Autor Thema: Preis deutscher Taschenbücher  (Gelesen 4323 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Samael

  • Gast
Preis deutscher Taschenbücher
« am: 15.06.2010 | 15:54 »
Ich lese ja mittlerweile 90% meiner Belletristik und Sachbücher auf englisch. Im seltenen Fall, dass ich mal was Übersetztes oder im deutschen Original lese, ärgere ich mich über die Preise. Aber die sind scheinbar in letzter Zeit noch mal angezogen. Folgendes Buch war eigentlich auf meiner Leseliste:

http://www.amazon.de/gp/product/3423247541/ref=ord_cart_shr?ie=UTF8&m=A3JWKAKR8XB7XF

ist aber rausgefolgen. 14,90 für 380 Seiten Taschenbuch?!!  Ist das mittlerweile normal?

Offline Funktionalist

  • Kamillos Erfindung
  • Mythos
  • ********
  • Klatuu Veratuu..... äh
  • Beiträge: 10.916
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: DestruktiveKritik
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #1 am: 15.06.2010 | 16:06 »
Bei Heyne: Zwei Formate. Klein 9,9Euro, zwei Zentimeter größer und kein bisschen besser 14.50EUro.

Marketing.

Offline Woodman

  • Damsel in Distress
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.815
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Woodman
    • Woodman Online
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #2 am: 15.06.2010 | 16:17 »
Nö ist nicht normal, ich hab in letzter zeit grade die ganzen Artemis Fowl Bücher bestellt, da liegen die 350-380 Seiten Bücher bei 8,95.

Offline Timo

  • Bärenmann
  • Mythos
  • ********
  • Lonesome Traveller
  • Beiträge: 11.807
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: ChaosAptom
    • ChaosAptoms Homepage
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #3 am: 15.06.2010 | 16:54 »
10€ ist der normale (Durchschnitts)preis für dt. TB zur Zeit.
"The bacon must flow!"

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #4 am: 15.06.2010 | 16:59 »
Band 1 (dies ist in gew. Weise Band 3) hat bei gleicher Seitenzahl noch 8,95 gekostet.

Offline Orakel

  • Hero
  • *****
  • Foucaultianer
  • Beiträge: 1.610
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Orakel
    • Tilting my World
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #5 am: 15.06.2010 | 22:45 »
Angesichts der Tatsache das ich in letzter Zeit fast nur noch philosophische Sachbücher erstanden habe kann ich jetzt nicht viel dazu sagen, aber der Preis kommt bei den Seitenzahlen in etwa hin.
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

I'm tilting my world!

Offline Heretic

  • Famous Hero
  • ******
  • Zuul, Mothafucka, Zuul!
  • Beiträge: 2.119
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Heretic
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #6 am: 16.06.2010 | 00:22 »
15,- für ein Taschenbuch wäre mir zuviel, und wenn man bedenkt, dass die Blanvalet-Ausgaben der D&D-Romane bei gleicher Dicke z.B. zwischen 7-10 Euro rangieren, empfinde ich 15,- schon als recht saftig...
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Jed Clayton

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 7.644
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jed Clayton
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #7 am: 16.06.2010 | 00:41 »
Nun ja, dass englische und amerikanische Taschenbücher wesentlich günstiger sind als unserige heimischen, weiß ich schon lange. Und das sogar bei im Durchschnitt schöneren Covern und selbst noch bei einem etwas ungünstigen Euro-Dollar-Kurs.  ;)

Ich mag es sehr, heutzutage Sci-Fi- und Fantasy-TBs aus den USA für rund 5-7 Euro zu kriegen. Allerdings muss man da auch mal ehrlich gesagt einen ehrlichen Blick auf das Papier werfen... meistens graues Ultra-Billig-Papier.

In Deutschland, wie überall auf der Welt, können sich nur die großen Massenverlage (Heyne, Blanvalet, Bastei, Piper) erlauben, Taschenbuch-Romane für bsp. €8,95 rauszubringen.

Ich bringe demnächst in meinem eigenen Kleinverlag auch einen Roman heraus und muss dafür mindestens 12,00 Euro verlangen, wegen der Herstellungskosten usw.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #8 am: 17.06.2010 | 00:38 »
*Seufz* Da wird ganz schön hingelangt, finde ich. Vor 20 Jahren kostete ein saudickes Taschenbuch nicht ganz 13 DM, also 6,50 Euro, und viel teurer wurde es auf keinen Fall. OK, Papier ist teurer geworden, aber das sind doch fast 100% Prozent, im Vergleich zu heute. Amerikanische Taschenbücher sind, im gleichen Zeitraum, zwar auch erheblich teurer geworden, aber doch nicht ganz so heftig. Insofern sind die englischen TBs schon eine Alternative, das aber auch erst seit dem Internet und damit vernünftigen Preisen, denn früher wurden die ja von wahnsinnigen Buchhändlern mit Gold aufgewogen.
« Letzte Änderung: 17.06.2010 | 00:40 von Lyonesse »
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Der Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan der Barbar

Open Range Schießerei
Major Lennox Answered With His Life, Sir!
Die Familie des Vampirs

Offline Jed Clayton

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 7.644
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jed Clayton
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #9 am: 17.06.2010 | 01:11 »
Amerikanische Taschenbücher sind, im gleichen Zeitraum, zwar auch erheblich teurer geworden, aber doch nicht ganz so heftig. Insofern sind die englischen TBs schon eine Alternative, das aber auch erst seit dem Internet und damit vernünftigen Preisen, denn früher wurden die ja von wahnsinnigen Buchhändlern mit Gold aufgewogen.

Das weiß ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Allerdings habe ich mich nie dumm und dämlich gezahlt, wenn es um amerikanische Taschenbücher ging, es war eher der Fall, dass viele Titel, die offiziell noch als "lieferbar" galten, nie in unserer damaligen Uni-Buchhandlung ankamen. Ich habe in meiner Prä-Internet-Zeit, also noch die ganzen Neunziger Jahre über, bestellt und bestellt und dann nie etwas von den Büchern gehört. Sie kamen einfach nicht. Insbesondere dann, wenn es etwas aus der Sciencefiction-, Fantasy- oder Abenteuer-Ecke war.

Als ich dann die englischsprachigen Artikel auf Amazon.de entdeckte, wandte sich alles zum Besseren. Heute kann ich mir das Büchershoppen gar nicht mehr anders vorstellen. Nur wenn ich wirklich unbedingt etwas auf Deutsch haben möchte oder für Mutter/Schwester/Tante/Freundinnen usw. nach einem Geburtstagsgeschenk suche, gehe ich ab und zu in eine normale Buchhandlung (brick-and-mortar store).

Ich glaube, ich war in den letzten zwei Jahren mehr zum Kaffeetrinken in unserer Thalia-Filiale als zum Bücher-Einkaufen. Ab und zu vielleicht ein Manga-Taschenbuch, das kann sein.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #10 am: 17.06.2010 | 08:59 »
*Seufz* Da wird ganz schön hingelangt, finde ich. Vor 20 Jahren kostete ein saudickes Taschenbuch nicht ganz 13 DM, also 6,50 Euro, und viel teurer wurde es auf keinen Fall.

Inflation.... Ok, in den 0er Jahren war die meist nur um 1,5%, aber in frühen den 90ern auch gerne mal 3-4%. Nehmen wir mal 2% für 20 Jahre an - da sind dann immerhin +50% total. Trotzdem erklärt das natürlich nicht 14,90 (fast 30 DM!!!) für 380 Seiten TB.

Offline Woodman

  • Damsel in Distress
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.815
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Woodman
    • Woodman Online
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #11 am: 17.06.2010 | 09:26 »
Nach ein wenig stöbern bei Amazon scheinen die 14,90 für Taschenbücher die Ausnahme zu sein, für den Preis bekommt man teilweise Hardcover mit der Seitenzahl, die Taschenbücher liegen eher bei 8-10€ bei Größen bis ca. 800 Seiten.

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #12 am: 17.06.2010 | 09:44 »
Der ausgleichenden Gerechtigkeit halber sei hinzugefügt, daß ich die Preise von 1990 selbstverständlich auch als viel zu teuer empfunden habe.
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Der Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan der Barbar

Open Range Schießerei
Major Lennox Answered With His Life, Sir!
Die Familie des Vampirs

Offline Jed Clayton

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 7.644
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jed Clayton
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #13 am: 17.06.2010 | 13:29 »
John Moores Romane bei Piper kosten jeweils €8,95. Das ist eigentlich OK für mich, und ich bin weiß Gott nicht "besser verdienend". Meine Mama hat sich neulich wieder einen dicken Frauenroman gekauft (das Buch ist dick, kein Buch über "dicke Frauen") und den gab's für nur 5,00 Euro, aber das war ein Aktionspreis des Verlages.

Ich habe gesehen, dass ein Großteil der gängigen massentauglichen Unterhaltungsliteratur (Horror, Scifi, Mystery, Romantik, Krimi) bei 8-10 Euro pro TB liegt. Für 15 Euro habe ich schon Hardcover gekauft.

Zum Vergleich: "Sturmkönige" von Kai Meyer kostet als Hardcover 18,00 Euro. Ja, da finde ich 14,90 für ein Taschenbuch auch recht happig.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #14 am: 17.06.2010 | 21:29 »
Der gesamte Rest der Reihe kostet 14,90, bei Vergleichbaren Seitenzahlen (auch mal 500 statt 400...).

Tja, damit bin ich als Käufer weg.

Offline Timo

  • Bärenmann
  • Mythos
  • ********
  • Lonesome Traveller
  • Beiträge: 11.807
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: ChaosAptom
    • ChaosAptoms Homepage
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #15 am: 18.06.2010 | 14:32 »
Neutral betrachtet was die Preisberechnung in D betrifft:
-Erstmal wollen die üblichen Verdächtigen dran verdienen(Autor, Verlag, Lieferant, Verkäufer), das ist in GB/USA erstmal ähnlich, mit den Unterschied, dass es dort keine Preisbindung gibt und deswegen erstmal wie hier nur bei Elektronikspielen die Großkonzerne die Preise drücken, was dazu führt das es Buchläden nur in den Großstädten gibt, aber naja dafür gibts ja Amazon.

-Dann solltest du mal ein US Taschenbuch und ein dt. lesen und dann 2 Stunden in die Sonne stellen und dann anschauen.
Die US/GB TB sind nur zum Einmallesen konzipiert(müssen allerdings nicht so behandelt werden) und danach bitte in den Müll, sprich die Qualität des Papiers ist mies. Da wollen viele dt. Verlage noch nicht dran sparen(mal abgesehen davon, dass solches Papier in den dt. Druckereien nicht funktionieren würde)

-Außerdem bekommen die Arbeiter in den direkten Zwischenstufen (Druckerei, Lieferung) und den indirekten(Papier- und Tintenlieferer) viel weniger Stundenlohn als in D und somit kann auf den Bereichen mehr gespart werden.

-Was in D noch einen Preissprung in den letzten Jahren verursacht hat ist die Anhebung der MwSt., Bücher werden zwar immer noch mit 7% besteuert, aber das Material in der Produktion natürlich nicht, was neben Inflation nochmals eine Kostenerhöhung von 4% ist, die nochmals drauf kommt.

-Achja und die Leserschaft in D nimmt immer mehr ab, weniger Leser, geringere Auflage, höherer Preis.
"The bacon must flow!"

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #16 am: 18.06.2010 | 16:25 »
Ich hab einen ganzen Haufen amerikanischer Taschenbücher, und ja, die Papierqualität ist mies, aber dennoch halten die schon ne ganze Weile - meine Ältesten sind aus den späten 80ern und die meisten sind noch in Ordnung.
Wie schon weiter oben gesagt, fand ich die Bücher auch schon vor 20 Jahren zu teuer, aber im Prinzip ist mir der Preis egal, wenn der Inhalt gut ist, und da auch hier die 90/10 Regel greift, kauft man leider unvermeidlicherweise viel zu oft irgendwelchen Schrott. In den letzten Jahren habe ich deshalb weniger neue Romane gekauft, und lieber die alten, bewährten nochmal gelesen.
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Der Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan der Barbar

Open Range Schießerei
Major Lennox Answered With His Life, Sir!
Die Familie des Vampirs

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #17 am: 18.06.2010 | 20:53 »
@Chaos Aptom

Schön und gut, aber warum diese Preiserhöhung von 8,95 auf 14,90? Das sind fast +70% für dieselbe Leistung. Und andere deutsche Verlage nehmen ja auch deutlich weniger für ihre Bücher. Außerdem stimmt das mit der qualität auch nicht bei jeder Ausgabe und für UK Bücher mal gar nicht. Und die sind auch billiger.

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #18 am: 18.06.2010 | 21:42 »
Wenn die Auflagen im Sinkflug sind, dann kann es schon sein, daß die Preise angepasst werden, um es mal euphemistisch auszudrücken.
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Der Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan der Barbar

Open Range Schießerei
Major Lennox Answered With His Life, Sir!
Die Familie des Vampirs

Offline Timo

  • Bärenmann
  • Mythos
  • ********
  • Lonesome Traveller
  • Beiträge: 11.807
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: ChaosAptom
    • ChaosAptoms Homepage
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #19 am: 18.06.2010 | 22:54 »
@Samael
Du vergleichst zwei völlig unterschiedliche Versionen miteinander und zwar die beiden Kurzgeschichtensammlungen für 8,95 und die beiden Romane für 14,95€ in dem wiederlichen Format, dass gewisse Verlage mal eingeführt haben, damit diese TB aus dem Verkaufsregal herausragen und der Käufer da eher hingreift als zu anderen Büchern, dass diese Überformate in der Produktion viel mehr kosten, da es (denke ich) auf Hardcoverrollen geschnitten werden muss.
Naja, ich möchte jetzt nicht den überteuerten Preis verteidigen, aber vergleichen mit der anderen Version ist hier ungünstig, sind ja nicht die selben Bücher, wie z.B. ZombieSurvivalGuide jetzige Ausgabe 8€ neue Ausgabe 8,95€ mit anderem Cover im gleichen Verlag, Format, Schnitt.

Naja aber es geht ja immer schlimmer, da muss man nur zur Lebensmittelindustrie schielen...
"The bacon must flow!"

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #20 am: 19.06.2010 | 08:06 »
Du vergleichst zwei völlig unterschiedliche Versionen miteinander und zwar die beiden Kurzgeschichtensammlungen für 8,95 und die beiden Romane für 14,95€ in dem wiederlichen Format, dass gewisse Verlage mal eingeführt haben, damit diese TB aus dem Verkaufsregal herausragen und der Käufer da eher hingreift als zu anderen Büchern,

Für +1,5 und +1 cm (Höhe + Tiefe) soll ich +70% zahlen? Tscha, ohne mich. Die haben wohl einen an der Waffel.

EDIT:

Um noch mal den Vergleich zu bemühen: US/UK Taschenbücher haben kein einzelnes Standardformat, und die größeren Bücher kosten idR kaum mehr.

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #21 am: 19.06.2010 | 10:39 »
dann liest du eben nur englische Bücher.

14,90 ist die Ausnahme, kommt bei wahnsinnigen Verlagen aber schonmal vor.

Sie hatten von Zeit der Verachtung davor eine Version in einem Pappschuber für 20Euro!! Aber davon haben sich die Käufer wohl nicht verarschen lassen, jetzt versuchen sie es erstmal so.

am Besten auf die dritte Auflage warten, gut möglich, daß die dann für 9Euro rausgehauen wird.

8-10 Euro finde ich auch nicht zu viel für ein Taschenbuch, wenn man sich überlegt, was davon beim Autor ankommt.
Wer nur billig billig billig will, kann ja auf graues Altpapier der engl. Bücher ausweichen, aber da bekommt der Autor dann auch nicht viel mehr.

ich schätze die hohe Qualität der deutschen Bücher, da ich auch meine TB so behandele wie hardcover, so daß ich sie ins Regal stellen kann.
« Letzte Änderung: 19.06.2010 | 10:44 von Falcon »
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Timo

  • Bärenmann
  • Mythos
  • ********
  • Lonesome Traveller
  • Beiträge: 11.807
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: ChaosAptom
    • ChaosAptoms Homepage
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #22 am: 19.06.2010 | 12:41 »
@Samael
in der Regel kosten die größerformatigen englischen Taschenbücher viel mehr als die normal großen.
Mal durch mein Regal geschaut ist der Schnitt(Fachbücher ignorierend die würden das jetzt sprengen):
Normalgroßes US TB: 7,50$
Überformatiges TB : 13,50$
Teuerstes normales Überformat (bei mir) sind die Sammelbände von Stephen Brust mit 15$(was übrigens immer noch ein Drittel des dt. Preises ist)
"The bacon must flow!"

Achamanian

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #23 am: 24.06.2010 | 15:59 »
Das Überformat, in dem der Sapkowski ist, nennt sich im Handel Trade Paperback und ist im Prinzip ein Pseudo-Hardcover. D.h. Verlage wie insbesondere Heyne und Piper bringen die wichtigeren Titel erst als TPB für ca. 15 Euro (inzwischen meist eher 16) und üblicherweise etwa ein Jahr später als Taschenbuch für ca. 10 Euro. Ist ärgerlich, hat aber mit den Realitäten der Buchmarktentwicklung zu tun: Bei Autoren, die übersetzt werden müssen, fallen bei dem inzwischen leider üblichen, aufgeblähten Romanumfang, der für SF und Fantasy typisch ist, allein schon 8000-12000 Euro Übersetzungskosten an. Bei einem immer noch miesen Übersetzungshonorar. Deshalb müssen zumindest bei einem Teil der Bücher die Preise hoch ausfallen, und deshalb gehen die Verlage immer stärker auf teure TPBs als Erstauflage. Mit den Produktionskosten hat das nichts zu tun, die nehmen sich kaum was. TPB/Taschenbuch ist einfach nur eine künstliche Marktsegmentierung: Wer das Buch gleich haben will, muss mehr zahlen.

Ärgerlich ist das, weil man dann eigentlich gleich für 2-3 Euro mehr hochwertige Hardcover machen könnte statt der ollen TPBs. Da schießt aber insbesondere bei der Fantasy und SF die Kundschaft quer: Die kauft bereitwillig für 16 Euro TPBs, bei den wenigen Hardcovern schaut sie dagegen gar nicht erst auf den Preis (auch wenn der vielleicht nur 18 Euro ist), sondern wartet aus Prinzip aufs Taschenbuch. Man kann die Leute sogar im Buchladen auf den minimalen Preisunterschied bei großem Qualitätsunterschied hinweisen, die meisten kaufen trotzdem aus Prinzip keine Hardcover.

Und die zweite Kundendummheit ist leider, dass in den Bereichen Fantasy und SF praktisch nur noch Riesenwälzer gekauft werden. Weshalb die Autoren ihre Werke oft unnötig aufblähen, bzw. weshalb die Verlage nur Bücher jenseits der 500-Seiten-Marke aus anderen Sprachen übersetzen lassen. Was den Preis in die Höhe treibt und der inhaltlichen Qualität meistens schadet. Aber man kann sich dusselig reden: Von fünfzig Fantasy-Lesern gibt es vielleicht einen, der bereit ist, sich ein Buch mit weniger als 300 Seiten zu kaufen, dass dann am Ende auch noch (Oh Schreck!) nicht mal eine Fortsetzung hat ...

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #24 am: 24.06.2010 | 19:19 »
jaja, die dummen Kunden.
Vielleicht sind die weicheren Taschenbücher einfach viel transportabler, auch die größeren, schonmal dran gedacht?
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Samael

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #25 am: 24.06.2010 | 20:57 »
Akka, danke für die Info  :d, das war mir in der Form nicht klar. DAnn warte ich auf die "normalen" TBs!  :)

Achamanian

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #26 am: 25.06.2010 | 09:43 »
jaja, die dummen Kunden.
Vielleicht sind die weicheren Taschenbücher einfach viel transportabler, auch die größeren, schonmal dran gedacht?

Naja, vielleicht muss man nicht sagen, dass die Kunden "schuld" sind, denn es ist ja das gute Recht von allen, zu entscheiden, was sie kaufen und was nicht. Ich meinte nur, dass die die Entwicklung auf dem Fantasy/SF-Buchmarkt natürlich sehr stark vom Kundenverhalten beeinflusst wird, und in den letzten 15 Jahren haben sich dadurch ein paar sehr klare Tendenzen entwickelt: Keine Hardcover (okay, das war in dem Segment im Deutschland schon immer so), keine dünnen Bücher, Keine Kurzgeschichtensammlungen. Diese Formate sind an Fantasy/SF-Leser praktisch unverkäuflich, frag mich nicht, warum ... Und die inzwischen massenhafte Verbreitung des TPB-Überformats ist ein Resultat dieser Verlagspolitik.

Die Vorteile von richtigen Taschenbüchern sehe ich natürlich ein, aber die TPBs sind ja genauso unhandlich wie Hardcovers. Und gehen dazu leichter kaputt.
Ich finde das TPB-Format jedenfalls auch eher ärgerlich, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes und unnötig teuer. Und als Grund für dieses Format geben nun mal viele Verlagsleute an, dass Hardcover sich in bestimmten Segmenten (vor allem SF und Fantasy) einfach nicht verkaufen, man aber trotzdem die Struktur mit den zwei Ausgaben braucht, von denen eine teurer ist, um auf seine Kosten zu kommen. Deshalb kriegt man dann - je nach Standpunkt - diese Pseudo-Taschenbücher bzw. Pseudo-Hardcover.

Am nettesten wäre es natürlich, wenn die Verlage gleich ein preiswertes Taschenbuch und ein gediegenes Hardcover parallel bringen würden. Nur wäre das wirtschaftlich ziemlich dumm ...

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #27 am: 25.06.2010 | 10:27 »
@Akka: alles klar, daß der Markt vom Kundenverhalten bestimmt wird (d'uh), da stimme ich natürlich zu.

Aber ich gehe im Gegensatz eben davon aus, daß die Kunden wissen was sie wollen.

das die großen TBs gut weggehen, das halte ich für ein Gerücht.  Ich hatte ja schon vorgeschlagen, einfach auf die 8-10 Auflage warten.
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Achamanian

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #28 am: 25.06.2010 | 10:44 »

das die großen TBs gut weggehen, das halte ich für ein Gerücht.  Ich hatte ja schon vorgeschlagen, einfach auf die 8-10 Auflage warten.

Naja, nicht unbedingt gut, aber halt immer noch zehnmal so gut wie Hardcover ...

Offline Woodman

  • Damsel in Distress
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.815
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Woodman
    • Woodman Online
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #29 am: 25.06.2010 | 11:00 »
Der Vergleich mit Hardcovern ist doch aus Sicht des nur lesen wollenden unerheblich, wichtig ist doch nur das sie sich zu gut verkaufen um auf sie zu verzichten. Wenn die Verlage die Dinger nicht gut genug loswerden würden um damit Gewinne zu erwirtschaften, würden sie die Teile doch weglassen.

Achamanian

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #30 am: 25.06.2010 | 11:12 »
Der Vergleich mit Hardcovern ist doch aus Sicht des nur lesen wollenden unerheblich, wichtig ist doch nur das sie sich zu gut verkaufen um auf sie zu verzichten. Wenn die Verlage die Dinger nicht gut genug loswerden würden um damit Gewinne zu erwirtschaften, würden sie die Teile doch weglassen.


Mir ging es nur drum, zu erklären, warum es diese Überformate überhaupt in solcher Häufung gibt. Und das liegt dran, dass das in vielen anderen Literaturbereichen typische Format Hardcover und dann ein Jahr später das Taschenbuch in der Fantasy nicht funktioniert.
Die TPBs erfüllen halt im Prinzip die gleiche wirtschaftliche Funktion wie die Hardcovers (Erstausgabe mit höherem Preis), haben aber offenbar nicht den gleichen Abschreckungseffekt. Hardcover nehmen viele in der Buchhandlung erst gar nicht in die Hand. Der TPB wird dagegen als "großes Taschenbuch" wahrgenommen und zur Kasse getragen. Und wenn die Leute dann erst dort merken, dass das Ding fast so teuer ist wie ein Hardcover, drehen nur die wenigsten wieder um.

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.243
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #31 am: 25.06.2010 | 11:20 »
Wenn die Verlage die Dinger nicht gut genug loswerden würden um damit Gewinne zu erwirtschaften, würden sie die Teile doch weglassen.
Ich weiss nicht wie die Situation in Deutschland ausieht, aber kuerzlich habe ich gehoert, dass ueber 90% der Buecher die in Amerika auf den Markt kommen die Anzahlungen an den Autor nicht wieder einspielen, die restlichen unter 10% machen genug Gewinn fuer den Verlag, dass er sich die restlichen Buecher "leisten" kann.
Denn wenn man nur die gewinnbringenden Buecher rausbringen wuerde saehe es in der Buchlandschaft schon ARG duenn aus.
(Stellt euch eine Buchhandlung vor in der nur jedes 10. Regal gefuellt waere)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Achamanian

  • Gast
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #32 am: 25.06.2010 | 11:25 »
Ich weiss nicht wie die Situation in Deutschland ausieht, aber kuerzlich habe ich gehoert, dass ueber 90% der Buecher die in Amerika auf den Markt kommen die Anzahlungen an den Autor nicht wieder einspielen, die restlichen unter 10% machen genug Gewinn fuer den Verlag, dass er sich die restlichen Buecher "leisten" kann.

Bei den deutschen Taschenbuchverlagen würde es mich wundern, wenn das Verhältnis so krass ist, kann aber sein.
Worüber ich mir (Gerüchten zufolge) ziemlich sicher bin ist, dass z.B. die Fantasy-Reihe bei Klett-Cotta  einzig und allein von Tolkien und den Tad-Williams-Titeln getragen wird. Alle anderen Bücher, die dort erscheinen, sind Zuschussgeschäfte und werden wohl auch von vorneherein als solche konzipiert. Finde ich eigentlich ziemlich anständig, wenn es tatsächlich so ist, dass Klett-Cotta bereitwillig drauf zahlt, um eine Fantasy-Reihe auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten.

Offline Woodman

  • Damsel in Distress
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.815
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Woodman
    • Woodman Online
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #33 am: 25.06.2010 | 11:29 »
Also eher Verlustminimierung, da sie an den TPBs ja ein plus bei den Einnahmen haben, aber dem nur ein geringer Mehraufwand gegenübersteht. Ändert aber im Prinzip nicht viel an der Begründung, denn ohne eine hochpreisige Auflage wäre der Verlust des einzelnen Buches noch höher und der Gesamtgewinn des Verlages kleiner.

Offline Lyonesse

  • Legend
  • *******
  • Emeritierter MERS-Club Präsi
  • Beiträge: 4.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lyonesse
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #34 am: 26.06.2010 | 14:44 »
Ich weiss nicht wie die Situation in Deutschland ausieht, aber kuerzlich habe ich gehoert, dass ueber 90% der Buecher die in Amerika auf den Markt kommen die Anzahlungen an den Autor nicht wieder einspielen, die restlichen unter 10% machen genug Gewinn fuer den Verlag, dass er sich die restlichen Buecher "leisten" kann.
Denn wenn man nur die gewinnbringenden Buecher rausbringen wuerde saehe es in der Buchlandschaft schon ARG duenn aus.
(Stellt euch eine Buchhandlung vor in der nur jedes 10. Regal gefuellt waere)

Habe in etwas das gleiche kürzlich im Blog des britischen Fantasyautoren Tim Stretton gelesen; es soll sich dabei um ein offenes Geheimnis handeln, über das die Verlage nur ungern sprechen. Vermutlich wird es aber bei anderen Medien, wie etwa dem Film, nicht gar so viel anders aussehen. Die Studios verdienen ihr Geld ja auch mit einigen wenigen großen oder überraschenden Rennern, bringen aber insgesamt viel mehr Filme heraus - man weiß eben vorher nicht, wie die Sachen ankommen werden. 
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
Der Marchese del Grillo
''Servants quail, allies betray, friends die.''
Conan der Barbar

Open Range Schießerei
Major Lennox Answered With His Life, Sir!
Die Familie des Vampirs

Offline Orakel

  • Hero
  • *****
  • Foucaultianer
  • Beiträge: 1.610
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Orakel
    • Tilting my World
Re: Preis deutscher Taschenbücher
« Antwort #35 am: 10.07.2010 | 09:22 »
Aber man kann sich dusselig reden: Von fünfzig Fantasy-Lesern gibt es vielleicht einen, der bereit ist, sich ein Buch mit weniger als 300 Seiten zu kaufen, dass dann am Ende auch noch (Oh Schreck!) nicht mal eine Fortsetzung hat ...

Ist dieser Hang zum Fortsetzungsroman wirklich nachgewiesen? Ich wusste zwar, dass ich eher untypisch, aber dass sich das sogar im Leseverhalten ausdrückt...
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

I'm tilting my world!