen kann, finde ich halbwegs valide.

Aber was ist mit Personen, die es in der Realität gibt? Darf ich einen Verbrecher spielen? Einen Agenten? Na gut, die gibt´s meistens auch nicht in der Spielrunde. Aber was ist mit einem Polizisten? Oder einem Bibliothekar? Einem IT-Spezialisten? Obwohl ich nichts davon bin, wohl aber Personen aus meinem Bekanntenkreis? Da spiele ich ja auch nur Klischees. Stört das dann auch? Wie findet es ein Bibliothekar, wenn ich die klassische verklemmte Bibliothekarin mit Dutt und Brille spiele, die streng guckt, sobald jemand zu laut redet? Stört das jemanden? Eine Bibliothekarin? Den Freund einer Bibliothekarin?



Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Jens

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Also mal abseits davon… man spielt ja nicht per se "eine Frau" oder "einen Mann". Meist spielt man sowas wie "Die Mechanikerin", "Den Kircheninspektor", "Die Messerkämpferin" oder "Den Taugenichts". Da ist das Geschlecht meist sekundär und verfeinert nur das Konzept.

Offline Sashael

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Ich hab keine Angst vor Klischees. Ich finde es nur sehr irritierend, wenn Crossgender-Charaktere vor mir sitzen. Entweder, die Person spielt dann die übelsten Klischees aus, oder ich vergesse immer mal wieder, dass es sich bei Klaus um eine Frau und bei Diana um einen Kerl handelt. Und da sich die meisten Personen eben doch recht normal benehmen, werde ich eben immer wieder mal rausgerissen wenn jemand auf die Gegengeschlechtlichkeit hinweist.

Überzeugte Crossgenderspieler/innen passen mit mir daher nicht zusammen.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Aber was ist mit Personen, die es in der Realität gibt? Darf ich einen Verbrecher spielen? Einen Agenten? Na gut, die gibt´s meistens auch nicht in der Spielrunde. Aber was ist mit einem Polizisten? Oder einem Bibliothekar? Einem IT-Spezialisten? Obwohl ich nichts davon bin, wohl aber Personen aus meinem Bekanntenkreis? Da spiele ich ja auch nur Klischees. Stört das dann auch? Wie findet es ein Bibliothekar, wenn ich die klassische verklemmte Bibliothekarin mit Dutt und Brille spiele, die streng guckt, sobald jemand zu laut redet? Stört das jemanden? Eine Bibliothekarin? Den Freund einer Bibliothekarin?

Ich hatte eine zeitlang einen Zollfahnder in der Gruppe, der sich sehr an einem Mitspieler rieb, der einen Polizisten spielte, eine Klischeekiste irgendwo zwischen Starsky und John MacLaine, aber in der Michael-Dudikoff-Variante.

Offenkundig kann das stören, ja. Wobei ich da einen Unterschied sehe - auch hier ist es eher eine rationale Verstimmtheit, während Geschlechtswechsel einfach unterbewußt irritierend ist.

EDIT/ Stelle mir gerade vor, ich wäre in einer Runde, in der ein anderer einen Rasenden Starreporter spielt und bei jeder Bemerkung verrät, daß er absolut keine Ahnung voin Recherchieren, Gesprächsführung o.ä, hat. Würde mich auch jedes Mal herausholen. Ja, definitiv, das stört.
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 01:03 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Offline Naldantis

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@ Naldantis
a) Muss man wirklich erklären, dass ausdifferenzierte Elfenbilder seltener sind als ausdifferenzierte Frauenbilder und deshalb ein geringeres Problem? Aber ja, in einer Runde "Elfenfreaks" würde ich mir entsprechende Kritik an meinem Elfenspiel gefallen lassen und die _Bitte_ doch was anderes zu spielen.
Na und?
Der Spieler hat weniger ausdifferenzierte Elfenbilder um auf deren Basis er seinen Charakter anlegen kann, dafür haben die 'Zuschauer' auf weniger ausdifferenzierte Elfenbilder, anhand denen sie den Charakter als Klischee einstufen können...
...es kommt genau aufs selbe raus wie bei mehr realen Vorbildern gegen mehr reale Kontrollschemata im Falle der Frauen.

Zitat
b) ??? es geht darum, dass kein extrem plattes Klischee gespielt werden soll. Die störenden Frauenklischees wurden genannt.

Muß ich erstmal zurückblättern was ich gesagt habe und gleich hier nochmal editieren, aber:
Warum eigentlich?
Ich zweifle mal einfach auch diesen Satz an: warum sollte in einer Evilparty keine männermordende Kampflesbe als gefallener Paladin dabei sein, warum kein Succubus als Mata Hari?
Es stört sich doch keiner an dem Dumpf-Barbaren mit der dicken Axt, der die meiste Zeit nur an Töten und Saufen denkt, oder kühl kalkulierende Dieb, der nur ein seinem wirtschaftliche Erfolg interessiert ist.

Aso, das hatte ich gemeint: Du kennst das Klischee eine tibetanischen Bäuerin nicht mehr als das eines elfischen Barden,  das eines Indio-Schamanin nicht genauer als die eines Ork-Hordenführers, und das einer Eskimo-Robbenjägerin nicht mehr als das eines Angels.
Und das waren noch rein anerzogene, kulturelle Charakterzüge - pack mal die Ergebnisse von echten traumatischen Erfahrungen und wirklich vermurkster Erziehung hinzu, dann Psychosen, Abhängigkeiten und ähnliches; da hast Du ein weites Spektrum an Verhaltensweisen, die durchaus realistisch sind und trotzem eine Menge skurrilitäten im Spiel abdecken können.
 
Zitat
c) Was für ein Unsinn. Zwischen "realistisch" und "glaubwürdig" einerseits und "sich selbst spielen" andererseits gibt's noch ne Ganze Menge. Ich vermute mal, hier sind dir "realistisch" im Sinne einer glaubwürdigen Darstellung einer Person und
"realistisch" im Sinne von "nicht-fantastisch, Genre-Konventionen folgend" durcheinander geraten. Ersetzte das erstere durch vielschichtig, dann wird's klar.

Ich spreche davon, daß wir uns tagein, tagaus 'realistische', 'glaubwürdige' und vermutlich auch 'vielschichtige' Menschen umgeben, und wir insofern reichlich genug damit bedient sein sollten...
...es ist nicht nur dröge, selber jemanden spielen zu müssen, der einem ähnlich wäre, sondern auch noch seinem Boss, seinem Hausmeister, seiner Tante, etc. überden Weg zu laufen.

« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 02:08 von Naldantis »

Offline Naldantis

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Naja, den gibts doch, und der ist der Knackpunkt. Ein Frauen-SC ist ein Konzept, das der Realität entlehnt ist, und das allen am Tisch einigermaßen bekannt ist. Ich kenn aber jetzt spontan keinen, der einen Halbork im Bekanntenkreis hätte.

Zwischen Fiktion und Realität besteht schon ein "prinzipieller" Unterschied.

Nein, ist es nicht!
Es ist nur DEINE Forderung, daß sie DEINER BEKANNTEN Realität entliehen sind.
Ich habe kein Problem damit, einer gespielten Frau dasselbe Maß an Exotik zuzugestehen, was ich einem Elfen oder einem Wendigo zugestehen würde.
Dann kommt sie eben aus einer Kultur, in der das so ist, fertig.
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 02:28 von Naldantis »

Offline Edward Fu

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Naja, den gibts doch, und der ist der Knackpunkt. Ein Frauen-SC ist ein Konzept, das der Realität entlehnt ist, und das allen am Tisch einigermaßen bekannt ist. Ich kenn aber jetzt spontan keinen, der einen Halbork im Bekanntenkreis hätte.

Zwischen Fiktion und Realität besteht schon ein "prinzipieller" Unterschied.
Also wäre es in Ordnung, wenn ein Mann einen weiblichen Halbork spielt? Weil, wieviele weibliche Halborks kennst du?

Ich hab generell keine Probleme, wenn ein Mann eine Frau und umgekehrt spielt. Sollange der Charakter nicht nervt, ist das für mich ok.

Vielleicht sollte man sich auch einfach mal von Klischees trennen und sich mehr auf die Persönlichkeit einer Person beziehen. Und da denke ich, das Männer und Frauen in der Lage sind, das jeweils andere Geschlecht zu spielen. Es ist eben nur mehr arbeit, weil man sich halt in da andere Geschlecht hineindenken muß. Nartürlich hilft es, wenn man sich bewust ist, das es zwischen Mann und Frau geistige unterschiede gibt. Aber selbst die sind vom Charakter der Person abhängig.

Das sich einige Leute nicht die Mühe machen, soweit zu gehen und das ganze über Klischees ziehen, das ist ne andere Sache.

Dieser Account wurde sheepnept!

Eulenspiegel

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Es ist nur DEINE Forderung, daß sie DEINER BEKANNTEN Realität entliegen sind.
In deiner bekannten Realität kommen Halborks vor? :o

Ansonsten ist es keine Forderung, sondern ein Fakt, dass zumindest in MEINER BEKANNTEN Realität keine Halborks vorkommen. (Aber dafür sehr wohl Frauen.)

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Also wäre es in Ordnung, wenn ein Mann einen weiblichen Halbork spielt?

Die Frage gefällt mir. Das wäre auf meiner Liste der "Mal schaun"-Situationen, ich bin ja nicht 100% dagegen, sondern nur, wenn ich mir nicht halbwegs sicher sein kann, daß es auch gelingt. Die eine oder andere Erfahrung war schon ein ziemlicher Leidensweg.

Allerdings müßte der Spieler sich die Frage gefallen lassen, warum ausgerechnet das unser aller Spiel bereichert und nicht verflacht. Aber das frag ich mittlerweile sowieso fast immer.

@Naldantis: Bin mir nicht sicher worauf Du abzielst. Willst Du den Begriff "Realität" erkenntnistheoretisch ausdiskutieren oder wie habe ich das zu verstehen?
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 02:21 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
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Offline Naldantis

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EDIT/ Stelle mir gerade vor, ich wäre in einer Runde, in der ein anderer einen Rasenden Starreporter spielt und bei jeder Bemerkung verrät, daß er absolut keine Ahnung voin Recherchieren, Gesprächsführung o.ä, hat. Würde mich auch jedes Mal herausholen. Ja, definitiv, das stört.

Wobei wir wieder bei der Frage sind, ...wieviel Spaß macht es, immer nur das spielen zu dürfen, was man auch im Alltag tut, denn nur das kann man ja gut genug darstellen, um die (natürlich sehr kritischen) Mitspieler nicht 'rauszubringen'?

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Ansonsten: Kennen wir Piraten? Nein? Also keine Probleme. Kennen wir Orks? Nein. Dito. Haben wir einen Bullen am Tisch? Ja? Könnte den das stören, wenn wir andauernd Mist bauen, wie ihn kein Bulle bauen würde? Aber definitiv. Und damit stört das die Immersion dieses Spielers, weil er andauernd herausgerissen wird und das Bedürfnis hat zu erklären, wie man es richtig anstellt
.

Punkt. Was willste da machen?
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Beim Lesen ist mir jetzt wieder eingefallen, warum ich fast nur noch Männer gespielt hab.

Ich bin nun mal ne fetter Frau, und jedesmal, wenn ich einen weiblichen SC, egal welcher Rasse oder in welchem Setting, gespielt habe, hat meine damalige Gruppe ihn mit mir gleichgesetzt. Da kamen dann so blöde Bemerkungen wie "haha, der ist platt" wenn meine SCs sich auf jemanden geworfen haben - auch wenn es sich um ne zierliche kleine Blumenfee gehandelt hat.

Offenbar war kaum einer in der Lage, mein aussehen von meinen SCs zu trennen (und das war nicht nur bei mir so, die kleine Japanerin hatte das Problem grad andersrum). Mangelnde Vorstellungskraft ist also wohl öfters ein Problem.

Sobald ich anfing,  nur noch Männer zu spielen, war das Problem nicht mehr da. Einen Mann konnten sie irgendwie nicht mit mir vergleichen.  ;D
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Naldantis

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Ansonsten: Kennen wir Piraten? Nein? Also keine Probleme. Kennen wir Orks? Nein. Dito. Haben wir einen Bullen am Tisch? Ja? Könnte den das stören, wenn wir andauernd Mist bauen, wie ihn kein Bulle bauen würde? Aber definitiv. Und damit stört das die Immersion dieses Spielers, weil er andauernd herausgerissen wird und das Bedürfnis hat zu erklären, wie man es richtig anstellt

Sein Problem.
Wenn er als spieler was taugt, kann er das filtern und sein Fachwisse für die Fragen aufheben, in denen er danach gefragt wird.
Geht mir ebenso, wenn die Leute was treiben, von dem ich was verstehe.
Aber ich kann mir sagen, daß es in einer anderne Welt anders laufen kann.

Ebeso mit Segler oder Historikern am Tisch - die können auch ein Piratenabenteuer spielen, ohne sich dauernd über darüber auszulassen, daß "das Schiff nun schon 3 mal versengt worden wäre" oder daß "es zu Zeiten der Spanisch Main keine Piratenorganisationen mehr gab" etc.

Es gibt so oft am Tisch jemanden, der Ahnung hat, wie etwas in DIESER Realität aussieht, so daß man kaum nochmal irgendetwas spielen dürfte.
Der einfache Ausweg ist zu deklarieren, daß es eben in einer ANDEREN Welt spielt, wo Dinge halte ANDERS laufen können.


Offline Naldantis

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Ansonsten ist es keine Forderung, sondern ein Fakt, dass zumindest in MEINER BEKANNTEN Realität keine Halborks vorkommen. (Aber dafür sehr wohl Frauen.)

Ja, aber es eine FORDERUNG, daß die Frauen in der Spielwelt ebenso ticken!
Es sind dort vielleicht ANDERE Frauen, als sie in der fiktiven Spielwelt rumspringen.
Und die könnten im Prinzip (mindestens) ebenso fremdartig sein wie Halborks.
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 03:08 von Naldantis »

Offline Naldantis

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Allerdings müßte der Spieler sich die Frage gefallen lassen, warum ausgerechnet das unser aller Spiel bereichert und nicht verflacht. Aber das frag ich mittlerweile sowieso fast immer.

Naja, IMHO spiele ich um SELBER Spaß zu haben.
Evtl. haben die anderen das dann auch, dann kann man die Gruppe länger weiterführen.
Aber wenn ich KEINE Freude daran habe, dann kann ich es ja gelich lassen.

Zitat
@Naldantis: Bin mir nicht sicher worauf Du abzielst. Willst Du den Begriff "Realität" erkenntnistheoretisch ausdiskutieren oder wie habe ich das zu verstehen?

Nicht doch!
Ich möchte nur darauf hinweisen, das es ebenso willkührlich wie überflüssi ist das Axiom einzuführen: 'Was auch immer sonst skurriles in unserer Spielwelt abgeht - Frau und MAnn und ihre Rolle sid dort 1:1 wie in unserer Realität'.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Zitat
Ich möchte nur darauf hinweisen, das es ebenso willkührlich wie überflüssi ist das Axiom einzuführen: 'Was auch immer sonst skurriles in unserer Spielwelt abgeht - Frau und MAnn und ihre Rolle sid dort 1:1 wie in unserer Realität'.

Das hat niemand behauptet. Das hast Du allenfalls so gesehen. Ansonsten: Könntest Du diese Postketten vermeiden, das ist mühsam?

Was meinen Zollbullen angeht: Als SL bin ich genauso ihm verpflichtet, eine glaubtwürdige Welt zu zeichnen, wie dem Rest, und das ist unter den beschriebenen Umständen nicht möglich. Es sei denn, er lobotomisiert sich vor jedem Spielabend.

Ansonsten: Sorry, es geht nicht darum, daß DU Spaß hast. Es geht darum, daß die Gruppe, zu der Du gehörst, Spaß hat. Es ist ein kollaboratives Unterfangen. Teamplay. Nicht egoistisch. Wenn Du den Spaß für alle verhinderst, sabotierst, durch Ronaldo-Spiel auf Dich umzulenken versuchst, bist Du zumindest bei mir, und den anderen SL, mit denen ich zu tun habe, ganz schnell draußen, and good riddance to you. Falls Du das "Du" zu persönlich empfindest, ersetz es durch "man".

EDIT/ Wie gesagt, diese zerfetzten Meinungsäußerungen sind mühsam zu lesen, aber daß Du jetzt noch Charakterdarstellung mit Setting und Regeln in einen Topf wirfst, ist Dir schon klar? Is auch egal, darum gehst nämlich auch nicht.
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 04:19 von Tearmaster »
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Eulenspiegel

  • Gast
Ebeso mit Segler oder Historikern am Tisch - die können auch ein Piratenabenteuer spielen, ohne sich dauernd über darüber auszulassen, daß "das Schiff nun schon 3 mal versengt worden wäre" oder daß "es zu Zeiten der Spanisch Main keine Piratenorganisationen mehr gab" etc.
Können schon. Aber auch wollen?

Natürlich könnte ich auf meinem Fachgebiet die Füße stillhalten, wenn mal wieder Mist verzapft wird. Aber das würde mir den Spielspaß verderben.

Zitat
Es gibt so oft am Tisch jemanden, der Ahnung hat, wie etwas in DIESER Realität aussieht, so daß man kaum nochmal irgendetwas spielen dürfte.
Wir haben 5 Spieler+SL. Das heißt, es gibt 5 Berufe, die man nicht ergreifen sollte. - Bleiben also noch 100 Berufe, die man problemlos ergreifen kann.

Zitat
Der einfache Ausweg ist zu deklarieren, daß es eben in einer ANDEREN Welt spielt, wo Dinge halte ANDERS laufen können.
Wenn ich mal Lust auf eine cthulhoide Traumwelt habe, ist das kein Problem. Oder mal etwas surrealistisches spielen will.
Aber bei bodenständigen Settings finde ich es toll, wenn die Dinge so ablaufen wie in der realen Welt.

Ja, aber es eine FORDERUNG, daß die Frauen in der Spielwelt ebenso ticken!
Nein.

Es ging darum, dass Frauen in der Spielwelt auch so wie Frauen in der Realität ticken KÖNNEN. Das ist bei Halborks nicht der Fall. Ein Halbork in der Spielwelt kann unmöglich wie ein Halbork in der Realität ticken.

Zitat
Es sind dort vielleicht ANDERE Frauen, als sie in der fiktiven Spielwelt rumspringen.
Und die könnten im Prinzip (mindestens) ebenso fremdartig sein wie Halborks.
Klar kann man auch grünhäutige Frauen mit Schweinenase und Wildschweinhauern spielen, wenn man auf Fremdartigkeit steht.

Oder man kann auch gefleckte Frauen mit einem Kuheuter spielen, wenn man auf Fremdartigkeit abseits von EDO-Fantasy wert legt.

Aber ich denke mal, viele haben den Anspruch, dass eine Menschenfrau im RPG auch wie eine Menschenfrau in der Realität beschaffen ist.

alexandro

  • Gast
Und was bildest du dir ein, dass du glaubst zu wissen wie Frauen in der Realität ticken?  ;)

Nebenbei gesagt habe ich noch nie einen männlichen Spieler gesehen, der einen männlichen SC "realistisch" gespielt hätte - Teil des Rollenspiels ist es halt, dass man abstrahiert und auf Schablonen und Archetypen zurückgreift, um die Figuren unterscheidbar zu machen (ansonsten fällt man immer wieder auf den "default" zurück, dass man nur sich selbst spielt - und das will keiner).
« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 09:48 von alexandro »

Offline Ludovico

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Offenbar war kaum einer in der Lage, mein aussehen von meinen SCs zu trennen (und das war nicht nur bei mir so, die kleine Japanerin hatte das Problem grad andersrum). Mangelnde Vorstellungskraft ist also wohl öfters ein Problem.

Das ist fuer mich ein Grund, weshalb ich Cross-Gender wenn zwar nicht unbedingt ablehnend (weil es fuer mich in der Runde keine relevante Gewichtung findet) so doch kritisch gegenueberstehe. Mein traumatisches Erlebnis in der Hinsicht war, dass ein Spieler (130 kg, schmierige Haare, ranziger Koerpergeruch) eine sexy Hexy spielen wollte, die dann meinen Charakter verfuehrte, was ihr dank exzellenter Werte in den entsprechenden Talenten auch gelang.

Das hat meine Vorstellungskraft nicht bewaeltigen koennen.

Zudem, zu meiner Anfangszeit kam ich immer wieder Durcheinander mit Charakteren, deren Geschlecht ein anderes als des Spielers war.

Nennt es Nostalgie oder was auch immer, aber ich muss das nicht in meiner Runde haben, praktiziere es nicht, verbiete es aber nicht explizit.

Samael

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Mein traumatisches Erlebnis in der Hinsicht war, dass ein Spieler (130 kg, schmierige Haare, ranziger Koerpergeruch) eine sexy Hexy spielen wollte, die dann meinen Charakter verfuehrte, was ihr dank exzellenter Werte in den entsprechenden Talenten auch gelang.

Nicht umsonst empfehlen manche Rollenspiele, dass soziale Fertigkeiten wie Verführen, Überreden etc. nur in eine Richtung funktionieren: Von SC auf NSC. Nicht von NSC auf SC, und schon gar nicht von SC auf SC. So handhabe ich das auch IMMER*.

Dann hat man mit sowas kein Problem und der Fettsack mit dem Hygieneproblem kann seine geile Schnitte spielen wenns ihn glücklich macht.

*Ausnahme: Lügen / Bluff etc.

Offline Dragon

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Ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, dass i.d.R. die männlichen Spieler eher ein Problem mit CrossGender haben als die weiblichen. Unsere Gruppe ist mit 4 männlichen und 3 weiblichen SpielerInnen relativ ausgeglichen und zwei der Spielerinnen haben auch schon männliche Chars gespielt - zahlenmäßig sind meine Chars gleichmäßig auf die Geschlechter verteilt - und die Spielerinnen hatten damit auch nie ein Problem oder wären durcheinander gekommen... nur die Spieler schaffen das so Sätze zu bringen wie "Ach ja... du warst ja männlich  ::)"...
Wenn wir spielen läuft ja das was gespielt wird in meinem Kopf ab und ich hab kein Problem den männlichen Ork vor meinem Char von dem Mädel vor mir zu abstrahieren...

Offline Archoangel

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Methuselah-School GM

Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Markus

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@ Ludovico
So machen wir es vermutlich alle mehr oder minder. Ein Problem entsteht ja erst dann, wenn jemand dem anderen was verbieten will. Wenn man sich kennt, oder wenn es aus den Spielinhalten heraus dafür Gründe gibt, muss man das IMO im Einzelfall regeln.
Wo ich bereit bin zu sagen, es gibt eine abstrakte Regel, ein moralisch Richtig und Falsch ist wenn jemand aus Erfahrungen mit anderen Spielern heraus allgemeine Verbote aufstellen will. Auch in diesen Fällen mag es wieder besondere Ausnahmesituationen geben in denen so etwas legitim wäre, aber generell kann man sicher sagen, dass der Spieler dabei seine Kompetenzen überschreitet und sich gegenüber seinen Mitspielern rücksichtslos verhält. (Wenn er das in seiner Runde trotzdem durchsetzen kann, seine Sache.)


@ topic
Vielleicht noch interessant: Fälle in denen Crossgender sein "muss".
Alles historische ist dafür grundsätzlich anfällig, bei historischen Kriegskampagnen ist es praktisch unumgänglich, dass alle SCs männlich sind. Sicher, manchmal kann man für eine Frau irgendeine Rolle finden, aber erstens sind diese dann schon sehr stark festgelegt, zweitens passt es auch dann oft eher schlecht als recht.