Autor Thema: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen  (Gelesen 12389 mal)

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Offline Settembrini

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Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« am: 29.06.2010 | 13:02 »
Ich gucke mir gerade für meine Mulitversale (inkl. Aventurien D20) Kampagne die Tetralogie von Bernhard Hennen an, die sich um die Elfen dreht. Die beginnt mit Folge dem Drachenhals, dann kommt Auf der Spur des Wolfes, dann Wind in der Wüste und zum Schluß Inseln im Nebel.*
Ich habe 1)
kaum echte Rezensionen gefunden.
2) mehrfach Bemerkungen, inklusive der Meisterinfos, daß die mehrere JAHRE in Realitas gebraucht haben, um das durchzuspielen.

Da stehe ich unglaublich verrätselt davor. Jahre? Für die 4 dünnen Heftchen? Die Südmeerkampagne kann man an zwei Tagen vollständig durchsspielen, ohne was kürzen zu müssen.
Weiland zur Ersterscheinung habe ich als Spieler die "Spur des Wolfes" in drei vier Sitzungen durchgespielt. Und da war schon viel Trödelei dabei.

WAS hat Hennen gemacht, und warum hat er es nicht aufgeschrieben? WAS machen die anderen DSAler mit der Kampagne, daß sie so lange dauert?
Mir scheint, als fehlt mir irgendein Puzzleteil zum Verständnis.

Bonusfrage: Reichen nicht auch 80 TAGE für den Wettbewerb? Was soll man denn 80 WOCHEN da rumschlumpfen? Jetzt in Derezeit gesprochen?

Crosspost from: http://www.the-prussian-gamer.de/index.php?topic=2185.msg44802
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Offline carthinius

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #1 am: 29.06.2010 | 13:15 »
WAS hat Hennen gemacht, und warum hat er es nicht aufgeschrieben? WAS machen die anderen DSAler mit der Kampagne, daß sie so lange dauert?
Mir scheint, als fehlt mir irgendein Puzzleteil zum Verständnis.
1) Stimmungsspiel frisst Zeit.
2) Wenn man sich nur ein-, zweimal im Monat trifft, kann das schon Jahre dauern, besonders wenn Punkt 1) als "Ausrede" für "nichtzielführendes Spielen" gebraucht wird.
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Samael

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #2 am: 29.06.2010 | 13:17 »
So ist es. Drei Sitzungen sollten pro Abenteuer dicke reichen, länger haben wir damals nicht gebraucht.

Deine zwei Tage für die Südmeerreihe sind aber auch eine Art Rekordversuch gewesen. Da würde ich sonst auch eher 8-12 Sitzungen total für einplanen.

Offline Heretic

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #3 am: 29.06.2010 | 13:18 »
Unsere Gruppe hat 1,5 Jahre dafür gebraucht, aber wir haben da auch sehr gemählich und sehr ausgiebig dran gespielt, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass wir nur Sonntag mittags 4 1/2h gespielt haben.
Wobei da auch sicherlich eingeschobene Abschnitte dabei waren.
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Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #4 am: 29.06.2010 | 13:18 »
Stimmungsspiel...mag sein, aber selbst dann...frage ich mich, was man da ausspielt. In neueren Publikationen stehen ja so Anweisungen wie "hier dann bitt sieben Stunden Stimmungsspiel einfügen". Das fehlt ja in der Hennen-Tetralogie. Und durch die vorgegebene Reiseroute und vorgegebenen Stimmungseinlagen ist das doch durchaus begrenzt.

Wie oft treffen sich denn moderne DSAler so?
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Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #5 am: 29.06.2010 | 13:21 »
Unsere Gruppe hat 1,5 Jahre dafür gebraucht, aber wir haben da auch sehr gemählich und sehr ausgiebig dran gespielt, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass wir nur Sonntag mittags 4 1/2h gespielt haben.
Wobei da auch sicherlich eingeschobene Abschnitte dabei waren.

Jeden Sonntag? Also, ca. 70mal 4,5h?

Oder einmal im Monat (SonntagS), also ~16mal 4,5h?
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Offline eustakos

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #6 am: 29.06.2010 | 13:34 »
Wir haben
2-3 Abende je +8 Stunden für die ersten 3 Bände gebraucht.
Den 4. habe ich dann als SL übernommen da der orginal SL nicht mehr wollte.
Da habe ich dann schwer beschleunigt & das ding in 8 Stunden durchgeprügelt.
Bei regulären (1x je Woche) Tempo, 12 Sitzungen je 6 Stunden.
Wenn seltener gespielt wird geht bei mir einfach mehr zeit fürs einschwätzen drauf.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #7 am: 29.06.2010 | 13:41 »
Ich glaube wir haben damals ungefähr ein Jahr reale Zeit gebraucht, mit ein mal pro Woche spielen und Pausen von einigen Wochen zwischendurch, also grob geschätzt vielleicht 30-40 Sitzungen (je um die 5-6 Stunden), für die vier Abenteuer.

Was da so lange dauert sind die langen Reise- und die ausgiebigen Erkundungszeiten (vor allem in den letzten beiden Abenteuern). Da im Dschungel und auf den Inseln im Nebel war das bei uns irrsinnig zäh. Gerade bei den Inseln im Nebel sind auch seitenweise Romane mit Exposition der Elfenhistorie enthalten die man dann live durchspielen (und ausschmücken) soll.
Wir bzw. ich habe da den typischen Fehler gemacht nichts zu kürzen, sondern jeden Tag zumindest kurz auszuspielen (ich glaube da waren irgendwo auch noch Tabellen um täglich was auszuwürfeln).
Das ist lange her.

Offline Heretic

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #8 am: 29.06.2010 | 13:41 »
Normalerweise wars damals jeder Sonntag, ausser es gab irreguläre Hindernisse wie Weihnachten, Todesfälle etc...

ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
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Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #9 am: 29.06.2010 | 13:49 »
Ich glaube wir haben damals ungefähr ein Jahr reale Zeit gebraucht, mit ein mal pro Woche spielen und Pausen von einigen Wochen zwischendurch, also grob geschätzt vielleicht 30-40 Sitzungen (je um die 5-6 Stunden), für die vier Abenteuer.

Was da so lange dauert sind die langen Reise- und die ausgiebigen Erkundungszeiten (vor allem in den letzten beiden Abenteuern). Da im Dschungel und auf den Inseln im Nebel war das bei uns irrsinnig zäh. Gerade bei den Inseln im Nebel sind auch seitenweise Romane mit Exposition der Elfenhistorie enthalten die man dann live durchspielen (und ausschmücken) soll.
Wir bzw. ich habe da den typischen Fehler gemacht nichts zu kürzen, sondern jeden Tag zumindest kurz auszuspielen (ich glaube da waren irgendwo auch noch Tabellen um täglich was auszuwürfeln).
Das ist lange her.

Danke, da scheinen mir ein paar Ursachen drinne zu stecken. Die Inseln im Nebel habe ich bislang nur überflogen, den Echsengöttertalteil hingegen gelesen. Der ist mE doch auch recht fix abzuhandeln, soviel Musik ist da nicht drinne. Reisen ohne Ende ausspielen, nun gut, das kann immer sein...ich hätte eben gedacht, da sozusagen das meiste ...wie soll ich sagen..."vorausgewürfelt" wurde...gibt es ja nicht soviele Möglichkeiten. Dennoch:
3 Jahre soll Hennen selbst gebraucht haben, 4 Jahre las ich auch schon öfter. ???
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ErikErikson

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #10 am: 29.06.2010 | 13:55 »
Das liegt entweder am Stimmungsspiel oder an den Inseln im Nebel. Die Inseln sind faktisch ne Sandbox, die man ewig spielen kann. Und ich habs auch schon erlebt, das wir 10 Spielabende zu 8 Stunden in einer Stadt Stimmungsspiel gemacht ham und im Plot nicht ein Stück weitergekommen sind (2. Teil von Symiala).

Offline Dr.Boomslang

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #11 am: 29.06.2010 | 14:08 »
Genau. Ab Kunchom(?) und dann nachher im Dschungel, kann man abhängig von dem was die Spieler so machen ewig brauchen. Da sollen die glaube ich ein Dorf gründen oder was das war.
Gerade bei den Inseln im Nebel kann man dann immer kreuz und quer auf zig Inseln fahren, und dann noch mehr erkunden, und dann kann man glaube ich noch sterben und wiederbelebt werden, und damit einen eigenen Subplot aufmachen, der im Abenteuer nur grob beschrieben ist aber trotzdem ausgespielt werden muss.

Offline Jens

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #12 am: 29.06.2010 | 14:10 »
Also wir spielen seit Anfang des Jahres dran und sind jetzt bei dem Anfang von "Spur des Wolfes" würde ich sagen… wir spielen zweiwöchig mit gelegentlichen Unterbrechungen jeweils 3,5 Stunden.

Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #13 am: 29.06.2010 | 15:00 »
Mmmm. Reizt mich schon, sowas mal an einem Wochenende durchzuführen. Mal sehen, der nächste Gruppenurlaub kommt bestimmt, ich berichte dann.

Danke für die Hinweise auf jeden Fall!

@Jens: Aber echt? Soviel Musik ist in den ersten beiden Bänden doch wirklich nicht...1/2 Jahr?

Vergleich: Age of Worms (Spieler) mit mehreren Nebengeschichten usw.; wöchentlich 5h, Wochentags, Dauer: 1,5 jahre. Bis Stufe 23; 12+ Hefte, 600 Seiten Material...
Selbst meine Larifari-D&D-Runde mit Essen kochen, 3h effektiver Spielzeit und da ist Quatscherei und Larifari-Spieler die auch mal 30min brauchen um Sprüche auszusuchen mit dabei...da sind wir jetzt auf Stufe 17. An Abenteuermat, was nicht von mir war haben wir bestimmt schon 1000 Druckseiten weggespielt...

Mir deucht, neben dem Stimmungsspiel gibt es da noch eine Unbekannte in der DSA-Zeitaufwands-Gleichung...
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El God

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #14 am: 29.06.2010 | 15:03 »
Zitat
Mir deucht, neben dem Stimmungsspiel gibt es da noch eine Unbekannte in der DSA-Zeitaufwands-Gleichung...

3W20?  >;D

Edith sagt mir, dass ich noch was zum Topic beitragen sollte:

Ich denke, du unterschätzt den Einfluss von Stimmungsspiel. Wenn dann noch ein bisschen shadowrunesque Spieler-Paranoia oder Planungswut dazukommen, kann die Spielzeit völlig aus dem Ruder geraten.
« Letzte Änderung: 29.06.2010 | 15:05 von Dolge »

ErikErikson

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #15 am: 29.06.2010 | 15:05 »
Settembrini, du hast das Konzept des Stimmungsspiels offensichtlich noch nicht ganz verstanden.  ;)

Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #16 am: 29.06.2010 | 15:06 »
Nun, im Rahmen der Sach- und Texkritik [Feuerlanzen usw.] fiel mir auf: Hennen schreibt, als schrübe er für die Ausbau-Regeln, die ja ausdrückliche Gegner der Mehrfachwürfe sind, sich gar darüber lustig machen...ergo hat Hennen nach DSA1-Regeln geleitet.
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Offline Markus

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #17 am: 29.06.2010 | 15:12 »
Scene-Framing vielleicht?
Ich hatte früher in grauer Vorzeit bei DSA den Eindruck, dass auch vom SL erwartet würde, die Dinge chronologisch abzuhandeln und allem seine Zeit zu geben. Ich will das garnicht auf die Regeln oder sonstwas schieben, ist ja letztlich egal, könnte mir aber vorstellen, dass das auch so ein wenig aus dem Stimmungsspiel kommt, für das man als SL Raum lassen will.
Selbst heute und mit zackigen Spielern mache ich die Erfahrung, dass geöffnete Räume auch genutzt/angespielt werden. Wenn ich anfange die Reise zu beschreiben, und Zufallsbegegnungen auszuwürfeln greifen die Spieler das auf und das Ganze dauert schnell mal ne Stunde. Ohne Stimmungsspiel, einfach weil sich der Waldläufer dann mit einer kleinen Jagdszene ein bisschen Spotlight holt, es vielleicht einen Kampf gibt, die anderen Spieler für ihre SCs die Zeit auch sinnvoll nutzen wollen etc.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #18 am: 29.06.2010 | 15:16 »
Also wir haben bestimmt 1,5 Jahre an der Kampagne gespielt und wir haben erst mit Auf der Spur des Wolfes angefangen (Folge dem Drachenhals war nicht erhältlich). Dass es so lange gedauert hat, war zum Einen den Regeln geschuldet (LP runterklopfen) und zum andern einfach dem Fakt, dass ich noch so wahnsinnig jung und unerfahren war. Mit Szenenschnitten oder ähnlichem habe ich mich damals noch gar nicht beschäftigt.
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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #19 am: 29.06.2010 | 15:18 »
@Settembrini:

Ist zwar schon ewig her, dass wir das gespielt haben, aber wir haben für die vier Bände (also insgesamt 12 Abenteuer) auch fast ein Jahr gebraucht, mit jedem Wochenende ein Spieltermin von ca.4 Stunden länge. Und ich glaube noch, wir waren nur deshalb so schnell durch, weil wir noch wenig Erfahrung in der DSA-Welt hatten.

Stimmungsspiel heißt ja nicht nur, dass man stundenlang am Lagerfeuer/im Drachenboot/in der Taverne hockt und sich gegenseitig die Ohren abkaut.
Was da noch dazu kommt ist eine Beschreibung der Region, um den Helden auch das Gefühl zu vermitteln, durch ganz Aventurien zu reisen und das nicht mit "jetzt seid ihr im Tulamidenland, alle tragen komische Turbane auf dem Kopf und den Elf titulieren sie als Dschinn, also weiter mit dem Abenteuertext" abhakt. Wenn dann in der tulamidischen Stadt noch eine Verfolgungsjagd dazukommt, weil ein kleiner Straßenjunge dem Zwergen den Bierkrug geklaut hat, dann ist man schonmal eine Stunde oder mehr beschäftigt, ohne "am Abenteuer" zu spielen aber auch ohne "nichts zu tun" (und wer weiß, vielleicht taucht der kleine Straßenjunge ein paar Abenteuer weiter nochmal auf und es stellt sich raus, dass er mittlerweile der Kalif von Werweißwo ist...).

Und auch wenn meine Runde bei dem Abenteuer auch meist "am Plot" gespielt hat, muss ich sagen, die Art und Weise wie du anscheinend üblicherweise durch DSA-Abenteuer hetzt erinnern mich mehr an PC-Games, denn an Rollenspiel. *Haare zu Berge stehen* ;)

So unterschiedlich sind die Geschmäcker...
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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #20 am: 29.06.2010 | 15:22 »
Das ist ja nicht nur ein DSA-Phänomen. In meiner Rollenspiel-Jugend haben wir mal an einer Kaufkampagne 2 Jahre gespielt mit wöchentlichen Sitzungen, die oft bis morgens gingen. Die gleiche Kampagne hab ich Jahre später in acht 19-24-Uhr-Terminen plus Samstagnachmittags-Finale durchgeleitet.
Klar waren da im ersten Fall "Stimmungsspiel-Episoden" und auch gelegentliche Hänger dabei, aber nichts, wo ich im Rückblick die um den Faktor 15 längere Spielzeit damit rechtfertigen könnte. Keine Ahnung, was da so lange gedauert hat.

Ich könnte mal den damaligen Spielleiter anschreiben, ob er das lückenlose Protokoll dieser Kampagne noch hat. Es wäre sicher interessant, da reinzuschauen.

Offline YY

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #21 am: 29.06.2010 | 15:37 »
Ich kenne eine noch laufende Phileasson-Kampagne, aus der ich IIRC 2004 oder 2005 ausgestiegen bin  ;)

Die Ursachen für die extreme Dauer sind da chronisch chronologisches ( ;)) "Runterspielen", keine Spur von scene framing und kein Vorwärtsdrang von SL- oder Spielerseite, Zeitverschwendung durch Hartwurst u.Ä..

Später raus kam noch dazu, dass aufgrund fehlender Spieler immer wieder andere Runden eingeschoben/angefangen wurden, die sich dann in den Vordergrund gedrängt haben, weil man die ja früher fertig bekommt als die große Kampagne und denen dann den Vorzug gibt, damit sie aus dem Weg sind  :P

Mittlerweile steht die Kampagne total im Hintergrund und wird nur alle Jubeljahre unter Mühen weitergespielt, weil sich die Spieler sehr schwer tun, mit so großen Pausen wieder reinzufinden.

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Jens

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #22 am: 29.06.2010 | 15:53 »
@Jens: Aber echt? Soviel Musik ist in den ersten beiden Bänden doch wirklich nicht...1/2 Jahr?
Klingt beeindruckender als es ist, wenn man 1-2 Kurzzeittermine im Monat hinbekommt. Wir hatten uns bisher 11mal getroffen.

Offline Settembrini

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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #23 am: 29.06.2010 | 16:26 »
@Settembrini:

Ist zwar schon ewig her, dass wir das gespielt haben, aber wir haben für die vier Bände (also insgesamt 12 Abenteuer) auch fast ein Jahr gebraucht, mit jedem Wochenende ein Spieltermin von ca.4 Stunden länge. Und ich glaube noch, wir waren nur deshalb so schnell durch, weil wir noch wenig Erfahrung in der DSA-Welt hatten.

Stimmungsspiel heißt ja nicht nur, dass man stundenlang am Lagerfeuer/im Drachenboot/in der Taverne hockt und sich gegenseitig die Ohren abkaut.
Was da noch dazu kommt ist eine Beschreibung der Region, um den Helden auch das Gefühl zu vermitteln, durch ganz Aventurien zu reisen und das nicht mit "jetzt seid ihr im Tulamidenland, alle tragen komische Turbane auf dem Kopf und den Elf titulieren sie als Dschinn, also weiter mit dem Abenteuertext" abhakt. Wenn dann in der tulamidischen Stadt noch eine Verfolgungsjagd dazukommt, weil ein kleiner Straßenjunge dem Zwergen den Bierkrug geklaut hat, dann ist man schonmal eine Stunde oder mehr beschäftigt, ohne "am Abenteuer" zu spielen aber auch ohne "nichts zu tun" (und wer weiß, vielleicht taucht der kleine Straßenjunge ein paar Abenteuer weiter nochmal auf und es stellt sich raus, dass er mittlerweile der Kalif von Werweißwo ist...).

Und auch wenn meine Runde bei dem Abenteuer auch meist "am Plot" gespielt hat, muss ich sagen, die Art und Weise wie du anscheinend üblicherweise durch DSA-Abenteuer hetzt erinnern mich mehr an PC-Games, denn an Rollenspiel. *Haare zu Berge stehen* ;)

So unterschiedlich sind die Geschmäcker...

Was kann man denn eine Stunde lang tatsächlich mit Bierkrugdieben ausspielen? Was soll man da mehr zu sagen, als das es in 5min unter allgmeiner Belustigung und stimmungsvoll ausgespielt wäre?

Noch mehr: Was ist in den Tulamidenlanden denn tatsächlich anders als daß man sagen [bzw. ein paar Ausschmückungen platzieren] müßte: Morgenland, Sindbad, Baghdad, Turban. Da steckt doch garnicht mehr dahinter. Genauso im ewigen Eis, da ist halt ewiges Eis. So wie in der Arktis. Tadaa!

Das ist ja mit Verlaub der Sinn hinter den ganzen Realweltbezügen, daß man sofort ein Bild hat. Ist ja nicht Tekumel, dieses Aventurien. Sollte man dann auch nutzen.
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Re: Ernstgemeinte DSA-Fragen: Abenteuerlängen
« Antwort #24 am: 29.06.2010 | 16:36 »
These, die mir so gerade kommt: Beim Stimmungsspiel gibt es neben dem Erfreuen an evozieren von Stimmung eine gewisse Bestrebung, gespeist aus einer gewissen Bedürfnisstruktur, eine einmal erreichte Stimmung ohne neue Elemente möglichst lange in einem schwebenden, statischen (strukturell aber instabilen) Zustand zu halten.

Um mal krass abzukürzen wäre das die Angst vor dem Tod im Freudschen Sinne der Vermeidung des "Unheimlichen". Der Zufall muß da natürlich auch raus, raus, raus; logisch. [aka Kitsch]

Mit dem "Unheimlichen" bzw. dessen Vermeidung kommt man auch ganz gut darauf, warum Cthulhu in Deutschland UNBEDINGT ausgewalzt werden muß.  20er jahre Ausspielrei ohne Ende und mit Props, um den bekannten Stimmungsschwebezustand möglichst lange zu erhalten. Durch die Rationalisierung und bewußte zum Klischee gewordene gedankliche Vorwegnahme des programmierten Scheiterns nimmt man dann eben auch dem Klischeefinale die letzte Unheimlichkeit; deswegen wehren die Leute sich auch mit Händen und Füßen gegen ergebnisoffenes Cthulhu. Sie haben nur deswegen Angst vor dem Gewinnen, weil es dann keine Sicherheit (wenn sie auch im Scheitern lag!) mehr gibt.
« Letzte Änderung: 29.06.2010 | 16:41 von Settembrini »
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