Autor Thema: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)  (Gelesen 21709 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #100 am: 6.10.2010 | 13:25 »
OK, wenn man so spielt, dann kann ich es nachvollziehen, dass man keine Lust hat, 2 Stunden zu warten.

Das ist bei uns allerdings anders:
Ein Kampf dauert bei uns maximal eine halbe Stunde. (Eher eine Viertelstunde.)

Und ein Einbruch ist bei uns auch nicht mit ein paar Proben abgehandelt, sondern wird ausgespielt (und kann schonmal eine ganze Stunde dauern).
Die beiden Abschnitte "Informationen beschaffen" oder "in Wildnis überleben" dauern häufig sogar mal 2 Stunden.
"etwas über ein Ritual herausfinden" hat einmal sogar den gesamten Spielabend gedauert. (Wo die Kämpfer-Spieler dann angepisst waren, weil es für sie nichts zu tun gab.)

Offline McCoy

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #101 am: 6.10.2010 | 13:30 »
Das stimmt zwar, aber das ist nicht der Punkt den ich meine.
Kämpfe bei DSA haben immer schon ewig gedauert, aber früher konnte jeder irgendwie mitmischen. Jetzt verlangt der starke Unterschied zwischen Kämpfern und ihren diversen Sonderfertigkeiten und Teilzeitkämpfer - Nichtkämpfern, welche diese Fertigkeiten nicht oder nur eingeschränkt haben, das man Gegner auffährt die kampftechnisch qualitativ sehr unterschiedlich sind. (wie eben die Gruppe auch)
Aber die "Zuweisung" der Gegner zum passenden Helden ist etwas das ich bemängle. Und das dass überhaubt notwending ist.
Also lasse ich Held + 1 Gegner auftauchen? 1 Champ, 1 Stellvertreter vom Champ und 4 Luschen?  Kann ich sicherstellen das jeder den Gegner hat den er verdient?
Oder lasse ich nur die zwei Obermotze auftauchen? Nur dann dürfen die Teilzeit und Nichtkämpfer von vornherein nicht mitmachen, auch wenn sie wollen, weil da sind ja nur 2 Gegner.
Knifflig, knifflig.

@Eulenspiegel: WIE Kampf in einer Viertelstunde fertig? Nutzten eure Kämpfer die Zwei-Schlag-Technik? Held schlägt zu und Gegner schlägt zu Boden oder was?
« Letzte Änderung: 6.10.2010 | 13:38 von McCoy »
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Offline Christoph

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #102 am: 6.10.2010 | 13:43 »
Ich hatte auch noch keine Kämpfe von 2 Stunden. Mal ne Frage: Was für NSC baut ihr eigentlich ?

Offline Xemides

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #103 am: 6.10.2010 | 13:43 »
Die beiden Gruppen in denen ich spiele:

Schwertgeselle
Informant und Magiedilletant
Puniner Magierin
Zwergischer Kopfgeldjäger
Schwertgesellin
Ehemaliger Ritter, jetzt Borongeweihter


Der erste ist ne Kampfmaschine, der zweite kann mittelmäßig kämpfen, die Magierin supported u.a. mit Teleportationen des Schwertgesellen, Fulminiktus und ein paar anderen Zaubern, der Kopfgeldjäger und die Schwertgeselling können auch recht gut kämpfen, der Borongeweihte haut mit seiner Zweililie jetzt nicht so toll zu, aber kann sich zumindest wehren.

Und 2-Stunden Kampfe, das müssen dann schon große Gegenermengen sein oder starke Gegner.


Die zweite Gruppe:

Schwertgeselle
Holgarithin
Früher Schwert-und-Stablerin, jetzt nach Charaktertod Romilisser Magierin
Soldat und Feldscher
Waldläufer

Schwertgeselle und Golgarithin sind die besten Kämpfer
Die Magierin supperted vor allem mit SchutzschildDer Soldat kämpft durchschnittlich
Der Waldläufer ist vor allem unser bester Schütze
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Offline Hotzenplot

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #104 am: 6.10.2010 | 13:50 »
McCoy, dein Problem sehe ich nicht als besonders gravierend an. Du hast es auch dann, wenn

- du unterschiedlich erfahrene Helden hast
- du unterschiedlich erfahrene Spieler hast
- manche Spieler keinen besonderen Spaß am Kämpfen haben

Ich denke, dass das nicht ein Problem der Regeln ist. Es geht hier um das Kampfsystem. Kampfsysteme sind für den Kampf gemacht. Wenn jemand nicht kämpfen kann, muss er nicht unbedingt von dem System abgedeckt werden, finde ich. Für ihn muss (wenn es denn vom Spiel gewollt ist) es dann im Gesamtsystem des Rollenspiels Regeln geben, die seine anderen Handlungen (Soziale Konflikte z.b.) abdecken.

Natürlich ist der Kampf ein zentraler Punkt vieler klassischer Systeme und Gruppen. Das heißt aber nicht, dass jeder mögliche spielbare Charakter des Systems vom Kampfsystem abgedeckt sein muss, finde ich.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Eulenspiegel

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #105 am: 6.10.2010 | 14:06 »
Kämpfe bei DSA haben immer schon ewig gedauert, aber früher konnte jeder irgendwie mitmischen.
Und das empfand ich unfair den Kämpfern gegenüber.

Insofern finde ich es bei DSA4 sehr gut, dass auch Kämpfer endlich einen Nischenschutz besitzen.

Zitat
@Eulenspiegel: WIE Kampf in einer Viertelstunde fertig? Nutzten eure Kämpfer die Zwei-Schlag-Technik? Held schlägt zu und Gegner schlägt zu Boden oder was?
Naja, eine Kampfrunde dauert outtime ca. 1,5 Minuten.
Ein Kampf dauert etwa 10 Kampfrunden.

Sprich nach 15 Minuten ist der Kampf zu Ende.

Offline SohnLokis

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #106 am: 6.10.2010 | 14:16 »
Naja es sollte zumindestens jeder Charakter eine Möglichkeit bekommen gewinnbringend in einen Kampf eingreifen zu können ohne dafür vom System durch unverhältnismäßig schwere Proben oder der Geht-nicht-Aussage gegängelt zu werden. Da gibt es viele Möglichkeiten, wie z.B. Gegner fällt, ist geblendet, rutscht aus etc... auf was Spieler eben so kommen können - das hat nicht ausschließlich mit dem Tod eines Gegners zu tun. Selbst für Kämpfer ist es teilweise schwierig, einfach aus dem Bauch heraus mal eine coole Aktion zu versuchen zu der sie nicht alle oder garkein Sondertalent besitzen, denn das System schlägt erneut mit nicht ganz so unverhältnismäßig schweren Proben oder der Geht-nicht-Aussage zurück...

Das hat übrigens auch nichts mit Rollenspielanteilen oder Spotlight zu tun. Auch glaube ich nicht, das sich ein Kämpfercharakter zurückgestellt fühlt, nur weil der Gaukler einem Gegner einen Putzeimer auf den Kopf gesteckt hat - ausser vielleicht die Aktion war viel amüsanter, als seine übliche Finte+4 Ansage ohne schöne begleitende Schilderung.

Edit: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 6.10.2010 | 14:22 von SohnLokis »

Samael

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #107 am: 6.10.2010 | 14:46 »
Und das empfand ich unfair den Kämpfern gegenüber.


Warum? Sie waren ja immer noch besser als alle anderen.

Eulenspiegel

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #108 am: 6.10.2010 | 14:54 »
Warum? Sie waren ja immer noch besser als alle anderen.
Der Dieb konnte beim Einbruch und beim Kampf mitmachen.
Der Sozialchar konnte bei Hofintrigen und beim Kampf mitmachen.
Der Magier konnte bei der Untersuchung des magischen Rituals und beim Kampf mitmachen.

Der Krieger dagegen konnte nur beim Kampf mitmachen.

Disclaimer: Natürlich kann ein Krieger auch bei der Untersuchung eines magischen Rituals mitmachen. Und der Gaukler kann auch bei DSA 4 beim Kampf mitmachen. Sie losen dabei aber halt komplett ab.

Offline Zwart

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #109 am: 6.10.2010 | 14:56 »
Nicht vergessen das Kämpfe in Standard (und Kauf)-Abenteuern wesentlich häufiger vorkommen als die drei anderen Elemente zusammen.

Offline SohnLokis

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #110 am: 6.10.2010 | 15:29 »
Ich seh da auch das Problem nicht.

Sicher bei DSA 3 konnte ein Magier auch ohne weiteres AT/PA 18/17 mit Flammenschwert erreichen, das war sehr unschön und zumindestens in unserer Spielgruppe gabs dafür Hausregeln/Manöver die nur Kämpfercharakteren offen standen.
 
Aber hier gehts ja auch um DSA 4 und seine Probleme...
Ich verstehe bis heute nicht, warum es immer wieder Spieler gibt, die einfach alles schlucken, was ihnen serviert wird - ohne zu hinterfragen. Die DSA Redaktion hats sich ausgedacht, dann muss es auch gut sein...

Samael

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #111 am: 6.10.2010 | 15:44 »
Der Dieb konnte beim Einbruch und beim Kampf mitmachen.
Der Sozialchar konnte bei Hofintrigen und beim Kampf mitmachen.
Der Magier konnte bei der Untersuchung des magischen Rituals und beim Kampf mitmachen.

Der Krieger dagegen konnte nur beim Kampf mitmachen.

Hast du je DSA 3 gespielt?

Da WAR der Krieger meist der "Sozialchar". Der DSA3 Krieger hatte erhebliches soziales Standing und auch die entsprechenden Startwerte in den Talenten.

Offline McCoy

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #112 am: 6.10.2010 | 15:48 »
Hast du je DSA 3 gespielt?

Da WAR der Krieger meist der "Sozialchar". Der DSA3 Krieger hatte erhebliches soziales Standing und auch die entsprechenden Startwerte in den Talenten.

Ist er das nicht immer noch? Generell hat so ein Krieger doch recht gute Werte in Etikette und dergleichen. OK, vielleicht nicht die Thorwaler Jungs, aber so im Durchschnitt schon.

Aber es mir zumindest geht es nicht nur um den Krieger sondern um den KÄMPFER. Wie geartet der auch immer aussehen mag.
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Offline Xemides

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #113 am: 6.10.2010 | 17:45 »
Aber hier gehts ja auch um DSA 4 und seine Probleme...
Ich verstehe bis heute nicht, warum es immer wieder Spieler gibt, die einfach alles schlucken, was ihnen serviert wird - ohne zu hinterfragen. Die DSA Redaktion hats sich ausgedacht, dann muss es auch gut sein...

Ich kann die verschiedene Gründe nennen:

Weil man keine Zeit und/oder Lust für eine Konvertierung hat. Immerhin ist das ne Menge Arbeit.

Weil man einfach gar keine Probleme sieht.

Weil einem vielleicht die Probleme sieht, die aber zu gering sind, um sich die Arbeit einer Konvertierung zu machen.

Weil einem das System wie es ist Spaß macht.

Weil man mit Hausregeln arbeitet und das ausreicht.



Reicht das an Gründen ?

Ich spiele durchaus viele Systeme, jedes bisher mit seinem eigenen System, schon deshalb weil mir generische Systeme, bei denen kein Setting mitgeliefert wird, in der Regel zu trocken und langweilig zu lesen sind. Also verwende ich auch die mitgelieferten Systeme. Selobst wenn keines davon absolut optimal ist, emfinde ich kein System als störend.

Selbst die Ösen bei DSA würde ich nicht als so gering einordnen, dass ich immer noch damit spielen könnte. Nur die Gespräche mit Orko und verschiedenste Diskussionen führten zu der Idee von Reign-Aventurien (oder GURPS, oder Runequest, welche auch möglich wären, aber Orko auch nicht zusagen).
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Offline YY

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #114 am: 6.10.2010 | 18:32 »
könnte man durchaus argumentieren, dass es REALISTISCHER ist, wenn eine Rüstung einen Schlag völlig ablenkt. Gerade bei Platte ist das näher an der Wahrheit als X Punkte vom Schaden abzuziehen.

Ganz doll realistische Systeme (wie GURPS) haben ja auch eine Mischung aus RS und Ablenkungsbonus.

Die in diesem Zusammenhang meiner Erfahrung nach oft getroffene Aussage, dass Rüstung entweder komplett schützt oder gar nicht, ist in einigen Fällen schlicht Blödsinn.

Aber mal eine Frage:
Was passiert denn bei einem Treffer, dessen Schaden komplett z.B. von der Platte "geschluckt" wird?
Wie soll ich das denn anders erzählen/darstellen/auffassen, als dass die Waffe/das Geschoss eben nicht durch ging und abgeglitten oder abgeprallt ist, weil sie/es bei diesem Angriff nicht genug Schaden* verursacht hat, um durchzudringen?

*Unter den Schadenswurf fallen dann z.B. auch Sachen wie Auftreffwinkel usw.

(Gurps 4 hat übrigens keinen defense bonus mehr für Rüstungen, nur noch Schadensreduktion)

D&D beurteilt Treffen und Schaden machen in einem Wurf, DSA und andere in zwei getrennten Schritten, das ist der Knackpunkt.

Wenn Rüstung Treffer "ableiten" würde, müsste man das für DSA dergestalt umsetzen, dass nach AT und PA noch ein Rüstungswurf auf X% gemacht wird, ob die Rüstung den Schlag doch noch folgenlos abgleiten lässt...
Diese Wahrscheinlichkeit muss dann noch entsprechend Waffe X gegen Rüstung Z und sonstigen Umständen modifiziert werden und am Ende hätte man sich das Ganze sparen können und gleich den alten Weg mit RS und evtl. panzerbrechenden oder sonstigen Sondereffekten und Manövern gehen können - insbesondere dann, wenn es um Konstellationen geht, wo wegen der Rüstung ein anderer Schadenstyp verursacht wird als ohne.


Was mich am Kampfsystem stört, ist das es einen nicht einläd einen furiosen Kampf zu kämpfen, sondern Spieler animiert lieber nur die sicheren Standards zu machen.

Spieler: "Kann ich X machen?"
SL: "Klar. Mach eine Attacke +8!"
Spieler: "Dann treff ich noch bei einer 4... Ähm ich greife doch lieber einfach nur an!"

Das wird dir bei jedem auch nur ansatzweise simulationistisch ausgerichteten System begegnen.
Es ist die Regel, dass spektakuläre/hoch wirksame Aktionen schwerer durchzuführen sind.

Im Grunde genommen führt auch das wieder auf meine obige Aussage zurück. Das Kampfsystem taugt nichts, weil es sich immer gegen die Spieler richtet.

Es richtet sich gegen Leute, die nicht kämpfen können - wie jedes simulationistische Kampfsystem.

Auch glaube ich nicht, das sich ein Kämpfercharakter zurückgestellt fühlt, nur weil der Gaukler einem Gegner einen Putzeimer auf den Kopf gesteckt hat

Zusammen mit deinen obigen Aussagen denke ich spätestens hier:

Du brauchst ein Kampfsystem zumindest mit "Trick"-Optionen wie bei SW oder gleich ein möglichst freies Erzählsystem.

Wenn du das, was meiner Wahrnehmung nach hier von deiner Seite aus angeklungen ist, in einen Forderungskatalog schreibst, kommt sicher keine Sau und empfiehlt dir DSA(4), auch nicht mit hundert Hausregeln  ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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LöwenHerz

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #115 am: 6.10.2010 | 18:34 »
Die in diesem Zusammenhang meiner Erfahrung nach oft getroffene Aussage, dass Rüstung entweder komplett schützt oder gar nicht, ist in einigen Fällen schlicht Blödsinn.

Lass mich diese Diskussion im Keim ersticken: Trefferpunkte/Lebensenergie ist schlicht Blödsinn. Daher erübrigt sich eine Diskussion doch völlig. Finde ich ;D

Offline YY

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #116 am: 10.10.2010 | 17:30 »
HP haben mit der Frage nach der "Funktionsweise" von Rüstung nichts zu tun - aber während ich da sicher mit rumsenfen würde, mach ich den diesbezüglichen Thread erst mal nicht auf  :)
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Offline Ayas

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #117 am: 13.10.2010 | 13:10 »
Ich möchte mal das mit den Kämpfern nochmal aufgreifen. Ich denke das Problem, welches manche hier sehen ist hausgemacht. Es kommt von dem anerzogenen Denken in Charakterklassen, wie es sie noch in DSA3 oder auch anderen Systemen gibt.

Für mich stellte eine Abenteurergruppe immer genau das dar, was der Name besagt. Eine Gruppe aus Abenteurern. Sie sind kein Fantasy-S.W.A.T. Team, das genau die nötigen Spezialisten mit ihren jeweiligen Nischen hat, womit dann auch ja nicht in der Screentime der anderen Spieler gewildert werden darf.

Mal ehrlich, ich spiele einen Krieger doch nicht nur um Kämpfen zu können. Ich spiele nicht den Fighter-Tank der Gruppe. Ich spiele Alrik von Weidenfels, den jungen Sohn zweier niederer Ritter von den Ufern des Pandaril. Ein junger Bursche, der seine Eltern im Orkensturm verloren hat. Seine Eltern sind gestorben als sie ihren Baron vor einem Kriegsoger beschützt haben und der Baron hat ihnen ihren letzten Wunsch erfüllt und Alrik auf die Kriegerakademie in Baliho geschickt. Alrik selbst wäre lieber Barde geworden, da er deutlich mehr Talent für Musik und Gesang hat, als für den Kampf.
Zusammen mit Alrik ist sein Freund Beppo Lautensang unterwegs. Beppo ist der Sohn eines Barden und Lautenbauers aus Festum. Das hat er bei seinem Trunkebold von Vater auch gelernt, bevor er davon gelaufen ist. Beppo möchte nämlich einmal der beste Schwertkämpfer Aventuriens werden (und mit Begabung Kampf könnte das sogar was werden).
Es ist kein Wunder das sich dieses ungleiche Paar sofort gut verstanden hatte und sie nun zusammen durch die Welt ziehen um Abenteuer zu erleben.

Was ich damit sagen will ist, dass der Weg den ein Char in DSA gehen kann nicht zementiert ist wie in anderen Spielen mit Karierepfaden und Klassenfertigkeiten und Aussagen, dass der Krieger besser kämpfen kann als der Barde/Dieb/Handwerker sind immer nur Momentaufnahmen.
Und das ist auch gut so. Das ist mMn kein Fehler im Regelwerk. Denn jemand der Kämpfen kann sollte besser kämpfen können, als jemand der nicht kämpfen kann. Ob man nun Kämpfen kann hängt aber von den investierten AP/GP in den jeweiligen Bereich ab. Mir ist es ehrlich gesagt auch irgendwie schleierhaft warum das jemanden stört.

...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Offline Adanos

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #118 am: 14.10.2010 | 07:48 »
Noch mal kurz eine Erwiderung zu der von mir aufgeworfenen TP/RS Problematik.

Das ist eine Sache, die besonders auf niedrigen Stufen ein Problem ist. Hier spielen einige Dinge zusammen, die das ganze dann haarig machen können.

- Geringe Kampfwerte verhindern erfolgreich einen Wuchtschlag. Oder zumindest ist der Effekt des Manövers dadurch nur noch marginal wahrnehmbar. Den Wuchtschlag ohne SF einzusetzen ist, hm eher schlecht, sollte man nur in Notfällen machen.

- Geringe KK-Werte lassen den Waffenschaden eher gering ausfallen. Für die meisten Waffen zumindest. Nicht jeder läuft zu Beginn des SPiels gleich mit Zweihänder und Barbarenaxt herum.

- Der RS ist im Gegensatz dazu relativ easy auf einen höheren Wert zu bringen. Das mag auch daran liegen, dass die Kosten für die Rüstungen nicht so ganz ausgeglichen sind. Einerlei, ich finde schon die Paarung Säbel 1W+3 gegen Lederrüstung RS 3 (typische Anfängerausrüstung) nicht unproblematisch.


Später stellt sich das Problem nicht mehr so, da der Schaden stärker ansteigt, als der RS, den man erhalten kann. Bessere Waffen und KK-Werte sorgen dafür, dass bei Schlägen mehr Schaden übrig bleibt als nur so ca. 3 SP.

Für diese Betrachtung klammere ich mal die guten alten KK 20 Trollzacker-Bergmann-Veteranen (wurden die in 4.1 nicht generft?) mal aus, im Schnitt kann man bei einem Kämpfer von KK 14 ausgehen.

So groß ist das Problem nun freilich nicht, aber gerade auf niedirgen Stufen habe ich das auch schon erlebt und da fand ich das schon etwas nervig.
Wobei das nicht alleine nur an der Schaden-Rüstungs-Relation liegt, sondern auch an anderen Dingen, wie der Tatsache, dass fehlgeschlagene Manöver deine Parade senken (und deswegen Manöver zu Beginn des Spiels eine ganz schlechte Idee sind). 


Noch was zum Thema Armor Class:

Conan D20 verwendet auch Damage Reduction bei seinem Rüstungsystem. Allerdings hat jede Waffe auch einen Durchschlagswert, der die Rüstung dann vollkommen ignoriert. Sollte der Durchschlagswert nicht ausreichen wird der Schaden immerhin halbiert. Das hat somit zur Folge, dass ein Treffer in diesem System nie vollkommen wirkungslos wird (Was in DSA aber möglich ist).
Finde ich also auch gut gelöst, wenn man sich daran stört, dass die AC zu binär funktioniert.

Offline Xemides

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #119 am: 14.10.2010 | 08:35 »
Also in meinen Runden war das nie ein Problem. Die kämpferischen Klassen bringen genug Sonderfertigkeiten mit oder steigern ihre AT so hoch, dass zumindest Wuchtschlag und Finte von Anfang an kein Problem sind. Meist sind auch ein paar andere SF schon vorhanden.

Unter einer At von 13-15 beginnt man das Spiel als Kämpfer doch überhaupt nicht (Basis von 8, 3-5 durch die Profession, dazu ein paar AP ausgegeben).

Das Problem ist IMHO vielleicht theoretisch vorhanden, praktisch jedoch nicht existent.



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Offline SohnLokis

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #120 am: 14.10.2010 | 12:36 »
Startcharakter mit Säbel und Lederrüstung AT: 13, PA: 10
Gegner mit Säbel und Lederrüstung AT:13, PA:10

Sagt der Charakter Wuchtschlag 3 an trifft er zu 25% und macht den Gegner grob in 25 KR tot...
Der Charakter dessen Paraden zu 50% der Zeit bei 7 liegen ist grob ebenfalls in 25 KR tot, ohne glückliche Attacken.

Schön zu sehen, dass der Manövereinsatz bei Spielbeginn so richtig was bringt.


Hat jemand Erfahrungen mit den folgenden Hausregeln?
-Jede Waffe für jedes Manöver
-Bei Misslingen eines Manövers kein Abzug auf die nächste Aktion.

ErikErikson

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #121 am: 14.10.2010 | 12:41 »
Niemand kämpft mit solchen Werten. Wer kämpfen will, der spielt andere Chars.

Die Hausregeln klingen nett, aber als ich sie einführen wollte, wurde das nicht sehr geschätzt. 

Offline First Orko

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #122 am: 14.10.2010 | 12:55 »
Sagt der Charakter Wuchtschlag 3 an trifft er zu 25% und macht den Gegner grob in 25 KR tot...
Der Charakter dessen Paraden zu 50% der Zeit bei 7 liegen ist grob ebenfalls in 25 KR tot, ohne glückliche Attacken.

Schön zu sehen, dass der Manövereinsatz bei Spielbeginn so richtig was bringt.

Das ist tatsächlich einer der Hauptnachteile der SF und Manöver, die ja gern als Allheilmittel dargestellt werden (nicht wahr, Xemides? ;)): Nur für einen hochgezüchteten Kämpfer mit AT/PA 18+ macht es Sinn, die einzusetzen. Ansonsten macht man sich das Leben nur schwerer: Bei Abzügen von -4/-8 im Normalfall (je nach SF) sinkt die Wahrscheinlichkeit, die Probe zu schaffen schon enorm. WENN sie dann tatächlich in die Hose geht, wird man durch den Abzug für die nächste Aktion auch noch bestraft, und auch die PA ist im ungünstigen Fall unwahrscheinlicher.
Da wird dann auch gern argumentiert, dass man mit Meisterparade, Finte etc. ja genug Punkte aufbauen kann. Dauert halt nur wieder 1 - X KR länger UND man braucht dazu eine gelungene AT vom Gegner - das ist ja auch nicht mal sichergestellt.

Dein Beispiel mit den 25 KR macht das ja ganz gut vor. Man müsste das exemplarisch mal gegeneinander zählen, zwei hochgezüchtete Kämpfer, einmal mit und einmal ohne SF. Und dagege zwei gleichwertige schwache Kämpfer. These: Dauer der Kämpfe unterscheidet sich nur zwischen starken Kämpfern und schwachen (ein wenig), SF haben kaum Auswirkungen auf die Geschwindigkeit.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline SohnLokis

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #123 am: 14.10.2010 | 13:32 »
Hat jemand Erfahrungen mit den folgenden Hausregeln?
-Jede Waffe für jedes Manöver
-Bei Misslingen eines Manövers kein Abzug auf die nächste Aktion.

Würde mich fast noch mehr interessieren. Das würde den Manövereinsatz ausschließlich belohnen und mit jeder Waffe durchführbar machen.

Offline Xemides

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Re: Genrelle Kritik am DSA-Kampfsystem (sachlich)
« Antwort #124 am: 14.10.2010 | 14:18 »
In der Runde in der ich Spieler bin, gibt es zwei neue SF, die die ABzüge einmal halbieren und einmal ganz aufhebt.

Das das den Kampf bescheunigt, ist klar denke ich. Aber alls SF für alkle Waffen halte ich auch für Bödsinn (Wuchtschlag mit der Peitsche, gezielter Stick mit ner Axt, etc. pp.). Dann müßte man die SF komplett zusammenstreichen und abstrahieren.

Das Beispiel mit den 25 Runden ist zwar nett, wenn jemand als Kämpfer sich so niedrige AT/Werte gibt, ignoriert aber auch die Wunden. Und die bekommt man mit hohen Werten dann leichter den Gegnern zugefügt.

Ansonsten habe ich ja schon öfter geschrieben, daß ich einen anderen, an Runequest angelehntes Kamfsystem bevorzugen würde.
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