Autor Thema: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion  (Gelesen 6993 mal)

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Offline Haukrinn

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[Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« am: 25.01.2010 | 12:39 »
Auf der einen Seite haben wir die imperiale Religion. Deren Grundlage ist die Trias, drei hohe Gottheiten, die die drei Prinzipien des Schaffens, Bestehens und Veränderns repräsentieren (Notiz an mich - Götter sollten Namen haben - hamse aber noch nicht). Jede Gottheit verfügt über zwei Gesichter, die die zwei gegensätzlichen Aspekte des jeweiligen Prinzips darstellen.

Die Trias teilen sich einen Tempel (Lyceum), diese findet man aber nur in größeren Städten. Eine echte "Priesterschaft" gibt es nicht, aber die Tempel sind die Wirkungsstätten der Scholasten, die sich um ein tiefgreifendes Verständnis der drei Prinzipien bemühen. Sie nehmen demnach eher die Rolle von Theologen und Philosophen denn von klassischen Geistlichen ein, wie auch so ein Tempel eher einem Kloster gleicht - wenn auch einem, dass der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Der Glaube an die Trias hat nur begrenzten Einfluss auf den Alltag des imperialen Bürgers. Die Trias definiert durch ihre Prinzipien moralische und soziale Grundsätze und bestimmt die generell im Reich vorherrschende Denkweise. So etwas wie Gebete und Opfer, die an die Trias gerichtet werden, gibt es nicht. Sehr wohl gibt es aber so eine Art "Zehnt", der an die Tempel und die Scholasten geht.

Einen sehr viel größeren Einfluss auf das spirituelle Leben der Einwohner Dûns haben dagegen die Numina. Ein Numen ist ein sehr spezieller, einzelner Aspekt eines der drei Prinzipien (und eines der beiden Gesichter, die zu diesem gehören). Immer wieder geschieht es, dass ein Prinzipientreues Leben führendes paar kein normales Kind, sondern ein Numen zur Welt bringt - einen Menschen, der einen Funken Göttlichkeit in sich trägt. Die Numen sind hochgeachtet und werden allerorts verehrt. Ihre Macht ist groß (wenn auch in ihrer Vielseitigkeit begrenzt), sicherlich ist es nicht falsch, sie als Halbgötter zu bezeichnen. Schon zu Lebzeiten errichtet man ihnen Schreine und Tempel, opfert ihnen Fleisch, Getreide, Räucherwerk und Blumen, betet zu Ihnen und erfleht ihren Segen. Nahezu alle Numina sammeln im Laufe ihres Daseins eine Anhängerschaft um sich, die man zweifelsohne als Priesterschaft ansehen kann - ihnen obliegt die direkte Kommunikation mit den Gläubigen, die Liturgie und die Durchführung von Ritualen.

Trotz aller Göttlichkeit sind Numen sterblich (auch wenn viele von Ihnen nur sehr langsam altern), und verlassen sie ihre menschliche Hülle, so geht ihre Göttlichkeit auf ihren bevorzugten Ort oder einen bestimmten Zeitpunkt über. Fortan sind diese Orten und Zeiten ebenfalls heilig und werden weiterhin verehrt. Oft lassen sich die Priesterschaften des Numens am Ort des Todes nieder, um dort einen Tempel zu errichten und den Glauben an den Numen aufrecht zu erhalten.
« Letzte Änderung: 20.03.2010 | 12:39 von Haukrinn »
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #1 am: 25.01.2010 | 13:26 »
Grundlage ist die (der? das? weiß das einer von euch?) Trias
Wahrig führt Trias als Femininum.

Offline bandit

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #2 am: 25.01.2010 | 15:14 »
Wie oft passiert denn sowas? Wieviele Numen gibt es immer so zur gleichen Zeit, sprich wie verbreitet ist das Gezuppel... pardon, die ehrenhaften Halbgötter ;)

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #3 am: 25.01.2010 | 15:40 »
Deren Grundlage ist die (der? das? weiß das einer von euch?) Trias, drei hohe Gottheiten, die die drei Prinzipien des Schaffens, Bestehens und Veränderns repräsentieren (Notiz an mich - Götter sollten Namen haben - hamse aber noch nicht). Jede Gottheit verfügt über zwei Gesichter, die die zwei gegensätzlichen Aspekte des jeweiligen Prinzips darstellen.

Der Glaube an die Trias hat nur begrenzten Einfluss auf den Alltag des imperialen Bürgers. Die Trias definiert durch ihre Prinzipien moralische und soziale Grundsätze und bestimmt die generell im Reich vorherrschende Denkweise.

Erschließt sich mir nicht. Nach obiger "Definition" sind die drei Götter der Trias in ihrer Addition ziemlich umfassend, oder verstehe ich das falsch? Oder was meinst du mit den zwei gegensätzlichen Aspekten? Ich verstehe es im Sinne von konstruktiv/destruktiv bzw. "gut" und "böse". Dann frage ich mich aber, wie sich daraus moralische Prinzipien ergeben. Oder wird da gewichtet?
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #4 am: 25.01.2010 | 22:01 »
@bandit: Das passiert so oft und so viel wie es die Gruppe braucht. Eine globale Aussage darüber zu treffen scheint mir nicht zielführend zu sein. Ich definiere Randbedingungen, keine Enzyklopädie. So Details wie "wie viele von denen gibt es eigentlich" sollen ruhig im Spiel von jeder Gruppe festgelegt werden - zumal das in den allermeisten Fällen eine reichlich irrelevante Information wäre. Wie vielleicht schon aus dem Settingteaser klar wird möchte ich eher ein "lokales" Spiel haben. Das klassische Rumgereise von Touristen Abenteurern kann man mit anderen Spielen sicherlich eh besser abbilden. Dementsprechend wird es auch keine großartigen Infos über andere Bereiche der Welt geben.

@Tudor: Ich dachte da eher an männliche und weibliche Gesichter, die entsprechend den Prinzipien zugeordnet werden. Aber da sitze ich auch noch dran. Gut/Böse will ich explizit nicht drin haben. Die Trias soll über so einer Wertung stehen.
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #5 am: 25.01.2010 | 22:22 »
@Tudor: Ich dachte da eher an männliche und weibliche Gesichter, die entsprechend den Prinzipien zugeordnet werden. Aber da sitze ich auch noch dran. Gut/Böse will ich explizit nicht drin haben. Die Trias soll über so einer Wertung stehen.

Ach so, dann habe ich das falsch verstanden, sorry.
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #6 am: 26.01.2010 | 10:13 »
Also wenn ich es spielen würde, fänd ich es schon interessant zu wissen, ob jedes Dorf im Schnitt so seinen Numen hat und Tempel und Schreine in Massen vorhanden sind, oder ob die so selten sind, dass sie eine wirklich zu bestaunende Rarität sind. Ich will ja keine Einwohnerstatistik, aber wenigstens eine Ahnung, wie du dir das vorstellst.

Offline Haukrinn

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #7 am: 26.01.2010 | 10:52 »
Kluger Einwand.  :)

Ich würde mal behaupten, dass die Verbreitung im Kampagnengebiet noch recht begrenzt ist. Die Eroberung durch das Imperium liegt noch nicht lange zurück und das Volk dort hat seine eigene Religion, die es nicht ohne weiteres loslässt. Numina werden dort auftauchen, aber wahrscheinlich kaum jemandem auffallen (oder sich in den "alten" Glauben integrieren). Bei größeren Ansiedlungen oder dort, wo der imepriale Kulturkreis bereits Fuss gefasst hat, wird aber sicher auch ein oder sogar mehrere Numina existieren. Wobei viele von denen wiederum ihre sterbliche Hülle bereits hinter sich gelassen haben werden - nicht weil sie so uralt sind (ganz im Gegenteil), sondern weil die Einheimischen sie schlicht und einfach mitsamt ihrer Priesterschaft massakriert haben.
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #8 am: 26.01.2010 | 11:09 »
Klingt nach Buddhismus.

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #9 am: 26.01.2010 | 11:20 »
eher nach den Avataren des Hinduismus
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #10 am: 26.01.2010 | 11:35 »
Naja, Klöster, Reinkarnationen von "Heiligen", das ist schon sehr buddhistisch im Unterbau.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #11 am: 26.01.2010 | 11:40 »
Zitat
Einen sehr viel größeren Einfluss auf das spirituelle Leben der Einwohner Dûns haben dagegen die Numina. Ein Numen ist ein sehr spezieller, einzelner Aspekt eines der drei Prinzipien (und eines der beiden Gesichter, die zu diesem gehören). Immer wieder geschieht es, dass ein Prinzipientreues Leben führendes paar kein normales Kind, sondern ein Numen zur Welt bringt - einen Menschen, der einen Funken Göttlichkeit in sich trägt. Die Numen sind hochgeachtet und werden allerorts verehrt. Ihre Macht ist groß (wenn auch in ihrer Vielseitigkeit begrenzt), sicherlich ist es nicht falsch, sie als Halbgötter zu bezeichnen.
also für mich hört sich das eher nach Hinduismus an, Krishna z.b.
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“What Steve?”
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #12 am: 26.01.2010 | 11:41 »
Naja, Klöster, Reinkarnationen von "Heiligen", das ist schon sehr buddhistisch im Unterbau.

Die reinkarnieren ja nicht sondern der Ort wird heilig. Also schon hinduistisch.

Mir gefällts, gerade weil die Trias über Gut und Böse steht.

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #13 am: 26.01.2010 | 11:45 »
Die Numen klingen schon sehr nach Lamas in meinen Augen. Aber ehrlich gesagt interessiert mich eure (Schwerttänzer, Callisto) Meinung dazu überhaupt nicht, sondern allein die des Autors.

Haukrinn: Wie muss ich mir das vorstellen? Welcher Inspirationsquellen hast du dich bedient?

Offline Haukrinn

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #14 am: 26.01.2010 | 11:53 »
Naja, die Ähnlichkeit zu diversen fernöstlichen Religionen ist schon frappierend - war aber für die Numina in keinster Weise eine Vorlage. Eigentlich habe ich mit den römischen Numina angefangen. Die waren mir dann aber doch zu animistisch (Animismus und Ahnenkult brauche ich noch für etwas anderes...  ;)), also habe ich die einfach personifiziert. Damit hatte ich schon mal eine schöne "Kleine-Leute"-Religionen mit hoher Lokalität, aber für so ein weltumspannendes Imperium fehlte mir da noch irgendwas. So kam die Trias dazu, und die ist tatsächlich hinduistisch inspiriert (aber das auch eher weil mir die klassische graeco-romanische Trias zu einfallslos war).
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #15 am: 26.01.2010 | 15:42 »
du weisst schon das die 3.00.000 und X Götter des Hinduismus nur die Facetten eines einzigen Gottes sind
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #16 am: 26.01.2010 | 15:48 »
du weisst schon das die 3.00.000 und X Götter des Hinduismus nur die Facetten eines einzigen Gottes sind

Ist ja egal, denn hier gehts ja um Darkon. Ich mag seine Religion, nur ein paar Fragen:

Die Numen sind also sowas wie Halbgötter, kommen mir auch etwas vor wie Gurus, so weit so klar.
Wenn sie sterben, was auch oft genug auf brutale Art und Weise geschieht, weil es noch zu viele Ungläubige gibt, dann gehen sie auf den Ort über, so weit so klar.
Aber was macht das Heilige dieses Ortes jetzt aus? Woran erkennt man das und wirkt sich das auch regeltechnisch aus?

Weiter: Ein Numen wird also geboren. Woran wird erkannt, dass es sich um einen Numen handelt?

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #17 am: 26.01.2010 | 16:05 »
Ist ja egal, denn hier gehts ja um Darkon.
ISchon klar ich fand die Parallelen nur interessant und hinweisweert.
“Uh, hey Bob?”
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #18 am: 26.01.2010 | 21:23 »
Okay Callisto, dann wollen wir mal sehen.

1. Woran erkennt man so ein Numen, wenn es die Welt betritt?

Begleitereignisse, Prophezeiungen und Omen sind da natürlich zunächst einmal zu nennen (hat ja bei Jesus auch gut funktioniert...  ;D). Aber vielleicht erkennt man es auch erstmal garnicht. Viele Numen wachsen als ganz normale Kinder auf, bis sie sich plötzlich ihrer Göttlichkeit und damit auch ihrer Macht bewusst werden. Wir reden hier schließlich nicht über irgendwelche friedfertigen Lamas, sondern über (Halb)Götter. Die Macht der Numen beschränkt sich zwar auf einen sehr engen Bereich eines einzelnen Prinzips, aber sie kann dennoch sehr groß sein. Spätestens wenn dann ein Mitglied des magischen Kaders ein Blick auf das Blag wirft und feststellt, dass der eben nicht Hochmagie anwendet, um die Kühe seiner Eltern durch die Luft segeln zu lassen, sondern die Kräfte einen anderen Ursprung haben, ist die Sache ziemlich klar.

2. Auf die Sache mit den Gurus will ich auch nochmal zurück kommen, denn das trifft es nicht ganz. So ein Guru sammelt seine Anhänger um sich und bringt ihnen irgendetwas bei. Ein Numen tut das nicht. Dem rennen die Leute einfach hinterher, weil er ein Gott ist - auch wenn er das vielleicht garnicht will. Und Lehren zu teilen hat er meist auch nicht - die Leute wollen einfach Zeuge seiner Göttlichkeit sein - ala das sein göttlicher Schein immer auf mich falle.

3. Heilige Orte. Das was den Ort natürlich erst einmal heilig macht ist die Tatsache, dass sich die Essenz des Numens dort verteilt hat. Welche Auswirkungen das hat hängt vor allem vom vorherigen Wirken des Numens ab. Ein Bauernlumen sorgt am Ort seines Todes auch nach seinem Ableben für gute Ernten und fruchtbare Erde. Ein Todesnumen lässt die Alten und Kranken in den umliegenden Dörfern in Frieden dahin scheiden. Ein Kriegerlumen sorgt regelmässig dafür, dass sich Aggressionen am Orte seines Todes brutal entladen. Und der Ort eines Lustlumens dürfte auf junge Paare wohl genau so wirken wie der typische romantische Parkplatz auf der Anhöhe aus einem dahergelaufenen Teeniefilm...  ;D

Regeltechnische Auswirkungen kann das natürlich auch haben. Sinnvollerweise kann man dem Ort einfach ein Merkmal geben, welches Spieler oder Spielleiter aktivieren können.
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #19 am: 28.01.2010 | 14:21 »
Also der Plural von "das Numen" ist "Numina".

Eine Person, die Numen hat, wäre eigentlich "numinosus".

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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #20 am: 28.01.2010 | 14:34 »
Also der Plural von "das Numen" ist "Numina".

Weiß ich, habe ich das nicht so benutzt? Asche auf mein Haupt.

Eine Person, die Numen hat, wäre eigentlich "numinosus".

Die Person hat ja nicht Numen, sondern ist Numen.
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Re: [Setting] Ein paar Gedanken zur Religion
« Antwort #21 am: 6.02.2010 | 18:31 »
So, schnell noch ein paar Sätze zur Religion der Kernländer getippt, bevor ich mich gleich in mein erstes offizielles Testspiel werfe. Vorlage für die kernländische Religion ist zunächst einmal der klassische indo-germanische Polytheismus (hier ist das keltisch-germanisch-slawische Pantheon sicherlich eine gute Vorlage). Der ist zwar, weil er so ziemlich für jede Fantasy-Welt als Vorlage dienen muss, ein wenig ausgelutscht, stellt aber ein klasse "Gegenmodell" zum imperialen Glauben da.

Da die Kernländer Bauern und Jäger sind, sieht der Götterhimmel dementsprechend aus. Sonne, Mond, Fruchtbarkeit, Winter, Regen und Sturm sind die Aspekte, die durch die Götter der Kernländer repräsentiert werden. Vielen von ihnen werden natürlich noch weitere Aspekte zugeschrieben, die die anderen Lebensbereiche abdecken (Sonne -> Herrschaft, Sturm -> Krieg, Winter -> Tod, usw.). Glaubt man den Legenden der Kernländer, so zeichnen sich die Götter generell dadurch aus, dass sie recht skrupellos und sprunghaft in ihrem Verhalten sind. In ihrem Wesen unterscheiden sie sich nicht wesentlich von den Menschen, die sie anbeten.

Ähnlich wie bei den irdischen Vorbildern ist die Bennennung der Götter und ihre Zuordnung zu bestimmten Aspekten auf relativ kleine geographische Regionen beschränkt. Oft sieht der Götterhimmel bereits in zwei Nachbardörfern völlig unterschiedlich aus. Die Clanstrukturen der Kernländern haben mit der Zeit hier in der einen oder anderen Region eine gewisse Annäherung erbracht, aber welcher Gott jetzt an einem bestimmten Ort wichtig ist und wie er heisst, dass ist schon eine recht individuelle Sache.

Als organisierte Religion kann man den Glauben der Kernlande eigentlich nicht bezeichnen. Tempel gibt es nicht, stattdessen gibt es Orte in der Natur, die laut Aussage der Priester bestimmten besonders nahe sind. Priester gibt es schon, aber diese sind natürlich nicht in Orden organisiert. Priester werden von ihrem Gott in ihr Amt berufen, nicht von einer Kirche. Sie genießen innerhalb der Bevölkerung hohes Ansehen und haben entsprechend großen politischen Einfluss. Das hat in aller Regel auch zur Folge, dass es pro Dorf selten mehr als einen Priester gibt und dieser dementsprechend auch bestimmt, welches die Hauptgottheit des Dorfes ist. Auf höherer Ebene, in den Burgen der adligen Clansführer, gibt es meist ebenfalls Priester, die als Berater des lokalen Herrschers fungieren.

Auch das Laienpriestertum ist ausgeprägt, überhaupt geht man, wie alles andere auch, in den Kernlanden den Glauben sehr pragmatisch an. Liegt kurzfristig ein Problem vor, so ordnet man dies einem Gott zu, stellt ein Opfer zusammen, geht zum heiligen Hain und bringt das Opfer da. Einzige Ausnahmen sind Jahreskreisfeste, die mit etwas mehr Pomp (und natürlich wilden Gelagen) gefeiert werden. Gebete und Meditation sind Werkzeuge der Invasoren, mit solchen Dingen geben sich die Kernländer nicht ab. Die kurze Anrufung des Gottes vor der Aussaat, der Schlacht und die Einbeziehung der Götter in die abendlichen Geschichten an den Lagerfeuern sind ihrer Meinung nach mehr als genug Anbetung (Oder wie Conan das sagste: "Ich bete nicht oft zu Crom. Er hört nicht zu!").

Von den eben genannten Göttern erhoffen sich die Kernländer eher langfristigen positiven Einfluß. Sie sind dem täglichen Leben relativ fern, bestimmen es nicht. Doch die Wälder und Berge der Kernlande sind auch die Heimat mächtiger Wesen - körperlicher Wesen und diese Wesen haben einen sehr direkten Einfluß auf die Kernländer - weshalb auch sie als Götter gelten. Diese Wesen sind körperlich und verfügen in aller Regel über große Kräfte. Sie unterscheiden sich von den Numina des Imperiums vor allem dadurch, dass ihr Einflußbereich eher örtlich begrenzt ist als sich auf einen bestimmten Aspekt zu konzentrieren. Und im Gegensatz zu den Numina sind sie auch (höchstwahrscheinlich) nicht sterblich und definitiv keine Menschen. Auch hier gibt es natürlich reichlich Vorlagen im irdischen Sagentum, die so etwas abdecken: Das reicht von der Herrin vom See der Artussage bis zum Schlangenkönig des Spreewaldes.
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