Autor Thema: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel  (Gelesen 6332 mal)

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Offline Zornhau

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 6.08.2010 | 15:20 »
Ist das nicht ein alter Hut ?
NATÜRLICH ist das ein alter Hut.

Und der ist so alt und es ist so landläufig bekannt, daß sich auch die gängigen Artikel und Bücher zum Thema Rollenspiele damit nicht befassen müssen. - Es ist GRUNDSÄTZLICH nicht hilfreich. Vor allem ist es nicht einmal auf das Hobby Rollenspiele spezifisch zu beziehen, sondern betrifft JEDE gemeinschaftliche Aktivität, die über gemeinsames "Abhängen" hinaus AKTIVES Mitmachen erfordert.

Was mir jedoch bei den bisherigen Beiträgen auffällt: Die Aufmerksamkeitslage der Spieler wird als GEGEBEN angenommen.

Ein Spieler hat halt eine bestimmte Aufmerksamkeit, ein Aufmerksamkeitsprofil, und wenn das nicht zum beabsichtigten Spannungsbogen der Spielrundenplanung paßt, dann ist die Spielsitzung einfach schlecht. Dann hat keiner irgendwelchen Spaß. Dann betreibt man "Schlechterrollenspiel", oder so.

Zumindest diese Folgerung "schwebt" hier im Thread im Raume.


Dabei gibt es doch einfache Möglichkeiten WÄHREND der Spielsitzung Aufmerksamkeit zu WECKEN, die Spannung, die Achtsamkeit, die Anteilsnahme zu fördern.

Das geht einher mit den üblichen sprachlichen und körpersprachlichen Mitteln, die man als Spielleiter sowieso braucht. - Hinzu kommen aber auch noch andere Möglichkeiten, die SEHR gruppen- und individuen-abhängig sind.

So würde z.B. Abdunkeln der Beleuchtung, Plätschermusik, Spiel im Sofa sitzend an einem viel zu kleinen Tisch, auf dem nichts Spielrelevantes liegt, bei der Mehrzahl der Spieler, die ich so kenne, zu einem kollektiven "Sleep-In" führen. Pyjamaparty statt Rollenspiel.

Dagegen sind gute Sitzmöbel, gute Beleuchtung, gute Schreibunterlagen, ein Spieltisch voller Spielmaterialien, Maps, Figuren, Würfel ausgesprochen aufmerksamkeitsfördernd.

Und der Spielleiter kann ja gerade über seine Sprache bestens STEUERN, sauber AKZENTUIEREN, ob und wenn etwas wichtig ist, das die volle Aufmerksamkeit erfordert. - Und, was ich von Geschichtenerzählern abgeschaut habe, man kann auch einfach mal in die Hände klatschen. Gerade dann, wenn man die Plötzlichkeit eines Ereignisses körperlich untermalen möchte. Das zieht SOFORT die Aufmerksamkeit aller auf das Geschehen.

Die Techniken, die Prinzipien Aufmerksamkeit zu wecken, die sind ja allgemein bekannt.

Rollenspielspezifische sind z.B., daß man eine 30cm große Figur auf die Battlemap stellt, auf der 28mm-Figuren der SCs herumstehen. DAS ist tatsächlich etwas, womit Spieler die Spannungslage ihrer SCs klar in Mark und Bein nachfühlen können.

Aufmerksamkeit im Rollenspiel finde ich, wie gesagt, wichtig.

Aber Handy-Bann, Verbot etwas zu Essen und zu Trinken oder gar aufs Klo zu gehen (und was noch so an Vampire-Best-Practices kursieren mag), halte ich für nutzlos und sogar STIMMUNGSVERGIFTEND. Wer sich mit voller Blase einen auf dem Sofa abklemmt, der spielt nicht wirklich "immersiver" oder achtsamer als jemand, der nach einem Klobesuch wieder entspannt am Tisch sitzt.

So wichtig Aufmerksamkeit für die Intensität dessen ist, was gemeinschaftlich gespielt wird - es ist ist NICHTS, wenn nicht allen bewußt ist, daß sie etwas SPIELEN. Sich also eben NICHT unter einen Leistungsdruck setzen lassen, sondern sich entspannt, lässig, freundschaftlich miteinander spielend gegenseitig unterhalten wollen.

Offline carthinius

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 6.08.2010 | 15:57 »
Um mal ein zweites Fass aufzumachen: Was ist mit der Spielleiteraufmerksamkeit?
Mir ist es jetzt schon einige Male passiert, dass SLs auf Spielerbemerkungen nicht (oder nur spät/kurz) reagieren oder auch offenbar mit ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet so beschäftigt sind, dass sie darüber manchmal Spieleraktionen falsch oder gar nicht wahrnehmen.
Gibt es da "Rezepte"? Kennt ihr sowas auch? Und ist es nicht viel "schlimmer", wenn solche Defizite bei der "wichtigsten" Person am Tisch vorliegen? Kann man da als Spieler überhaupt gegensteuern?
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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 6.08.2010 | 16:13 »
Bei jeder Rollenspieltheorie-Frage frage ich mich zuerst immer: Was ist daran tatsächlich spezifisch fürs Rollenspiel?
Aufmerksamkeit ist sicher eine wichtige Sache im Rollenspiel und aufmerksam zu sein ist notwendig, aber was ist daran spezifisch fürs Rollenspiel? Kann man da nicht erst mal einfach Techniken verwenden die allgemein nutzbar sind, die z.B. auch im Unterricht oder woanders funktionieren?

Das rollenspielspezifische was mich an Aufmerksamkeit interessieren würde, ist auf welchem Element des Spiels die Aufmerksamkeit gerade liegt und wie sie dazwischen wechselt. Die wichtigsten Ebenen wären da wohl die Realität der Spieler am Spieltisch (sollte wenig A. erfordern ?), das Spiel als Organisationsprozess (nach System und Zeitpunkt unterschiedlich transparent) und die Fiktion. Wie die Aufmerksamkeit zwischen diesen Ebenen hin und her geht finde ich die wichtigste Frage.

Offline Teylen

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 6.08.2010 | 17:39 »
Das ist dann die erwähnte "gute Intuition".
Ich wuerde es eher als Talent bezeichnen.
Da Intuition fuer mich eher etwas mit gedanklichen Eingebungen zu tun hat.

Allgemein finde ich es schwer nachvollziehbar das die Aufmerksamkeit in Rollenspiel, unter der Vorraussetzung das der eigene Charakter in die Szenen involviert ist, faellt respektive fehlt.

Schliesslich kann auf jede Handlungsentwicklung eine eigene Reaktion gefordert werden.
Bei Filmabenden oder Marathons entfaellt die Anforderung einer eigenen Reaktion, abgesehen jender in der Pause einmal aus dem Kino Saal raus und wieder rein zu traben, und ein Aufmerksamkeitsverlust wirkt sich nicht weiterhin negativ aus. Das heisst ob man bei der Schlacht vor Helms Klam einschlaeft, wie es einer aus der Gruppe die sich die HdR Triologie im Kino gab tat, ist irrelevant.

Der soziale Druck beim Rollenspiel sollte ueber dies hinaus motivieren nicht einzuschlafen. Schliesslich beeintraechtigt es das Spielerlebnis der anderen. Beim TV sehen ist es relativ egal, solange man nicht zu laut schnarcht. Naja und wer im RPG wegratzt verpasst noch seine Spotlights @.@
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Offline Oberkampf

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 8.08.2010 | 10:41 »
@Boomslang:

Aufmerksamkeit grundsätzlich ist nicht spezifisch fürs Rollenspiel. Aufmerksamkeit am Spieltisch während des Rollenspiels schon. Zu deutsch: vieles, was über Aufmerksamkeit geforscht wird, dreht sich um die Frage, wie aufmerksam Menschen in der Schule, am Arbeitsplatz oder während massenkultureller Unterhaltungsformen sind. Diese speziellen Ergebnisse sind nur eingeschränkt fürs RPG nutzbar. Schule findet in einem festen Zeitrahmen statt, der sich seltenst mit dem RPG-Zeitrahmen (später Nachmittag, Abend, Nacht) überschneidet. Selbiges gilt für Arbeit. Bei beidem kommt noch hinzu, dass nicht immer intrinsische Motivation vorliegt. Gängige Unterhaltungskultur wird zwar zum gleichen Zeitpunkt konsumiert, orientiert sich aber an anderen Zeitspannen (ca 2 - 3 h, Rollenspiel 3 - 5 h oder 6 - 8 h). Deswegen finde ich es interessant, sich über die spezifischen Aufmerksamkeitsfragen im Rollenspiel Gedanken zu machen.

@Zornhau:

Das sind doch alles wertvolle Hinweise von Dir gewesen. Wieso behauptest Du dann mit Deinem Eingangspost, es lohne sich nicht, sich um Aufmerksamkeit Gedanken zu machen?

Allgemein:
Gruppenbesonderheiten und individuelle Abweichungen sind natürlich zu berücksichtigen. Genau deswegen lohnt es sich doch, darüber nachzudenken, um Unterschiede bewusst zu machen und Erfahrungen auszutauschen. (Und die Techniken sind auch nicht jedem bekannt, es gibt bestimmt immer noch Abdunkler unter den Spielleitern.)

Glaubt ihr, man sollte Spieler in einer Dämmerphase aktiv anspielen (vielleicht mit ihrem bevorzugten Spielinhalt?), oder besser schlafen lassen und mit den wachen Spielern weiterspielen? Aus meiner Spielersicht sehe ich das so, dass ich persönlich zu 80+% keinen Spaß daran haben werde, im Halbschlaf einen Kampf auszufechten, obwohl ich eigentlich gerne Kämpfe auswürfel. Mir wäre es da lieber, einen Kampf (einsetzen: persönlich wichtiger Spielinhalt) dann zu spielen, wenn ich voll dabei bin, aber vielleicht sehen das andere anders?
 
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 9.08.2010 | 05:38 »
Geht tatsächlich der Trend in Richtung Kurz-Sessions (< 12 hrs)? Wie schade. Ich will meine Truppe aufmerksam, aber nicht wach. Ich will, daß Adrenalin sie am Einschlafen hindert, aber Müdigkeit die Grenzen zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein einzureißen beginnt. Dazu muß ein SL natürlich Adrenalin liefern. Stephen King hat über diese Grenze mal ein fabelhaftes Essay geschrieben, eigentlich Pflichtlektüre für Immersionsjunkies. In diesem Zwischenzustand passieren dann auch diese Dinge...

« Letzte Änderung: 9.08.2010 | 05:49 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 9.08.2010 | 07:00 »
Zitat
Meiner Meinung nach wird viel zu wenig über Cliffhangertechniken aufgrund von Spielermüdigkeit geschrieben.
Das Thema wurde exzessiv vor 10-15 Jahren zur Hochzeit des cinematischen Spielstils behandelt. Ebenso wie der Aufbau von Abenteuern im Zusammenspiel von Suspense, Surprise und Mystery.

Offline Naldantis

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 22.08.2010 | 23:08 »
Wieso nicht? Man ist ja nun nicht nur passiv oder so. o_O

Naja, wenn man dann schon einen 12h Tag hinter sich hat und davon auch nicht richtig zum Schlafen kam, dann hat man halt das eine oder andere Tief über den Abend...
...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
 

Offline Naldantis

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 22.08.2010 | 23:19 »
Übung ein anderes - man kann durchaus trainieren, acht Stunden am Stück recht konzentriert bei einer Sache zu bleiben, mit einer Unterbrechnung zwecks Mittagessen. Die Phase, bis man soweit ist, ist ziemlich lästig (sie erfordert Disziplin und oft genug, wenn (bzw. weil) die nicht reicht, Druck von außen), weswegen es heute praktisch nicht mehr gemacht wird, aber möglich ist das schon.

a) klingt mir das etwas zu gezwungen - ich möchte in meinem Hobby SPASS haben, nicht zum Training gezwungen sein.

b) hat man wie gesagt die 8h manchmal auch vorher schon weg.

Zitat
Und auch, wenn man als Spielleiter einigermaßen auf lange Aufmerksamkeitsspannen trainierte Spieler hat, ist es sinnvoll, sich auf Aufmerksamkeitsschwankungen von vorneherein einzustellen. Ich denke, da kann man vielleicht vom alten Film oder dem noch älteren Theater lernen, die beide ja die "Spannungskurve" oft auch zugunsten von "Entspannungsmomenten" unterbrechen.

Das wäre schön, aber i.d.R. haben die verschiedenen Spieler zu verschiedenen Zeitpunken ihre Müdigkeitsphasen, zum anderen werden sie von unterschiedlichen Szenen wachgerüttelt.

Offline Teylen

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 22.08.2010 | 23:37 »
Naja, wenn man dann schon einen 12h Tag hinter sich hat und davon auch nicht richtig zum Schlafen kam, dann hat man halt das eine oder andere Tief über den Abend...
Wenn man vor dem Arbeitstag nicht zum schlafen kam ist meine Erfahrung das sich das Müdigkeitsproblem vor allem auf die Arbeit auswirkt und man Abends ein "hoch" bekommt. Zumindest konnte ich feststellen das es mir passiert wenn ich regelmäßig länger arbeite und zu wenig Schlaf bekomme.

Nun und dem hinzukommt das ich Rollenspiel weder als Stress keine passiv geprägte Tätigkeit ist wie das ansehen eines Films. Wo für mich ein Konflikt entsteht wenn man normalerweise voraussetzen kann das Spieler kein Problem haben sich einen mehrstündigen Film im Kino oder TV anzusehen ohne die Aufmerksamkeit zu verlieren bzw. einzuschlafen, jedoch beim Rollenspiel dazu nicht in der Lage sind.
Zitat
...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Ich spiele bisher zumeist die Woche unter, und ich würde nun keinen Anlass sehen mehr zu trinken wenn es Wochenende wäre.
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Offline Merlin Emrys

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 23.08.2010 | 00:11 »
a) klingt mir das etwas zu gezwungen - ich möchte in meinem Hobby SPASS haben, nicht zum Training gezwungen sein.
Ich würde sagen, Du hast mich mißverstanden, aber ich habe mich da auch nicht klar ausgedrückt. Das Training war als Training für den eigenen Beruf gemeint. Und da will man zwar auch Spaß haben, aber im Vordergrund steht er leider trotzdem oft nicht. Und das, was man für den Beruf einübt, kann man dann in seiner Freizeit gleich mal mitnutzen.

b) hat man wie gesagt die 8h manchmal auch vorher schon weg.
Das kann passieren. Aber Konzentration ist ja kein Binärzustand... jedenfalls bei mir nicht. Ich kann 8 Stunden an einem Thema arbeiten und dann auf ein anderes nochmal wieder neu konzentriert sein. 

Das wäre schön, aber i.d.R. haben die verschiedenen Spieler zu verschiedenen Zeitpunken ihre Müdigkeitsphasen, zum anderen werden sie von unterschiedlichen Szenen wachgerüttelt.
Naja, manche Dinge rütteln schon die meisten Spieler wach, und für die andern ist es ja unter Umständen gar nicht nötig, daß alle wach sind. Vor allem aber kann man, indem man auf wechselnde Phasen achtet, den Rhytmus in sehr erheblichen Umfang mitbestimmen. Es ist ja nicht so, als ob der körperliche Rhytmus von den Umständen unabhängig wäre und als Einziges über den Zustand der Person befinden kann. Wenn der Spieler dann noch einigermaßen gutwillig ist und die "Angebote" von Spannungs- und Entspannungsphasen annimmt, sehe ich da nicht so die Probleme mit der Feinabstimmung.

...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Also, wir bleiben dabei überwiegend nüchter. Ein Bier oder so ist das äußerste. Alles andere lenkt zu sehr ab.

Bargig

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 31.08.2010 | 22:34 »
Die Aufmerksamkeit nimmt umgekehrt proportionell mit der Zunahme von Alkohol ab...

Offline Dragon

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 31.08.2010 | 23:09 »
Zitat
Dagegen sind gute Sitzmöbel, gute Beleuchtung, gute Schreibunterlagen, ein Spieltisch voller Spielmaterialien, Maps, Figuren, Würfel ausgesprochen aufmerksamkeitsfördernd.
klingt gut, ist aber aufgrund der Wohnungsausstattung und Größe nicht immer machbar ;)

Zitat
..und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Doch, zu 95%, weil alle außer mir und meinem Freund wieder nach Hause fahren müssen.
Die restlichen 5% bedeuten, dass sie alle am nächsten Tag nichts vorhaben und bei uns pennen, aber dann spielen wir ab der zweiten Hälfte des Tages meistens Gesellschaftsspiele.

Also wir spielen immer einen ganzen Tag, meistens so ab ca. 12 Uhr Mittags und dann bis ca. 22-23 Uhr. Bis dann alle gegangen sind ist es meistens 0 Uhr oder so.... und ich kann eigentlich sagen, dass diese Aufmerksamkeitssache eher Tagesabhängig als Stundenabhänig ist. Entweder sind die Leute gut drauf oder eben nicht, das hält sich dann aber meistens auch den ganzen Tag über, diese Stimmung.