Umfrage

Kurzgeschichten und ähnliches in Regelwerken..

.. gehören einfach dazu, wie Regeln und Hintergrundwelt.
45 (35.2%)
.. sind ok, aber mehr direktes Quellenmaterial wär mir im Zweifel lieber.
46 (35.9%)
Lese ich eh so gut wie nie; würde nicht merken wenn sie fehlen
37 (28.9%)

Stimmen insgesamt: 108

Autor Thema: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?  (Gelesen 12138 mal)

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Offline Horatio

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Ich stelle immer wieder fest, dass ich Kurzgeschichten und Anekdoten in dem Großteil aller Rollenspielregelwerke einfach nur nervtötend finde und lieber etwas mehr Quellenmaterial hätte. Ausnahmen sind Dinge wie bspw. der Shadowtalk in den alten SR Produkten oder die Zusammenstellung von Intime-Quellen in manchen DSA Regionalbeschreibungen. Die waren aber letztendlich auch direkte Informationen über die Intime Welt nur eben aus der Intime Welt selbst.

Dagegen sind der Großteil der Kurzgeschichten einfach nur furchtbar und ich ärger mich immer, dass ich damit meine Zeit verschwendet hab.. oder das damit in dem Regelwerk Platz verschwendet wird. Ausnahmen gibt es (allen voran Reign), aber ich kann sie an einer Hand abzählen.

Wie seht ihr das? Steh ich da allein da?

EDIT: Öhm, kann ich irgendwie auch noch Umfragen nachträglich editieren? Da fehlen zwei Punkte vor der dritten Antwort und einer dannach :(.
« Letzte Änderung: 8.02.2010 | 22:58 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
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Offline Narsiph

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #1 am: 8.02.2010 | 22:58 »
Ich fand die Geschichten im Arcane Codex - Regelwerk geil, allein dafür hat sich der Kauf schon gelohnt. Ausserdem mag ich den Shadowtalk. Ich finde das ständig nur "Die Welt bla bla bla" einfach so langweillig öde weils über all halt a so is wie's is.

Ständig wird mir Erzählt wie die Welt ist, wie was aussieht etc. Ich finds wesentlich cooler wenns inne schöne Story gepackt wird oder vielleicht "direkt Erzählt" wird von jemanden aus der InTime-Welt. Geschmäcker sind verschieden.


In dem Sinne:
Screee! Narsiph.

Offline Blutschrei

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #2 am: 8.02.2010 | 23:04 »
Also da kann ich deinen geschmack garnicht teilen. Ich liebe diese Geschichten!

-Sie bieten die Möglichkeit, das System während dem Regeln lesen ein wenig zu erfahren, lockern zudem das ewige "Wenn der Wert X bla..." ein bischen auf.
-Inspirationen für ein Einstiegsabenteuer oder einfach nur einen Plotansatz sind immer willkommen. Ebenso kann man den Plot auf diese Kurzgeschichte als "schon passiert" abstimmen.
-Bietet Spielern, die nicht dazu zu motivieren sind mal das 100 Seiten lange "Hintergrund"-Kapitel im Regelwerk aufzuschlagen eine schnelle und einfache Hilfe an die Hand, wie das Setting wohl aussehen sollte.
-Ich kann ein System mal probe-meistern ohne 10 Hintergrundbände zu kaufen.
-Bieten einen netten Unterhaltungswert, auch wenns nur Seifenopern sind immernoch ein Anreiz zum Schmunzeln.

Also in DSA, Warhammer, Shadowrun 4 finde ich die Texte sehr gelungen (dem Verhältnis entsprechend, man darf eben kein Goethe erwarten)

Edit sagt: Was übrigens RICHTIG geil ist, sind die Abschnitte im Warhammer-Bestiarium "Allgemeine Sichtweise" "Aus Sicht der Gelehrten" und "Mit unseren eigenen Worten". Das ist nicht nur sehr lustig, sondern gibt einem auch gleich ein Werkzeug an die Hand, wo Spieler was über entsprechende Wesen erfahren können und wie man die Wesen am stimmigsten agieren/auftreten lässt.
« Letzte Änderung: 8.02.2010 | 23:23 von Blutschrei »
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Offline Horatio

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #3 am: 8.02.2010 | 23:37 »
Ok, ich führ mal meine "Gefühle" weiter aus ;):

Fakt ist, es werden andere Fähigkeiten benötigt um ein Regelwerk oder eine Rollenspielsetting zu schreiben, als um traditionelle Prosa zu fabrizieren. In vielen Fällen habe ich auch das Gefühl, dass die Autoren das nur machen, weil sie es so kennen. Inspiration ist da meistens minus und es ist 0815 Kram, gebastelt aus Genrekonventionen des Settings. Manchmal muss da auch einfach jedes Hintergrund-Kapitel mit einer halben Seite Prosa eingeführt werden, was einem wieder aus dem Sachtext rausholt und nicht mehr als ein Achselzucken verursacht.

Beim World of Darkness GRW, das ein tolles Regelsystem drin hat, fühlte ich mich auch ehrlicherweise ein kleines bisschen verulkt, weil das zu unglaublich großen Teilen nur aus Flavour Texten und Kurzgeschichten bestand. Dann doch bitte dünner machen und für weniger Geld verkaufen ;). Keine „fiction disguised as a game“!

Was meines Erachtens funktioniert ist, wenn man kleine Anekdoten, Weisheiten oder Trivia an den Rand packt, wie es bspw. in Reign oder Unknown Armies gemacht wird. Das erfüllt den selben Zweck wie eine Illustration. Es erzeugt flair und lockert den „Sachtext“ auf. Swashbucklers of the 7 Skies macht das, leider nur im SL Kapitel, mit Zitaten aus der Mantel und Degen Literatur, was in etwa dieselbe Wirkung hat.

Wenn es dagegen um Aufhänger oder Inspirationen für den SL geht dann sollen sie lieber ein paar Adventure Hooks reinpacken oder gar ein kleines Einführungszenairo, das erfüllt diesen Zweck besser und kommt dem Konzept eines "Spiels" einfach näher ;).

Ein Beispiel, das ganz ohne sowas auskommt: Spirit of the Century, schafft es einen nur mit Beispielen und einem angenehmen Stil bei Laune zu halten und der Platz, der sonst für die obligatorische Kurzgeschichte draufgeht, wird verwendet um eine kleine Abhandlung „Was ist Hero-Plup“ reinzupacken. Erst irgendwann nach der Hälfte hab ich überhaupt bemerkt, dass da keine Prosa drin ist, um im selben Moment festzustellen, dass ich sie auch nicht vermisse^^.
« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 01:24 von Horatio »
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Offline ragnar

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #4 am: 8.02.2010 | 23:47 »
Ich habe nichts gegen "verspielt" beschriebene Fakten (Die Länderbeschreibungen bei Arcane Codex sind dabo in der Tat nicht schlecht, eine recht angenehme Mischung aus Fakten und Beschriebung), aber a) eine Zusammenfasung für SL ist mir oft ebenso lieb und b) reine Kurzgeschichten empfinde ich als Platz- & Zeitverschwendung.

Offline Jed Clayton

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #5 am: 8.02.2010 | 23:54 »
Alles in allem mag ich ein paar Geschichten aus der Hintergrundwelt, aber in der Ich-Form geschrieben. Und es kommt eben auf den Zusammenhang an.

Ich habe hier sogar ein paar tolle Beispiele, die sogar in Form von Comicbildern erklärt sind und dann in die weitere unbebilderte Story-Hintergrund-Prosa mit Ich-Erzähler überfließen (Champions: New Millennium machte das so, auf den Seiten mit dem alten Taxifahrer). Ich kenne auch solche Prosa, die gleichzeitig Anregung für Abenteuer sein kann und soll.

Insgesamt habe ich aber in all den Jahren als Rollenspieler sehr, sehr wenig beschreibende Prosa zu Settings usw. gelesen. Ich habe heute noch massig Bücher hier stehen, die ich nie ganz gelesen habe. Oft ist nämlich gerade das lange beschreibende Zeug das Langweiligste an dem ganzen Buch. Es ermüdet mich unglaublich schnell. Abgesehen davon, dass es auch häufig nicht gerade auf hohem Niveau geschrieben ist.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline kirilow

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #6 am: 9.02.2010 | 00:06 »
Diese Frage ist leicht zu beantworten:
Nein, wir brauchen sie nicht! Sie ist unnütz, nervtötend, zu 99% unerträglich geschrieben und es ist eine unglaubliche Frechheit, dass dafür Seiten verschwendet werden. Jeder der anderes behauptet hat keinen Geschmack.

Leider fehlte diese Antwort zur Auswahl in der Umfrage, deshalb habe ich nicht abgestimmt.

Grüße
kirilow

P.S.: Das gilt im Übrigen nicht nur für Prosa; Lyrik und Drama sind ebenso unwillkommen.
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Offline Blutschrei

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #7 am: 9.02.2010 | 00:12 »
Pf, alles Kunstbanausen :P
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Callisto

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #8 am: 9.02.2010 | 00:20 »
Zitat
- 10 (33.3%)

Der Zwischenstand ist eindeutig Gleichstand! Ich finde das als Auflockerung ganz nett, aber es sollte NICHT MEHR Platz einnehmen als Regeln und Hintergrundinfos.

Offline Psycho-Dad

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #9 am: 9.02.2010 | 00:20 »
Ich würd sie nicht vermissen, wenn sie fehlen würde. Andererseits, wenn der Rest der Regeln und der Spielweltbeschreibung trotzdem noch ins Buch past, warum nicht? Is ja net jeder so ne' Minimalistensau wie ich, der eine 10-seitige aneinanderreihung von purem engdruck-Regeltext reicht. ;D

Offline Dr.Boomslang

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #10 am: 9.02.2010 | 00:23 »
Nein, wir brauchen sie nicht! Sie ist unnütz, nervtötend, zu 99% unerträglich geschrieben und es ist eine unglaubliche Frechheit, dass dafür Seiten verschwendet werden. Jeder der anderes behauptet hat keinen Geschmack.
:d

Ich habe trotzdem die für letzte Option gestimmt, ist am nächsten dran. Ich würde natürlich schon merken wenn der Quatsch nicht da wäre, mir würde das positiv auffallen.
Nicht das ich grundsätzlich was gegen Geschichten hätte (manche lese ich sogar freiwillig) aber so lange die nichts unmittelbar mit dem Spielen zu tun haben, haben die einfach in einem Regelwerk oder auch Quellenbuch wenig zu suchen.

Die meisten dieser Stimmungstexte kann ich gar nicht mehr lesen. Mein Internet trainierter Lesesinn blendet das einfach aus.
« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 00:25 von Dr.Boomslang »

Offline Woodman

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #11 am: 9.02.2010 | 00:27 »
Ein Beispiel wo ich auf die Prosa auf keinen Fall verzichten möchte, wäre Earthdawn, mein Lieblingsquellenband Wege des Adepten besteht quasi nur aus Prosa, die paar Spielwerte hab ich eigentlich nie gebraucht, die Essays der Adepten über ihre jeweilige Disziplin möchte ich aber gegen keinen Sachtext der Welt eintauschen. Und die kurzen Szenen am Anfang der Kapitel in GURPS Büchern möchte ich auch nicht missen.
Und die klassische Einführungs Kurzgeschichte finde ich auch als Schnelleinstieg recht gut, weil sich
1. Prosa meist fixer lesen lässt als Sachtexte
2. Mit dem was zwischen den Zeilen steht meist viel mehr Informationen transportiert werden als man auf dem Platz mit Zusammenfassungen hätte unterbringen können
3. Die Informationen durch die Geschichte automatisch verknüpft werden und ein ganzheitlicheres Bild zeigen
4. Prosa neben Sachinformation auch Emotionen gut transportieren kann

Ausdifferenzierte Settings und Regeln sollten aber vornehmlich aus Sachtexten bestehen, denn nur so kann man Informationen vernünftig nachschlagen und zuverlässig auffinden, denn das ist nach dem ersten einlesen der Hauptzweck eines Regel oder Quellenbuches, bei manchen Quellenbüchern möchte man vielleicht sogar ausschließlich gezielt bestimmte Informationen nachschlagen.
Wenn ein Setting aber sowieso eher grob umrissen ist oder nur aus ein paar Genrekonventionen besteht, taugt unter Umständen eine Sammlung von Essays auch um das Setting darzustellen. Bei Full Light, Full Steam! besteht die Settingbeschreibung eigentlich komplett aus vielen kleinen Essays, die Orte sind in Form von Tagebucheinträgen beschrieben, die Technik in Form von kleinen Magazin Artikeln usw. Für dieses Spiel eignet sich die Form meiner Meinung nach sehr gut, weil es relativ wenige Fakten gibt, die Texte aber den vorgesehen Flair recht bildlich transportieren.

alexandro

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #12 am: 9.02.2010 | 00:46 »

Offline Zornhau

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #13 am: 9.02.2010 | 00:49 »
Diese Frage ist leicht zu beantworten:
Nein, wir brauchen sie nicht! Sie ist unnütz, nervtötend, zu 99% unerträglich geschrieben und es ist eine unglaubliche Frechheit, dass dafür Seiten verschwendet werden. Jeder der anderes behauptet hat keinen Geschmack.

Leider fehlte diese Antwort zur Auswahl in der Umfrage, deshalb habe ich nicht abgestimmt.

Grüße
kirilow

P.S.: Das gilt im Übrigen nicht nur für Prosa; Lyrik und Drama sind ebenso unwillkommen.

VOLLE Zustimmung zu ALLEM in obigem Zitat.

Rollenspiel-REGELWERKE sind GEBRAUCHS-Bücher. Nachschlagewerke, "normative" Dokumente - REGELWERKE eben.

In Quellenbänden lasse ich mir eine KURZE Geschichte (EINE Seite, nicht mehr, besser weniger!) zum Einstimmen eines Abschnitts gefallen, wenn der Quellenband vornehmlich der Fluff-Vermittlung dient.

In Regelwerken finde ich irgendwelche Geschichten, Gedichte usw. absolut FEHL AM PLATZE.

Offline Horatio

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #14 am: 9.02.2010 | 00:51 »
Also Ingame Beschreibungen sind immer noch Sachtexte, nur eben Ingame Sachtexte :). Die gehören in der Regel nicht in die Prosa Ecke ;). Die können als Settinginformation durchaus interessant sein, weil sie gerade nicht definitiv sind und mitunter entsprechend eine "Einfärbung" durch den Autor haben.

@ kirilow & Zornhau
Ja kommt Jungs, spielt mal mit :D. Meine Meinung ist da auch etwas „stärker“, aber man will ja nicht gleich durch harte Formulierungen bei den Auswahlmöglichkeiten Unfrieden stiften. Es gibt erkennbar eine Pro, eine Neutral und eine Contra Auswahl zum anklicken und darauf kommt es an ;).
« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 01:09 von Horatio »
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Callisto

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #15 am: 9.02.2010 | 00:53 »
Ich mags nicht gar zu trocken, aber es sollte sich eben in Maßen halten. Ich find ein paar wenige Flufftexte zur Lockerung richtig gut, aber es sollte eben sich in Maßen handeln.

alexandro

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #16 am: 9.02.2010 | 00:54 »
Zitat
In Quellenbänden lasse ich mir eine KURZE Geschichte (EINE Seite, nicht mehr, besser weniger!) zum Einstimmen eines Abschnitts gefallen, wenn der Quellenband vornehmlich der Fluff-Vermittlung dient.

In Regelwerken finde ich irgendwelche Geschichten, Gedichte usw. absolut FEHL AM PLATZE.

@Zornhau: Dann ist Deadlands in dieser Hinsicht SCHLECHT?  ;)

Offline Horatio

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #17 am: 9.02.2010 | 00:58 »
@Zornhau: Dann ist Deadlands in dieser Hinsicht SCHLECHT?  ;)
Die Geschichten in diesen Dime Novel Abenteuern sind mit das schlechteste was ich je in dem Bereich.. eigentlich allgemein.. gelesen habe!
« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 01:01 von Horatio »
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Nin

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #18 am: 9.02.2010 | 01:15 »
Ich finde atmosphärische Geschichten, die das Setting auf ihre eigene Art rüber bringen und einem so einen weiteren, alternativen Zugang zur Spielwelt ermöglichen, eine echte Bereicherung, auf die ich ungern verzichten möchte.

Wenn ihnen das nicht gelingt, dann sind sie ödes Füllmaterial.
Dieses Empfinden ist natürlich rein subjektiv (hier schon als überflüssig kritisierter Fluff, finde ich pers. eine Bereicherung).

Aber was soll's?

Genauso gut könnte eine Umfrage lauten, ob ein Spiel ohne Hausregeln auskommt.
Ein Rollenspiel verstehe ich stets als eine Anregung. Es gibt immer Stellen, die ich mehr oder weniger interessant finde. Mal ist es die Prosa, mal die Welt, mal die Regel... oder Teile davon, die ich gelungen oder aber auch nervig finde. Bislang habe ich noch kein RPG-Buch gefunden, das mir zu 100% gefällt. Na und? Ich orientiere mich an dem was mir gefällt und ignoriere oder ändere das, was mich stört.

Offline Freierfall

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #19 am: 9.02.2010 | 01:21 »
Volle Zustimmung zu kirilow & Zornhau.
Ich habe 95% der Flufftexte, die mir bisher so untergekommen sind, gehasst. Insb. wenn es irgendwelche Kurzgeschichten oder erzählungen aus ingame-Perspektive waren.
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Offline Falcon

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #20 am: 9.02.2010 | 01:52 »
Kurzgeschichten und "Ähnliches", wie soll man das zusammen beantworten?

Kurzgeschichten lese ich quasi nie, ich muss mich mittlerweile ja selbst zum Regeln lesen zwingen. Aber "Ähnliches" wie Shadowtalk oder kurze Zitate, vielleicht sogar Quellenbücher aus Ich perspektive (Earthdawn) kann sehr gut sein.
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Callisto

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #21 am: 9.02.2010 | 01:54 »
Kurzgeschichten und "Ähnliches", wie soll man das beantworten?

Kurzgeschichten lese ich quasi nie, ich muss mich mittlerweile ja selbst zum Regeln lesen zwingen. Aber "Ähnliches" wie Shadowtalk oder kurze Zitate, vielleicht sogar Quellenbücher auch Ich perspektive (Earthdawn) kann sehr gut sein.

Des finde ich nämlich auch. Kurzgeschichten sind meist zu lang und öde, aber Zitate und kurze Einschübe wie eben Shadowtalk lockern das alles auf, ohne all zu öde zu sein, oder zuviel Platz wegzunehmen.

Offline Zornhau

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #22 am: 9.02.2010 | 02:03 »

@Zornhau: Dann ist Deadlands in dieser Hinsicht SCHLECHT?  ;)
Das Deadlands-Grundbuch ist KEIN Regelwerk, sondern ein Settingbuch UND Regelwerk!

Der Unterschied ist vermutlich nicht klar: Regelbücher oder Regelteile in "gemischten" Büchern haben aufgrund ihres "Nachschlagewerk"-Charakters FREI von dubioser Fluff-Stimmungs-Prosa zu sein.

Ideal gelöst: Castle Falkenstein. Fluff-Teil in bunt und mit "erzählerischen" Schilderungen, Regelteil in schwarz-weiß und mit viel Regel-Crunch. So weiß man immer, wo man was zu finden hat, und kann insbesondere Regeltexte SCHNELL finden.

Deadlands hat auch immer eine TRENNUNG von Fluff-Teilen (z.B. den diversen "in game"-Epitaph-Ausgaben in den Quellenbänden), die aber meist NICHT als reine ERZÄHLUNG präsentiert werden, sondern als Zeitungstexte, Buchexzerpte, Handbücher, usw.- Das bedeutet, obschon es "in game"-Dokumente sein sollen, sind sie KEINE erzählerische Prosa, wie man dies bei den unsäglichen Engel-Kurzgeschichten z.B. lesen "durfte".

Und in Deadlands-Büchern ist der REGEL-Teil sauber separiert von dem "in game"-Fluff-Zeugs.

Übrigens auch bei den hier in diesem Thread überhaupt nicht unter das Thema passenden Dime-Novels. - Das sind weder REGELbücher noch QUELLENbücher, sondern ABENTEUER. Und auch noch Abenteuer, die einen ganz bestimmten STIL von "Groschenromanen" nachkommen sollten. - Über die literarische Qualität von Texten, die BILLIG-HEFTROMAN-Western-Texte darstellen sollen, braucht man sich - glaube ich - keinen Illusionen hinzugeben.

Das ist schon absichtsvoll anderes Kaliber als die "Wirklichkeitsveredler-Kunstwerke" bei Engel.

Der Anspruch, den ein Dime-Novel-Abenteuer zu erfüllen antritt, ist deutlich anders als der, welcher verhinderte Roman-"Künstler" in ihre Rollenspielregelwerke schmieren läßt.

Offline Falcon

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #23 am: 9.02.2010 | 02:07 »
@Zornhau: Es war aber schon im ersten Satz klar, daß Horatio da nicht zwischen den Büchern trennt und so das Mißverständnis vorprogrammiert:
Zitat von: horatio
Ich stelle immer wieder fest, dass ich Kurzgeschichten und Anekdoten in dem Großteil aller Rollenspielregelwerke einfach nur nervtötend finde und lieber etwas mehr Quellenmaterial hätte.
Quellenbücher war also inbegriffen.
quasi: "Wollt ihr das in Rollenspielbüchern?"
Welche Funktion das Buch erfüllt war völlig irrelevant.

war per Autorkorrektur kein Problem.
« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 02:11 von Falcon »
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killedcat

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Re: Prosa in Regelwerken, brauchen wir sie wirklich?
« Antwort #24 am: 9.02.2010 | 07:52 »
Je nach dem.

Erstens sind Regelwerke nicht nur Regeln. Ich, z.B., lese viele Systeme auch zur Inspiration. Wer glaubt, nur weil er Regelwerke rein als Spielanleitung benutzt, müssten das die Anderen auch tun, irrt.

Zweitens sind viele Systeme nicht nur Regeln, sondern auch Setting. Um das Setting näher zu bringen reicht es nicht, Fakten zu beschreiben. Ein Setting transportiert auch Stimmung. Space Gothic, zum Beispiel, enthält eine kleine - nicht besonders gut geschriebene - Geschichte. Das hat bei mir bei weitem nicht gereicht das "gothic"-Gefühl zu vermitteln. In der Folge hat mich das Spiel nicht gereizt. Es kam als hundertstes Sci-Fi-System rüber und wahrscheinlich verpasse ich deswegen ein schönes Spiel. Aber das, was das Setting ausmachen soll, habe ich nicht "erlebt". Es ist ein ferner Reiz, versteckt in den vielen trockenen Beschreibungstexten.

Drittens: Regeln sind für ein bestimmtes Spielgefühl ausgelegt. Es hilft dem Spieler das richtige Gefühl zu treffen, wenn Geschichten in die Richtung weisen.

Viertens: alles, was an der Prosa bemängelt wird, muss auch an den Illustrationen bemängelt werden. Und jetzt stellt euch Bücher ohne Illustrationen und Prosa vor. ICH wollte das nicht.

« Letzte Änderung: 9.02.2010 | 07:58 von killedcat »