Autor Thema: Magie in Science-Fiction Settings?  (Gelesen 7220 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #25 am: 13.04.2010 | 19:04 »
Shadowrun ist ja ein Cyberpunk-Setting mit Magie, eine durchaus interessante Idee, manchmal aber stört mich die Magie darin ein bisschen sauer auf wenn es zu sehr ins mystische geht.
Das ist mit ein Grund, warum ich SR nicht mag.
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killedcat

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #26 am: 13.04.2010 | 19:18 »
Hat jemand was gegen Star Wars? Das ist nämlich Sci-Fi mit Magie (Space Opera). Muss man nicht mögen, aber der Erfolg zeigt zumindest, dass der Weg prinzipiell so falsch nicht sein kann.

Was soll man allgemein gegen Sci-Fi mit Magie haben? Ebenso kann ich fragen: "Mittelalter mit Magie. Geht das?". Klar geht das. Nennt sich Fantasy und ist erfolgreich. Es ist nur die Frage, ob es einem persönlich schmeckt.

Ich (ganz persönlich) hasse es irgendein Genre ohne eine Form von Magie zu spielen. Das ist eine persönliche Vorliebe meinerseits. Und nein: hinreichend fortgeschrittene Technik qualifiziert sich bei mir NICHT als Magie.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #27 am: 13.04.2010 | 19:24 »
Hat jemand was gegen Star Wars? Das ist nämlich Sci-Fi mit Magie (Space Opera). Muss man nicht mögen, aber der Erfolg zeigt zumindest, dass der Weg prinzipiell so falsch nicht sein kann.
[...]
Genau. Star Wars war so lange cool wie es noch Magie war.
Als dann zur pseudowissenschaftlichen Erklärung die Midichlorianer aus dem Hut gezogen wurden war die Macht mMn scheiße. Vorsicht meine Meinung, aber ich glaube die teilen so einige.

PS: Ich denke der springende Punkt ist der.
Vorher war es Magie, etwas mystisches, das über dem Steht was wir durch Naturwissenschaften erklären können.
Sobald man eine (pseudowissenschaftliche) Erklärung hat verliert es das mysteriöse und man schaut auf die Erklärung ... und stellt fest, dass sie mies ist und ein Mysterium viel toller gewesen wäre.
« Letzte Änderung: 13.04.2010 | 19:28 von Mann mit der Zweihandnadel »

alexandro

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #28 am: 13.04.2010 | 19:52 »
Wenn die "Magie" allerdings gut erklärt wird, dann ist sie mir ganz recht. So wie in Fading Suns, wo das übernatürliche Potential (Psi/Theurgy) während der 2. Republik erforscht und zum Teil künstlich repliziert wurde. Oder bei Exalted, wo Magie die Naturgesetze der Welt bildet und genauso selbstverständlich genutzt wird wie Schwerkraft, Gezeiten und Atomenergie bei uns.

Ein solcher Umgang mit Magie ist mir deutlich lieber, als der D&D/M:tG-Ansatz ("Der Magier macht X, dann passiert Y, außer du zauberst Z").

Offline Waldviech

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #29 am: 13.04.2010 | 21:15 »
Zitat
So wie in Fading Suns, wo das übernatürliche Potential (Psi/Theurgy) während der 2. Republik erforscht und zum Teil künstlich repliziert wurde.
Genau DA geht FS auch meiner Meinung nach einen sehr schicken Mittelweg. Man weiß als Spieler und/oder als okkult gebildeter Charakter in der Spielwelt, dass die "Magie" eigentlich wissenschaftlich erklärbar ist (die Wissenschaftler der 2. Republik konnten das ja) - insofern passt die Magie gut zum SF-Thema. Was man aber nicht weiß ist, wie diese Erklärung wohl ausgesehen haben mag, denn dieses Wissen ist ja verschollen, verboten oder von den wenigen okkulten PSI-Zirkeln unter Verschluss gehalten. Daher wirkt die FS-Magie hinreichend mysteriös und mystisch...
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Offline Yerho

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #30 am: 13.04.2010 | 22:20 »
Ich akzeptiere Magie am ehesten dann, wenn sie nicht erklärt wird - dann hat sie nämlich IMHO nichts Magisches mehr.
Und ich akzeptiere sie in SF, wenn alle Erklärungsmöglichkeiten, also auch rationale, offen bleiben.
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Offline 1of3

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #31 am: 14.04.2010 | 11:01 »
Ich akzeptiere Magie am ehesten dann, wenn sie nicht erklärt wird - dann hat sie nämlich IMHO nichts Magisches mehr.

Dass es keine Magie mehr ist, wenn es nicht magisch dargestellt wird, habe ich ja gezeigt.

Es geht ausschließlich darum, ob etwas magisch dargestellt wird. Darauf lässt sich die ganze Diskussion eindampfen bzw. wenn man das eingesehen hat, ist es nur noch Geschmackssache.

alexandro

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #32 am: 15.04.2010 | 01:42 »
Ich akzeptiere Magie am ehesten dann, wenn sie nicht erklärt wird - dann hat sie nämlich IMHO nichts Magisches mehr.
Dafür wird sie aber auch krass kastriert wenn man sie nicht erklärt. Ein Magier der selbst nicht kapiert was er da macht (und es daher nicht manipulieren kann) mag für ein Contemporary-Horror-Setting stimmig sein, für ein Fantasy-Setting (besonders eines mit Magier-AKADEMIEN) ist es einfach nur albern.

Offline YY

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #33 am: 15.04.2010 | 02:32 »
Es braucht kein Verständnis/keine Erklärung, um wiederholbare Ergebnisse zu produzieren.

Zwei Beispiele:
Ich habe eine bestenfalls sehr nebulöse Vorstellung davon, wie meine Tastatur im Detail funktioniert.
Trotzdem kann ich darauf tippen, und ich kann das Tippen gezielt mit Plan, Absicht und Methode üben (und eine Tipper-AKADEMIE gründen  ;D), bin also irgendwann deutlich besser als ein Ungeübter.

Großthema Sport/Fitness:
Es ist zwar ganz interessant, wenn man ein Rudel Biologen und Sportwissenschaftler hat, die einem bis ins Letzte erklären können, wieso weshalb warum welche Trainingseffekte usw. eintreten.
Dieses Wissen braucht man aber nicht, um effektiv zu trainieren - die brauchbaren Trainingsmethoden haben andere vor uns über Jahrhunderte per Versuch und Irrtum erkannt, und Vieles ist da erstaunlich nah am Optimum.
Auch hier wieder: Ich brauche nicht den kompletten Hintergrund zu kennen, um mit investierter Zeit und Übung deutlich bessere Leistung erbringen zu können als jene, die das nicht tun.


Das ist mit Magie (auch, aber nicht nur) in Fantasy-Settings mMn sehr ähnlich.
Die Magier sind es, die wissen "X ist so und so." Sie wissen nicht, WARUM es so ist. Sie wissen aber, DASS es so ist, und dass sie gewisse Effekte mit gewissen Ritualen oder sonstigen Zaubereien erzielen können.

Ob man das Zaubern tatsächlich trainieren und/oder studieren kann bzw. ob es plausibel ist, dass es eine an modernen wissenschaftlichen Vorbildern orientierte magische Forschung und Lehre gibt, liegt dann an der Ausprägung von Magie im jeweiligen Setting. 

Meinem persönlichen Empfinden nach ist Letzteres so gut wie immer ziemlicher Unfug, eben weil ein tiefergehendes Verständnis nicht möglich ist; da kommt dann recht früh die "Erkenntnisgrenze".

Magie, wie wir sie alle aus Märchen und Legenden kennen, ist statisch. Rituale erzielen bestimmte Effekte und fertig.
Dass die aus grauer Vorzeit bekannte Untotenerhebung des Ehrwürdigen Schwarzen Prinzen verdrängt wird durch das Ritual Zur Wiederweckung Kürzlich und Längerfristig Verstorbener des Nekromantieprofessors Marcus von Niedermohr - in meinen Augen so gut wie immer absolut unpassend.
DSA kokettiert zumindest atmosphärisch damit (und das ging mir manchmal ziemlich auf die Eier), und bei SR könnte man es zumindest so darstellen - dort ist es aber nicht die einzige Wahrheit(tm), deswegen ist es da egal.
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Offline Woodman

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #34 am: 15.04.2010 | 03:17 »
Zitat
Das ist mit Magie (auch, aber nicht nur) in Fantasy-Settings mMn sehr ähnlich.
Die Magier sind es, die wissen "X ist so und so." Sie wissen nicht, WARUM es so ist. Sie wissen aber, DASS es so ist, und dass sie gewisse Effekte mit gewissen Ritualen oder sonstigen Zaubereien erzielen können.
Aber irgendwo her müssen diese Rituale doch kommen, die sind ja gemeinhin alles andere als trivial dargestellt, durch Zufall kommt man da nicht drauf, wenn es also keine theoretischen Grundlagen gibt aus denen man versuchen kann diese Rituale abzuleiten, ist die reine Existenz dieser Rituale einfach Unfug. Es gibt eigentlich nur 2 Arten von Settings wo die Theorien über Magie offensichtlich nicht existieren, zum einen die wo Magie von Göttern oder anderen höheren Wesen an die Menschen (oder was auch immer die Welt bevölkern mag) gegeben wurde und die nur nachahmen ohne zu verstehen, oder die Abwandlung des ganzen wo die Menschen aus einer längst vergangenen Zeit diese höheren Wesen darstellen und das Wissen über die Theorie verloren gegangen ist, die Rituale aber weiter nachgeahmt werden.

Aber genau wie Heute auch verfügt nicht jeder Anwender über diese theoretische Wissen, nicht jeder muss wissen wie eine Tastatur funktioniert, aber irgendjemand muss es wissen, sonst gäbe es nämlich keine Tastaturen, weil die Niemand erfunden hätte.

Offline YY

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #35 am: 15.04.2010 | 03:43 »
Wo die Rituale herkommen, ist von Setting zu Setting sehr verschieden.

Oft geht man z.B. einfach davon aus, dass in der realen Welt existierende Rituale tatsächlich magische Effekte haben - und die sind ja in der Realität auch schon absurd genug.
Da ist "um Mitternacht vorm Spiegel drei Mal ´Bloody Mary´ sagen" noch lange nicht das Ende der Fahnenstange...

Andere Settings halten sich an eigentlich sehr simple Prinzipien, wie z.B. "Wie im Kleinen, so im Großen" oder ähnliche Denkansätze - vgl. die altbekannte Vodoo-Puppe.

Spätestens bei High-Fantasy, wo Magier routinemäßig Feuerbälle schmeißen, Geister beschwören, sich in Tiere verwandeln und komplexeste Artefakte herstellen, fragt man besser nicht, wie das historisch gewachsen ist - der Versuch einer "echten" Erklärung macht das Ganze nämlich einfach nur lächerlich.

Dass es von Göttern oder "Altvorderen" gelehrt wurde und die Theorie dahinter vergessen ist, verschiebt eigentlich nur die Beweislast um eine Stufe. Wir wissen ja sowohl als Außenstehende als auch als SCs IMMER NOCH NICHT, warum die Magie wie funktioniert.
Einmal heißt es nun statt "Magie ist halt so" eben "Magie kommt von den Göttern (und die sind halt so  :P)" oder "Es gibt eine (wissenschaftliche) Erklärung, aber es kennt sie niemand mehr" - gerade Letzteres mag für einen modernen Menschen rein psychologisch leichter zu akzeptieren als ein einfaches "Isso", ist aber letztlich nicht groß anders.

Auch hier ist es sehr leicht, mit dem tatsächlichen Versuch, diese "alte/vergessene" Erklärung OOC zu formulieren, sich die ganze magische Atmosphäre kaputt zu machen.

Insofern muss ich einigen Vorrednern schon recht geben:
Damit es "richtig" magisch ist, DARF es keine Erklärung geben, zumindest nicht über einen sehr früh erreichten Punkt hinaus (z.B. eben: Magie als ewige Naturerscheinung, als göttliches Element usw.).

Ich modifiziere die Tastaturaussage also dahingehend, dass sie uns entweder von den Göttern geschenkt werden oder auf Bäumen wachsen  ~;D


P.S.:
Sooo viele Rollenspiele mit richtig komplexen Ritualen und/oder dem tatsächlichen Versuch einer umfassenden Erklärung kenne ich eigentlich gar nicht.
Und bei denen, die mir so auf Anhieb einfallen, ist die Magie (oder auch nur die Erklärung) entweder langweilig, absurd, unplausibel bis hirnrissig, atmosphärisch/stimmungsmäßig extrem dünn, oder alles zusammen. Oder sonstwie scheiße :P
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Eulenspiegel

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #36 am: 15.04.2010 | 05:01 »
Oft geht man z.B. einfach davon aus, dass in der realen Welt existierende Rituale tatsächlich magische Effekte haben - und die sind ja in der Realität auch schon absurd genug.
Das Problem ist: Die irdischen Rituale funktionieren alle nicht.
Ich will in der Fantasy-Welt aber ein Ritual haben, das funktioniert.

Zitat
Spätestens bei High-Fantasy, wo Magier routinemäßig Feuerbälle schmeißen, Geister beschwören, sich in Tiere verwandeln und komplexeste Artefakte herstellen, fragt man besser nicht, wie das historisch gewachsen ist - der Versuch einer "echten" Erklärung macht das Ganze nämlich einfach nur lächerlich.
So etwas wächst ja auch nicht historisch, sondern beruht auf Grundlagenforschung!

Man studiert die Magie und dann findet man heraus, wie man die astralen Matrizen verweben muss, damit eine Feuerzone entsteht. Dann forscht man noch ein bisschen weiter, um herauszufinden, wie man diese Feuerzone auch bewegen kann etc.

Zitat
Dass es von Göttern oder "Altvorderen" gelehrt wurde und die Theorie dahinter vergessen ist, verschiebt eigentlich nur die Beweislast um eine Stufe. Wir wissen ja sowohl als Außenstehende als auch als SCs IMMER NOCH NICHT, warum die Magie wie funktioniert.
Wenn die Magie von Göttern oder Altvorderen gelehrt wurde, wissen wir das nicht.

Wenn die Menschen sich die Magie aber selber beigebracht haben, wissen sie es. (Der Spieler weiß das selbstverständlich nicht. Aber zumindest der SC sollte Gelegenheit haben, das erlernt zu haben.)

MadMalik

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #37 am: 15.04.2010 | 09:11 »
Magie beruht in vielen Systemen auf einer koherenten Wissenschaft die erlernbar ist. Dafür sind die Magierakademien nunmal da. Genauso wie keiner dem Spieler im Detail erklärt wie jetzt die Plasmareaktoren in Space Gothic funktionieren wenn er Skillpunkte auf Reaktortechnick setzt, so wenig wird dem Spieler die funktionen des Astralraums, des Warp oder was auch immer erklärt.
Die Welt in welcher Magie zum Einsatz kommt ist nunmal eine andere, mit anderen Grundvorraussetzungen, bzw hat einen Schritt gemacht in welcher die Grundvorraussetzungen auf einmal geschaffen wurden aber vorher nicht da waren. Grundsätzlich kann man Magie trocken-Wissenschaftlich oder mystisch rüberbringen, wobei sie im ersten Fall meist in Psi umbenannt wird. Gameplaytechnisch ist's allerdings auch kein Unterschied zu jedem technischen Aparat der über unser jetziges Techniveau hinausgeht, eine reine Fluff-Unterscheidung.

Bei der Highfantasy regnet es doch geradezu Magierakademien, bei uns hat man auch nicht mim Jumbojet angefangen sondern mit der Speerspitze oder ähnlichem. Ähnlich stell ich mir das zumindest historisch auch in diesen Settings vor, nur halt mit mehr verbrannten Bärten und sprechenden Krötenmenschen. *schulterzuck* Wie Phantasielos Rollenspieler immer sind erschreckt mich immer wieder.

alexandro

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #38 am: 15.04.2010 | 12:10 »
Es braucht kein Verständnis/keine Erklärung, um wiederholbare Ergebnisse zu produzieren.

Zwei Beispiele:
Ich habe eine bestenfalls sehr nebulöse Vorstellung davon, wie meine Tastatur im Detail funktioniert.
Trotzdem kann ich darauf tippen, und ich kann das Tippen gezielt mit Plan, Absicht und Methode üben (und eine Tipper-AKADEMIE gründen  ;D), bin also irgendwann deutlich besser als ein Ungeübter.
Das hat mit Magie, wie sie in den meißten Fantasy-Settings verwendet wird, überhaupt NICHTS zu tun.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben: du weißt wie man auf der Tastatur das Wort "AFFE" schreibt. Du kannst diese Buchstaben nur in dieser Reihenfolge und Frequenz schreiben. Mit steigendem Erfahrungsgrad (den du auf der Tipper-Akademie erlernst) lernst du mehr Wörter, aber du durchschaust niemals (nichtmal als Erztipper, der an der Akademie unterrichtet), wie man die Buchstaben anordnet um neue Worte zu bilden (oder auch nur bestehende miteinander zu kombinieren). Trotzdem gibt es immer wieder neue Wörter, obwohl niemand über die Fertigkeiten verfügt diese zu entwickeln. Sie ploppen einfach aus dem Nichts auf und sind da, entgegen jeglicher Kausalität.

So funktioniert Magie bei D&D.

MadMalik

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #39 am: 15.04.2010 | 12:15 »
Seite 198, Dungeonmaster Guide, Spell Creation Rules. Ca 1000 Gold die Woche, X Wochen, abhängig vom Spelllevel an Forschungszeit und Kosten. So funktioniert Magie in DnD  ;)

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #40 am: 15.04.2010 | 14:42 »
Das hat mit Magie, wie sie in den meißten Fantasy-Settings verwendet wird, überhaupt NICHTS zu tun.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben: du weißt wie man auf der Tastatur das Wort "AFFE" schreibt. Du kannst diese Buchstaben nur in dieser Reihenfolge und Frequenz schreiben. Mit steigendem Erfahrungsgrad (den du auf der Tipper-Akademie erlernst) lernst du mehr Wörter, aber du durchschaust niemals (nichtmal als Erztipper, der an der Akademie unterrichtet), wie man die Buchstaben anordnet um neue Worte zu bilden (oder auch nur bestehende miteinander zu kombinieren). Trotzdem gibt es immer wieder neue Wörter, obwohl niemand über die Fertigkeiten verfügt diese zu entwickeln. Sie ploppen einfach aus dem Nichts auf und sind da, entgegen jeglicher Kausalität.

So funktioniert Magie bei D&D.
Wenn du es so haben willst.
Wir haben eine Tastatur vor uns.
Die Wörter die wir tippen müssen, sind auf ENGLISCH weil das Programm "Magic" in englisch geschrieben wurde.
Dummerweise beherrscht niemand von uns Englisch und da man keine Sätze bilden muss sondern nur Wörter wie "Fire" oder "Ice" bestenfalls mit Deskriptoren wie "cold" oder "blast" werden wir auch niemals die dahinter stehende Sprache erlernen, da man ja nie komplette Sätze bildet.

Um so weiter du auf der Akademie aufsteigst um so mehr WÖRTER lernst du.
Nehmen wir mal an bisher ist bekannt
Fire, Ice, Blast, Ray, Death
Damit könnte ein Magier ein paar Dinge zusammenbasteln: nämlich z.B. den "Ray of Fire". Nun könnte er ausprobieren was denn passiert wenn man "Ray" mit "Ice" koppelt. Er kann also eine Fundierte Vermutung machen, dass hierbei ein Eisstrahl herauskommen wird und es mal ausprobieren "Ray of Ice" *wuuuuuhu es hat geklappt*.

Aber neue Worte muss man durch versuch und Irrtum erlernen.
Man tippt also Wochen lang ein Wort nach dem anderen ein: "... of fire"
aa, abie, xumuh, wara, wall *und hier haben wir die WALL OF FIRE entdeckt*

Irgendwann einmal prbiert ein Querdenker was grundsätzlich neues aus: "... blast of fire"
umulu, akara, nurla, larag, larger *und er entdeckt dass man dadurch einen Zauber stärker machen kann. nämlich zum "larger blast of fire"

Die Magier können lernen wie die bisher bekannten Worte Kombiniert werden können und welche Worte schon entdeckt wurden.
Aber sie können NIEMALS durch logische Ableitung neue Worte entdecken. Sie müssen es durch langwieriges Versuchen und Scheitern austesten.
Und in einer Magierakademie lernt man eben die bisher bekannten Worte und ihre Kombinationsmöglichkeit.

Offline YY

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #41 am: 15.04.2010 | 18:48 »
Ja, so wie M2H/SJT sehe ich das auch.

Bei der Highfantasy regnet es doch geradezu Magierakademien, bei uns hat man auch nicht mim Jumbojet angefangen sondern mit der Speerspitze oder ähnlichem. Ähnlich stell ich mir das zumindest historisch auch in diesen Settings vor, nur halt mit mehr verbrannten Bärten und sprechenden Krötenmenschen. *schulterzuck* Wie Phantasielos Rollenspieler immer sind erschreckt mich immer wieder.

Vorstellen KANN ich mir das schon.
Aber das WILL ich nicht, weil ich diesen Ansatz für die meisten Settings (AUCH die mit Magierakademien) als unplausibel, in jedem Fall aber als langweilig/farblos empfinde.
Da ist mir unerklärte oder göttlich verliehene Magie allemal lieber als so ein "verwissenschaftlichter" Ansatz, den man auch in vielen Highfantasy-Settings nicht explizit in dieser Form dargeboten bekommt, sondern mit einigem guten Willen hineinlesen muss/müsste.
Zumal das meistens nicht zu Ende gedacht wird und auch mit so einem Ansatz dann nur 08/15-Magie rauskommt statt magischer Technologie mit entsprechenden zivilen Anwendungen.

Wenn das entsprechend nebulös bleibt, lasse ich mir das noch gefallen, aber je mehr es ins Detail geht, um so unstimmiger und farbloser finde ich es i.d.R..

Da ist mir statische, überlieferte Magie, die ohne Erklärung ist, wie sie ist, und wo man für einen Erkenntnisgewinn irgendwelche uralten Schriften (wieder) finden muss, allemal lieber als die Entdeckungen des Professors Galgenwurz vom Lehrstuhl für Arkane Künste und Studien.
Ich hab da einfach nichts dran.
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Eulenspiegel

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #42 am: 15.04.2010 | 18:55 »
Aber das WILL ich nicht, weil ich diesen Ansatz für die meisten Settings (AUCH die mit Magierakademien) als unplausibel, in jedem Fall aber als langweilig/farblos empfinde.
Du findest es unplausibel, dass Menschen etwas wissenschaftlich erforschen? :o

Ich finde es unplausibel, dass etwas deus ex da ist.

Zitat
Zumal das meistens nicht zu Ende gedacht wird und auch mit so einem Ansatz dann nur 08/15-Magie rauskommt statt magischer Technologie mit entsprechenden zivilen Anwendungen.
Nur weil man versteht, wie Magie funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass man sie ohne Probleme mit Technologie verbinden kann. (Vielleicht steckt ja gerade die Artefakttechnologie in den Kinderschuhen.)

Ansonsten finde ich den Ansatz im Computerspiel "Arkanum" ganz interessant: Dort stören sich Magie und herkömmliche Technologie gegenseitig.

Offline YY

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #43 am: 15.04.2010 | 19:21 »
Du findest es unplausibel, dass Menschen etwas wissenschaftlich erforschen? :o

Ich finde es unplausibel, dass Menschen etwas wissenschaftlich erforschen, von dem oft nicht einmal explizit deklariert wird, dass es wissenschaftlich erforscht werden KANN.
Vor allem, wenn im ganzen "Rest" des Settings entschieden unwissenschaftliche Denkweisen vorherrschen und/oder andere übernatürliche/unerklärbare, nicht zwingend mit der Magie verwobene Phänomene wie z.B. faktisch existente Götter vorhanden sind.

Dazu auch:
Nur weil man versteht, wie Magie funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass man sie ohne Probleme mit Technologie verbinden kann. (Vielleicht steckt ja gerade die Artefakttechnologie in den Kinderschuhen.)

Tja, in einigen Settings gibt es seit Jahrtausenden Magierakademien, aber die kommen anscheinend kein Stück vorwärts.

Bei Earthdawn gibt es z.B. magische Kochtöpfe, immerwarme Mäntel und Schuhe, die nicht dreckig werden.
Wenn ich mir überlege, wie viele Spieler (ich nehme mich da nicht aus) diese eigentlich erbärmlichen Anwendungen schon als innovativ und stimmungsvoll betrachten, fühle ich mich durchaus darin bestätigt, dass so was in anderen Settings viel zu kurz kommt - manchmal mit mehr oder weniger sinnvoller ingame-Begründung, manchmal ohne. 



Ansonsten finde ich den Ansatz im Computerspiel "Arkanum" ganz interessant: Dort stören sich Magie und herkömmliche Technologie gegenseitig.
Das ist je nach Setting durchaus in Ordnung, gerade, wenn Magie - wie in Arkanum - das Althergebrachte, das Fremdartige, das Elitäre/wenigen Vorbehaltene oder auch das Überholte sein soll und Technologie der immer verfügbare, der massentaugliche "newcomer". 


Gerade für viele SF-Settings finde ich das aber sehr unpassend und habe oft das Gefühl, dass man es sich damit nur einfach machen will - eben um kombinierte Anwendungen zu umgehen; oft sind ja aufgrund der Natur der jeweiligen Magieregeln z.B. perpetua mobilia oder auch "nur" hoch wirksame industrielle Anwendungen möglich.


Ich habe oft das Gefühl, dass zu wenig bedacht wird, was man mit Magie in einem Setting überhaupt bezweckt.
Es ist mMn oft so, dass man Magie eben nicht mehr explizit als etwas Unerklärliches, Fremdartiges darstellen will, sondern sie eben in irgendeiner Form mit rein nimmt, weil Magie halt mal dazu gehört.

Für Fantasy-Settings stimmt das ja auch - sie gehört dazu/es geht nicht ohne.
Aber meistens geht spätestens bei der regeltechnischen, manchmal aber auch schon bei der fluffseitigen Umsetzung jeder Zauber und alles Mystische verloren.

Gerade durch diese Untugend wirkt Magie in zeitgenössischen oder SF-Settings oft ziemlich fehl am Platz, und einige Settings verzichten zum Glück darauf oder wählen eine Variante, die zumindest atmosphärisch gut ins Setting passt.
Da machen sich die Autoren von SF-Settings oft mehr Gedanken als die Autoren diverser Fantasy-Settings, obwohl es auch bei Letzteren durchaus sinnvoll wäre.
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Offline Yerho

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #44 am: 15.04.2010 | 20:00 »
Zeige einem Menschen etwas, dass er nicht vollumfänglich erfasst, und er wird es entweder für Magie halten - oder für etwas, dass er noch nicht durchschaut hat. Das ist jedoch abhängig vom Betrachter, nicht von der Sache. Wenn also die Frage von Magie in SF-Settings aufkommt, muss man fragen, wer in diesem Setting etwas als Magie ansieht.

Ich kann beispielsweise natürlich auch in SF-Settings religiöse und/oder wissenschaftlich gering entwickelte Kulturen geben, für die selbst eine simple Taschenlampe, geschweige denn SF-Technologie die reinste Hexerei ist.
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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #45 am: 15.04.2010 | 20:14 »
Die Frage hat sich spätestens dann erledigt, wenn der Autor Kapitel 6 mit "Magie" überschreibt...es ist dann eben auch für die Leute mit "Durchblick" Magie.

Es ist ja eher selten der Fall, dass z.B. Alientechnologie mit im Magiekapitel steht  ;)
Da wird also i.d.R. deutlich getrennt zwischen den Dingen, die man als dahingehend Ungebildeter noch nicht versteht und der "richtigen" Magie.



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Eulenspiegel

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #46 am: 15.04.2010 | 20:25 »
Die Frage hat sich spätestens dann erledigt, wenn der Autor Kapitel 6 mit "Magie" überschreibt...es ist dann eben auch für die Leute mit "Durchblick" Magie.
Nope. Es gibt das eine oder andere Setting, wo es ein Kapitel Magie gibt und dann in den SL-Informationen drinsteht, dass es sich dabei in Wirklichkeit um hochentwickelte Technik handelt und wie diese ungefähr funktioniert.

Ansonsten besitzen SCs kein Regelbuch. Da hängt es also von ihrer persönlichen Einstellung ab, ob sie das für Magie oder Technik halten.

Wobei natürlich sofort die Frage aufkommt: "Was ist Magie?"
Was muss eine Sache für eine Eigenschaft besitzen, damit man sie als "Magie" bezeichnen darf?

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #47 am: 15.04.2010 | 20:35 »
@Eulenspiegel
Das was die Magier in meinem Beispiel tun IST Wissenschaft.
Es ist eben der erbärmliche Versuch von Menschen etwas zu verstehen und nutzbar zu machen was den mit unseren realen Naturwissenschaften messbaren Naturgesetzen widerspricht.

Für sie ist die Frage "wieso funktioniert Magie" so ein bisschen wie für uns "wieso funktioniert die Schwerkraft" (ich bin jetzt kein Hardcorephysiker deswegen kann ich nicht sagen ob wir da mittlerweile eine ursächliche Erklärung für haben).

Sie leben sozusagen in einem Universum mit erweiterten Naturgesetzen (dem Naturgesetz 'Magie funktioniert: Isso')

ABER wenn man in einem Sci-Fi Setting versucht Magie mit unseren Naturgesetzen (pseudomäßig) zu erklären ist das in 100% aller fälle total doof.

—-

Hier mal ein theoretisches Setting #in den Rauten mein Kommentar dazu.#

In diesem Setting gibt es Raumschiffe, Laserkanonen und Kryostasis. #cool#
Es gibt da auch Magier. #fresh#
Die in durch Verwendung einer arkanen Sprache Kräfte freisetzen können. #wann können wir Charaktere machen?#
Die Sprache funktioniert in dem der Klang der Sprache in Resonanz mit ... #drang zu spielen nimmt ab ich fühle 'Gayness arising'#
... mit einer subatomaren Struktur des ... #hör auf, jetzt gleich...#
Gehirns des Magiers tritt und ... #wäääääh man verglage den Autor wegen seelischer Grausamkeit#
auf Quantenebene ... #*epileptische Zuckungen wollen nicht enden*#
« Letzte Änderung: 15.04.2010 | 20:38 von Mann mit der Zweihandnadel »

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #48 am: 15.04.2010 | 20:57 »
Das was die Magier in meinem Beispiel tun IST Wissenschaft.
Sag ich doch. Wo habe ich dir da widersprochen?

Zitat
Es ist eben der erbärmliche Versuch von Menschen etwas zu verstehen und nutzbar zu machen was den mit unseren realen Naturwissenschaften messbaren Naturgesetzen widerspricht.
Jain. Wir haben das Problem, uns Naturgesetze in einem Setting vorzustellen, die den Naturgesetzen im RL widersprechen.

Umgekehrt hätten die SCs aus dem Setting wahrscheinlich auch Probleme, sich vorzustellen, die Naturgesetze wären wie bei uns im RL.

Wir haben nunmal nur Erfahrung mit den Naturgesetzen, mit denen wir aufgewachsen sind. Andere Naturgesetze erscheinen uns fremdartig und schwer begreifbar. Dabei sind die Naturgesetze nicht an sich schwer begreifbar, wir hätten nur deshalb Schwierigkeitem, sie zu begreifen, weil wir nicht mit ihnen aufgewachsen sind.

Zitat
Für sie ist die Frage "wieso funktioniert Magie" so ein bisschen wie für uns "wieso funktioniert die Schwerkraft" (ich bin jetzt kein Hardcorephysiker deswegen kann ich nicht sagen ob wir da mittlerweile eine ursächliche Erklärung für haben).
Die modernen Wissenschaftler fragen auch nicht mehr nach dem "wieso", sondern nach dem "wie".

Der moderne Wissenschaftler fragt nicht "Wieso gilt der Welle-Teilchen-Dualismus bei Quanten?" er fragt sich "Wie funktioniert der Welle-Teilchen-Dualismus bei Quanten?"

Denn "wieso" kann man empirisch nicht überprüfen. "Wie" dagegen lässt sich empirisch überprüfen und man kann darauf dann Modelle aufbauen.

Zitat
In diesem Setting gibt es Raumschiffe, Laserkanonen und Kryostasis. #cool#
Wird in deinem Setting auch erklärt, wie Raumschiffe, Laserkanonen und Kryostasis funktionieren? Oder ist das einfach ISSO?

Denn in einem Hard-SF Setting würde dafür durchaus Erklärungsbedarf bestehen:
Raumschiffe mit großer Masse brauchen enorm viel Treibstoff. Wo kommt der her? Laserkanonen benötigen extrem viel Energie, wenn sie auch Schaden verursachen sollen. Wieso benutzt man keine Projektilwaffen? Und wieso montiert man keine Spiegel auf den Raumschiffen, die als Laserpanzerung fungieren? Wie funktioniert Kryostasis? Wieso stirbt der Mensch nicht dabei? Und wie verhindert man, dass das Wasser im Körper der Kryostase-Person gefriert bzw. sich ausdehnt?

In einem Hard-SF Setting würde ich auf all diese Fragen eine Antwort erwarten.

Aber wenn ich eine einfache Space Opera spiele, genügt mir eine Antwort vollkommen: ISSO!

Ein Autor von Star Wars muss mir nicht erklären, wieso ein Laserschwert nur 1 Meter hoch geht und dann das Licht "zurück gekrümmt" wird.
Ein Autor von Star Wars muss mir nicht erklären, wieso überlichtschnelle Reisen möglich sind.
Ein Autor von Star Wars muss mir auch nicht erklären, wieso man die Schutzschirme von Androica-Droiden nicht auch serienmäßig in andere Droiden einbaut.
Ein Autor von Star Wars muss mir auch nicht sagen, wie die kybernetischen Hände von Anakin und Luke funktionieren.

Bei all diesen Fragen akzeptiere ich ein ISSO. (Ich vertraue darauf, dass, wenn ich als SC einen Wissenschaftler oder Techniker spiele, der schon weiß, was er tut. Ich als Spieler muss das nicht wissen.)

Wieso sollte der Autor also die Macht genauer erklären als die Technik.

Ich vertraue darauf, dass es ingame vernünftige Gründe gibt, wieso Jedis die Macht benutzen können und wieso Raumschiffe überlichtschnell reisen können. Und ich vertraue darauf, dass der Physiker-SC ingame den Grund für die überlichtschnellen Reisen kennt und der Biologen-SC die Gründe, wieso Jedis die Macht benutzen können.

Aber outtime muss das nicht erklärt werden.

Disclaimer:
Wenn Erklärungen gut gemacht sind wie z.B. bei Arthur C. Clarke, finde ich das genial und richtig interessant.
Wenn Erklärungen allerdings wie bei Star Trek gemacht wurden, finde ich das einfach nur peinlich.

Zitat
Die in durch Verwendung einer arkanen Sprache Kräfte freisetzen können. #wann können wir Charaktere machen?#
Die Sprache funktioniert in dem der Klang der Sprache in Resonanz mit ... #drang zu spielen nimmt ab ich fühle 'Gayness arising'#
... mit einer subatomaren Struktur des ... #hör auf, jetzt gleich...#
Gehirns des Magiers tritt und ... #wäääääh tötet bitte den Autor#
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Und wie würdest du reagieren, wenn in dieser Form die Technik im SF-Setting erklärt wird?

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #49 am: 15.04.2010 | 21:15 »
Die Erklärung der Technik fände ich genauso *bääääääh* weil sie total kacke ist.

Die von mir Präferierte Lösung wäre die:

Hard Sci-Fi: keine Magie, keine Pseudowissenschaft - dumm nur dass wir dadurch auf dem Techstand von heute festsitzen, da wir ja zukünftige Technologien noch nicht kennen und auch nicht erklären können.

Semi harte Sci-Fi:
Tech: Alles was wir nicht erklären können wird so erklärt: "Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung dafür und die Spezialisten im Spiel kennen die auch, aber da wir im RL noch nicht so weit sind können wir euch die Erklärung auch nicht geben. Trennt Spieler von Charakterwissen."
Magie: Es gibt ein weiteres Naturgesetz das da Lautet: Magie funktioniert und die Wissenschaftler dieser Welt können keine ERKLÄRUNG liefern sie können nur sagen dass es funktioniert und haben Erfahrungswerte gesammelt.

Space Opera: Spar' dir die Erklärungen lass uns rocken.

Zitat
Die modernen Wissenschaftler fragen auch nicht mehr nach dem "wieso", sondern nach dem "wie".
Natürlich fragen wir das.
Man hat auch gefragt: Wieso verhält sich Licht manchmal wie ein Teilchen und manchmal wie eine Welle.
Und dann hat einer eine Hypothese aufgestellt "Welle-Teilchen-Dualismus."
Und bisher haben wir nichts gefunden was dieser Theorie widersprechen würde.

Du setzt dich zuerst hin und schaust. "Was passiert?"
Dann schaut man auf das Ergebnis und dann fragt man sich "Warum passiert das?"
Und dann stellt man eine Hypothese auf.
Und dann machst du noch mehr Versuche ob die mit deiner Annahme konform gehen.
Und wenn du etwas findest das dem Widerspricht knüllst du die Hypothese und überlegst dir eine neue Erklärung - oder du ignorierst das und veröffentlichst trotzdem das Paper obwohl du weißt dass es falsch ist... aber das ist dann ne andere Geschichte.
« Letzte Änderung: 15.04.2010 | 21:19 von Mann mit der Zweihandnadel »