Thema: Gesucht: Erfahrungen A124 Ränkespieler & Rivalen

[Markus]

hat jemand das erste oder dritte der drei Abenteuer schon gespielt?
Ich finde sie auf den ersten Blick recht ansprechend, auf den zweiten habe ich so ein wenig den Eindruck, dass die Helden ziemlich oft auf den nächsten Event warten müssen und kaum selbst aktiv werden können, weil die wichtigen Infos erst im nächsten Event kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass das entweder recht frustrierenden Leerlauf (ergebnislose Infosuche) oder halt unterm Strich doch Railroading by another name produziert.

Falls ihr's schon gespielt habt, wie war's?

[Herr der Nacht]

Dann erbarme ich mich mal, empfehle diesbezüglich aber auch die Wiki zu nutzen sowie die DSA4.Abenteuerbewertungen (welche natürlich beide mit Vorsicht zu genießen sind

Eins vorweg: Ich leite generell selten Kauf-ABs, aber von dieser Anthologie habe ich eigentlich immer meine Finger weggehalten und diese bisher nicht geleitet, jedoch durchgelesen.

Meine Eindrücke beim Durchlesen waren:

Ein Hauch von Schmerz: viel RR, viele Vorlesetexte, wenig Interaktivität, Metagaming vom SL erforderlich und zusätzlich unpassende Werte der NSCs. Dazu Regelbrecherei an allen Ecken und Enden, bzw, sagen wir mal, die Regeln werden seeehr zu Gunsten der NSCs ausgelegt.
Keine Spielempfehlung, für Spielleiter die ihre SCs nicht an die Leine nehmen wollen viel Eigenarbeit

Artistenschuh und rote Bälle: schön investigativ, durchaus RR vorhanden, aber dass kann man eigentlich recht frei handhaben da sich das Ver-Szenen in Grenzen hält und das Abenteuer umfangreich genug mit SL-Infos und Hintergrund ausgestattet wurde. Einzig die Figur Saya di Zeforika sollte man nicht als so unfähig darstellen, das wäre schade um ihre Person. Den Zant würde ich noch modifizieren, da geht deutlich mehr mit Invocatio 18 (wobei dann natürlich auch die SCs nicht zu unerfahren sein sollten, sonst sind sie schnell Hackfleisch
Spielempfehlung, egal welchen Spielstil man pflegt, das mMn beste Abenteuer aus der Anthologie (was jedoch aufgrund der zwei schwachen anderen ABs eher kein Lob ist

Nach Rastullahs Willen: Über das dritte Abenteuer kann ich nur wenig sagen, es erscheint mir einfach zu wenig spielattraktiv, (außer man ist wirklich fanatischer Novadi-Liebhabter und hartwurstig. Nicht nur weil die phantastischen Elemente fehlen, auch weil mir einfach zu wenig "Abenteuer" im Abenteuer steckt Ist aber nur sehr subjektiv, vielleicht sind das genau Punkte die andere befürworten.

[Markus]

Danke für die Einschätzung. Ich hätte vielleicht dazu sagen sollen, dass ich ohnehin nur die Grobstruktur übernommen hätte.
Also im ersten Abenteuer die NSC-Konzepte und das Beziehungsgeflecht und vielleicht noch die ein oder andere Prüfung. Die NSC-Werte sind natürlich hanebüchen aber man kann ja einen Wettstreit unter erfahreneren Magier draus machen. Aber gut zu wissen, dass du den Informationsfluß auch schwierig findest.

Artistenschuh und rote Bälle fand ich eigentlich am schlechtesten, weil IMO eigentlich alles, was Saya die Zeforkia angeht Blödsinn ist. Und die Tochter, die in der Vorgeschichte einfach so, plötzlich ihren Vater über die Klinge springen lassen will ... uuugh. Und das dauernd bewachte Arbeitszimmer, dass nur dann, wenn ...uuugh.

Bei Rastullahs Willen fand ich reizvoll, dass es mindestens 5 NSCs mit plausibler Motivation und darauf aufbauenden Handlungen gibt, das reizt mich mehr als die fehlenden phantastischen Elemente. Aber du hast wahrscheinlich recht, in der Umsetzung würde es eher hartwurstig als interessant.

[Herr der Nacht]

Als schwierig beim letzen Abenteuer sehe ich einfach dass vernünftig am Spieltisch rüberzubringen. Vieles was einem beim lesen stimmungsvoll und stylisch erscheint, kommt oft am Spielabend selbst gar nicht dabei rum.

Aber da muss halt jeder selbst wissen wo seine Gruppe die Schwerpunkte und Interessen hat. Beim Novadi-Abenteuer ist wieder dieses Element der Sozialromantik darin die letztens im VeG-Blubberthread erwähnt wurde. Für manche DSAler ein Nonplusultra, für viele andere nur ein Grund die Stirn zu runzeln. Geschmackssache.

Artistenschuhe und rote Bälle hat bei mir auch den Bonus dass ich es für meine Gruppe noch am praktikabelsten ansehe, aufgrund der Region.

Das erste Abenteuer ist nett gedacht, aber mMn mit SCs die über das Lehrlingsniveau hinaus gehen nicht spielbar. Da hat Mark Wachholz mMn dem Plot zugunsten einige Jugendsünden verbrochen, die so in Abenteuern keiner sehen will (Stimmung und Dramaturgie vs Logik und Regeln). Mir wäre das zuviel Arbeit beim Umbau, wenn du ohnehin nur das Setting Magierakademie nutzen willst und den Rest selbst machst, dann wirst du immerhin mässig bedient =)

Dennoch, es gibt Abenteuerbände aus denen sich wesentlich mehr herausholen lässt.